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Oh du schamanige Vorweihnachtszeit

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Oh du schamanige Vorweihnachtszeit

Die Vorweihnachtszeit in Tokio ist eine besondere Zeit. Viel Trubel herrscht in der Stadt und alle Menschen wollen das Fest der Liebe feiern. Die Straßen sind hell erleuchtet und überall drängen die Leute in die prachtvoll geschmückten Geschäfte. Doch an einem Ort in Tokio kann man vor den hektischen Menschenmassen fliehen und in den heißen Quellen Ruhe und Frieden finden. An einem Ort unweit der Stadtgrenze von Tokio...
 

Leise rieselte der weiße Schnee auf den Funbari Onsen, während die Weihnachtsvorbereitungen in vollem Gange waren. Das gesamte Badehaus sollte sowohl für die Gäste, als auch die Familie Asakura zu einem Ort der Freude werden. Von außen verwandelten drei junge Damen das Haus in ein Lichtermeer. Die Hana-Gumi Servicekräfte verzauberten den verschneiten Garten mit Sternenlichtern in ein Winterwunderland und befreiten die Wege und Statuen vom frischen Pulverschnee. Ryu, der Chefkoch des Onsens, bereitete in der Küche ein köstliches Mahl zum Abendbrot vor. Der Geruch von saftigen Braten und kürzlich gebackenen Schokoladenkeksen erfüllte das gesamte Haus.
 

Doch im Wohnzimmer des Onsens schmückten zwei besondere Gäste alles für das Fest am morgigen Tage. Yoh und Anna waren nach einer langen Reise um die Welt wieder nach Hause zurückgekehrt, um ihren kleinen Sohn Hana zum Fest der Liebe zu überraschen. Während der junge Mann den großen Tannenbaum im Zentrum des Raums schmückte, lag Anna vor dem Fernseher mit ihrer Lieblingssendung und aß ihre geliebten Reiskekse. Es war das übliche Bild zwischen den Beiden, doch mittlerweile störte es Yoh nicht mehr. Sie waren nun schon seit vielen Jahren verheiratet und Yoh konnte sich mittlerweile nichts anderes mehr vorstellen. Der junge Schamane liebte seine Frau und auch wenn Anna dies nur selten offenbarte, so wusste er genau, dass Anna dasselbe für ihn empfand. Yoh war fast fertig mit der Dekoration des Weihnachtsbaumes, welcher in den herrlichsten Farben erstrahlte. Als der 22-jährige Schamane in die bunte Kiste mit der Dekoration sah, breitete sich plötzlich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus. Er griff hinein nach den grünen Zweigen mit den weißen Beeren und schlich sich hinter seine geliebte Anna.
 

„Anna~“ säuselte Yoh leise in ihr Ohr und strich ihr langes, weiches Haar sanft zurück. „Guck nach oben!“

Die Itako blickte hoch und sah einen Mistelzweig über sich und ihrem Ehemann hängen. Yoh hielt diesen verspielt mit einem Arm über ihre Köpfe. „Und?“, fragte Anna recht kühl.

„Du weist was das bedeutet. Es ist Tradition sich unterm Mistelzweig zu küssen.“ liebäugelte Yoh und freute sich mit gespitzten Lippen auf ein wenig Zärtlichkeit.

„Und du weist, dass wir hier in Japan sind und dieses ganze Weihnachtsgetue nicht zu unserer eigentlichen Tradition gehört. Es wurde von den Medien übernommen und dient dazu Pärchen und Familien für viel Geld unnütze Dinge aufzuschwatzen. Wir machen das hier Hana zu Liebe und jetzt schmücke den Baum gefälligst neu, er sieht ja schrecklich aus!“ antwortete Anna kalt und drehte sich wieder zum Fernseher mit dem Rücken zu Yoh. Dieser wandte sich mit einem gebrochenem Herzen, seiner aufgetragenen Aufgabe wieder zu und weinte innerlich stumm. Ja er liebte sie wirklich...
 

