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OS SammlunG mit unseren Lieblingen MamorU ♥ UsagI

MamorU ♥ UsagI
von

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♥ Should i go? ♥

Es ist mehr als eine Beichte

wenn man auch das bekennt,

worüber man nicht Absolution bedarf.

(Johann Wolfgang von Goethe)
 


 

Fluchend versuchte sie mit dem Schlüssel das Schloss zu treffen. Warum zum Geier lief alles schief, wenn man es eilig hatte? Vor lauter Erleichterung hätte sie beinahe aufgeschrien, als sich endlich die Tür öffnete. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht sah sie auf den Schlüsselbund. Sie und Mamoru waren zwar erst ein halbes Jahr zusammen, als er ihr als besondere Überraschung zu ihrem sechzehnten Geburtstag seinen Wohnungsschlüssel in die Hand drückte. 'Happy Birthday meine Süße', hatte er gesagt und geküsst. Heilfroh, in seine Wohnung gelangen zu können, eilte sie ins Wohnzimmer um nach dem verschollenen Mathebuch zu suchen. Wenn es nicht bei ihr zu Hause war, noch bei Rei dann konnte sie das verflixte Ding doch nur hier vergessen haben. Wie immer herrschte bei ihm penibelste Ordnung. Im Gedanken ging sie den gestrigen Nachmittag bei ihm der Reihenfolge nach durch, als sie durch ein Geräusch aus dem Schlafzimmer prompt ins hier und jetzt katapultiert wurde. Hatte Mamoru ihr nicht erzählt, dass er heute den ganzen Tag an der Uni sein würde und da schon wieder. Vielleicht ein Einbrecher? Grinsend schüttelte sie die Vorstellung von einem Einbrecher aus ihren Gedanken. Die Tür war ja verschlossen und kein Einbrecher, der noch halbwegs bei Verstand wäre, würde achtzehn Stockwerke hochklettern. Nein, so lebensmüde waren keine Verbrecher. Ohne großartig darüber nachzudenken riss sie mit einer Handbewegung die Schlafzimmertür auf und versteinerte.
 

Sie .. wo war sie .. War das ein Traum, ein Alptraum? Doch nicht nur in ihren Augen spiegelte sich blankes Entsetzen wieder sondern auch in denen ihres Gegenübers, oder sollte es doch heißen ihren Gegenübern … gab es das Wort Gegenübers in der Mehrzahl überhaupt?! Beinahe hätte sie hysterisch aufgelacht. Sie dachte über grammatikalische Rechtschreibung nach, wo sie ihren Freund inflagranti mit einer Brünetten erwischt hatte.
 

„Usagi ..“, fing Mamoru an, der seine Stimme wohl endlich wiedergefunden hatte.
 

„Sag jetzt nicht 'Es ist nicht so wie es aussieht'!“, schnaubte sie verächtlich. Ihr Blick wanderte zu seiner, na wie sollte sie sie den betiteln, Sexfreundnin?! Wenigstens hätte sie den Anstand besitzen sollen, sich das Lacken um die nackten Brüste zu legen, stattdessen präsentierte sie sie ihr noch hoch erhobenen Hauptes. Binnen einem Sekundenbruchteil zersprang das Herz in Usagis Brust in Millionen von Einzelteilchen. Was hatte sie hier noch verloren? Tränen benetzten ihre Augen, als sie entschieden kehrt machte, den Schlüssel, von ihrem Bund riss und ihn achtlos zur Seite warf. Sie hörte schnelle Schritte hinter ihr. Gerade als sie dabei war ihre Finger auf die Türklinke zu legen, hatte sie Mamoru bereits eingeholt und am Handgelenk gepackt. Mit einem Ruck, wirbelte er sie um sich, sodass sie in seinen Armen landete.
 

„Usa hör mir bitte zu! Lass es mich erklären!“, flehte er. Unter Aufbietung aller Kräfte stieß sie ihn von sich. Dicke Tränen kullerten ihr mittlerweile übers Gesicht. „Hast du gerade mit ihr geschlafen oder nicht?!“, zischte sie erbost. „Bitte, können wir uns nicht darüber wie zwei Erwachsene unterhalten?!“, versuchte er es, nur das er mit nichts weiter als einer Boxershorts vor ihr stand, ließ seinen gespielt autoritären Ton, lächerlich wirken.
 

Usagi entwich ein hohles Lachen. „Wie? Wir drei zusammen bei einem Kaffeekränzchen?!“, spottete die Blondine.
 

