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Affection

von

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With Books as our Witnesses [Cana/Lucy]

Die Scharnieren der massiven Türen geben ein helles Quietschen ab, als die Dame, die sie hier empfangen und willkommen geheißen hat, sie aufschiebt. Den Bruchteil einer Sekunde später sehen sie sich mit dem riesigen Innenraum der örtlichen Bibliothek konfrontiert.

„Das sind ja Millionen von dicken Wälzern“, kommentiert Cana skeptisch. Sie stemmt die Hände in die Hüften, als sie neben Lucy zum Stehen kommt und den Blick den unzähligen, hohen Bücherregalen hinaufklettern lässt. Diese reichen bis an die gewölbte Decke hinauf und brauchen Leitern, um die oberen Bücher zu erreichen. Reihe um Reihe um Reihe ziehen sie sich durch die Bibliothek und enthalten tatsächlich mehr literarische Werke als Lucy je auf einem Haufen gesehen hat.

Die Frau mit der viereckigen Brille und den stramm gezogenen Haaren, die in einen Knoten gebunden sind, dreht sich bedeutungsschwer zu ihnen um. Die Hände verschränkt sie hinter dem Rücken. „Ich denke, dass dies die Frage nach der hochangesetzten Belohnung für diesen Auftrag beantwortet, Miss Heartfilia?“

Lucy schluckt und zwingt sich ein Lächeln auf. „Das tut es.“

„Ist die Anzahl der Bücher ein Problem?“

„Auf keinen Fall“, winkt Lucy hastig ab und wedelt aufgeregt mit den Händen, während Cana unbeeindruckt an ihrer Seite steht. Sie hat ein Seufzen auf den Lippen, welches sie nur mühselig zurückhält, das bemerkt Lucy mit einem knappen Seitenblick in ihre Richtung.

Doch die zuständige Leiterin der Bibliothek gibt sich mit ihrer Antwort zufrieden, indem sie zustimmend nickt. „Gut. Ich habe gehofft, dass Sie das sagen, Miss Heartfilia. Seit die zuständige Bibliothekarin uns verlassen hat, geht es hier drunter und drüber. Ganz besonders, nach dem das Mädchen sie falsch einsortiert hat, haben die Bücher verrückt gespielt.“ Mit diesen Worten marschiert sie mit zügigen Schritten aus den Türen hinaus, die sich mit einer Armbewegung und einem flackernden Licht hinter ihr schließen, bis sie auch das letzte Vogelgezwitscher aussperren, welches an diesem Sommertag durch die geöffneten Türen in die sonst furchtbar stille Bibliothek eingedrungen ist.

Lucy wendet sich von der Tür ab, um die bevorstehende Arbeit anzuvisieren. Wie auf ein stummes Kommando hin entflammen die Fackeln, die in gusseisernen Halterungen an den Wänden entlang stecken. Hier ist ebenfalls Magie am Werk, was jedoch nicht verwunderlich ist, denn die gesamte Bibliothek wird von Magiern geleitet.

Lucy hat den Auftrag nicht nur angenommen, weil sie mit ihrer Miete hinterherhinkt, sondern auch aus persönlicher Neugierde. Allerdings weiß sie nicht genau, wieso Cana darauf bestanden hat, sich ihr anzuschließen und mit ihr diesen Auftrag anzunehmen.

„Und du wirst wirklich all diese Bücher hier sortieren, Lucy?“, erkundigt sich Cana und hebt kritisch eine Augenbraue. „Hier gibt es nicht mal Fenster. Das ist mehr wie eine Grabkammer als eine Bibliothek.“

„Du musst nicht mithelfen, wenn du nicht möchtest“, antwortet Lucy mit einem Lächeln und wandert zwischen den Bücherregalen durch, die schmale Gänge zwischen sich bilden.

Wo soll sie nur anfangen?

„Immerhin habe ich den Auftrag angenommen. Mach dir keine Sorgen darum“, fügte sie lächelnd hinzu.

„Das habe ich nicht gesagt!“, stößt Cana aus, die Stimme so erhoben, dass sie schallend durch den Raum echot.

Lucy blinzelt verwirrt, doch Cana huscht mit langen Schritten an ihr vorbei, den Blick gesenkt, so dass ihr braune Haarsträhnen in das Gesicht fallen und es vor Lucys Blick abschirmen.

Hatte sie etwas Falsches gesagt?

„Cana...“, murmelt Lucy, doch da wirbelt Cana herum, das Gesicht zu einem furchtbar gekünstelten Lächeln verzogen.

„Also, wo fangen wir an?“, fragt sie und Lucy schluckt ihre Frage hinunter.
 

„Der Auftrag spezifiziert nicht, wonach die Bücher sortiert werden sollen“, sagt Cana, als sie das zerknitterte Papier entfaltet und noch einmal die Anforderungen für den Job überfliegt. Sie haben Zuflucht an einem der Tische gefunden, die verstreut zwischen den Bücherregalen stehen, falls Besucher sich setzen und in Ruhe nachschlagen wollen.

„Ich habe mich vorhin etwas umgesehen und die Schilder an den Regalen deuten auf ein Farbsystem hin. Sieht so aus, als ob die Bücher nach den Farben der Buchrücken sortiert werden müssen“, teilt Lucy ihre Vermutung. Sie zeigt auf das Regal hinüber, das dicht bei ihnen steht und mit einer kleinen Plakette versehen ist, welche die simple Aufschrift „orangene Bücher“ trägt.

„Nach Farben? Was für einen Sinn ergibt das denn?“

„Das weiß ich allerdings auch nicht“, gesteht Lucy, obwohl sie annimmt, dass es eine logische Erklärung dafür geben wird. Andererseits sind das hier keine normalen Bücher, sondern Werke, die von Magiern geschrieben und mit ihrer individuellen Magie erfüllt sind.

Lucy verlässt ihren Platz am Tisch und wandert zu dem Regal hinüber. Sie zieht ein Buch mit grünem Band hervor, welches laut der Plakette farblich fehl am Platz ist. „Die verschiedenen Funktionen von Naturmagie“, liest Lucy den Titel vor.

„Wahrscheinlich ist es gut, dass Natsu und die anderen einen anderen Auftrag gewählt haben. Das hier würde sie furchtbar langweilen“, meint Cana hinter ihr und Lucy kann es nicht abstreiten.

„Wieso bist du eigentlich mitgekommen, Cana“, fragt sie stattdessen, da es sie überrascht hat, als sie das Gildenhaus verlassen hat und Cana hinter ihr hergerannt kam. Es passt nicht zu ihrer Freundin, obwohl der unerwartete Ausruf ihres Namens ebenso wie Canas „Ich werde dich begleiten!“ dafür gesorgt hat, dass sich ein warmes Gefühl in ihrer Brust ausgebreitet und kurz darauf ihren gesamten Körper eingenommen hat.

Hinter ihr bleibt es ruhig, so dass Lucy glatt den Eindruck bekommt, Cana habe sie nicht gehört. Sie wirft einen Blick über ihre Schulter und abermals findet sie nur den gesenkten Blick, den sie von früher schon kennt.

Irgendetwas bedrückt Cana, wird Lucy klar. Eine Traurigkeit, gemischt mit einem Hauch von Verlegenheit, zeigt sich auf ihrem hübschen Gesicht, das von ihren langen, braunen Haaren umrahmt ist und Lucy ein wenig an den Herzsträngen zieht. Das letzte Mal, als Canas Züge diesen Ausdruck angenommen haben, hat sie Lucy das Geheimnis über ihre familiäre Beziehung zu Gildarts anvertraut.

„Du weißt, du kannst mir alles sagen“, erklärt Lucy und schiebt das Buch wieder vorsichtig ins Regal zurück. Zeit um die Bücher richtig zu sortieren haben sie danach immer noch, da Lucy ohnehin bei der Ankunft in der Stadt darauf bestanden hat, dass sie sich ein Zimmer mieten. Ihr Gefühl hat ihr gesagt, dass dieser Auftrag länger dauern wird, auch wenn sie nicht mit dieser Anzahl an Büchern gerechnet hat. Doch Canas Wohlbefinden geht vor und Lucy wendet sich vom Bücherregal ab, um auf ihre Freundin zuzutreten.

Bevor ihr dies jedoch gelingt, stößt Cana bereits einen entsetzten Schrei aus. „Lucy, pass auf! Hinter dir!“

Lucy reißt den Kopf herum, doch da rast das Buch mit dem grünen Band bereits auf sie zu. „Es kann fliegen?“, japst sie, wird im nächsten Moment jedoch am Arm zu Boden gerissen, während das magische Buch über ihre Köpfe hinweg saust und davon flattert.

„Bist du in Ordnung?“, fragt Cana, die mit aufgerissenen Augen neben ihr auf dem Boden hockt.

Vielleicht ist es der Schock oder die angespannte Stimmung, die aus irgendeinem Grund zwischen ihnen herrscht, aber Lucys Sinne fokussieren sich gegen ihren Willen an die Stelle, an der Canas Brust gegen ihren Oberarm gepresst ist.

Sie schluckt den Kloß im Hals hinunter. „Ja... ja, es ist alles okay“, sagt sie krächzend. „Ich hätte etwas dergleichen wohl erwarten sollen. Von einem magischen Buch.“ Ob das Buch von E.N.D. auch wütend davon fliegen kann? Lucy bezweifelt es.