Mittlerweile wartete ein kleiner Junge mit bernsteinfarbenen Haar auf seine Ziehmutter vor der Grundschule. Hana beobachtete den fallenden Schnee und blickte verträumt in den Himmel, als er eine bekannte Stimme von Weitem hörte. Seine Ziehmutter, alias Kindermädchen Tamao, kam langsam auf ihn zu und nahm liebevoll seine Hand. Ihr langes rosafarbenes Haar wehte leicht im Wind. „Hallo Mama.“, sagte der kleine Hana.

„Warst du heute auch brav? Du hast keine Schlägerei mit deinen Mitschülern angefangen, richtig Hana?“ fragte Tamao sanft aber misstrauisch. Sehr oft steckte der junge Herr seine Energie und Stärke in die falsche Richtung. Oft zum Leidwesen all jener, die ihn nach seiner Ansicht nervten.
 

Hana lächelte unsicher und kratzte sich am Kopf. „A...ach nein. Ich war ganz brav.“, grinste der kleine Schamane und ging brav neben Tamao her. „Ich habe heute aber was ganz tolles und komisches gehört, und zwar....“

„Amidamaru. Stimmt das?“ unterbrach die junge Dame plötzlich und neben Hana erschien der Geist des einstigen Samurai. Hana gefror in der Bewegung, er hatte seinen stetigen Aufpasser ganz vergessen...
 

Der silberhaarige Geist verbeugte sich leicht vor Tamao und blickte Ehrfurcht erbietend hoch. „Alles war gut. Jedoch gab es in der Malstunde einen Zwischenfall. Er sollte den Weihnachtsmann zeichnen, doch er weigerte sich. Er wollte keinen Mann zeichnen, der Kinder beobachtet, in Häuser einbricht und mit der Rute droht, wenn sich Kinder nicht benehmen.“

Tamao lächelte und dachte insgeheim, wie ähnlich Hana seiner Mutter Anna doch war... “Und weiter?“ fragte Tamao und Hana wurde immer blasser.

„Und dann warf er die Malstifte wutentbrannt in der Klasse herum und pinnte seine Lehrerin damit an die Tafel.“ fuhr der Schutzgeist fort und Tamaos Blick verdunkelte sich.

Hana riss sich in dem Moment von der Hand seiner Ziehmutter los und rannte die Straße entlang. „Wer zuerst zu Hause ist!“, schrie er nahezu panisch und versuchte der schrecklichen Bestrafung Tamaos zu entkommen. Doch weit kam er nicht... ehe er von einem gewaltigen Schneeball begraben wurde. Tamao stand elegant und mit einem lieblichen Lächeln neben dem aus Angst zitternden Amidamaru, als wäre nichts geschehen....
 

Kurze Zeit später kamen Tamao und der nun sehr stille Hana wieder im Onsen an und wurden mit einer Verbeugung von den drei Servicekräften begrüßt. „Willkommen zurück junger Herr.“, antworteten Kana, Matilda und Marion zugleich. „Das ehrenwerte Ehepaar Asakura ist auch vor kurzem wieder zurückgekehrt, sie warten bereits auf euch.“

Als Hana hörte, dass seine Eltern endlich wieder mal zu Hause waren, war die Bestrafung von vorhin fast vergessen und er rannte wie von der Tarantel gestochen in das Haus hinein in Richtung Wohnzimmer.
 

Bereits auf dem Flur kam sein Vater Yoh ihm entgegen. Mit großen Augen blickte er hoch zu seinem Vater, welcher seine Arme weit ausstreckte, um ihn zu empfangen. Doch wie gewohnt hatte Hana seine eigene Art seinen Vater zu begrüßen. „Begrüßungskick!“, schrie der Bengel als er seinem Vater einen Tritt mit dem legendären linken Bein verpasste. Volltreffer. Hana würde wohl in Zukunft keine Geschwister mehr bekommen. Das Gesicht von Yoh erhielt eine satte blaue Farbe, als der Schmerz durch seinen gesamten Körper wanderte. Sein Sohn stand seiner Mutter in keinem Aspekt nach, dachte Yoh gequält und sank langsam zu Boden. Tamao schimpfte mit dem kleinen Jungen, während Amidamaru besorgt über seinem ehemaligen Meister schwebte. Hana sah sich jedoch im Recht. Immerhin gondelten die Beiden dauernd in der Welt herum und ließen ihn allein! Strafe muss sein!
 

