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Der Krieg der Schatten

von

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Entdeckung (Loki)

Loki
 

Er hat versucht es Mutter zu sagen, hat sogar versucht mit Vater zu reden aber keiner hört ihm zu, keiner glaubt seinen Worten. Sie nehmen sie nicht erst, werfen ihm vor zu übertreiben und das es nur Nervosität und die Angst ist, die Erwartungen an die Zukunft nicht erfüllen zu können.

Mutter tröstet ihn und sagt ihm dass er ein wundervoller Ratgeber sein würde, dass er sich nicht so unter Druck setzen solle. Sie versucht ihn abzulenken, zu beruhigen und aufzumuntern aber es ist nicht Thors Ankündigung ihn zum Berater zu ernennen wenn er gekrönt wurde, die ihn so schreckt. Es ist nicht das was er sein möchte aber wenn es so kommen sollte, wird er es gut machen.

Es ist Thor selbst wegen dem er Sorgen hat. Berater zu werden ist nichts, das er nicht schon in Betracht gezogen hätte aber der von Thor zu werden? So wie Thor war und noch immer ist, ist es eine Alptraumhafte Vorstellung. Sein Bruder gab ihm schon jetzt so gut wie alle Aufgaben die Vater eigentlich wollte, das Thor selbst erledigte.

Thor war zu sorglos in seinem Tun, er benahm sich, als hätte sich absolut nichts für ihn verändert. Loki wollte ihm am liebsten in sein fröhlich, naives Gesicht schlagen. Thor war ein Dummkopf, ein Trottel, ein idiotischer Idiot der alles für ein großes, spaßiges Spiel hielt! Solange alles nach seinen Wünschen lief war es gut aber er kannte Thor. Sobald jemand gegen ihn sprechen würde, würde er laut werden, wütend. Das geschah immer wenn es nicht nach seinen Vorstellung ging.

Wenigstens schienen einige der Ratsmitglieder ebenfalls leicht besorgt über Thors unbekümmerte Art zu sein. Sie redeten es sich zwar schön und versuchten sich mit Ausflüchten selbst zu beruhigen aber jedes mal wenn er mit neuen Dokumenten, die sein Bruder ihm gab, zu ihnen kam, um sie um ihre Hilfe zu bitten, konnte er ihre Zweifel sehen.

Doch keiner von ihnen brachte den Mut auf, seine Zweifel dem Allvater gegenüber zu laut äußern. Nicht laut genug zumindest oder besonders nachdrücklich. Der Allvater tut nichts ohne Grund, er wird einen Plan haben sagten sie zu ihm. Das es einen tieferen Sinn geben würde sagten sie ihm. Wen versuchten sie damit zu überzeugen, ihn oder sich selbst?

Die Räte waren eine Sache. Die Diener, Soldaten und einfachen Bürger eine andere. Sie sahen nur die Oberfläche. Sie sahen, das alles wunderbar funktionierte, ihre Welt sicher war und es allen gut ging. Sie sahen Odin auf dem Thron und Thor der mit strahlendem Lächeln durch die Stadt ritt und mit ihnen allen sprach und lachte. Keiner sah hinter die Kulissen. Keiner sah welche Arbeit es war Asgard am laufen zu halten. Welche Arbeit die Räte jeden Tag bewältigten, den ganzen verfluchten Papierkram.Staatsgespräche und Debatten und Verhandlungen. Über Steuern, Tributzahlungen, Landwirtschaftliche Abgaben und wann sie geliefert werden sollen. Ihre eigenen Zahlungen an die Armee und für die öffentlichen Einrichtungen. Nicht nur in Asgard sondern auch für die anderen Welten. Kaum einer dachte darüber nach. Solange das Gold floss, war alles in bester Ordnung.

Was Loki häufiger sah, was er hinter vorgehaltenen Händen und hinter seinem Rücken an geflüsterten Worten hörte, war dagegen offenes Misstrauen. Und zwar gegen ihn!

Viele schienen zu denken, er wäre Thor missgünstig, wäre eifersüchtig auf seinen Bruder. Neidisch auf die Tatsache das Thor König werden würde. Sie sagten, er würde mit seinem Eifer bei den Regierungsarbeiten nur zu beweisen versuchen, dass er der bessere wäre und mit seinen Bedenken ob Thor bereit wäre, versuchen, ihn in schlechtem Licht dastehen zu lassen.