„Danke, Cana“, meint Lucy mit einem Lächeln an die braunhaarige Frau gerichtet, die sie schon unzählige Male nackt in den Bädern ihres Gildenhaus gesehen hat. Man sollte meinen, dass es für Scham etwas zu spät ist.

Cana grinst schief. „Kein Problem. Ich würde alles—“ Aber sie bricht den Satz ab. Ausnahmsweise stammt die Errötung ihrer Wangen nicht vom Alkohol, denn Cana ist absolut nüchtern, während sich eine bekannte Wärme in Lucys Bauch ausbreitet und ihn kribbeln lässt.
 

„Sieht so aus, als müssen wir auf Bücherjagd gehen“, fasst Cana zusammen, als sie beide sich in der Mitte der Bibliothek eingefunden haben und hinauf zur gewölbten Decke schauen, an der das Buch im Kreis flattert.

„Ich hätte es wohl nicht an den falschen Ort zurückpacken sollen“, räumt Lucy seufzend ein. Sie hat gehofft, dass sich dieser Auftrag ohne Vorkommnisse beenden lassen wird, so dass sie das Geld dafür kurz und schmerzlos einsacken und nach Magnolia zurückkehren könnte, aber ihre Instinkte haben sie nicht getäuscht.

„Wie wäre es, wenn ich das Buch einfange und du schon mal mit dem Sortieren anfängst, Lucy?“, schlägt Cana vor und Lucy nickt. Ihre Magie eignet sich nicht, um Bücher von zu hohen Decken zu holen, wie sie sich wenigstens gedanklich eingestehen muss. Vielleicht könnte sie Aquarius rufen, aber diese würde viel eher die gesamte Bibliothek mit ihren sämtlichen alten, unbezahlbaren Werken fluten.

„Ich bin froh, dass du hier bist, Cana“, gesteht sie, einerseits aus reiner Dankbarkeit heraus, andererseits um Cana zu zeigen, wie wichtig sie ihr ist und ihr Gemüt etwas zu heben. Wenn sie an den abgebrochenen Satz zurückdenkt, wird ihr immer noch ganz warm. Sie hätte gern das Ende des Satzes gehört.

Als sie sich auf den Weg zum Eingang der Bibliothek begibt, um dort mit den Aufräumarbeiten anzufangen, hält ein „Lucy?“ sie noch einmal zurück.

Fragend dreht sie sich zu Cana um, doch diese schüttelt sogleich den Kopf. „Schon gut. Wir reden später“, verspricht sie mit einem fast schon schüchternen Lächeln, als sie ihre Karten zückt.

Das Lächeln verfolgt Lucy zwischen die Bücherregale hindurch, während ein Lichtschein hinter ihr auf Canas Magie schließen lässt.

Doch sie muss Cana und ihr merkwürdiges Verhalten verdrängen, weil sie sich sonst nicht auf die Arbeit konzentrieren kann. Noch einmal möchte sie nur ungern von einem Buch attackiert werden, denn es ist unwahrscheinlich, dass alle literarischen Werke einfach nur harmlos davon fliegen werden. Nur ungern will Lucy herausfinden, wozu die anderen Bücher in ihrem Zorn, falsch weggelegt zu werden, fähig sind.

Aus diesem Grund geht Lucy sorgfältig und überlegt vor, als sie mit dem ersten Regal am Eingang anfängt. Sie räumt die buntgemischten Bücher, welche die letzte Bibliothekarin nach alphabetischer Reihenfolge sortiert haben muss, aus den Regalen und schiebt nur die Bücher mit den dunkelblauen Bändern zurück auf die Regale, da dies die Plakette besagt.

Es geht zügiger voran, als Lucy sich vorgestellt hat. Auch fliegt ihr kein Buch wie ein aufgescheuchtes Huhn mehr vom Regal, was bestätigt, dass das Farbsystem zu ihrer Zufriedenheit ist.

Umso mehr Bücher sie auf das Regal stellt, umso erkenntlicher wird auch der Sinn, der hinter der Ordnung steckt: Die Bücher sind den verschiedenen Elementen und Arten ihrer Magie nach sortiert. Bei den blauen Büchern handelt es sich Wassermagie, während die hellblaue Plakette daneben Bücher über Eismagie markiert.

„Dem zufriedenen Lächeln nach zu urteilen, hast du alles bestens im Griff, was, Lucy?“, ertönt Canas Stimme hinter ihr und Lucy zuckt ertappt herum.

„Du hast mich erschreckt“, sagt sie und lacht leise, als sie das Buch, welches mit seinen unzähligen Seiten schwer auf ihren Arm wiegt, in das Regal wuchtet. „Ich hab dich nicht kommen hören. Hast du das Buch einfangen können?“

„Na klar“, erwidert Cana und zückt eine Karte, die sie Lucy so hinhält, dass Lucy das Buch sehen kann, welches sie dort drin verstaut hat. „Es war ein Kinderspiel.“

„Dann kannst du mir jetzt ja verraten, was dich belastet, Cana“, schlägt Lucy vor und dreht Cana den Rücken zu, um ihr etwas Privatsphäre zu geben. Ihre Intuition sagt ihr, das Cana ihr Problem, was ihr Sorgen bereitet, mit ihr teilen mag, weil sie ansonsten nicht mit ihr aufgebrochen wäre.

„Ich kann sehen, dass dich etwas bedrückt und ich sehe dich nicht gern traurig“, gesteht Lucy und sortiert die Bücher weiter, als würden sie über das Wetter sprechen.

Hinter ihr kann sie Schritte vernehmen, die sich ihr annähern, zögern, bevor sie gänzlich den Abstand überbrücken, bis Cana direkt hinter ihr stehen muss. „Ich... ich bin nicht traurig“, sagt sie und ihre Stimme kommt eher einem Flüstern gleich.

Die feinen Härchen in Lucys Nacken stellen sich auf und eine Gänsehaut breitet sich dort aus, die sich ihrer gesamten Wirbelsäule hinunterzieht. „Ich wusste nur nicht, wie es dir sagen soll, Lucy.“

Bevor Lucy nachfragen kann, was sie meint oder ob sie einen Weg gefunden hat, schiebt Cana eine Hand über Lucys Schulter, um ihr abermals eine ihrer Karten zu präsentieren. Es ist ihre Help-Lucy-Karte, die ein kleines Abbild von Lucy enthält und leuchtet, sobald Lucy sich in Gefahr befindet. Es hat eine Weile gedauert, bis Cana ihr diese Karte damals gezeigt hat, aber nun sieht sie anders aus. Ein kleines Herz, rot und rund und leuchtend, befindet sich neben dem Kopf von ihrem Abbild.

Röte schießt Lucy hoch in die Wangen. „Was...? Bedeutet das...? Ich...“

„Du bist mir wichtig, Lucy“, flüstert Cana hinter ihr und Lucy hört dieselbe Verlegenheit aus ihrer Stimme, die auch sie fühlt.

Das alles ist Neuland für sie. Niemand hat ihr bisher ein derartiges Geständnis gemacht und ihr Herz so zum Schlagen gebracht.

„Cana...“, murmelt Lucy und presst die Lider aufeinander. „Natürlich bist du mir auch wichtig. Ich hoffe, du hast dir nie Sorgen darum gemacht, dass es anders sein könnte!“

Angehaltener Atem wird hinter ihr ausgestoßen, streift ihren Nacken und sorgt für eine weitere Welle an Gänsehaut, während es in ihrem Bauch kribbelt und nur die unzähligen Bücher ihrem kleinen Moment beiwohnen.

Stranger in the Village [Robin/Nojiko]

Nojiko blinzelt, ehe sie einige Schritte zurücksetzt, um abermals einen Blick aus dem Fenster zu werfen. Von dieser Seite hat sie eine direkte Sicht auf den Garten mit seinen ordentlich gepflanzten Orangenbäumen, die Bellemeres Vermächtnis darstellen. Gleichzeitig kann sie jedoch weiter sehen, denn dahinter befindet sich die kleine, versteckte Bucht, in der Nami vor ihrem Aufbruch mit der Strohhutbande stets ihr Boot geankert hat.

Schon lange hat dort nichts mehr vor Anker gelegen – und nun sitzt eine riesige Schildkröte dort im Wasser.

Auch ein Augenreiben enttarnt die Schildkröte nicht als eine Illusion. Stattdessen nimmt Nojiko den festgeschnallten Sitz auf ihrem massiven Rücken wahr, der eindeutig darauf hinweist, dass das Tier einen Reiter hat, der fehlt.
 

Neuigkeiten verbreiten sich allgemein schnell in Kokos und Geheimnisse gibt es hier auch keine. Nojiko weiß das, denn wie die meisten Bewohner, hat sie ebenfalls ihr gesamtes Leben in diesem Dorf verbracht. Doch anders als die meisten steht sie Reisenden, die den Weg nach Kokos finden, nicht feindlich oder abweisend gegenüber - selbst wenn sie eine riesige Schildkröte mitbringen.

Das Sonnenlicht filtert durch die Fenster des Inns, als Nojiko es betritt. Ihre Augen wandern über die Tische, bis sie auf einer Frau zum Ruhen kommen, die mit übereinandergeschlagenen Beinen am Tresen sitzt. Ihre Haut ist gebräunt und die Haare pechschwarz, während ein violettfarbener Cowboyhut auf ihrem Kopf ruht. Sie sitzt allein, denn alle anderen sitzen distanziert und mit misstrauischen Blicken an den Tischen weit entfernt von ihr. Nach Arlongs brutaler Herrschaft über das Dorf kann man es keinem übernehmen.

