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Detective Di

von

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Wenn die Stunde schlägt

Letztes Mal bei Detective Di: Ren-jie wachte nach 3 Wochen aus dem Koma auf. Polizei und FBI befragten sie und sie offenbarte ihre ehemalige Zugehörigkeit zur roten Gesellschaft. Nachdem die Polizei gegangen war, gestand Maya ihrer besten Freundin Ren-jie ihre Gefühle. Doch werden Diese auch irgendwann erwidert?
 


 

Nach einer weiteren Woche im Krankenhaus war Ren-jie beinahe vollständig genesen, was für die Ärzte ein richtiges Rätsel darstellte. Natürlich wusste sie es besser. Aber was ihr half zu genesen, hatte natürlich auch einen Preis. Und niemals würde sie so sein, wie andere Mädchen, selbst wenn sie sich komplett aus der Gesellschaft oder dem Geschäft mit dem Tode zurückziehen würde, was niemals passieren würde. Jetzt interessierte sie nur Eines: Nachhause zu den Zwillingen, ihren Freundinnen und ihren Haustieren. Selbst den neuen Haarschnitt, den sie der Drainage verdankte, durch die ihre Hirnschwellung abgelassen wurde, hatte sie inzwischen akzeptiert, auch wenn sie sich wünschte bald wieder so schön lange Haare zu haben. „Und? Freuen sie sich schon darauf nachhause zu kommen?“ fragte die Schwester, welcher sie schon vor einer Woche gedroht hatte. In den vergangenen Tagen hatten sie aber ein recht gutes Verhältnis zueinander. „Natürlich, Schwester Tomoko. Immerhin habe ich meine beiden Cousinen und vor Allem meine Haustiere seit einem Monat nicht gesehen. Ich konnte aber viel nachdenken, besonders über das Mädchen mit den ungleichen Augen, sie erinnern sich an sie?“ Natürlich erinnerte sich die Schwester an besagtes Mädchen, diese Augen waren kaum zu vergessen. „Versprechen sie mir weder mich noch sie zu verurteilen?“ „Natürlich. Worum geht es?“ wollte die Schwester wissen, sah zu wie Ren-jie ihre letzten Klamotten in die große Reisetasche packte. „Wissen sie, Schwester: An dem Abend als ich aus dem Koma aufgewacht bin, hat sie mir später etwas gestanden. Sie sagte mir schon vor Wochen, dass sie nicht so empfindet wie andere Mädchen, aber an dem Abend hat sie mir gestanden, in mich verliebt zu sein. Ich fürchte, ich habe sie gekränkt. Ich fürchte fast, ich hätte unbeabsichtigt gesagt dass ich sie nicht mehr sehen möchte, wenn ich den falschen Code benutzt habe. Ich sagte ihr wörtlich: ‚Klar, ich verstehe das. Es ist nur, ich weiß nicht wirklich, ob ich außer der Liebe zu meiner kleinen Schwester noch andere Liebe empfinden kann. Aber die Gefühle die ich für dich habe, die sind so ähnlich wie für sie. Ich weiß nicht ob es echte Liebe ist, aber ich mag dich sehr, Maya. Egal wie wir empfinden, für mich bist du noch immer Maya Reid, das süße Mädchen mit der Vorliebe für Süßkram, das nur 2 Kreuzungen von mir entfernt wohnt. Und du bist meine beste Freundin. Ich will nicht sagen dass wir weiterhin Freunde bleiben wollen, oder dass wir in Kontakt bleiben wollen… aber gib mir etwas Zeit um herauszufinden, ob ich dich so liebe, wie du mich, oder ob ich nur freundschaftliche Gefühle für dich habe. Ich will nicht das irgend etwas zwischen uns steht, ja? Deine Gefühle kannst du nicht ändern, aber versuchen wir bitte so miteinander umzugehen, wie sonst immer?‘ Das waren meine Worte. Habe ich damit vielleicht etwas Falsches gesagt?“ fragte die Brillenträgerin mit traurigem Gesichtsausdruck und legte ihren letzten Pullover in die Tasche. Die Krankenschwester lächelte nur wissend und legte der Rosahaarigen beruhigend die Hand auf die Schulter. „Wissen sie Fräulein Di, sie haben nichts Falsches gesagt. Vielleicht wartet Maya ja nur darauf, dass sie mit ihr reden und ihr sagen was sie fühlen. Wie fühlt es sich eigentlich an, wenn sie Maya sehen? Was für Empfindungen haben sie da?