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Believe without limits

von

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Die erste Begegnung

Früh am Morgen bricht Lilly zur Bergwanderung auf. Ihr Weg führt sie hinauf zu Hütte im Kar des Hochkalters. Das Schneefeld wird Blaueis genannt. Es muss mal ein Gletscher gewesen sein. Nach der vierstündigen Tour durch Wald und in Serpentinen den letzten Aufstieg über ein Gesteinsfeld bezieht sie in der Hütte ihr Lagerplatz. Lilly bleibt über Nacht. Sie braucht dringend eine Auszeit auf dem Berg. Das Bier in der Abendsonne hat einen ganz eigenen Geschmack. Da es recht spät in der Saison ist, bleiben nur wenige Wanderer in der Hütte. Sie schläft also alleine im Lager für eigentlich zehn. Sie genießt den Sonnenuntergang. Irgendwann siegen Müdigkeit und Erschöpfung.

Doch Lilly findet nicht in den Schlaf. Vom Fenster aus entdeckt sie den Vollmond. Sie packt ihren Schlafsack zusammen und verlässt leise die Hütte. Vom Gebäude führt ein Pfad auf eine kleine Anhöhe mit Blick über das gesamte Tal bis zum Schneefeld. Ziemlich in der Mitte ragt ein rechteckiger Felsblock auf. Lilly wickelt sich in ihren Schlafsack ein und setzt sich mit dem Rücken an den Stein angelehnt davor. Nachdenklich betrachtet sie den Mond. Das Gefühl der Entspannung setzt endlich ein und sie schläft sogar etwas. Ein Geräusch lässt sie aufschrecken. Der Vollmond hat sich nicht besonders weit bewegt. Lilly überlegt gerade, wodurch sie wach geworden ist, als ihr ein Schatten neben ihr auffällt.

„Eine schöne Nacht, nicht?“

„JessesMariaundJosef… Wer sind Sie und was machen Sie mitten in der Nacht hier? Sie sind kein Gast auf der Hütte!“

Mit ein paar Handgriffen hat sich Lilly aus ihrem Schlafsack befreit. Stolpernd bringt sie ein paar Meter zwischen sich und den Fremden. Unbewusst ballt sie eine Hand zur Faust und hält einen Stein in der anderen.

„Du erkennst mich nicht?“

„Nein… Woher sollten wir uns kennen?“

Lilly mustert den Fremden genauer. Er steht komplett im Licht des Vollmondes. Mit einer kleinen Kopfbewegung wird das Profil beleuchtet und Lilly erschrickt.

„Oh… mein… Gott…“

„Jessy, genügt!“

Ein freundliches, charmantes Lächeln legt sich auf Jessys Lippen. Lilly kann gerade nur fassungslos nicken.

„Das ist jetzt nicht wahr! Bitte, lass es nicht wahr sein…“

„Es gibt keinen Grund für Furcht.“

Jessy beobachtet sie nur. Lilly stolpert weitere Schritte zurück und fällt über ihre eigenen Füße. Dabei hat sie den Rand der Anhöhe erreicht. Im Fallen rollt sie ein paar Meter hinunter. Der Stein in ihrer Faust ist scharf und ritzt ihr ein paar leichte Schnitte in Beine und Arme. Vom Sturz kommt auch noch die ein oder andere Schramme dazu. Sofort ist Jessy bei ihr.

„Ist alles in Ordnung?“

Vorsichtig berührt er Lilly an den Schultern. Doch sie schüttelt seine Hände fast sofort ab. Trotzdem bemerkt er die dunkle Aura aus Ängsten, Sorgen, Wut und sogar Hass.

„Nur ein paar Schrammen, alles gut! Trotzdem möchte ich mich für einen Moment zurückziehen. Ist das gestattet?“

Mit einer offenen Geste zum Haus und einem verständnislosen Nicken erteilt Jessy seine Erlaubnis.

„Du bist ein freier Mensch und kannst gehen, wohin du willst.“

Lilly unterdrückt so lange ein Humpeln bis sie sich außer Sichtweite glaubt. Mittlerweile sind auch kleine Blutspuren durch den Stoff gekommen. Hastig holt sie aus ihrem Rucksack das Verbandszeug hervor und begutachtet das ganze Ausmaß. Es ist alles nur oberflächlich und mit Salbe schnell versorgt. Während sie sich darum kümmert, bemerkt sie ihren nächsten Besucher nicht. Erst ein Rascheln lässt Lilly aufhorchen.

„Fürchte dich nicht! Ich…“

Ein erschrockener Schrei unterbricht den Sprecher hinter Lilly. Nach ein paar Minuten des Sammelns dreht sie sich um und nimmt eine deutliche Kampfposition ein.

„Wer bist du,…“

Beschwichtigend hebt der Mann die Hände und zeigt ihr seine Flügel.

„Der alte Spruch wirkt nie. Das sage ich dem alten Herrn immer wieder. Wer ich bin, ist nicht wichtig.“

„Was willst du von mir, … Engel?“

Der Andere lacht fröhlich.

„Ich bringe Botschaften zu den Menschen. Jeschua hat Antworten für dich. Rede mit ihm!“

Nach diesen Worten verschwindet der Engel wieder so leise wie er aufgetaucht ist.



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