Ein lautloses Seufzen entweicht Nojikos Lippen, als sie den Innenraum des Inns durchquert. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Genzo hier aufkreuzen und die Frau in die Mangel nehmen wird.

Nojiko schwingt sich auf den Barhocker neben der hübschen Frau. „Ist das deine Schildkröte, die in meiner Bucht sitzt?“

Die andere Frau hebt den Blick, während ihre Finger weiterhin mit ihrem Glas spielen. Eine Olive schwimmt in der hellen, fruchtigen Flüssigkeit ihres Drinks und das leichte Heben der Mundwinkel weist auf Belustigung hin. „Ich war mir nicht bewusst, dass die Bucht jemanden gehört.“

„Wir kriegen nicht viele Besucher hier“, wechselt Nojiko das Thema und ihr Blick steift vielsagend durch die Bar. „Jedenfalls nicht mehr.“

Die andere Frau lächelt, vollkommen unbeeindruckt und gefasst. „Das erklärt die feindseligen Blicke und die unfreundliche Bedienung.“

„Oh, du hast sie also schon bemerkt, gut.“ Nojiko hält ihr die ausgestreckte Hand entgegen, direkt über den freien Stuhl zwischen ihren Plätzen. „Ich heiße übrigens Nojiko.“

Für einen Moment wird ihre Hand nur amüsiert angestarrt und Hitze steigt Nojiko unwillkürlich in die Wangen. Letztendlich umfasst die Frau ihre Hand jedoch in einem kurzen Gruß. Für einen kurzen Augenblick liest Nojiko ein Zögern von ihren Lippen ab, eine bereitgelegte Lüge. Oder bildet Nojiko sich das ein?

„Robin“, stellt sich die Frau schließlich vor. Der Moment ist so schnell vorbei und das kecke Lächeln so schnell wieder auf ihrem Gesicht, dass Nojiko den vorigen Gedanken verwirft.

„Hör’ zu, Robin. Der örtliche Polizist ist auf dem Weg hierher. Einige Bewohner haben ihn alarmiert – und ich will nicht oberflächlich erscheinen, doch man kann dir ansehen, dass du nicht einfach eine herumreisende Frau bist, die keine Geheimnisse mit sich herumträgt.“ Manchmal ist es vom Vorteil, einfach mit der Tür ins Haus zu fallen, anstatt erfolglos um den heißen Brei herumzureden.

„Er soll ruhig kommen“, sagt Robin und zuckt mit den Schultern. „Ich bin sicher, dass wir das friedlich aus der Welt schaffen können. So oder so sehe ich keine Gefahr.“

Bei ihren Worten brennt die Wut heiß in Nojikos Bauch, denn niemand benimmt sich so abfällig, wenn es um Genzo geht. „Er ist mein Ziehvater“, entweicht es ihr und bereut es im selben Moment wieder. Immerhin geht es Robin nichts an.

Robin hebt die feinen Augenbrauen und ihre dunklen Augen bohren sich in Nojiko hinein. Sie lässt abermals ein Schweigen folgen, als ob sie ihre Meinung zu dem Thema abwägen muss. Und Nojiko kann aus ihren geschmeidigen Bewegungen herauslesen, dass sie nicht lügt, wenn sie sagt, dass Genzo keine Gefahr für sie darstellt. Ihre Aura besagt, dass kaum etwas eine ernste Gefahr für sie ist und ihr etwas anhaben kann. Allerdings kann Nojiko nicht einmal erahnen, woran es genau liegt oder was Robin so gefährlich macht.

„Möchtest du, dass ich meinen Drink woanders zu Ende trinke?“, fragt Robin schließlich und Nojiko erahnt einen doppelten Boden in ihrer Frage: Bietest du mir einen anderen Ort an, an dem ich meinen Drink zu Ende trinken kann?

Nojiko schluckt, doch der plötzliche Kloß in ihrem Hals will sich nicht lösen. „Es... Es wäre besser so, denke ich.“ Sie braucht sich nicht erneut umzudrehen um zu wissen, dass man sie beobachtet. Selbst wenn sie gehen, wird Genzo irgendwann bei ihr auftauchen. Doch sie muss ihm im Notfall nicht die Tür öffnen, nicht solange sie Besuch hat.

Sie erhebt sich und nickt der anderen Frau zu, die sich elegant von ihrem Barstuhl hebt. Der Minirock ist furchtbar kurz und rutscht ein wenig nach oben, als der Stoff am Holz des Stuhls hängen bleibt, einen braungebrannten Oberschenkel fast gänzlich bis zur Hüfte preisgebend.

Nojiko wendet den Blick ab, zieht die Augenbrauen zusammen und marschiert aus der Bar. Im Gegensatz zu Robin ist sie nicht so freizügig mit ihrem Körper und nicht einmal halbwegs so elegant.

Der Sand knirscht hinter ihr und sie kann den langen, wohlgeformten Schatten der anderen Frau neben sich auf dem Boden sehen, eine Hand noch immer das Cocktailglas haltend. Sie hat nicht einmal Gepäck dabei.
 

Die Tür knarrt, als Nojiko sie öffnet und ihren Gast hineinbittet. In Robins Gegenwart, die wirkt, als sei sie luxuriösere Dinge gewöhnt, kommt ihr das kleine Haus, in dem sie aufgewachsen ist, plötzlich seltsam klein und altmodisch eingerichtet vor.

Lauter als nötig tritt Nojiko die Tür hinter ihnen zu. „Setz dich“, weist sie Robin an und macht eine Handbewegung zu dem kleinen Tisch hinüber, während sie sich ein Glas herausholt und unter den Wasserhahn hält.

Doch anstatt ihrer Aufforderung nachzukommen, schlendert Robin zum Fenster hinüber. Sie nippt an ihrem Drink, als sie den Garten betrachtet. „ Du kannst Ramirez also von hier aus sehen“, sagt sie und Belustigung schwimmt in ihrem Ton mit. „Sieht aus, als genießt er die Sonne.“

Nojiko bleibt neben ihr am Fenster stehen, einen Arm vor dem Bauch verschränkt, während die andere ihr eigenes Glas hält. „Das erklärt den Sonnenhut...“

Robin dreht den Kopf in ihre Richtung, wobei sie Nojiko problemlos überragt und glatt ein wenig zu ihr nach unten sehen muss. „Er hat ihn in Alabasta erworben.“

„Stammst du von dort?“, erkundigt sich Nojiko, obwohl sie von diesem Ort noch nie etwas gehört hat. Vielleicht besucht Nami ihn irgendwann mit ihrer verrückten Mannschaft. Der Gedanke an ihre Schwester bringt sie zum Lächeln.

Als Nojiko aufschaut, sieht sie Robins Augen, die zu ihren Lippen hinuntergewandert sind.

„Nein, aber es ist etwas wie ein temporäres Zuhause“, erwidert diese schließlich vage, ehe sie sich abwendet und den Tisch ansteuert, um sich zu setzen. „Allerdings ist Alabasta nicht einmal halbwegs so friedlich wie dein Dorf, Nojiko. Oder deine Bucht.“

Nojiko kann das raue Lachen nicht herunterschlucken und es bahnt sich ungefragt den Weg aus ihrer Kehle. „Du hättest es vor ein paar Wochen noch sehen sollen. Da war hier nichts friedlich. All die Dorfbewohner, die du gesehen hast, waren bereit ihr Leben aufzugeben, nur um sich gegen ihre Unterdrücker zu stellen.“

Nachdenklichkeit erhält Einzug in Robins Gesicht und eine leichte Falte bildet sich auf ihrer Stirn, die sie jedoch kein Stück weniger schön aussehen lässt. „Vielleicht haben Kokos und Alabasta doch etwas gemeinsam“, sagt sie schließlich, erklärt jedoch nicht, was sie damit meint.

„Warum bist du hier in Kokos?“, fragt Nojiko, als sie sich zu Robin an den Tisch setzt und der anderen Frau beim Austrinken ihres Cocktails zusieht. Sie muss das Glas nachher zur Bar zurückbringen, wird ihr klar. Man hat nur zugelassen, dass sie es mitnimmt, weil Nojiko bei ihr gewesen ist. Weil sie vielleicht Schlimmeres verhindert hat, in dem sie die Fremde mit sich genommen hat.

Ein Schauer läuft Nojiko bei dem Gedanken daran, worauf es hinausgelaufen wäre, über den Rücken. Als ob Robin es bemerkt, bildet sich ein schmales, laszives Lächeln auf ihre Lippen. „Ich habe einen Auftrag in der Nähe zu erledigen. Normalerweise besuche ich den East Blue nicht.“ Abermals folgt ein Schulternzucken. „Um ehrlich zu sein, ist es das erste Mal, dass ich mich im East Blue aufhalte.“

Nojikos Stirn kräuselt sich. „Dann muss es ein wichtiger Auftrag sein“, kommentiert sie. „Heißt das, du kommst von einem der anderen Blues?“

„Alabasta liegt auf der Grandline“, korrigiert Robin sie und etwas Eiskaltes bildet sich in Nojikos Magengrube. Allerlei Gerüchte grassieren über die Grandline, vor allem jedoch, dass die meisten ihre Reise dorthin nicht überlebten und niemals wiederkehrten – und nun saß ihr diese Frau gegenüber, die ihr nur nonchalant in die Augen schaut, als saugt sie Nojiko ihre Gedanken förmlich aus dem Kopf.