“ Nachdenklich sah Ren-jie zur Decke und legte die Stirn in Falten. „Was empfinde ich? Ich glaube, es fühlt sich an wie… naja… wie flugfähige Insekten, die in meinem Bauch Samba, nein Lambada tanzen… meinetwegen auch Tango oder Mambo. Es ist, als hätte ich sowas wie Fliegen oder eher Motten… oder…“ „Vielleicht Schmetterlinge im Bauch?“ lächelte die Krankenschwester worauf Ren-jie sie überrascht ansah. „Ja! Sie kennen das, Schwester Tomoko? Ist das normal?“ „Seit wann ist das so? Seit wann haben sie dieses Gefühl? Seit sie aus dem Koma aufgewacht sind? Oder schon vorher?“ „Ganz klar schon vorher! Ich würde sogar fast sagen, seit ich sie das erste Mal gesehen habe! Bitte, sagen sie mir was das ist!“ „Dafür gibt es nur ein Wort, egal wie sie das Gefühl umschreiben, Fräulein Di.“ lächelte die Schwester und sah verträumt zum Fenster hinaus. Irritiert folgte Ren-jie ihrem Blick, sah aber nur den Park des Krankenhauses. „Das ist wahrhaftige, unverfälschte Liebe in ihrer reinsten Form. Oder kurz gesagt: Sie sind verliebt. Und es ist mir egal ob sie in ein Mädchen, oder einen Jungen verliebt sind, solange es sich nicht um einen Grundschüler handelt. Die Hauptsache ist doch, dass es sie glücklich macht, nicht wahr? Also sagen sie ihr bei ihrer nächsten Begegnung doch unter 4 Augen, was sie für sie empfinden. Und wenn sie wirklich so empfindet, wie sie ihnen gesagt hat, dann werden sie sicher nicht enttäuscht. Ich bin jetzt selbst seit 4 Jahren glücklich verheiratet und liebe meinen Mann wie am ersten Tag. Und übrigens, als ich vor einer halben Stunde in unserem Raucherzimmer eine kurze Pause gemacht habe, habe ich einen guten Blick auf unseren Parkplatz gehabt. Ich konnte sehen, wie jemand ein Motorrad mit Beiwagen auf den Parkplatz geschleppt hat. Vielleicht interessiert sie das ja?“ Sofort begannen Ren-jies Augen zu strahlen. Ein Motorrad mit Beiwagen, das konnte nur bedeuten, dass jemand Bess fertig restauriert und hier hergebracht hatte. Vielleicht war es ja gut, dass sie zur Abwechslung nicht ihr Kleid, sondern eine enge schwarze Jeans, einen Pullover mit hohem Kragen und ihre einzige Lederjacke trug. Sie fand selbst, dass ihr diese Kombination stand und sogar die passenden Stiefel hatte sie von Mariko und ihren Zieh-Eltern ins Krankenhaus gebracht bekommen. „Meine gute, alte Bess.“ „Ah, ihre Maschine, oder? Ich wünsche ihnen alles Gute, Fräulein Di. Kommen sie, ich bringe sie noch runter zum Parkplatz. Ich trage sogar ihre Tasche nach unten, damit sie sich noch ein kleines Bisschen schonen, in Ordnung?“ Zustimmend nickte Ren-jie, verließ an der Seite der Krankenschwester das Zimmer, schließlich die Station und am Ende das Krankenhaus. „Eine Sache wollte ich aber noch wissen, bevor sie gehen.“ meinte die Schwester, kurz bevor sie den Haupteingang zum Parkplatz verlassen konnten. Mit fragendem Blick sah Ren-jie sie an. „Das Tattoo auf ihrem Rücken: Wollen sie es ausbessern lassen? Durch ihre Verletzung hat es ein paar Schäden erlitten. Und wo haben sie es eigentlich her?“ „Ich gehöre nicht zur Yakuza, falls sie das wissen wollen. Aber ich finde es gut, dass dem Drachen jetzt ein Stück fehlt. Ich finde, es soll so bleiben. Das zeigt, dass ich mich geändert habe. Vielen Dank, Schwester Tomoko. Sie sind mir eine gute Freundin geworden, und diesen Begriff benutze ich nicht leichtfertig.“ Damit verabschiedete sich Ren-jie, nahm ihre Tasche von der Schwester entgegen und ging schließlich, endlich zum Parkplatz.
