Zum Inhalt der Seite

Der Krieg der Schatten

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Tobsüchtig (Thor)

Thor
 

Wie hatten sie es wagen können! WIE KONNTEN SIE ES WAGEN! Das hätte sein Tag sein sollen, sein Tag der Ehre und des Ruhms. Seine Krönung! Und diese elende, dreckigen Unholde hatten alles ruiniert!

Oh und was tat Vater? Was tat er nachdem der Feind einfach so in ihren am besten gesicherten Bereich eingedrungen war? Als er ihre Leute töte und versuchte zu stehlen, was nicht ihm gehörte?

Dies war eine Beleidigung, ein Schlag ins Gesicht von ganz Asgard! Es war eine verdammte Kriegserklärung und Vater tat gar nichts!
 

Der Tag hatte so perfekt angefangen. Nachdem er erwachte, hatten die Bediensteten sich um das Bad gekümmert, er hatte eine Massage genossen, war für seinen Aufritt perfekt zurechtgemacht worden und zog seine Prunkrüstung an. Er hatte den Lärm der Menge bis hinab in die Vorbereitungsräume gehört. All die Jubelrufe und Freudenschreie, es hatte ihn schwindelig werden lassen vor Aufregung. Dort draußen war das gesamte Reich versammelt, um ihn zu sehen!

Dann war Loki neben ihm gewesen, hatte gescherzt und ihn wegen dieses dämlichen Flügelhelms aufgezogen, er hatte das Ding nie leiden könne aber von allen Auswahlmöglichkeiten war es noch das geringste Übel, wohingegen Loki seine Kuhhörner geradezu zu lieben schien.

Es hatte ihn zum lachen gebracht und ihn vergessen lassen, was gleich geschehen würde.

Er hätte sich eher umgebracht als es zuzugeben aber in diesem Moment war er doch vielleicht ein ganz klein wenig nervös gewesen.

Und dann waren die Türen zum Thronsaal aufgegangen, die Rufe der Menge brandeten über ihn hinweg und Loki war gegangen, um seinen Platz an den Stufen des Throns einzunehmen.

All diese Leute waren heute nur wegen ihm hier. Tausende, nein Millionen von Seelen, die alle für ihn Applaudierten, die alle ihn lobpreisten. Diese Gefühl war unglaublich. Es war reine Ekstase gewesen als er durch die Ehrengarde nach vorne zu seines Vaters Thron schritt.

Sie waren alle dort gewesen. Mutter, in ihrem schönsten Kleid. Sein Bruder, seine Freunde.

Alles war perfekt gewesen. Vater hatte seine Rede gehalten, er legte die Eide ab und dann, kurz bevor Vater diese letzten, alles entscheiden Worte hatte aussprechen können, hielt er plötzlich inne. Die gesamte Zeremonie auf die er, auf die sie alle seit Ewigkeiten hingefiebert hatten, war einfach abgebrochen worden.

Es war so beschämend gewesen. Auf einmal waren all diese Blicke nicht mehr voller Bewunderung für ihn, sondern nur noch voller Verwirrung und Angst gewesen. Alles bloß wegen dieser widerlichen Kreaturen, die es gewagt hatten, in die Schatzkammer einzubrechen. Die es gewagt hatten, seinen Tag des Triumphs auszunutzen, um zu stehlen, während Asgard ihn feierte.

Es hätte sein großer Tag sein sollen. Der Tag an dem er König wurde, stattdessen würden jetzt alle nur noch von seiner geplatzten Krönung sprechen.

Wie konnte Vater ihnen das nur einfach so durchgehen lassen? Wie?
 

Thor war wütend. So wütend wie schon lange nicht mehr, doch die Ziele seiner Wut sind beide nicht erreichbar und so zerstört er was er fassen kann, um seiner Frustration Luft zu machen.

Verschreckt weichen die Diener zurück als er den Tisch umwirft. Besteck und Dekoration fliegen krachend zu Boden. Zierkürbisse und Trauben rollen davon. Es ist nicht genug um die wilden Feuer in ihm zu löschen. Nicht einmal annähernd.