„Es tut mir leid aber du lässt mir ja nicht einmal die Möglichkeit dir alles zu erklären!“, schnaubte er. Hatte sie sich eben verhört, oder nahm er sich tatsächlich das Recht heraus auf sie wütend zu sein.
 

„Keine Erklärung nötig! Vielen dank und falls dir mein Mathematikbuch in die Hände fallen sollte, hinterlege es mir bitte bei Motoki!“ und damit lies sie die Tür ins Schloss fallen.
 

Mit offener Kinnlade lies sie Mamoru stehen, den Mann an dem sie, seit sie ihn das erste Mal sah, ihr Herz verloren hatte, den Mann der es geschafft hat es in nur einen Tag mit einem Dolch zu zerfleischen und durch den Fleischwolf zu jagen. Wie konnte er ihr sagen, dass er sie liebte und dann im Stande sein ihr so etwas anzutun? Weinend lief sie an diesem schicksalshaften Tag nach Hause.
 

Es vergingen Wochen und Monate in denen Mamoru es tagtäglich versuchte sie zurückzugewinnen. Mal schickte er ihr Blumen, lies keine Gelegenheit aus ihr über den Weg zu laufen, passte sie sogar vor der Schule ab, aber so sehr sie ihn auch liebte, konnte sie ihm den Ausrutscher, wie er Saori, seine Kommilitonin nannte, nicht verzeihen. Irgendwann musste wohl auch er eingesehen haben, dass es kein zurück gab, denn die Anrufe hörten auf so wie auch die Versuche mit ihr zu sprechen.
 

Zwei Jahre zogen übers Land, bis sie aufhörten sich aus den Weg zu gehen. Jeder von ihnen lebte sein Leben. Mamoru studierte und sie war gerade dabei ihren Abschluss zu machen. In dieser Zeit hatte sie versucht mit Jungs auszugehen, jedoch konnte keiner von ihnen ihr Herz gewinnen und so lies sie es seit einem halben Jahr komplett sein. Konnte ein gebrochenes Herz je wieder geheilt werden, wenn es erst einmal gebrochen und verletzt war? Und konnte man ein Herz verschenken, welches seit langen bereits in den Händen eines Anderen lag, eines Mannes der sie hintergangen und betrogen hatte?! So lächerlich es auch klingen mochte, aber noch immer war es nur Seins. Auch Mamoru hatte sie in den zwei vergangenen Jahren nie mit einem Mädchen oder einer Frau an seiner Seite gesehen, was sie jedes Mal wenn sie einander über den Weg liefen, und das taten sie fast tagtäglich, fast wie verhext, innerlich ausatmen lies. Er hatte es immer wieder beteuert wie leid es ihm tat und dass er den größten Fehlers seines Lebens begangen hatte, doch waren seine, wenn auch von Herzen kommenden, Entschuldigungen nicht fähig es ungeschehen zu machen.
 

Die Sommerferien hatten begonnen, als sie mit einem breiten Grinsen ins Crown marschiert kam. In den Händen umklammert hielt sie zwei Umschläge. Mit geröteten Wangen nahm sie schwungvoll an der Theke gegenüber Motoki Platz. Was ihr jedoch nicht auffiel war, das Mamoru nur zwei Hocker neben ihr saß und sie aus den Augenwinkeln heraus beobachtete.
 

„Hallo Sonnenschein, heute so fröhlich?!“, begrüßte sie ihr bester Freund und hielt ihr eine Tasse dampfenden Kaffees unter die Nase. Wo sie immer gedacht hatte, wie Mamoru dieses grässliche Zeugs nur trinken konnte, war sie heute einer der größten Kaffejunkies mutiert. Dankbar nahm sie das Getränk entgegen und streckte ihm im Gegenzug die zwei Umschläge in die Hand.
 

„Los aufmachen!“, ordnete sie ihm an und klatschte vor lauter Nervosität laut in die Hände.
 


 

Etwas irritiert begutachtete der Blonde das Papier in seinen Händen, bis er sah wer der Absender war. „Das sind doch nicht etwa?!“
 

„Ja, ja und jetzt mach endlich du lahme Schnecke!!“
 

„Bist du dir sicher, dass du dir die Bescheide von deinen Eltern oder eine der Mädchen vorlesen lassen solltest?“, fragte er sie um sicher zu gehen ob er das Richtige tat.
 

