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Hana No Maho

Der Zauber der Blüten
von

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Das Amulett (Izayoi)

Kapitel 89 Das Amulett

 

Ich wartete an der Tür und beobachtete gerade den hellen Mondschein, als ich Toga hinter mir wahrnahm. “Du erkältest dich noch liebste”, begrüßte er mich und kam herüber. Er setze sich hinter mich und warf die warme Decke über unsere Körper. Ich lehnte mich an seine breite Brust und er umschloss mich mit seinen Armen. “Kusuri ist also abgereist?”, fragte ich leise und er antwortete sofort. “Ja, mit einem großen Auftritt”, damit hatte er Recht. Was er wohl für eine Rache für mich geplant hatte, damit er mitten in der Nacht abreisen musste? 

“Was hat er denn nur angestellt?”, fragte ich deswegen scheinheilig und hörte ihn schnauben. “Na das weißt du doch hoffentlich selbst. Du hast ihn dazu angestachelt”. Grinsend drehte ich mich zu ihm und sah in seine Augen. “Ich wüsste nicht womit”, sagte ich unschuldig und schlang die Arme um seinen Hals. Ich wollte ihm einen Tipp geben und kam ihm näher. Doch bevor ich ihn erreichen konnte, schnellte er vor und küsste mich. Er war so schön warm und zusammen mit der Decke fühlte ich mich einfach wohl. Seine Hand fand die feste Haut meines Bauches und streichelte sanft darüber. Automatisch legte ich meine Hand auf seine und fuhr seine Fingerknöchel nach. Da sich nicht wie sonst, sofort ein tritt fühlen lies schloss ich daraus, “Er scheint noch zu schlafen”, und er lehnte seinen Kopf an meine Schulter und befahl liebevoll. “Das sollten wir auch”  

 

Am Morgen bereitete ich den beiden Männern des Hauses, ein ordentliches Frühstück. Toga kam zu mir in die Küche und half alles ins Speisezimmer zu bringen. Nachdem wir gemeinsam gegessen hatten, brachen sie gemeinsam auf. Sie wollten zum Palast des Westens. Toga war nun wieder Taisho durch und durch und musste sich auf seine Aufgaben und Pflichten konzentrieren. 

Mir machte ein Tag Ruhe auch nichts aus und nachdem ich mit Hilfe einiger bediensteter den Abwasch getan hatte, legte ich mich gemütlich in meinen Futon. Zuvor hatte ich alle Fenster geöffnet und die klare, kühle Luft des Winters zog in den Raum. Toga würde schimpfen, wenn er das sah, doch ich wollte diese Klarheit des Winters hier drinnen spüren. Unter der dicken Decke würde schon nichts passieren und so schlief ich ein 

 

Traum 

 

Ich saß im Schnee und vor mir tauchte der bekannte kleine Vogel auf. Wie in den träumen zuvor, breitete er seine Flügel aus und ich folgte ihm in den Wald. An dem gleichen Baum, an dem er immer landete, ließ er sich auch jetzt wieder nieder und ich bemerkte zum ersten Mal einen Stein auf dem ein Name stand.  

Doch bevor ich den Namen entziffern konnte, blendete mich das Licht des Vogels und die junge Frau trat hervor um zu mir zu kommen. Ihre blauen Augen sahen mich an und sie ergriff meine Hände. Wie immer fragte sie. „Seit ihr die Frau des Taisho-sama?“, und ich konnte nur stumm nicken. Ihr griff wurde stärker und sie bat mich wieder. „Ich brauche eure Hilfe“, doch diesmal endete mein Traum nicht. Sie drehte sich um und zeigte auf den Stein. Ich sah hinüber und ging auf die Knie. Vorsichtig wischte ich den Schnee vom Stein und es gesellte sich wieder der kleine Vogel zu mir. Auf dem Stein las sich nun ein Name. 

