Zum Inhalt der Seite

Photograph

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Angle

„Hast du schon gesehen was für Sportangebote es gibt? Verdammt Sakura, wir müssen unbedingt zu den Cheerleadern! Temari du musst auch mit!“ begeistert klatschte Ino ihre Hand gegen den Aushang und schaute aufgeregt zwischen ihren beiden Freundinnen hin und her.

„Vergiss die Cheerleader, Ino. Schau dir doch mal lieber was wie Basketball an!“ murmelte Tenten und warf unauffällig einen Blick auf die halb volle Liste, mitten drin versteckte sich auch ihr Name.

„Rede keinen Blödsinn, ich will mit süßen Pompons am Rand stehen um zu jubeln und nicht selbst verschwitzt übers Feld hechten.“

Und schon standen drei Namen, in Inos fein geschwungener Handschrift, auf der Cheerleaderliste.

„Außerdem hab ich als Cheerleader die besten Chancen mit dem Quarterback zu knutschen.“ grinste sie und ließ ihren Kugelschreiber wieder in ihrer Tasche verschwinden.

„Schön, ich will aber weder am Feldrand jubeln noch mit dem Quarterback knutschen, warum steht mein Name also auf dieser zickenverseuchten Liste?“

„Weil ich dich kenne meine Liebe und du erstens in dieser Uniform super heiß aussehen wirst und zweitens dich in keinen anderen Club eintragen würdest. Aber die extra Credit Points werden dir irgendwann deinen süßen Hintern retten.“

„Lass gut sein Temari, egal wie oft du dich streichst, sie wird uns sowieso immer wieder drauf schreiben. Mach's also wie ich und vergeig einfach das Probetraining.“ mit einem kurzen Zwinkern an ihre blonde Freundin wandte sie sich wieder Ino zu.

„Ihr seit beide unausstehlich.“ brummte diese und harkte sich schließlich bei Hinata unter, die bis jetzt stumm den Schlagabtausch ihrer besten Freundinnen beobachtet hatte.

„Und du Hinata? Für welchen Club willst du dich eintragen?“

„Ich weiß nicht, ich hab gedacht vielleicht die Schülerzeitung?“

„Ach Hina, komm schon! Sei mal ein bisschen mutig! Wir sind jetzt auf der Highschool und da kannst du nicht schon wieder in so einen langweiligen Club gehen!“

„Ino!“ ermahnte Tenten die Blondine und warf Hinata ein aufmunterndes Lächeln zu. „Ich hab deine Artikel immer gern gelesen, aber vielleicht hast du ja Lust dich noch wo anders ein zu schreiben?“

„I-Ich kann mir ja die Angebote nachher nochmal anschauen.“ murmelte sie und warf einen scheuen Blick zu der Yamanaka, die immer noch an ihrem Arm hing, sie aber zufrieden angrinste.

„Kommen wir zu wichtigeren Themen. Wir sind erst seit zwei Wochen Freshman und ich komm jetzt schon nicht mehr in Algebra hinter her.“ seufzte Temari und warf frustriert ihren Kopf in den Nacken.

„Frag mich mal, ich glaube ich Träume bald schon auf Französisch, wenn ich weiter so viel dafür lernen muss.“ brummte Sakura.

Im Hintergrund erklang die Pausenglocke und schon machte sich der Schwall von Schülern der noch in den Fluren war auf in Richtung Klassenzimmer.

„Wenn man vom Teufel spricht.“ brummte Sakura, strich sich ihre rosa Haare aus der Stirn und Schulterte ihren Rucksack.

„Ihr habt auch Frei um 3, oder? Treffen wir uns vor der Sporthalle und gehen noch Kaffee trinken?“

Die anderen Vier nickten zustimmend und machten sich ebenfalls aufbruchsbereit.

„Gut, dann sehen wir uns nachher.“ Mit schnellen Schritten liefen alle fünf in verschiedene Richtungen zu ihren Klassenzimmern.
 

Sakura Pov.

„Diese Vokabeln lernt ihr bitte bis Mittwoch nächster Woche, dort werden wir dann auch den ersten Test schreiben. Er wird sowohl Grammatik als auch euren Wortschatz prüfen. Ich wünsche euch viel Erfolg beim Lernen, ihr könnt gehen.“ Erleichtert schlug ich Buch zu und rieb mir ein paar Mal über den Nasenrücken. Französisch ist einfach nicht mein Ding.

Langsam stand ich also auf und verstaute meinen Block und mein Buch, das ich wohl besser mit nach Hause nehmen sollte, in meinem Rucksack.

Ich folgte meinen Mitschülern die sich tratschend in den Fluren verteilten. An den Cliquenkonstruktionen meiner Stufe hatte sich nicht viel geändert, hier und da waren mal ein paar Leute dazu gekommen, aber im Großen und Ganzen hingen immer noch die gleichen Leute miteinander ab. Nicht das ich das schlecht finden würde, meine Freundinnen sind wohl die besten die man sich wünschen konnte. Mit ihnen konnte man abfeiern, abstürzen, aufstehen und weiter machen. Wahrscheinlich sind wir auch deshalb schon seit Jahren so eng zusammen wie Pech und Schwefel.

Als ich endlich die schwere Tür nach draußen aufdrückte, schien mir zuerst die grelle Sonne ins Gesicht.

Ich war mehr als froh das ich nicht mehr die ätzende Schuluniform aus der Junior High tragen musste, dieser Filzrock war im Sommer unerträglich gewesen. Da war mir mein luftiges Sommerkleid doch deutlich lieber!

„Sakura! Hier sind wir!“

Wie ein irres Huhn sprang Ino von einem Fuß auf den anderen und wedelte mit den Armen hin und her.

Sie würde ein hervorragender Cheerleader werden.

„Ich glaub sie hat uns gesehen Ino, noch ist sie schließlich nicht Blind oder Taub.“ motzte Temari und hielt den rechten Arm unserer Freundin fest, damit sie wohl endlich stehen blieb.

Ich änderte also meinen Kurs und lief schnellen Schrittes zu den beiden rüber.

„Wo sind Tenten und Hinata?“

„Chemie ist ausgefallen und dann sind die beiden schon los um uns einen Tisch im Seven Up's zu sichern.“

Wie so oft harkte Ino sich bei mir und Temari ein während wir das Schulgelände verließen.

„Ihr glaubt nicht was ich gehört habe! Sasuke Uchiha hat mit seiner Freundin Schluss gemacht und ist offiziell wieder auf dem Markt, und da wir jetzt endlich bis zum Abschluss auf der gleichen Schule sind werde ich meine Chance nutzen und mir das Schnittchen schnappen!“

Ein kleines Augenverdrehen konnte ich mir nicht verkneifen. Ino schwärmte für Sasuke Uchiha seit sie ihn das erste Mal oben ohne gesehen hatte. Es war kein ernsthaftes Interesse, sie fand ihn einfach nur heiß und wollte ein bisschen Spaß, das gab sie zumindest immer zu.

„Aber wenn ihr ihn euch klar macht wäre das auch noch akzeptabel. Hauptsache Karin und Rin bekommen ihn nicht.“

„Du redest über ihn als wäre er ein Gegenstand Ino, Menschen kann man nicht besitzen.“

„Ach Sakura, mach dich locker. Ich will ihn ja auch nicht besitzen … ich will lediglich ein bisschen mit ihm spielen.“

Grinsend schüttelte ich den Kopf, Ino würde sich wohl nie ändern. Sie war zwar erst 16 aber die Blondine war auf jeden Fall kein Kind von Traurigkeit.

„Dann spiel mal schön, aber heul dich nicht bei mir aus, wenn er dich abblitzen lässt.“ kam es schließlich von Temari.

„Ihr werdet mich noch beneiden, merkt euch meine Worte.“

Das Schulgelände war schon länger hinter uns und die Straßen von Miami waren gefüllt mit Menschen. Hier und da erkannte ich ein paar Mitschüler, der ein oder andere grüßte kurz und wandte sich dann wieder seinem eigenen Gespräch zu.

„Da vorne sind die beiden!“ Ino löste sich von meinem Arm und lief auf unsere beiden Freundinnen zu, schmiss ihre Handtasche unter den Tisch und ließ sich auf einen der freien Stühle fallen. Temari und ich folgten langsamer und setzten uns schließlich zu den anderen am Tisch.

„Da seid ihr ja, ich hatte schon befürchtet ihr habt uns vergessen.“ Tenten schob sich ihre Sonnenbrille auf der Nase zurecht und wank eine der Kellnerinnen zu sich heran.

„Was kann ich euch bringen? Eiskaffee ist heute das Angebot des Tages, es gibt für den Preis von einem gleich zwei!“

Hinata warf mir sofort einen Blick zu, sie liebte alles was mit Kaffee zu tun hatte ebenso sehr wie ich.

„Dann hätte wir das einmal gerne.“ Die rothaarige Frau tippte auf ihrem kleinen Gerät meine Bestellung ein und wandte sich dann den anderen zu.

„Ich hätte gerne einen IceTea, Waldfrucht wenn's geht.“

„Ich hätte gerne ein stilles Wasser mit Zitrone.“

Als letztes legte Ino die Karte weg, die sie sich gerade erst genommen hatte. „Für mich bitte eine Ice-Schokolade.“

„Sehr gerne, mein Kollege bringt Ihnen die Bestellung gleich an den Tisch.“

Als die Kellnerin verschwunden war, lehnte sich Temari zurück in den Korbstuhl und schloss genießerisch die Augen.

„Wisst ihr Mädels, bei dem Wetter sollten wir Freitag dringend an den Strand fahren. Ich könnte Mum fragen ob sie mir das Auto leiht, dann fahren wir direkt nach der Schule los.“

„Gute Idee! Ich war schon seit zwei Wochen nicht mehr auf dem Board!“ begeistert strahlte Tenten uns an.

„Ich muss eigentlich lernen.“ In diesem Moment hasste ich meinen Französischkurs noch mehr als sonst auch schon.

„Du musst aber mit Sakura! Nimm dein Buch doch einfach mit und lern am Strand! Wir stören dich auch nur im Notfall!“

„Ich kann mich da doch gar nicht konzentrieren.“

„Ich verscheuche persönlich jeden heißen Kerl der deine Aufmerksamkeit auf sich ziehen könnte.“

Mit einem belustigten Schnauben stieß Temari Ino in die Seite, „Ich dachte Sasuke Uchiha ist das Ziel deiner Begierde und nicht irgendein Beachboy. Außerdem denke ich nicht das Sixpack's und stramme Waden Sakuras größtes Problem ist.“

„Ich leg mich doch nicht auf einen Kerl fest Temari, ich begutachte die Auswahl und nehme mir das Beste raus. Im Moment ist das beste Sasuke, aber das heißt ja nicht das kein anderer ihn von seinem Thron stoßen kann.“

„Du bist unmöglich Ino.“ lachte ich und nahm den Kellner der gerade mit unseren Getränken kam mein Glas ab.

„Ist das also ein Ja?“ Tenten nippte an ihrem Getränk und warf mir einen abwartenden Blick zu.

„Als könnte ich euch da allein hinlassen.“
 


 

„Verdammt Sakura jetzt leg das Buch zur Seite, du kannst auch morgen noch weiter lernen.“ Murrend ließ ich das Buch sinken, darauf bedacht das es nicht den Sand berührte.

„Ich hab gesagt ich komme mit und lerne hier. Du warst einverstanden und jetzt benutz das Sonnenöl und röste dich noch ein bisschen weiter.“

„Ino hat Recht Sakura, ich hab dich alle Vokabeln gestern und heute abgefragt und die saßen perfekt. Die Grammatik kann auch bis morgen warten, so viel ist es doch nicht.“ Entschlossen zog Tenten mir das Buch aus den Händen und warf es in ihre Strandtasche.

„Hey!“ empört richtete ich mich auf und warf meiner braunhaarigen Freundin einen giftigen Blick zu. „Das war wirklich nicht cool Ten!“

Grinsend reichte sie mir die Flasche mit dem Sonnenöl anstatt zu antworten.

Nach kurzem Zögern griff ich schließlich danach und begann schweigend meine blasse Haut damit einzureiben. Ich wollte schließlich nicht als blasseste Freshman aller Zeiten ins Jahrbuch eingehen.

Hin und wieder tröpfelte ich etwas Öl in die Handfläche von Ino, wenn sie sie mir verlangend entgegenstreckte. Ansonsten ließ ich erstmals seit mindestens einer Stunde meinen Blick über den Strand wandern, es war schon spät am Nachmittag, fast halb sechs um genau zu sein, und viele Leute packten so langsam ihre Sachen zusammen. Nur die jüngeren Leute genossen noch die letzten brennenden Sonnenstrahlen.

Im Augenwinkel erkannte ich eine Gruppe Jungen und Mädchen aus unserer Schule, sie waren zwei Klassen über uns und ab und zu sahen sie zu uns herüber. Ob sie wohl wussten das wir auf die gleiche Schule gingen? Seit ich Freshman war hatte ich das Gefühl mehr oder weniger beobachtet zu werden, als würde man auf den ersten Fehltritt warten.

„Sakura, starr die Leute nicht so an, das ist unhöflich.“ Hinatas tadelnder Tonfall passte nicht zu dem leichten Rosaschimmer auf ihren Wangen. Aber auch auf meine Wangen schlich sich ein Rosaschimmer, mir war vollkommen entgangen das ich wohl wirklich etwas gestarrt habe.

„Ach Hinata, hab dich nicht so. Ich bin froh, wenn die Süße mal was anderes anstarrt als ihr blödes Französischbuch.“

Mit schelmischen Grinsen lehnte sich Ino zu Temari rüber und nickte zu der kleinen Gruppe herüber. „Scheinbar fand einer der Typen Sakuras Gaffen auch nicht so schlimm.“

Schnell schielte ich, dieses mal etwas unauffälliger, zu der Gruppe herüber und nahm tatsächlich einen jungen groß gewachsenen Mann war der auf uns zu kam. Er war quasi der perfekte Surferboy und seine braunen Haare wehten in der leichten Brise verwegen in sein Gesicht. Fehlte nur noch das Surfbrett oder das Rettungsboard unter seinem Arm und er hätte glatt bei Baywatch mitspielen können.

„Heiß.“ murmelte Tenten und schob ihre Sonnenbrille ein kleines Stück nach unten um über den Rand zu schauen.

„Hey, ihr seid doch Freshman an der Miami State High School oder?“

Der Junge blieb genau vor uns stehen und sah zu unserer kleinen Gruppe durch seine Sonnenbrille hinunter.

„Ja das sind wir. Und du bist im Football Team wenn ich mich richtig erinnere. Offense Line oder?“ Ino lächelte kokett zu dem Jungen hoch und lehnte sich wie Tenten eben zurück.

Grinsend fuhr sich der Typ durch die Haare, „Da kennt sich jemand gut aus.“

„Man muss ja informiert bleiben. Aber kommen wir zu den interessanten Dingen, was führt dich zu uns? Etwa unser rosahaariges Schnittchen hier?“

„Nein eher die heiße Blondine mit der ich mich gerade unterhalte.“ Er kratzte sich am Hinterkopf und legte seinen Blick kurz auf mich, sein Lächeln wirkte echt und entschuldigend. „Sorry.“

Ich stimmte in sein Lächeln ein und wank locker ab, „Ich nehm's dir nicht krum.“

Er zwinkerte mir nochmal kurz zu und wandte sich dann wieder zu Ino.

„Also, ich hab morgen das Strandhaus meiner Eltern am Balde East Side River und würde dich gerne einladen. Ähm, also deine Freundinnen können natürlich auch kommen.“

Ich kannte meine beste Freundin, an der Art wie sie ihre Sonnenbrille vom Haar auf die Nase hat gleiten lassen, wie sie ihren Rücken ein wenig zu sehr durch bog und das leicht arrogante Lächeln, das alles sagte mir das sie schon jetzt entschieden hatte auf diese Party zu gehen. Aber sie wollte noch ein wenig spielen.

„Ich weiß nicht … morgen wollten wir eigentlich, ach was war das noch, naja auf jeden Fall bin ich mir noch nicht sicher ob wir kommen können. Da musst du vielleicht noch ein paar überzeugende Argumente liefern.“

Unsicher huschte sein Blick von Ino zurück zu seinen Freunden, die wie auf Kommando anfingen zu Gröhlen und zu Pfeifen.

„Ähm also, es gibt Alkohol und einen Pool. Der DJ hat eben auch schon zugesagt und alle wichtigen Leute werden da sein, vom Football Team bis zu den Cheerleadern. Ihr werdet fast die einzigen Freshman … normalerweise kommen die Neuen nicht gleich auf so eine exklusive Party.“

Ino warf einen überflüssigen Blick in die Runde, Temari stellte gedanklich wahrscheinlich gerade schon ihr Outfit zusammen, und nickte kaum merklich, worauf Ino sich dann wieder an den Surferboy vor uns wandte.

„Schön wir werden es schon irgendwie einrichten. Ino Yamanaka, du kannst mir bei Instagram die nötigen Infos schreiben.“

„Oh, ja gut dann mach ich das. Ich bin übrigens Kiba … “

„Alles klar Kiba … wir sehen uns. “ Unterbach Ino den jungen Mann, der sie verdattert dabei beobachtete wie sie sich nach hinten auf ihr Handtuch nieder ließ und ihre Sonnenbrille in den heißen Sand neben sich warf. Nach einigen Sekunden schien er sich aber wieder gefangen zu haben und setzte wieder sein Zahnpastalächeln auf.

„Das wird mega, ich versprech es dir.“ Kurz wank Kiba auch dem Rest von uns ehe er sich umdrehte und zurück zu seinen Freunden joggte.

„I-Ich glaube ich kann morgen nicht mitkommen. Mein Vater wird das nie im Leben erlauben.“

Schmunzelnd drehte Ino ihren Kopf zu Hinata, die nervös an ihrer Unterlippe kaute.

„Wir sagen einfach wir machen einen Filmabend bei mir zuhause. Und da meine Eltern nicht da sind gibt es auch keinen, der das dementieren könnte.“

„Ino, ich weiß auch nicht ob das so gut ist, meine Mum … naja du kennst sie doch, wenn es in den Wahlkampf geht.“

Da meine Mum für ein Amt im Senat kandidierte, um ihre zweite Amtszeit anzutreten, war sie das komplette Gegenteil von sich selbst. Normalerweise würde sie mich quasi nötigen auf diese Party zu gehen und Spaß zu haben, aber wenn der Wahlkampf anstand dann war sie ein nerviger Kontrollfreak, der sämtliche Fehltritte von sich fernhalten wollte. Dies schloss dann sowohl meinen Dad, meine drei Geschwister und mich ein. Sally, meine ältere Schwester entging dieser Folter, da sie vor über einem Jahr ausgezogen war um Politik in Washington zu studieren.

„Auch deine Mum wird das nie erfahren, Saku! Ich weiß das deine Mama die nächsten zwei Monate durchdreht aber was soll man den bitte gegen einen harmlosen DVD Abend einwenden?“

Hinatas Blick kreuzte meinen, ich wusste genau so gut wie sie das wir sowieso auf dieser Party landen würden. Ein wenig Lust hatte ich ja schon das konnte ich nicht leugnen, auch wenn das bedeutet das ich den ganzen Samstagvormittag mit lernen verbringen würde.