Nicht alle dachten so aber die meisten. Und Sif war am schlimmsten.
 

Er war Müde. Er war es Leid und er suchte Zuflucht in den tiefen Gewölben. Oben wurde wieder ein Fest gefeiert. Eine Delegation aus Nifelheim, die wegen Vertragsangelegenheiten und Handelsabkommen angereist war. Die Zwerge waren ein geselliges und ziemlich trinkfestes Volk, weshalb sie sich mit den Asen im allgemeinen ziemlich gut verstanden.

Wenn er den Palast aus welchen Gründen auch immer nicht verlassen kann und für sich sein möchte, ist das Schatzgewölbe sein liebster Rückzugsort. Nicht viele sind hier unten zugegen, ab und an kommen Patrouillen vorbei aber es ist leicht sich vor ihnen zu verbergen. Zudem kann sich keiner gegen seine Anwesenheit hier unten aussprechen, selbst wenn man ihn entdecken würde. Dieser Teil des Gewölbes stand der königlichen Familie und dem höheren Adel immer offen. Hier lagerten nur Kunstgegenstände, wertvolle Gemälde und Wandteppiche, auch das ein oder andere Kleinod. Es war eher wie ein Privates Museum. Die verbotenen Teile der Schatzkammern lagen tiefer unter ihm. Die Tresorräume mit den gesamten Finanzen des Reiches, die Goldreserven und Edelsteine. Dokumente über Land und Grundbesitz und ganz unten, gesichert und bewacht, die Waffenkammer und der Trophäenraum, mit den gefährlichsten und mächtigsten Relikten aller Neun Reiche.

Er erinnert sich gut daran, wie sie mit Vater früher hinabstiegen und er ihnen alles zeigte. Wie er ihm und Thor Geschichten über alles dort erzählte. Beinahe jede hatte von irgendeiner gewaltigen Schlacht gehandelt und wie Asgard triumphierte.

Einst, als er jünger war, hatten er und Thor oft versucht sich hinabzuschleichen. Diesen geheimnisvollen, verbotenen Raum zu betreten, ohne das Vater oder jemand anderes bei ihnen war. Sie hatten es nie an den Wachen, den großen Türen und Schilden vorbei geschafft. Im Nachhinein war es eine lächerliche Vorstellung gewesen zu glauben, so einfach dort eindringen zu können.

Trotz allem war das obere Schatzgewölbe zu einem seiner liebsten Orte geworden. Die Ruhe hier unten, die kühle nach Alter und Geschichte duftende Luft. Das gedimmte Licht und diese sanfte Berührung der Luft, die über jede Faser seines Seines strich. Es gab eine seltsame und angenehme Art von Magie in diesen Räumen. Er war so Müde, so erschöpft von allem was in letzter Zeit geschehen war. Erschöpft von Thors Unwissen, von Mutters blinder Liebe und Vaters Ignoranz. Irgendwann schlief er ein wo er saß und seine Träume handelten von eisigen Weiten. Er war wieder auf der Farnwiese und sah zu wie der Schnee alles bedeckte, bis die ganze Welt in weißem Kristall dalag. Etwas zog ihn an, rief ihn, lockte ihn... Stimmen im Wind.
 

Er wachte erst am nächsten Morgen wieder auf. Mutter saß mit besorgtem Gesichtsausdruck neben ihm auf der Bank. In seinem Kopf kann er noch immer das Flüstern aus seinen Träumen hören und vor seinem inneren Auge sieht er die Welt der blauen Sonne. Beides verblasst langsam während er den Schlaf von sich wirft. Das Gefühl der wispernden Magie bleibt jedoch, während Mutter ihn hinausbegleitet. Erst als die Türen des Gewölbes sich hinter ihm schließen, verschwindet es.

Nachdenklich wirft er einen Blick zurück. Er wusste dass er die Magie dieser fremden Welt schon einmal gespürt hatte, dass er sie kannte und jetzt weiß er auch wieder woher. Dort, im Gewölbe war es gewesen. Irgendetwas war dort unten.

