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Schokofrüchte

von

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„... Tausend Dollar bei K.O.! TAUSEND! Alles, was ihr dafür tun müsst, sind läppische zehn Dollar Startgebühr an den Tag legen und diese wundervolle Dame hier...“ Der Mann mit dem Irokesenschnitt deutete auf eine Frau mit orangerotem Haar und einer auffälligen Fliegerbrille auf dem Kopf, welche dem Kerl mit dem Mikrofon einen skeptischen Blick zuwarf. „... auf die Bretter schicken! Zehn Dollar Startgebühr, meine Damen und Herren! Oder ihr wettet auf einen Kämpfer – ihr setzt, was ihr wollt und wenn euer Favorit gewinnt, verdoppelt sich euer Einsatz! Leicht verdientes Geld, die Weihnachtsgeschenke können kommen und denkt nur daran, was ihr damit...“ Er wedelte mit vermutlich zehn Hundertdollarnoten herum. „... alles anstellen könnt!“

„ICH SCHLAGE KEINE MÄDCHEN!“, kam es aus der Menge von einem Halbstarken und seine Kumpels lachten sich kaputt, johlten regelrecht – das waren sie ihm für den ach so coolen Spruch natürlich schuldig.

„Unsere Lexi hier, ist kein Mädchen, sie ist ein Biest!“

„Eddie, so langsam ist gut...“ Ein noch kleinerer Mann murmelte dem Moderator die Worte ins Ohr, doch der Angesprochene ließ sich nicht beirren, legte einen Arm um die Boxerin, die durchaus einen trainierten Eindruck machte. Gut, laut Harrys Maßstäben waren alle Menschen trainiert, die auch nur einmal die Woche joggen gingen, aber diese Lexi schien zu wissen, worauf sie sich einließ.

„Aber ich kann schon verstehen, dass du Angst hast“, sprach Iro-Eddie nun den Proll an, beugte sich von dem weihnachtlich geschmückten Podest, das scheinbar auch als Ring fungierte, hinab und grinste süffisant den jungen Kerl an. Jener schien mit sich zu hadern, doch glücklicherweise scharte jeder Halbstarke auch eine Halbstarken-Gang um sich herum, die schon dafür sorgten mit ihrem Gegröhle schon dafür, dass dem Jungspund keine andere Wahl mehr blieb.

Doch gerade hatte er einen Schritt nach vorne gemacht, drängelte sich ein anderer Mann vor, der im Gegensatz zu dem anderen doch eine gut definierte Statur aufweisen konnte. „Ich mach's.“

Milchbubi nutzte dann die Chance, um in der Menge unsichtbar zu werden, auch wenn der Schausteller mit der verrückten Friseur doch ein wenig enttäuscht war – hatte er doch gehofft, dass Lexi dem kleinen Großkotz mal ordentlich den Hintern versohlte – schien der neue Gegner doch ein wenig mehr die Menge zum Jubeln zu bringen. Schließlich sah er wenigstens so aus, als hätte er zumindest den Hauch einer Chance.

Der kleinere Mann auf dem Podest, der nicht das Spektakel moderierte, half mit einem kräftigen Handgriff dem Herausforderer hinauf. Der wollte direkt an ihm vorbei in die Mitte des Podests, doch der Mann mit dem ausladenden Pelzmantel stellte sich ihm in den Weg. „Die Startgebühr.“

Es dauerte einen kurzen Augenblick, dann wurde ihm – natürlich nicht ohne Grummeln – ein Schein in die Hand gedrückt und der Waghalsige wurde durchgelassen.

„Danke, Butch... Nun, heißen wir unseren Herausforderer willkommen... Wie ist dein Name, Junge?“

„Jared.“ Er winkte in Richtung Publikum und Harry glaubte, dass er einem Mädchen zuzwinkerte.

„Und du kommst aus?“

„New York. Bin gerade auf Weihnachtsbesuch in Portland. Bin aber hier geboren und groß geworden.“

„Ein waschechter Portlander also! Na, wenn das keinen Applaus wert ist!“ Die Menge klatschte und Jared verneigte sich leicht.

„In wenigen Minuten wird sich zeigen, ob du mutig oder einfach nur dumm bist. Was glaubst du, wie das für dich enden wird?“

„Uhm... Ich...“

„Ach, ist ja auch egal. Du kannst dich jetzt noch zwei Minuten aufwärmen und mein Bruder Butch bringt dir dann die Handschuhe. Kurz zu den Regeln: keine Tritte, keine Schläge in die Weichteile, kein Beißen, kein Schubsen, kein Kratzen, kein...“

Die Boxerin konnte ihr Grinsen nicht verkneifen. „Wie du mit den Dingern kratzt, will ich sehen.“ Dabei hob sie schon die behandschuhten Fäuste hoch.

„Ich mein' ja nur... Also, hast du alles verstanden?“

Jared nickte, schien aber doch ein wenig verwirrt, als ihm auch schon der Mann namens Butch, der keine 1,70m maß, die Boxhandschuhe reichte, ihm dann ein kleines Teil aus Plastik in die Hand drückte. „Zahnschutz. Sonst schlägt sie dir Löcher ins Gebiss.“

Bevor er jedoch reagieren konnte, ertönte wieder die Stimme des Irokesen-Typens aus den Lautsprechern. „Du darfst dir jetzt noch ein Lied wünschen.“

Lexi zu, welche spielerisch ein paar Kniebeugen vollzog, dann ein paar mal in die Luft boxte, schmunzelte amüsiert: „Such dir schnell was aus. Sonst macht er es. Und das willst du nicht.“



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