„Der Blade East Side River ist nicht weit weg von mir, wir könnten hinlaufen und für den Rückweg nehmen wir einfach ein Taxi. Keiner unserer Eltern wird merken das wir je da waren, aber wir werden trotzdem die coolsten Freshman unserer Stufe werden.“ Ein fast schon träumender Ausdruck zierte nun Temaris Gesicht die sich neben Ino gelegt hatte.

„Wir haben so lange von der High School geträumt Mädels, dann lasst es uns auch zu einer unvergesslichen Zeit machen.“
 


 

„Mum? Dad? Ich bin wieder da!“ Ich warf meine Tasche auf den Marmorboden des Flurs und kickte meine Flip Flops gleich hinterher.“

„Schätzchen? Wie war es am Strand? Hattet ihr Spaß?“ mein Vater steckte seinen Kopf durch die Küchentür und wank mich ins Zimmer. Ich schlenderte also in Richtung Küche und ließ mich schließlich an der Esstheke nieder.

„Ja hatten wir. Und wie lief es bei euch? Ist Mums Team bereit?“

Dad verdrehte nur die Augen lächelte dann aber ein wenig und schob mir ein Glas Cola rüber.

„Du kennst deine Mutter, sie ist immer bereit wenn es um ihre Karriere geht. Also ja, das Treffen ist gut gelaufen, die letzten Leute sind erst vor einer halben Stunde weg.“

Ich nahm einen großen Schluck aus dem halb vollen Glas und wischte mir fahrig mit dem Handrücken über den Mund.

„Sehr schön … sag mal Dad, kann ich morgen vielleicht bei Ino schlafen? Sie hat uns zu einem DVD Abend eingeladen und ich würde wirklich gerne hin.“

„Ich denke das-“

„Kommt nicht in Frage.“ Meine Mutter lehnte in der Tür und fixierte uns beide. „Morgen Abend ist euer Breefing! Schon vergessen?“

„Mai, warum ziehst du den Termin nicht ein wenig nach vorne und lässt deiner Tochter ihren Spaß. Ino wird dir sicherlich nicht böse sein, wenn du erst gegen acht bei ihr bist, oder?“

„Nein, nein! Das macht ihr bestimmt nichts aus!“ pflichtete ich meinem Vater schnell zu und sah wieder hinüber zu meiner Mutter, die unzufrieden an ihrer Unterlippe kaute.

„Du weißt wie wichtig dieser Wahlkampf für uns ist Sakura, oder? Bitte sag mir, dass du weißt, das es für die Familie unerlässlich ist an einem Strang zu ziehen.“

Seufzend nahm ich mein Glas zur Hand und ließ mich vom Hocker rutschen.

„Ich weiß das Mum, und ich zieh auch mit an deinem Strang, aber ich will auch mein eigenes Leben genießen.“

Ich blieb vor ihr stehen und ließ ihre Musterung über mich ergehen.

„Na schön. Dein Vater bringt dich morgen Abend zu Ino. Verschieben kann ich den Termin zwar nicht mehr, aber dafür wirst du eine extra Stunde von mir persönlich bekommen.“

Dankend drückte ich ihr einen Kuss auf die Wange und huschte an ihr vorbei. Damit wäre mein Problem geklärt, abgesehen von der Frage was man zu einer High School Party überhaupt anzieht, hoffentlich lief es bei Hinata ebenso gut.

Als ich mein Zimmer betrat, schnappte ich mir sogleich die Fernbedienung für meine Anlage und ließ ein wenig Ed Sheeran im Hintergrund laufen, während ich mich vor meinen Kleiderschrank stellte und Gedankenverloren einen Bügel nach dem anderen von links nach rechts schob.

Das eine war zu schlicht für eine Party, das andere zu aufgedonnert, und alles dazwischen gefiel mir irgendwie auch nicht mehr.

Nach über einer halben Stunde ließ ich mich frustriert aufs Bett fallen und blies mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht.

Und da dachte ich bis vor einer Stunde noch das der Französischtest mein größtes Drama diese Woche werden würde, aber diese Kleiderkrise war eine mittlere Katastrophe. Ino konnte ich nicht fragen, denn auch wenn ich nicht übermäßig dick war so hatte ich doch ein wenig mehr auf den Rippen zu bieten wie meine beste Freundin. Von Hinata und Tenten wusste ich das sie ebenfalls nichts außergewöhnliches Partytaugliches im Schrank hatten und Temari würde so aufdrehen, dass ich lieber nicht fragen wollte.

Mit einem frustrierten halblauten Schrei ließ ich mich rückwärts auf die weiche Matratze fallen und presste mir eins der vielen Kissen aufs Gesicht.

„Du bist doch gerade mal im ersten Jahr und schon verzweifelst du an der High School?“

Ich nahm das Kissen von meinem Gesicht und sah zu meiner Schwester, Savannah stand in der Tür und blickte zu mir rüber. Sie war zwei Jahre älter als ich und besuchte ebenfalls noch die High School, allerdings hatte sie meine Eltern überreden können, sie auf die Mädchenschule in der Gegend zu schicken, weiß der Himmel was sie dort wollte, sie meinte nur es würde auf Bewerbungen fürs College nachher besser aussehen.

„Du hast ja keine Ahnung!“ brummte ich und stützte mich auf meinen Unterarmen hoch.

„Vielleicht kann ich dir ja helfen?“

Sie trat ins Zimmer, schloss die Tür und hüpfte zu mir aufs Bett. Auffordernd sah sie mich an, begann mit einen ihrer langen blonden Haarsträhnen zu spielen.

„Du darfst Mum und Dad aber nichts davon erzählen!“

Ein verstehendes Grinsen schlich sich auf ihre rosa bemalten Lippen.

„Ahh … es geht also um einen Jungen?“

„Nein!“ leicht rot um die Nase schüttelte ich energisch den Kopf, „Es geht um eine Party morgen Abend.“

„Hm … mindestens ein genauso guter Grund um unsere Eltern ein bisschen anzuflunkern. Also wo liegt das Problem?“

„Ich … also die ist halt schon morgen Abend und ich weiß nicht was ich anziehen soll. Ich weiß nicht mal ob ich überhaupt irgendwas Passendes im Schrank habe. Wir waren noch nicht auf vielen Partys und meine erste auf der High School möchte ich nicht gleich als am grässlichsten gekleidetes Mädchen betreten.“

Schmunzelnd warf Savannah selbst einen Blick hinüber zu meinem offenen Kleiderschrank.

„Soll ich dir was leihen? Ich hab mir auch immer Sally's Klamotten geborgt! “

„Sav, du und Sally haben auch die gleiche Größe. Ich sehe in einer 36 aus wie eine Wurst in Pelle!“

„Das stimmt doch gar nicht! Ich hab bestimmt was Schönes für dich im Schrank!“

„Savannah bitte! Ich hab keine Zeit dafür das du mein Ego streicheln willst!“ murrte ich und ließ den Kopf ein bisschen hängen.

Wie gesagt ich war nicht dick, aber mit einer 38/40 doch etwas kräftiger gebaut als die anderen Weiber in meiner Familie. Meine Schwester konnten wirklich Essen was sie wollten, sahen in jedem Kleid mit jedem Schnitt und jeder Farbe super aus und ich leider nicht. Übel nahm ich ihnen das nicht, aber in solchen Situationen wünschte ich mir das ich mich einfach genauso an Savannah's Schrank bedienen könnte, wie sie es bei Sally gekonnt hatte.

„Hey, lass den Kopf nicht hängen Schwesterchen! Dann gehen wir morgen Früh eben noch ein bisschen Shoppen!“

„Ich hab keine Zeit, mein Test … “

„Du bist seit einer Woche nur am Lernen. Die High School soll Spaß machen und keine einzige Folter sein. Reinhängen ist ja gut aber du brauchst definitiv mehr Spaß!“

Seufzend und wohlwissend das ich sowieso mit meiner Schwester in der Mall stehen würde, nickte ich schließlich und lächelte ihr dankbar zu.

„Was würde ich bloß ohne dich machen, Sav.“
 


 

„Hinata, du siehst hübsch aus.“ Lächelnd zupfte die Schwarzhaarige an ihrem Top herum, definitiv nicht ihr eigenes. Ich würde eher auf Inos Garderobe tippen. Aber der schwarze leicht glitzernde Stoff passte wirklich gut zu ihr.

„Dankeschön Sakura. Du siehst aber auch sehr hübsch aus.“

„Da kann ich ihr nur zustimmen.“ grinste Temari und hackte sich für den Weg aus dem Wohnzimmer bis in den Flur bei mir ein.

Savannah und ich waren heute Morgen tatsächlich noch in die Mall gefahren und hatten etwas gefunden – eine hellblaue Off Shoulder Bluse die man am rechten Saumen mit einem lockerem Knoten etwas aufpappen konnte und eine schwarze Jeans mit leicht zerrissenen Stellen über die Beine hinweg verteilt.

„Macht euch nicht die Mühe euch zu setzen Ladys, unser Fahrer ist in wenigen Sekunden hier.“ meinte Ino als Hinata sich schon auf der Treppe ins Obergeschoss niederlassen wollte, und reichte ihr lieber die halb volle Sektflasche.

„Wen hast du denn jetzt eigentlich organisiert um uns zu fahren?“ neugierig lehnte sich Tenten in den Türrahmen zwischen Wohnzimmer und Flur.

„Mein Bruder hat sich erbarmt uns zu fahren. Und keine Sorgen, seine Lippen sind versiegelt.“

Grinsend schlüpfte ich in meine Stiefeletten, der Absatz brachte laut meiner Schwester und zwei Verkäuferinnen meinen Hintern sehr Vorteilhaft zur Geltung und streckten meine kurzen Beine. Mir war nur wichtig gewesen das ich darauf lange stehen, laufen und tanzen konnte.

Gerade hatte ich den silbernen Reißverschluss an der Rückseite der schwarzen Schuhe geschlossen hupte auch schon ein Auto vor dem Haus.

Alle nacheinander schnappten wir uns unsere Taschen von der Kommode und liefen hinaus in den Vorgarten, den schmalen Kiesweg bis zur Straße hinunter.

Inos Bruder lehnte schon an seinem weißen Wagen und öffnete uns die Hintertür nachdem er uns kurz begrüßt und ein Foto von uns gemacht hatte.

Tenten hatte auf dem Schoß von Temari Platz genommen und umklammerte die Sektflasche wie einen Rettungsanker.

„Sagt mal wie kommen fünf Freshman eigentlich auf eine solche Party?“ Inos älterer Bruder Max, hatte selber erst seinen Abschluss gemacht und trat sein erstes Semester im College an.

„Mit knappen Bikinis wie sonst.“ lachte Temari und zwinkerte ihm kokett zu.

„Du hattest bestimmt ein paar gute Argumente.“ grinste er ihr über den Rückspiegel zu.

Ino schnaufte einmal empört über diesen Kommentar, sagte aber weiter nichts dazu. Über die Zeit hatte sie sich dran gewöhnt, dass ihr Bruder liebend gerne mit allem flirtete was nicht bei drei auf dem Baum ist und das Temari sich es nicht nehmen ließ ihn in diese Richtung hin gerne zu reizen.

„Es waren eher die Argumente deiner Schwester die uns diese Einladung beschert haben. Aber wen wundert das?“ klinkte sich nun auch Tenten mit ein.

Max sah kurz zu Ino herüber, „Manchmal glaube ich, ich sollte all deine knappen Klamotten gegen Rollkragen und bodenlange Röcke austauschen.“

„Halt die Klappe Max, du bist doch derjenige der alles bespringt, was nicht bei drei auf dem Baum ist.“

„Das ist was vollkommen anderes!“

„Jaja, mach dich locker und schau auf die Straße. Das ist nur eine Party und nicht die Versteigerung meiner Jungfräulichkeit.“

Kichernd nahm ich Temari die Sektflasche ab und genehmigte mir einen großen Schluck der prickelnden Flüssigkeit.

„Da gibt es ja auch nicht mehr viel was man versteigern könnte.“ hörte ich Max von vorne noch brummen.

Als eine kurze undefinierte Stille das Auto übernahm, drehte Ino schließlich das Radio lauter und Hinata neben mir begann im Takt der Musik ihre Fingerkuppen auf ihrem Oberschenkel tanzen zu lassen.

„Hier wären wir.“ Die Musik von draußen übertönte das Radio und bunte Lichter hingen überall in den Bäumen, die andere Straße entlang gepflanzt waren.

„Tut mir nur einen Gefallen. Ruft mich an, wenn ihr abgeholt werden wollt oder nehmt euch ein Taxi. Wenn Footballer oder Schwimmer euch nach Hause fahren wollen, verspreche ich euch meinen sie damit ihr zuhause und nicht euers. Passt auf eure Drinks auf und-“

„Max! Das ist nicht unsere erste Party, klar?!“ unterbrach Ino schließlich ihren Bruder.

„Nein Ino, das ist eure erste Party. Glaub mir alles davor waren Kinderveranstaltungen. Es gibt schon einen Grund warum hier eigentlich nur die höheren Semester eingeladen sind. Also tu einfach was ich sage. Ich will nicht, das du deinen Ruf schon im ersten halben Jahr vollkommen versaust, weil du dich wie ein leicht zu habendes unreifes Mädchen aufführst.“

Die beiden Geschwister sahen sich tief in die Augen bis Ino schließlich seufzte und nickte.

„Na schön, wir sind brav, aber bitte erspar mir deinen Moralvortrag. “

„Das wollte ich hören, Schwesterherz.“

„Danke fürs fahren Max!“ schüchtern lächelte Hinata den Älteren an und folgte dann Temari und Tenten, die schon ausgestiegen waren. Auch ich und Ino verließen das Auto und sobald die letzte Tür zu war, fuhr der weiße Wagen die Straße weiter hinunter.

„Ich weiß, ja nicht wie es euch geht Mädels, aber ich denke wir werden heute viel zu viel Spaß haben.“
 

Mir ist es etwas unangenehm, ich kenne kaum jemanden auf dieser Party außer meine Freundinnen. Und genau diese waren gerade weit und breit nicht zu sehen, oder in Beschlag.

Also versuchte ich möglichst lässig auf dem Sofa zu sitzen, und mir einfach nicht anmerken zu lassen das ich gar nicht so richtig wusste was ich eigentlich hier machen sollte.

Max hatte schon recht, auf den 'Partys' auf denen wir sonst waren, sind nicht mal halb so viele Leute gewesen, die Musik war nicht so Laut und es ist auch nie so viel Alkohol geflossen. Hier jedoch wurde eine Flasche nach der anderen geöffnet, es gab Trinkspiele soweit das Auge reichte und es wurde geflirtet was das Zeug hielt.

Aus dem Augenwinkel erkannte ich Hinata, die sich mit einem älteren Jungen unterhielt, oder er sich mehr mit ihr, wenn man es genau nahm. Kaum zu glauben, sogar die kleine schüchterne Hinata hatte hier mehr Spaß als ich.

Erleichtert stellte ich ein kaum merkliches Brummen im Inneren meiner Handtasche fest, und im nächsten Moment hatte ich schon mein Handy heraus gekramt und öffnete den Chat mit meinen Geschwistern.
 

Savannah:

Wie läuft deine Party Sakura? Hier ist es zum Erschießen!

Kenji:

Party? Auf was für einer Party treibst du dich rum?

Sally:

Ich hoffe, du machst dem Namen Haruno alle Ehre, ich hab schließlich als Partymonster die Schule verlassen und Kenji ist auch ganz gut dabei.
 

Schmunzelnd tippte ich meine Antwort:

Eine Party am Balde East Side River, von irgendeinem Kiba. Geb mein Bestes euch zu vertreten, brauch aber vielleicht doch noch ein paar Tipps beim nächsten Mal.
 

Ich sendete die Nachricht zwar ab, aber raus ging sie nicht. Wahrscheinlich war das Netz überlastet mit all den Handys hier. Einige Sekunden starrte ich noch auf mein Handy, bis ich es schließlich seufzend in die Tasche zurücksteckte und mir gelangweilt ein paar Haare aus dem Gesicht wischte.

Sally hatte Kenji und sich schon ganz richtig beschrieben, sie waren Partymonster und so ziemlich überall eingeladen. Wäre mein großer Bruder nicht auf einem 3-monatigem Schüleraustausch, dann wäre er bestimmt auch hier. Nur wüsste er wie man sich zu verhalten hat, wie man mit Leuten ins Gespräch kommt und er würde zu hundert Prozent jedes dieser bescheuerten Trinkspiele kennen. Ganz im Gegensatz zu mir.

„Sakura! Hey Süße, komm rüber!“ Inos Stimme drang gegen den Lärm zu mir durch, sodass ich mich nach hinten drehen musste um sie zu sehen.

Dort stand sie mit einigen großgewachsenen Typen zusammen, der einen Arm um ihre Schulter gelegt hatte konnte ich als Kiba ausmachen, also denke ich mal wird sich das Team um sie versammelt haben.

Unsicher ob ich gerade zu einer Rettungsaktion aufbrach, erhob ich mich mit meinem fast leeren Bier das noch auf dem Tisch stand, und lief auf die Gruppe zu.

Angekommen wurde ich überschwänglich von Ino begrüßt und auch so gleich vorgestellt.

„Das hier ist Sakura Haruno! Sakura das sind Naruto und Neji, Gaara kennst du ja.“

„Haruno … bist du die Schwester von Kenji?“ der Blonde der mir eben als Naruto vorgestellt wurde, begutachtete mich von oben bis unten.

„Ja … das bin ich wohl.“

„Krass! Wir sind in einem Team!“ lachend klopfte er mir ein paar Mal auf den Rücken, „wie kommt es das ich dich noch nicht kenne.“

„Wahrscheinlich hast du mich bis jetzt einfach übersehen.“ Schulterzuckend nahm ich den letzten Schluck meines Bieres.

„Ach du wärst mir doch schon aufgefallen mit deinen verrückten Haaren. Wie kommt man darauf sie sich in Rosa zu färben?!“

„Das ist ein Gendefekt, sie kann nichts dafür.“ übernahm Ino das Antworten für mich.

„Krasser Scheiß!“

Fasziniert nahm er eine meiner Haarsträhnen und begutachtete sie ein wenig.

„Sakura, ich will mir was zu trinken holen … kommst du mit?“ Mit einer auffordernden Geste hielt er mir seinen leeren Becher entgegen.

„Ähm klar.“ Zufrieden schnappte er sich meinen Arm und zog mich von Naruto weg, der das Schulterzuckend hinnahm und sich wieder Ino zuwandt.

„Tut mir leid, wenn Naruto aufdringlich wirkt, er ist einfach wie er ist.“ murmelte mein Begleiter als wir schließlich in der Küche ankamen. Hier war es angenehm ruhig, wenn die Tür zu war.

„Schon Okay, er scheint ja sehr nett zu sein. Kenji spricht nur gut über ihn.“ Murmelte ich genau so leise zurück, ließ meinen Blick suchend über die vielen Flaschen gleiten.