 

Dort traute sie ihren Augen kaum: Mariko, Maya und ihre Eltern waren da, wobei Mariko noch im Van ihrer Eltern saß und ihrer besten Freundin zuwinkte. „Na? Bereit nachhause zu fahren?“ fragte Maya leicht verlegen. Sich die Brille richtend nickte Ren-jie, wandte sich zu ihren Eltern um und breitete die Arme aus. „Ich hab euch vermisst, Mama. Paps. Tut mir leid, dass ich euch bisher nie so genannt habe.“ Mit Tränen in den Augen nahm sich die Familie in die Arme, dabei vergaß Ren-jie sogar für einen Moment die Schmerzen in ihrer Brust. „Wir haben dich immer als unsere Tochter angesehen, Schätzchen. Egal ob du uns Mutter und Vater genannt hast.“ meinte ihre Mutter darauf nur und küsste ihr sanft die Stirn. Selbst Maya war von diesem Anblick zu Tränen gerührt, aber es zerriss ihr auch ein Bisschen das Herz, da die Liebe ihres Lebens sie bis auf ein kurzes Nicken einfach ignorierte. Langsam, noch immer mit Tränen in den Augen, wandte sich die Rosahaarige mit den ungleichen Augen von der Szene ab, wollte eigentlich schon gehen, da drang Ren-jies Stimme an ihr Ohr: „Hey, wohin des Weges Süße?“ Erneut wandte sich Maya um, sah wie Ren-jie ihr einen Motorradhelm zu warf und fing Diesen aus Reflex auf. Verwundert sah sie zu ihrer dunkelhäutigen Freundin. „Wollen wir nicht eine Runde auf Bess drehen? Wird dir sicher Spaß machen, meinst du nicht? Außerdem muss ich noch was mit dir besprechen. Unter 4 Augen, okay?“ „Äh… okay? Ich meine, warum auf einmal?“ blinzelte die Rosahaarige mit den Ungleichen Augen, sah erst zu Mariko im Auto und dann zu den Eltern von Ren-jie. Alle 3 nickten nur. „Also? Kommst du? Mom hat mir gesteckt, dass du, Shatuo, Darjeeling, Matcha und die Zwillinge meine Maschine fertigrestauriert habt. Du sollst Darjeeling sogar Anstand eingeprügelt haben.“ „Naja, einprügeln ist wohl der falsche Ausdruck.“ Gestand Maya verlegen. „Na komm, fahren wir nachhause. Ich würde gerne einen kleinen Umweg nehmen, ja?“ „Vergiss aber den hier nicht.“ meinte Ren-jies Vater und gab seiner Tochter den Zündschlüssel für ihr Motorrad. „Danke Paps, den hab ich beinahe vergessen.“ lächelte sie, half Maya in den Beiwagen und schwang sich schließlich selbst in den Sattel, schnallte sich und ihrer Freundin den Helm auf die Köpfe. „Die Dinger haben Funk. Die Batterie hält ein halbes Jahr. Cool, oder?“ „Ich weiß. Hab ich entdeckt als wir an Bess geschraubt haben.“ lächelte Maya zurück und sah zu, wie das Mädchen in das sie verliebt war einen Aufsatz für ihre Brille herausholte und ihn an den Mittelsteg hängte, den Aufsatz sogar runter klappte. Es sah jetzt aus, als hätte sie eine Sonnenbrille auf. „Viel Spaß ihr 2! Und kommt gesund nachhause!“ rief Mariko noch aus dem Van, da startete Ren-jie schon den Motor, winkte den restlichen Anwesenden und fuhr los. Zum Glück stand vor ihrem Motorrad kein Auto.
