Zum Inhalt der Seite

Everybody’s Darling

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

Komm runter! Dein Frühstück wird kalt.“ Ungeduldig klopfte Tracy an die Zimmertüre ihres Bruders. Sie hörte ein Rumpeln, ein leises Fluchen und dann ein verärgertes „Ich KOMME ja schon!“ Tracy schnaubte. Das war schon das dritte Mal, das Ness dies sagte. „Brüderchen“, sprach sie genervt und drückte die Klinke hinunter. Es rumpelte wieder, bevor Ness mit einem lauten „Bleib draussen!“ sie hinderte hineinzutreten.

„Du bist nervig! Lass mich in Ruhe!“

„Ohne mich könntest du nicht mit deiner Paula heute weggehen. Sei mir dankbar, Bruderherz.“

„Sie ist nicht meine Paula!“

Immer noch versuchte Tracy in das Zimmer von Ness zukommen. Mit aller Kraft stemmte sie sich gegen die Türe. Obwohl sie nicht eine grosse Chance hatte, wollte der Teenager nicht aufgeben. Weiterhin foppte sie ihn, hoffte, so ihren Bruder ablenken zu können.

Erst als die Mutter nach ihr rief, liess sie ihren gestressten Bruder in Ruhe.
 

„Hab ich alles? Mein Geld? In meiner rechten Hosentasche. Kaugummi? In meiner linken Hosentasche. Taschentücher? Warum sollte ich sie eigentlich mitnehmen? Wenn Mama es meint, … Was habe ich vergessen?“ Langsam lief Ness den schmalen Weg hinunter, redete mich sich selbst. Blieb stehen. Kontrollierte wieder alles. Dieses Spiel trieb er eine Weile. Hatte er wirklich alles? Er war so in seinen Gedanken versunken, dass er die genervten Rufe nicht hörte. Erst als Ness eine Hand auf seiner Schulter spürte, gefolgt von einem „Wie oft soll ich nach dir rufen? Spitz die Ohren, man!“ reagierte er. Überraschte kratzte sich der Angesprochene am Kopf, nahm von Picky, sein Nachbar und bester Freund seiner Schwester, die Blumen an und wollte sich bedanken. Doch Picky zog einfach nur die Schultern hoch. Lässig sprach er: „Lass es stecken, Casanova. Komm einfach nicht zu spät.“
 

***
 

Onett war an diesem Samstag überraschend belebt. Eine Katze fischte aus einer Mülltonne ein Stückchen Pizza, eine Andere versuchten Spatzen zu fangen, die auf den Bistrotischchen Krümel aufpickten. Die Läden priesen ihre Waren an, Leute schwatzten auf dem Gehweg miteinander. Die Bibliothek war trotz des warmen Wetters gut besucht. War es wegen den Büchern oder lag die Wahrheit darin, dass es eine neue Kühlung gab?

Nervös blickte Ness auf den Fahrplan des Busses. Er wollte nicht zu spät kommen. Heute sollte es perfekt werden. Ness zupfte an seinem Hemd herum. Mama hatte es sorgfältig gebügelt, genauso wie seine gute Hose. Sogar die Schuhe hatte er eigenhändig geputzt. Auch zum Friseur ging er, dies aber nur wegen Tracy. Ihrer Meinung nach sahen seine Haare aus, wie ein flachgewaltztes Wiesel. Wieder blickte er zum Fahrplan, wollte danach wieder seine Hosentaschen kontrollieren.

„Mein Junge, der Bus kommt in einer Minute. Und heute fährt Mr. Carismi, er ist sehr zuverlässig.“ Freundlich nickte die ältere Dame den aufgeregten jungen Erwachsenen zu. Sie schmunzelte über das Verhalten von Ness. Sie kannte ihn schon seit Klein auf, jeder in Onett kannte Ness. Sie musterte ihn und winkte ihn zu sich. „Paula wird sich freuen“, sprach die Dame und zwinkerte. Die Antwort verschluckte der heranfahrende Bus.
 

***
 

Die Sonne wärmte seinen Rücken. Er fühlte sich, wie ein Idiot sich fühlte. Er stand vor der Türe des Wohnhauses der Polestars. Der Vorgarten war, wie zur jeder Jahreszeit, passend dekoriert. Ein Osterhase und Lämmchen standen noch in der Ecke. Die übrigen Osterdekorationen waren schon reingeholt und verschachtelt worden. Ness lächelte und versuchte ein Gesprächsthema zu finden. Sollte er über das letzte Baseballspiel fachsimpeln? Oder über das Wetter? Jeff sagte immer, das Wetter wäre ein gutes Thema, um das Eis zu brechen.

„Schönes Wetter, nicht? Finden Sie nicht?“

„Ja.“

Das lief nicht so gut. Nach dem Ja schwieg Paulas Vater wieder. Langsam wurde der junge Erwachsene aus Onett hibbelig. Seit er geklingelt hatte und Herr Polestar die Türe öffnete, war die Situation eisig. Vorsichtig versuchte Ness einen Blick in den Gang zu werfen. Als er ein missmutiges Räuspern vernahm, wusste Ness, das er nicht so unauffällig war.

