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Home, Sweet Home!

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Tadadamm, der Einschulungsstress ist vorbei und das Leben geht weiter ^^ Tja, und da meine Beta-Leser leider keine Zeit zum korrigieren haben, muss das letzte Kappi meiner Songfic wohl erstmal warten. Also wünsche ich euch viel Spaß mit dem letzten korrigierten Kapitel von Home, Sweet Home und dem verrückten Kram, den ich da wieder zusammengebastelt habe :D Komplett anzeigen

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The Disease

Der Morgen danach begann schleppend bei dem Blonden, hatte er doch noch ewig lang mit Mokuba Karten gespielt. Im Nachgang hatten Sie noch die Konsole rausgeholt und bis in die Nacht gezockt. Nach einer kurzen Katzenwäsche, wenn man das bei dem im Traum bereits selbsternannten Hund so nennen mochte, zog er sich um und verließ das Zimmer. Auf dem Weg nach unten hörte er, wie Mokuba offenbar mit seinem Bruder diskutierte, denn er war deutlich lauter als sonst.

 

„Du siehst überhaupt nicht gut aus, Seto. Du musst nicht jeden Tag am Laptop sitzen und alles kontrollieren was in der Firma passiert“ 

Oh, und wie er das musste! Es war ja immerhin seine. 

 

Jonouchi hatte inzwischen ein Ohr an die Tür gelehnt, um dem Gespräch besser folgen zu können, als er Mokuba deutlich und beinahe flehend hörte. 

„Leg dich hin und ruh dich aus.“ 

 

Was war da los? War Kaiba etwa krank? Er konnte sich nicht erinnern, dass der Firmenchef jemals wegen Krankheit gefehlt hätte. Er hielt ihn praktisch für immun dagegen. Doch wenn er wirklich krank war, dann sicher wegen der Sache von gestern, als sie bei strömenden Regen draußen im Sturm herumgelaufen sind. Wenn das wirklich so war, dann musste der Blonde auch etwas tun. Und zwar ausnahmsweise mal für Kaiba.

 

Er öffnete also schwungvoll die Tür und fand den Brünetten an seinem Schreibtisch sitzend vor dem aufgeklappten Laptop wieder. Neben ihm Mokuba, der ihn bis eben versucht hat ins Gewissen zu reden. Er musste zugeben, dass der Brünette wirklich schlecht aussah. Blass, glasige Augen, wahrscheinlich auch noch Fieber. Und trotzdem saß er wie eh und je vor dem Flimmerkasten. Das es dadurch nicht besser werden würde, war ihm wohl egal. 

Beide sahen den Blonden etwas verwundert an. Dieser überwand die letzten Meter zu den Brüdern, klappte den Laptop zu und sah den offensichtlich kranken Firmenchef tadelnd an.

 

„Du bist krank, also gehst du ins Bett.“

Überrascht sahen ihn beide an. Normalerweise gab hier Kaiba die Anweisungen und kein, wirklich GAR KEIN Anderer. Doch der Angesprochene hatte wohl nicht mehr die Kraft oder vielleicht auch nicht die Energie, sich ihm verbal entgegenzusetzen. Immerhin bearbeitete Mokuba ihn schon seit geraumer Zeit und er fühlte sich benebelt. 

 

Zur Verwunderung aller Anwesenden ging er also folgsam zu seinem Bett hinüber und legte sich tatsächlich hin. Heute war verkehrte Welt. Der Schwarzhaarige ging hinüber und legte kurz seine Hand auf dessen Stirn. Ja, es war mehr als deutlich, dass dieser förmlich glühte.

 

„Ich schau mal, ob wir noch Medikamente gegen Fieber im Haus haben“, sprach er besorgt und verließ kurz den Raum. Daraufhin wandte sich Jonouchi an seinen Gegenüber.