Schwer atmend ballte er wieder und wieder seine Fäuste, bis er sich letztlich, von Unruhe geplagt, auf die Stufen zu Außenplattform setzt. Leise wie der Schatten der er schon immer war, gleitet sein Bruder neben ihn. Der kühle Hauch seiner Magie lindert die Wut ein wenig und seine Worte sind milde und aufmunternd.

Seine Freunde betreten den Raum, scherzen und versuchen ihn abzulenken und aufzuheitern. Leise flüstert Loki zu ihm, gibt ihm Recht in dem was er schon Vater gegenüber sagte. Und ja verdammt, er hat Recht. Vater ist ein Narr dass er es nicht verstand.
 

„Wenn sie einen Weg gefunden haben einmal einzudringen, wer sagt, dass sie es nicht wieder tun werden? Diesmal mit einer Armee?“ Was Loki sagt ist genau das, was er auch dachte. Genau das was er Vater versucht hat begreiflich zu machen. Sie konnten die Eisriesen nicht einfach so damit durchkommen lassen. Sie mussten etwas unternehmen, sie mussten etwas tun!

„Doch du kannst nichts tun ohne dich Vater zu widersetzen.“ Und wieder spricht Loki aus, was er denkt. Erneut brennt weißer Zorn auf und verschwindet genauso schnell wieder. Loki hat Recht. Er kann nichts tun ohne sich Vater zu widersetzten also muss er eben genau das tun. Sofort erhellen sich seine Gesichtszüge und er ignoriert Lokis aufgeschreckte Versuche ihn zurückzuhalten. Dies ist der einzige Weg um die Sicherheit ihrer Grenzen zu gewährleisten. Loki nennt es Wahnsinn und Volstagg, der auf ihr Gespräch aufmerksam geworden war, fragt schlicht nach, welche Art von Wahnsinn es wäre.

„Wir gehen nach Jotunheim.“ Er hatte erwartet, dass seine Gefährten ihm ohne zu zögern zustimmen und ihm entschlossen folgen würden, doch Fandral scheint von seinem Entschluss abgeschreckt. Wenn Thor es nicht besser wüsste, würde er fast sagen sein Freund hätte Angst. Auch die anderen sehen unentschlossen aus. Natürlich, Vater hatte verboten die eisige Welt der Riesen zu betreten aber dies ist eine beispiellose Situation und sie erfordert ungewöhnliche Maßnahmen.

„Mein Vater. Euer König, besiegte Jotunheim einst im Kampf und nahm ihnen die Urne. Wir wollen nichts mehr als Antworten.“ Jetzt ist es Sif, die gegen ihn spricht. Auf das Verbot des Allvaters beharrt, doch er kennt seine Gefährten. Er weiß wie er ihren Mut und ihre Entschlossenheit entfachen kann und kurz darauf reiten sie über die Brücke. Er würde die Antworten einfordern, die er wünschte und nötigenfalls mit Gewalt und Heimdall teilt sein Verlangen, als er sie durchlässt.
 

Die Kälte war wie ein Schlag ins Gesicht und die plötzliche Dunkelheit nach dem hellen Tageslicht Asgards war gewöhnungsbedürftig.Einen Moment ist er blind, bis seine Augen sich anpassen, doch viel zu sehen gibt es dennoch nicht. Es war still hier, bis auf das Pfeifen des Windes zwischen gigantischen Felssäulen. Er konnte die Nervosität seiner Freunde spüren. Hogun meinte sogar, sie sollten wieder gehen, dass sie nicht hier sein sollten.

Der Bifröst hatte sie in einer Eishöhle am Rande eins Gebirges abgesetzt, hinter ihnen gähnte ein gewaltiger Abgrund und vor sich konnten sie zwei gewaltige Türme in der Ferne aufragen sehen. Der Palast von Utgard. Kein Zweifel.