Gab es denn nichts ohne Alkohol?

„Was brauchst du?“

„Wasser wäre nicht schlecht.“

Grinsend deutete er auf den Wasserhahn an der Spüle.

„Das ist nicht euer Ernst.“

„Die meisten Leute wollen alles aber kein Wasser auf so einer Party.“

seufzend schnappte ich mir einen der roten Becher und ließ etwas Leitungswasser reinlaufen.

„Falls jemand fragt sagst du einfach es wäre Vodka.“

„Als wäre es eine Schande Wasser zu trinken.“

„Kleine, das ist eine Schande.“ Er selbst füllte sich gerade etwas Bourbon in seinen Becher, ging zum Kühlschrank und holte eine Dose Cola heraus.

„Also, du scheinst ja nicht gerade Spaß zu haben, oder?“

„Ist das so offensichtlich?“

„Du trinkst Wasser mit einer Miene als würdest du es mir gleich ins Gesicht schütten, also ja es ist sehr offensichtlich.“

„So schlimm ist es auch wieder nicht.“ murrend verschränkte ich die Hände vor der Brust und lehnte mich gegen die Spüle.

„Oh doch. Also was sorgt dafür das die kleine Haruno hier keinen Spaß hat? Ich kenne sowohl Sally als auch Kenji und sie schienen mir beides ziemlich Party begeistert. Und wenn ich dich bei uns zuhause sehe, wirkst du auch nicht gerade wie ein Kind von Traurigkeit“

„Ich hab es mir einfach anders vorgestellt. Ich dachte ich würde mit meinen Freundinnen tanzen und Spaß haben.“

„Und warum tanzt ihr dann nicht und habt Spaß? Obwohl wenn ich das anmerken darf, Ino scheint ziemlich viel Spaß zu haben.“

„Ich hab keine Ahnung, die anderen hab ich sowieso aus den Augen verloren.“

Schmunzelnd kam mir Gaara ein gutes Stück näher, nahm mir meinen Becher aus der Hand und tauschte ihn stattdessen mit seinem aus.

„Hey! Was soll das?“

„Ich sorge dafür das du Spaß hast. Vertrau mir, das wird noch ein guter Abend.“

Wiederwillig sah ich dabei zu wie er mein Wasser wegschüttete und stattdessen seine Mischung von eben wiederholte.

„Und jetzt raus mit dir. Ich will nicht das Temari mir vorwirft ich hätte mich nicht vorbildlich um dich gekümmert.“

„Jaja.“ Ich ließ mich von ihm nach draußen schieben, seine Hand verweilte auf meinem Kreuz bis wir wieder bei den anderen angekommen waren.

„Ah da bist du ja wieder! Kiba hat gefragt ob wir nächste Woche zu seinem Spiel kommen. Du begleitest mich doch oder?“

„Babe, damit waren eher Temari oder Hinata gemeint, nicht unbedingt Haruno oder die andere.“ Sein leises Nuscheln sollte wohl eigentlich in der lauten Musik untergehen, ich bekam trotzdem jedes Wort mit. Auch Ino's Antwort, die mich daran erinnerte warum dieses Mädel meine beste Freundin war.

„Mich gibt es nicht ohne Sakura, und auch nicht ohne Tenten. Wenn du damit nicht klarkommst, dann tuts mir leid, aber so heiß bist selbst du nicht.“ Überrascht verzog Kiba das Gesicht bevor er sich dann mit aufgesetztem Lächeln zu mir wandte.

„Ich würde mich freuen, wenn ihr kommt. Naruto hält euch sicher ein paar Plätze frei.“

„Ich weiß nicht, ich will dir nicht die Aussicht auf der Tribüne versauen. Aber ich lass es mir durch den Kopf gehen.“

Ich nahm einen kräftigen Schluck aus meinem Becher, einen Dank an dieser Stelle an Gaara das hier eine gute Portion Bourbon drin ist, als Ino meine Hand ergriff.

„Lass uns tanzen gehen, ich hab Temari und Hinata eben auf der Tanzfläche gesehen!“

„Das ist die beste Idee des Abends.“ Zufrieden schweifte mein Blick noch kurz zu Temaris älterem Bruder, der mir grinsend zuzwinkerte und mir kaum merklich zu prostete.

Gemeinsam quetschten wir uns durch die Menge an Menschen die im großen Wohn-Esszimmer auf Tischen, Sofas und allem anderen tanzten was nicht wegräumt oder voll gestellt ist war.

„Da seid ihr ja! Wir haben euch draußen schon überall gesucht!“ herzlich drückte Temari uns bevor sie weiter ihre Hüften zum Takt der Musik bewegte.

„Wo ist Tenten?“

„Die ist draußen und unterhält sich sehr angeregt mit einem gut aussehenden Typen.“

„Na da sollten wir dann wohl besser nicht stören.“
 


 

„Und deswegen musst du dich auch tadellos benehmen, Sakura! Es sind nur ein paar Wochen bis der Wahlkampf vorbei ist. Ich brauch diese Wahl, das ist mir wirklich wichtig. Also tu mir den Gefallen und präsentiere dich einfach als das liebenswürdige gut erzogenes Kind, das du bist. Keine Eskapaden, weder mit deinen Freundinnen noch mit irgendwelchen Jungs, klar?“

Dank der Party durfte ich mir nun den ganzen Vortrag der Wahlvorbereitung am Dienstagmorgen anhören. Ich hatte eine ganze Stunde eher aufstehen müssen, ich wusste das Mum das tat um mich zu 'bestrafen', weil ich nicht da gewesen war und somit den geforderten Einsatz nicht gezeigt hatte. Aber das hatte scheinbar nicht gereicht, denn jetzt durfte ich mir den gleichen Mist jetzt nochmal beim Mittagessen anhören.

„Ich hab das schon verstanden, Mama. Ist ja nicht so als wäre das die erste Wahl die ich mitmache.“

Zufrieden strich sich meine Mum eine lose Strähne hinters Ohr und begann damit ihren Blazer akribisch nach Fuseln abzusuchen.

„Gut, ich erwähne das auch nur weil deine Schwestern in deinem Alter angefangen haben sich mit Typen rum zu treiben und einen drauf zu machen, aber da muss ich mir bei dir ja in keinerlei Hinsicht Sorgen machen.“

Savanah verdrehte nur die Augen und wandte sich kopfschüttelnd ihrer Müslischale zu.

„Sakura könnte genauso einen drauf machen oder sich wen klären, wie ich und Sally.“

„Sei nicht albern Sav, Sakura ist nicht so wie ihr zwei! Iss dein Müsli, dann kann euer Vater euch wegbringen.“

Als meine Schwester noch was sagen wollte legte ich kurz den Zeigefinger vor meine Lippen, es war egal was sie sagte, es würde nichts an Mums Ansichten ändern.

„Komm schon Sakura, ich flechte dir noch die Haare.“ brummte sie dann schließlich und stand mit einem Ruck vom Tisch auf.

Schnell folgte ich ihr in den Flur wo sie mich auf eine Treppenstufe drückte und sich selbst eine Stufe darüber positionierte.

„Mum ist so unfair zu dir! Lass dir das doch nicht immer gefallen!“

seufzend lehnte ich mich zurück als Sav etwas an meinen Haaren zog, „Ich weiß dir passt das nicht, aber es ist leichter es zu ignorieren als sich deswegen aufzuregen.“

Sie warf mir den ersten Zopf nach vorne über die Schulter bevor sie sich der zweiten Seite zuwandte.

„Außerdem hab ich genug Spaß, das weißt du doch.“ aufmunternd tätschelte ich den Fuß meiner Schwester.

„Ich weiß … aber es regt mich trotzdem auf.“ Auch den zweiten Zopf hatte sie schnell fertig geflochten und stand langsam auf.

„Ich hol Dad, warte hier.“

Während ich wartete zog ich mir schon mal meine Schuhe über und griff nach meiner Tasche die auf dem Treppenabsatz stand.

Mit einem gezielten Griff beförderte ich mein Handy heraus.
 

Wir sind schon da, halte dir einen Platz frei.

Kuss Ino.
 

Dazu hatte sie mir noch ein Foto geschickt das die wirklich gute Aussicht über das Spielfeld zeigte.

„Sakura? Dad sagt, wir sollen uns schonmal ins Auto setzen.“

Lächelnd stand sie schon wieder neben mir und zog mich hoch.

„Sag mal Savannah, warum gehst du eigentlich zu dem Spiel? Ich meine du hast doch gar nichts mit den Teams zu tun, oder?“

„Ich schau mir einfach gern die heißen Kerle der anderen Schulen an. Der einzige Nachteil einer Mädchenschule ist das man dort als hetero schlecht jemanden kennenlernen kann.“

Gemeinsam setzten wir uns auf die Rückbank, Dad kam ebenfalls gerade aus der Haustür und steuerte auf unseren Jeep zu.

„Außerdem muss ich meine kleine Schwester doch im Auge behalten.“ nuschelte sie kurz bevor Dad sich ins Auto setzte.

„Ihr seht sehr hübsch aus Mädchen.“

Zuckersüß lächelte Sav unseren Vater an, der uns durch den Rückspiegel ansah.

„Danke Daddy!“

Man konnte es nicht anders sagen, meine Schwester war definitiv der Sonnenschein meines Vaters.

Auf dem Weg zur Schule sah ich den ein oder anderen Schüler mit Trikot oder Bemalung auf den Gehwegen, alle in Richtung Sportplatz.

„Seit vorsichtig, wenn ich euch abholen soll ruft einfach an. Ansonsten viel Spaß.“

„Danke Dad!“ mit einem Ruck schubste ich die Tür des Wagens auf und stieg aus.

Die ersten paar Meter liefen Savannah und ich noch gemeinsam, bis wir auf eine Gruppe ihrer Freundinnen trafen.

„Du musst nach dem Spiel nicht auf mich warten, Hinatas Mum bringt mich zurück.“

„Sehr gut! Viel Spaß!“

Lächelnd winkte ich ihr und ihrer Clique, machte mich dann aber schnell auf den Weg. Nichts gegen die Freundinnen meiner Schwester, aber die waren mir manchmal einfach zu … zu Girly und zu anstrengend. Nicht das meine Freundinnen nicht Girly und Anstrengend waren, aber auf eine bessere Art und Weise.

Vorbei an den vielen Menschen lief ich bis zur Tribüne und hielt erstmal Ausschau nach meinen Freundinnen. Aber unter all diesen Menschen war es gar nicht so leicht sie auszumachen.

Naja, bis zu dem Moment wo Ino mich wohl entdeckt hat und wie eine verrückte anfing mit den Armen in der Luft herum zu fuchteln.

„Und ich hab Sav's Freunde als anstrengend bezeichnet.“ murmelte ich leise, lief dann aber die schmale Treppe an der Tribüne hoch und quetschte mich zu den Anderen durch.

„Da bist du ja endlich! Du hast schon die Cheerleader verpasst! Es fängt jeden Moment an!“

„Sorry, aber ich musste mir nochmal Mums Foltervortrag zur Wahl anhören.“

„Hauptsache du bist jetzt da.“ lächelnd tätschelte Hinata mein Knie und Blickte dann zurück zum Spielfeld.

„Hier.“ Tenten lehnte sich an Ino vorbei und reichte mir eine kleine Flasche Wasser.

„Danke.“ die kühle Flasche war richtig angenehm auf meiner aufgeheizten Haut.

„Da kommen sie! Oh Gott Kiba sieht richtig heiß aus in dem Aufzug!“

Tatsächlich liefen die Spieler unserer Schule unter ohrenbetäubenden Jubel und Gekreische auf, ihre Helme hatten sie noch in der Hand.

Und ja, ich konnte Ino nicht absprechen das Kiba gut aussah.

Jeder der Spieler hatte sich zwei schwarze Striche ins Gesicht gemalt, wohl als Kriegsbemalung oder so.

Ich würde nicht behaupten, dass ich mich wahnsinnig gut auskannte mit Football, die Grundregeln und der Sinn war mir geläufig, aber ich war mehr ein Saison Zuschauer. Den Superball schaue ich unwahrscheinlich gerne mit meinen Freundinnen aber davor schau ich nur wenn es sich es gerade ergibt. Und hier ist es wohl auch nicht der Sport an sich der mich herbringt, sondern eher meine Freundschaft zu Ino und die Zugehörigkeit der Schule.

So verfolgte ich auch eher weniger Interessiert das Geschehen, tratschte zwischendurch ein bisschen mit Hinata, die dem ganzen auch nicht so viel abgewinnen konnte und spielte an meinem Handy.

Kenji, auch wenn er eigentlich im Schwimmteam der Schule war, wollte schließlich genau über das Spiel informiert werden.

„Kiba hat mir eben geschrieben ich soll ihn in der Halbzeit treffen, wenn der Coach mit ihnen fertig ist. Kommt ihr mit?“

„Süße, du weißt schon das er nur dich sehen will und wir nur das nervige Anhängsel sind?“

„Das ist mir durchaus bewusst Temari. Aber genau darum geht es. Er soll nicht denken es wäre einfach mich zu bekommen.“ grinsend zwinkerte sie uns zu und zog uns der Reihe nach auf die Beine.

„Ich glaube da haben wir jetzt wohl keine andere Wahl mehr.“ seufzte Tenten folgte Ino die schon auf halben Weg hinunter zum Spielfeld war.

„Ich glaub das alles nicht.“ brummte ich und folgte den Zweien mit den anderen.

Wie wir schon vermutet haben, sah Kiba eher wenig begeistert aus als wir alle fünf angestiefelt kamen. Ein paar seiner Team Kollegen stießen ihn grinsend an und deuteten in unsere Richtung.

„Hey Ino!“ mit einer herzlichen Umarmung begrüßte der Braunhaarige sie und drückte lang und fest an sich. Ino, betont lässig, tätschelte ihm kurz auf den Rücken und machte sich dann aber schnell von ihm los.

Kurz schweifte der Blick von Inos Verehrer zu uns, mehr als ein kurzes Nicken bekamen wir aber nicht.

„Ich geh mir was zu trinken holen.“ murmelte Tenten und schnappte sich ohne groß zu fragen meinen Arm um mich mit zu ziehen.

„Das Ganze ist doch zum kotzen, ich wette mit dir gleich sind unsere Plätze weg! Und wir konnten so super sehen! Nur weil Ino mit ihrer Hupfdohle rumschmachten will. Das kann sie auch gut genug ohne uns.“

„Ich weiß … aber Ino ist eine Naturgewalt die ich nicht heraufbeschwören möchte.“ grinsend stieß ich Tenten in die Seite, „Aber weißt du was, damit du bessere Laune bekommst, geb ich dir eine Cola aus. Und ganz nebenbei kannst du mir dann mal von dem Typen auf der Party erzählen.“

„Das mit der Cola nehme ich dankend an, aber bei dem Typen gibt es echt nicht viel zu erzählen.“

„Ach komm schon Ten! Ihr habt euch so lange unterhalten!“

„Ja, weil wir über Sport diskutiert haben und du weißt wenn ich mich da erstmal in Rage rede, kann ich nicht mehr aufhören.“ Gemeinsam stellten wir uns an der kleinen Schlange vor der Getränketheke an.

„Das kann doch nicht wirklich alles gewesen sein.“

„Glaubs oder Glaubs nicht, mehr als das und den höflichen Smalltalk gab es nicht. Aber er war sowieso der Meinung das Frauen im Sport nichts taugen, also sowieso uninteressant.“

„Was für ein Idiot.“ brummte ich und bestellte schnell zwei Cola, als wir endlich dran waren.

Wenig später war ich fünf Dollar leichter und dafür in Besitz von einer eisgekühlten Cola.

Zurück zum Team und zu den anderen wollten wir beide noch nicht, also setzten wir uns noch ein wenig in den Schatten neben der Tribüne und ließen den ganzen Trubel kurz in den Hintergrund rücken.

„Ich wünschte ich hätte meine Kamera dabei.“ murmelte ich und beobachtete ein paar Cheerleader die einige Räder schlugen oder mit ihren Sprüngen und Rufen versuchten die Stimmung für die zweite Halbzeit wieder anzuheizen.

„Kannst du nicht mit deinem Handy ein paar gute Schüsse machen?“

„Ja schon … aber mit meiner Kamera wäre es noch besser gewesen.“

„Na komm schon Saku, du machst ein paar schöne Fotos und ich geh schon mal schauen wo die anderen sind.“

Lächelnd drückte sich Tenten aus dem lauwarmen Gras hoch und zog mich dann gleich wieder mit auf die Beine.

„Na schön … schreib mir wo ihr ungefähr sitzt.“

Also trennten sich unsere Wege und während Tenten die Treppe der Tribüne hoch joggte, blieb ich am Rand stehen und machte mein Handy Einsatzbereit.

Ich schoss einige ganz passable Aufnahmen von den Cheerleadern und vom Auflaufen der beiden Teams.

Ich war auch ziemlich überrascht das ich niemanden sehen konnte der hier mit einer richtigen Kamera Fotos machte, in den ganzen High School Filmen die ich mir mit Ino und Temari eine Woche vor Schulbeginn reingezogen habe, ab es immer einen Typen der alles fürs Jahrbuch festgehalten hatte.

Tatsächlich machte ich auch noch in den ersten Minuten der Zweiten Hälfte einige gute Fotos. Es gelang mir wirklich coole Momente einzufangen und als ich schließlich genug hatte machte ich mich auf den Weg zu den anderen. Tentens Beschreibung war dabei übrigens keine große Hilfe.

„Mensch Saku, wo warst du denn?“ zischte Ino als ich mich an ein paar pöbelnden Mitschülern vorbei gequetscht hatte und mich schließlich neben Ino setzte, die ein wenig zur Seite rückte.

„Ich hab noch ein paar Fotos gemacht, sorry. Aber ich hab auch ein paar gute von Kiba für dich.“ Ich reichte ihr mein Handy und während sie über den Bildschirm wischte schaute ich aufs Spielfeld.

Wer konnte den schon ahnen das ein paar Fotos so viel ändern könnten.

Zoom

Sakura Pov.

„Sakura, die sind total auf deine Bilder abgefahren! Ehrlich, die haben sich die locker eine halbe Stunde angestarrt und wollten sie unbedingt haben.“ aufgeregt saß Ino vor mir in der Cafeteria, stopfte sich zwischen ihrem Redeschwall immer wieder eine Gabel Salat in den Mund.

„Hast du sie ihnen gegeben?“

„Bist du wahnsinnig?“ verdattert legte sie ihre Gabel aufs Tablet. „Ich geb doch nicht dein Bild einfach so raus, wenn sie die wollen können sie dich schön selber fragen!“

„Du weißt schon das mir das egal gewesen wäre?“ Der letzte Bissen meines Sandwiches verschwand in meinem Mund, während Ino nur die Augen verdrehte.