Anna hatte das ganze relativ unbeteiligt beobachtet und stand auf, als Ryu das Abendessen an den großen Tisch brachte. „Meister Hana, ihr solltet wirklich mit dieser Art der Begrüßung aufhören. Meister Yoh und Meisterin Anna sind extra wegen euch zurückgekommen von ihrer Mission die Welt zu retten. Seit Hao zum Schamanenkönig und Gott geworden ist, versuchen sie alles um die Menschen zum Schutz der Erde zu bewegen!“, meinte Ryu und deckte den Tisch mit den köstlichsten Speisen. Hana blähte jedoch nur seine Wangen bockig und verschränkte die Arme auf dem Tisch, nachdem er sich mit seiner Familie daran gesetzt hatte. Yoh hatte sich ebenfalls unter Schmerzen wieder aufgerafft und setzte sich gegenüber von seiner Frau Anna an den Tisch.

„Ist schon okay Ryu. Er meint es ja nicht so.“ beruhigte Yoh die Gemüter mit seinem sanften Lächeln und goss sich mit der bereitgestellten Kanne einen heißen grünen Tee ein. In der kalten Jahreszeit gab es nichts besseres, um sich aufzuwärmen.
 

„Außerdem sollte ich Yohs Training wieder schwerer machen, wenn ihn schon der Tritt unseres kleinen Sohnes so umfallen lässt.“ fügte Anna mit einem dunklen Blick zu Yoh hinzu, welcher einen Schauer bei dem jungen Schamanen auslöste. „Ich will doch, das es meinem Schatz auch weiterhin gut geht, nicht wahr Yoh?“ fügte Anna mit einem leichten Lächeln zu Yoh hinzu.

„Hahaha.... ja mein Schatz.“, antwortete Yoh und nahm einen Schluck von seinem Becher.

Hana sah stur auf den Tisch, doch bei der Erwähnung des Namens Hao kam in ihm wieder die Erinnerung hoch, was er vorhin bereits Tamao erzählen wollte. Er blickte mit großen Augen in die Runde. „Wann lerne ich meinen Cousin kennen?“
 

Yoh spuckte den heißen Tee, vor Entsetzen quer über den Tisch und traf dabei seine Frau. „Was meinst du mit Cousin, Hana?“ lachte Yoh sichtlich nervös als die Shikigamis von Anna sich langsam hinter ihm aufstellten. Anna hatte keine Geschwister und der einzige, der für einen Cousin für Hana sorgen konnte, war sein Bruder Hao. Diese Vorstellung war mehr als befremdlich.

„Na Cousin Jesus! Er hat doch morgen Geburtstag. Und wann lerne ich Tante Maria kennen!“ Ein Schweigen kehrte in die Runde ein, nur Yohs gequältes Jammern war zu hören, als ihn die beiden Shikigamis in die Mangel nahmen.

„Wie kommst du denn darauf, Hana?“, fragte Tamao verwirrt neben ihrem Ziehsohn und Hana drehte sich aufgeregt zu ihr.

„Heute haben wir in der Schule gelernt, dass Jesus zu Weihnachten geboren wurde und Jesus ist der Sohn von Gott! Onkel Hao ist doch derzeit Gott! Also wann lerne ich meine neue Tante und meinen Cousin kennen!“, meinte Hana schon fast wütend, weil ihn keiner ernst zu nehmen schien.
 

Die anderen am Tisch blickten in die Runde und von einem Moment auf den anderen brach ein schallendes Gelächter aus. Selbst die Shikigamis verschwanden und Yoh stimmte in das Lachen ein. Hanas Missverständnis löste eine aufgelockerte Atmosphäre aus, nur Hana war sichtlich verwirrt und blieb es für den Rest des Abends, bis seine Eltern ihn schließlich aufklärten. Der Abend klang gemütlich aus als die vielen Lichter im Haus erstrahlten und das köstliche Essen gemeinsam verspeist wurde. Alle freuten sich auf den morgigen Tag und die Geschichte über den „Sohn“ Haos würde wohl die Runde machen...
 