 

Sie fuhr mit Maya im Beiwagen eine ganze Weile herum, ohne wirkliches Ziel, aber an einer roten Ampel schaltete die Rosahaarige mit den ungleichen Augen schließlich ihr Funkgerät an und wandte sich zu Ren-jie um. „Sag mal, was wolltest du mit mir besprechen, Renjie?“ „Du lernst es nicht wie man meinen Namen ausspricht, oder? Aber weißt du was? Wie du das sagst klingt das echt sexy.“ Stark errötend sah Maya auf ihre Knie. „Wie jetzt? Kaum aus dem Krankenhaus flirtet sie schon wieder mit mir? Und neulich, als sie gerade aus dem Koma aufgewacht ist, hat sie das doch auch schon getan! Aber, warum hat sie mir einen Korb gegeben, wenn sie doch gleich wieder mit mir flirtet? “ „Du fragst dich sicher, warum ich schon wieder mit dir flirte, obwohl ich gesagt habe ich bräuchte eine Weile um mir über meine Gefühle klar zu werden, nicht wahr?“ folgerte Ren-jie, den Blick stur geradeaus gerichtet. Mit gehobenen Augenbrauen sah Maya sie an. „J-ja, das sind so in etwa meine Gedanken gewesen. Also? Warum flirtest du mit mir? Du hast mir doch einen Korb gegeben!“ Mit einem Schnaufen fuhr die Dunkelhäutige Rosahaarige weiter, die Ampel war gerade grün geworden. Es dauerte wieder eine Weile, bis Ren-jie etwas sagte, sie hatte die ganze Zeit überlegt, wie sie es sagen konnte. „Erinnerst du dich an die hübsche Schwester, die neulich in meinem Zimmer war, als ich das Abendessen bekommen habe? Den widerlichen Rosenhohl-Eintopf? Sie hatte vorhin auch Dienst, als ich entlassen wurde. Ich habe ihr erzählt, was da neulich Abend zwischen uns vorgefallen war, habe ihr gesagt, was für merkwürdige Gefühle ich immer dann habe, wenn ich dich sehe, mit dir rede. Und jetzt will ich es dir sagen, mit ähnlichen Worten: Immer wenn ich in deiner Nähe bin, habe ich das Gefühl dass fliegende Insekten in meinem Bauch Samba, eher Lambada oder meinetwegen auch Tango oder Mambo, tanzen. Ich verspüre ein Gefühl von… ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, aber ich spüre, dass ich in deiner Nähe sein will, Maya Reid. Denn dann fühle ich mich richtig wohl in meiner Haut. Ich bin in dich verliebt, nur darum habe ich immer so plump mit dir geflirtet. Weil ich dich für mich gewinnen wollte.“ Wieder hielt Ren-jie an, schaltete dieses Mal den Motor ab. „Es tut mir Leid, Renjie, aber ich glaube dir nicht. Wenn du mich lieben würdest, hättest du nicht gesagt, dass wir nur Freunde bleiben…“ Plötzlich unterbrach sich Maya selbst, sah sich um und bemerkte dass sie auf dem Parkplatz eines Love Hotels gehalten hatten. „Was wollen wir denn hier in einem Love Hotel?