„Ist alles in Ordnung mein Schatz?“ Schuldbewusst zuckt er zusammen und dreht sich wieder ihr zu, er ist die letzten Tage kaum er selbst. Zu viele Dinge gehen ihm im Kopf umher. Seine Aufgaben, Thors Aufgaben, das Training, die Jagden und Abenteuertouren zu denen sein Bruder ihn immer wieder drängt, seine Suche und jetzt noch das Rätsel um die Magie... vor allem aber die Angst vor der Zukunft.

„Ja Mutter, natürlich. Entschuldige.“ Er nickt und lächelt und Mutter bohrt nicht weiter nach. Traurig und besorgt lächelt sie zurück und streichelt seine Wange. Es tut gut zu wissen dass sie sich kümmert.

„Du mutest dir zu viel zu in letzter Zeit, du solltest dir etwas Ruhe gönnen.“ Sie hat recht, das weiß er aber was kann er tun? Er kann seine Aufgaben als Prinz nicht vernachlässigen, Vater würde nur wieder wütend und enttäuscht mit ihm sein. Er kann Thors Aufgaben, wenn er sie bringt, nicht ablehnen, denn dann würde das selbe passieren, so wie beim ersten mal als er es tat. Was seine Suche nach Informationen, nach einem Namen dieser seltsamen Welt angeht. Der Frage warum seine Magie so verbunden mit ihr war. Es war wie eine Sucht.

„Ich weiß aber Thor...“ Er will es ihr sagen, will ihr alles sagen und tut es doch nicht. Es würde ohnehin nichts nutzen. Mutter seufzt noch einmal und führt ihn dann nach oben.

„Dein Bruder ist fürs erste in Nifelheim. König Sindri feiert dort bald den 700dertsten Geburtstag seines Sohnes Alf und lud ihn ein.“ Nun, das war unerwartet, er hätte gedacht Sidnri wäre noch immer wütend mit Thor aber vermutlich wollte er sich mit dieser Geste bei Odin und Asgard gut stellen, es war auf jeden Fall eine Entlastung für ihn. Die Zwerge feierten selten aber wenn, dann richtig und lange und ausgelassen. Ein paar Tage Ruhe würden ihm sicher guttun.
 

Thors Abwesenheit gibt ihm endlich wieder etwas Zeit für sich. Mutter gab ihm Rückendeckung, indem sie die derzeitige Hitze vorschob und alle im Palast wussten, das er von Klein auf Probleme mit den hohen Temperaturen im Sommer hatte.

Er vertrieb sich einen Teil der Tage damit zu versuchen herauszufinden, woher der magische Hauch im Gewölbe kam. Was immer es war von dem es ausging, es gab eine Verbindung zu der blauen Welt und zu ihm. Vielleicht konnte er mehr herausfinden wenn er wusste was es war. Leider musste er feststellen, das besagtes Etwas sich in Trophäenraum befand.

Es gab keine Möglichkeit dort unerkannt hineinzukommen. Er wusste es aus Erfahrung. Nur wenigen Wachen war es gestattet die Barrieren zu passieren und egal wie mächtig seine Magie auch sein mochte, wie ausgefeilt seine Illusionen. Diese Barrieren würde es erkennen und Alarm schlagen und jeden unerlaubten Besucher zurückhalten. Er würde die Erlaubnis des Königs, Vaters Erlaubnis brauchen, um einzutreten. Oder Gungier, was auf das selbe hinauskam.

Statt sich weiter und weiter im Kreis zu drehen, beschloss er Mutters Rat zu befolgen und suchte Ablenkung. Mit etwas Abstand konnte er vielleicht klarer sehen oder kam auf andere Ideen. Der Schwarzmarkt scheint die beste Wahl zu sein. Wenn es um Ablenkungen geht, gibt es kaum etwas besseres.
 

Herzukommen war eine grandiose Sache. Wie jedesmal wenn er durch den Pfad schlüpft und verkleidet durch die Straßen wandelt, ist es eine wahre Reizüberflutung. Hier gab es alles und jedesmal entdeckt er etwas neues das sein Interesse weckt. An einem Stand werden obskure Götzen angeboten, an einem anderen gefälschter Schmuck. Seltsame Kräuter zweifelhafter Wirkung oder sehr eindeutiger Wirkung. Er entdeckt einen Laden voller Tiegel und Ampullen voll Gift und gleich daneben bieten ein Weinhändler edle Tropfen. Es überrascht ihn nicht dass die Kunden des ersten nicht selten auch beim zweiten einkaufen.