„Es gibt keinen anderen Weg von der Grandline als den Calm Belt, aber niemand...“ Nojiko beendet ihren Satz nicht, aber das braucht sie nicht.

„Es wurde etwas brenzlig, aber mit Ramirez und meinen Fähigkeiten ist es uns gelungen. Außerdem waren die Seekönige mit einem anderen Schiff beschäftigt, welches uns in den Calm Belt hineingefolgt ist“, sagt Robin, erklärt jedoch nicht, warum man sie verfolgt hat. Nojiko ist sich nicht einmal sicher, ob sie die Geschichte hören möchte. „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“, spricht Robin unbeirrt weiter, da rein gar nichts sie zu erschüttern scheint. Fast kommt es Nojiko so vor, als sei sie im Gegensatz zu Robin wohlbehütet auf ihrer Insel aufgewachsen. Im Grunde ist sie das auch, zumindest verglichen mit ihrer kleinen Schwester.

„Das sollte jemand, der sein Leben für seine Freiheit aufs Spiel gesetzt hat, wissen, nicht?“, fügt Robin hinzu und wieder fühlt sich Nojiko, als wird sie durchleuchtet. Es jagt ihr einen Schauer die Wirbelsäule hinab.

Nojikos Wangen fühlen sich warm an und sie wendet den Blick ab, lehnt sich im Stuhl zurück, um Distanz zwischen sie zu bringen, obwohl der gesamte Tisch sie voneinander trennt. „Jemand anderes hat es für uns getan. Man hat uns gerettet.“

„Hm...“, entweicht es Robin. Sie stützt das Kinn auf der Handfläche ab, während sich ihr Blick noch immer in Nojiko hineinbohrt, sie kann ihn deutlich auf ihrer Haut fühlen. „Es gibt also doch noch selbstlose Samariter auf der Welt?“

Nojiko schnauft. „Ich habe es auch nicht für möglich gehalten.“

„Ich wundere mich, ob es die in Alabasta auch gibt. Ob es jemanden gibt, der für dieses von Hass zerfressende Land kämpfen und sein Leben geben würde“, mutmaßt Robin, doch ihr amüsierter Gesichtsausdruck verrät, dass es ihr eigentlich egal ist, dass ihr Herz nicht an diesen Ort, sondern an etwas anderen, gebunden ist. Doch an was?

„Wie lange wirst du bleiben?“, fragt Nojiko und räuspert sich im selben Atemzug. „Ich meine, hier in Kokos.“

„So lange wie ich möchte“, antwortet Robin.

Nojiko nickt nachdenklich, zu sehr auf das Kribbeln auf ihrer Haut und in ihrem Bauch konzentriert. Genzo wird nicht begeistert sein. Keiner im Dorf wird es sein, genauso wenig darf Nojiko es sein. Die Frau ihr gegenüber ist gefährlich – geheimnisvoll und widerspenstig und ihr Blick stellt Nojiko die feinen Härchen im Nacken auf.

Über Feuer und Verabredungen [Natsu/Erza]

Natsu schaufelt sich das Essen in den Mund, während er über Grays Schulter hinweg zu Erza schaut. „Wie lange will sie noch da rumstehen?“

„Vielleicht kann sie sich für keinen der Aufträge entscheiden“, murmelte Gray mit einem Zucken der Schultern, isst jedoch unbekümmert weiter.

Verwirrt runzelt Natsu die Stirn und beobachtet, wie Erza näher an das lange Brett herantritt, an dem sämtliche Aufträge für die Gilde festgemacht werden. Im Moment inspiziert sie die S-Missionen, die Brauen dicht zusammengezogen, als sie das Flugblatt vor sich kritisch beäugt. Urplötzlich reißt sie den Kopf herum und fixiert Natsu mit einem durchdringenden Blick.

Natsu verschluckt sich an seinem Essen und greift nach seinem Glas, um das Stück Brot, welches ihm schief in der Kehle hängt, hinunter zu spülen. Seine Augen füllen sich bei der plötzlichen Atemnot mit Tränen, während in seinem Kopf sämtliche Alarmglocken läuten.

„Oi, Natsu“, raunt Gray. „Der ganze Tisch wackelt.“

Doch da reißt Erza das Flugblatt vom Brett und marschiert in ihrer frisch polierten Rüstung bereits auf ihren Tisch zu. Bei ihren energischen Schritten zieht Gray fragend die Augenbrauen in die Höhe und linst in ihre Richtung, mindestens genauso skeptisch wie Natsu.

„Da Lucy und Wendy mit Juvia einen Auftrag erledigen, würde ich es begrüßen, wenn du mich ebenfalls bei einem begleiten würdest“, sagt Erza, anstatt Zeit mit einer Begrüßung zu verschwenden.

Eigentlich lechzt alles in Natsu nach einem neuen Abenteuer, doch gleichzeitig ist es Erza, die ihn fragt, ob er mit ihr einen Auftrag erledigen möchte. Befehlshabende, störrische Erza, die Natsu nach ihrem Willen zu verbiegen versucht.

„Kein Interesse“, platzt es wirsch aus ihm heraus, während er die Tränen wegblinzelt. Er würde sich einen eigenen, viel besseren Auftrag aussuchen und ihn allein erledigen – am besten gleich nach dem Frühstück! „Aber ich bin sicher, dass Gray dich gern begleiten wird.“

„Hey!“, springt Gray sogleich auf den Hauch Gehässigkeit in seiner Stimme an, denn auch der Eismagier fürchtete sich davor, einen Auftrag allein mit Erza aufzuführen.

„Es sind deine Fähigkeiten, die bei diesem Auftrag erforderlich sind, nicht Grays“, korrigiert Erza und eine Wutfalte bildetet sich auf ihrer Stirn. Um ihre Worte zu unterstreichen, hält sie ihm das Flugblatt unter die Nase und stemmt die andere Hand in die Taille. „Und ich akzeptiere nur ungern ein Nein.“
 

Die Übelkeit steckt Natsu in der Kehle, obwohl der Zug noch nicht einmal abgefahren ist. Warum können sie nicht einfach laufen? Es wäre auch einfacher, wenn Erza ebenfalls einen Happy hätte und sie fliegen könnten, anstatt auf diesem Gefährt gefangen zu sein, das ihm als Dragonslayer einfach nicht bekommt.

„Bist du sicher, dass du nicht Gray mitnehmen kannst?“, mault er, als er auf Sitzbank zurückzuckt und Happy ihm besorgt etwas Luft zufächelt.

Erza sitzt kerzengerade auf ihrem Sitz, die Schultern straff und das feuerrote Haar glatt und gekämmt. „Ich habe doch schon gesagt, dass ich deine Fähigkeiten für diesen Auftrag benötige. Du hast den Auftrag gesehen. Wie soll Grays Eis das Feuer löschen?“

„Vielleicht kann er es einfrieren.“

Erza schnauft. „Sei nicht albern, Natsu.“

Als hätte sich der Zugführer mit Erza verschworen, ertönt ein lautes Pfeifen und der Zug setzt sich mit einem Ruck in Bewegung. Sofort dreht sich Natsu der Magen um. Er presst die Hand gegen den Bauch und rutscht dem Sitz noch etwas weiter hinunter.

„Gut, dass es nicht so weit ist“, plappert Happy neben ihm, als könnte ihn das aufheitern oder die Übelkeit in Schach halten, während Erza nachdenklich den Blick aus dem Fenster richtet, weil sie in letzter Zeit häufiger in Gedanken zu versinken scheint.

Natsu schlägt sich die Hand vor den Mund und presst die Lider aufeinander, während Happy ihm besorgt den Arm tätschelt.
 

Als der Zug an einem weiteren Bahnhof hält, verebbt die Übelkeit fast genauso schnell, wie sie stets von Natsu Besitz ergreift. Er atmet tief durch, während er sich etwas aufrechter hinsetzt und sich den Schweiß von der Stirn wischt.

„Warum guckst du so?“, greift er den Gedanken wieder auf, da ihn hier drinnen in der kleinen Kabine nicht viel ablenken kann. Es gibt nicht viel zu tun und der Zug würde in wenigen Minuten schon wieder abfahren. Wie viele Stationen sind es noch, bis sie ankommen?

Sein Mund öffnet sich, um Erza danach zu fragen, aber da richten sich ihre Augen bereits auf ihn, fragend und überrascht. „Was meinst du, Natsu?“

Natsu zuckt achtlos mit den Schultern. „Du guckst irgendwie traurig. Dabei solltest du fröhlich sein. Immerhin sind wir auf den Weg zu einem Auftrag. Einem neuen Abenteuer.“

„Ist eine brennende Stadt wirklich ein Abenteuer, Natsu?“, fragt Happy und in seinen kugelrunden Augen liegt Besorgnis, wahrscheinlich eine Besorgnis um die Bewohner dieser merkwürdigen Stadt.

„Happy hat recht. Es ist eine ernste Angelegenheit und eine wichtige Aufgabe, die uns bevorsteht“, erwidert Erza, die Hände ordentlich im Schoß gebettet. Doch sie kennen sich lange genug, so dass Natsu einfach weiß, dass da mehr dahintersteckt.

Er runzelt die Stirn. Ehe er ihr jedoch sagen kann, dass dies Unsinn ist und sie gefälligst mit der Sprache herausrücken soll, beginnt der Zug bereits die Weiterfahrt und Natsu rutscht in seinem Sitz herunter, als hätte jemand die Luft aus ihm herausgelassen.
 

