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Mutter werden ist nicht schwer, Vater sein umso mehr

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Buchclub

Vielen Dank für eure Kommentare :) Jetzt gehts weiter!
 

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Aus ein paar Tagen wurde eine Woche. Nabiki machte es nichts aus, da sie den größten Teil der Zeit eh nicht zuhause war. Himari und Yoko waren nie gleichzeitig anwesend, nur am Wochenende, wie sich herausstellte. Akane gefiel es recht gut bei ihrer Schwester und sie hatte die Sorgen um Ranma schnell beiseitegeschoben. In ihren neuen Lebensumständen fühlte sie sich sichtlich wohl. Einmal hatte Sie sich mit Kasumi in der Stadt getroffen, mir ihr einen Kaffee getrunken. Kasumi hatte ihr immer wieder gesagt, sie solle doch bitte noch mal nachdenken und wieder nach Hause kommen. Akane wurde sauer. „Hat Ranma dich geschickt?“ fragte sie ziemlich pampig und schnaufte dabei. „Nein.“, sagte Kasumi und lächelte merkwürdig. Sie log. Ganz bestimmt log sie! „Vergiss es. Ich komme nicht wieder, solange er nicht eingesehen hat, dass er was falsch gemacht hat.“ „Woher weißt du das, wenn du nicht zuhause bist? Der Junge leidet, weil du nicht da bist.“ „Das hätte er sich vorher überlegen müssen, bevor er mich abgewiesen hat.“, maulte Akane. „Dann ruf wenigstens mal an und rede mit ihm. Er weiß nicht, wo du bist. Ich bitte dich, nur das eine Mal das zu tun, was ich dir sage, Akane. Ihr beide braucht einander. Das müsst ihr euch eingestehen.“ Kasumi lächelte sie nochmal an, ehe sie aufstand und an der Kasse ihren Kaffee und Kuchen bezahlte, um dann ohne ein weiteres Wort zu verlieren das Café zu verlassen. Sie ließ Akane einfach zurück. Aufgewühlt und voller Zorn.

Nachdem auch sie ihre Sachen bezahlt hatte, ging sie wieder zurück zum Campus. Auf dem Weg dorthin lief sie an einem Mann vorbei, der ihr irgendwie bekannt vorkam. Aber sie wusste nicht wieso. Ihre Blicke trafen sich kurz und es schien, als hätte er sie angelächelt. Was war das denn gewesen? In der Wohnung dachte sie noch mal an das, was Kasumi gesagt hatte. Sie setzte sich in der Küche an das Fenster und sah raus auf den breiten Weg. Es hatte wieder angefangen zu schneien und die Dämmerung brach langsam über das Gelände herein. Bald würden die Mädchen wieder nachhause kommen. Sie stützte den Kopf auf ihrer rechten Hand ab und musste augenblicklich an ihren Fingern riechen. Der Geruch, den sie das letzte halbe Jahr mit sich herumgetragen hatte, war mittlerweile verschwunden. Anfangs hatte es sie dieser besondere Geruch extrem gestört. Sie hatte immer befürchtet, irgendwer könne die Lust, die an ihren Fingern klebte, riechen. Aber außer ihr selbst nahm es wohl niemand wahr. Ranmas und ihr Duft hatten sich zu einem vermischt, der schwer aber süß zugleich war. Jedesmal, wenn sie ihn in der Nase hatte, musste sie an diese Momente voller Leichtigkeit denken und es ließ sie innerlich erschaudern, dachte sie an die pure Lust, die beide Körper durchflutet hatte. Jetzt rochen die Finger einfach nur nach Kaffee, den sie eben getrunken hatte. Sie seufzte leise, schloss kurz die Augen, um sofort sein weibliches Gesicht zu sehen, wie es sie mit diesem Schlafzimmerblick anstarrte, wie immer, wenn sie sich gegenseitig gefingert hatten. Sie riss die Augen wieder auf. Daran durfte und sollte sie nicht denken. Ihr Blick fiel wieder auf den Weg draußen, wo ein paar Leute vorbei liefen und wieder dieser Typ, den sie eben in der Stadt gesehen hatte. Ob er sie verfolgte? Nein, das war sicher nur Einbildung. Wenn er hier studierte, war es ja kein Wunder, dass er ihr nachlief, schließlich musste er auch in seine Wohnung zurück gehen.

