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Wenn das Schicksal zum Verräter wird

von

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Takehitos Recherche

Die ganze Nacht hindurch saß Takehito über alten Zeitungsartikeln und alten Polizeiakten seines Vaters. Doch wirklich hilfreich schien das nicht zu sein. Er fand einfach keine Informationen über die schwarzen Männer. Genervt legte er die Zeitungen vom Tisch und fluchte: "Das gibt's doch gar nicht! Irgendwo muss es doch Informationen zu finden geben! Irgendwelche Spuren müssen sie doch bei ihren Verbrechen hinterlassen haben..."
 

Er beschloss die Zeitungsartikel noch einmal ganz in Ruhe durch zu gehen. Vielleicht hatte er eine ganz kleine Kleinigkeit übersehen...
 

Die Vögel zwitscherten bereits und die Morgensonne schien Takehito ins Gesicht. Verschlafen schlug er die Augen auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen. "Verdammt! Ich muss wohl eingeschlafen sein..."
 

Vor ihm waren immer noch die alten Tageszeitungen ausgebreitet, welche ihm noch immer keinen Erfolg gebracht hatten. Doch dann schoss dem Detektiv ein Geistesblitz durch den Kopf. "Natürlich! Warum bin ich da nicht schon eher drauf gekommen...Die Bibliothek! Das ist es!", stieß er entschlossen hervor.
 

Er schien auch gar nicht lange fackeln zu wollen. Nachdem er nur fünf Minuten im Badezimmer war, um sich frisch zu machen, stürmte er in den Flur seines Elternhauses, schnappte sich seine Jacke und machte sich unverzüglich auf den Weg zur Bibliothek des Stadtbezirks Koto.
 

Dieser Fall hatte wirklich Takehitos Interesse geweckt. Das war genau das, was er am Detektivsein liebte. Er schien völlig in seinem Element zu sein und in diesem Fall aufzugehen. Es verlangte ihm all seine detektivischen Fähigkeiten ab. Würde der Fall nicht den Anschein machen so gefährlich zu sein, hätte er womöglich sogar Spaß an seiner Recherche gehabt. Dieser mysteriöse Fall um die schwarzen Männer forderte sein gesamtes Können ab. Und das war es, was ihn daran so sehr reizte. Obwohl es ihm bei dem Gedanken an diese Männer eiskalt den Rücken herunter lief. Wäre die Tokioter Polizei am vorigen Abend nicht zufällig aufgetaucht, so würde Takehito jetzt wohl die Radieschen von unten betrachten. Sie hätten ihn ohne mit der Wimper zu zucken aus dem Weg geräumt. Und diese Gestalten machten auf ihn auch keineswegs den Anschein, als würden sie etwas, das sie angefangen hatten, unerledigt lassen. Früher oder später würden sie ihn aufspüren und ihr gescheitertes Vorhaben doch noch in die Tat umsetzen. Dass Takehito noch am Leben war, war für sie wohl ein nicht akzeptables Risiko. Da war er sich ganz sicher. Vom Nachteil war dabei vor allem, dass Takehito im ganzen Land bekannt war als "der Schülerdetektiv des Ostens". Ihn und seinen Aufenthaltsort aufzuspüren, war deshalb nicht sonderlich schwer. Dem war er sich durchaus bewusst. Wenn sie seine Spur nicht schon längst aufgenommen hatten und nur noch auf die passende Gelegenheit warteten ihn unbemerkt aus dem Weg zu räumen. All diese Gedanken kreisten dem jungen Detektiv im Kopf herum, während er auf dem Weg zur Bibliothek war.
 

Und dann endlich hatte Takehito sein Ziel erreicht. Er war sich sicher hier in der Bibliothek fündig zu werden. Niemand könne ungehindert Verbrechen begehen ohne dabei auch nur die kleinste Spur zu hinterlassen. Und so wie die beiden verdächtigen Gestalten wirkten... skrupellos und unberechenbar... hatten sie schon so einige Verbrechen begangen. Das stand für ihn außer Frage. Seine außergewöhnliche Menschenkenntnis und sein ungetrübtes Gespür für die Wahrheit hatten ihn bisher noch nie getäuscht. Und das würden sie auch dieses Mal nicht tun. Doch in welche finsteren Abgründe sich Takehito mit seinen Recherchen begeben würde... Damit hatte er selbst in seinen schlimmsten Albträumen nicht gerechnet.
 

Nachdem er die Bibliothek betreten hatte, begann er auch direkt mit seinen Nachforschungen. Die Bibliothek im Stadtteil Koto bot den Vorteil, dass sie eine sehr große Auswahl an sämtlichen Tageszeitungen hatte, auch aus anderen Regionen.
 

Als erstes nahm sich Takehito allerdings sämtlich vorhandene Ausgaben der Tokioter Tageszeitung vor. Doch selbst nach stundenlangem durchforsten der Zeitungen der letzten Jahrzehnte konnte seine Spürnase nichts finden, was auch nur ansatzweise einen Hinweis auf die in schwarz gekleideten Männer bot. Es schien tatsächlich schier unmöglich zu sein etwas über die beiden oder deren Hintermänner in Erfahrung zu bringen. Auch wenn Takehito dies einfach nicht wahr haben wollte.
 

Als er allerdings noch einmal über diesen höchst verdächtigen Deal nachdachte und versuchte sich an das Gespräch der beiden zu erinnern, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. "Moment mal! Was haben die beiden gesagt? Sie haben die ganze Zeit von Kyoto gesprochen... Was, wenn sich ihre Verbrechen gar nicht in Tokio, sondern in Kyoto zugetragen haben?"
 

Je länger er über diese Tatsache nachdachte, desto plausibler klang es für ihn und er hatte recht schnell einen Entschluss gefasst. In Windeseile räumte er die Zeitschriften zusammen, brachte sie zurück an ihren Ursprungsort und verließ die Bibliothek auf schnellstem Wege.



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