Der Zug hält in einer winzigen Ortschaft, die als Nexus zwischen den größeren Städten in der Umgebung fungiert. Es besteht aus nicht mehr als dem Bahnhof und ein paar Gemischtwarenläden und einem Kutschendienst, um den Erza glücklicherweise einen Bogen macht.

Stattdessen schwingt sie sich nonchalant ihre Tasche über die Schulter, während Natsu seinen Rucksack nimmt und sie marschieren vom Bahnhof hinaus in den strahlenden Sonnenschein.

„Von hier ist es nicht mehr weit“, verkündet Erza, als sie durch die sandigen Straßen wandern und die Stadtgrenze hinter sich lassen. „Ich bin sicher, dass die brennende Stadt etwas mit der trockenen Luft und der Hitze zu tun hat.“ Sie hält vor einem Schild an, welches die Richtungen für die umliegenden Orte auf sich trägt. „Hier. Dort entlang geht es zu Emblemia.“

Erst als Erza die Hitze anspricht, bemerkt Natsu den Unterschied im Klima. Vermutlich liegt es an seiner Magie, dass er es vorher nicht bemerkt hat. Oder aber das Feuer, welches diese Stadt im Zaum halten soll, hat etwas mit einem Drachen zu tun und deshalb fühlt sie sich so natürlich an. Andererseits würde er einen Drachen riechen, befände sich einer in der Nähe, und es gibt sie nicht mehr. Bei dem Gedanken an seinem Ziehvater zieht sich etwas in seiner Brust zusammen.

„Natsu…“, murmelt Happy, als schnappt er etwas von dem auf, was Natsu fühlt.

Er zwingt sich ein Grinsen auf. „Komm, Happy! Lass uns gehen und sehen, was es mit dem Feuer auf sich hat.“

Mit schnelleren Schritten holt er mit Erza auf, die bereits vorangegangen ist. Happy springt in die Luft und fliegt ihnen hinterher, um mit Natsu mitzuhalten.

„Du hast mir immer noch nicht gesagt, was dich so beschäftigt“, sagt Natsu auf dem Weg nach Emblemia, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, als sie der bewaldeten Landschaft folgen.

Erza wirft einen Blick über ihre Schulter zurück. „Ist es so offensichtlich?“, gibt sie schließlich zu und sie lächelt sanft, was so selten bei Erza ist, dass es Natsus Bauch merkwürdig kribbeln lässt.

„Ich wundere mich, wie man sich auf einer Verabredung benimmt“, gesteht sie und schaut geradeaus, so dass Natsu ihr Gesicht nicht sehen kann. Ihre roten, ordentlich gekämmten Haare, die früher einst borstiger und unordentlicher gewirkt haben, schirmen sie vor Natsus Blick ab.

„Was? Verabredung?“, platzt es aus Natsu heraus, Stimme merkwürdig schrill in seiner Verwirrung. „Hast du ein Date, Erza? Du?“

„Natsu“, mahnt Happy, doch es ist bereits zu spät, denn Erza bleibt abrupt stehen und wendet sich mit finsterem Blick und roten Wangen zu ihm um.

Natsu schluckt.
 

Die Luft flimmert vor Hitze und selbst Natsu fühlt sich durchgeschwitzt und schlapp, während ihm der Schädel von Erzas Kopfnuss brummt. Happy hat das Fliegen schon vor gut einer Stunde aufgegeben und hängt bewegungslos über Natsus Schulter. Er jammert nicht einmal mehr, während sie einer entschlossenen, aber nicht weniger verschwitzten, Erza folgen.

„Sind wir bald da?“, mault er krächzend, auch wenn Erza diese Frage auch vorher nicht beantwortet hat. Sie redet kein Wort mehr mit ihm, doch Natsu ist zu erschöpft, um sich darüber großartig Sorgen zu machen. Vielleicht würde er das später tun, wenn sie wieder im Gildenhaus saßen und ihre Körper wieder mit Flüssigkeit gefüllt sind.

Doch Erza braucht seine Frage nicht beantworten, denn ein rauchiger Geruch steigt Natsu in die Nase und die Tatsache, dass sie endlich ihr Ziel erreicht haben, belebt ihn ein wenig. Seine Schritte beschleunigen sich, als sie die letzten Bäume umrunden und sich in der Ferne die brennende Stadt zeigt.

„Die Stadt brennt nicht“, flüstert Erza neben ihm und klingt mindestens genauso erschöpft, wie Natsu sich fühlt. „Es sieht viel eher aus, als würden die Flammen einen Kreis um Emblemia ziehen. Doch wovon ernährt sich das Feuer?“

„Es riecht nach Magie“, knurrt Natsu, auch wenn nicht nach Drachen. „Wer auch immer das Feuer kreiert hat, ist schon weg, da bin ich mir sicher. Ansonsten würde ich ihn riechen.“

„Selbst mit all den Flammen?“, erkundigt sich Erza.

Natsu schnauft. „Na klar!“ Er schiebt die Ärmel seines Oberteils höher und lässt seine Finger knacken, als sich ein Grinsen auf seinen schweißnassen Lippen ausbreitet. „Dann wollen wir mal!“

„Natsu, was hast du vor?“, fragt Happy, der von Natsus Schulter rutscht und von Erza aufgefangen wird.

„Was glaubst du denn, Happy?“, meint Natsu. „Natürlich werde ich das Feuer essen. Deswegen hat Erza mich schließlich gezwungen, sie zu begleiten.“

Erza tritt näher und aus den Augenwinkeln kann er das grimmige Lächeln auf ihren Lippen erkennen. „Ich werde dir helfen, Natsu.“ Sie stellt Happy auf wackeligen Beinen ab, bevor sie nach ihrer Magie greift und ihre Ausrüstung austauscht. Die gewohnte Rüstung wechselt mit einer Arbeitskleidung mit Gesichtsmaske und zwei Schwerter materialisieren sich in ihren Händen.

„Ich arbeite schon seit einer Weile an einer Schwert-Windattacke“, verkündet sie und beginnt sich im Kreis zu drehen, um einen Vortex mit ihren Klingen zu erzeugen, der den losen Sand und die Erde in die Luft hebt und in die Flammen schleudert, das knistert und zischt. Erza ist ein Tornado, der ohne Rücksicht und Verluste kämpft, ganz gleich der Gegner. Sie ist niemals schöner, als wenn sie kämpft.

„Happy, geh aus dem Weg!“, ratet Natsu seinem Freund, ehe er sich grinsend über die Lippen leckt.
 

In Natsus Bauch grummelt es und ein Völlegefühl hat ihn erfasst, das ihn schwitzen lässt, obwohl das Feuer aufgegessen und gelöscht ist. Natsu lässt sich nach hinten auf den verkohlten Boden plumpsen, als er sich den Bauch reibt.

Erza wischt sich mit dem Handrücken über die schweißnasse Stirn, die Schwerter noch immer hocherhoben und als wartet sie nur darauf, dass der Schurke, der das magische Feuer geschaffen hat, hinter der nächsten Hauswand hervorspringt und sie zum Kampf auffordert.

„Natsu, Erza!“ Happy kommt angeflogen und flattert vor ihnen auf und ab. „Die Stadt sieht furchtbar leer aus. Es ist keiner zu sehen, dabei sollten doch jetzt alle aus ihren Häusern kommen, da das Feuer verschwunden ist.“

„Emblemia wurde natürlich evakuiert“, sagt Erza mit schwerem Atem. „Jedenfalls stand das auf dem Flugblatt. Scheinbar hat sich das Feuer nur langsam ausgebreitet, bevor es den Kreis ganz um die Stadt gezogen hat.“

„Und wer bezahlt uns dann?“, fragt Happy.

Kein Muskel in Erzas Gesicht zuckt, als sie ihre Ausrüstung gegen ihre gewöhnliche Rüstung mit seinem Rock austauscht. „Es gibt keine Bezahlung für diesen Auftrag.“

Natsu klappt der Mund auf. „Was?“, zischt er und ist mit einem Mal auf den Beinen.

Happy zieht eine Schnute. „Also haben wir kein Geld, um auf dem Rückweg Fisch zu kaufen?“

„Nicht nur, dass du uns zu einem Auftrag zwingst, aber wir kriegen nicht einmal etwas dafür?“, meckert Natsu und die plötzliche Hitze in seinem Bauch stammt weniger von dem gegessenen Feuer und mehr von einer hochkochenden Wut. „Vielleicht solltest du dir weniger Gedanken darum machen, wie man sich auf einem Date benimmt und mehr um die Aufträge! Ich verstehe sowieso nicht, warum dich das so beschäftigt. Du musst einfach nur du selbst sein. Wer das nicht mag, der hat sie nicht mehr alle. Jeder würde sich glücklich schätzen, mit dir ausgehen zu dürfen.“

Natsu hievt genervt seinen Rucksack wieder auf seinen Rücken. „Happy, wir gehen“, verkündet er und marschiert davon.

„Natsu…“, entweicht es Erza, doch diesmal ist er es, der ihr nicht antwortet und so tut, als habe er sie nicht gehört.
 

Der Zug rattert über die Gleise und Natsu hält sich an seiner Sitzlehne fest, als wäre es ein Anker, der ihn vor dem Ertrinken bewahrt, als er ein Würgen unterdrückt. Er hätte einfach Happy nehmen und nach Hause fliegen sollen. Nachdem sie nicht einmal eine Belohnung für ihre erledigte Aufgabe erhalten haben, wäre es eine gerechte Strafe gewesen, Erza allein nach Magnolia zurückfahren zu lassen.