Entschlossen packt er Mjölnir fester und geht voran, das Geräusch von knirschendem Schnee und knackendem Eis bedeutet ihm, dass die anderen ihm folgen. Jotunheim ist genau so wie es die alten Krieger immer sagten. Kalt, dunkel und bar jeder Schönheit. Das Licht ist schwach und blau und bietet kaum Helligkeit, geschweige den Wärme. Hier gibt es nichts als Eis und Stein. Nicht eine einzige noch so kümmerliche Pflanze ist zu sehen, kein Tierlaut zu hören. Nur das Geräusch von berstendem Eis, wenn einer der gewaltigen Stalaktiten oder Stalagnaten hinabfällt oder die Eismassen vor ihm aufbrechen und sich wie Platten übereinander schieben, ist zu hören. Der Wind brennt auf seiner Haut und lässt sie schmerzen, bis sie taub wird während sie gehen. Und sie müssen lange gehen. Heimdall hat sie weit außerhalb der Stadt abgesetzt. Oder dem, was eine Stadt darstellen soll. Nichts als grob gehauen, kantige Türme, die aus dem Eis ragen. Dies ist keine Stadt, es ist eine Ruine. Lächerlich das irgendjemand diese niederen Bestien fürchten sollte. Die Eisriesen waren ja nicht mal in der Lage, eine ordentliche Stadt zu errichten oder Straßen zu bauen, wie könnten solche primitiven Wilden Asgard schon gefährlich werden? Und was ihre Krieger anging. Wie stark konnten sie schon sein? Wie stark konnte ein Volk sein, das in Höhlen und Schutthaufen lebte, unzivilisiert und dumm, kaum mehr als bessere Tiere.

„Wo sind sie?“ Sif geht neben ihm und schwenkt unruhig ihren Blick umher, den Umhang dicht um den Körper gezogen. Er widersteht der Versuchung es ihr gleichzutun und sein Cape um sich zu wickeln. Er war Thor, der Gott des Donners. Er würde nicht vor Kälte zitternd vor dem Jotunen König stehen.

„Sie verstecken sich, wie Feigling das eben tun.“ Inzwischen hatten sie den Palast erreicht und traten ein, bisher hat sich noch nicht ein einziger Eisriese blicken lassen. Der Palast ist nicht weniger Ruine als der Rest dessen was er sah. Schnee und Eis sind hineingeweht und bedecken den ganzen Saal. Eis klettert an den Wänden hinauf, Frost in jeder Fuge. Keinerlei Zierde, nur nackter Stein. Es ist kaum mehr als eine bessere Höhle.

„Ihr seid einen weiten Weg gekommen um zu sterben.“ Die Stimme ist tief, dunkel und bedrohlich. Sie haben Laufey gefunden.
 

Der Feigling versteckt sich vor ihm, genau wie der Rest seiner Brut. Der Hall in diesem... Saal, machte es schwer herauszufinden von wo die Stimme kommt. Seine Wut kehrt zurück. Er war Thor Odinson und er verlangte Respekt, doch Laufey unterbricht ihn mit den einfachen Worten, dass sie wüssten wer er sei. Es war unerhört aber er zügelt sich. Für den Moment. Eine Bewegung, ein aufglühen roter Augen zeigt ihm, wo der König der Monster sich verkrochen hat.

„Wie konnten eure Kämpfer nach Asgard gelangen?“ Mit Stahl in der Stimme fordert er die Antworten für die sie gekommen sind, doch Laufey behaupte allen ernstes, dass es Verräter in Asgards Reihen gäbe. Ein Lügner, dass er Vaters Namen mit seiner dreisten Behauptung entehrt und so sagt er ihm auch, Mjölnir drohend erhoben. Niemand spottete ungestraft über den Allvater. Niemals würde einer der ihren den Allvater an Tiere wie diese verraten!

„Dein Vater ist ein Mörder und ein Dieb!“ Ruckartig steht Laufey auf und nun, da er nicht mehr im Schatten sitzt, ist seine Gestalt deutlich zu erkennen. Er ist groß und hält eine Aura von Gefahr um sich. Ruhiger aber nicht weniger bedrohlich spricht er weiter und fixiert ihn und seine Freunde dabei mit seinem Blick. Er zeigt nicht den geringsten Funken Respekt, während er immer noch oben an seinem Thron oder was immer es darstellen soll, steht und ihn dabei als Kind bezeichnet, ihm den Titel Mann aberkennt.