„Ich weiß, ich versuche doch nur dich interessanter zu machen!“

„Wozu? Ich bin gerade mal ein paar Wochen auf der High School, ich kann noch ein bisschen damit warten mich für irgendwen interessant zu machen.“

„Tzz, Sakura mit dieser Einstellung wird das nie was mit der Liebe.“

„Jaja Fräulein Neunmalklug. Mach du erstmal was aus dir und deinem Balljungen, dann kann man vielleicht weiter reden.“

Mit einen unzufriedenen Seufzen schob Ino ihr Tablet von sich und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Es läuft alles Planmäßig.“

„Da bin ich mir sehr sicher, aber bis es soweit ist, werde ich mich jetzt auf den Heimweg machen. Ich muss noch Hausaufgaben machen. “

Damit stand ich von meinem Stuhl auf und schulterte meine Tasche, Ino brummte noch was Unverständliches winkte aber brav zum Abschied.

Mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen schlenderte ich über den Schulhof, die meisten Schüler waren entweder schon wieder im Unterricht, in der Cafeteria oder zu Hause, die wenigsten waren noch hier draußen unterwegs. Ich hatte eigentlich auch schon seit über einer halben Stunde Schluss, hatte Ino aber versprochen das ich noch mit ihr esse bevor ich nach Hause gehe.

Die Blondine hatte zu ihrem Pech noch zwei Stunden Algebra, wo hingegen ich mich nach ein paar Hausaufgaben auf die Terrasse legen werde um an meiner bis heute nicht wirklich existierenden Bräune zu arbeiten.

Auf dem Heimweg fuhr ich an vielen Wahlplakaten vorbei, einige von meiner Mum. Dort war sie immer mit einer etwas ernsteren Miene abgelichtet, ihre Berater meinten nur ihre Augen sollten lächeln, das würde einen seriöseren und vertrauensvollen Eindruck hinterlassen.

Darüber konnte ich nur lachen, meine Mum hatte eigentlich ein Lächeln das wahrscheinlich jede Wirtschaftskrise lösen könnte, es war so voller Liebe und Vertrauen. Aber meine Meinung war im Wahlkampf genau so wenig gefragt wie die meiner anderen Geschwister, nur mein Vater hatte noch ein kleines – wirklich winzig kleines- Veto. Benutzt hatte er es nur einmal als man meinte meine Mum würde noch bessere Wahlergebnisse in Washington einheimsen und man sollte sich überlegen ob man nicht umziehen wolle. Ich war noch klein gewesen, aber Sally hatte wahnsinnig geweint und Kenji hatte sich über die viel zu versnobten Leute beschwert, die da angeblich wohnen würden.

Letzten Endes sind wir nicht weggezogen und Mum beteuert bis heute das sie froh ist, dass Dad sie aufgehalten hat.

„Bin wieder zuhause!“ rief ich, bekam aber wie ich es mir schon fast gedacht hatte keine Antwort.

Also warf ich meine Jacke auf den Garderobenständer und lief schnell nach oben in mein Zimmer.

Schuhe und Tasche landeten auf dem Boden und ich schaltete meinen Laptop an. Da mein bestes Stück schon etwas älter war, hatte ich genug Zeit meine Jeans gegen eine bequeme Sweatshorts auszutauschen und mir ein lockeres Top über zu werfen bis er hochgefahren war.

Da Unordentlichkeit nicht gerade zu meinen Schwächen zählte packte ich all meine Sachen gleich wieder weg und ließ mich dann aufs Bett fallen wo mein Laptop bereits auf mich wartete.

Neben meinem Fotobearbeitungsprogramm öffnete sich automatisch schon mein Instagram-Account und Pinterest.

Ich postete nicht besonders viel aber ich war da wohl wie jeder andere Teenager und wollte wissen wer meine Bilder liked und kommentiert, naja und wenn ich behaupten würde ich nutze es nicht um andere Leute dann und wann zu stalken, müsste ich lügen.

Ich checkte also kurz meine Nachrichten und scrollte durch die Bilder meiner Freunde und sagen wir mal Bekannten.

Gerade wollte ich das Fenster schon wieder schließen als ich meine Abonnenten-Anfrage leuchten sah. Neugierig klickte ich ihn an und wartete kurz bis meine Anfragen angezeigt wurde.
 

Sasuke Uchiha hat Sie abonniert – Bestätigen?
 

Was zur Hölle?!

Einige Sekunden starrte ich das ganze nur an und ließ es auf mich wirken.

Warum wollte mir Sasuke Uchiha folgen?! Wir haben nicht ein Wort miteinander geredet, geschweige denn jemals richtig Kontakt zueinander gehabt.

Mit einem Seufzen nahm ich die Anfrage schließlich an und klappte den Laptop wieder zu. Wenn Ino das wüsste würde sie komplett ausrasten, aber wenn wir mal ehrlich sind ist das auch nur ein Kerl wie jeder andere. Also machte ich mir auch genauso viele Gedanken über ihn wie über alle anderen – nicht besonders viele.

Seufzend stemmte ich mich wieder hoch und krabbelte eher unelegant von meinem Bett herunter, meine Hausaufgaben machten sich schließlich nicht von allein.
 

Nachdem ich über eine Stunde meine Hausaufgaben gemacht hatte, hatte ich mich dann endlich in die Sonne gelegt. Dafür liebte ich es hier zu wohnen, die Sonne war nirgends so schön wie hier, da war ich mir sehr sicher.

„Sakura?“ Träge öffnete ich meine Augen und sah meine Mutter aus dem Haus auf mich zu kommen.

„Ja? Was ist los?“

„Was los ist? Ich hab dir bestimmt zehn Nachrichten geschrieben das du bitte schon mal die Küche aufräumen sollst, damit ich nur noch einmal drüber putzen muss, und was sehe ich wenn ich nach Hause kommen? Meine Tochter, die am Pool liegt und eine Küche die aussieht als hätten wir für vierzig anstatt nur für vier Personen gekocht.“

Mit einem entschuldigenden Lächeln richtete ich mich etwas auf.

„Sorry Mum. Ich hatte mein Handy schon seit ich hergekommen bin nicht mehr in der Hand.“

„Wofür haben wir euch die Dinger denn bitte gekauft?!“ genervt stützte sie ihre Hände in die Hüfte und schüttelte ein bisschen den Kopf.

„Soll ich es jetzt noch schnell machen?“ Ich war schon dabei aufzustehen da wank meine Mutter ab und kam auf mich zu.

Aus der Tasche ihres Rocks zog sie schließlich mein Handy und reichte es mir.

„Hier, es hat in deiner Jackentasche rumgeklingelt. Und Schatz, wenn du dich das nächste Mal Sonnen willst, benutz ruhig etwas Öl, das wird deinem Teint guttun.“ Lächelnd nahm ich ihr mein Handy aus der Hand und lehnte mich wieder zurück.

„Danke Mama.“ rief ich ihr hinterher als ich mich wieder zurücklehnte.

„Dank es mir morgen mit einer sauberen Küche!“

Grinsend entsperrte ich mein Handy, eigentlich wollte ich direkt die Nachrichten in der Gruppe von mir und meinen Freundinnen lesen, aber da erregte etwas anderes meine Aufmerksamkeit.
 

Sasuke Uchiha hat dir eine Nachricht gesendet: Hey, schick …
 

Irritiert tippte ich auf die Benachrichtigung um alles zu lesen.
 

Hey, schick mir die Fotos von mir vom Spiel. Ino hat gesagt man müsste dich selbst fragen.
 

Sasuke.
 

Schnaubend schüttelte ich den Kopf. Nett das er nicht fragte, sondern einfach verlangte, aber was anderes musste man als 'normalo' wahrscheinlich gar nicht erst von einem Quaterback erwarten.

Also suchte ich einfach schnell die Bilder raus auf denen er zu sehen war und schickte sie kommentarlos ab.

Ich wollte schon gerade den Chat verlassen, da tauchten wieder die drei kleinen Punkte auf die mir signalisierten, dass er noch etwas schrieb.

Ich wartete also ab.
 

Was bekommst du dafür?
 

Ich musste gar nicht lange überlegen, es gab nichts was ich von Sasuke Uchiha haben wollte, schon gar nicht im Austausch von Fotos, auf die er ja rein theoretisch irgendwo ein Anrecht hatte. Außerdem, umso weniger ich mit ihm zu tun hatte, umso besser wäre es wahrscheinlich. Die Mädchen in meinem Alter drehten schlichtweg durch, wenn es um gutaussehende Sportler ging und auf üble Lästereien über mich konnte ich gut verzichten.
 

Nichts. Du kannst sie so haben. Sie sind aber noch unbearbeitet.
 

Eilig verließ ich meinen Instagram-chat und konzentrierte mich lieber auf den Gruppenchat mit meinen Freundinnen.
 

Sasuke Pov.
 

Ich betrachtete die Bilder, sie waren noch besser als ich sie in Erinnerung hatte. Die kleine Haruno hatte ein gutes Händchen fürs Fotografieren wie es aussieht.

„Und hast du die Bilder endlich?“ Naruto ließ sich auf eine der Poolliegen neben mir fallen und reichte mir den Energydrink, den er aus der Küche geholt hatte.

„Hn, sie hat sie mir gerade geschickt. Sind aber noch unbearbeitet.“

„Und was will sie dafür haben?“ grinsend öffnete er seine Dose.

„Sie will gar nichts. Aber das kauf ihr nicht ab.“
 

Ich öffnete also wieder den Chat mit Kenjis kleiner Schwester.
 

Sag einfach was du wirklich willst. Aber eins sag ich gleich, du bekommst weder meine Nummer noch sonst irgendwas Persönliches.
 

Überraschend schnell antwortete mir Sakura dieses Mal, auf meine erste Antwort hab ich schließlich über eine Stunde gewartet.
 

Wie gesagt, ich will nichts von dir haben und erst recht nicht deine Nummer, was soll ich damit? Sie in meinem Handy anstarren? Wenn du dich unbedingt erkenntlich zeigen willst, lass dir was einfallen.
 

Zugegeben schlagfertig war sie, aber das bin ich von ihren Geschwistern ja schon gewöhnt. Harunos haben scheinbar von Natur aus eine etwas größere Klappe.

Aber das sie an meiner Nummer scheinbar so gar nicht interessiert war irritierte mich schon etwas, oder sagen wir besser ich bin es nicht gewöhnt.

„Und?“

„Sie schreibt sie will nichts, und wenn ich unbedingt was machen will, soll ich mir selbst was überlegen.“

„Herzlichen Glückwunsch Alter, du hast wohl doch noch das einzige Mädchen in der Stadt gefunden, das nicht auf dich steht.“

Genervt verdrehte ich die Augen, warum war Naruto bloss so nervig?

„Ich stehe nicht gerne bei anderen Leuten in der Schuld, das weißt du.“ brummend legte ich das Handy zur Seite und öffnete nun selbst meine Getränkedose.

„Poste doch nachher einfach eins der Bilder und markier sie drauf. Du hast viele Follower, das wird ihrem Bild viel Aufmerksamkeit verschaffen und jeder sieht was sie für gute Bilder macht.“

Erst wollte ich ihm sagen er soll die Klappe halten, aber eigentlich war die Idee gar nicht so schlecht. Ich müsste nicht viel tun und hätte nicht mehr das Gefühl ich würde ihr was schulden.

„Ich sag es nicht gerne, aber das ist die beste Idee die du diese Woche hattest.“

„Meinst du Sakura würde auch mal bei einem unserer Schwimmwettkämpfe Fotos machen?“

Schulterzuckend richtete ich meine Sonnenbrille, „Sie ist Kenjis kleine Schwester, es würde mich wundern, wenn sie es nicht schon längst gemacht hat.“

„Super!“ grinsend legte sich nun auch Naruto richtig auf seine Liege und schloss die Augen.

Und wie immer war mir nicht mehr als eine halbe Stunde Ruhe gegönnt.

„Ey Sasuke, mach die Augen auf, ich muss los.“

„Du kennst du Tür Idiot, verschwinde leise.“ murrte ich und versuchte ihn zu ignorieren.

„Ach komm schon Sasuke, seine Gäste bringt man zur Tür, wo ist denn deine gute Erziehung?“

„Du bist kein Gast in diesem Haus, du bist der Parasit, der sich hier mit eingenistet hat. Anders kann ich es mir nicht erklären das in meinem Badezimmer ein Rasierer und eine Zahnbürste von dir stehen. Und unser Personal öfter als mir lieb ist deine Unterhosen mitwaschen muss.“

„Sasuke, komm schon.“ quengelte der Blonde Idiot trotzdem weiter rum, sodass mir schlussendlich nichts übrig blieb als mich doch von der Liege zu erheben und meinen Kumpel zur Tür zu bringen. Wie immer verabschiedete er sich noch von meiner Mutter, die versuchte ihn noch zum Abendessen bei uns zu überreden, bevor er meinem Vater einen etwas verhaltenden Abschiedsgruß zuwarf und Itachi, der ebenfalls mit meiner Mutter in der Küche war einen Spruch drückte, den er doppelt so hart zurück bekam. Es war also alles wie immer. Wie gesagt, er hatte sich quasi perfekt in unseren Haushalt eingelebt.

„Wir sehen uns morgen.“ rief er noch während er auf seinem klapprigen Rad die Einfahrt hinunter fuhr. Den Code für das Tor hatte ich ihm schon längst verraten, der Weg bis zum Haupttor jedes Mal mit zu laufen war mir einfach zu lästig geworden.

„Sasuke, kommst du und hilfst deinem Bruder beim Gemüse schneiden?“ Seufzend drehte ich mich um, wie könnte ich meiner Mutter nur jemals so eine Bitte abschlagen.
 

Der nächste Morgen begann wie immer mit einem, nervigen aber auch liebevollen Wecken meiner Mutter. Ich hab ihr schon vor Jahren gesagt, das sie das seien lassen soll, aber sie kann es sich weder bei mir noch bei meinem Bruder verkneifen, wie sie sagt.

„Bitte steh endlich auf Sasuke, du musst bald los und ich will nicht das du beim Frühstück hetzen musst.“ Mit einem Ruck zog sie also die Vorhänge auf und warf mir einen auffordernden Blick zu.

„Dein Bruder stand schon vor einer viertel Stunde unter der Dusche.“

„Dieser Streber.“ murmelte ich und vergrub meinen Kopf demonstrativ nochmal im Kissen.

„Steh einfach auf, Liebling.“ seufzte meine Mutter und verließ das Zimmer.

Da die Sonne schon unerträglich grell in mein Zimmer schien musste ich erst gar nicht versuchen nochmal weg zu dösen.

Ich richtete mich also auf, streckte einmal meine Glieder und griff nach meinem Handy.

Ich hatte einen Haufen Instagrambenachrichtigungen für das Bild vom Spiel, das ich gestern noch gepostet hatte, Sakura hatte ich auch noch darauf markiert, aber es war mir egal wie viele Likes ich für so ein belangloses Bild bekam, geschweige denn interessierte mich auch nur einer der Kommentare von all diesen Menschen die ich nicht mal richtig kannte, und die meiner Freunde würde ich in dem Haufen der Kommentare wahrscheinlich nicht mal finden.

Dann waren da noch ein paar Nachrichten von Naruto und eine von Neji, ob ich mit ihm und Shikamaru nachher laufen gehen will.

Ich antwortete Neji schnell das ich mein Laufzeug einpacken würde und Naruto, das ich ihm einen Kaffee mitbringen würde wenn er aufhört mich schon am frühen Morgen zu nerven.

Mit einer flüssigen Bewegung schlug ich die Bettdecke zur Seite und stand auf, ich machte noch meine Anlage an und spielte meine aktuelle Playlist ab, bevor ich erstmal in mein Badezimmer unter die Dusche verschwand.

Als ich mich fertig gemacht und angezogen hatte, ging ich mit gepackter Tasche nach unten in die Küche wo meine Mutter schon ungeduldig auf mich wartete.

„Du bist immer so spät dran, Sasuke! Dein Bruder und dein Vater sind schon fast fertig.“ Sie drückte mir ein gepacktes Lunchpaket in die Hand und schob mich durch die Verbindungstür ins Esszimmer.

„Da bist du ja.“ Wie gewöhnlich sah mein Vater nicht mal von seiner Zeitung auf, schob mir aber eine Tasse mit dampfendem Kaffee entgegen. „Du bist spät wie immer.“

„Hn.“ Ich setzte mich zu den beiden an den Tisch, nahm mir die Tasse zur Hand und nahm einen großen Schluck daraus.

„Sag mal Sasuke, woher kennst du eigentlich Sakura Haruno?“ interessiert warf mein Bruder einen Blick zu mir herüber.

„Ich kenn sie nicht wirklich warum?“

„Nun, für gewöhnlich markierst du keine fremden Mädchen auf deinen Instagrambildern.“

„Sie hat das Bild gemacht, ich wollte nicht unhöflich sein.“

„Haruno … der Name kommt mir so bekannt vor.“ Mischte sich nun meine Mum mit ein und setzte sich zu uns an den Tisch.

„Du kennst bestimmt ihre Eltern, ihre Mutter ist Senatorin. Außerdem schwimmt ihr Bruder bei mir im Team.“

Nach kurzer Bedenkzeit erhellte sich das Gesicht meiner Mutter, „Natürlich, ich hab mit ihnen bei deinem letztem Finale gesprochen!“

Ich wusste, würde ich nicht sofort hier verschwinden, konnte ich mir gleich aus der Luft gegriffene Theorien darüber anhören, das ich sie nicht nur aus Höflichkeit markriert habe. Bei sowas schaukelten sich Itachi und unsere Mutter gerne gegenseitig hoch.

„Ich muss dann jetzt los, Orochimaru sieht es nicht gerne, wenn man auf die letzte Minute kommt.“ murmelte ich und nahm meinen Rucksack vom Boden.

„Schön, aber fahr bitte vorsichtig!“ Ich zwang mir ein mildes Lächeln ab, nickte meinem Vater kurz zu, der über den Rand der Zeitung zu mir herüber schielte, und verschwand dann aus dem Speisezimmer. Auf dem Weg nach draußen schnappte ich mir noch kurz meinen Motorradhelm und machte mich dann auf den Weg zur Schule. Viel zu früh um ehrlich zu sein.
 

„Sasuke! Wo ist mein Kaffee? Ich hab mir eben extra keinen aus der Cafeteria geholt!“

„Dir auch einen guten Morgen.“

„Ich brauch mein Coffein am Morgen Sasuke, wie soll ich sonst richtig wach in den Tag starten.“

„Wenn du hier so rumschreien kannst dann bist du für meinen Geschmack schon wach genug.“

Schmollend schob Naruto seine Unterlippe vor.

„Keine Sorge du bekommst ihn nachher.“

Ich war gerade dabei meine Chemiebücher aus dem Spind zu kramen, da tauchte eine kleine Gestalt in meinem linken Augenwinkel auf.

„Was sollte das?“ Ich drehte meinen Kopf zu dem rosahaarigem Mädchen das da neben mir stand und mich wütend anfunkelte. Was wollte die Haruno denn noch vor der ersten Stunde von mir? Hatte sie sich doch noch was überlegt was sie für die Bilder haben wollte?

Fragend zog ich eine Augenbraue hoch und tauschte einen Blick mit Naruto, der nur ahnunglos mit den Schultern zuckte.

