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The End is Near

von

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Sacrifice

„Nur noch 30 Sekunden, Son-Gohan.“

 

Ein hämisches Lachen zog durch die Wüstenlandschaft. Die gewaltigen Energiestöße sorgten dafür, dass Felsbrocken sich lösten, zu Boden fielen und zersplitterten. Krater entstanden im Boden unter mir. Die ganze Erde schien zu beben.

 

Hier stand ich nun. Machtlos gegenüber Cell, welcher sich in wenigen Sekunden gemeinsam mit dem gesamten Planeten Erde und dessen Bevölkerung in die Luft jagen wollte, weil ich ihn mit meiner grenzenlosen Kraft und meiner Arroganz gedemütigt hatte. Ich hatte alle Karten in meiner Hand; ich besaß die Macht ihn ein für alle Male zu zerstören, aber das Saiyajin-Blut in mir pulsierte und wollte Rache, wollte  Cell in seine Schranken verweisen, wollte ihn büßen lassen. Cell einfach nur zu töten, wäre zu gnädig gewesen. Vielleicht war es aber auch nur mein Hochmut, welcher mir in die Quere gekommen war und mich den gleichen Fehler hat machen lassen wie Vegeta einst.

 

Ich konnte nichts mehr tun. Cell hatte sich auf eine dreifache Größe aufgebläht und war im Begriff sich selbst in die Luft zu jagen. Diese Explosion würde stark genug sein, um die Erde in Stücke zu reißen. Alles wofür ich überhaupt erst in diesen Ring gestiegen war, würde untergehen. Mein Vater, Meine Mutter, Piccolo, alle meine Freunde und jeder einzelne Mensch und jedes Lebewesen wurden durch meinen Übermut zum Tode verurteilt.

 

„20 Sekunden!“, lachte Cell, voller Vorfreude auf das bevorstehende Massaker welches er anrichten würde. Der Tod der Anderen, vor allem aber meiner, schien ihm Entschädigung genug für seinen eignen Abgang zu sein.

 

Meine Fäuste ballten sich zornig. In meiner Verzweiflung fiel ich auf die Knie und schlug auf den steinigen Boden unter mir ein. Die Felsplatten zerschellten. Wie konnte ich nur so arrogant sein und nicht auf meinen Vater hören?

Voller Scham riskierte ich einen Blick nach Hinten zu meinen Freunden, um ihre Gesichter sehen zu können. Wahrscheinlich würde ich in enttäuschte, zornige und mutlose Augen blicken, doch ich hatte es verdient. Stattdessen aber sah ich meinen Vater, wie er dabei war sich mit den Anderen zu unterhalten. Sie sahen allesamt ungläubig und erschrocken aus. Als mein Vater dann zwei Finger an seine Stirn legte und den anderen Arm hob, um ihnen damit etwas zu signalisieren, zählte ich eins und eins zusammen. Das sollte ein Abschied werden.

 

„Momentane Teleportation.“, murmelte ich, während ich meinen Vater beobachtete.

 

Dieser wollte sich gemeinsam mit Cell von der Erde teleportieren. Das war die Idee! Aber es sollte nicht zu seiner Aufgabe werden, meine Fehler grade zu biegen. Auf gar keinen Fall sollte jemand anderes sein Leben lassen dafür - erst recht nicht mein eigner Vater.

 

„Was brabbelst du da vor dich hin? Sprichst du dein letztes Gebet, Bürschchen?“, lachte Cell. Sein ganzer Körper begann zu beben und Blitze schlugen sich um ihn herum, während sich seine Energie sammelte.

 

„Noch lachst du, Dreckskerl…“, flüsterte ich.

 

Was niemand zu diesem Zeitpunkt wusste war, dass mein Vater mir während unseres gemeinsamen Trainings im Raum von Geist und Zeit eine Menge seiner Techniken beigebracht hatte. Darunter fiel auch die Momentane Teleportation. Leider konnte ich keine größere Entfernung in diesem Raum austesten, denn es gab nur die Energie meines Vaters, nach der ich mich als Zielort richten konnte. Zwar übte ich es auch einige Male, als wir diesen Raum verlassen hatten, aber mir wollte kein anderer Ort einfallen. Namek war einfach zu weit weg und wäre wahrscheinlich auch das Dümmste  gewesen, was ich hätte tun können in dieser Situation. Kein Namek bedeutete keine namekanischen Dragonballs und abgesehen davon, wollte ich kein unschuldiges ganzes Volk mit reinziehen. Während Freezers Angriff mussten die Namekanier schon genug leiden.