„Dieser Junge ist deinen Spott nun Leid.“ Laufey wollte ihm also keine Antworten geben? Dann würde er sie sich wohl holen müssen. Knurrend macht er sich bereit, wird jedoch nur kurz drauf von Loki zurückgehalten.

„Thor, halt bitte ein, denk nach! Sie dich um, wir sind viel zu wenige!“ Sein Bruder versucht ihn zurückzuziehen, während er ihm zugleich panisch zuflüstert, das sie unterlegen wären. Als ob.

„Wisse deinen Platz Bruder.“ Das waren nur ein Haufen Eisriesen. Vater hätte sie ohne jede Mühe niedergeworfen.

„Du weißt nicht was deine Taten entfesseln würden. Ich schon. Geh nun, solange ichs noch erlaube.“ Weiter sagt Laufey nichts, sieht ihn nur abschätzend an. Sieht ihn von oben herab an. Aus den Schatten treten weitere Eisriesen und aus den Augenwinkeln bemerkt er, das sie eingekreist wurden. Seine Gefährten sind zusammengerückt und angespannt in seinem Rücken.

Loki schiebt sich neben ihn und nimmt Laufeys Angebot an und er dreht sich ihm sowohl wütend als auch verwundert zu. Sein Bruder war normalerweise keiner, der sich einfach so geschlagen gab aber Lokis Blick sagt alles. Er fleht ihn fast an, das sie gehen sollten.

Voller unterdrücktem Zorn starrt er zu dem Krieger auf, der sich direkt vor ihm aufbaut und erinnert sich dran, dass sie nur Antworten wollten. Wütend wendet er sich mit einem Ruck ab, um seinem Bruder zu folgen.

„Lauf nach Hause kleine Prinzessin.“ Sofort bleibt er stehen. Kurz muss er lachen, dann übermannt ihn der wilde Rausch der Kampfeslust, gemischt mit Zorn und gerechter Entrüstung.
 

Alles ist wie in einem wilden Nebel voller Farben. Euphorie rauscht durch seine Adern, während Mjölnir eine seinen Händen freudig summt. Alle Gedanken haben nur noch ein Ziel und die Muskeln reagieren instinktiv. Kämpfe. Kämpfe bis niemand mehr da ist, der sich dir entgegenstellt. Kämpfe bis du nicht mehr kämpfen kannst.

Er lachte, während er einen jeden nieder und von sich schlug, der sich ihm näherte. Oh dies war fantastisch! Dies machte so viel Spaß. Ein Kampf ganz nach seinem Geschmack auch wenn die Gegner ruhig etwas besser sein könnten.

Er konnte hören wie die anderen ebenfalls kämpften. Konnte Fandral lachen hören und Volstagg wie er wütend grunzte. Ein weiterer Riese kam brüllend auf ihn zu und er brüllt berauscht zurück, um ihn anzustacheln. Dieser war gut. Dieser schaffte es doch tatsächlich ihn zu schlagen und zurückzustoßen. Das war schon viel besser.

Er ließ Mjölnir fliegen und traf den Großen damit hart genug am Kopf, um ihn zu Boden gehen zu lassen. Immer mehr stürmten auf ihn ein und jeder wurde durch Mjölnir zu Fall gebracht. Er war Thor. Er war der Gott des Donners. Sie hatten keine Chance gegen ihn. Jeder Schlag ein weiteres Sieg für ihn, ein weiter Triumph. Sie würden lernen ihn zu fürchten und zu respektieren, sie würden lernen Asgard zu fürchten und zu seinen Füßen zu kriechen, wie es sich für diese Wilden gehörte. So wie es sein sollte. Die Eisriesen hatte schon viel zu lange für Unfrieden gesorgt, dass sie sich jetzt sogar erdreistet hatten, Asgard selbst anzugreifen, war genug des Ungehorsams.

Er würde sie ihren Platz lehren!
 

