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Magie

von

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zauberhafte Magie

Eines Tages war Sherlock gerade wieder einmal dabei, seinen Freund und Mitbewohner, den kleinen Hobbit John Bilbo Watson selbst, in Grund und Boden zu deduzieren.
 

John störte das nicht. Er war es gewohnt, und es faszinierte ihn jedes mal aufs neue.
 


 

Plötzlich und unerwartet sagte Sherlock:
 

„Nun, John, versuche es doch einmal selbst!“
 

„Was?!“ John sah ihn entsetzt an.
 

„Oh nein, ich bin ein ganz gewöhnlicher Hobbit, ich verstehe nichts von Magie!“
 

Sherlock lachte.
 

„Du, John, bist nicht gewöhnlich. Du bist etwas besonderes.“
 

Er senkte die Stimme.
 

„Und weil das so ist, verrate ich dir jetzt etwas, John."
 

Er machte eine dramatische Pause und sagte dann:
 

" Es gibt gar keine Magie!“
 


 

John starrte ihn an.
 

„Aber.. “, stotterte er, „aber ... das Dedu ...“
 

Nein, er traute sich einfach nicht, das magische Wort auszusprechen.
 

Sherlock lachte erneut.
 

„Das, mein lieber John Bilbo Watson, ist reine Beobachtung. Warte, ich zeige es dir.“
 

Er ließ seinen Blick über seinen Freund gleiten.
 

„Du hast dich heute Morgen auf den Weg zum Kaufmann gemacht. Du hast Milch und Biskuits besorgen wollen. Als du dort ankamst, hast du allerdings festgestellt, dass dein Geldbeutelchen so gut wie leer ist. Also bist du umgekehrt und überlegst nun seit dem, ob du mich bittest, dir auszuhelfen. Auf dem Heimweg hast du jemanden getroffen, jemand der sich mit dir verabreden wollte, ein Date denke ich. Aber du hast abgelehnt.“
 

Der Hobbit starrte ihn nur an und stotterte:
 

„Das alles stimmt ... wie immer ... aber wenn das keine Magie ist, was ist es dann? Wie ... wie machst du das dann?“
 


 

„Beobachtung, John! Das mit dem Einkauf ist leicht zu erklären. Milch und Biskuits waren alle. Du warst darüber unzufrieden, als wir gefrühstückt haben. Zwar hast du das nicht gesagt, aber ich habe es dir angesehen. Und als du heute Morgen aus dem Haus gingst, hattest du das kleine Säcklein über die Schulter gehängt, das du immer bei dir trägst, wenn du zum Markt oder zum Kaufmann gehst. Nun bist du zurück, doch als du uns vorhin einen Tee machtest, trankst du ihn ohne Milch und legtest uns keine Biskuits dazu, was nur bedeuten kann, dass immer noch keine im Hause sind. Nun kann es nur einen Grund geben, warum du gehst, um beides zu kaufen, jedoch ohne auch nur eines von beiden zurückkehrst: Dein Geld ist alle. Es ist dir nicht unterwegs gestohlen worden, denn das hättest du mir sofort erzählt und mich gebeten, den Dieb zu fangen.
 

Ich weiß nun auch um die Tatsache, dass deine Armeepension recht schmal ist. Et voilà.“
 


 

John nickte. So erklärt schien das alles logisch und nachvollziehbar.
 

„Und das mit dem … Date?“
 

„Nun, als du nach Hause kamst, stelltest du dich vor den Spiegel und betrachtetest dich skeptisch von oben bis unten. Das tust du immer, wenn du mit einer schönen Frau gesprochen hast und sie dich gebeten hat, mit ihr auszugehen.“
 

Jetzt musste John schmunzeln.
 

„Nur in diesem Falle“, sagte er, „war es ein attraktiver Mann.“
 

Sherlock verzog das Gesicht.
 

„Ein Mann! Ach! Irgendetwas ist es immer ...!“
 

Doch dann fuhr er fort...
 

„Und dass du das Date abgelehnt hast, weiß ich daher weil du seit geraumer Zeit schon jedes Angebot ablehnst...“
 

Und zu Johns Erstaunen und Entzücken wurde der große Magier ... oder Nicht-Magier rot wie ein Weihnachtsapfel.
 


 

Ja, Sherlock hatte Recht. John hatte schon lange kein Date mehr gehabt.
 

Und der Grund dafür war ganz eindeutig Sherlock.
 


 

Doch John wollte noch etwas wissen.
 

„Du meinst also“, fragte er, „Magie existiert nicht? Aber der der Rauch, der Glitzer, den du versprühen kannst, die Flammen, die auf deinen Befehl hin deinen Händen entspringen, die Sterne, die du zum Erscheinen und Explodieren bringst ...“
 

„Alles Chemie und Physik. Ein paar pyrotechnische Effekte und die Leichtgläubigkeit der Leute.“
 


 

Eine Weile schwieg John erschüttert.
 

Er musste das alles erst mal sacken lassen.
 

Doch dann sagte er:
 

„Weißt du, Sherlock, das ändert nichts. Du faszinierst mich so, wie du bist.“
 

Er sah seinen Freund an.
 

„Dir ist klar, warum ich schon so lange kein Date mehr hatte, nicht wahr?“
 

Er blickte in Sherlocks Augen und diese leuchteten hoffnungsvoll.
 

John stand auf und ging zu ihm.
 

„Weißt du“, sagte er, „Liebe, Sherlock, Liebe ist etwas magisches.“
 


 

Und er küsste den Magier, der ganz ohne Hexerei das Herz des kleinen Hobbit John Bilbo Watson verzaubert hatte.



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