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Hana No Maho

Der Zauber der Blüten
von

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Entschluss (Toga)

Kapitel 90 Entschluss

 

Als wir ankamen ging ich auf die Suche nach meiner liebsten und als ich sie zunächst nicht fand, rief ich nach ihr. „Izayoi", und hörte einige Sekunden später ihre Stimme und die eiligen Schritte. Als sie bei mir ankam, wollte ich sie in meine Arme schließen, doch spürte ich eine Art Seitenstechen und bemerkte ihre Hand in der Seite ihres Bauches. Wie wenn es ihr Schmerzen würde. „Was ist los?”, Fragte ich und packte sie an die Schultern um sie genau zu begutachten.  

Sie winkte ab und warf mir einen bittenden Blick zu. „Du musst mir helfen", bat sie und ich geriet in Panik. Was fehlte ihr? Vorsichtig betastete ich ihren Bauch auf der Suche nach dem Problem. „Ich denke du solltest dich lieber ausruhen", bat ich, doch sie blieb hartnäckig. „Bitte es ist sehr wichtig. Es geht um Nousagi!“, plapperte sie weiter und nun sah ich sie noch verwirrter an. Seufzend gab ich nach. „Was soll ich tun?“ 

Ihre Hand packte meine und so wurde ich in mein Arbeitszimmer gezogen. Was hatte sie denn nur vor? Sie schob mich auf den Stuhl und zeigte auf das Pergament. „Zeichne mir Shiju!“ bat sie und ich hob fragend die Augenbraunen. „Warum?“, wollte ich wissen, doch sie schien sehr ungeduldig und rollte das Pergament selbst auf und gab mir die Feder in die Hand.  

Auf dem Pergament war vorher versucht worden, selbst ein Bild zustande zu bringen und diese Figuren sahen kläglich aus. Ich konnte mein Lachen kaum zurückhalten und grinste breit. Sie bemerkte es und drehte sich von mir weg. „Nun mach schon. Du kannst das halt besser wie ich!“, schellte sie und ich zog sie liebevoll in meine Arme, um ihr einen entschuldigenden Kuss zu geben. Es gab halt dinge die ich besser konnte, wie sie. Dafür würde sie mich niemals an einem Koto sehen, welches sie sehr gut spielte.  

„Aber nur, wenn du mir sagst, warum du sie plötzlich sehen willst", setze ich sie in die Falle, auf die sie einging und sich mir gegenüber an den Tisch setzte. Vorsichtig begann ich mit dem Gesicht und zeichnete zuerst die Wangen, den Hals, einen Kragen und die Schultern. Danach folgten ihre Haare. Als Izayoi begann zu erklären: „Ich habe eine Frau gesehen. In den letzten Nächten träumte ich jedes Mal von ihr" 

Kurz blickte ich vom Blatt auf und sah in ihre braunen Augen. „Du träumst von Frauen?“ Natürlich schnappte sie wieder ein und verschränkte ihre Arme. „Nicht aus den falschen Gründen!“, schimpfte sie zuerst und lockerte wieder ihre Haltung. „Sie bittet um Hilfe" fügte sie hinzu und ich Stutze.  

Shijukara war seit fast einem Jahr tot, getötet durch meinen alten General und seine Schergen. Ich war damals einer der Gründe, weswegen Nousagi ihr nicht früh genug zur Hilfe eilen konnte. Doch überließ er es damals mir, sie würdevoll zu begraben. Er hatte nicht die Kraft gehabt und war nicht einmal bei ihr gewesen. Wie konnte es also sein, dass sie Kontakt mit Izayoi aufnahm? Wandelte ihre Seele noch auf Erden? 

Ich vervollständigte das Bild mit ihren Augen und ihren vollen Lippen, die ich damals oft wütend schimpfen gehört hatte. Sie mochte mich nicht besonders, doch war sie trotzdem treu und fertigte mir einige wunderbare Dinge an.  

Das Blatt drehend beobachtete ich Izayois Blick, als sie die Frau darauf erkannte und die Luft anhielt. „Das ist sie". Ich stand auf und trat um den Tisch herum, um mich hinter ihr zu platzieren. „Warum meinst du, bittet sie dich um Hilfe? Sie kennt dich nicht", fragte ich und hörte ihr wild schlagendes Herz. 