“ „Ganz einfach.“ Entgegnete Ren-jie und nahm ihren Helm ab. „Ich will dir beweisen dass ich dich liebe. Ich will beweisen, dass ich es ernst meine. Und dafür gehe ich sogar mit dir für ein Schäferstündchen in ein Love Hotel. Ich hab mich informiert, die Meisten dieser Einrichtungen sind darauf bedacht die Kunden anonym zu halten. Selbst die Angestellten wissen meistens nicht, mit wem die Gäste dort verkehren. Man weiß dort auch oft nicht, ob dort Mann mit Mann oder Frau mit Frau verkehrt. Ich meine, ich hab ja das Geld. Und ich liebe dich. Wir könnten natürlich auch zu mir oder zu dir gehen, wir hätten dort den gleichen Komfort, wie hier… nur kostenlos.“ „Tut mir leid, Renjie, aber ich muss passen. Du hast schon jemanden. Und zwar Mariko. Ich meine, im Ernst! Sie ist hübsch, intelligent, liebenswürdig und hilfsbedürftig. Und ich dagegen… ich stehe jeden Tag immer näher an der Grenze zum Diabetes. Du siehst es vielleicht nicht, aber ich habe im vergangenen Monat ganze 4 Kilo zugenommen.“ Erklärte die Rosahaarige mit den ungleichen Augen traurig und nahm ebenfalls ihren Helm ab, wollte schon aus dem Beiwagen steigen. „Aber wenn, dann an den richtigen Stellen.“ lächelte Ren-jie und hielt ihre beste Freundin am Handgelenk fest, zog sie zu sich in die Arme. Nun lag sie in den Armen ihrer besten Freundin. Stark errötend und mit zittrigem Blick sah Maya ihr in die abgedunkelten Augen, versuchte Ren-jies Blick zu lesen, doch weder die Aura, noch ihr Blick sagten ihr, was Ren-jie wirklich vorhatte. „Wenn du mich so ansiehst, dieser unschuldige, schüchterne Blick, dann bin ich wie Wachs in deinen Händen, Maya. Und dann rast mein Herz nur noch mehr. Seit wir uns kennen verspüre ich dieses merkwürdige Gefühl, wie ein Verlangen dich zu berühren, so wie ich dich berühren will. Ist das Liebe? Sag es mir, denn ich weiß es nicht.“ „Das… das ist… Verlangen…“ hauchte Maya ihr zu, sah wie Ren-jie ihrem Gesicht immer näher kam und schloss die Augen. Ein Auto hupte, beide schreckten auf und sahen sich um. Anscheinend wollte jemand auf genau den Platz, wo sie gerade standen und sich beinahe küssten. „G-gehen wir schnell wieder, bevor der Kerl uns noch lyncht.“ grinste Ren-jie und setzte sich schnell den Helm wieder auf.