„Ich würde gerne … Könnte ich …“ Wie konnte er die Situation nur entspannen? Wenn er nur wüsste, weshalb Paulas Vater solch einen Gesichtsaufdruck hatte.

„Schatz, wo seid ihr …? Warum bittest du Ness nicht hinein?“ Paulas Mutter lächelte den Besucher freundlich an und flüsterte ihrem Mann ein „Darüber reden wir jetzt!“ ins Ohr.

Ness betrat das Wohnzimmer. Auch hier war alles dekoriert. Frühling war eine tolle Jahreszeit. Ness war schon öfters bei Paula zu Besuch, einige Male übernachtete er sogar bei den Polestars. Gut, Jeff war dabei auch immer anwesend. Poo, als Prinz eines fernen Landes, konnte leider nie dabei sein. Jeff bemerkte ja auch öfters, dass sie keine Kinder mehr seien. Ebenso sprach er davon das sie nie normale Kinder gewesen sind. Ob der gute Jeff sich immer noch grämte, als einziger keine Superkräfte besessen zu haben?

„Verzeih Ness, das du Warten musstest. Ich bin jetzt bereit zu gehen.“

„Schon gut. Ich habe dir Blumen mitgebracht. Dir und deiner Mutter. Diese sind für deine Mutter.“

Paula lächelte und nahm die Blumen. Ness blickte ihr nicht ins Gesicht, es war ihm irgendwie peinlich. Das Kleid. War es neu? Unsicher blinzelte er. Er mustere das Kleid, versuchte sich zu erinnern, ob er es an ihr schon gesehen hatte. Ihre Haare trug sie zu einem Zopf. Im Gegensatz zu früher trug sie nun lange Harre.

Ness bemerkte nicht, das ihre Eltern das Wohnzimmer betraten. Die Mutter kümmerte sich zusammen mit Paula um die Blumen, der Vater stand einfach da.
 

„Wohin gehen wir? Ness?“

„Oh, ich …“

Paula schmunzelt. Tracy hatte in den Blumen eine kleine Nachricht hinterlassen. Ob er ohne Hilfe überhaupt alleine klar käme und das sie dafür eine Kleinigkeit wolle. Um ihn abzulenken und aufzumuntern, zeigte die junge Frau zum Park. „Komm, lass uns hinsetzten und reden. Wir haben uns schon eine Weile nicht mehr gesehen.“

Die Laune von Ness besserte sich schlagartig. Dieser Tag würde grossartig werden, das spürte er.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2018-12-26T05:59:09+00:00 26.12.2018 06:59
Okay... Es hat jetzt etwas länger Gedauert als ich wollte. ^^°
Da ich mit dem Fandom nicht vertraut bin werde ich vermutlich 98% der Insider/Witze nicht verstehen. (Ich kenne Ness nur aus Super Smash Bros.) Aber ich versuch mein bestes! ^-^ Also ab in den eigentlichen Text!

Tracy zeigt dieses recht normales Geschwister/Teenager verhalten und sie wirkt dabei wirklich anstrengend und nervig. Also kann ich Ness gut verstehen wenn er von ihr genervt ist. ^^ (Wobei ich mich ja frage was sie in dem Zimmer will...)
Picky bringt Ness also Blumen, von wem die wohl sind? :D
Die Szene mit dem Katzen finde ich toll weil ich dadurch ein Gefühl für die Welt in der die Geschichte spielt bekomme.
Ness ist schon auffällig nervös. Hoffentlich wird das Treffen trotzdem gut werden!
Der Smalltalk mit Paulas Vater ist irgendwie herrlich unangenehm. Aber mit Vätern ist es halt auch so eine Sache. (Nicht nur in dieser Geschichte...)
Tracy ist schon ziemlich Frech. Zum Glück ist Paula so freundlich und verständnisvoll. Ich finde toll wie sie die initiative ergreift!

Der Prolog gefällt mir schon Mal sehr gut. :) Ich finde echt toll wie du die Welt aufbaust, die Charaktere einführst, die Umgebung beschreibst und damit eine bestimmte Atmosphäre aufbaust.
Antwort von: Lupus-in-Fabula
29.09.2019 21:42
Auch wenn du dich jetzt schon abgemeldet hast, werde ich dein Review beantworten. Ich hoffe, du liesst es trotzdem ;)

Vielen Dank für dein grosses Lob! Das ich es schaffe eine Welt zu erschaffen, in die man gut hineintauchen kann, freut mich sehr. Das ich es sogar schaffe jemanden wie dich, welches das Fandom nicht kennt, in die Geschichte hineinzuziehen, gibt mir richtig Motivation.
Das gibt mir Mut und Kraft an weiten Projekten mitzumachen.

Ich hoffe wirklich, dass du, mein lieber Anonymer, diese Antwort zum Lesen bekommst.

Ganz liebe Grüsse
Lupus


Zurück