 „Ich weiß es nicht. Meinst du Nousagi könnte etwas wissen?“, Fragte sie und ich schüttelte den Kopf. Er kam mir nicht anders vor, wie sonst auch. Hätte er etwas geahnt, würde er nach einer Möglichkeit suchen. „Ich denke nicht.“, antwortete ich, als mir etwas einfiel. „Wo hast du sie gesehen?“ fragte ich weiter und sie schien sich daran zu erinnern. „An einer Art Grab, glaube ich"  

Ein Grab?! Das müsste ihr Grab sein. Wie war das nur möglich? Unruhig wanderte ich durch den Raum. „In einer Woche ist ihr erster Todestag", murmelte ich und biss mir auf eine meiner Krallen. „Sag nichts zu Nousagi. Ich habe ihn endlich soweit, dass er sie besuchen gehen will. Vorher muss ich allerdings noch etwas erledigen. Und morgen wollte ich mit dir zu..“, sprudelte es aus mir heraus und ich plante die nächsten Abläufe. Ich musste der Sache auf den Grund gehen und dürfte keine Zeit verlieren. Das Baby würde bald kommen. Demütig sah ich zu meiner liebsten und hoffte sie verstand, wen ich am morgigen Tag besuchen wollte. Ich hatte es nicht vergessen und sie beendete meinen Satz. „Zu Vater?“ woraufhin ich meine Augen zustimmend schloss. 

Sie kam zu mir und drückte ihren Körper an meinen Arm, den sie sanft umschloss. „Ich würde mich wirklich freuen". Lächelnd küsste ich ihre Stirn. Ich würde den Weg des ersten Besuches mit ihr gehen, genauso wie ich es auch mit Nousagi tun würde.  

Wir verließen das Arbeitszimmer und meine liebste fragte. „Was musst du denn erledigen?“ Unsere Blicke trafen uns und ich schloss die Tür hinter uns, als ich antwortete: „Ich frage mich noch immer, warum ich das Schwert nicht halten kann. Saya gab mir einen guten Hinweis, wer mir helfen könnte" Verwundert fragte sie: „Wer ist Saya?“ und ich begann zu lachen. Sofort tauchte seine Gestalt vor meinem geistigen Auge auf. „Ein alter Schutzgeist. Ich hatte ihn Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Hoffentlich hilft mir sein Tipp", seufzte ich am Ende. 

„Darf ich dich begleiten?“, Fragte sie und ich überlegte kurz. Kurz warf ich einen Blick auf ihren runden Bauch und dann in ihre Augen. „Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist. In deinem Zustand" versuchte ich sie abzuwimmeln.  

Zornig entließ sie meinen Arm und schnellte vor mir her. Wie konnte man nur so schnell eingeschnappt sein? Ich beschleunigte mein Tempo und griff nach ihrem Handgelenk. „Bitte versteh doch meine Sorge“, bat ich, doch sie blieb stur. Also musste ich fordernder werden und so zog ich sie herum und drückte sie an mich. Ihre Augen erblickten die meinen. Dort wo mein Bauch auf ihren traf, spürte ich die Zusage unseres Sohnes und bat eindringlich. „Denk an unseren Jungen." Seufzend und geschlagen stimmte sie zu. „Ich werde auf dich warten"  

 

Am Abend kuschelte ich mich an ihren nackten Bauch. So lange bis sie einschlief. Als ich dann zu ihr hochkroch und sie in meine Arme schloss, beobachtete ich Izayoi wie sie schlief. Meine Hand ruhte dabei auf ihrem Bauch und ich spürte ab und zu eine Bewegung darin. Doch sie schien nichts zu bemerken und ihre Wimpern lagen ruhig und geschlossen auf ihren Wangen. Ihr Atem ging leise und ich Strich ihr eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht. Kurz seufzte sie, doch wachte nicht auf.  

Lächelnd legte ich meinen Kopf wieder auf dem Kissen ab und griff in meine Hosentasche. Dort befand sich das Amulett ihres Vaters und ich betrachtete es gedankenverloren. Warum hatte ich es ihr nicht schon bei meiner Ankunft bei Yasashiku gegeben?  

Ich drehte das goldene Stück Metall zwischen meinen Fingern und entdeckte das Zeichen auf der Rückseite. „Yasha" war dort eingraviert. Ein anderes Wort für Dämon und ich hörte einst, das Yashimotos Großvater dem Namen der Familie erst in Yashimoto änderte. Angeblich um mir zu huldigen. Ich wusste nicht warum er es damals tat, noch interessierte es mich. Konnte ja nicht ahnen, dass mir die Urgroßtochter jenes Herrn mal zur Frau gegeben wurde. Und das aus meinem willen heraus.  