„Natsu“, wagt Erza einen neuen Versuch und seine Augen öffnen sich mühsam. Ihre Wangen haben die Farbe ihrer Haare. Ist Erza etwa immer noch warm?

Ihr Blick huscht zu dem schlafenden Happy hinüber, der neben Natsu auf dem Sitz liegt, bevor sie ihn ansieht. „Meinst du es ernst, was du vorhin gesagt hast?“, erkundigt sie sich mit leiser, fester Stimme.

Natsus Stirn kräuselt sich, als er sich an das Gesagte zu erinnern versucht. Die Übelkeit erschwert ihm das Denken. „N-Natürlich“, presst er hervor.

„Jellal ist meine Vergangenheit und ich hänge an ihr, aber… manchmal denke ich, dass es Zeit für die Zukunft wird und dass das mit Jellal nicht geht.“ Erza senkt den Blick. „Aber was ist mit Lucy?“

„Lucy?“, wiederholt Natsu und schließt wieder die Augen, weil das flaue Gefühl in seinem Magen so besser zu ertragen ist. „Lucy hat etwas mit Loke am Laufen. Sie versucht es nur geheim zu halten, obwohl sie in ihrem Tagebuch kaum mehr über etwas anderes schreibt.“ Seine Stirn kräuselt sich. „Aber was hat Lucy überhaupt mit der ganzen Sache zu tun?“

Erza schnauft und sieht aus dem Fenster, die Augenbrauen verärgert zusammengezogen.

Was hat sie denn nun schon wieder?

Natsu liegt ein genervtes Stöhnen auf den Lippen, doch da bohrt sich ein kleiner Ellenbogen in seine Seite, da Happy aufgewacht ist oder nie richtig geschlafen hat.

„Erza mag dich“, flüstert Happy mit einem verschmitzten Grinsen, so dass Natsu für einen Moment sogar seine Übelkeit vergisst.

Ihm schießt die Röte in die Wangen, die sich heiß wie Feuer anfühlt, während Erza ihr Haar glatt streicht und so tut, als hätte sie Happys viel zu laute Flüstern nicht vernommen.

Kombüsengespräche [Law/Sanji]

Wenn es nicht gerade Zeit für eine Mahlzeit ist, ist die Kombüse der Sunny meist wie ausgestorben. Es ist der einzige Ort an Bord, an dem Law zwischenzeitlich ein wenig Ruhe und etwas Privatsphäre findet, obwohl er dort ebenfalls so gut wie nie allein ist.

Sein Blick hebt sich von dem Buch über tropische Krankheiten, das Chopper ihm ausgeliehen hat, um zu den Öfen hinüberzuschauen. Dort steht der Smutje der Strohhutbande in seinem feinen Anzug und bereitet das Abendessen vor, die Ärmel seines weißen Hemdes hochgekrempelt. Wie gewohnt steckt eine Zigarette in seinem Mundwinkel und ein dünner Rauchfaden verliert sich über seinem Kopf, wo er vom Abzug verschluckt wird.

„Hast du nie Angst, dass irgendwann mal Asche in deinem Essen landet, Black Leg-ya?“ Für gewöhnlich fängt Law keine unnötigen Gespräche an, sondern genießt die Ruhe hier drinnen, die nur vom gelegentlichen Geschirrklappern, dem Zischen von Öl in der Pfanne oder dem monotonen Geräusch des Gemüseschneidens begleitet wird.

Die Zeit erlaubt es Law, sich einem Buch zu widmen, da ihm in der Bibliothek ebenfalls immer einer der Strohhüte, meist die Archäologin, auflauert. Selbst wenn die Langeweile ihn packt, kann er immer noch dem Koch bei der Arbeit zusehen.

Egal wie er sich bewegt, irgendwie hängen ihm die blonden Haarsträhnen stets so in das Gesicht, dass es unmöglich ist herauszufinden, ob seine andere Augenbraue ebenfalls am Ende merkwürdig gekräuselt ist oder nicht. Obwohl beim Zubereiten einer Delikatesse immer ein Lächeln an Sanjis Mundwinkeln zupft, erscheint er besonders glücklich, wenn er Meeresfrüchte kocht.

Auf Laws Frage hin, verliert sich das schmale Lächeln und ein harter Zug legt sich um seinen Mund. „Beschwerst du dich etwa über das Essen, Traffy?“

Man sagt Law oft eine sadistische Ader nach und die Leute untertreiben bei dieser Annahme nicht. An seinem Ruf ist etwas dran. Obwohl diese kleine Provokation nur ein vergleichsweise harmloser Spaß ist, amüsiert es Law auf gewisse Weise bereits.

„Ist das deine Interpretation meiner Worte?“, fragt er und stützt das Kinn auf der Handfläche ab, um die schlanke Statur des Smutjes vom Tisch aus zu mustern.

Sanji dreht sich gänzlich in seine Richtung um, bis Law nicht nur den Rücken und die Hälfte von seinem Profil sehen kann. Doch in seinem Blick liest Law nichts von der stillen Wut, von der er erwartet hat, sie dort vorzufinden. Immerhin ist es kein Geheimnis, dass Sanji nicht besonders gut auf ihn zu sprechen ist.

Ein gewisses Misstrauen herrscht, das Law ihm nicht wirklich verübeln kann, denn bis vor kurzem sind sie schließlich noch Feinde gewesen. Doch anstatt bloßer Abneigung schwimmt Selbstbewusstsein und eine Prise Herausforderung in seinem Blick.

„Selbst wenn da Asche im Essen wäre, wäre ich schön blöd, es dir zu sagen“, meint der Koch und deutet ein Schulterzucken an. „Du musst schon rüberkommen und selbst nachsehen.“

Bei dieser lächerlichen Erwiderung hebt Law die Augenbrauen in stillem Spott. Aber auch sein Schweigen kann den Smutje nicht einschüchtern, der ihn weiterhin abwartend, beinahe unbewegt, ansieht.

„Ich mag es nicht, wenn man mir Vorschriften macht“, mahnt Law, als er vom Tisch aufsteht und den breiten Tresen umrundet. Auch die Tatsache, dass Law sich auf dieses Spiel einlässt, schiebt er auf seine Langeweile.

„Es ist keine Vorschrift“, versichert Sanji und macht Law Platz, damit er einen Blick auf den Herd werfen kann. „Seh es eher als eine Bitte an“, schlägt er vor, obwohl sein Ton zu nüchtern ist, um auch nur ansatzweise als Bitte durchzugehen.

Auf dem Herd brutzeln die gewürzten Stücke des Fisches, den Luffy und Usopp an der Leine aus dem Wasser gezogen haben. Sie sehen appetitlich aus, aber nicht spektakulär genug, als dass es sich lohnen würde, dafür aufgestanden zu sein.

Bevor Law dies kundtun kann, tritt der Koch an ihn heran. Er ist ein Stückchen kleiner, was ihn jedoch nicht davon abhält, sich vorzulehnen und mit gefährlich ruhiger Stimme in Laws Ohr zu flüstern.

„Keine Asche. Siehst du, Traffy? Selbst wenn, wäre das Essen noch immer genießbar. Es gibt Schlimmeres.“ Sein Atem streift Laws Nacken, aber er kann nicht sagen, ob dieser oder nicht doch die Worte des Kochs der Auslöser dafür ist, dass sich sämtliche Härchen dort aufstellen.

Wenn es um das Zubereiteten von Gerichten geht, versteht Sanji offenbar keinen Spaß. Law senkt den Blick. „Etwas anderes habe ich auch nie behauptet, Black Leg-ya.“

„Das klang gerade aber noch ganz anders“, erwidert Sanji.

Law erlaubt sich ein grimmiges Lächeln, als er sich umdreht und zum Tisch zurückkehrt, um sein Buch zu nehmen. Er steuert die Tür an, Sanjis Blick im Rücken. „Nur weil ich eine Frage gestellt habe?“, erkundigt er sich, wartet aber nicht auf eine Antwort.
 

Sein Griff um das Glas ist fest, als er an ihm festhält, als sei es ein Anker, der ihn an Ort und Stelle hält. Doch es ist nicht das Glas, was ihn an seinen Stuhl fesselt, sondern viel eher ein verquertes Gefühl der Höflichkeit. Man kann Law eine Menge nachsagen, aber nicht, dass er keine Manieren besitzt.

Ein Kreischen echot durch die Kombüse und Law blinzelt, als er aus seinen Gedanken gerissen wird. Sein Blick hebt sich, um den Ursprung des Aufschreis auszumachen.

„Luffy, du Dieb! Das war mein Fleisch, was du da gerade inhaliert hast“, faucht der Schütze und fuchtelt mit seiner Gabel herum, während sein Captain mit einem seligen Lächeln auf dem ergatterten Fleischstück herumkaut.

Law betrachtet das Spektakel ausdruckslos. Obwohl er sich erst knapp eine Woche an Bord der Thousand Sunny befindet, hat er bereits verstanden, dass die Mahlzeiten hier einer Raubtierfütterung gleichkommen.

Während Law noch immer auf dem Fetzen abgerissenen Brots herumkaut, haben sich die anderen reichlich Nachschlag genommen und sämtliche Teller und Schüsseln geleert.

Mit einem Seufzen, dass ihm wie ein Kloß im Hals steckt, hebt Law sein Glas an die Lippen und nimmt einen langen Schluck Wasser, um den grässlichen Geschmack loszuwerden, der seinen gesamten Mund eingenommen hat.