Als sie die Wohnungstür hörte, hatte sie sich vom Fenster abgewandt, doch im Augenwinkel meinte sie gesehen zu haben, dass der Typ sie direkt angestarrt hatte. Als sie nochmal raus sah war da aber keiner mehr. Langsam würde sie paranoid, dachte sie. Himari trat durch die Küchentür und legte eine Tüte auf die kurze Arbeitsfläche. „Hallo!“ rief sie aus und lächelte Akane freundlich an. „Hallo“, erwiderte sie und stand auf. „Ich dachte ich mache heute Miso mit Rindfleisch?“ Himari konnte wirklich gut kochen. Akane hatte ihr in den letzten Tagen oft zugeschaut und ab und zu mal ein wenig Gemüse klein geschnitten. Damals hatte sie schon bei Ranmas Mutter angefangen, das Kochen zu lernen, was dann aber abgebrochen wurde, als die Dame herausgefunden hatte, was mit ihrem Sohn nicht stimmte. „Kann ich dir helfen?“, fragte die junge Tendo und wickelte ein wenig die Ärmel ihres Pullovers hoch. „Natürlich, nimm dir ein Schneidbrett und ein Messer. Du kannst das Fleisch klein schneiden.“ Die hoch gewachsene dunkelblonde Frau zog ihre Jacke aus und lies sie über die Lehne eines Stuhls fallen, als sie sich schon umdrehte und Akane das Fleisch reichte. Manchmal hatte sie den Eindruck, dass die Frau überdurchschnittlich schnell war. Was sie an ihren Verlobten erinnerte, denn der konnte manchmal auch sehr flink mit den Händen sein. Akane befolgte so gut sie konnte den Anweisungen der jungen Frau. Gemeinsam bereiteten sie das Essen, während Yoko und danach dann auch Nabiki erschienen waren.

Wenn jetzt Ranma hier wäre, er könnte das nicht glauben, dass sie freiwillig am Herd stand und kochte. Und dabei war sie so stolz auf sich. Vielleicht würde es wirklich etwas werden und wenn sie wieder zuhause war, könnte sie dann endlich die Familie bekochen, ohne dass jemand daran fast zu Tode kam. Als das Essen fertig war, drängten sie sich alle um den Tisch, auf dem Akane die Schalen verteilte und sich dann auf einen kleinen Hocker setzte, der gerade so hoch war, dass sie mit der Nase den Schüsselrand berührte. „Guten Appetit!“, riefen Yoko und Himari. Nur Nabiki zögerte. „Kann man das denn auch wirklich essen? Akane kann nicht gut Kochen, wisst ihr...“ Himari winkte ab. „Sei nicht so gemein. Akane hat das ganz alleine gemacht. Ich habe abgeschmeckt und lebe noch. Es war etwas Arbeit, aber sie hat das wirklich gut gemacht.“ Akanes Wangen färbten sich leicht rot, denn so ein Lob war sie nicht gewohnt. Sie strich sich verlegen eine Strähne hinter ihr Ohr und griff mit der anderen Hand die Schale, um sie vom Tisch zu nehmen und selbst einen Schluck der Suppe zu kosten. Die anderen beiden schlugen gleich zu und an ihren Gesichtern konnte man sehen, dass es ihnen schmeckte. Nabiki nippte etwas an der dunklen Flüssigkeit und ließ es ihre Kehle herunter rinnen. Widererwarten schmeckte es recht gut. Nicht so gut wie das Essen ihrer großen Schwester, aber man konnte es genießen.