„Wovon redest du?“

„Das weißt du ganz genau! Warum hast du mich auf dem Bild markiert?!“ Sie trat einen Schritt näher an mich heran und bohrte ihren ordentlich lackierten und gefeilten Zeigefinger in meine Brust.

„Weißt du was du damit angerichtet hast? Ich hab in einer Nacht so viele Hassnachrichten und Beleidigungen an den Kopf bekommen wie noch nie in meinem Leben. Ich musste meinen Instagram, Facebook und Twitter Account lahmlegen, weil die halbe weibliche Bevölkerung dieses gottverdammten Staates mich als sonst was beschimpft. Also frage ich nochmal ganz langsam damit du es auch verstehst. Was. Sollte. Das?“

„Es war nicht in meinem Interesse dir damit Schwierigkeiten zu bereiten. Ich wollte nur höflich sein und mich erkenntlich zeigen. Du hast das Bild gemacht, da dachte ich es wäre dir nur recht, wenn ich dich darauf markiere.“

„Du-“ Sie hielt sich scheinbar selbst zurück und nahm endlich den Finger von meiner Brust. „Lösch mich einfach aus der Beschreibung und mach sowas nicht nochmal. Und auch wenn du das sicherlich nicht nochmal vorhattest, sag ich es dir vorsichtshalber trotzdem nochmal, schreib mich nicht nochmal an, und sprech mich nicht noch einmal an. Ist das klar? Ich brauch nicht noch mehr Ärger wegen dir.“

„Wenn du das willst. Wie gesagt, es tut mir-“

„Spar's dir.“ brummte sie, machte auf dem Absatz kehrt und marschierte den Gang hinunter, ehe sie in einen der seitlichen Flure einbog.

„Die hat mumm.“ grinste Naruto, der stumm das Gespräch verfolgt hatte.

„Hn. Das hat sie wohl.“ Ich sah der rosahaarigen Freshman auch noch kurz hinterher, ehe ich mein Chemiebuch aus dem Spind griff und ihn geräuschvoll wieder zu schlug.

„Weißt du wovon sie geredet hat?“

„Naja, also einige Kommentare unter dem Bild waren schon nicht besonders freundlich ihr gegenüber. Aber das sind Mädchen, die zerfleischen sich doch sowieso alle untereinander oder?“

„Ich hab aber keinerlei Interesse daran schuld zu sein. Schon gar nicht bei Kenjis kleiner Schwester.“

„So dicke seid ihr auch nicht.“

„Aber wir hassen uns auch nicht genug als ob es egal wäre.“ brummte ich und stopfte mein Buch in den Rucksack, „Komm, sonst lässt Orochimaru uns das Periodensystem nochmal abschreiben.“

Gemeinsam schlenderten wir den Flur zu den Chemieräumen hinunter, Shikamaru schloss sich uns auf halben Wege an und ließ sich auf seinem Stammplatz zu meiner Rechten nieder.

Naruto war zwar mein bester Freund, aber da mir was an meiner Chemienote und an meinem Leben lag hatte ich beschlossen mir meinen Tisch in diesem Fach lieber mit dem Nara zu teilen.

„Dein Bild zieht ganz schön große Kreise.“ murmelte Shikamaru während er langsam seine Sachen auf den Tisch räumte.

„Keine Ahnung warum das so eine große Sache ist.“

„Weiber. Die haben alle einen Schuss.“

„Das kannst du laut sagen.“

„Neji hat wohl mitbekommen wie sich ein paar Mädchen darüber unterhalten haben das du mit der kleinen Haruno geschlafen hast und ihr was am Laufen habt, deswegen hättest du sie auch markiert.“

„Verdammt, es ist doch nur eine Markierung auf Instagram, ich habe ja nicht ihren Namen ins Spielfeld gebrannt oder so. Warum wird da so viel reininterpretiert?!“

Schulterzuckend lehnte sich mein Freund zurück und fixierte mich mit seinem Blick.

„Du hättest dir denken können, dass das passiert. Du markierst fast nie Leute, und schon erst recht keine Mädchen auf deinen Bildern. Die Leute denken wahrscheinlich sie ist was Besonderes für dich. Umso mehr du dich jetzt gegen diese Behauptung wehrst, umso mehr werden sie spekulieren. Am besten sitzt du das Ganze einfach aus und löscht die Markierung.“

„Ich hasse dich.“ murrend schmiss auch ich mein Buch und Hefter auf den Tisch. Warum musste der Nara auch immer die Situationen so verdammt schnell und genau erfassen.

„Tu was du nicht lassen kannst. Bist du heute Abend trotzdem dabei?“

„Heute Abend?“

„Wir wollten bei mir zocken.“

Gestresst fuhr ich mir durch die Haare, das hatte ich total vergessen.

„Ja … wann soll ich da sein?“

„Wir treffen uns um sieben. Und bring Bier mit.“

Nickend wandte ich mich von ihm ab. Orochimaru betrat in diesem Moment den Raum, und mit meiner sinkenden Laune würden sich diese zwei Stunden wahrscheinlich anfühlen wie Jahre.
 

Heute war definitiv ein beschissener Tag gewesen, ich hatte kaum eine Minute frei gehabt zwischen den Unterrichten um heute Abend keine Hausaufgaben mehr machen zu müssen. Außerdem hatte ich mir die Mühe gemacht ein paar der Instagram Kommentare zu lesen und es keimte ein Anflug von schlechtem Gewissen in mir auf. Das Joggen mit Shikamaru und Neji hatte ich ebenfalls verschieben müssen.

Mir war es zwar immer noch nicht begreiflich gewesen warum Sakura von fremden Mädchen so angegriffen wurde aber Shikamaru hatte schon recht, ich hätte es mir denken können. Ständig wenn ich auch nur einem Mädel mal die Tür aufhielt oder mich entschuldigte, weil ich sie angerempelt hatte, brach für die Hälfte der High School Mädchen scheinbar eine Welt zusammen und es wurden wilde Theorien über mich und besagtes Mädchen aufgestellt. Es war ziemlich nervig. Aber wie gesagt ich hätte die Reaktion voraussehen können, und das wusste nicht nur ich, das wusste auch Sakura und jeder andere.

Seufzend stieg ich also auf mein Motorrad und zog mir den Helm über den Kopf.

Der Motor heulte auf und ich fuhr vom Schulgelände, normalerweise wäre ich jetzt direkt nach Hause gefahren aber heute würde ich wohl einen kleinen Umweg fahren müssen.

Nach ca. 15 Minuten Fahrt hielt ich vor einer gepflegten Einfahrt. Bei den Harunos war ich erst ein oder zwei Mal gewesen, weil Kenji zu sich eingeladen hatte. Wir kannten uns nicht besonders gut, hauptsächlich durch Naruto und meinen Bruder, aber wir verstanden uns bis jetzt immer ganz gut. Er war cool drauf und wusste wie man feiert.

Ich schob meine Maschine ein Stück die Auffahrt hoch ehe ich es schließlich abstellte und die Tür anpeilte.

Nachdem ich geklingelt hatte musste ich nicht mal besonders lange warten ehe mir ein Mädchen in meinem Alter die Tür aufriss. Sie war nur definitiv nicht Sakura.

„Hallo … ich will zu Sakura. Ist sie da?“

Große grüne Augen starrten mich einen Moment irritiert an, ehe sie scheinbar ihre Sprache wieder zu finden schien.

„H-Hi! Ähm ja sie ist hinten im Garten, ich hol sie schnell.“ Der leichte Rotschimmer auf ihren Wangen war noch nicht verflogen als sie sich von mir wegdrehte und eilig durch den Flur lief.

Ich weiß nicht mehr ob der Garten der Harunos so groß war das man Sakura erst suchen musste, aber bei der Zeit die ich hier vor der Tür verbrachte hoffte ich für die beiden, dass es so war.

Endlich hörte ich Schritte im Flur, die mich dazu verlassen mich wieder der Haustür. Sakura überwand gerade den letzten Meter und lehnte in der Tür. Unweigerlich musterte ich sie, und musste zugeben hässlich war sie nicht. Sie hatte definitiv Kurven und passte damit eigentlich eher nicht in mein Beuteschema, aber sie hatte doch etwas Reizendes. Vielleicht lag es aber auch nur an dem unverschämt gutsitzenden Bikini und der halb durchsichtigen Tunika die nicht gerade viel verhüllte.

„Was willst du hier?“

„Ich hab wie du wolltest die Markierung gelöscht.“

„Das Kind ist schon in den Brunnen gefallen, Sasuke.“ murrte sie und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ich weiß, ich hätte wissen müssen was passiert. Mein Fehler.“

„Ganz richtig, dein Fehler aber leider mein Problem. Ich bin nicht mal das erste Jahr an der High School, und schon wurde ich zur Schulschlampe abdegradiert. Ich glaube, ich bin gerade eins der meist gehassten Mädchen an dieser Schule und das nur Dank dir. Also tu mir den Gefallen und lass mich einfach in Ruhe. Wenn ich Glück habe ist bald Gras über die Sache gewachsen.“

Seufzend trat ich einen Schritt näher an sie heran, sie wich aber nicht wie erwartet zurück, sondern blieb stehen wo sie war und erwiderte meinen Blick eisern.

„Ich mach es wieder gut.“

„Lass gut sein, ich brauch nicht noch eine super tolle Aktion von dir.“

„Dieses Mal hör ich nicht auf Naruto, versprochen.“

„Schieb es nicht auf Naruto. Und wie gesagt, lass mich in Ruhe, ich will wirklich nichts mit dir zu tun haben.“ zischte sie und verengte ihre Augen ein wenig.

„Da wärst aber bis jetzt die Erste.“ Ein kleines Grinsen legte sich auf meine Lippen.

„Und selbst wenn die Hölle zufriert, Sasuke Uchiha, merk dir meine Worte. Du und ich haben nichts miteinander zu tun und daran wird sich weder jetzt als auch in Zukunft nichts ändern. Lass mich in Ruhe und versuch nicht es wieder gut zu machen.“

Damit machte sie schließlich einen Schritt zurück und knallte mir die Tür vor der Nase zu.

Wir starrten uns noch kurz durch den Glaseinsatz in der Tür an, ehe sie genervt mit den Augen rollte und sich schließlich abwandte.

Als sie den Flur hinunter stolzierte konnte ich nicht anders als auf ihren wirklich einladenden Hintern zu schauen, verdammt so einen Arsch hatte ich echt lang nicht mehr gesehen.

Nach einigen Sekunden löste ich mich aber schließlich von der Tür der Harunos und schlenderte zu meinem Bike herüber.

Sakura wollte nicht das ich es wieder gut mache? Dann hätte die kleine Haruno besser nicht mein Interesse wecken sollen.
 

„Also nochmal, du hast einen Freifahrtsschein aus der Sache raus bekommen und willst es trotzdem nicht auf sich beruhen lassen? Du wirst ihr nur noch mehr Ärger einbrocken.“

„Danke für die Zusammenfassung Neji, ich denke jetzt haben es alles verstanden.“ genervt warf ich meinen Controller auf den Teppich und nahm einen großen Schluck meiner Cola.

„Macht fast den Eindruck als würdest du ihr nachlaufen.“

„Tzz. Ich kenn sie kaum. Ich mach das nur weil ich einen Fehler gemacht habe und Kenji mich umbringen wird, wenn ich das nicht wieder gut mache.“

„Das stimmt, was seine Schwestern angeht hat er eine dünne Haut. Sakura war mal Zuschauerin bei einem Turnier und einer hat sie in der Umkleide als Fett bezeichnet, er hat als er nachher unter der Dusche war einfach seine Sachen auf dem Schulhof verteilt – samt Handtuch.“

Schmunzelnd zog ich eine Augenbraue nach oben, Sakura war doch nicht fett.

„Und hast du schon eine Idee, wie du es wieder gut machen willst. Nur als Tipp, Narutos Vorschläge kannst du direkt streichen.“ grinsend boxte Neji dem Blonden gegen die Schulter als dieser beleidigt eine Schnute zog.

„Ich lass mir schon was einfallen.“
 


 

Sakura Pov.
 

„Ich glaub echt nicht das das ganze immer noch Thema ist. Es ist schon eine Woche her.“ murmelte Temari, und verscheuchte mit einem giftigen Blick eine Gruppe Mädchen die immer wieder tuschelnd zu uns rüber sahen.

„Heißt es nicht immer schlechte Presse ist besser als gar keine Presse?“ versuchte Ino ihr Glück dabei mich aufzumuntern.

„Nicht jeder will hier als Ballkönigin raus gehen, Ino. Mir wäre es lieber ich wäre eine Unbekannte, die einfach ihren Spaß hat.“

„Warte ab, es wird bald irgendwas Neues kommen worüber sie reden. Dann bist du nur noch Schnee von gestern und alles nimmt wieder seinen geregelten Gang.“ Lächelnd legte Tenten mir eine Hand auf die Schulter.

„Ich hoffe es, das ist nämlich echt nicht mehr lustig. Die verfolgen mich zum Teil richtig und ich weiß nicht woher aber ein paar haben meine Handynummer rausbekommen und schreiben mir sogar Nachrichten ich soll ihnen Sasukes Nummer schicken oder beleidigen und drohen mir, ich solle mich von Sasuke trennen. Wie dumm ist das denn bitte?! Ich hab ein Foto von ihm gemacht und wurde nicht beim knutschen mit ihm erwischt! Wir haben bis vor einer Woche kein einziges Wort miteinander gewechselt!“

„Das ist denen doch egal. Die meisten könnten wahrscheinlich allein nicht mal eine Glühbirne auswechseln.“ murmelte Hinata und blätterte die Seite in ihrem Englischbuch um.

Erstaunt sahen wir zu der sonst ja eher zurückhaltenden Hyuga rüber.

„W-Was ? Hab ich was falsches gesagt?“ mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen sah sie zu uns hoch.

„Nein! Wir waren nur verwundert solche Worte aus deinem Mund zu hören.“ lachte Tenten und legte ihr einen Arm um die Schuler.

„Aber es macht uns natürlich stolz das wir scheinbar endlich auf dich abfärben.“ grinste Temari und zwinkerte ihr zu.

„Ich wollte nicht gemein sein.“ murmelte sie und richtete ihren Blick schnell wieder auf ihr Buch.

„Es ist ein Unterschied ob man gemein ist, oder die Wahrheit sagt Hinata.“

„Wenn ihr meint.“

Mit einem sanften Lächeln sah ich von meinem Handy auf und blickte zu meiner dunkelhaarigen Freundin herüber.

„Hinata, mein Dad ist da, sollen wir dich mitnehmen?“

Mit einem erleichterten Nicken klappte sie ihre Lektüre zu und stand auf.

„Gut, wir sehen uns dann morgen.“ grinsend winkten wir uns zum Abschied zu, ehe Hinata und ich uns vor den drei anderen entfernten.

„Wenn du willst kannst du auch gerne noch mit zu mir, ich könnte noch ein wenig Hilfe bei meinen Mathehausaufgaben gebrauchen.“

„Natürlich, ich helfe dir gerne.“ Wir steuerten den schwarzen SUV meiner Eltern an und wurden herzlich von meinem Vater und meiner Schwester begrüßt.

„Hinata, kommt noch mit zu uns, wir machen Hausaufgaben zusammen.“

„Alles klar!“

Savannah drehte sich um sobald der Wagen vom Schulgelände gefahren war.

„Es ist übrigens was für dich angekommen. Sieht nach einem Geschenk aus.“

„Ach ja? Von wem ist es?“

„Keine Ahnung, Mum hat uns verboten die Karte zu öffnen.“

„Und was ist es?“

„Ein Korb mit einem Päckchen und Kleinigkeiten. Eventuell war da auch mal etwas belgische Schokolade, aber das ist nur eine reine Vermutung.“

Schmunzelnd wank ich ab, „Du hast die definitiv nötiger als ich.“

„Sav, wo muss ich dich rauslassen?“ Meine Schwester setzte sich wieder ordentlich hin und lächelte zu meinem Vater herüber.

„Du kannst mich bei Miriam rauswerfen, das ist schon in Ordnung.“

Hinata beugte sich in der Zwischenzeit zu mir rüber.

„Weißt du wirklich nicht vom wem es ist?“

„Nein, keine Ahnung. Aber wenn du auf Sasuke anspielen willst, dem hab ich klar gemacht das ich nichts mit ihm zu tun haben will.“

„Na gut wenn du meinst.“

Nach einer halben Stunde fahrt, dank dem Umweg zu Savannahs Freundin, kamen wir endlich zuhause an.

Meine Mum freute sich riesig das ich Hinata mitgebracht hatte, nicht nur das sie sich wahnsinnig gut mit den Eltern von ihr verstand, sie war quasi vernarrt in die kleine schüchterne Hyuga.

„Ach und Sakura, dieses Paket hab ich dir in dein Zimmer gestellt.“ rief sie uns noch nach als wir schon nach oben auf dem Weg in mein Zimmer waren.

Hinata ließ sich auf mein Bett fallen, während ich meine Tasche neben dem Schreibtisch abstellte und mich meinem Schminktisch zuwandte wo der große hellblaue Korb stand.

Neben ein paar Teesorten und Blumen war da noch das große in Geschenkpapier eingeschlagene Etwas mit einer Karte.

„Mach zuerst das Packet auf.“ bat Hinata und trat neben mich.

„Hm, okay.“ Ich nahm das Packet heraus und begann vorsichtig das Papier zu lösen.

„Ach du Scheiße.“ entfuhr es mir als ich ahnte was ich da gerade auspackte.

„Ist das-“

„Eine brandneue Spiegelreflexkamera.“ Unterbrach ich sie, so langsam beschlich mich doch ein ungutes Gefühl das mir der Absender ganz und gar nicht gefallen würde.

Sanft stellte ich die Verpackung auf meinem Tisch ab und griff nach der Karte. Der Kuvert wurde nur von meinem Namen geziert.
 

Es tut mir wirklich leid.

Sasuke.
 

„Das ist ja wohl jetzt nicht sein beschissener Ernst.“

Orientation

Sakura Pov.

Bewaffnet mit diesem beschissenen Präsentkorb lief ich am nächsten Tag über den Schulhof.

Was versteht dieser Idiot eigentlich nicht an der einfachen Forderung mich in Ruhe zu lassen? Einen Geschenkkorb zu schicken entspricht jedenfalls nicht meiner Vorstellung von in Ruhe lassen.

Da ich Sasuke jedoch nicht an seinem Spind abpassen konnte oder ihn sonst wo über den Weg gelaufen bin, war ich nun auf dem Weg zum Training der Footballspieler.

Ein wenig peinlich war es mir schon, aber ich wollte keine so teuren Geschenke und ich wollte das er endlich versteht das es mir ernst ist. Ich wollte keinen Stress und ich weiß ganz genau das es einem scheinbar nichts als Stress bringt, wenn man auch nur eine Schnittstelle mit ihm hat. Und Stress konnte ich nicht gebrauchen, nicht weil jemand sein nerviges schlechtes Gewissen beruhigen will.

Die Jungs waren scheinbar gerade im Testspiel, weswegen ich mich erstmal an der Seitenlinie aufstellte.