Wie alle male zuvor verliert er schon bald das Zeitgefühl. Es gibt keine Fenster die ihm den Stand der Sonne verraten würden, noch andere Möglichkeiten nach draußen zu sehen. Er weiß nicht einmal auf welcher Welt er sich genau befindet, vermutet angesichts der Anzahl an Zwergenhändlern jedoch eine ihrer Welten. Die gesamte Halle ist abgeschirmt und von unzähligen Runen und magischen Barrieren geschützt. Wer hineinkommen will, kann dies nur auf zwei Wegen tun. Eine Portrune, die man jedoch nur hier erhielt, was bedeutet man muss von jemand anderem zuvor hierher eingeladen worden sein. Oder durch eines der Portale. Sie waren in abgelegenen Bereichen der Halle und ausnahmslos schwer bewacht. Sollte jemals ein Trupp Soldaten hindurch kommen, so würden sie tot sein, kaum das sie die Schwelle überschritten hätten. Das selbe galt natürliche auch für die Endpunkte der Portrunen. Der Markt war wie eine tödliche Festung.

Ganz am Anfang hatte er herauszufinden versucht, wie es möglich war dass kein Wort hiervon in all den Jahrtausenden in denen dieser Schattenmarkt schon existierte, nach außen gedrungen war. Selbst wenn Heimdall nichts hiervon sehen konnte, die Menge an Leuten die sich hier täglich hindurch bewegen musste, war enorm. Er vermutete eine Kombination aus Einschüchterung, Selbstschutz der Besucher und vor allem Bannsprüchen. Viele wussten wohl wie er selbst nicht einmal wo genau sie eigentlich waren und es war auch nicht auszuschließen, dass der ein oder andere Schwätzer gezielt ausgeschaltet wurde.

Heute vertrieb er sich allerdings die Zeit lediglich damit, durch die Stände und Läden zu schlendern und die Leute zu beobachten.

Dann sah er sie. Jotunen.
 

Es hätte ihn nicht überraschen sollen. Die Eisriesen setzten sich immer wieder über des Allvaters Gebot hinweg und drangen in die anderen Welten ein. Er hätte erwarten sollen in dieser Gesetzlosen Gegend irgendwann auf welche zu treffen. Dennoch ist es ein Schock. Und eine Chance.

Es sind Fünf, die mit grimmigen Gesichtern durch die Menge schreiten. Sie überragen alle anderen hier um wenigstens zwei bis drei Köpfe und instinktiv machen ihnen die anderen Passanten den Weg frei. Kälte strahlt von ihnen ab und weißer Dunst wehte hinter ihnen her. Narben bedecken ihre Haut und da sie nur gerade das nötigste tragen, ist viel davon zu sehen. Waffen sind keine zu entdecken, aber bei einem Eisriesen bedeutet dies vermutlich recht wenig.

Loki blieb still und duckte sich hinter einen der Stände, bevor er ihnen lautlos folgte. Sein Herz raste.

Sie waren monströs, grobschlächtig und abscheulich, so wie alle immer sagten, genau wie in den Büchern und Geschichten und Thors Erzählung. Die narbenartigen Verzierungen auf ihrer Haut, fast wie eingraviert. Wie verschlungene Runen. Die imposanten, gebogenen Hörner mit den tödlichen Spitzen. Ungewollt war er fasziniert davon. Zwei hatten Haare. Er hatte nicht gewusst das Jotunen Haare haben konnten. Auf allen Abbildungen waren sie immerzu kahlköpfig dargestellt.

Er musste herausfinden was sie hier wollten und wie sie herkamen.

Das erste klärt sich schnell, sie kaufen Heilsteine und Kräuter. Überraschend. Loki hätte eher auf Waffensysteme und ähnliches getippt. Danach noch Energiekristalle, was weit mehr seinen Erwartungen entspricht. Es folgen noch weitere Dinge, doch kaum etwas davon ergibt Sinn für ihn.

Loki folgt ihnen weiter durch den Markt, bis sie irgendwann vor den Portalen zum stehen kommen.