Der Abend verstrich recht schnell. Die vier Mädchen, weniger Akane, tauschten sich über Jungs aus und dann erzählten sie, dass einer der Clubs in zwei Wochen eine große Party veranstaltete. Yoko drängte die junge Tendo dazu, auch zu kommen. Akane war aber nicht so recht überzeugt. „Ich bin mir nicht sicher. Ich studiere ja gar nicht hier.“ „Iwoh!“, rief Yoko „Da kommen alle aus der Umgebung. Du brauchst nur eine Einladung und du wirst rein gelassen.“, erklärte sie. „Na wenn ihr meint, dass ich da willkommen bin?“ Alle drei Stimmten dafür, dass Akane sich mal aus ihrer Eihaut wagen und die Welt sehen sollte.
 

Genauso wie die letzte Woche vergangen war, ging auch die nächste an Akane vorbei. Sie war standhaft geblieben und hatte sich zuhause noch nicht gemeldet. Nur Nabiki, die für einen Tag zurückgefahren war, hatte berichtet, wie es ihr ging. Als ihre Schwester dann abends wieder in der Wohngemeinschaft aufschlug, hatte diese ihr gesagt, was bei den Tendos so los war. Nabiki ließ aber aus, dass es dem Jungen wirklich nicht gut ging und er mit Ryoga gekämpft hatte. Sie fühlte sich schlecht dadurch aber ihr war das Wohl ihrer Schwester dann doch wichtiger als das des Saotome - Jungen. Jetzt standen die beiden Geschwister vor einem Geschäft, in das Nabiki unbedingt rein musste. Etwas widerwillig hatte Akane sich breitschlagen lassen, den Unterwäscheladen zu besuchen, an den hinter einem Vorhang eine ganz andere Abteilung anschloss, in die Akane keinen Fuß setzen würde. Im Gegensatz zu ihrer älteren Schwester war sie diesbezüglich wirklich sehr keusch.

So lief sie mit geröteten Wangen zwischen den Ständern hin und her und jedes Teil war ihr unangenehmer als das Vorherige. Sie kaufte Sparsets, welche drei Hosen oder drei Büstenhalter enthielten, ohne sie sich genau zu betrachten oder sie anzuprobieren. Nabiki tauchte plötzlich neben ihr auf. „Hier, zieh das mal an“, meinte sie und hielt der Schwarzhaarigen ein Set unter die Nase. „Nabiki! So was zieh ich nicht an.“ „Ach, sei nicht so prüde! Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ lachte sie finster, „also kannst du das auch anziehen. Wenn ich ehrlich sein soll, ich glaube ihm würde es gefallen, auch wenn er es nie zugeben würde.“ Akane nahm den Bügel in die Hand und betrachtete sich den wenigen Stoff. „Außerdem musst du mal erwachsen werden. Wer weiß, wen du auf der Party alles triffst“ Nabiki zwinkerte, was ihr die Röte noch mehr in das Gesicht trieb.

Akane huschte in eine Kabine und zog das Set an. Es war dunkelrot, aus Spitze und passte wirklich gut. Selbst obenrum passte es, als sei es eine zweite Haut. Woher wusste denn Nabiki welche Größe sie brauchte? Und dann fiel ihr ein, dass sie oft keinen BH trug, da ihre Brüste nicht sonderlich groß waren und von selbst standen. Ihr Freund meinte zwar, dass sie die richtige Größe hätten, aber so richtig wollte sie ihm das nicht glauben. Wenn sie daran dachte, was er für Monstertitten hatte... Wenn Ranma gewusst hätte, dass sie oft unter T-Shirts oder Pullovern nichts anhatte, ob er dann so kühl geblieben wäre, jedes Mal, wenn er sie umarmt hatte? Ohje, was dachte sie da nur wieder. Sie wollte doch nicht an diesen Kerl denken. „Passt es?“, hörte sie Nabikis nervende Stimme. „Ja!“, rief sie und zog sich schnell wieder um. In ihren bequemen Baumwollschlüpfer und den bügellosen Büstenhalter. Nabiki drückte ihr an der Kasse das Gleiche noch mal in schwarz in die Hand. „Du bist unmöglich!“, murmelte Akane und bezahlte die vier Teile.