„Thor!“ Durch den Nebel der Ekstase des Kampfes kann er Sif hören, die nach ihm ruft. Kann Loki hören wie er schreit, das sie fliehen sollen. Sollen sie doch wenn sie es für nötig halten, er wird die Riesen auch alleine besiegen wenn er muss.

Wieder kommt einer von der großen Sorte angerannt, hatte er den nicht schon mal niedergeschlagen? Egal, diese Ungeheuer sahen doch alle gleich aus.

Erneut flog Mjönir und kehrte kurz drauf getreu zu ihm zurück, schlug auf seinem Weg eine Schneise in die Reihen der Feinde, die sich schnell wieder schloss. Die Riesen waren so dumm. So dumm und stur, dass sie einfach nicht in der Lage waren zu verstehen, wie weit sie ihm unterlegen waren. Dass sie nicht die geringste Chance hatten, egal wie viele sie noch gegen ihn schickten. Er würde sie alle besiegen. Es wurde Zeit ihnen zu zeigen, zu was er wirklich in der Lage war. Ihnen zu zeigen, warum er der Gott des Donners genannt wurde.

Er wartet und als sie nahe genug waren, rief er den Blitz hinab und schlug ihn in den Boden. Die Wucht warf sie alle von ihm und riss den Grund auf. Die gesamte Oberfläche der Stadt schien in Bewegung zu geraten, als wäre sie auf nichts erbaut worden. Das war überraschend.

Außer Atem sah Thor wie das Eis hinab in die gewaltige Höhle stürzte, die sich darunter auftat, als wäre der Boden nichts weiter als ein Dach gewesen. Die Gebäude, die er bei ihrem Hinweg sah, offenbarten sich nun als die Spitzen von Türmen.

„Was zum...“ Weiterhin nach Atem ringend sah er hinab in die gewaltige Schlucht. Verwirrt wollte er nach seinen Gefährten rufen, um sie zu fragen was sie dachten, was dies bedeuten könnte, doch als er sich umblickt muss er feststellen, das keiner von ihnen hier ist. Der Kampf hat ihn, ohne das er es merkte, aus dem Palast hinausgetragen und jetzt wo der Feind vernichtet wurde und hinab in den Tod stürzte, merkt er erst, das er völlig alleine ist. Der Wind trägt die Geräusche von Kämpfen zu ihm. Schreie und ein Brüllen so laut wie das eines wilden Rakashbären, sofort lässt er sich von Mjölnir in den Himmel tragen und fliegt drauf zu.

Er weiß nicht was es ist, dass dort an Rande der Schlucht steht und seine Gefährten bedroht aber es ist gewaltig. Und kurz drauf ist es tot. Er hatte Mjölnir Hart genug geworfen, um ihn dem Vieh mitten durchzutreiben.

Er landet direkt vor seinen Freunden, ein siegreiches Grinsen im Gesicht. Als er sich zu seinen Gefährten umdreht, verschwindet seine Euphorie. Es müssen Tausende sein, die sich still auf der Ebene versammelt haben. Sie stehen nur dort, greifen nicht an, geben keinen Laut von sich. Ganz vorne Laufey, der ihn mit seinem Blick taxiert.

Sie sind umzingelt und hinter ihnen ist der Abgrund. Dann rücken die Eisriesen vor.
 

Es sind zu viele, das muss sogar er sich eingestehen. Das Adrenalin lässt langsam nach. Er spürt bereits die Erschöpfung und jetzt, wo er nicht mehr in Bewegung ist, auch die Kälte. Der Flug mit Mjölnir hatte seine Finger und sein Gesicht taub werden lassen. Fandral und Volstagg sind eindeutig verletzt. Womöglich, vielleicht... hatte er sich doch ein kleines, wirklich nur ein kleines bisschen verschätzt.

Und dort in der Menge, dicht neben Laufey, steht wieder der große Jotune von zuvor. Diesmal gibt es keinen Zweifel dass es der Selbe ist. Er erkennt den Abdruck, den Mjölnir auf seiner Brust hinterlassen hat. Niemand war bisher nach einem Schlag mit seinem Hammer einfach wieder aufgestanden, um weiterzukämpfen. Diese Burschen waren viel härter als er gedacht hätte.