 

„Was sollte das denn? Wieso bist du nicht gleich im Bett geblieben? Mokuba macht sich doch nur Sorgen um dich“, schimpfte der Blonde.

Der Brünette winkte jedoch ab und runzelte die Stirn. Als würde er das nicht selbst wissen, immerhin war er ja sein Bruder und gleichzeitig auch seine einzige Familie. Außerdem dröhnte Jonouchis laute Stimme in seinem Kopf und das konnte er gerade nicht gebrauchen, wo er doch bereits folgsam seinen Tag im Bett verbringen würde.

Reumütig stoppte der Jüngere seine Schimpftirade und wandte seinen Blick ab. Rückblickend auf den gestrigen Abend war er ja auch nicht ganz unschuldig an der Situation.

 

„Tut mir leid. Dass ist meine Schuld“, sagte er kleinlaut und senkte den Kopf.

Einen Moment später tauchte Mokuba auch schon wieder mit einer kleinen Packung sowie einem Teller mit etwas Weißbrot auf. 

 

„Zwei Tabletten sind noch drin. Iss am Besten erst mal was“, sprach er in einem ruhigen Ton, beinahe wie eine fürsorgliche Mutter zu ihrem Kind. Sein Bruder nickte daraufhin zustimmend. Ihm war das alles relativ. Wenn er schon nicht arbeiten durfte, wollte er wenigstens seine Ruhe. Und das ging am besten, wenn keiner in seinem Zimmer ist.

 

So verließen Jonouchi und Mokuba den Raum und gingen in die Küche um zu frühstücken.

Der Blonde nahm sich 2 Toastscheiben und versenkte sie im Toaster, während der Jüngere Marmelade und etwas Wurst auf den Tisch stellte. Ein Frühstück in kleiner Runde.

 

„Ich gehe nachher nochmal zur Apotheke“, informierte er den Älteren während er Butter auf seinen Toast schmierte.

„Das kann ich doch gleich machen“, bot Jonouchi an.

„Nicht nötig, ich bin sowieso nochmal unterwegs wegen meinem Ferienprojekt. Da bringe ich Sie gleich mit.“ Er ließ dem Blonden keine Möglichkeit zu antworten und wandte sich mit einem ernsten Blick an selbigen.

 

„Jonouchi! Du hast jetzt einen Patienten, also kümmere dich gut um ihn. Ich verordne absolute Bettruhe und er muss nachher etwas zu Mittag essen. Ich weiß, dass mein Bruder manchmal schwierig ist, aber ich verlasse mich auf dich“, sprach er weiter mit erhobenem Finger. Da färbte der große Bruder wohl deutlich ab. Ob das allerdings auch so funktionieren würde, wie sich Mokuba das vorstellte, daran hatte der Blonde berechtigte Zweifel, antwortete jedoch mit einem: „Ich tue mein Bestes.“ 

 

Der Jüngere nahm die Antwort mit einem Schmunzeln zur Kenntnis. Jonouchi hätte sich auch nie träumen lassen, dass er mal Seto Kaiba gesund pflegen müsste. Bizarre Konstellation. Doch jetzt konnte er nicht viel für ihn tun, denn Schlaf half ja bekanntlich um gesund zu werden. Also wollte er erst einmal frühstücken und überlegen, was sie zum Mittag essen konnten. 

 

Immerhin war der Kühlschrank quasi brechend voll, da würde sich doch was Passendes finden lassen. Am besten wäre sicherlich eine Hühnersuppe. Der Blick hinein war dahingehend jedoch ernüchternd. Also musste er wohl nochmal einkaufen gehen. Blieb zu hoffen, dass die nächste Einkaufsmöglichkeit nicht allzu weit entfernt war. Laut Mokuba war ca. 10 Minuten vom Haus entfernt ein Laden, in dem er die gewünschten Zutaten besorgen könnte. 