Zeitgleich schnitt Usagi eine Grimasse. „Du Blödi, du bist doch der Einzige, dem ich gesagt habe wo ich mich bewerbe und bevor ich es in Anbetracht ziehe meiner Familie und meinen Freunden einen Herzinfarkt zu bescheren, wäre es wohl angebracht erst zu erfahren ob ich überhaupt angenommen wurde!“
 

Motokis Augen weiteten sich erschrocken. „Usa, du hast ihnen noch immer nichts gesagt?!“
 

Entschuldigend zuckte sie mit den Achseln, schmiss das lange, blonde Haar über die nackte Schulter und vergrub die Nase in ihrer Tasse. „Mach endlich Toki, bevor ich noch vor lauter Neugierde tot vom Stuhl falle!“
 

„Schon gut ich meine ja nur!“
 

„Du sollst nicht meinen sondern machen, Herrgott!!!“, schrie sie verzweifelt, beide Hände wie beim Gebet gefaltet.
 

Noch immer verunsichert wanderte Motokis Blick zu Mamoru, als ihm ein Gedanke durch den Kopf schoss. Er wusste von der Geschichte welche sich zwischen ihm und Usagi ereignet hatte, den seit dem Tag an war er, wie er meinte, der am meisten Leidtragende unter ihnen, da keine Minute verging in der er nicht Mamorus unausstehlichen Gemütsschwankungen litt. Er wusste wie sehr sein bester Freund seinen Fehler bereute und wie sehr er Usagi liebte. Einerseits verstand er sie sehr wohl aber andererseits wusste er auch wie es um ihren Gemütszustand stand und nach zwei Jahren Reue fand er, dass er es wenigstens ein bisschen verdient hätte ihm eine, wenn auch nur winzige Chance, einzuräumen. „Tut mir leid, das kann ich einfach nicht!“, sagte er ernst und reichte der schockierten Usagi die Umschläge zurück.
 

„Wie du kannst nicht?“
 

„Na ich kann einfach nicht!“
 

„Aber ich doch auch nicht Motoki!“
 

„Warum geben wir sie dann einfach nicht Mamoru und er teilt uns mit ob du genommen wurdest oder nicht?!“, schlug Motoki vor. Hoffentlich ging sein Plan auf.
 

Die Blondine versteifte sich als sein Name fiel, aber andererseits warum nicht. Sie hatte sich nicht grundlos an den Universitäten außerhalb von Tokio beworben und er war der Grund. Er war der Grund warum sie unbedingt weg wollte. Noch immer hatte sie ihn nicht überwunden, noch immer liebte sie ihn aus vollsten Herzen und inzwischen sah sie den einzigen Ausweg darin zu gehen, Tokio ein für alle Mal den Rücken zu kehren, ihn zu vergessen und ein neues Leben aufzubauen.
 

„Warum nicht!“, gab sie gleichgültig von sich.
 

Mamoru stockte. Der erste normale Satz dem sie mit ihm sprach, seit so langer Zeit. Nja, nicht unbedingt zu ihm sondern zu Motoki, aber er war schließlich damit gemeint.
 

Mit zitternden Knien stand sie auf und trat zu ihm. Ihre Blicke kreuzten sich. Hellblau traf Meerblau und ehe sie sich versahen, versanken sie in den Augen des jeweils anderen. Hunderte von Worten, nein ein ganzes Lexikon hätte nicht gereicht um das zu sagen, was sie sich mit nur einen Blick zu sagen vermochten. Gefühle und Emotionen aufgestaut, in sich hineingefressen über Jahre hinweg, schienen ihren Weg der Mitteilung gefunden zu haben. Mamoru schluckte hart und auch sie war sich sicher, dass er es wusste nur wie, wie, frage sie sich zum gefühlt tausendsten Mal, sollte sie ihm jemals wieder vertrauen können?! „Kö .. könntest .. ?“, stotterte sie und riss sie aus ihren Bann.
 

Mit einem einzigen Kopfnicken nahm ihr Mamoru die Umschläge aus den Händen. Seine Augen flogen über den Absender. Nagasaki und Sapporo stand auf mit großen Blockbuchstaben auf den Kuverts.
 