„Wollen wir uns was zu essen mitnehmen heute? Himari und Yoko sind nicht da. Da lohnt sich das Kochen doch gar nicht.“ „Hm, ja.“ Die beiden Schwestern gingen auf dem Weg zurück an einem Schnellimbiss vorbei und holten sich dort gebratene Nudeln. Als sie zwei Straßen vor der Universität waren, hatte Akane wieder das Gefühl, sie würde beobachtete werden. Sie drehte sich vor der Ampel um und sah ein paar Reihen hinter sich diesen Kerl. Mit seinen schwarzen Haaren und so einem Lächeln auf den Lippen, das sie nicht deuten konnte. Sie zupfte am Jackenärmel ihre Schwester und meinte „Nabiki, der Kerl da. Der verfolgt mich schon eine ganze Weile!“ Akane blinzelte und der Kerl war wieder weg. „Wen meinst du?“, fragte Nabiki. „Schon gut, ich glaube, ich habe mich geirrt.“
 

Akane war sichtlich entspannter, seitdem sie bei ihrer Schwester hauste. Dennoch hatte sie irgendwie das Bedürfnis, doch wieder nachhause zu gehen. Nicht zuletzt, da sie vor zwei Tagen Ranma zufällig im Supermarkt begegnet war. Plötzlich stand er vor ihr an der Kasse und sah sie einfach nur an. Sie hatte seinen Blick nur kurz erwidert und die Artikel über den Scanner gezogen. In den wenigen Sekunden, in denen sich ihre Blicke trafen, hatte sie das Gefühl, etwas in ihr würde brechen. Sie schluckte es aber runter und blieb standhaft. Auch als er seine Hand hob und ihre berührte, sie diese aber unauffällig wegzog und ihm den zu bezahlenden Betrag nannte. Sie nahm sein Geld und gab ihm das Rückgeld wieder. Die Hand, die das Geld nahm, war bis zur Hälfte eingegipst und da wurde ihr bewusst, dass er ein blaues Auge gehabt hatte. Schweigend war er dann gegangen. Sie hatte ihm nachgeschaut und konnte an seinem Gang sehen, wie deprimiert er war. Sie fragte sich, was zuhause passiert war, dass der Kerl so zugerichtet war.

Die junge Tendo wurde jäh aus ihren Gedanken gerissen, als Nabiki mit einer Bürste ihr strubbliges Haar kämmte, wodurch Akanes Kopf nach hinten gezogen wurde. „Aua!“, jaulte sie. „Sag mal, kämmst du dir denn nie die Haare?!“ Nabiki versuchte den Knoten rauszubürsten, wollte schon die Schere zur Hilfe nehmen, als die Borsten dann doch den filzigen Knoten entwirrt bekamen und die Bürste einmal durchsauste und gegen Nabikis Knie knallte. Sie murrte leise, machte aber weiter. Akane ließ dieses Ritual über sich ergehen. In ein paar Stunden wollten sie los auf diese Feier in einem Buchclub. Akane war das etwas unheimlich. Es hörte sich an, wie in einem Horrorfilm, wo eine Studentenverbindung junge, unschuldige Mädchen in ihre Häuser lockte, um sie dort zu vernaschen und zu töten. Nabiki meinte zu ihr, dass sie schon ein paar Mal da gewesen wäre und nichts Schlimmes passieren würde. Sie hatte ihr erklärt, dass es wohl mal vorkommt, das sich eine der Frauen mit irgendwas abschoss und nur noch auf einem Sofa lag und vor sich hin stierte, aber es sei noch nie jemand verletzt worden oder dergleichen. Das beruhigte Akane natürlich kein Stück.