 

Direkt nach dem Frühstück machte sich Jonouchi auf dem Weg. Immerhin müsste er die Suppe ja auch noch kochen. Es brachte ja nichts, wenn Kaiba an einer rohen Stange Lauch knabbern würde. Der Vergleich war mal wieder zum ohrfeigen gut. 

 

Ohne Umwege steuerte er den empfohlenen Markt an, kaufte ein und begab sich schnellen Schrittes wieder zurück zur Kaibaresidenz. Dort erwartete ihn auch schon Mokuba, der direkt nach dem Mittag das Haus verlassen wollte. Doch jetzt half er dem Blonden erst einmal beim vorbereiten vom Mittagessen: Möhren schälen, Lauch putzen, Sellerie schneiden, et cetera. 

 

Schon irgendwie ein gutes Gefühl, Essen für jemand anderen zu kochen. Zu zweit ging das Ganze auch wesentlich schneller und sie konnten pünktlich zur Mittagszeit essen. Mokuba schmeckte es auf jeden Fall schon mal. Blieb nur zu hoffen, dass es auch bei seinem Bruder so war.

 

Danach verschwand der schwarzhaarige Junge aus dem Haus und erinnerte nochmal an das Versprechen, was er Jonouchi abgerungen hatte. Um dem nachzukommen, durfte er auch gleich nach oben gehen um nach „seinem Patienten“ zu schauen. 

 

Im Zimmer herrschte völlige Ruhe und der Brünette schien friedlich zu schlafen. Auf dem Nachttisch entdeckte der Blonde den Toast, der noch unangetastet auf dem Teller lag. Schämen sollte sich der Herr Firmenchef, dass er einfach die Medikamente auf nüchternen Magen zu sich nahm. Aber dann würde er wenigstens etwas Appetit haben, wenn er wach wird. 

 

Jonouchi nutze die Gelegenheit und ließ sich beinahe lautlos in dem Bürostuhl nieder, während er dem Schlafenden beim träumen zusah. Wenn er so friedlich ruhte, wirkte der Brünette, als könne er kein Wässerchen trüben. Ein Trugschluss wie der Blonde nur allzu gut wusste. Mit einem leisen Seufzer auf den Lippen lehnte er sich in dem wohlgemerkt äußerst bequemen Stuhl zurück und schloss kurz die Augen. 

 

‚Wenn er sowieso noch schläft, werde ich später nochmal wiederkommen.‘ 

Als er im Begriff war, seinen Gedanken Taten folgen zu lassen, bemerkte er ein Grummeln aus Richtung des Bettes. Der Schlafende öffnete langsam seine müden Augen und sah sich verschlafen um. Hatte er ihn jetzt etwa geweckt? Dabei war er so still. 

 

Kaiba richtete sich auf und sah direkt zu seinem Besucher hinüber. Dieser musste etwas in sich hinein schmunzeln. Ein paar einzelne Strähnen der sonst so akkurat gelegten Frisur standen dem jungen Firmenchef ab. Sicher, es war das normalste von der Welt, aber es war so unwirklich, es ausgerechnet bei ihm zu sehen. 

 

„Gut geschlafen?“, fragte Jonouchi seinen Patienten. Doch mehr als ein weiteres Murren sollte er als Antwort nicht bekommen. Der Brünette schlug die Decke um und bewegte sich zielstrebig in Richtung Badezimmer ohne den Jüngeren weiter zu beachten. Dabei bemerkte der Blonde, dass der Pyjama förmlich an ihm zu kleben schien. Die Erkältung tat wohl ihr übriges dazu bei. Mit den Sachen würde er sicherlich keinen guten Schlaf finden. 

 

Sein erster Gedanke war, einfach ein neues Oberteil rauszusuchen. Allerdings wollte er hier nicht alle Schubladen und Schränke danach durchwühlen. Eine äußerst löbliche Einstellung, wenn man bedachte, dass er bereits mehrfach unaufgefordert fremder Leute Zimmer, und damit ist immer Kaibas gemeint, betrat. 