Usagi wusste zwar, dass es ihm nicht egal sein würde, doch hatte sie nicht mit einem solchen Ausmaß an Emotionen gerechnet. Es schien ihm das Herz zu brechen, als er erkannte, dass sie vor hatte Tokio zu verlassen. Die anfängliche Freude über die Bescheide lies schlagartig nach. Mit aufeinander gepressten Lippen verfolgte sie wie er das Stück Papier herausnahm und zu lesen begann. Mit jeder Zeile die er überflog verdüstere sich sein Blick, Tränen schimmerten ihm aus den Augenwinkeln heraus. Sie sah ihm dabei zu wie er nach Fassung rang, bevor er erst fähig war sich zu ihr umzudrehen. „Sie .. Ich gratuliere dir Usako, sie haben dich genommen!“, presste er mühsam hervor. „Und die Andere?!“, fragte sie ihn ohne ihn nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Erneut wiederholte er das Prozedere und wieder das gleiche Ergebnis, doch sie freute sich nicht. Wo blieb die verdammte Freude die sie empfinden sollte? Sollte sie jetzt nicht himmelhoch jauchzend an die Decke gehen anstatt eine tiefe Leere in ihrem Inneren zu empfinden?
 

„Das ist doch gut oder, für dich meine ich?!“
 

Ehe sie darüber nachdenken konnte was sie sagte verließen die Worte auch schon ihren Mund. „Und für dich!“
 

Etwas wie Hoffnung huschte über sein Gesicht als er sie ansah. Sein Blick bohrte sich förmlich in ihre Seele. Ihm schien nicht klar zu sein, was sie ihm damit sagen wollte. Es war schon so viel Zeit vergangen. Wollte sie wirklich denn Mann den sie liebte, der wie sie ihm ansehen konnte, sie immer noch liebte aus ihrem Leben streichen? Ja, er hatte einen Fehler gemacht und dafür hatte sie ihn lang genug büßen lassen, doch wenn sie ihm jetzt sagen würde, dass sie ihn liebte, was würde er tun? Würde er sie mit offenen Armen empfangen oder hatte er trotz seiner Liebe zu ihr einen endgültigen Schlussstrich gezogen?! Der einzige Weg um es zu erfahren, würde wohl sein offen mit ihm darüber zu reden. „Mamo?!“, flüsterte sie.
 

Als Mamoru seinen Spitznamen hörte sah er auf. Was erwartete sie von ihm?! So oft hatte er versucht sie zurück zu gewinnen. Er hätte alles für sie getan, wirklich alles und dennoch hatte es nicht gereicht und nun stand sie vor ihm, teilte ihm mehr oder weniger mit, dass sie vor hatte zu verschwinden und nichts desto trotz flehten ihn ihre wunderschönen Augen an, sie daran zu hindern. War das ein Traum? Konnte das wirklich die Realität sein?
 

„Warte mal kurz ich hab da noch was!“, teilte sie ihm mit einen schiefen Lächeln, in welches er sich so sehr verliebt hatte mit. Mit großen Augen sah er, wie sie einen deutlich kleineren Umschlag aus ihrer Tasche fischt und ihm überreichte. MOTOAZABO UNIVERSITÄT TOKIO
 

„Nun guck nicht so blöd, sondern mach auf!“, drängte sie ihn und trat daneben. Seite an Seite, Schulter an Schulter standen die einst Verliebten bei einander, während er das Blatt Papier herauszog! Lächeln wand er seinen Kopf zur Seite, sodass sich ihre Nasenspitzen berührten. „Angenommen!“, hauchte er kaum hörbar. „Deine Entscheidung!“,flüsterte sie ihm ins Ohr und lächelte.
 

Erschrocken quiekte sie auf als sie seine Hände an den Hüften packten und sie durch die Luft wirbelten. Sie lachte und weinte zugleich. Er blieb stehen, lies sie behutsam an sich zu Boden gleiten und sah ihr in die Augen. „Du weißt was ich mir wünsche!“, sagte er und betete innerlich, wenn dies ein Traum sein sollte, er daraus nie wieder erwacht. „Ich liebe dich Mamoru Chiba!“, kam die Antwort, eine Antwort die er sich nicht einmal im Traum zu erhoffen wagte. „Ich liebe ich Usako! Ich verspreche dir von heute an und für den Rest unserer Tage dich zu lieben. Nie wieder werde ich dich verletzten mein Herz!!“ Zärtlich berührte sie seine Wange. „Ich glaube dir!“
 

Ein Korken knallte, was sie kurz ablenkte und zur Seite sehen ließ. „Auf unser neues, altes Traumpaar!“, trompetete Motoki lautstark. „Aufgepasst meine lieben Gäste, heute ein Freigetränk für alle, zur Feier der Wiedervereinigung meiner zwei besten Freunde.“
 

Tosender Applaus erfüllte die Hallen des Crown, von welchen unser Pärchen jedoch nichts mehr mitbekam. Zu sehr waren sie damit beschäftigt sich zu küssen, immerhin hatten sie viel nachzuholen.



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