 

Mein Vater wendete sich mir und Cell zu. Ich musste jetzt ganz schnell eine Idee finden, wo ich hin konnte.

 

„Fünf Sekunden!“

 

Dann hatte ich plötzlich einen Geistesblitz. Es gab einen Planeten, welcher deutlich näher lag. Damals landeten Krillin, Bulma und ich dort in dem Glauben es sei Namek. Stattdessen war es eine Illusion, erschaffen von zwei hinterhältigen Kreaturen, die uns dort zum Sterben zurück lassen wollten, um ihre eigne Haut zu retten. Ich konnte mich nicht an ihre Namen erinnern, doch an ihre Energien. Ich konnte sie spüren. Das war alles was ich brauchte.

 

Mein Vater erschien in dieser Sekunde vor mir. Vorsichtig legte er eine Hand an Cell, um sich danach zu mir zu drehen, doch ich ergriff meine Chance ihn im Überraschungsmoment mit einem Faustschlag von Cell zu stoßen. Er landete einige Meter weiter unsanft am Boden und noch eh er sich vollständig aufrichten konnte, hatte ich seinen Platz eingenommen. Es war zu wenig Zeit um noch etwas zu sagen, also brachte ich nur eine Entschuldigung raus. Ich werde niemals den Blick meines Vaters vergessen. Er sah so entsetzt aus, ich wollte mir nicht ausmalen, was er in diesen letzten Sekunden gedacht haben muss.

 

„Es tut mir Leid, Papa.“, brachte ich mit zittriger Stimme heraus. Zum Glück hatte ich keine Zeit mehr darüber nachzudenken, was ich hier gerade tat, ansonsten hätte mich vielleicht meine Angst vor dem bevorstehenden Tode gelähmt.

 

Ich suchte nach den zwei unheilvollen Energien von Fake Namek und fand sie im Bruchteil einer Sekunde.

 

„Son… Son-Gohan, nein, nicht!“, rief mein Vater, doch Cells und mein Körper waren bereits dabei sich aufzulösen. Mein Vater streckte fassungslos einen Arm nach mir aus. Ich konnte Piccolo meinen Namen brüllen hören, doch es war zu spät. Ich hatte meine Entscheidung getroffen, nicht damit leben zu wollen, meinen Vater auf dem Gewissen zu haben. Cell zappelte unruhig. Ungläubig betrachtete er mich, als sein Countdown auf 0 fiel und wir die Erde verließen.

 

Unsere Energien wanderten im Bruchteil einer Sekunde durch das Universum und heften sich an die Auren der Kreaturen, die uns damals übers Ohr hauen wollten. Auch wenn es mir zuwider war, verantwortlich für den Tod weiterer Lebewesen zu sein, so konnte ich nach allem was hier geschehen war, darüber hin weg sehen. Wahrscheinlich halfen mir auch die zweite Form des Super-Saiyajins und die daraus resultierende aggressive Art dabei.

 

Ich hatte weder die Zeit mich umzusehen, geschweige denn nach weiteren Lebewesen zu suchen. Cells Körper gab all die Energie frei, welche er in der letzten Minute angesammelt hatte.

 

„Scheiße, Son-Gohan, du elender-„

 

Bevor er seinen Satz beenden konnte explodierte er. Sein Körper zerriss in tausend Stücke, während er alles im Umkreis mit sich riss, so auch mich und meinen Körper. Nach all den Schmerzen die ich in meinem Leben bereits ertragen hatte, dachte ich daran wie mein Tod wohl alles in den Schatten stellen würde, doch dem war nicht so. Ich hatte keine Schmerzen. Es ging so schnell, dass ich rein gar nichts spüren konnte.

 
 

* * *
 

 

Von einem Augenblick auf den Anderen fand ich mich in einer bizarren Welt wieder. Mein Körper war völlig Intakt und hatte keine einzige Schramme. Ich hob die Arme, untersuchte mich verwirrt, teste einige Bewegungen, wie Schläge und Tritte aus. Keine Verschleißerscheinung vom Kampf, keine Spur einer Explosion, als hätte ich die letzten Stunden über nicht gegen das bösartigste und stärkste Monster im Universum gekämpft.