 

Er wartete also, bis der Firmenchef wieder den Raum betrat und tat sein Anliegen kund. Doch der Brünette nahm abermals keine Notiz von seinem Gegenüber, legte sich wortlos wieder in sein Bett und schlug die Decke über sich, ganz zum Ärger von Jonouchi.

 

‚Das ist doch jetzt wohl nicht sein Ernst? Mit den verschwitzten Sachen legt er sich wieder ins Bett? So geht das aber nicht.‘

„Jetzt zieh dich schon um, wenn du dich wieder hinlegst“, nörgelte der Blonde, wie eine zickige Ehefrau. Doch von Kaiba kam keine Resonanz. Klar, er war halt auch einfach mal krank, was ja so sonst scheinbar nie vorkam. Klassische Männergrippe. Erwischt jeden irgendwann mal. Doch der Blonde wollte das so nicht akzeptieren. 

 

„Also gut, wenn du das nicht machen willst“, zeterte er und schlug die Decke wieder zurück, in die sich der Andere gerade einrollen wollte. „Dann mache ich das eben.“

Und mit diesen Worten kniete er sich neben seinen Patienten auf das Bett und begann unverlangt dessen Pyjamahemd aufzuknöpfen. Immerhin hatte er Mokuba versprochen, sich um ihn zu kümmern, also musste er es auch halten. 

 

Eifrig knöpfte er sich weiter nach unten und kam schließlich beim letzten Knopf an. Zufrieden mit seinem Werk, betrachtete er die freigelegte Haut und wanderte mit seinem Blick weiter nach oben. Schon aus dem Sportunterricht wusste er, dass Kaiba gut gebaut war. Es aber so direkt vor sich zu haben, war dann doch etwas anderes. Das musste er schon zugeben. Er legte seine Hand auf die Brust des Anderen und spürte, wie sein Herz raste, was natürlich dem Fieber geschuldet war. In dem Moment war es für ihn so, als würde sich ein Schalter in seinem Kopf umlegen. 

 

Seine Hand begann auf dem erhitzten Körper weiter nach unten zu wandern, glitt gedankenverloren über jeden Muskel des Brünetten immer weiter hinab zu dessen Bauch. Dabei nahm er ein leises Seufzen wahr, hielt in seiner Bewegung inne und blickte hinauf in das Gesicht des Brünetten. Dieser hatte seinen Arm auf die Stirn gelegt und sah den Jüngeren mit einem vom Fieber verschleierten Blick an. Betrachtete man die Situation als Außenstehender, wirkte es so, als wollte er den Unterlegenen mit seinen Berührungen verführen. Dieser Gedanke schoss augenblicklich auch Jonouchi durch den Kopf.

 

Sofort ließ er von den Brünetten ab und sprang förmlich vom Bett auf. 

„Ah sorry… das war so nicht... ich meine…“

Leider wusste er selbst gar nicht genau, was er sagen wollte, denn sein Verhalten überraschte ihn wohl mehr als jeden anderen. So verstrickte er sich immer weiter in Entschuldigungen und Erklärungsversuche. 

 

Für Kaiba wiederum hatte sich das gar nicht so verkehrt angefühlt. Wäre er nicht krank gewesen, wären hier sicher noch so einige andere Dinge passiert. Aber dafür hatte er im Moment einfach nicht die Kraft. Auch die wirre Wortwahl des Blonden machte das nicht besser, sodass er sich aufraffte, ein neues Pyjamaoberteil raussuchte und sich umzog, wie es der Herr Aushilfsdoktor verordnet hatte. Auf dem Rückweg zum Bett besah er sich den noch immer verbal sprudelnden Blonden, der wohl nie aufhören wollte Unsinn zu erzählen. Dagegen musste dringend etwas unternommen werden. 