Der Coach der bis eben irgendwelche Befehle übers Spielfeld gebrüllt hatte, schien mich bemerkt zu haben und joggte auf mich zu.

„Wir haben es nicht gerne, wenn die Zuschauer hier am Rand stehen. Wenn du zuschauen willst dann setz dich bitte da vorne auf die Tribüne.“ Der ältere Mann, in typischem Schuljogger bekleidet, deutete auf die Tribüne gegenüber.

„Ich will ihnen nicht zuschauen. Ich will nur kurz was klären.“

„Und das kann nicht bis nach dem Training warten?“ brummte er und nahm schon mal seine Pfeife zwischen die Lippen.

„Würde ich dann hier stehen?“

Ein schriller Pfiff brachte die Horde junger Männer zum Stehen und ich sah es einfach mal als meine Erlaubnis das Spielfeld zu betreten.

„Sie haben zwei Minuten.“ rief der Coach mir hinter her.

„Die brauch ich nicht.“

Ich steuerte direkt auf Sasuke zu, der mich abwartend ansah. Den Geschenkkorb hatte er denke ich mal schon erkannt, es sein denn ein paar der Bälle hier hatten seinen Kopf zu oft getroffen.

„Hey Sasuke, jetzt liefert dir deine Kleine sogar schon Geschenke zum Training, die muss es echt erwischt haben.“ gröllte einer der Jungen, die noch ihre Helme trugen.

„Bedaure, ich hätte einen deutlich besseren Geschmack. Und ich bin sicherlich nicht seine Kleine.“ zischte ich angepisst als ich an ihm vorbeimarschierte.

Vor Sasuke kam ich zum Stehen, drückte ihm seinen Scheiß in die Hände und fuhr mir durch die Haare die mir ins Gesicht geweht waren.

„Wenn ich sage ich will nichts mit dir zu tun haben dann meine ich das genauso wie ich es sage. Das heißt nicht, das du mir irgendwelche Dinge schenken sollst. Also lass es sein.“

„Du-“

Aber ich presste ihm einfach meine Hand auf den Mund um ihn zum Schweigen zu bringen.

„Kein Wort mehr, ich hab kein Interesse an irgendwas von dir. Und da sind Worte inkludiert.“

Auf dem Absatz machte ich kehrt und lief mit erhobenem Kinn über das Feld, am Trainer vorbei der scheinbar versuchte sein Grinsen zu unterdrücken.

„Lachen Sie ruhig, das wird seinem Ego guttun.“
 

Sasuke Pov.
 

Gelangweilt stocherte ich in meinem Essen herum, irgendein Gemüseauflauf. Meine Mutter war gerade wieder auf irgendeinem Gesundheitstrip und ließ uns quasi nur noch dieses gesunde Zeug in allen Formen und Varianten essen.

Aber das war nicht mal der Grund warum ich so lustlos meinen Auflauf auseinandernahm, viel mehr wurmte mich immer noch Sakura. Dieses Mädchen hatte Nerven einfach bei meinem Training aufzutauchen und mir diesen dämlichen Korb zurück zu geben. Nicht nur das ich mir die dümmsten Sprüche von meinen Teamkollegen anhören durfte, nein es stellte alles in ein ganz anderes Licht. Für die Leute musste es doch jetzt aussehen als würde ich ihr hinterherlaufen. Ich markiere sie auf meinem Foto, ich schicke ihr Geschenke – so manch einer könnte da denken ich würde ihr Avancen machen.

„Sasuke Liebling, wie war das Training? Stellt der Coach dich beim nächsten Spiel auf?“

„Ich hab gehört Sasuke hatte heute ein besonders lehrreiches Training.“ schmunzelte Itachi, und schob sich zufrieden eine Gabel voll Essen in den Mund.

War ja klar das mein Bruder schon Bescheid wusste, wahrscheinlich wusste schon die ganze Schule Bescheid.

„Ach wirklich warum das denn?“

„Naja Mum, du weißt doch wie man sagt, Niederlagen formen den Charakter.“

Verwirrt sah meine Mutter zu meinem Bruder und dann herüber zu mir, „Hast du die Anforderungen des Trainers nicht erfüllt?“ schaltete sich nun auch mein Vater ein.

Seufzend schüttelte ich den Kopf, „Nein, es war alles in Ordnung. Itachi redet wie immer nur Schwachsinn.“

„Also wenn wir nächstes Wochenende zu deinem Spiel kommen, dann können wir auch wirklich dir zuschauen?“

Ein stilles Nicken, ließ meine Mutter zufrieden lächeln. Ob sie wirklich kommen würden, das würde sich aber erst noch zeigen.

Sie hatten schließlich schon einige Male vorgehabt zu kommen, aber es kam immer etwas dazwischen, meistens was Geschäftliches.

„Dein Vater freut sich schon dich spielen zu sehen. Nicht wahr Fugaku?“

Mein Dad sah von seinem Teller hoch und von Mum rüber zu mir.

„Sicher.“

„Dann sollte ich mich wohl besser anstrengen.“

Das war die eine Sache die ich meinem Bruder voraus hatte, Football. Als Itachi lieber ins Schwimmteam wollte anstatt auf dem Feld zu stehen, hatte das eine riesige Diskussion losgetreten. Es ging um Selbstbestimmung im Wiederspruch zu Familientraditionen. Jeder Uchiha spielte und liebte Football, mein Opa, mein Vater und viele Generationen davor. Nur mein Bruder hatte keine Lust darauf und so blieb es an mir hängen. Zu meinem Glück war ich ein guter Spieler und hatte Spaß dran, sonst hätte mein Dad wahrscheinlich noch einen Anfall bekommen.

„Du wirst gewinnen, du bist ein Uchiha.“ ein gewisser Stolz schwang in der Stimme des Familienoberhaupts mit, als er das sagte.

Den obligatorischen Familienesspresso nach dem Essen schlug ich heute aus und verzog mich lieber auf mein Zimmer.

Mit einem angestrengtem Stöhnen ließ ich mich aufs Bett fallen und fuhr mir durch die Haare.

„Und du willst mir nicht sagen warum du Sakura Haruno Geschenke schickst?“

„Itachi, ich hab heute echt keine Lust auf sowas.“ murrte ich als mein Bruder trotzdem weiter in der Tür lehnte und mich schelmisch angrinste.

„Ich wollte mich entschuldigen, weil sie wie du mitbekommen hast einige Schwierigkeiten wegen mir hatte.“

„Du legst dich aber mächtig ins Zeug. Die Kamera die mir beschrieben wurde ist nicht gerade billig.“

„Ich hab sie gekauft, mir ist das durchaus bewusst. Warum kürzen wir das Ganze nicht ab und du sagst einfach worauf du hinaus willst.“

„Du hast es nur als Entschuldigung gekauft? Und nicht weil sie dir irgendwie gefällt und du dieses kleine Dilemma über das in ein paar Wochen keiner mehr reden wird als Vorwand benutzt ihr irgendwie näher zu kommen. Du hast keinen Gedanken in diese Richtung an sie verschwendet?“

„Itachi, du gehst mir echt hart auf die Eier.“

Abwehrend hob er die Hände, „Sakura ist vielleicht nicht die klassische Schönheit, aber sie ist auf ihre eigene Art trotzdem wunderschön und sie ist anständig. Also hast du einen Gedanken daran verschwendet?“

„Nein hab ich nicht, bist du jetzt zufrieden und lässt mich in Ruhe?!“

Schmunzelnd stieß sich mein großer Bruder vom Türrahmen ab.

„Dann solltest du das vielleicht mal tun, bevor es jemand anderes tut.“

„Was willst du mir damit sagen? Das ich mich durch ihr dickköpfiges, unberechenbares und seltsames Verhalten in sie vergucken sollte? Das sie mir guttun könnte?“

„Das kam jetzt von dir Sasuke.“ lachte Itachi leise.

„Du spinnst doch, ich kenne sie doch gar nicht wirklich.“ murrte ich und drehte mich von ihm weg.

„Wenn dass das einzige Problem ist, dann ändere das doch einfach und lern sie kennen. Wird dich schon nicht umbringen.“ damit ging er einen Schritt zurück und zog die Tür zu. Müde fuhr ich mir durch die Haare, dieser ganze Tag war doch nichts als eine einzige Farce!

Aber verdammt, ich wollte nicht, doch mein Kopf hatte entschieden einmal das zu tun was mein Bruder mir sagte und so schwirrten meine Gedanken um Sakura. Warum sollte ich sie kennenlernen wollen? Anderseits warum auch nicht?

Weil Uchiha Sasuke keinem Mädchen nachläuft und erst recht keiner Sakura Haruno die ihn zweimal hat abblitzen lassen. Oder war es genau das warum ich sie vielleicht doch näher kennen sollte.

Ehe ich mich versah landete ich auf ihrem mittlerweile reaktivierten Instagramprofil. Sie hatte nicht besonders viele Bilder, aber die die sie postete zeigten nur sehr selten sie selbst. Meistens waren es Aufnahmen von ihren Freunden und ihrer Familie, der Natur und drei, vier wenige Selfies.

Sie waren gut ausgewählt, allesamt leicht bearbeitet und auf allen hatte sie ein unbegreiflich schönes Lächeln auf den Lippen.

Unzufrieden schnaubte ich als ich mich weiter durch ihr Profil klickte, sie gab nicht besonders viel von sich Preis. Was man sagen konnte war das sie scheinbar sehr an ihrem sozialen Umfeld hing, aber mehr auch nicht.

Auf Inos Profil fand ich schon ein paar Bilder mehr von Sakura. Die Blondine versorgte ihre Fans aber auch mit jedem kleinem Detail ihres Lebens. Sogar Kiba war schon auf einem Bild drauf obwohl sie sich vielleicht mal zwei Wochen kannten.

Aber auch nachdem ich ihr und einige andere Profile durchgesehen habe, hatte ich nicht das Gefühl sie besser zu kennen. Man könnte sagen ich dachte jetzt erst richtig über sie nach.

Mit einem langgezogenen Seufzer ließ ich das Handy neben mir auf der Matratze liegen und drehte mich demonstrativ weg. Ich sollte nicht weiter grübeln, es führte ja doch zu nichts. Was sollte es mir auch bringen? Egal auf welcher Ebene – Sie hatte kein Interesse an mir. Ich dürfte wahrscheinlich nicht mal einen Gedanken an sie verschwenden, wenn es nach ihr ginge.

Wahrscheinlich war es die Herausforderung die das Ganze in meinem Kopf festhielt. Ich sollte besser aufhören jeden Kampf gewinnen zu wollen. Dann würde die Haruno auch nicht mehr in meinem Kopf herum spucken. Vielleicht.
 

„Sasuke!“ Ich hatte gerade erst mein Motorrad abgestellt und mir meinen Helm vom Kopf gezogen da war auch schon ein altbekanntes Gesicht in meinem Blickfeld aufgetaucht.

„Karin.“ Grinsend drehte sie sich einmal um die eigene Achse.

„Wie findest du meinen neuen Rock? Hat meine Mum mir aus Wien geschickt.“

Schmunzelnd deutete ich ihr an sich nochmal zu drehen, dieser Bitte kam sie nur zu gerne nach.

„Hn, ist passabel. Aber deswegen allein gehst du mir doch nicht schon vor 8 auf den Geist oder?“

„Nein … es gibt da zwei Sachen die ich gerne mit dir besprechen würde.“

Ich setzte mich langsam in Bewegung und Karin folgte mir sogleich aufs Schulgelände.

„Also erstmal wollte ich wissen ob das Angebot mit dem Nachhilfeunterricht noch steht? Würdest du Shikamaru fragen? In Chemie darf ich echt nicht durchfallen, sonst bringt Daddy mich um.“

„Ich verspreche nichts aber ich frage ihn.“

„Gut, gut … also und dann bin ich noch hier, weil Maddy sich allein nicht traut aber sie würde super gerne mit dir zu dem Rummel gehen und sich die Schulstände ansehen. Wenn du sie also vielleicht um eine Verabredung bitten würdest, wäre ich dir echt was schuldig.“

„Nein, kein Interesse.“ brummte ich und warf Karin einen eindeutigen Blick zu den sie nur mit einem Augenrollen quittierte.

Wir hatten eine Art Hass-Liebe die uns verband, sie nervte mich ungeheuerlich und ist schon ewig in mich verknallte. Das soll jetzt nicht arrogant klingen, sie hatte es mir nun mal selbst gesagt als sie volltrunken auf einer Party war. Daran erinnern konnte sie sich sicherlich nicht mehr. Aber Karin war hartnäckig genug gewesen um zumindest zu meinen näheren Bekannten zu zählen ohne das uns gleich eine Affäre hinterher gesagt wurde, doch dafür gab es gewisse Regeln und Grenzen.

„Ich weiß ich soll nicht versuchen dich mit meinen Freundinnen zu verkuppeln, aber Maddy ist doch genau dein Typ! Hübsch, ein bisschen naiv, treu und bei den Cheerleadern auf einem guten Weg an die Spitze!“

„Ich habe keinen Typ Karin, und selbst wenn hat es dich nicht zu interessieren. Also kenn deine Grenzen.“ Beleidigt blieb sie stehen und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

„Das ist unfair Sasuke, du versuchst es noch nicht mal.“

Ich drehte mich im Laufen kurz zu ihr um. „Shikamaru wird sich bei dir melden.“

„Leck mich Sasuke.“ rief sie und streckte mir die Zunge kurz raus.

„Das hättest du wohl gern.“ grinsend drehte ich mich um und lief weiter ins Schulgebäude. Doch ich war noch nicht ganz an meinem Spind um alle Bücher heraus zu holen, da war die Rothaarige schon wieder neben mir aufgetaucht.

„Na schön, verrätst du mir dann wenigstens mit wem du stattdessen hingehen willst?“ Ein kleiner Funken Hoffnung erschien in ihren Zügen, das ich vielleicht doch noch ihren Namen aussprechen würde, aber auch hier musste ich sie enttäuschen.

„Ich denke ich werde einfach mit den Jungs hingehen.“ murmelte ich und nahm mein Englischbuch aus dem Schrank und packte es in meinen Rucksack.

„Aber die haben doch alle schon Verabredungen!“ verwundert sah sie zu mir hoch und legte ihren Kopf leicht schief.

„Wie meinst du das?“

„Na, Kiba geht mit Ino – Voraussehbar.“

„Der interessiert mich auch nicht so brennend, ich hab eher von Naruto, Neji und Shikamaru geredet.“

„Bedaure, aber die haben sich auch schon alle eine Verabredung gesucht.“

„Wer?“ Ich schloss meinen Spind wieder und lehnte mich mit der rechten Seite an ihn heran.

„Also Maddy hat erzählt, dass Neji sich mit Hannah aus der Cheerleader-Gruppe verabredet hat und ihre kleine Schwester für Shikamaru klar gemacht hat, und Naruto musste nicht mal selbst fragen. Haley, von der Schülerzeitung hat ihn gestern nach der dritten Stunde gefragt und er war hell auf begeistert. Also bleibst noch du, der scheinbar ahnungslos und ohne Date für nächsten Freitag dasteht. Schon etwas peinlich für Sasuke Uchiha, Starquaterback der Miami High School.“

Genervt legte ich den Kopf in den Nacken, das durfte ja wohl nicht wahr sein. Schon als dieser dumme Jahrmarkt angekündigt wurde hatten wir beschlossen als Freunde kurz rüber zu gehen und uns dann abzusetzen. Für mich war das eine verbindliche Vereinbarung gewesen und so hatte ich natürlich auch alle Einladungen entweder ignoriert oder verneint.

„Also falls es dich tröstet, ich hab auch noch keine Begleitung, aber da du nicht mit Maddy hin willst, geh ich wohl mit ihr. Außer du hast deine Meinung diesbezüglich noch geändert.“

„Nein hab ich nicht … aber du solltest vielleicht nochmal mit Suigetsu reden. Hab gehört er findet deinen Hintern ziemlich scharf.“

Ein leichtes Rot bildete sich auf ihre Wange, „Denk an die Grenzen, Freundchen.“

Langsam machte sie ein paar Schritte rückwärts, ehe sie sich umdrehte.

„Wo willst du hin?“

„Ich muss mich dringend mit wem unterhalten!“ rief sie ohne sich nochmal umzudrehen.

Ich stieß mich nach einige Sekunde auch von den Spinden ab und schlenderte mit dem Handy in der Hand in Richtung Klassenzimmer.
 

Wann wolltet ihr mir sagen, dass ich scheinbar allein zu diesem bescheuertem Jahrmarkt muss?
 

Mit einem Tastendruck schickte ich die Nachricht in unseren Gruppenchat und steckte mein Handy zurück in die Tasche meiner Jeans.

„Hey Sasuke!“

Kurz zuckte ich zusammen als eine feste Hand sich auf meine Schulter legte und zum Stoppen brachte.

„Itachi … was willst du?“

Verwundert zog Itachi seine Augenbrauen nach oben.

„Meine Güte, nicht zu freundlich Brüderchen.“

„Ich hab schlechte Laune, also was verschafft mir die Ehre?“

„Na meine unfehlbaren brüderlichen Instinkte haben mir gesagt das du dir was von der Seele reden willst.“ grinste er und entfernte endlich die Hand von meinem Schulterdach.

„Ich will mir nichts von der Seele reden, scheint als solltest du deine Instinkte mal wieder zum TÜV schicken, da scheint was defekt zu sein.“

„Du weißt das ich nicht lockerlassen werde. Also rück schon raus.“

Manchmal, da musste ich mich wirklich daran erinnern das Itachi bestimmt auch schon einiges für mich hat einstecken müssen um ihn nicht für seine nervig penetrante Art eine Runter zu hauen.

„Ich und die Jungs hatten ausgemacht nächste Woche zusammen zu diesem Jahrmarkt zu gehen. Jetzt haben sie sich aber alle ein Date gesucht und ich hab es eben durch Karin erfahren. Ich würde ja sagen ich geh nicht hin, aber diese Wahlmöglichkeit hat der Coach leider schon für mich ausradiert.“

„Dir fehlt also eine Begleitung? Schade das es da kein Mädchen gibt das du meiner Meinung nach mal ein bisschen besser kennenlernen solltest und sich so die perfekte Gelegenheit ergibt.“

„Ich werde nicht Sakura fragen.“ knurrte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Aber warum denn nicht?!“

„Weil ich keinen Bock hab?“ zischte ich und war überrascht das Itachi tatsächlich für ein paar Sekunden die Klappe hielt.

„Du hast wahrscheinlich recht, es wäre sowieso hoffnungslos. Sie würde niemals Ja sagen, du bist wohl nicht gut genug für sie.“

Was hatte er da gerade gesagt?! Ich war nicht gut genug für sie? Es wäre hoffnungslos?

Schnaubend blickte ich zu Boden, denn in mir drinnen kämpfte ich gerade mit mir. Ich hatte erst gestern Abend gesagt, das ich Sakura ruhen lassen würde und jetzt machte mein Bruder quasi eine Herausforderung daraus, und er wusste genau das ich so etwas nicht auf sich beruhen lassen konnte. Dafür brauchte mein Ego geradezu dringend eine Bestätigung und das wirklich am besten von der Rosahaarigen. Im Augenwinkel schielte ich zu der Gruppe Mädchen die gerade auf uns zugelaufen kamen. Als wäre es Schicksal.