Konnte es so einfach sein? Immerzu hatten sich Vater gefragt, wie die Jotunen es fertigbrachten in die anderen Welten einzudringen. Nie hatte Heimdall ihre Wege ergründen können und dennoch waren sie immer wieder wie aus dem Nichts aufgetaucht.

Keiner hatte je daran gedacht dass sie Portale nutzen könnten. Portale waren teuer und komplex. Ihre Herstellung war ein wohl gehütetes Geheimnis in Asgards Schatzkammern und Eitris Werkstätte. Niemals hätten die Jotunen die Erlaubnis erhalten eines zu erwerben. Andererseits, die Betreiber diese Marktes hatten die ihren sicher auch nicht legal und mit Asgards Berechtigung bekommen.

Dennoch es brauchte ein zweites Portal am Zielort, das angepeilt werden konnte und wo die Riesen erschienen, war das nie der Fall gewesen. Außer sie hatten einen Weg gefunden es ohne zweiten Ankerpunkt zu öffnen! Ein ziemliches Wagnis und es dürfte gewaltige Energien benötigen.

Waffengeklapper erklang, als die Verteidiger des Markes sich bereit machen. Das Portal begann sich zu öffnen und kalter Wind wehte hindurch. Loki musste sich entscheiden. Blieb er hier oder sollte er ihnen folgen um herauszufinden, wo in Jotunheim sich das Gegenstück befand. Er könnte unsichtbar hindurch, eine Markierung anbringen und sofort wieder zurück schlüpfen. Die Riesen würden sicher einige Minuten brauchen um die Waren auf die andere Seite zu schaffen. Keiner würde es merken.

Er rannte los.
 

Und erstarrte mit weit aufgerissenen Augen.

Die Luft, das Licht, die Magie... Nein. Nein das konnte nicht sein! Es musste einen Fehler gegeben haben, irgendetwas war schief gelaufen! Dies war nicht Jotunheim. Das konnte nicht Jotunheim sein!

Es war unmöglich. Die blaue Welt. Seine blaue Welt war nicht.... nicht....

Jotunheim sollte... war dunkel, unwirtlich und bar jeder Schönheit. Ein Öder Fleck aus nacktem Stein und Eis. Ein gefrorenes Ödland, eine Welt der Finsternis wo die Monster hausten. Sie war nicht... so! Nicht so schön.

Die Magie ihrer Welt strich über ihn hinweg, die Luft roch nach klarem Wasser, nach kaltem Stein und Kalk. Er stand in einer Höhle und die Wände leuchteten wie die Polarlichter in der Nacht.

Nein, nein es musste eine List sein. Irgendein Trick, ein Streich seiner Augen. Vielleicht ist es ein Fehler in seiner Wahrnehmung. Ja, sicher. Eine Täuschung, nichts weiter. Bestimmt gab es eine logische Erklärung für alles.

Er schluckte schwer, atmete mehrmals tief durch und drehte sich um. Das Portal war geschlossen. Noch immer unsichtbar stand er in der Höhle, sein Kopf war wie leergefegt. Nach einer Weile atmet er erneut scharf ein und wieder aus. Hier weiter herumzustehen brachte ihn nicht weiter, er musste einen Weg finden von hier zu verschwinden und das möglichst schnell.

Vorsichtig schlich er sich durch den Raum, an Wachen und Trägern vorbei. Seine Hände glühen in Magie während er den Gängen folgt und den Sicherheitssystemen auswich, den Bannrunen und Alarmen, immer auf der Suche. Sein Blick bleibt starr am Boden. Dies ist kein schöner Ort, er will ihn nicht ansehen.

Überall sind Banne. Die Riesen schützten ihr Portal als wäre es das wertvollste in ihrem Reich. Sie sind in Wänden und Böden eingearbeitet. Alarme die auf unberechtigtes betreten oder artfremde Lebewesen reagierten. Einmal gerät er in eine Art Kältesog, die seine Kleidung gefrieren lässt, ihn selbst jedoch nur zum frösteln bringt. Einmal scheint er an einen defekten zu geraten, den er reagiert überhaupt nicht.

Er hat Glück. Er spürt das vertraute kribbeln verhältnismäßig schnell. Portale waren, das hatte er schon früh gemerkt, wie Magneten für die geheimen Pfade. Man fand fast immer wenigstens einen in ihrer Nähe.