 

Vor seinem Bett stehend, begann der Brünette an seinem Oberteil herumzufummeln, um den obersten Knopf zu schließen. Doch der wollte nicht so ganz, wie der mürrische Herr Firmenchef, was auch Jonouchi bemerkte. Er unterbrach daraufhin seine bereits gescheiterten Versuche etwas zu erklären, was er selbst gar nicht verstand, seufzte kurz und ging zum Anderen hinüber. Das Prozedere konnte er einfach nicht länger mit ansehen. Vielleicht hatte Kaiba seinen kleinen Ausrutscher vorher ja auch gar nicht für voll genommen.

 

„Ich helfe dir“, sprach er mit ruhigem Ton und wollte den obersten Knopf schließen, an dem der Brünette schier zu verzweifeln drohte. Offenbar fehlte sowohl die Geduld als auch die Konzentration in dieser Situation. Zumindest dachte er das noch genau 2 Sekunden, als er im nächsten Moment mit Schwung auf das weiche Bett befördert wurde. 

 

Perplex schaute er drein und sah, wie sich Kaiba wortlos ebenso in sein Bett hinein legte und das direkt neben ihm. Dann beugte er sich auch noch zu dem Blonden hinüber, der bereits wieder damit begann, zusammenhanglose Worte aneinander zu reihen.

 

„Das eben war nur ein Versehen… Kaiba... das… das geht mir etwas zu schnell. Ich bin noch nicht bereit dafür!! Äh... Warte… was?!“

Selbst erstaunt über die eigenen Worte, brachte er sich diesmal selbst aus dem Konzept und merkte kurz darauf, dass der Ältere lediglich nach der Decke griff, die neben Jonouchi lag. Mit einem deutlichen: „Still jetzt!“, welches keine Widerworte duldete, nahm er die Decke und warf sie über beide, um sich wieder schlafen zu legen. 

 

Stille kehrte ein. Da lag der Blonde nun, zugedeckt in Seto Kaibas Bett, direkt neben eben genannten, der sich erst einmal gesund schlafen musste, und starrte an die Zimmerdecke. Was genau machte er hier eigentlich nochmal? 

 

Sofort hallten die eben gesprochenen Worte in seinen Gedanken wider. Wofür war er doch gleich noch nicht bereit? Was ging ihm da nochmal zu schnell? Es war zum Haare raufen, was er gedanklich auch gerade tat.

 

Ja, gut, er hatte quasi damit angefangen, als er ihm Knopf für Knopf seinen Pyjama ausziehen wollte. Das schien wohl sehr zweideutig rüber zu kommen. Aber so war es nicht gemeint. Oder doch? Ganz sicher war er sich da auch nicht mehr, als er von seinem eigentlich Unterfangen abkam und plötzlich Dinge tat. Dinge, auf die er normalerweise so nicht kommen würde. Zugegeben, es hatte schon was für sich. Immerhin ist der Firmenchef nicht unattraktiv. Das musste er sich leider eingestehen. Doch seit wann dachte er so? Erst jetzt? Schon länger? Er wusste keine Antwort auf die Frage.

 

Allein die bloße Anwesenheit Kaibas wühlte ihn jedes Mal auf. Dass es jedoch einmal auf diese spezielle Weise sein würde, hätte er nicht gedacht oder es sich zumindest niemals eingestanden. Brauchten sie die Aufmerksamkeit des jeweils anderen so sehr und stritten deswegen bei jeder sich bietenden Gelegenheit? Hatte Kaiba bereits erkannt, dass sie eine ‘Beziehung‘ hatten, auch wenn es eine etwas andere Art davon ist? 
 

 

Mal wieder grübelte er, bis sein Kopf buchstäblich bald anfangen würde zu rauchen. Er drehte sich zur Seite, um zu dem Älteren hinüber zu sehen. Dessen Atem war gleichmäßig und ruhig. Er schien bereits wieder im Land der Träume zu sein. Einen kurzen Moment besah er sich den friedlich Schlafenden, bis er schließlich merkte, dass er ihn bereits länger anstarrte als nötig. Verlegen wandte er sich wieder ab. So würde er wohl keine Antworten auf die vielen Fragen erhalten. 