Ihre Schwester drängte sie dazu, die neue Unterwäsche zu tragen und warf ihr das schwarze Set zu, nachdem sie es aus der Tasche gekramt hatte. Dann gab sie ihr noch ein Kleid, das für Akanes Geschmack etwas zu kurz war. „Muss ich das wirklich anziehen?“, fragte sie. „Du bist zwanzig Jahre alt“ „Neunzehn“ „Neunzehn! Da kannst du dich auch mal kleiden, wie eine Frau. Ich kenn da jemanden, ich glaube der wäre nicht abgeneigt, dich mal so zu sehen. Vielleicht würde das euch beide weiterbringen, wenn du verstehst was ich meine.“ Dieses Zwinkern ihrer Schwester ging der Tendo so auf die Nerven. „Nabiki!“ Widerwillig zog sie alles an. Das Kleid war royal blau und hatte vorn einen goldenen Reisverschluss, dessen Schiffchen Akane mit einer Hand krampfhaft festhielt, als sie das Haus verlassen hatten. Nabiki hatte sie auch im Gesicht noch etwas zurecht gemacht und griff nach ihrer Hand. „Sei ganz locker und du selbst. Es wird dir gefallen.“, gab sie Akane Mut. Diese nickte zögerlich und stolperte in den hohen Schuhen hinter ihrer Schwester her. Ein bisschen verkleidet fühlte sie sich ja schon. Das Haus, in dem dieser Club tagte, war etwas abseits und ziemlich am Ende des Campusgelände. Akane schmerzten jetzt schon die Füße, dabei waren sie gar nicht so weit gegangen. Im Inneren tat sich ein etwas altertümlich anmutender Raum auf, an dessen hinteres Ende eine Holztreppe nach oben ging. Schwarzweiße Marmorfliesen zierten den Boden und grüne Sessel standen neben einem schmalen Bücherregal. Japp, wie in einem Horrorfilm!

Jetzt fehlten nur noch die heißen Typen. Gedacht, schon tauchten ein paar auf. Akane schluckte, als sie die Männer sah, die in ihren weißen Hemden und den Stoffhosen an ihr und ihrer Schwester vorbei streiften und in einem anderen Raum verschwanden, aus dem Musik und bunte Lichter drangen. Nabiki ging vor, lies dabei ihre Hand los und tauchte gleich in der Masse unter. Schüchtern torkelte sie ihr nach und blieb nahe der Tür etwas am Rand der großen Gruppe stehen. Sie strich sich ein paar Haare hinter das Ohr und bemerkte zu spät, wie ein Kerl sie anrempelte, natürlich ganz aus Versehen. „Oh, Entschuldigung.“, murmelte sie und ging ein Schritt zur Seite. „Ah! Du bist die Schwester von dieser scharfen Nabiki Tendo, oder?“, rief er halblaut. Seiner Stimme merkte man an, dass er deutlich angetrunken war. Akane nickte vorsichtig. „Wollen wir tanzen?“, fragte der Kerl aber sie verneinte. „Ach, komm schon! Hab dich nicht so. In deinem heißen Outfit kreisen deine Hüften sicher ganz toll.“ Er griff nach ihrem Oberarm und zog sie zu sich, ihr stieg sein stinkender Atem sofort in die Nase und sie drehte den Kopf weg, als er den seinen näher an ihren manövrierte und sie küssen wollte. Vielleicht um ein Argument mehr zu haben, sie zum Tanzen zu überreden, oder was auch immer. Doch ehe sie sich selbst wehren konnte, wurde der Typ schon bei Seite gezogen und eine tiefe Männerstimme sagte „Die Dame hat nein gesagt“ Akane, die die Augen zusammen gekniffen hatte, sah nun wieder auf und direkt in das Gesicht von diesem Kerl, der ihr schon die ganze Zeit nachlief, egal wo sie war.