 

„W-Was zum… Wo bin ich? Wo ist Cell?“

 

Mein Blick wanderte umher. Orangene Wolken erstreckten sich Kilometer weit vor mir, unter mir war eine Art Marmorboden. Was zum Teufel war hier los? Ich rannte einige Meter, bis ich vor mir ein gigantisches Haus sah und eine lange Schlange weißer, kleiner Wolken. Ich trat näher und hörte die kleinen Wolken sprechen.

Ich sog soviel Luft in meine Lungen wie ich konnte, um mich zu beruhigen, denn ich hatte endlich begriffen wo ich war. Die Explosion hatte mich natürlich in Stücke gerissen. Ich war tot und das musste das Jenseits sein. Vor mir reiten sich keine weißen Wölkchen in die Schlange, sondern Seelen. Es mussten Seelen von verstorbenen sein. Für den großen Andrang war sicher Cell verantwortlich.

 

Verwirrt über die Tatsache, dass mein Körper wieder intakt war und ich ihn anscheinend weiterhin besitzen durfte, wagte ich einen Blick nach oben. Auch wenn ich damit gerechnet hatte, war es ein seltsames Gefühl dort tatsächlich einen Heiligenschein zu sehen. Nachdem ich einen ganzen Planeten und zwei mehr oder weniger Unschuldige auf dem Gewissen hatte, kam mir dieser unverdient vor.

 

„Son-Gohan? Kannst du mich hören?“, sagte plötzlich eine Stimme, die in meinem Kopf ein Echo verursachte.

 

„Ich.. ja… wer ist da?“, wollte ich wissen. Die Stimme kam mir dennoch bekannt vor.

 

„Hier ist Meister Kaio. Ich habe deinen Vater trainiert. Wir haben uns schon einmal gesprochen, als dieser gegen Freezer gekämpft hatte. Erinnerst du dich?“

 

„Ich erinnere mich.“, murmelte ich.

 

„Junge, hör mir zu. So schwer es mir fällt, dir das zu sagen, aber Cell lebt noch.“

 

Mein Herzschlag beschleunigte sich und ich konnte das Adrenalin in meinem Körper spüren, wie es durch meine Adern jagte. Ich war tot und doch fühlte ich mich quicklebendig. Wie war das überhaupt möglich?

Meine Augen weiteten sich entsetzt über diese Worte. Sofort wollte ich mich ihm wieder entgegenstellen und ihn aufhalten, aber wie sollte ich das tun als jemand der gerade gestorben war?

 

„W-Was? Das kann nicht sein! Ich habe gesehen wie er vor mir explodiert ist. Er… hat den ganzen Planeten vernichtet.“, stammelte ich ungläubig. Plötzlich musste ich an meinen Vater und meine Freunde denken. Ich hatte alles gegeben um meinen Fehler zu bereinigen, aber es hatte nichts genützt. Ich hatte alles gegeben, was ich hatte. Am Ende sogar mein Leben. Doch es blieb alles beim Alten. Ich hatte meine erste und einzige Chance verspielt, für einen Moment der vermeintlich befriedigenden Rache, der Erde Frieden zu schenken.

 

Ungläubig schüttelte ich den Kopf. „Verdammt... nein... das kann einfach nicht wahr sein.“

 

„Ich befürchte es ist wahr. Es tut mir so Leid, Son-Gohan. Cell ist in dieser Sekunde auf dem Weg zu Erde.“

 

Machtlos ballte ich die Fäuste. „Ich muss zurück!“, rief ich panisch.

 

„Das kannst du nicht. Du bist tot, Son-Gohan.“

 

Seine Stimme klang niedergeschlagen, als würde es ihn genau so belasten, dabei kannten wir uns nur flüchtig. Anderseits war er eine Art Gott und kannte wohl so gut wie Jeden. Außerdem war er ein Mentor und Freund meines Vaters.

 

„Ich muss doch irgendetwas tun können. Bitte, Meister Kaio!“

 

Kurze Zeit war es ruhig. Mein Atem war unregelmäßig und mein Puls raste. Es gab keine Möglichkeit zurückzukehren, um meinen Freunden zu helfen.