 

Am Ende nahmen sich Ren-jie und Maya doch kein Zimmer im Love Hotel, sondern blieben bei Ren-jie zuhause. Doch noch immer konnte Maya nicht glauben, dass Ren-jie in sie und nicht in Mariko verliebt war. Auch nach mehrmaliger Beteuerung der Dunkelhäutigen Brillenträgerin war dies nicht der Fall. „Also ehrlich, das ist mir zu kompliziert. Was muss ich nur tun, damit du mir glaubst, Maya?“ „Du musst mir die Wahrheit sagen. Alles über dich. Und du darfst nichts verschweigen.“ Seufzend kratzte sich die Brillenträgerin am Hinterkopf, kam dabei zu ihrer Narbe, genau dort wo ihr mit der Drainage die Hirnblutung abgelassen wurde, ebenso die Stelle, an der sie sich auch den Kopf aufgeschlagen hatten. Dort wuchsen die Haare nur sehr langsam nach. „Vielleicht sollte ich zu meinem Friseur gehen und mich beraten lassen… aber solange die Narbe noch so frisch ist, werde ich da nicht viel machen können. Ich muss warten bis das RGNR8 seine Wirkung wieder komplett entfaltet hat.“ überlegte sie, fuhr mit ihrer Hand noch ein Stückchen tiefer zum Ansatz ihrer Nackenhaare. „Ich bin froh, dass man das dort nicht mehr sehen kann.“ lächelte sie schließlich, zog Maya zu sich aufs Sofa auf ihren Schoß. „R-renjie?“ „Als ich 4 Jahre alt war, wurden ich und meine damals 2jährige Schwester von Mitgliedern der alten Gesellschaft entführt.“ begann sie, erzählte Maya alles. Alles vom Training, der Konditionierung, dem RGNR8, den Nummern die man auf den Hinterkopf geschrieben bekam, ihre war übrigens die 14 gewesen, und schließlich, wie sie über sich und die restlichen Kinder herausfand dass sie entführt wurden und schließlich wie sie der Gesellschaft entkam. „Nach dem Bestehen der Ausbildung zum Killer, wurden wir alle mit einem Mal gezeichnet. Ein asiatischer Drache. Du erinnerst dich an mein Tattoo?“ „Natürlich. Du sagtest, du wärst nicht die Drachenlady. Das war damals eine Lüge, nicht wahr?“ „Technisch gesehen nicht. Ich bin nicht mehr die Drachenlady. Vor 2 Jahren habe ich aufgehört Menschen zu töten. Deshalb bin ich nicht mehr Mitglied der Gesellschaft und umgekehrt. Aber eine Person wird noch sterben, wenn er mich nicht noch einmal kontaktiert. Vor einem Monat, als ich angeschossen wurde, hatte ich am Nachmittag eine Verabredung mit einem Mann namens John Smith. Ich habe ihn über meine Schwester ausgefragt. Er sagte, er hat keinen Kontakt zu ihr. Ich habe ihn aber mit einem Mal markiert, dass sich bis zu seinem Tod immer weiter ausbreitet. Du kannst es so zusammenfassen, dass ich sein Chi mit dem Schlangenbiss vergiftet habe.“ „Und weiß er dass du das warst?“ „Noch nicht, Süße. Maya, ich habe dir jetzt alles über mich gesagt, was es zu wissen gibt. Ich habe dir sogar von meiner kleinen Schwester erzählt. Glaub mir Süße, ich liebe dich mehr als alles Andere auf der Welt, aber bei meiner Schwester verstehe ich keinen Spaß.“ „Aber was ist mit Mariko? Ich dachte die ganze Zeit du hättest was mit ihr?“ „Ach nein, du bist ja eifersüchtig! Neinein, Mariko ist wirklich niedlich und nett und alles. Aber ich kümmere mich nur um sie, weil sie selbst gesagt hat dass sie in manchen Belangen nur mir vertraut. Und falls du wissen willst, ob das RGNR8 ihr helfen könnte, so muss ich das verneinen. Ein Schaden, der schon vor der Einnahme des RGNR8 irreversibel war, kann dadurch nicht behoben werden, ansonsten hätte ich das schon getan.“ „Wurde es schon mal getestet?“ Traurig nickte Ren-jie, sah die Gesichter von allen Kindern und Menschen vor sich, die exekutiert wurden, weil das RGNR8 ihre angeborenen körperlichen Behinderungen nicht heilen konnte, ebenso die Gesichter all Jener, die verstümmelt waren und aus dem selben Grund getötet wurden. „Mehr als 200 Probanden. Alle waren entweder teilweise amputiert, waren körperlich behindert oder waren schon behindert geboren. Alle wurden exekutiert, weil das RGNR8 bei ihnen nichts gebracht hatte. Und bei Mariko wird es auch nichts bringen, darauf gebe ich dir mein Wort. Wie gesagt, Mariko vertraut mir. Ich würde niemals falsche Hoffnungen bezüglich einer möglichen Genesung in ihr wecken. Oder etwas tun, das ihr schaden könnte.“ „Ist das so?“ grinste Maya plötzlich, streichelte sanft über Ren-jies hübsches Gesicht, fuhr langsam herunter zu ihrer Brust. „Würde es ihr schaden, wenn wir nach oben in dein Zimmer gehen? Und dann zeige ich dir, wie die Liebe zwischen Mädchen funktioniert?“ „Ich weiß zwar nicht was der Gedankensprung soll… aber warum nicht? Ich möchte ausprobieren, was ich in meinen Mangas gelesen habe.“ „Ach Ren-jie. Du bist sowas von unverbesserlich.“ „Aber sexy.“ Mit einem zufriedenen Lächeln küssten sie sich.