„Yasha“, hauchte ich und bekam einen anerkennenden tritt in die Hand. Mein Sohn war wieder erwacht und ihm Schien der Klang zu gefallen. „Yasha?“, Fragte ich noch einmal und wieder, ganz zart, spürte ich einen tritt. Grinsend streichelte ich die Stelle und sah zum Amulett. 

Yasha klang ja schon gut, dachte ich darüber nach. Aber als Hanyou, sollte ich ihn vielleicht nicht nur so nennen. Es soll ja schließlich jeder wissen, zu wem du gehörst. „Inu Yasha“, hauchte ich und mir gefiel der Klang dieses Namens. Anerkennend bekam ich wieder eine Bestätigung meines Sohnes. So beschloss ich das er so heißen würde. Inuyasha. Inu für Inu No Taisho, so wie mich alle nannten. Und Yasha zu Ehren der Familie seiner Mutter.  

Überaus glücklich über den Namen meines kleinen Sohnes, schlief ich ein. Am Morgen erwachte ich vor Izayoi und küsste ihre Stirn. Sie war eine richtige Schlafmütze geworden. Was auch gut war. Kusuri würde recht haben und das Kind uns Nächte lang wach halten, doch ich würde ihr Nachts so gut es ging helfen. Dämonen waren längere Wachphasen gewohnt. Ich hatte mich einfach durch ihren Schlafrhythmus anstecken lassen und mich daran gewöhnt Nachts so viel zu schlafen. 

Ihr Körper schmiegte sich enger an meinen und sie wollte ihre Augen einfach nicht öffnen. Also musste ich härtere Geschütze auffahren und küsste zuerst ihre Wange und wanderte zu ihren vollen Lippen. „Aufwachen liebste", säuselte ich und hörte darauf ihr brummen. „Noch ein bisschen", bat sie und schloss ihre Arme um meine Mitte.  

Grinsend wanderte meine Hand über ihre Taille hinweg zu ihrem Hinterteil. Dort kniff ich sie und sie schlug ihre Augen schnell auf. „Hey", schimpfte sie. „Wie soll ich dich sonst wach bekommen?“, Fragte ich Scheinheilig und spürte ihre Nägel auf meiner nackten Brust, „Ich wüsste da andere Methoden“, hauchte sie und wanderte mit ihrer Hand weiter hinab und hielt erst vor dem Bund meiner Hose. Hart schluckte ich und hielt die Luft an, als ich in ihre lüsternen Augen sah.  

Sie kicherte und nahm ihre Hand von meinem Körper, drehte sich auf den Rücken und setze sich angestrengt auf. Schnell stand ich auf und reichte ihr meine Hände. Warum bat sie mich nicht einfach gleich? Sie ergriff sie und ich zog sie mit Leichtigkeit auf die Füße. Sie seufzte und ich wendete mich ab, um mich ausgiebig zu Strecken. Zum Schluss ging ich ins Ankleidezimmer und hörte wie sie mir folgte. Sie suchte sich sofort einige Kleider heraus, welche sie heute wohl tragen wollte, wenn wir zum Grab gingen. Ich hatte eher an heute Nachmittag gedacht, doch sie kleidete sich bereits in den Stoff.  

Also tat ich es ihr gleich und zog einen schwarzen Kimono mit passender Hose an. Sie schloss gerade die oberste Schicht und sah auf. ich wusste was sie als nächstes bräuchte und umschloss sie mit einem passenden Obi, den ich ihr am Rücken zusammen Band und die enden einfach offen ließ. So geschickt wie Ume, würde ich sowieso keinen Knoten binden können. „Du wirst ihm sicher gefallen", bemerkte ich und Schritt an ihr vorbei, um das Amulett aus unserem Gemach zu holen. 

Angespannt legte ich es in ihre Hand, als ich wieder bei ihr war.  „Das fand ich bei deinem Vater, ich denke er wollte das du es bekommst“ 

Sie betrachtete es und wusste sofort was es war. Sie Strich sanft darüber und presste es dann fest an ihre Brust. Der leichte Salzgeruch lag wieder in der Luft und ich nahm sie in meine Arme. „Wollen wir nach dem Frühstück gleich aufbrechen?“, Fragte ich und bekam ein stummes nicken.  