 

Tief einatmend schlug ich die Augen auf und schob die Decke von meinem Körper. Es war eisig kalt im Raum und ich rappelte mich auf, verschloss die Türen und rannte durch das Haus. „Appuru-san?! Ume-san?“, rief ich aufgeregt und suchte im Speisezimmer und in der Küche nach ihnen. Der junge Mann, der mir einen Tag zuvor mit Kusuri begegnet war, kam mir entgegen und hielt sich den Kopf. „Weißt du wo Appuru-san ist?“, Fragte ich ihn und er teilte mir mit, dass sie in dem Schloss meines Vaters waren und den Verletzen halfen.  

Ich rieb mir das Kinn und spürte plötzlich ein leichtes ziehen im Bauch. „Ah" keuchte ich und der junge Mann weitete seine Augen. „Geht es euch gut Hime-sama?“, Fragte er und ich nickte. „Jaja alles gut", winkte ich ab und ging weiter ohne ihn weiter zu beachten. Im Arbeitszimmer setze ich mich an den Tisch und atmete tief ein und aus. Ruhig Izayoi. 

Auf dem Tisch fand ich Pergament und das Fläschchen mit Tinte und eine Feder. Ich versuchte mich darin das Gesicht der Frau auf Papier zu bringen, doch es kamen nur amüsante Gestalten dabei raus. Ich musste Toga fragen, er könnte mir sicherlich helfen, denn ihm lag das Zeichnen. 

Seufzend stapfte ich durch das Haus und wartete darauf, dass die Männer wiederkamen. Ab und zu spürte ich noch das leichte stechen, doch sonst ging es mir gut. Also stapfte ich weiter und entdeckte im Gästezimmer in dem Kusuri genächtigt hatte, einen kleinen Beutel an dem ein Zettel lehnte. Es stand ganz unscheinbar auf der Kommode und ich hätte es selbst nicht bemerkt, wenn ich nicht über den Tisch gefahren wäre um ihn, aus Ungeduld, zu reinigen. Natürlich hielten die Damen alles in Schuss, doch aus irgendeinem Aspekt, tat ich es und nun lag der Zettel in meiner Hand.  

Dort stand in krakeliger Schrift geschrieben:  

 

Weib, gib das deinem Gemahlen, sobald die Geburt eintritt.  

Die Schmerzen hält kein Mann aus. 

Ich will ihn nicht trösten kommen müssen.  

Kusuri 

 

Wie konnte er nur wissen das ich das Säckchen fand? Ich nahm es und blickte hinein. Dort waren kleine Pastillen mit einem eigenartigen Geruch zu sehen und ich fragte mich wofür sie wohl waren. Er spürte meine Schmerzen, so wie ich seine. War es also dafür, dass er die Geburt nicht mit fühlen müsste? Ich hoffte sehr das es nicht zu schmerzhaft würde und dieser kleine Wink beunruhigte mich nur noch mehr. 

Doch ich konnte nicht weiter darüber nachdenken, weil ich den Ruf meines liebsten vernahm, der mich wohl suchte. „Ich komme", rief ich und lief los. Einige Sekunden später, kam ich bei ihm an und wieder stach es mich in den Bauch. Er zuckte zusammen und sah mich ernst an. „Was ist los?“, Fragte er und stütze mich an der Schulter.  

Eilig winkte ich ab und sah ihn mit bitteren Augen an. „Du musst mir helfen!“, seine Augen sahen mich verwirrt an und betasteten meinen Bauch. „Ich denke du solltest dich lieber ausruhen", wollte er mich umstimmen, doch ich blieb eisern. „Bitte es ist sehr wichtig. Es geht um Nousagi!“, erwiderte ich und nun war sein Blick noch verwirrter. Seufzend gab er sich geschlagen. „Was soll ich tun?“, Fragte er und ich zog ihn hinter mir her in sein Arbeitszimmer. Dort drängte ich ihn auf den Stuhl, der an dem Arbeitstisch stand. „Zeichne mir Shiju!“, bat ich. 