Yoh, Anna und Hana begaben sich nach dem langen Tag in ihr Schlafgemach und blickten gemeinsam aus dem Fenster. Die Sterne erstrahlten hell im klaren Himmel und der Schnee glitzerte romantisch im Licht. Der braunhaarige Schamane drückte seine kleine Familie liebevoll an sich und genoss jeden einzelnen Moment. Die Weihnachtszeit war für ihn eine Zeit für die Familie und mit jeder Faser seines Herzens freute er sich dieses Fest mit ihnen verbringen zu können. Für ein paar Tage seine Mission vergessen zu können und das Fest der Liebe zu genießen. Yoh legte seinen Kopf an den von Anna und sie hielt seine Hand liebevoll fest. So blickten sie alle hoch zum Himmel und selbst Hana kuschelte sich glücklich an seine Eltern, die er insgeheim sehr vermisst hatte...
 

Der Himmel legte sein schönstes Gewand an. Hoch oben in den Sternen verbarg sich ein Reich, welches normalen Menschen nicht ersichtlich war und auch nur wenige Schamanen betraten dieses Reich und kehrten lebend zurück. Im großen Geist lag der Ursprung aller Seelen und die Residenz aller ehemaliger Götter, sowie des amtierenden Gottes, dem Schamanenkönig. Nicht nur im Funbari Onsen hatte die Geschichte über Haos „Sohn“ die Runde gemacht. Im großen Geist wissen die Götter alles und so hörten auch Hao und die vorherigen Schamanenkönige davon. Hao saß auf seinem Thron und der Schamanenkönig vor 2000 Jahren Jesus Christus stand frech grinsend mit den anderen Göttern bei ihm.

Hao blickte in Jesus Richtung und zuckte angespannt mit seiner Augenbraue, während sein Kopf auf seiner Hand lag...
 

„Verkneif es dir Jesus oder Ostern kommt schneller, als du denkst....!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Boahencock-
2020-03-08T15:10:56+00:00 08.03.2020 16:10
Das mit den nistelzweig mag Anna nicht so gerne sie mag allgemein lieber die Traditionele Japanische weinacht.😉😉😉
Ein Aufpasser,wer mag das schon und dan noch Amidamaru an seiner Seite also lügen hilft nichts.


Na das nen ich mal was,Hana hatte keine Lust den weinachtsman zu zeichnen
Und dann warf er die Malstifte wutentbrannt in der Klasse herum und pinnte seine Lehrerin damit an die Tafel.“ fuhr der Schutzgeist fort😂😂😂😂 das war sehr lustig .

Hana ist ganz schön frech wen er seinen Papa mit dem Fuß kickt.🤨🤨

Cousin Jesus und Tante Maria das wünscht er sich😂😂😂 da hat er das was er gelernt hat zu seinen eigenen nutzen gemacht Hana wünscht sich einen Cousin.
Schade das es nicht mehr davon zu lesen gibt😪

Bin so begeistert dvon 😼😉😉

Antwort von:  Ariane_Tatsu
09.03.2020 07:28
Vielen lieben Dank! Es freut mich so unglaublich, dass dir meine Shaman King Fanfiction gefällt. Ich hatte sie vorletztes Jahr für den Adventskalender gemacht. Tatsächlich habe ich noch ein paar andere Shaman King Fanfictions, nur leider bisher nicht bei Animexx hochgeladen. Bin derzeit bei Animexx und mit meinen Fanfictions nicht so aktiv gewesen, sondern eher auf Deviantart und Instagram mit meinen Shaman King Ton Skulpturen.
Antwort von:  Boahencock-
09.03.2020 11:22
Ohhhh das hört sich gut an bin zufällig auf dein FF gestoßen und muste es gleich lesen.
Shaman King, eines der Dinge die ich gerne mag.😉😼😼 Mann liest sich.
P.s da ja noch keiner was dazu geschrieben hat. Dachte ich mir ich bin die erste.😁


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