 

Erschöpft, glücklich und zufrieden lagen Maya und Ren-jie einige Stunden später Arm in Arm im Bett der Brillenträgerin, kuschelten sich dicht aneinander. „Ich hätte niemals gedacht, dass es sich so gut anfühlt, mit einem anderen Mädchen zu schlafen.“ hauchte Ren-jie und küsste zärtlich Mayas Hals. „Hast du überhaupt schon mal mit jemandem geschlafen?“ „Leider ja…“ nickte die Dunkelhäutige und setzte sich langsam auf, ignorierte dabei, dass ihre Decke ihr von den nackten Brüsten glitt. Neugierig tat Maya es ihr gleich, behielt die Decke aber vorgehalten. „Kenne ich ihn?“ „Nein, zum Glück. Als ich 14 wurde, es war ein Dienstag, das weiß ich noch, hatte ich einen One-Night Stand mit Smith. Er hat mir Sake angeboten und, naja was soll ich sagen? Er war mein erster Mann. Aber du bist meine erste Frau. Und ich werde die Erinnerung daran hüten wie einen Schatz.“ „Aw.“ Machte Maya nur gerührt und zog ihre Geliebte gleich wieder zurück ins Bett. Der richtige Ausdruck währe wohl: Auf zu Runde 2!
 

Plötzlich durchfuhr Mister Smith ein Schmerz in der Schulter und er fuhr aus seinem unruhigen Schlaf. Yun blieb das nicht verborgen, teilte sie sich erneut mit ihm das Bett in ihrem Hotelzimmer. „Was ist los, John?“ „Meine Schulter! Was ist das!?“ stöhnte er, hielt sich die schmerzende Schulter und ließ Yun sehen. Diese erbleichte. Ein Hämatom in Form einer Hand war auf der linken Schulter des Mannes mit den falkengelben Augen zu sehen. Und es schien, dass sich die Finger schon ein Stück ausgebreitet hatten. „Das… das ist der Schlangenbiss. Dein Chi wurde vergiftet. Das war sicher Schwester Lotus!“ „Kannst du nichts dagegen unternehmen!?“ fuhr John Smith sie an, doch Yun schüttelte den Kopf. „Nur der, der dein Chi vergiftet hat kann das beheben. Aber Schwester Lotus ist tot. Du wirst wohl sterben.“ erklärte sie recht emotionslos. Zähneknirschend schüttelte Smith sie ab und sprang aus dem Bett, versuchte sich mit ein paar Runden durch das Zimmer zu beruhigen. Auf einmal klingelte sein Handy. Hektisch nahm er den Anruf an, hoffte dass einer seiner neuen Kameraden ihn anrief. „Hallo? Sind sie das Gin?“ „Tut mir Leid sie enttäuschen zu müssen.“ drang eine Mädchenstimme vom anderen Ende der Leitung an sein Ohr. „Wer bist du!? Woher hast du diese Nummer!?“ „Sie kennen mich. Früher wurde ich Orchidee genannt, halb amerikanisch, halb chinesisch. Scharfschütze, Giftmischer, Ballistikerin. Erinnern sie sich jetzt an mich? Wenn ja, dann gehen sie zu ihrem Fenster, das Mittlere, und öffnen es.“ Neugierig, wenn auch misstrauisch, ging Smith zu seinem Fenster.