Er hob die Augenbrauen und sah mich fragend an. „Warum?“, ungeduldig legte ich die Feder in seine Hand und rollte das Pergament auf, auf denen meine kläglichen versuche zu sehen waren. Kurz schnaubte er und verzog sie Lippen zu einem Grinsen. Schmollend drehte ich mich weg. „Nun mach schon. Du kannst das halt besser wie ich!“  

Liebevoll zog er mich in seine Arme und küsste mich. „Aber nur, wenn du mir sagst warum du sie plötzlich sehen willst". Ich stimmte zu und setze mich auf einen Stuhl, welcher im Raum stand und den ich vor den Tisch gezogen hatte. Er begann derweil und ich erkannte eine Kopfform. „Ich habe eine Frau gesehen. In den letzten Nächten träumte ich jedes Mal von ihr", erklärte ich und seine Augen wanderten zu meinen hinauf. „Du träumst von Frauen?“ Schnaubend verschränkte ich die Arme. „Nicht aus den falschen Gründen!“, schimpfte ich und lockerte meine Haltung wieder. „Sie bittet um Hilfe"  

Togas Bild vervollständigt sich und eine junge Frau mit zartem Gesicht und Haaren, dessen vordere Strähnen zusammengenommen waren und wunderschönen Augen sah mich kopfüber an. Als er fertig war, drehte er das Blatt und ich zog die Luft ein. „Das ist sie"  

„Warum meinst du bittet sie dich um Hilfe? Sie kennt dich nicht", fragte Toga und trat hinter mich an den Stuhl. „Ich weiß es nicht. Meinst du Nousagi könnte etwas wissen?“, Fragte ich und Toga schüttelte den Kopf. „Ich denke nicht. Wo hast du sie gesehen?“ Kurz überlegte ich und antwortete: „an einer Art Grab glaube ich" und seine Augen weiteten sich. 

Er richtete sich auf und ging im Raum herum. „In einer Woche ist ihr erster Todestag", murmelte er und biss sich auf die Kralle seines Daumens. Er schien zu überlegen und sah dann streng zu mir. „Sag nichts zu Nousagi. Ich habe ihn endlich soweit, dass er sie besuchen gehen will. Vorher muss ich allerdings noch etwas erledigen. Und morgen wollte ich mit dir zu..“ Er brach die Planung ab und sah demütig zu mir. „Zu Vater?“, Fragte ich und er schloss vielsagend seine Augen. 

Froh darüber, dass er es nicht vergessen hatte, ging ich zu ihm. „Ich würde mich wirklich freuen", sagte ich und nahm seinen Arm feste in meinen Griff und drückte ihn der Länge nach am meinen Körper. Er lächelte und küsste meine Stirn und so war es beschlossen.  

Als wir hinaus gingen fragte ich: „Was musst du denn erledigen?“ Er erwiderte meinen Blick und schloss die Tür hinter uns. „Ich frage mich noch immer, warum ich das Schwert nicht halten kann. Saya gab mir einen guten Hinweis, wer mir helfen könnte". Verwundert sah ich ihn an „wer ist Saya?“. Er begann zu lachen. „Ein alter Schutzgeist. Ich hatte ihn Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Hoffentlich hilft mir sein Tipp", seufzte er zum Schluss und ich streichelte seinen Arm. „Darf ich dich begleiten?“, Fragte ich und er sah mich mit großen Augen an. „Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist. In deinem Zustand", erklärte er. 