Mit einem knurren zwischen den zusammengepressten Zähnen fast er Mjönier fester und macht sich bereit. Sif, Hogun und Loki tun das selbe. Volstagg bleibt mit Fandral hinter ihnen und obwohl verletzt, hebt dieser dennoch die Axt, um seinen Freund zu schützen so gut es geht.

Die Jotunen haben sie fast erreicht, als das Licht des Bifrösts über ihnen erscheint und sie zurückweichen lässt. Mit einem schnauben und wiehern erscheint Sleipnir, mit Odin auf seinem Rücken und bäumt sich imposant auf. Erneut rauscht ein Hochgefühl durch Thors Körper.

„Vater! Wir können sie gemeinsam bezwingen!“ Seite an Seite würde er mit seinem Vater kämpfen und siegen. Wie in den alten Geschichten vom Krieg. Sie würden Utgard erneut zu Fall bringen und Laufey in die Knie zwingen. Zusammen!

„Sei still!“ Vaters Worte sind mehr ein wütendes Zischen und der Blick den er ihm zuwirft, ist voller Enttäuschung und Zorn. Er versteht es nicht, warum war Vater derart wütend? Und warum war er allein gekommen? Wo war Asgards Armee?
 

Laufey löst sich aus der Menge und ohne sich weiter um ihn kümmern, lässt er sich vom Eis hinauf zu Vaters Stand tragen.

„Lass es jetzt gut sein Laufey.“ Vater klingt atemlos und angespannt während er Laufey beobachtet. Er muss einen Plan haben. Vater würde sicher nicht klein beigeben.

„Dein Junge hat es so gewollt.“ Er spürt wie die Wut langsam zurückkommt. Sowohl Vater als auch der Riesenkönig sprechen über ihn, als wäre er ein kleines Kind. Als wäre er nichts. Als wäre er nicht einmal hier, direkt neben ihnen, wo er alles hören konnte!

„Du hast Recht. Dies ist die Tat eines Jungen gewesen. Nimm sie als solche. Du und ich können das beenden, bevor noch mehr Blut vergossen wird.“ Unruhig bewegt er sich von einem Bein aufs andere, während die Könige weitersprechen, als würde er überhaupt nicht existieren. Die Jotunen rücken unmerklich näher und belauern sie regelrecht. Es gefällt ihm nicht.

„Über Verhandlungen sind wir lange hinaus Allvater. Er bekommt was er wollte. Krieg und Tod.“ Thor sieht das aufblitzen der Waffe und stürmt nach vorne. Im selben Moment öffnet sich der Bifröst und reißt ihn mit sich. Die anderen rennen darauf zu, ihm hinterher, und zurück nach Asgard.
 

Er findet sich in Heimdalls Observatorium wieder, Mjölnir noch immer zum tödlichen Schlag gegen Laufey erhoben, während sein Vater schnaufend von Sleipnir absteigt und wütend Hofund aus seiner Halterung zieht, um es Heimdall zuzuwerfen.

Vater war geflohen! Er war tatsächlich vor den verdammten Frostriesen geflohen! Was würden ihre Feinde jetzt nur von ihnen denken? Das sie Feiglinge waren? Das sie Angst hätten? Das konnte nicht Vaters Ernst sein? Man würde über sie lachen! Alle in den neun Reichen würden lachen und sie für schwach und feige halten, weil sie es einfach zugelassen hatten, das Eisriesen in ihren Palast einbrachen und damit ungeschoren davongekommen waren! Und jetzt fragte Vater auch noch in allem Ernst, was er sich dabei gedacht hätte?

„Ich habe mein Zuhause beschützt!“ Es war notwendig dies zu tun! Begriff Vater das den nicht? Wenn er es nicht getan hätte, hätten die Riesen es nur erneut versucht und auch andere hätten es dann gewagt! Es war notwendig gewesen Stärke zu zeigen!