Obwohl er sich sicher ist, dass kein Muskel in seinem Gesicht zuckt, findet er sich aber trotzdem mit dem Blick des Smutjes konfrontiert, als er einen Blick über den Glasrand wirft.

Der Koch sitzt ihm an dem langen Tisch schräg gegenüber. Bisher hat Sanji den beiden Frauen an Bord beim Abendessen wie immer schöne Augen gemacht und ihnen jeden noch so kleinen Wunsch erfüllt, doch nun liegt sein durchdringender Blick auf Law.

„Trafalguy-kun“, sagt die Navigatorin neben ihm und Law dreht den Kopf zur Seite. „Willst du kein Brot mehr? Wenn du so langsam weiterisst, wird nichts mehr für dich übrigbleiben. Nicht bei Luffy und Zoro.“

„Ich habe schon mehr als genug“, erwidert Law, als er sich ein weiteres Stück Brot von dem auf seinem Teller abreißt und in den Mund schiebt. Seine Augen liegen auf seinem Teller, aber er kann Sanjis Blick auch weiterhin auf seiner Person wahrnehmen.

Es dauert nicht lange, bis Namis Vorhersage zur Wahrheit wird und auch der letzte Krümel des Abendessens verspeist worden ist. Das Geschnatter nimmt zu, als Luffy aus der Kombüse marschiert, Usopp und Chopper im Schlepptau. Mehr Geschirr klappert, als Sanji anfängt den Tisch abzuräumen, während Zoro schnarchend in seinen Stuhl zurückgelehnt ist.

Als auch der letzte Bissen Brot hinuntergewürgt ist und Law sein Glas geleert hat, steht er auf und folgt den Damen aus der Küche hinaus. Aber bevor er die Tür erreichen kann, hält ihn ein Ruf zurück.

„Traffy?“

Law bleibt stehen und schielt über seine Schulter zurück zu dem Smutje, der hinter dem Tresen steht und Wasser im Waschbecken einlaufen lässt.

„Hilf mir bei dem Geschirr“, sagt er und winkt ihn mit einer harschen Handbewegung zu sich hinüber, bevor er sich eine Zigarette ansteckt.

Kurz verweilt Law im Türrahmen, bevor er seine Mütze etwas tiefer in das Gesicht zieht und die Tür wieder zufallen lässt. Etwas Besseres hat er ohnehin nicht zu tun, obwohl er Chopper versprochen hat, sich mit ihm über die verwirrenden Symptome des Dschungelfiebers auszutauschen, welches man sich auf den verschiedenen Sommerinseln einfangen kann.

Mit Chopper kann er wenigstens über Medizin sprechen, mit dem Koch hat er noch weniger gemeinsam. Das Einzige, was er mit Sanji teilt, sind die stillen Nachmittage, die Law für gewöhnlich in der Kombüse verbringt.

Als Law neben ihm am Waschbecken zum Stehen kommt, reicht der Koch ihm ein Handtuch, bevor er die Ärmel seines Hemds wie gewohnt hochkrempelt und blasse Unterarme entblößt.

Law beobachtet ihn dabei, ebenso als Sanji die Hände in das Wasser taucht und anfängt das Geschirr abzuwaschen. Er reicht ihm einen Teller und Law nimmt ihn stumm entgegen, um ihn abzutrocknen. Sie arbeiten in gewohnter Schweigsamkeit, von Schüssel zu Gabel zu Glas.

„Du magst kein Brot“, sagt der Koch schließlich, während er einen weiteren Teller abspült.

Law trocknet die Tasse zu Ende ab und stellt sie zu dem restlichen sauberen Geschirr, welches er auf dem Ablage neben dem Waschbecken stapelt.

„Warum hast du nichts gesagt, Traffy?“, fordert Sanji und das markante Gesicht verzieht sich vor Wut, wie Law aus dem Augenwinkel bemerkt. „Ich hätte dir etwas anderes zum Fleisch machen können.“

Hat der Smutje ihn deswegen beim Abendessen so angesehen?

Law zuckt mit den Schultern, anstatt auf die Frage zu antworten. Es gibt keine gute Antwort darauf. Er hätte das Brot nicht essen müssen, hat es aber getan. Nicht, weil ihn jemand dazu gezwungen hat, sondern aus freien Stücken.

Sanji hält beim Abwaschen inne, die Hände voller Schaum, als er kurzzeitig das Wasser abstellt. Sein Gesicht dreht sich in Laws Richtung, um ihn zu mustern. Es ist ein langer, harter Blick. Abschätzend und abwägend.

„Warum kommst du nachmittags nicht mehr in die Kombüse?“, fragt er dann. „Gehst du mir aus dem Weg?“ Ein unausgesprochenes „Seit der letzten Unterhaltung“ schwingt in seinem Ton mit, der provokant klingt, aber mindestens genauso neugierig.

Hat er die Neugierde des Kochs geweckt? Der seltsame Gedanke weckt gemischte Gefühle in Law, ebenso wie die Art, wie Sanji ihn ansieht.

„Ich wusste nicht, dass dir meine Anwesenheit so viel bedeutet, Black Leg-ya“, meint Law und Sanji schnauft halb amüsiert und halb verärgert, ein Laut, den Law nicht einschätzen kann.

„Komm wieder in die Kombüse“, erwidert Sanji und dreht das Wasser wieder auf, damit er auch das restliche Geschirr säubern kann. „Ich weiß, wie laut die anderen sein können.“
 

Zu vertieft ist er, dass er Sanjis Schritte erst bemerkt, als dieser neben ihm am Tisch zum Stehen kommt. Sein Schatten taucht die Buchseiten in ein dunkleres Licht.

Law hebt den Blick, als der Koch sich leicht vorbeugt, um eine Tasse vor ihm auf dem Tisch abzustellen. Sie dampft und schickt ihr Aroma sogleich in seine Nase hinein.

„Schwarzer Tee“, meint Sanji und zieht an seiner Zigarette, das kleine Tablett, womit er die Tasse zu ihm hinüber transportiert hat, klemmt er zwischen Oberkörper und Arm. „Ein Buch macht sich gut mit Tee, soweit ich weiß.“

„Besonders auf einer Sommerinsel“, merkt Law tonlos an, schiebt die Tasse jedoch nicht von sich.

Doch Sanji ignoriert seinen Kommentar und beugt sich stattdessen erneut vor, dichter an ihn heran, um den Zucker in seinem kleinen Glasbehälter von der Tischmitte heranzuziehen, wo er mit dem Salz und Pfeffer steht. „Für den Fall, dass er dir zu bitter oder geschmacklos ist“, sagt er, als er das Zucker für Law neben seiner Tasse stehen lässt.

Ein weiterer Geruch steigt Law dabei unweigerlich in die Nase und es dauert einen Moment, bis Law klar wird, dass es Sanjis ist. Er riecht nach Salzwasser und Meeresfrüchten, obwohl er heute keine zubereitet hat.

„Lass ihn nicht kalt werden.“ Mit diesen Worten dreht sich der Koch um und spaziert auf leisen Sohlen zurück hinter den Tresen, um sich dort um weitere Getränke für den Rest der Mannschaft zu widmen. Anders als Law bekommen die Damen Cocktails und die Männer Fruchtsäfte in hohen Gläsern, die nach Plastik aussehen.

„Black Leg-ya“, entweicht es Law und seine Hand legt sich auf das Buch vor ihm, um sich daran zu erinnern, dass es existiert und bis gerade eben noch seine Aufmerksamkeit gehalten hat.

Sanji wirft ihm einen Blick zu und die gekräuselte Augenbraue hebt sich in stummer Frage.

„Warum hast du gesagt, dass ich in die Kombüse zurückkehren soll?“, fragt er, da es ihn schon seit gestern Abend gewundert hat. Eine wirkliche Erklärung hat der Smutje ihm nicht gegeben, nur die Lautstärke der restlichen Mannschaft kommentiert. Versucht er ihm einen Gefallen zu tun? Wieso? Law hat sich nicht einmal Mühe gegeben, auch nur annährend freundlich zu ihm zu sein.

Der Koch schnauft belustigt und zuckt mit den Schultern. Ein Grinsen tut sich auf seinen Lippen auf, als er sich Law zudreht und die Hände auf den Tresen abstützt. „Ich dachte, dass das offensichtlich ist, Traffy.“

„Ist es nicht.“

Sanji nickt, langsam und nachdenklich. „Verstehe.“ Er pausiert, aber es wirkt eher wie eine künstlerische Pause, die dazu dient Law ein wenig zu triezen. „Nun, ich denke, ich habe mich an deine Anwesenheit hier gewöhnt. Ich meine, auf dem Schiff. Aber auch in meiner Kombüse.“

„Wir erreichen Dress Rosa in ein paar Tagen, sagte Nami-ya“, meint Law, studiert aber weiterhin das blasse Gesicht. Die leichte Farbe auf der Haut des anderen wird nur durch das schwarze Kinnbärtchen erkenntlich.

„Wenn Nami-san das sagt, dann ist es auch so“, versichert Sanji ihm, als reden sie schon die ganze Zeit über ihre Ankunft auf Dress Rosa. Nur ausnahmsweise nehmen die Augen des Kochs keine Herzchenform an, sondern er raucht für einige Weile einfach nur schweigend.

Law greift nach der Tasse, deren Porzellan sich warm an seiner Handfläche anfühlt. Trotzdem nimmt er einen Schluck der heißen Flüssigkeit.

„Wie ist der Tee?“, fragt Sanji.