 

Jetzt wäre Abstand die beste Möglichkeit, sich darüber klar zu werden. Er kroch also, so leise und unauffällig wie es nur ging, unter der Decke ein Stück nach hinten, um den Brünetten nicht zu wecken. Doch das Unterfangen wurde jäh beendet, denn der vermeintlich Schlafende drehte sich zur Seite des Blonden und zog ihn wieder näher an sich heran. Jonouchi erschrak durch die plötzliche Bewegung des Anderen. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und er kniff die Augen fest zusammen. 

 

‚Das ist nah. Sehr nah! Viel zu nah!!‘, ging es ihm durch den Kopf und er konnte keinen Muskel rühren. Dann legte sich wieder Stille über die beiden. Nichts passierte. Zögerlich öffnete er die bernsteinfarbenen Augen wieder und blickte in das Gesicht des Schlafenden. Seelenruhig schlummerte dieser und hatte dabei seinen Arm um den Blonden geschlungen. Offenbar wollte er ihn nicht gehen lassen. Fast wie ein Lieblingskuscheltier, dass er zum einschlafen brauchte. 

 

Bedeutete das etwa sich ‘um ihn kümmern‘? Das war definitiv eine sehr eigenwillige Art sich um seinen Patienten zu kümmern. Wie es auch nicht anders zu erwarten war. Andererseits... 

‚Sooooo unangenehm ist es ja nun auch wieder nicht. Ich liege in einem kuscheligen Bett, müde bin ich sowieso von den kurzen, beinahe schlaflosen Nächten hier und Kaiba sieht äußerst süß aus, wenn er schläft. Moment, war das etwa gerade eine Schwärmerei? Vielleicht. Das behalte ich wohl besser für mich. Lassen wir es für den Moment so. Nur für den Moment…‘ 

 

Und nachdem er diesen inneren Dialog mit sich selbst beendet hatte, kuschelte er noch etwas näher an den Älteren heran und sog tief seinen einzigartigen Geruch auf. 

 

Kaibas Kopf ruhte indes auf dem wuscheligen Haar des Blonden. 

Er war sehr wohl noch wach, denn auch für ihn war es in dieser selbst geschaffenen Situation nicht so leicht, an Schlafen zu denken.

 
 

 

To Be Continued…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Neko20
2021-09-12T16:05:31+00:00 12.09.2021 18:05
Ein tolles Kapitel.
Ich hätte nie gedacht, dass Katsuya mal als lebendes Kuscheltier endet.
Bin sehr gespannt, wie es weitergeht und freue mich auf das nächste Kapitel.
Wünsche dir einen schönen Abend.
LG Neko20
Antwort von:  Tiaiel
12.09.2021 20:36
Guten Abend Neko20. Ach er hat so schönes wuscheliges Haar, da muss man ihn doch einfach kuscheln! Lieben Dank für den Kommentar und einen schönen Sonntagabend wünsche ich ^^/)
Von:  empress_sissi
2021-09-10T22:11:07+00:00 11.09.2021 00:11
Interessante Situation, in die sich Jou da hineinmanövriert hat 😅 Hoffentlich war das jetzt kein Fiebertraum Setos und das Hündchen wird bald unfreundlich aus dem Bett geschubst. Jedenfalls ein sehr eifriger Krankenpfleger 😜
Antwort von:  Tiaiel
11.09.2021 13:57
Sei gegrüßt liebe empress_sissi ^^ ich glaube geträumt haben sie mehr als genug, jetzt dreht der Wind und frischt passend dazu auf :D
Hoffen wir, das mein Beta mal zum korrigieren kommt, dann geht es direkt weiter ;)
Hab ein schönes Wochenende ^^/)


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