 

Die Stimmung beim Frühstück war gedrückt und sie schlang, dass bisschen was sie aß, so schnell hinunter, dass sie sich den Bauch hielt. Nebenbei legte sie den Ärmel ihres Kimonos auf ihren Mund und schloss die Augen. Seufzend aß ich zuende und sah sie an. „Bist du sicher, dass es dir gut genug geht?“, Fragte ich besorgt. Sie nickte langsam und ich gab mich geschlagen. Ich hatte ihr mein Wort gegeben und das würde ich halten.  

Nachdem wir Schuhe und Haori übergeworfen hatten, nahm ich sie auf die Arme. „Geht es so?“, wollte ich wissen und sie nickte wieder stumm. Ein kleines stechen in meinem Magen, ließ mich noch besorgter werden. Was waren das für komische Stiche? Es musste etwas von ihr sein, denn sie streichelte sich über den Bauch. „Du musst Ume fragen, ob das normal ist", befahl ich ernst und sie nickte nur, was meine Vermutung nur bestätigte. 

Nach einigen Stunden, kamen wir an und ich setze sie in der Nähe des Schlosses auf die Füße. „Bist du dir sicher?“, Fragte ich noch einmal und bekam nur die Fläche Hand gegen die Brust gedrückt, als sie an mir vorbei trat. Stumm folgte ich ihr und wies ihr den genauen Weg. Das Schloss war kaum noch als solches zu erkennen. Die Schneemassen hatten die zerborstenen Holzbalken hinuntergerissen und alles aufgeweicht. Nur ein kleiner Teil stand gerade noch so da. Sicher würden sich irgendjemand dort bald einen Unterschlupf für den Winter einrichten. 

Nachdem wir ankamen, setze sie sich kniend zu dem Haufen Erde. Der Stein auf dem ich die Namen geritzt hatte, stand einsam dort und zeugte von den Toten die hier lagen. Sie begann zu weinen und ich legte meine Hand auf ihre Schulter, als ich mich ebenfalls zu ihr hockte. Sie presste das Amulett an ihre Brust und schluchzte laut. Ganze Flüsse rissen sich aus ihren Augen nieder und mir brach das Herz. Wie hatte ich es nur so weit kommen lassen können? Hier saß meine liebste und trauerte um ihren Vater, der durch die Hand meines Feindes starb, den ich nicht hatte besiegen können. 

In diesem Moment fasste ich einen Entschluss. Ich musste härter trainieren und würde ihn ausfindig machen! Ich musste! Und das bevor mein Sohn geboren wurde.  

Ich erhob mich und sprang über die Mauer in den angrenzenden Wald. Dort riss ich einen Zweig von einer Kiefer und ging zurück zu meiner liebsten. „Blumen wachsen bei Schnee ja leider nicht", flüsterte ich und legte den Zweig auf das Grab. Sie beobachtete mich dabei und sah dann zu mir auf. Langsam streckte sie ihre Hand nach mir aus und ich ergriff ihre, um sie zu stützen.   

Tief atmete sie ein und aus. Dabei wischte sie sich ihre Tränen von den Wangen und fixierte meinem Blick mit ihren traurigen Augen. Liebevoll zog ich sie in meinen Arm und streichelte ihr über den Kopf und ihr langes seidiges Haar. „Bringst du mich nach Hause?“, hörte ich ihre Stimme an meiner Brust und ich nickte. „Natürlich" 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  MissVegeta
2019-06-06T10:45:57+00:00 06.06.2019 12:45
Dass der Besuch am Grab nicht leicht wird, wussten beide.
Es macht traurig, bringt aber zugleich Frieden.
Mir gefällt sehr, wie du Inuyashas Namen her leitest :)
Antwort von:  Dudisliebling
06.06.2019 15:25
Auja inus Namen! Es war nie so wirklcih geplant.. Yashimoto ist mir damals einfach spontan als ihr Familiennamen eingefallen.. als ich dann überlegte wie toga auf den namen kommen könnte fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen.. ich hab mir selbst eine gute vrolage gegeben.. wie sich das manchmal auftut!? Der Wahnsinn
Antwort von:  MissVegeta
07.06.2019 13:00
Hahaha dann ists ja noch genialer!


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