Die Tasse abstellend schiebt er den Zucker wieder an seinen Ursprungsort zurück. „Du hast schon Zucker reingetan, Black Leg-ya. Genau die richtige Menge.“ Es ist keine Frage, sondern eine einfache Feststellung, die Law ein wenig wundert, denn eigentlich sollte Sanji nicht wissen, wie er seinen schwarzen Tee trinkt.

„Falls du es noch nicht bemerkt hast, ich habe eine gute Beobachtungsgabe, Traffy“, meint Sanji und abermals erhält ein schmales Grinsen Einzug in sein Gesicht, so dass Law sich fragt, wie lange der Koch ihn schon beobachtet hat. Länger als Law ihn? Was weiß er noch über ihn?

„Keine Sorge, deine Vorlieben und Geheimnisse sind sicher bei mir“, sagt Sanji, als liest er Laws Gedanken. „Solange wir dir vertrauen können und unsere Allianz hält, versteht sich.“

Laws Mundwinkel heben sich. „Natürlich.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von: Swanlady
2019-10-26T18:21:25+00:00 26.10.2019 20:21
Nun bin ich endlich mal zum Lesen gekommen! Du weißt, dass ich das Ship mag und es toll finde, dass es auf deinem Bingo war, auch wenn es dir vielleicht etwas Probleme bereitet hat. *hust* Davon merkt man in dem OS aber gar nichts. :) Ich mochte die kleinen Details sehr, die du eingebaut hast – Natsus und Grays Angst vor Erza z.B., die ich immer erheiternd finde. Oder wie akkurat ihre Körperhaltung ist, oder dass sie ihre Haare immer noch sorgfältig kämmt, obwohl Jellal eigentlich ihrer Vergangenheit angehört… Da waren definitiv kleine Anzeichen drin, dass sie evtl. doch gerne mit jemandem anderen ausgehen würde. :D
Am meisten hat mir der Satz gefallen, dass sie schön ist, wenn sie kämpft, weil das sooo wahr ist. <3
Ich fand das offene Ende eigentlich sehr passend, vor allem, weil bei den beiden alles andere in so kurzer Zeit etwas zu viel gewesen wäre. Es verrät genug, dass man sich seine eigenen Gedanken dazu machen kann und deutet definitiv eher eine positive Entwicklung an. Die zwei kriegen schon noch ihr Date! :D
Von:  Aeris1988
2019-02-12T18:15:13+00:00 12.02.2019 19:15
Ich mag das pairing law x Sanji echt gern und dein Schreibstil ist toll ! Es hat mir viel Freude gemacht die fanfic zu lesen
Von: Swanlady
2019-02-03T14:55:33+00:00 03.02.2019 15:55
Ich mag Geschichten, die sich in Bibliotheken abspielen. Diese haben immer eine sehr besondere Atmosphäre. Ich kann mir auch nicht besonders vorstellen, dass Natsu und die anderen für diesen Job geeignet wären, es war also gut, dass es Cana und Lucy waren, haha.
Ich mag die Bindung der beiden sehr, ob nun freundschaftlich oder als Ship. :3 Generell hab ich es sehr gern, dass Cana mit Mädchen flirtet und einen großen Beschützerinstinkt ihnen gegenüber empfindet – ganz besonders eben bei Lucy. <3
Die Momentaufnahme war sehr niedlich, ich mochte es sehr, wie Canas Geständnis aussah – die Idee mit der Karte ist purer Zucker! ;o; Dafür, dass es so vage und indirekt war, war es ziemlich offensichtlich, hihi.

Zu den OP Geschichten kann ich nichts sagen, bin aber sicher beim nächsten FT-OS dabei. :D
Von: abgemeldet
2019-01-27T10:36:44+00:00 27.01.2019 11:36
Da ist er endlich!!!! *___*
Du hattest mich ja damit schon ziemlich lange an der Angel und ich wurde definitiv nicht enttäuscht. Oh man ... wo fange ich an? Ich habe keine Ahnung. |D
Vielleicht bei den beiden. Ja, das klingt gut.
Du triffst sie echt verdammt gut. Sanji, der ruhig und beherrscht in seinem Hoheitsgebiet hantiert, während Law die Kombüse als einzigen Rückzugsort nutzt, den er auf dem Schiff hat. Verständlicherweise, versteht sich. Dort geht ja nur die Post ab, wenn es was zu essen gibt. Ich kann das wirklich sehr gut nachvollziehen, denn Law in der Strohhutbande - das passt einfach so gar nicht. Der ist so ganz anders als Ruffy und seine Leute, aber es zeigt sich auch hier sehr deutlich, dass es durchaus ein paar Gemeinsamkeiten mit den anderen Crewmitgliedern gibt.
Und Sanji passt da neben Zoro wohl am besten, einfach weil er halt nur bei Frauen so ausflippt und sonst doch eher sehr viel Ruhe ausstrahlt. Das tut er auch hier und ich finde das großartig.
Die Dialoge sind ziemlich klasse. Ich habe die beiden gut vor mir gesehen, wie sie sich da gegenseitig mit monotonen, beherrschten Stimmen anpflaumen. :'D Weil ... sehr harmonisch ist es ja doch nicht so. XD
Aber man bekommt ziemlich viel mit, was die beiden nicht aussprechen und als Sanji am Ende meint, dass Law doch bitte wieder in die Kombüse kommen soll, da ging mir das Herz und ich musste erstmal vor mich hinschmachten.
Auch dieser Moment, als sich Law das Brot reinwürgt, obwohl er es hasst, lässt tief blicken.
Oh man ... ich mag die Idee sehr gern und habe glatt Lust, auch endlich mal meinen OS zu schreiben, wo Sanji Law dann ein Brot macht, was ihm tatsächlich schmeckt. Das würde sich hieran ja echt ganz gut anschließen.
Aber mal sehen. |D

Im Großen und Ganzen bin ich sehr begeistert. Hier und da fehlt mal ein Wort, aber damn ... vollkommen wurst. Ich bin angefixt. Ich liebe die beiden. Du kannst dich da gern noch mehr austoben. *__*

(übrigens musste ich bei der Szene beim Abwaschen sehr an Zoro und Sanji denken. Ich weiß nicht mehr, ob das auch im Manga vorkam, aber im Anime schon. Wo Sanji abwäscht und dann Zoro immer alles reicht mit 'Hier, Zoro. Hier Zoro. Hier, Zoro.' Die hatte ich die ganze Zeit im Hinterkopf und musste sehr lachen, wenn ich mir vorstelle, dass da Law steht, der ja viel größer ist als Sanji und die Sachen genauso entgegen nimmt, aber eben ohne dass Sanji was sagt.)

Haaach ... danke fürs Teilen. Ich bin sehr in Liebe. <3

lg
Jay
Von: irish_shamrock
2019-01-27T08:54:53+00:00 27.01.2019 09:54
Hallo Votani ♥,

ich freue mich, dass du auch bei dem WB mitmachst und ich bin, ehrlicher weise, nur auf deine kleine Sammlung aufmerksam geworden, weil du deine Bingo-Karte als Cover genutzt hast.
Da ich mich nicht sonderlich gut mit "Fairy Tail" auskenne (habe leider nur den 1. Band, und den Anime verfolge ich nur sporadisch), war ich umso entzückter, dass du dich zu einer Geschichte rund um Sanji und Law hast hinreißen lassen ♥
Mir schwebte, für eine damalige Wichtelaktion, auch ein Sanji-Law-OS im Kopf herum, worin ich mich ebenfalls auf Laws Abneigung des Brots bezüglich, beziehen wollte, ebenso hätte ich als zweiten Punkt die Gemeinsamkeit zum North Blue angeführt, aber zum Glück ist daraus nichts geworden, denn mit deiner Story habe ich wesentlich mehr Spaß :D

Die Charaktere hast du gut getroffen.
Ein ruhiger Sanji, der sein Gegenüber genauso abschätzig mustert und auf der Hut ist, wie Law selbst.
Auch deine Beschreibungen der Handlungsweisen waren nachvollziehbar und gelungen formuliert.
Allerdings sind mir *hust* ein paar Ungereimtheiten aufgefallen (vielleicht auch nur dumme Tippfehler):

Doch in seinem Blick liest Law nichts von der stillen Wut, von der er erwartet hat, ___* dort vorzufinden. Immerhin ist es kein Geheimnis, dass Sanji nicht besonders gut auf ihn zu sprechen ist.
___* → da fehlt ein "sie" ... [...] von der erwartet hat, SIE dort vorzufinden.

„Du musst schon Rüberkommen und selbst nachsehen.“
→ rüberkommen bitte klein

Hat der Smutje ihm deswegen beim Abendessen so angesehen?
→ ihN ... weN hat er deswegen so angesehen? IHN ...

Mit einem Seufzen, dass ihm wie ein Kloß im Hals steckt,
→ das zweite "s" im DASS muss weg, weil du dafür auch dieses, jenes oder welches einsetzen kannst

Die Tasse abstellend(,)* schiebt er das Zucker wieder an seinen Ursprungsort zurück.
→ * mit Komma (würde ich sagen) und du meinst bestimmt DEN Zucker ...

Fass' es bitte nicht als Kritik auf, das waren aber die kleinen Fehlerchen, die mir aufgefallen sind. (Ich weiß, dass ich nicht mit Schweinen werfen sollte)
Ansonsten ist deine Geschichte top und sie gefällt mir wirklich richtig gut ♥

Liebe Grüße,
irish C:


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