„Du kannst ja nicht einmal deine Freunde beschützen und du willst ein Königreich beschützen? Bringt ihn in die Heilkammern!“ Mit einem kurzen Gefühl der Reue sieht er zu Fandral, der von Hogun und Sif gestützt wird. Sein Mantel ist blutgetränkt und sein Gesicht fahl. Volstagg sieht auch nicht wirklich besser aus, sein Arm ist Schwarz verfärbt. Es ändert aber nichts daran, dass er im Recht ist.

„Die Jotunen müssen lernen mich zu fürchten, so wie sie einst dich gefürchtet haben.“ Und wieder brennt die Wut in ihm hoch, als er Vater anschreit. Es kommt zum Streit und es gehen einige böse Worte zwischen ihnen umher. Es gipfelt darin, dass er Vater einen einfältigen alten Narren nennt.

„Ja, es war einfältig. Zu denken, du wärst bereit.“ Er kann sehen wie Vater erschöpft die Schultern hängen lässt und den Blick abwendet. Seine Worte der Enttäuschen schneiden tiefer als die im Zorn geworfenen von zuvor.

„Vater...“ Sein Bruder tritt vor um ihn zu verteidigen, anscheinend war er nicht mit den anderen gegangen, sondern die ganze Zeit stumm im Hintergrund stehen geblieben, doch Vater hält ihn mit einem herrischen Wort und einer Geste zurück, als er sich ihm nähert.

Dann wendet Vaters Blick sich wieder ihm zu und als er ihn ansieht, sieht er ihn an als wäre er eine Schande. Er wehrt sich kaum als Vater ihm seine Wappen entreißt, ihn immer wieder unwürdig anruft. Er kann sich nicht bewegen, er kann nicht denken! Dieses Gefühl... Vater hatte ihn noch nie so behandelt und er weiß nicht, wie er damit umgehen soll. Was er davon halten soll. Hilfesuchend sieht er zu Loki, doch dieser steht nur mit gesenktem Blick abseits von ihnen da.

„Ich nehme deine Kräfte von dir und verbanne dich, auf das du lernst was es heißt, sich selbst zurückzunehmen!“ Die Magie trifft ihn härter als jeder Schlag den er je empfangen hatte. Mjölnir wird ihm aus den Händen gerissen, seine Rüstung löst sich und fällt zu Boden, während er nach hinten durch den Bifröst stürzt.
 


 

XXXX
 


 


 

Eine Sache die mich oft gestört hat bei Interneteinträgen und auch zum Teil bei anderen Geschichten sind die zum Teil absurd hohen Opferzahlen nach Thors Angriff auf Jotunheim.

Ok, sicher sind da einige gestorben, viele mehr auch mit Sicherheit verletzt aber doch nicht Dreißig Vierzig oder mehr!

Wenn die so leicht zu töten wären, das Sechs Asen (auch wenn es die besten Krieger Asgards sind) gleich ein oder mehrere Dutzend umbringen können, ohne selber einen ihrer Mitstreiter zu verlieren, dann dürfte das ein ziemlich kurzer Krieg damals vor Tausend Jahren gewesen sein.

Davon abgesehen, Loki hat schon oft Thors Hammer abgekriegt. Auch in Situationen wo sie Gegner waren und Thor war nicht immer sehr zimperlich damit. Loki lebt noch immer und wurde nie lebensbedrohlich verletzt.

Iron Man hats auch überstanden. Gut er trug ne geile Rüstung aber untendrunter war er kein Gottgleiches Superwesen mit übernatürlicher Stärke, sondern bloß ein Mensch.

Selbes gilt für Captain Amerika. Der Schild mag son Schlag gern aushalten aber was ist mit dem Arm der den Schild hält? Wenn ich einen Holzstock nehme ein Stück Blech drauflege und dann mit nem Vorschlaghammer draufhaue. Dann gets dem Blech ja vielleicht noch gut aber der Stock zerbricht.

Ich kann mir nicht vorstellen dass ein ausgebildeter Jotunischer Krieger gleich tot umfällt, bloß weil ihn Thors Hammer einmal an der Brust trifft, während Loki als eher schmächtiger, zu kurz geratener Jotune, das locker übersteht.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück