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Das Schwert der Göttinnen

von

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Aufbruch

Die Ritter trafen sich vor Sonnenaufgang bei den Stallungen. Jeder sattelte sein Pferd und führte dieses heraus. Die Schattenwesen beobachteten jeden Handgriff, ließen die Ritter aber in Ruhe. Misstrauisch setzten sich die fünf Männer auf die Rücken ihrer Pferde und ritten langsam auf das Schlosstor zu. Die wachhabenden Soldaten öffneten das schwere Tor, in dem sie den Seilzug betätigten. Als die Königsgarde an ihnen vorbei ritt salutierten sie und schlossen das Tor wieder. Die Reiter folgten dem Weg zur Stadt, langsam über den großen Platz am Brunnen vorbei und durch die Häuser zum großen Stadttor. Auch dort wurde die Zugbrücke hinab gelassen. Sie ritten über die Holzbrücke und blieben in der Steppe Hyrule stehen.

„Wie besprochen trennen wir uns ab hier“, sprach Ritter Strongfield.

„Ich reite in die Wüste“, deutete Ritter Mistelroy in Richtung Westen.

„Ich werde in Richtung Hylia See aufbrechen.“ Ritter Winston of Kaine klang entschlossen. Sollte ich dort keinerlei Spuren von der Prinzessin finden, werde ich jeden Winkel der Steppe Hyrules nach ihr absuchen.“

„Dann übernehme ich den Todesberg“, sprach Ritter Slowfoot.

„Und werde ich die Zoras aufsuchen und mich in ihrem Reich umsehen“, stimmte Ritter Minestrong entschlossen zu.

„Sei vorsichtig“, sprach Ritter Winston of Kaine. „Die Zoras sind ein eigentümliches Volk.“

„Ich passe auf. Die Wüste und der Todesberg können aber auch sehr schnell lebensgefährlich werden“, erwiderte der Ritter ebenso besorgt.

„Wohin reitet Ihr, Ritter Strongfield?“, hakte Ritter Slowfoot nach.

„Ich werde die steinige Steppe nach der Prinzessin absuchen. Beim nächsten Vollmond treffen wir uns in Kakariko, dann beratschlagen wir unser weiteres Vorgehen, sollte die Prinzessin bis dahin unauffindbar bleiben.“

Die anderen Ritter stimmten zu und schon ritt jeder in eine andere Richtung.
 


 

***~~~***~~~***
 

Weit vor Sonnenaufgang stand Zelda in Links Kammer und zog sich Shieks Kleidung an. Annelie hatte einige Stellen geflickt. Auch wenn Zelda wusste, das ein Kleid wohl wesentlich schöner wäre, so war es aber auch deutlich unpraktischer. In Shieks Anzug konnte sie besser reiten und sich bewegen. Und sie hatte einige lange Tagesritte vor sich. Sie überlegte ob es nicht doch sinnvoller gewesen wäre des Nachts zu reisen, da auch die Schattenwesen sich nachts bewegten, aber zu groß war die Gefahr von einem Kampf in den nächsten gezogen zu werden. Tagsüber würden sie schneller voran kommen. Ihre Gedanken glitten zu Link und dem Essen am Vorabend. Auch wenn es sich die Prinzessin nicht gerne eingestand, so war sie erleichtert und auch dankbar über Links Entscheidung sie zu begleiten und zu beschützen. Sie fühlte sich in seiner Nähe sicher. Er war ihr immer ein treuer Begleiter und zuverlässiger Weggefährte. Ihm konnte sie blind vertrauen. Er war wohl der einzige Hylianer auf den sie sich immer verlassen konnte und ihr Leben anvertraute. Obwohl sie nicht verstand und sich auch immer noch nicht erklären konnte, wie das Seelenband zwischen ihnen reißen konnte. Aber vielleicht gab es dafür einen Grund, der sich ihr auf ihrer gemeinsamen Reise erschließen würde.

Sie hatte kaum genächtigt und dementsprechend müde blickte ihr Spiegelbild ihr entgegen. Dennoch war es an der Zeit aufzubrechen. Je schneller sie ihr Ziel erreichte, desto sicherer wäre sie. Sie schulterte ihr Langschwert und verließ Links Kammer. Dann folgte sie dem kleinen Flur und die Stiege hinab.

Auch Link war bereits wach und angezogen und packte die letzten Items in seinen Beutel. Dann band er sich seinen magischen Beutel um die Hüfte, band die Schwertschneide ebenso um und schlüpfte mit seinem Arm durch die Schlaufe des Hyliaschildes.

Zelda erinnerte sich an seine Waffen und Ausrüstung im Kampf gegen Ganondorf und dessen dämonischen Erscheinung Ganon. Aber diese Erinnerungen lagen im alternativen Zeitpfad. In diesem hier hat er all die Kämpfe nicht erlebt und auch die gesamte Ausrüstung nicht anhäufen können. Ob dieses kleine Schild sie wirklich im Ernstfall beschützen würde?

„Bist du bereit?“

Die Prinzessin wurde aus ihren Gedanken gerissen. Dann nickte sie. „Ja, lass uns aufbrechen.“

Annelie hatte den Proviant auf dem Tisch bereitgelegt. Sie und Boron verabschiedeten sich am Vorabend. Der Tag würde so oder so lange werden und in Links Abwesenheit musste der Hufschmied die Arbeit alleine stemmen.

Link packte noch den Proviant in seinen Beutel und gemeinsam verließen sie die Schmiede. Zuerst holte der junge Mann Epona von der angrenzenden Koppel, sattelte sie, und führte sie neben sich her zum Pferdestall.

Der Bürgermeister stand bereits am Stall und neben ihm eine weiße Stute, anmutig, kräftig und schön. Sie war bereits gesattelt und zum Aufbruch bereit.

Prinzessin Zelda begrüßte den Bürgermeister freundlich. „Guten Morgen, Bürgermeister Emden. Vielen Dank für das schöne Pferd.“

„Das ist Frida“, stellte der Bürgermeister der Prinzessin die Stute vor, während er überrascht ihre Aufmachung betrachtete.

Zelda entging das keineswegs und es war an der Zeit diesen Mann aufzuklären. Nun da er ihr allein gegenüberstand und seine neugierige Tochter nicht anwesend war. „Wie Ihr sicherlich wisst, gibt es viele Legenden über Hyrule. Eine davon betrifft den alternativen Zeitpfad.“

„Wer kennt diese Legende nicht, Prinzessin. Der Held der Zeit und die Prinzessin des Schicksals haben den bösen Ganon besiegt und Hyrule für immer den Frieden gebracht.“

Die Prinzessin nickte, während Link neben ihr immer blasser wurde. „Diese Legende beruht auf einer wahren Begebenheit. Der Held der Zeit“, sie blickte zu Link und dann zurück zum Bürgermeister, der erstaunt den jungen Mann betrachtete. „Und die Prinzessin des Schicksals haben in der Tat Wunder vollbracht. Links Verhalten am Vorabend bei Tisch, hat euch sicherlich schockiert. Aber seid euch gewiss, das wir ein gemeinsames Schicksal haben und uns bereits viel länger kennen, als es den Anschein macht. Link ist der Auserwählte und ich bin ihm dankbar, dass er mich auf dieser Reise wieder begleitet.“

Beide Männer sahen die Prinzessin überrascht an.

„Sorgt euch nicht um mein Wohlbefinden. Ich bin in sicheren Händen. Aber seid bitte vorsichtig. Die Gefahr ist allgegenwärtig. Equipagus sollte im Schutz des Waldes in Sicherheit sein, dennoch spüre ich die Bedrohung.“

Der Bürgermeister schluckte, dann verbeugte er sich vor der Prinzessin des Landes und er verbeugte sich auch vor Link. „Hätte ich gewusst das der Held der Zeit in unserem Dorf lebt“, murmelte er, aber Link unterbrach ihn sofort. „Behaltet dieses Geheimnis bitte für euch!“

Erneut nickte der Bürgermeister. „Natürlich“, akzeptierte er den Wunsch des jungen Mannes.

Die Prinzessin nahm die Zügel von Frida und beide verabschiedeten sich vom Bürgermeister. Sie führten die Pferde aus dem Dorf, stiegen auf die Rücken ihrer Pferde und ritten in die Dunkelheit davon.

„Warum hast du es ihm erzählt?“ Durchbrach Link die Stille nach einer ganzen Weile.

Zelda blickte ihn verwundert an. „Warum hast du es ihm nicht erzählt?“

Daraufhin schwieg Link in Gedankenversunken. Auch Zelda runzelte die Stirn, würde ihn aber zu nichts drängen.
 

Eine Weile nach Sonnenaufgang erreichten sie das Dorf nahe der Grenze. Als die ersten zerstörten Häuser in ihr Sichtfeld traten, erschraken sie. Langsam ritten sie weiter, folgten der Straße und betrachteten schockiert die Ruinen. Alles war zerstört. Viele Häuser sind eingestürzt, bei anderen war das Dach verbrannt. Überall waren Schmauchspuren und Ruß. Der Geruch von verwesenden Leichen lag in der Luft.

Zelda wurde schlecht. Sie versuchte nicht über die Nase einzuatmen. Je näher sie der Mitte des Dorfes kamen, desto stärker wurde der Geruch des Todes.

Auch Link fühlte sich ganz und gar nicht wohl. Unbewusst trieb er Epona schneller voran. Zelda passte sich seinem Tempo an. Während sie über den Dorfplatz ritten hielten beide die Luft an.

Übelkeit stieg in der Prinzessin hoch, als sie die vielen Leichen, von Fliegen umschwärmt und Maden zerfressen herumliegen sah. Was sie am meisten schockierte waren die vielen toten Kinder. Das Bild brannte sich tief in ihr Gedächtnis ein und sie wusste jetzt schon, das sie es nie wieder vergessen würde.

Sie konnten nicht ewig die Luft anhalten und ritten schneller weiter. Schon bald ließen sie das zerstörte Dorf und die verwesenden Bewohner hinter sich.

Tränen sammelten sich in ihren Augen, während sie die Bilder des Grauens aus ihrem Kopf verdrängte. Niemand würde ihnen eine Bestattung geben, wie diese Menschen es verdienten.

Link sprach lange Zeit nicht. Er schien ebenso schockiert wie sie selbst.

Schweigend ritten sie weiter und zum Mittagsstand der Sonne erreichten sie den Grenzposten. Auch hier begegneten sie einem Bild der absoluten Zerstörung. Die Grenzmauer teilweise zerstört, das Durchgangstor gewaltsam geöffnet. Viele Leichen, die über der Mauer hingen oder am Boden verstreut lagen. Auch hier wieder der beißende, verwesende Geruch.

Nicht mal annähernd konnte die Prinzessin sich solch ein Massaker vorstellen. Und wieder mal stellte sie fest, das man am Hofe nicht annähernd eine Vorstellung bekam, wie es vor Ort aussah. Aber hier sah sie den Kampf vor Augen. Grausame Bilder, viele tote Soldaten. Überrannt in der schicksalshaften Nacht, wehrlos und schutzlos ausgeliefert von unbesiegbaren Feinden. Jede Schwertklinge ging durch diese Körper hindurch. Jeder Angriff verlief ins Leere. Ein mächtiger Feind, der sich die Dunkelheit zunutze machte und alles tötete was ihm in den Weg kam.

Entsetzt wanderten ihre Augen von einem Hylianer zum nächsten. Jedes Gesicht leichenblass, aschfahl, jene Augen vor Schreck geweitet und jeder Mund, jeder Gesichtszug zum Schreien verzerrt.

Dies alles prägte sich tief ein.

Auf einem Mann blieb ihr Blick schließlich hängen. Er lehnte im Sitzen an den Zinnen. Eine Hand fest um das Seil der Alarmglocke gekrallt. Seine Augen vor Schrecken weit geöffnet und eine tiefe, große Bauchwunde klaffte durch seine Uniform.

Erschüttert keuchte sie auf, hielt Frida an und starrte zu dem Soldaten, der selbst im Tode die Kameraden warnen würde.

Link beobachtete die Prinzessin, hielt Epona ebenso an und folgte ihrem entsetzten Blick. „Er ist ein Held. Er konnte alle warnen, auch wenn es längst zu spät war und sie den Feinden vollkommen unterlagen.“

Zelda starrte den Soldat an. Das musste Alva Garvin sein. Fredis und Selines Vater. Ein junger Mann im Dienste des Königshaus, hinterließ eine Frau und drei kleine Kinder, sowie einen Hof mit Tieren, den seine Frau nun alleine halten musste. Sie würde diesem Mann, der tapfer und selbst im Tod noch das Seil der Warnglocke festhielt die letzte Ehre erweisen. Sie blickte sich um. Sie würde all diesen tapferen Männern für ihren Mut, ihre Treue und ihre Tapferkeit die letzte Ehre erweisen.

Die Prinzessin stieg von der Stute ab und trat wenige Schritte auf einen Platz, kniete sich hin und faltete ihre Hände vor der Brust. Schon senkte sie den Kopf zum Gebet.

Überrascht beobachtete Link sie.

Die Sonne stieg weiter an.

Ihre Augen waren geschlossen, dennoch hörte sie stumpfe Schritte von schweren Stiefeln hinter sich. „Wir sollten weiter“, sprach Link sie sanft an.

Zelda nickte bedächtig, dann erhob sie sich und blickte sich traurig um.

Vorsichtig legte Link eine Hand auf ihre Schulter. „Sie sollen nicht umsonst gestorben sein.“

Die Prinzessin blickte auf, direkt in das ernste und doch zuversichtliche Gesicht. Er würde ihr beistehen und mit ihr zusammen für den Frieden einstehen. Sie nickte. „Je schneller wir das Königreich Hyliades erreichen, desto eher werden wir eine Lösung finden.“

Link nickte. Sie gingen zu ihren Pferden zurück, setzten sich auf deren Rücken und ritten durch das große Holztor in die weite Steppe von Hyliades.

Diese Steppe ähnelte der Hyrules. Eine große Weite und nichts außer Gras, kleine Steine oder ein paar höhere Büsche. Alles war ruhig. Eine angenehme Stille hüllte sie ein.

„Die Zerstörung des Dorfes und des Grenzposten erinnert mich an den Zeitkrieg“, durchbrach Zelda die Stille. „Die Weisen haben beschlossen dich sieben Jahre schlafen zu schicken. Als kleiner Junge, der du damals noch warst, hättest du Ganondorf und seine dämonische Erscheinung Ganon nicht besiegen können. Sieben Jahre Leid, Unterdrückung und Zerstörung habe ich miterlebt und ich konnte nichts dagegen machen. Meine Aufgabe war es mich versteckt zu halten um im richtigen Moment dir zur Seite zu stehen und dich im alles entscheidenden Kampf zu unterstützen.“ Zelda sah kurz zu dem Held der Zeit, dann richtete sie ihren Blick wieder in die weite Ferne. „Ich wünschte es hätte einen anderen Weg gegeben, dennoch bin ich dir sehr dankbar, Link. Deine Treue und dein Mut sind starke Eigenschaften. Du hast dem Zeitkrieg ein Ende gesetzt.“

„Ich erinnere mich noch an deine Flucht aus dem Schloss.“ Link erhob seine Stimme. „Du hast mir die Okarina der Zeit zugeworfen.“

Zelda unterbrach ihn nicht, nickte aber mit dem Kopf.

„Ganondorf erschien kurz nach euch. Er hat nicht bemerkt, das ich sein Feind bin. Somit konnte ich zur Zitadelle der Zeit und die drei Artefakte auf den steinernen Altar legen.“

Die Prinzessin blickte zu ihrem Begleiter.

„Was ich nicht wusste, nicht einmal ahnte, das mir der Lord der Finsternis lauerte.“

„Das konntest du auch überhaupt nicht wissen“, sprach Zelda beruhigend.

„Ich bin Schuld das er in das heilige Reich eintreten konnte.“

Zelda sorgte sich um den jungen Mann, der neben ihr ritt. „Du konntest es nicht verhindern. Das Schicksal war geschrieben. Es war der Lauf der Zeit. Eine Zeit die kommen musste. Und du allein hast Hyrule gerettet. Dank dir, konnten wir einen anderen Weg in die Zukunft einschlagen und in Frieden leben.“

„Nun nicht mehr“, sprach der Heroe leise, mehr zu sich als zu ihr.

Eine tiefe Sorgenfalte breitete sich über die Stirn der Prinzessin aus. Dem musste sie zustimmen und sie wusste immer noch nicht wer der Gegner war und wie sie diesen besiegen konnte. Sie hoffte ihre Antworten in Hyliades zu finden.

Eine ganze Weile ritten sie über die weite Steppe aber nicht ein Anzeichen von Leben trafen sie hier.

Die Sonne neigte sich dem Horizont entgegen. Es würde bald dunkel werden. Die letzte Rast war an der Grenze gewesen. Eine kurze Rast.

Link blickte sich aufmerksam um. Dieses Land wirkte unbewohnt. Er wunderte sich warum sie noch nicht auf ein Dorf oder einen Hof gestoßen waren. Nichts weiter als die weite, trostlose aber sehr grüne Ebene erstreckte sich zu allen Seiten.

Sie müssten bald eine Rast einlegen, aber er wollte nicht wie auf einem Präsentierteller in der Wiese ruhen. Er hätte gern ein bisschen mehr Schutz um sich herum. Niemand wusste, woher die Schattenwesen kamen und wenn sie auch schon in Hyliades ihr Unwesen trieben, könnten sie schnell in Lebensgefahr geraten. Auch dachte er sich, das er seine Pfeile wieder auffüllen müsste. Er hoffte auf einen Laden zu treffen, einen Bauernhof, irgendwas, aber das Land war eine unendliche, unbewohnte Weite.

In der Ferne glitzerte etwas in den Strahlen der Abendsonne. Link trieb Epona schneller voran und Zelda passte sich seinem Tempo an.

Er fragte sich was das wohl sein würde und je näher er kam, desto mehr erkannte er es. „Ein See“, rief er erfreut aus. Das war ein guter Ort für eine Rast. Die Pferde könnten trinken und sich erholen. Zelda und er könnten sich im See erfrischen und eine Feuerstelle ließ sich bestimmt auch einrichten. „Dort werden wir unser Nachtlager aufschlagen“, bestimmte er.

Die Prinzessin in der Verkleidung von Shiek nickte und kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichten sie das Ufer.

Link sprang von Eponas Rücken, näherte sich mit wenigen Schritten dem Wasser und hockte sich hin. Aufmerksam beobachtete er das klare Gewässer, welches sanfte Wellen schlug.

Zelda stieg auch von Fridas Rücken und näherte sich ihm vorsichtig. „Link?“

„Das Wasser ist klar und Fische schwimmen darin. Es ist alles in Ordnung. Die Pferde können hier trinken“, stellte er erleichtert fest und nickte Zelda zuversichtlich zu.

Überrascht betrachtete die Prinzessin das Gewässer nun ihrerseits.

„Es wird gleich dunkel.“ Sein Blick wich in das dunkle Firmament. „Ich suche schnell Feuerholz damit wir ein wärmendes Feuer für die Nacht haben.“ Schon sprang Link auf und verschwand.

Zelda blieb am See stehen, hockte sich hin und glitt mit einem Finger in das kühle Nass. Aufmerksam beobachtete sie welche Schwingungen ihr Zeigefinger in dem Wasser auslöste.

Gedankenverloren starrte sie in das dunkelblaue Nass.

Hinter sich hörte sie schwere Schritte dann flogen mehrere Äste auf den Boden. Überrascht blickte sie auf und entdeckte Link, der bereits eifrig ein kleines Lagerfeuer erbaute und wenig später entzündete.

„Du kannst dich im Wasser erfrischen, Zelda. Ich werde mir mal die Umgebung ansehen“, sprach er die Prinzessin an. Link fühlte sich nervös in ihrer Nähe. Das Feuer brannte jetzt und würde so schnell nicht mehr ausgehen. Und auf seiner Erkundungstour würde er nach weiteren Ästen und Zweigen suchen, damit das Feuer auch über Nacht nicht erlosch. Schon machte er sich auf die Suche.

Zelda zog sich aus, tauchte in das dunkle kühle Nass ein und genoss das kurze Bad. Lange konnte sie nicht im Wasser bleiben, dafür war es einfach schon zu kalt. Wenig später saß sie wieder angekleidet an dem Lagerfeuer und starrte in die lodernden Flammen. Das Feuer erwärmte ihren kühlen Körper.

Auch Link war weiter entfernt kurz ins kühle Nass gehüpft und fühlte sich dadurch erfrischt und lebendig. Die Erschöpfung des langen Ritt und die traurigen Bilder an diesem Tag wurden durch das Wasser weggespült. Auch er zog sich wieder an und sammelte Äste und Zweige und kehrte dann zurück zu ihrem nächtlichen Lagerplatz. Immer wieder lauschte er in sich hinein, aber er konnte Zelda nicht mehr spüren. Die Verbindung, die er früher zu der Prinzessin des Schicksals hatte, fand er nicht mehr. Erst als sie in sein Blickfeld kam, fühlte er ihre Anwesenheit. Auch wenn es nicht mehr so intensiv und über große Distanzen spürte, so durchflutete ihn unendliche Erleichterung ihre Nähe überhaupt noch zu spüren.

Er setzte sich wieder ans Feuer und warf ein weiteres Stück Holz in die Flammen. Dann holte er den Proviant hervor und sie teilten sich etwas Brot, ein Stück gepökeltes Fleisch und einen Apfel.

Das Feuer erwärmte sie und die Umgebung.

Die Nächte wurden immer kühler und schon bald würde der Winter einkehren.

„Ich habe leider kein Zelt dabei“, entschuldigte sich Link, dem es unangenehm war, der Prinzessin keine angenehmere Schlafmöglichkeit bieten zu können als nur den Boden unter ihnen.

Zelda blickte auf und lächelte ihn vorsichtig an. „In der alternativen Zeit habe ich oft unter freiem Himmel genächtigt.“

Link erwiderte den Blick schüchtern. Er wusste vieles nicht. Sie hatten nie die Zeit gehabt richtig miteinander zu reden. Immer folgte auf ein Ereignis gleich das nächste. Sie aßen auf und legten sich auf den noch von der Spätsommerlichen Sonne gewärmten Boden.

Lange hing jeder für sich seinen Gedanken nach bis sie von der Müdigkeit eingeholt wurden.



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