„Dann sieh zu und ich werde dir beweisen, das du unrecht hast.“

Ich straffte meine Schultern und trat einen Schritt zur Seite, versperrte so den fünf Mädchen den Weg.

Sakuras stechender Blick traf mich sofort und ich schwankte kurz ob das Ganze gerade eine so schlaue Affekthandlung gewesen war.

„Kann ich dich kurz sprechen?“

Irritiert zog sie ihre Stirn kraus, dabei entstanden ein paar ziemlich niedliche Fältchen zwischen ihren Augenbrauen.

„Sprich dich aus, aber mach es kurz.“

Ich hoffte sie merkte nicht das ich einmal kurz schlucken musste um die nächsten Worte über meine Lippen zu bringen.

„Begleitest du mich bitte nächste Woche zum Jahrmarkt?“

So jetzt war es amtlich, Ich - Sasuke Uchiha – hatte das erste Mal in meinem Leben ein Mädchen um ein Date gefragt. Hätte ich ein paar Mal an ein paar nicht so harten Nüssen probiert wäre ich jetzt wahrscheinlich auch nicht so nervös. Hoffentlich merkte niemand was, denn es waren schon ein paar Schaulustige stehen geblieben, die sehen wollten was ich mit den Fünf zu besprechen hatte.

Sakura hingegen, schaute sich erstmal ein wenig in der Gegend um, warf sogar einen suchenden Blick hinter sich bevor sie sich an mich wandte.

„Meinst du mich?“

„Hn.“ Ich musste irgendwas mit meinen Händen machen, hingen die sonst auch so sinnlos in der Gegend rum? Warum mach ich mir überhaupt Gedanken darüber?

Seufzend legte Sakura schließlich den Kopf schief, „Sasuke, ich weiß nicht was ich noch machen soll damit-“

„Sie begleitet dich natürlich super gerne! Hol sie einfach um 7 zuhause ab, ihre Adresse hast du ja schon wie ich gehört habe!“ Fiel ihr Temari ins Wort und legte einen Arm um die Rosahaarige.

„Was?! Nein! Ich wollte gerade sagen-“

„Das du dich freust? Ich weiß, Liebes.“ Unterbrach sie Sakura schon wieder und bekam davon nur einen fassungslosen Blick ihrer Freundin zugeworfen.

„Gut … dann hol ich dich ab.“ Schnell damit sie es sich nicht nochmal überlegen konnte machte ich kehrt und lief dicht gefolgt von Itachi in die Richtung meines Unterrichtes, der jede Minute beginnen würde.

„Na da kann ich dir ja nur gratulieren, wer hätte das gedacht. Dann lernst du sie ja doch noch besser kennen“ grinsend boxte mir mein Bruder gegen die Schulter.

„Lass die Kirche mal im Dorf, das ist eine Verabredung als Mittel zum Zweck, die ich nicht bekommen hätte, wenn Temari mir nicht den Arsch gerettet hätte. Und nach der ich freiwillig nie gefragt hätte.“

„Mir ist entgangen das du mit geladener Waffe an der Stirn gefragt hast.“

„Du weißt genau wie ich das meine! Du hast mich herausgefordert!“

Grinsend richtete mein Bruder seine Tasche auf der Schulter, „Du wirst mir noch danken, bestimmt nicht heute, aber irgendwann. Also Brüderchen, wir sehen uns heute Abend.“

„Tzz.“ wütend stampfte ich in den Klassenraum, der schon ziemlich gut gefüllt war. Kein Wunder, diesen Kurs sollte man besser nicht verpassen, sonst wurde es schnell ungemütlich.

„Hey Sasuke!“ Naruto, der am Tisch neben mir saß stieß mich leicht mit dem Ellenbogen an, „das mit dem Jahrmarkt tut mir leid, echt jetzt! Ich hab gar nicht mehr dran gedacht als Haley mich gefragt hat, da wir schon was ausgemacht hatte. Wenn du willst dann sag ich ihr wieder ab.“

„Nein, lass gut sein, Naruto.“

„Dann klink dich doch einfach bei uns mit ein!“

„Erstens ist das glaube ich nicht das was deine Begleitung im Sinn hat und zweitens hab ich mich selbst um eine Begleitung gekümmert.“

Überrascht betrachtete mich der Blonde von der Seite, während ich weiter einfach meine Sachen auf den Tisch räumte und schonmal das Buch auf der passenden Seite aufschlug.

„Wen hast du denn gefragt. Ich dachte sowas würde erst passieren, wenn die Hölle zufriert.“

„Ich geh mit Sakura hin.“ murmelte ich, schob aber gleich noch ein „Spar dir deine Kommentare!“ hinterher, denn ich sah schon jetzt wie der Uzumaki zu tausend verwirrten Fragen ansetzte. Und mit seinen Fragen konnte ich mich weiß Gott noch nicht auseinandersetzen, ich musste erstmal meine eigenen klären.
 

Sakura Pov.

„Du hast ein fucking Date mit Sasuke Uchiha?! Warum erfahre ich das durch den Buschfunk und nicht von meiner eigenen Schwester?!“

Ich wollte mir gerade eine Löffel Pudding in den Mund schieben, als Savannah ins Esszimmer gestürmt kam und mich regelrecht anbrüllte.

Mum und Dad warfen sich nur einen fragenden Blick zu, sagten aber erstmal nichts, konnten sie auch nicht den Savannah war wieder zu Atem gekommen.

„Das ist … wie hast du das gemacht?! Verdammt, wir müssen dir was zum Anziehen raussuchen und zum Friseur musst du auch nochmal! Ich glaub das alles nicht. Wer beichtet es Kenji!? Oh Gott er wird bestimmt eine riesige Szene machen!“

„Sav, bleib ganz ruhig. Tief durchatmen.“

Mit einem theatralischen Seufzer ließ sie sich auf den Stuhl neben meinem Dad fallen.

„Erstmal, das ist kein Date, das ist eine Nötigung eingefädelt von Temari. Und deshalb brauch ich weder einen Friseurtermin noch muss ich mir jetzt schon Gedanken darüber machen was ich anziehe.“

„Nein, nein, nein! Weißt du wie viele Mädchen morden würden um deinen Platz einzunehmen?“

„Sie brauchen sich dafür nicht mal strafbar machen, denn rate mal ich überlass ihnen meinen Platz und liefer gleich noch eine Dankeskarte mit!“

Fast schon niedlich wie entgeistert mich meine Schwester ansah und immer wieder fassungslos den Kopf schüttelte.

„Dad sag doch auch mal was!“ versuchte sie es nun.

Doch mein Vater hob nur abwehrend die Hände, „Von mir aus könntet ihr ewig ungedatete, keusche Jungfrauen bleiben, ich werde sie also bestimmt nicht zu irgendwas überreden.“

„Das war nicht das was ich hören wollte!“ brummte sie und sah wieder bittend zu mir herüber.

„Ich mach das schon Sav. Das ist keine große Sache.“

„Doch es ist eine große Sache! Sasuke hat noch kein Mädchen jemals nach einem Date fragen müssen, und die Möglichkeit einen Uchiha zu daten lassen sich wirklich nur Schwachköpfe entgehen. Hast du mal sein Sixpack gesehen? Das ist zum niederknien.“

„Wenn du so begeistert bist, dann geh du doch an meiner Stelle.“ schmunzelnd genehmigte ich mir noch einen Löffel Pudding, „Aber lass dich nicht von seinem Geld und seinen Bauchmuskeln blenden, so toll ist er nicht und mit ihm gibt es nichts als Stress.“

„Aber der Stress ist es doch allemal wert!“

Mein Löffel landete in der leeren Schüssel.

„Ich sage jetzt einfach mal das was die meisten Leute denken, und was ich denke. Warum sollte er mit mir ausgehen wollen, wenn er genauso gut mit jeder anderen hübscheren und sportlicheren ausgehen könnte? Ich passe offensichtlich nicht in sein Schema und werde mich bestimmt nicht verarschen lassen. Vielleicht hat er eine Wette verloren oder sowas, ich hab keine Ahnung. Aber deren Spaß soll nicht auf meine Kosten gehen.“

Die Stuhlbeine schabten über den Holzboden als ich den Stuhl zurückschob und aufstand. Das Ganze wollte ich sicherlich nicht weiter vor meinem Vater ausdiskutieren. Wie zu erwarten folgte mir Savannah die Treppen nach oben bis in mein Zimmer, wo sie die Tür hinter sich schloss und sich auf eins der Sitzkissen vor meinem Bett fallen ließ.

„Es denken nicht alle so Sakura. Das bildest du dir nur ein, wirklich! Und wenn Uchiha dich wirklich nur verarscht wird Kenji ihm den Kopf abreißen.“

„Savannah! Ich habe alles gesagt was es dazu zu sagen gibt! Ich werde, wenn es dir so wichtig ist dahingehen, und dann ist das Ganze für mich gelaufen. Ich werde mich aber weder verstellen noch so tun als würde ich mich auf diese Verabredung freuen. Und jetzt tu mir den Gefallen und lass mich in Ruhe, ich muss noch für einen Test lernen.“

Stumm drehte sie sich um und verschwand aus meinem Zimmer, die Tür hämmerte sie dabei etwas zu grob ins Schloss.

Mit einem genervtem Stöhnen ließ ich mich in meine Kissen fallen, dieser Uchiha machte mir wirklich nichts als Ärger.

Und Temari würde ich mir auch nochmal zur Brust nehmen, ich war heute noch viel zu nett zu ihr. Wie konnte sie mir sowas einbrocken?!

Mit reichlich schlechter Laune widmete ich mich trotz dessen schließlich meinen Matheaufgaben. Da mir Parabeln und Formeln aber nicht besonders lagen war ich schon fast erleichtert als es irgendwann klopfte und meine Mutter ihren Kopf durch die Tür steckte.

„Komm rein.“ Ich schlug mein Buch schnell zu, und beobachtete wie meine Mum herein kam und sich langsam zu mir aufs Bett setzte.

Ihre Bluse, die heute Morgen noch vornehm in ihrem Rock gesteckt hatte passte nun gar nicht so richtig zu ihrer lockeren Jogginghose.

„Spatz, ich glaube wir müssen uns mal unterhalten.“ lächelnd stricht sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr.

Meine Mum war wirklich wunderschön, meine Schwestern hatten beide viel von ihr mitbekommen während ich und mein Bruder eher nach meinem Vater kamen.

„Was ist denn los?“

„Du weißt doch noch was wir für den Wahlkampf besprochen haben. Du erinnerst dich doch sicherlich auch noch an das Versprechen das du mir bezüglich Jungs und Dates gegeben hast, das du mir keinen Ärger machst? Dein Vater erwähnte eben das Savannah ziemlich ausgeflippt ist, weil ein Junge mit dir ausgehen will und-“

„Mum, mach dir keine Gedanken. Das ist kein richtiges Date und ich hab auch nicht vor eins daraus zu machen. Sasuke Uchiha ist wirklich nicht mein Typ.“ Oder ich seiner, fügte ich in Gedanken hinzu.

„Ich war noch nicht ganz fertig. Sakura, dein Vater hat mit mir gesprochen, und macht sich Sorgen darum das du dich verpflichtest fühlst das ganze Date mit diesem Jungen nicht zu wollen. Also solltest du wissen, dass dein Versprechen das ich eben angesprochen habe, Grenzen hat. Wenn du also merkst das dieser Junge etwas Besonderes für dich ist, dann lass meinen Wahlkampf nicht in deine Entscheidung mit reinspielen.“

„Ich hatte eigentlich gehofft das du mir verbietest mit ihm zum Jahrmarkt zu gehen.“ gestand ich schließlich und spielte mit dem Hardcover meines Mathebuches.

„Ich würde, wenn ich könnte, aber dein Vater würde wahrscheinlich sein Veto einlegen und außerdem verlass ich mich auf dein Wort das du mir keinen Ärger machst. Und ich will nicht das du mir irgendwann vorhältst das ich dir in eine wichtige Chance vermasselt habe, auch wenn es mir lieber wäre wenn du nicht gehst.“

„Ich würde es dir nie vorhalten.“ lachte ich leise und sah meiner Mum dabei zu wie sie wieder von meinem Bett aufstand und zur Tür herüber schlenderte.

„Das sagst du jetzt, aber wenn Savannah mich richtig informiert habe wäre es ein soziales Desaster wenn du das absagst und als verantwortungsvolle Mutter die Dank ein oder zwei Gläser Wein ihren Wahlkampf gerade vergessen hat, rate ich dir an kein soziales Desaster zu werden.“

„Dads Antwort mit den züchtigen Jungfrauen war irgendwie vielversprechender.“

„Dein Vater schwafelt nichts als heiße Luft.“ grinste meine Mum und verließ darauf hin mein Zimmer.

Grummelnd ließ ich mich nach hinten fallen und kickte mein Mathebuch mit einer lockeren Fußbewegung vom Bett, das würde ich heute wohl nicht mehr brauchen.
 

Die Woche verflog wie im Zeitraffer und ich hätte schwören können das die ganzen fiesen Sprüche über eine gewisse S.H. an der Toilettenwand bestimmt nicht aus Zufall aufgetaucht waren. Ino schmierte die meisten zwar wieder über, aber verbergen konnte sie es nicht vor mir, und wenn ich behaupte es ist mir vollkommen egal müsste ich lügen. Natürlich kratzte es an meinem Selbstbewusstsein und ich würde das ganze lieber überspringen und in der Versenkung der Masse zurück verschwinden.

Außerdem hatte natürlich auch Kenji Wind davon bekommen und mir trotz beschwichtigenden Erklärungen einen Haufen von Benimmregeln mitgegeben und wollte ein Foto von mir sehen, ob ich auch „Anständig“ zum Jahrmarkt gehen würde.

Apropos, die Aufbauten für diesen waren erst heute beendet worden und ich bin mir nun im klaren warum es das größte Spendenevent war das unsere Schule auf die Beine stellte. Das Gelände das der Schule zur Verfügung gestellt wurde war absolut gigantisch und die meisten Stände wurden von Schülern betrieben, manche machten es freiwillig aber die Abschlussklasse musste sich daran beteiligen. Fahrgeschäfte und andere Aussteller kamen für kleines Geld oder ohne Gehalt, wahrscheinlich aus ausgeprägtem Traditionssinn.

Und jetzt saß ich auf meinem Bett und konnte nicht glauben was ich da sah.

„Das geht gar nicht! Warum hast du sowas überhaupt?“ murmelte Savannah und warf ein grünes Shirt neben sich auf den Boden.

„Und woher hast du das bitte?“ murmelte Sally, neben ihr landete ein schönes beiges Top mit Rüschen. Aber ja ihr habt richtig gehört, Sally meine älteste Schwester war hier. Sie sagte zwar es wäre wegen Mum und das sie beim Wahlkampf helfen wollte, aber dafür hatte sie sich die letzten zwei Tage herzlich wenig interessiert.

„Sag mal Schwesterherz, du gehst doch mit Ino shoppen, wie kann dann sowas dabei rauskommen?“ Mit zweifelndem Blick und einem StarWars Shirt in der Hand drehte Sally sich zu mir.

„Zu meinem Glück gehe ich gelegentlich auch noch mit anderen Menschen shoppen.“ brummte ich, stand dann aber auf und nahm ihr mein Shirt aus der Hand.

„Ich will mich nicht schick machen, also könnt ihr beide jetzt auch einfach gehen und das ganze mir überlassen.“

„Aber du hast nur noch knappe zehn Minuten bis Sasuke dich abholt!“

„Ich hab ihm gesagt er soll mich bloss nicht abholen. Wir treffen uns also da … denke ich.“ Ich schob meine Schwester weg von meinem Kleiderschrank und griff nach einer schwarzen Jeans, sie sah ein wenig gewollt kaputt aus. Während ich sie überzog sah ich schon das unglückliche Gesicht von Sally, aber noch ein wenig verzweifelter wurde es als ich mir aus reinem Protest das StarWars Shirt überstreifte. Man muss dazu sagen, es war kein richtiges Fanshirt sondern schon modisch geschnitten mit V-Ausschnitt und angenehm leichtem Stoff und insgesamt konnte man das sehr gut in der Öffentlichkeit tragen, es war mir auch etwas zu groß und rutschte immer etwas über meine rechte Schulter. Wenn man es dann auch noch vorne ein wenig in die Hose steckte, war das ein wirklich vertretbarer Look, nur eben nicht so Mädchenhaft wie der meiner Schwestern. Außerdem war meine Idee dahinter ganz einfach, umso weniger ich mich benahm als wäre es ein Date umso weniger wurde es auch eins. Also weg mit den besonderen Klamotten und abholen brauchte er mich auch nicht.

„Was schaut ihr den so blöd?“ murmelte ich und öffnete den geflochtenen Zopf, so das meine langen Haare in Wellen über meine Schultern fielen.

„Ich glaube unsere Schwester ist blind und hat den Verstand verloren.“ seufzte Savannah und ließ sich nach hinten hin aufs Bett kippen.

Mit einem leichten Augenverdrehen setzte ich mich an meinen Schminktisch und frischte mein Tages Make-up etwas auf, im Klartext puderte ich mein Gesicht noch mal ab, zog meinen Eyelinerstrich nochmal nach und tuschte meine Wimpern neu.

„Darf ich dir wenigstens noch die Haare machen?“

„Nein, aber du darfst mich gerne fahren.“

„Du bist unmöglich Sakura.“ mit einem Blick zu Sav, die sich wieder aufgerichtete hatte, holte sie sich ihre Zustimmung, „Na schön, aber wir sollen Kenji noch ein Foto schicken, er will sicher gehen das wir dich auch anständig zu deinem ersten wichtigen Date schicken.“

„Das ist kein wichtiges Date.“

„Wichtiger als die Dates mit deinen Vollidioten vorher.“

„Als wäre deine Auswahl bisher viel besser gewesen?“ zischte ich als ich an ihr vorbei, die Treppe hinunter lief.

Meine beiden Schwestern folgten mir auf den Fuß und wir blieben gemeinsam im Flur stehen, Mum und Dad kamen ebenfalls dazu als sie unsere Stimmen hörten.

„Gott sei Dank.“ erleichtert fasste sich mein Vater ans Herz, was meine Mutter nur schmunzeln ließ.

„Was?“

„Ich hatte schon befürchtet ihr würdet eure Schwester verkleiden als würde man sie für ein paar Dollar vom Straßenrand mitnehmen können.“

„Dad!“ empört stemmte Sally ihre Hände in die Hüften, „Ziehen wir uns etwa so an?“

„Nein, nein! Aber bei Sakura habt ihr einen Hang zur Übertreibung.“

Gerade wollte Savannah zu einer Verteidigung ansetzten, da unterbrach sie das Klingeln an der Tür.

Wir alle fünf hielten in unseren Bewegungen inne, bis mein Vater dann also schließlich zur Tür ging und öffnete sie ein Stück.