„Was?“, fragte sie, mehr zu sich selbst. „Verzeih bitte. Wenn die Jungs erst mal Alkohol riechen, dann können sie dem meist nicht widerstehen.“ Der Mann neigte den Kopf leicht „Bitte. Mein Name ist Chiyoko, ich bin der Präsident des Buchclubs. Mit wem hab ich die Ehre?“, fragte er, nachdem sich Akane nicht rührte. „Oh, ich...ah... ich bin Tendo Akane!“ Sie neigte den Kopf zu einer Verbeugung und faltete verlegen die Hände vor ihrem Ausschnitt, der viel zu viel preisgab. Chiyoko gefiel es und er machte sich in Gedanken schon einen Plan, wie er diese junge Hübsche herumbekommen konnte. „Darf ich dir etwas bringen? Ein Wein oder Sekt?“, fragte er und deutete mit einer ausladenden Geste hinter sich, wo sich eine Theke erstreckte, an der ein paar Leute standen. Akane sah an ihm vorbei. „N-Nein, danke, ich bin nicht durstig“ Dann sah sie ihre Schwester und schob sie an dem großen Kerl vorbei „Entschuldige bitte“

Bei ihrer Schwester bat sie sie, ihr kurz zu folgen. Akane erklärte ihr, dass sie nicht hier sein wollte und dass dieser Kerl, der sie die ganze Woche schon verfolgt hatte, auch hier sei. „Was redest du da für einen Unsinn. Wenn du heim gehen willst, dann geh.“, meinte die Mittlere der drei Tendo Kinder und schnaufte. Akane hatte ein schlechtes Gefühl und zum ersten Mal in den vier Wochen wünschte sie sich, sie hätte ihr Mobiltelefon nicht zuhause liegen lassen. Sie setzte sich an die Bar und ließ sich ein Wasser geben. Keine fünf Minuten und sie war umringt von Kerlen, die ihr an die Wäsche wollten. Gekonnt hatte sie alle ausgeschaltet und stand wieder auf, richtete sich ihr Kleid und sah sich wütend um, darauf gefasst, dass gleich noch einer kommen würde. Sie spürte hinter sich Wärme, drehte sich um zum Schlag bereit, als ihre Hand geschickt abgefangen wurde und Chiyoko dastand.