Zornig ließ ich ihn los und ging einige Schritte schneller. Er folgte mir und hielt mich am Handgelenk. „Bitte versteh doch meine Sorge“, bat er. Doch ich wollte mich nicht fügen. Erst als er mich herumriss und mich dicht an sich drückte, sah ich ihn direkt an.  In meinem Bauch spürte ich einen tritt und er schien es ebenfalls zu spüren. „Denk an unseren Jungen", spielte er den Trumpf aus und ich konnte nicht anders als zuzustimmen. „Ich werde auf dich warten"  

 

Am nächsten Morgen küsste Toga meine Stirn und weckte mich somit sanft aus meinem Schlaf. Kurz kuschelte ich mich noch enger an ihn und unsere nackte Haut traf aufeinander. Er genoss es regelrecht, oft meinem Bauch zu berühren und hatte am Vorabend lange Zeit seinen Kopf daran gelegt, während ich seinen Kopf streichelte. Ich musste oft kichern bei den Gedanken, wie ich ihn einst als Toga-chan genauso streichelte.  

Seine Lippen wanderten weiter über meine Wange, hinunter zu meinen Lippen. „Aufwachen liebste", weckte er mich weiter und ich murrte kurz. „Noch ein bisschen", bat ich und schloss die Arme um ihn. Er dagegen kniff mir in den Hintern und meine Augen schlugen auf. „Hey", schimpfte ich und er grinste nur in sich hinein. „Wie soll ich dich sonst wach bekommen?“, Fragte er dabei und mir fiel etwas teuflisches ein. „Ich wüsste da andere Methoden“, und so Strich ich mit meinen Nägeln über seine Brust hinab, über seinen Bauch und hielt vor seiner Hose inne. Er hielt die Luft an und schluckte.  

Kichernd zog ich die Hand zurück und drehte mich auf den Rücken. Angestrengt hievte ich mich zum Sitzen hoch und er folgte mir, stand auf und hielt mir beide Hände hin. Ich ergriff sie und er zog mich auf die Beine. Ich fühlte mich langsam mehr wie eine alte Frau als, eine junge werden Mutter. Toga schien das nicht zu stören und er streckte seine Glieder. Danach kratze er seine Brust und ging in unser Ankleidezimmer. Ich folgte ihm und suchte mir einen schwarzen Kimono mit zartem farbverlauf in ein dunkles violett heraus. Ich wollte anständig gekleidet, zu meinem Vater gehen, wo ich sein Grab nun das erste Mal sah.  

Eilig schlüpfte ich in zwei lagen Yukata und zog mir den Kimono über. Bevor ich einen passenden Obi heraussuchen konnte, umschloss mich schon einer, der geschickt gebunden wurde. Toga Band ihn zusammen und die enden verliefen über meinen Hintern hinab bis zu meinem Knöcheln. „Du wirst ihm sicher gefallen", bemerkte Toga und Schritt an mir vorbei. Er hatte ebenfalls einen schwarzen Kimono mit passender Hose gewählt. Er holte etwas Kleines aus unserem Gemach und überreichte es mir. „Das fand ich bei deinem Vater, ich denke er wollte das du es bekommst“, erklärte er und ich erblickte das Kleingut in meiner Hand.  

Es war das Amulett welches er einst von meinem Großvater bekommen hatte. Es sollte ihn immer schützen und das Zeichen darauf, sollte böse Geister vertreiben. „Yasha" Dämon bedeutete es und war eine Anlehnung an unseren Familiennamen, Yashimoto. Vater erzählte uns einst das sein Großvater es zu Ehren des Taishos hatte ändern lassen. So änderte sich damals unser Familienname.  

Ehrfurchtsvoll berührte ich das kühle Stück Metall und presste es dann an meine Brust.  

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MissVegeta
2019-06-06T10:32:54+00:00 06.06.2019 12:32
Das Kapitel hat mir sehr gut gefallen.
Viel Liebe trotz der traurigen Themen.
Bin gespannt, wie es mit Shiju weiter geht
Antwort von:  Dudisliebling
06.06.2019 15:23
Da kannst du gespannt sein.. Ich Beta gerade den letzten Rest (noch ca 12 kaps) und habe die entscheidend Stelle mit shiju schon dabei gehabt ;-)


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