Dieser führt ihn sogar zurück nach Asgard. Aber nicht in die Berge, sondern direkt ins Herz des Palastes.
 

Er kann es nicht glauben aber der Pfad endet mitten im Dach der Trophäenkammer, zur Hälfte innen zur Hälfte außen. Einen Moment steht er erneut wie erstarrt oben auf der frei schwebenden Halle und sieht hinüber zur Brücke, wo zwei Wächter sich soeben auf den Rückweg machen. Eine Sekunde später schlüpft er erneut in den Pfad und verlässt ihn im Inneren der Sammlung seines Vaters. Seine Schritte hallen durch die kargen Räume, die Schätze rechts und links von ihm bleiben unbeachtet. Er steigt hinab in die untere Ebene und geht festen Schrittes zu einem ganz bestimmten Artefakt.

Die Urne. Sie musste der Grund sein. Als Vater sie aus Jotunheim mitbrachte, damals als der Krieg vorbei war, irgendetwas musste geschehen sein. Ihre Magie hatte ihn verseucht. Hatte ihn verderbt.

Ja, das war die Erklärung. Seine Muskeln krampfen, seine Nacken spannt sich an, während er die Urne mit gesenktem Haupt ansieht.

Ruckartig wandte er sich wieder ab und ging den selben Weg zurück. Vom Dach der Halle aus klettert er hinunter auf die Brücke und geht nach oben in die goldenen Säle. Ihr Glanz sollte wunderschön sein, hell und strahlend. Für ihn ist es nur grell und brannte in den Augen.

Er hasste es. Er hasste die Eisriesen für das, was sie ihm angetan hatten. Er hasste ihre kalte Welt mit ihrer abscheulichen Sonne. Hasste die Lichter in der Nacht, den kalten Wind auf seiner Haut, die Magie die mit seiner schwang. Vor allem hasst er, dass er es genossen hatte, dass er es geliebt hatte. Und er hasste sich selbst dafür dass er nicht aufhören konnte, sich noch immer danach zu sehnen.
 


 

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Der Bifröst und die Pfade die Loki benutzt, können nicht die einzigen Wege sein zu Reisen. Spätestens seit Thor 2 und den Guardians wissen wir das es jede menge Raumschiffe gibt und die Asen sie auch nutzen. Und die Zwerge auf ihrer Weltraumbasis müssen ja auch irgendwie ihre Lebensmittel ran kriegen.

Was die Jotunen angeht. Odin fürchtet den Krieg mit Jotunheim aber wenn die Urne die einzige Möglichkeit gewesen wäre, wie sie ihre Welt verlassen können, dann wäre das unsinnig gewesen. Er hätte sich einfach nur von ihrem Planten fernhalten müssen und nichts wäre passiert. Dass er aber den Krieg mit ihnen fürchtet und auch denkt das Tausende in den Reichen sterben würde bedeutet, dass die Jotunen irgendeine Möglichkeit haben müssen zu reisen und anzugreifen.

Und was ist mit den anderen Welten? Asgard ist die einzige mit Bifröst, wie reisen die anderen?

Abgesehen von Raumschiffen, den geheimen Pfaden die angeblich nur Loki kennt, dem Bifröst und der Urne wissen wir noch von der schwarzen Energie oder Magie, die Odin nutze um Thor zu Erde zu bringen. Dem Tesserakt, der Konvergenz (die allerdings nur alle 5000 Jahre kommt) und auch den magischen Portalen die man bei Dr. Strange gesehen hat. Er hat ein Portal von einem anderen Planeten zur Erde aufgemacht ohne danach sonderlich erschöpft auszusehen. Schätze solange er den Ort kennt zu dem er will oder zumindest weiß wo er liegt, gibt es da keine Grenzen.

Und natürlich Heimdalls Schwert und später Thors neue Axt.

Bestimmt gibt’s noch andere Möglichkeiten. Ich entscheide mich für magisch-technische Portale im Stile von Stargate die die Jotunen für sich wiederentdeckt haben. (Kap.19) Leider haben sie keine Heimdall Zielvorrichtung und müssen ein bisschen rumtesten um nicht mitten in einem Sumpf zu landen.



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