„Langsam, meine Liebe.“, sagte er und lachte leise. „Das tut mir leid, ich wollte nicht...“ Akane zog ihre Hand zurück. Da sie nun mit dem Rücken zu ihrem Wasser stand, bemerkte sie nicht, wie er hinter ihr etwas in ihr Glas tat, es dann griff und es ihr reichte. Dankend und unwissend nahm sie es entgegen und trank den Rest darin aus. „Ich bin es gewohnt, dass man nach mir schlägt.“ Er dirigierte Akane zu einer Ecke im Raum, in der ein paar Sessel standen und ein kleines Sofa. Sie setzte sich auf einen freien Platz und hatte gehofft, dass die anderen Personen sitzen blieben. Zu ihrem Leidwesen standen sie aber auf und gingen zu einer Gruppe, wo sie sich intensiv unterhielten. Chiyoko ließ sich neben ihr auf dem Sofa nieder und lehnte sich nach hinten, einen Arm dabei auf der Rückenlehne ausgestreckt. Seine Hand war ihr viel zu nahe, dachte sie und sie beugte sich etwas von ihr weg. „Was machst du hier, wenn ich fragen darf? Studieren tust du ja nicht, hab dich noch nie bei einer Vorlesung gesehen.“ fragte er und nippte an seinem Glas. „Ich bin nur zu Besuch bei meiner Schwester.“, sagte sie und hatte ein flaues Gefühl im Magen. „Gefällt es dir hier?“ „Hier auf der Party?“, fragte sie. „Nein, ich meine hier in diesem Stadtviertel. Wenn ich mich richtig erinnere seit ihr beiden doch aus Nerima?“ Akane nickte. Wieso fühlte sie sich so komisch? In ihrem Kopf begann sich alles zu drehen. „Ja, sind wir. Ich bin Erbin einer Kampfschule“, erklärte sie während sie sich mit einer Hand den Kopf hielt. „Ich glaube, ich brauche etwas frische Luft“, murmelte sie und stand auf. Chiyoko tat es ihr gleich und hielt sie am Arm fest. „Ich bring dich rauf auf den Balkon“, sagte er und führte sie die Treppe in den ersten Stock. Akane hatte das Gefühl, der Boden unter ihr würde nachgeben und die Fliesen im Foyer bildetet plötzlich groteske Muster. Sie stöhnte und hielt sich am Treppengeländer fest. Sie legte den Kopf in den Nacken und sah hinter dem Kerl an die Wand, wo sein Schatten sich abbildete. Was war das denn? Sie hatte den Eindruck, dass der Mann neben ihr und der Schatten nicht die gleichen Personen waren. Der Kopf war dreieckig und oben ragten zwei Spitzen heraus. Und hatte der Kerl echt einen Schwanz? Sie sah wieder zu ihm und betrachtet seine schwarzen Haare und dieses leichte Lächeln auf seinen Lippen. Irgendwie wurde sein Gesicht immer spitzer, hatte sie das Gefühl. Sie war wirklich paranoid. Ihr Beine wurden immer müder und die Umgebung verzog sich immer mehr. Auf dem Gang kam ihnen Jemand entgegen, der aussah, wie eine Ziege auf zwei Beinen. Was war denn hier los? Und der Balkon war das auch nicht, dachte sie noch, als sie in ihren Kniekehlen etwas Weiches spürte und nach hinten fiel. Sie hatte den Eindruck, in einem Meer aus Stoff zu versinken, wilde Wellen schlugen um sie und ein Knarren wie von Balken und Planken eines alten Segelschiffs drang an ihr Trommelfell. Sie drehte den Kopf, konnte kaum noch ihre Arme und Beine spüren und sah wie dieser Chiyoko sich neben sie setzte. Er schien auf dem Meer zu schwimmen und seinen Arm in die Wellen zu tauchen. Seine Stimme war verzerrt und dunkel, auf seinem Kopf waren Katzenohren oder so etwas Ähnliches. Akane musste kurz blinzeln und verstand nicht, was passierte. Zum ersten Mal in den vier Wochen war sie sich wirklich sicher, dass es nicht richtig gewesen war, von zuhause wegzulaufen. Sie stöhnte und fasste sich mit einer Hand an die Brust. Bei ihrer eigenen Berührung zuckte sie erschrocken zusammen, denn sie konnte nicht mehr erfassen, ob die Hand nun zu ihrem Körper gehörte oder jemand Fremden. Chiyoko beugte sich zu ihr, hing wie ein großer Wolf über ihr und hauchte zarte Worte, die sie aber nicht mehr richtig begriff.

„Gibt dich dem Gefühl einfach hin“, raunte er. „Sei frei und lebe den Augenblick. Damit ich deine Seele sehen kann...“, raunte er. Akane sah ihn wieder an. Etwas Schweres legte sich halb auf sie und ihre Nervenenden explodierten, als er seine Finger an ihren Hals legte. Sie keuchte und bog sich seinen Finger entgegen. Chiyoko war sich sicher, dass er diese Frau ganz leicht um den Finger wickeln konnte. Hatte sie doch so schnell auf sein kleines Mittelchen angesprochen. Er beugte sich vor, hauchte leichte Küsse auf ihre Haut. Mit einer Hand schob er ihre von der Brust, ergriff das Schiffchen vom Reißverschluss und zog ihn langsam auf. Akane atmete schwer, sie war ihrem eigenen Körper total ausgeliefert. Jede Pore, jede Zelle stand unter Strom. Erregt bog sie den Rücken, um ihm ihre nun freigelegte Brust entgegen zu strecken und zog ein Bein an, wobei das Kleid hochrutschte und einen Blick auf ihr Höschen vergab. Der Mann über ihr küsste ihr Ohr und sah ihr dann in das von Drogen verschleierte Gesicht. Er leckte sich die Lippen. Es war manchmal viel zu einfach, Menschen zu manipulieren. Akane sah ihn mit lustverhangen Augen an, sah auf seine spitzen Ohren und diese lange Nase, die in einem schmalen Maul endete und wo kleine schwarze Barthaare wie die einer Katze ihre Wangen kitzelten, als er ihr über den Hals leckte. Ihre Hände verschwanden in den Laken auf dem Bett und sie räkelte sich unter ihm, hob ihr Becken gegen seine Seite und rieb sich an ihm. Was war nur los? So kannte sie sich selbst nicht.

Sie spürte seine Hand in ihrem Schritt, wie sie den Schenkel hinaufstrich und unter dem Kleid verschwand, um sich auf ihr neues Dessous zu legen. Die Finger strichen über den Saum des Slips und sie keuchte. Plötzlich viel ihr etwas Kaltes zwischen die Brüste, gedankenverloren griff sie danach, um es neben sich im Meer aus Satin abzulegen, aber ihre Finger ließen es nicht los. Stattdessen fingen sie an, damit zu spielen. Sie drehten und drückten das Weiche Material immer wieder. Gedankenverloren drehte sie den Kopf und sah durch schmale Schlitze zu ihrer Hand, um zu sehen, was sie da hatte. Es war eine kleine Tüte, rundum zugeschweist. Darin war irgendetwas kristallines. Als sie die Finger von Chiyoko unter ihrem Slip merkte, riss sie die Augen auf und war hell wach. Sie drehte ihren Körper zu ihm, um ihr Bein zwischen seinen zu platzieren und rammte ihm das Knie mit voller Wucht gegen seine steife Männlichkeit. Er keuchte, rollte von ihr herunter, krümmte sich und hielt sich seine Kronjuwelen. „Was soll das?“ zischte er. „Elendes Weib! Dich bekomm ich auch noch! Genauso wie deine Transvestitenfreundin““ Akane rutschte vom Bett herunter und lief schwankend zur Zimmertür. Sie hatte eben noch so seiner Hand ausweichen können, die nach ihr griff und stolperte den Gang runter, um zur Treppe zu gelangen. Bei ihrem Versuch, möglichst schnell das Haus zu verlassen, verlor sie ihre Schuhe und stieg barfuß durch den Haupteingang hinaus in die kalte Winternacht. Sie hatte keine Orientierung mehr und irrte stundenlang herum, ihre Füße schmerzten vor Kälte.

Chiyoko – Kind von 1000 Generationen



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Sakura_Sira
2019-02-01T15:24:23+00:00 01.02.2019 16:24
Fuchs...

Aber vllt kann akane soch etwas in ranma hineinversetzen..
Ich hoffe er findet sie vor dem perversling..
Antwort von:  MuadDib
18.02.2019 14:13
Keine Sorge. Akane findet den Weg nachhause und alles wird gut :)
Danke für dein Kommentar :D
Von:  SailorStarPerle
2019-01-30T21:22:27+00:00 30.01.2019 22:22
Wau damit habe ich jetzt wirklich nicht gerechnet,
das war der Fuchs,
der geht wie immer aufs ganze ,
bin aber verblüht das er Akane erkannte das sie zu Ranma gehört,
aber Akane hat es in gezeigt 😁, man legt sich nicht ihr an,
bin aber jetzt gespannt wie weit sie kommt in denn Drogen zustand oder er sie erwischt,
bitte schnell weiter schreiben 😁
Antwort von:  MuadDib
18.02.2019 14:12
Es tut mir leid, das das nächste Kapitel so lange gedauert hat. Ich habs total verschlafen ^^;
Ja, der Fuchs hats faust dick hinter den Ohren. Er sorgt später noch mal für durcheinander. Aber bald kommen sie ihm auf die schliche ;)


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