 

Dies beobachtete Darjeeling, auch bekannt als Emily Wong, von einem 3 Kilometer entfernten Dach aus durch das Zielfernrohr ihrer Widowmaker und stellte es noch einmal scharf. Sie sah wie Smith das Fenster öffnete und sich leicht hinausbeugte, in alle Richtungen sah. „Sehen sie doch bitte mal geradeaus, Mister Smith. Oder sollte ich lieber sagen, Absinth?“ Sie sah mit Genugtuung, wie Smith genau in ihre Richtung sah. „Vielen Dank, Johnny Boy.“ Lächelte sie in ihr Headset und drückte den Abzug. Mit einem leisen Pfeifen schoss ein Projektil gegen den Kopf von Mister Smith, zerplatzte auf seiner Stirn und färbte sein ganzes Gesicht rot. Vor Schreck, so schien es ihr zumindest, stolperte er zurück, setzte sich sogar auf seine 4 Buchstaben. „Das ist nur Farbe. Ihr Tod wird aber Qualvoll sein, Mister Smith. Es sei denn, sie würden Schwester Ren-jie aufsuchen und sie bitten, das Mal des Schlangenbisses zu entfernen. Wenn nicht, bleibt ihnen gerademal noch ein Monat.“ „Di Ren-jie ist TOT! Es ist unmöglich sie darum zu bitten!“ fuhr Mister Smith sie durch das Telefon an, rappelte sich langsam wieder auf und schloss das Fenster. „Vielleicht rufen sie Schwester Ren-jie einfach mal an. Sie werden sehen, wie lebendig sie ist. Immerhin sollte ein Scharfschütze wissen, dass man auf den Kopf schießt und nicht ins Herz. Aber Schwester Ren-jie hat ihr Herz nicht Links in der Brust. Ihre Organe sind Spiegelverkehrt angeordnet. Zielen sie nächstes Mal auf den Kopf, das lernt man doch als Erstes in der Ausbildung zum Sniper.“ Noch einmal verstellte Emily etwas an ihrem Gewehr, zielte erneut und drückte wieder ab. Mit dem gleichen Geräusch wie vorher schossen 3 kleine Projektile aus der Widowmaker und zerplatzten an der Fensterscheibe. Endlich hob sie ihre Waffe an und legte sie neben sich ab. „Ich habe erneut auf ihren Kopf gezielt… und auf ihren Cazzo, Mister Smith. Kontaktieren sie Schwester Ren-jie und fragen sie, ob sie das Mal entfernt. Ich kann ihr inzwischen auch beweisen, dass sie es mit ihrer kleinen Schwester Ylang-ylang treiben. Sehen sie sich ruhig um. Ihr Zimmer wurde von unserer Meisterin der Infiltration, Green Yasmin, verwanzt. Mit Kameras und Mikrofonen und allem. Sogar ihr Handy wurde angezapft, als sie neulich duschen waren. Sie ist wirklich Meisterin der Infiltration. Sie kommt überall unbemerkt rein und wieder raus. Adieu, Mister Smith.“ Damit schaltete sie ihr Headset aus und packte zusammen. „Seine Stunde hat bald geschlagen.“
 


 

Verzeiht dass ich ab hier die reizende Detektivin ablöse, doch momentan hat sie genug um die Ohren. Nächstes Mal bei Detective Di: Ren-jie, Shinichi, Onkelchen und Hattori erhalten eine Einladung zu einer Charity-Veranstaltung auf der Queen Anne, einem Luxus-Liner der in Tokyo ankert. Schirmherrin ist Elizabeth Teach, welche einen Auftrag für die 4 hat. Doch nichts ist so wie es scheint. Wird Ren-jie ihre kleine Schwester überzeugen können? Step right! This way! Watch Carefully!



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