 

„Ich werde deinen Vater sofort warnen, aber zunächst hör mir zu. Fokussiere deine gesamte Konzentration gen Norden. 1.000.000 Kilometer von deinem jetzigen Standpunkt befindet sich der Planet auf dem ich wohne. Spürst du meine Energie? Nutze die Momentane Teleportation!“

 

Ich tat wie mir gesagt wurde und schloss die Augen, um die Aura des Kaios wahrzunehmen, aber in meiner Verzweiflung musste ich immer wieder an meinen Vater und die Erde denken und was ich angerichtet hatte.

 

„Ich kann nicht … ich kann sie nicht spüren.“, klagte ich unsicher.

 

„Doch, du kannst! Konzentriere dich nur auf meine Energie und lass dich nicht ablenken. Der Planet auf welchem du dich mit Cell teleportiert hast, lag weiter weg als meiner. Du schaffst das!“

 

„Aber ich war noch nie bei ihnen. Ich weiß nicht, wie sich ihre Aura anfühlt.“

 

„Es ist die einzige, die stark genug ist um wahrgenommen zu werden, weit und breit. Los, Son-Gohan!“

 

Wieder schloss ich meine Augen. Meister Kaio hatte Recht, ich musste es einfach schaffen! Obwohl mein Vater mir damals sagte, es sei unmöglich sich zu einem Ort zu teleportieren, an welchem man noch nie gewesen war, musste ich es hin bekommen. Durch ihn würde ich die Möglichkeit haben, mit meinem Vater zu sprechen.

Meine Fäuste ballten sich, während ich mental tausende Kilometer reiste um die Aura ausfindig zu machen. So sehr ich auch suchte, ich fand nichts. Bis ich ihn auf einmal ganz schwach spüren konnte. Etliche Kilometer von mir entfernt war tatsächlich eine Aura.

 

„Da! Das müssen sie sein!“, jubelte ich beinahe zu euphorisch im Angesicht der Tatsache, dass dies nur ein sehr kleiner Triumph war.

 

Mit Zeige- und Mittefinger an meiner Stirn teleportierte ich mich zu der Aura und fand mich sogleich auf dem winzigen Planeten des Kaios wieder, welcher mich freudestrahlend empfing. Er lobte mich, während ich noch damit zu kämpfen hatte, mich an die Schwerkraft des Planeten zu gewöhnen. Das Training im Raum von Geist und Zeit half mir, sodass ich mich fix normal bewegen konnte.

 

„Meister Kaio, bitte lasst mich mit meinem Vater sprechen!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2018-09-22T20:50:52+00:00 22.09.2018 22:50
Huhu <3

gerade eben habe ich deine Fanfic entdeckt und muss dir direkt einen Kommentar da lassen, weil ich deine Idee so toll finde! Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht - besonders auch auf Piccolos Reaktion, die wir ja vielleicht über Goku mitbekommen werden :3 Eine meiner Lieblingsszenen, die mich auch beim x-ten Mal Lesen/Schauen nicht loslässt, ist die, in der Piccolo Goku überhaupt verständlich macht, dass Gohan eben kein Krieger ist wie er ... Was Teen Gohan angeht, bin ich übrigens ganz bei dir, ich mag ihn auch unheimlich gern!

Kurzum: Ich freue mich auf das nächste Kapitel und hibbele nun ein wenig herum :D Meister Kaio hat doch bestimmt noch ein Ass im Ärmel ... vielleicht ... :')

Liebe Grüße <3
Antwort von:  KeksFanxXx
22.09.2018 23:53
Hey mexes,

vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Ich freu mich mega, dass dir die Idee gefällt! *-*

Das nächste Kapitel ist aus Son-Gokus Sicht und auch Piccolos Reaktion spielt eine große Rolle, soviel verrate ich gern schon mal! ^-^

Und mit der Lieblingsszene gehe ich ebenfalls mit. Endlich konnte es mal jemand dem Holzkopf (still love him XD) verständlich machen!

Liebe Grüße ♥
Antwort von: abgemeldet
23.09.2018 10:06
Ohh, ich bin wirklich schon gespannt auf das nächste Kapitel! *_* - vor allem bei dem Teaser, hihi. Bei Goku bin ich übrigens auch bei dir, er ist einfach wahnsinnig liebenswert :D

Einen entspannten Sonntag dir <3


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