„Hallo? Kann ich dir helfen?“ Leider versperrte mir Dad die Sicht, sodass ich zuerst nicht erkennen konnte wer da an der Tür stand, aber diese Stimme erkannte ich sofort. Der Idiot sollte doch nicht her kommen!

„Ja Sir, ich wollte Sakura abholen. Ich hoffe sie ist noch nicht weg.“

Sally neben mir klatschte erfreut in die Hände und drängte meinen Vater zu Seite um Sasuke ins Haus zu ziehen. So langsam wurde es mir etwas zu voll in unserem Flur.

„Das trifft sich sehr gut! Wir wollten gerade ein Foto für unseren Bruder machen!“ Auch wenn Sally älter war als Sasuke war sie gerade so groß wie er, wir Harunos waren einfach nicht mit Körpergröße gesegnet.

„Ähm okay, dann warte ich solange.“ Sein Blick traf meinen, was mich nur schnell den Kopf abwenden ließ.

„Nein Quatsch! Du musst mit drauf!“

Mit einem beherzten Schubser beförderte sie Sasuke in meine Richtung.

„Bringen wir es hinter uns.“ brummte ich, mir war sowieso klar das dieses Foto gemacht werden würde egal was ich dazu sage und da mein Begleiter ebenfalls keinen Einwand erhob war der Kampf aussichtslos.

„Rückt noch ein bisschen näher zusammen.“

Der Uchiha gehorchte meiner älteren Schwester und trat dichter neben mich, sodass meine Schulter leicht seinen Oberarm berührte. Bockig verschränkte ich die Arme vor der Brust und gab mir nicht mal Mühe besonders freundlich zu schauen.

Sally und Savannah machten einige Fotos wie es mir schien, bis es mir schließlich zu blöd wurde.

„Wir gehen dann jetzt.“ Ich schnappte mir meine Tasche und schob Sasuke vor mir her aus der Tür heraus.

„Viel Spaß und meld dich wenn du wieder zuhause bist.“ rief meine Mum mir noch hinter her.

„Und tu nichts was ich nicht auch tun würde!“ hörte ich meinem Dad.

Erleichtert atmete ich aus als wir endlich durch das Gartentor geschritten waren und ich mich hinter der Hecke vor meiner peinlichen Familie verstecken konnte.

„Hier.“ Sasuke holte mich aus meinen Gedanken zurück indem er mir einen Motorradhelm entgegenstreckte.

„Was soll ich damit?“

„Aufsetzen wäre eine Möglichkeit.“

„Okay ich werde etwas genauer, warum sollte ich das Ding aufsetzen?“

Er drehte sich ein Stück und zeigte auf ein silberschwarzes Motorrad, und hielt mir im nächsten Moment einen Schlüssel vor die Nase.

„Das ist deine?“ Ich machte einen Schritt auf die Maschine zu und ließ meine Finger über das kühle Metall streichen.

„Gefällt sie dir?“

„Sie ist ganz okay.“ murmelte ich Schulterzuckend, drehte mich dann aber auch schon wieder zum Uchiha um, „wo ist dein Helm?“

„Hab nur den einen.“

„Ist das nicht gefährlich ohne Helm zu fahren?“

Grinsend trat er an mir vorbei und schwang sich auf sein Motorrad, „Ich mag die Gefahr, Haruno und jetzt steig auf.“

Ich tat also was mir befohlen wurde und setzt mich hinter Sasuke, mit beiden Armen klammerte ich mich an seinen Brustkorb und lehnte meinen vom Helm geschützten Kopf an seinen Rücken. So eine Nähe war mir zwar noch nicht ganz geheuer aber was sollte ich schon machen?

Ich musste zugeben das ich das Motorradfahren aber ziemlich cool fand, ich wollte immer mal gerne auf einem mitfahren aber hatte nie die Gelegenheit dazu. Nach ein paar Minuten kamen wir am Gelände des Schulrummels an. Wie auch in den Jahren davor war das ganze eine wahre Erscheinung.

Sobald der Motor erlosch ließ ich schnell von Sasuke ab und zog mir lieber den Helm vom Kopf.

Etwas unelegant kletterte ich vom Motorrad und schaukelte den Helm in den Händen hin und her

„Gib her.“ ohne zu warten nahm er mir ihn aus der Hand und verstaute ihn unter dem Sitz, „Ich hoffe die Fahrt war nicht zu schlimm, ich hab mich extra zurück gehalten.“

„Nein, alles gut. Ich wollte schon immer mal Motorrad fahren.“ Er nickte bloß und schlenderte dann mit beiden Händen in den Hosentaschen auf das Kassenhäuschen zu, ich folgte ihm mit einer Schrittlänge abstand.

„Zwei Karten.“ murmelte Sasuke an der Kasse und legte einen Schein auf den Tresen.

„Du zahlst für beide?“

„Hn.“

Als ich dann neben ihm stand hatte er schon beide Karten in der Hand und fasste mich am Oberarm um mich aufs Gelände zu ziehen.

„Du musst nicht für mich mitzahlen.“ schnell kramte ich mein Portemonnaie heraus und hielt ihm einen Schein entgegen.

„Lass stecken, das gehört sich doch so.“

Schmunzelnd verfrachtete ich das Geld selbst in seine Gesäßtasche, „Wäre das hier ein richtiges Date dann ja. Aber da ich davon ausgehe das du für deine verlorene Wette schon genug bezahlst musst du nicht auch noch wirklich für mich zahlen.“

Verwirrt schaute er zu mir herunter, „Von welcher Wette redest du?“

„Naja, darum hast du mich doch nach dieser Verabredung gefragt oder?“

Abrupt blieb er stehen und hielt mich wieder am Arm, dieses Mal aber um mich ebenfalls zu stoppen.

„Ich hab dich um ein Date gefragt weil ich das so wollte und nicht weil ich irgendeine Wette verloren habe.“
 

Sasuke Pov.

Gut ganz wahr war es zwar nicht, aber sie musste mich ja nicht schon von Anfang an für ein Arschloch halten.

Im Endeffekt hatte ich mich über die Woche hinweg aber ziemlich gut damit angefreundet das ich mit ihr ausgehen würde.

Das sie mich nicht mal mit dem Arsch angeschaut hat, hatte mich nur weiter über sie nachdenken lassen und so musste ich mir eingestehen das mich Sakura ungewöhnlich triggert. Sie war nicht mein Typ Mädchen – eigensinnig, scheinbar nicht leicht zu bekommen und eine ungewöhnliche Erscheinung. Naruto und die anderen hatten mir Anfangs nicht mal geglaubt das ich sie wirklich selbst gefragt habe. Und nun musste ich mir eingestehen das ich sogar ziemlich nervös war. Als sie mir nur kurz bei Instagram geschrieben hatte das ich sie nicht abholen sollte und wir uns einfach hier treffen würden hatte es mich einiges an Überwindung gekostet trotzdem zu ihr nach Hause zu fahren. Aber Itachi meinte ich müsste sie abholen sonst wäre das ganze sowieso schon so gut wie gelaufen.

Überaschenderweise hatte sie sich mit noch keiner Silbe bis jetzt darüber beschwert.

„Aber warum?“ Mit ihrer schlichten Frage holte sie mich aus meinem Gedanken zurück in die Gegenwart.

„Du interessierst mich irgendwie. Wenn man gewohnt ist das einem jeder hinterherläuft und man nur Lob und Anerkennung von einem Mädchen bekommt dann ist es eine überraschende Abwechslung, wenn jemand mal weniger anhänglich ist.“

Skeptisch zog sie ihre Augenbrauen zusammen und schien kurz darüber nachzudenken, „Dann ist das hier kein fieser Vorwand um mich vorzuführen?“

„Nein. Ich will dich wirklich kennen lernen.“

„Irgendwie kann ich mir das nicht wirklich vorstellen. Versteh mich nicht falsch, ich fühl mich irgendwo geschmeichelt aber das … ich weiß auch nicht ich hab nur Schwierigkeiten wenn ich irgendwas mit dir zu tun habe. Da kannst du zwar nichts für aber es nervt trotzdem.“

Unsicher kratzte ich mir am Hinterkopf, „Ich weiß das ich einige Lasten mitbringe aber wenn man davon mal absieht bin ich wirklich kein schlechter Kerl. Ich will nur das wir einen netten Abend haben und wenn es dir dann immer noch unvorstellbar ist mich irgendwie in deinem Leben zu akzeptieren dann lass ich dich in Ruhe. Versprochen.“

Seufzend ließ sie ihre Schultern hängen, „Na schön dann lern mich kennen. Aber nur um das klar zu stellen, um mich zu überzeugen brauchst du mehr als ein schönes Gesicht und ein geiles Motorrad.“

Cleaner

„Also ihr hattet einen netten Abend, du bist später nach Hause gekommen als wir alle zusammen und trotzdem habt ihr seit einer Woche keinen Kontakt mehr?“ unzufrieden kritzelte Ino ein paar Kreise in ihr Matheheft, während sie mir mehr Aufmerksamkeit schenkte als mir lieb war. Konnte sie sich nicht wieder auf ihre Mathehausaufgaben konzentrieren?

„Naja, also wir schicken uns manchmal ein paar Nachrichten.“

Auffordernd streckte sie mir ihre Hand entgegen, welche ich nur verwirrt anstarrte und drauf und dran war einfach einzuschlagen.

„Dein Handy Haruno, ich will mir das selbst ansehen.“ murmelte sie nach ein paar Sekunden in denen ich sie nur mit hochgezogener Augenbraue beobachtet habe.

„Das ist privat, Ino.“

„Habt ihr euch Nacktbilder geschickt?“

Empört schnappte ich nach Luft, „Wie kommst du denn auf so einen Mist?! Natürlich nicht! Und schrei sowas nicht so herum, ich bin froh das mich die Leute seit drei Tagen nicht mehr anstarren als wäre ich ein Elch!“

„Dann ist es nicht privat genug das ich es nicht lesen könnte. Ich bin schließlich deine beste Freundin!“

„Du bist unmöglich.“ brummte ich, zauberte dann aber das Handy aus der Hosentasche und schob es zu ihr herüber.

Während Ino sich mein Smartphone schnappte setzte ich mich wieder an meine Matheaufgabe.

Zu meinem Glück waren nicht viele andere Schüler in der Bibliothek, für mich war diese Aufgabe schon schwer genug ohne eine ätzende Geräuschkulisse im Hintergrund. An den Grundsatz in einer Bibliothek leise zu sein, hielt sich in dieser Schule leider kaum jemand.

„Sakura Haruno. Das ist ja noch schlimmer als hätte ich Nacktbilder gefunden. Warum zur Hölle schickt ihr euch fast nur GIF's hin und her?!“

Schulterzuckend starrte ich weiter auf die Zahlen und Buchstaben vor mir, „Weil sie lustig sind schätze ich.“

„Ja aber warum antwortest du auf die Frage 'Heute noch was geplant?' mit einer kleinen sich über den Boden rollenden Katze? Das ergibt keinen Sinn! Und es war ein offensichtlicher Versuch sich mit dir zu treffen!“

„Erstens, ist eine süße Katze immer die richtige Antwort und zweitens war das ganz sicher kein Flirt!“

„Meine Güte, alles muss man selber machen.“ nuschelte Ino mehr zu sich als zu mir und als ich das Tippen ihrer langen Fingernägel auf einem Display hörte wagte ich doch einen Blick nach oben. Leider zu spät um zu verhindern das sie irgendeine Nachricht abschickt, denn das Geräusch das ich eingestellt hatte, wenn meine Nachrichten versendet wurden ertönte keinen Wimpernschlag später.

„Dank mir bei eurer Hochzeit.“ Mit einer flüssigen Bewegung schmiss sie ihre Haare über die Schulter und gleichzeitig beförderte sie mit der anderen Hand das Handy vor mir auf mein Matheheft.

Der Chatverlauf mit Sasuke war noch geöffnet und mir schwarnt böses.
 

Freu mich schon dich nachher beim Spiel zu sehen.
 

Am liebsten wäre ich Ino an die Gurgel gegangen, wirklich! Und ich war auch gerade dabei sie schön zur Sau zu machen, aber dann trudelte unverhofft schnell schon eine Antwort ein, als hätte er darauf gewartet das ich ihm schreibe.
 

Ich hoffe, du bringst mir Glück auf der Tribüne.
 

Also schluckte ich meine Worte hinunter und starrte noch ein bisschen auf den Chatverlauf.

„Ich wollte gar nicht zum Spiel heute Ino.“ kam es dann doch irgendwann über meine Lippen, „Ich hab Mum versprochen das Savannah und ich heute das Essen machen. Sie wird mich darauf bestimmt festnageln.“

Grinsend klappte Ino erst ihr und dann mein Matheheft zu, das sie dabei mein Handy wieder in die Finger bekam realisierte ich erst als es schon zu spät war.

„Wir gehen zu diesem Spiel, ich regel das schon mit deiner Mum . Du weißt ich-“

Das Eintreffen einer weiteren Nachricht ließ Ino verstummen und nachdem ihre blauen Augen über den Bildschirm glitten fing sie an zu grinsen.

Ungeduldig riss ich ihr das Smartphone aus der Hand.
 

Wenn du wieder Bilder machst sag Bescheid, dann bring ich dir ne gute Kamera mit. Hab durch seltsame Umstände ja noch eine zuhause rumliegen. Kann dir auch ein altes Trikot von mir leihen, fällst dann nicht so auf unter den ganzen Fans.
 

Ich ignorierte Ino, die verdächtig mit den Augenbrauen wackelte und räumte lieber meine Sachen zurück in die Tasche.

„Wenn du nicht sofort ein anderes Gesicht aufziehst dann verspreche ich dir, das ich einfach nur ein Katzen GIF antworten werde!“

„Gut das ich dich genug liebe um dich vor diesem sozialen Ruin zu bewahren!“ lachte Ino und begann ebenfalls ihre Sachen einzuräumen.
 

Tatsächlich hielt einige Zeit später eine ziemlich überteuerte Limousine vor meinem Haus, Ino hatte es natürlich sofort bemerkt und mich an die Tür geschickt. Anfangs hatte ich nicht wirklich Lust meinen gemütlichen Sofaplatz zu verlassen, aber Ino kannte gute Argumente um das zu ändern. Am besten hat gezogen ob ich wirklich will das meine große Schwester die Tür aufmacht um mich später mit Fragen zu löchern. Also hastete ich beinah zur Tür als die Glocke unseren Flur erhellte.

Itachi lehnte locker am Geländer unserer Veranda, in seinen Händen ein glänzender Stoff.

Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen stieß sich Itachi ab, „Hi. Sasuke hat mich gebeten dir was vorbei zu bringen.“

Unsicher sah ich auf das Shirt, es konnte sich nur um das Trikot handeln. Aber ich hatte Sasuke gar nicht mehr geschrieben das ich es wollte.

„Ähm … okay … Vielen Dank. Aber du hättest nicht extra dafür herfahren müssen!“

„Ich bin nicht nur hier um dir das Trikot zu bringen, wenn du Lust hast nehme ich dich mit zum Spiel.“

„Ach quatsch, Ino und ich können auch laufen! Wir müssen uns auch erst noch umziehen und ich muss noch meine Tasche packen also-“

„Du bist nicht das erste Mädchen das ich abhole, ich hab Zeit mitgebracht.“ grinsend drängelte sich Itachi an mir vorbei und ehe ich mich versah hatte er meinen Platz auf dem Sofa eingenommen und unterhielt sich mit Ino über ihren Bruder.

Itachi und er schienen sich tatsächlich ganz gut zu kennen und so konnte er meine beste Freundin mit der ein oder anderen Anekdote zum Lachen bringen.

„Ich geh mich dann mal umziehen.“ murmelte ich irgendwann, bekam aber keinerlei Beachtung von den Beiden.

Seufzend machte ich mich auf den Weg ins Obergeschoss, warf das Trikot aufs Bett und zog mir mein Sommerkleid über den Kopf. Kurz hielt ich den weichen Stoff in den Händen bevor ich mir das Shirt von Sasuke über den Kopf zog und eine Shorts vom Boden fischte.

Als ich mich im Spiegel betrachtete zupfte ich immer wieder am Kragen herum und versuchte mir nicht vorzukommen wie der letzte Idiot.

Ich fand Mädchen, die das Trikot ihres Freundes, Schwarms oder was auch immer tragen, ziemlich befremdlich und lächerlich. Sind wir hier denn in einer verdammten Teenie Romanze? Wenn ja dann wüsste ich gerne mal wo die Kameras versteckt sind.

„Ulala, ich wusste gar nicht das so Ernst zwischen dir und Uchiha ist.“ erschrocken fuhr ich zusammen und als ich das grinsende Gesicht meiner Schwester im Spiegel sah streckte ich ihr beleidigt die Zunge raus während ich mich zu ihr umdrehte.

„Halt einfach die Klappe, okay?“

Schelmisch zogen sich ihre Augenbrauen hoch und blitzschnell hatte sie ein Foto von mir geschossen und spazierte mit ihrem Handy in der Hand einfach zurück in den Flur und die Treppe hinunter.

„Das wird Kenji sicher brennend interessieren!“

„Sav, wenn du das an Kenji schickt verspreche ich dir ist das das letzte Bild das du jemals versendet hast.“

Schulterzuckend lief sie einfach weiter die Treppe herunter, „Dann werde ich mich wohl einem qualvollen Tod durch die Hand meiner Schwester hingeben. Immerhin muss ich dann nicht mehr zu Mums Wahlversammlung in zwei Wochen.“

So schnell ich konnte polterte ich die Stufen nach unten hinter meiner großen Schwester hinter her, doch unten angekommen verkniff ich mir weitere Kommentare. Ino und Itachi hatten sich mittlerweile schon in den Flur vorgewagt und Savannah stand schräg neben den Beiden wie ein unschuldiges Kätzchen.

„Können wir los?“ murmelte ich nur säuerlich und band mir fahrig einen hohen Zopf zusammen.

Der ältere Uchiha-Bruder nickte und betrachtete mich kurz, schien sich sein Kommentar aber noch zu verkneifen.

„Klar, wir sollten uns eh langsam beeilen. Nicht das Sasuke denkt du lässt ihn doch noch sitzen.“

„Gott bewahr er könnte das denken.“ knurrend warf ich meiner Schwester einen Blick zu, die glucksend gegen die Wand lehnte und mir, sobald sie meinen Blick auf sich fühlte, einen unschuldigen Blick zuwarf.

„Halt einfach deine Klappe, Savannah. Und das mit dem Mord an dir ist nur aufgeschoben und nicht aufgehoben! Verstanden?“

Lieblich klimperte sie mit ihren langen Wimpern, „Was auch immer du sagst Schwesterchen, aber jetzt mach dich auf zu deinen Göttergatten.“

„Wir sehen uns spätestens im Holy Up Savannah. Und Grüß Kenji von mir.“ grinsend wank Itachi meiner Schwester zum Abschied zu und zog mich an einem Arm mit nach draußen.

„Ich wusste gar nicht das du und meine Schwester ihre Freitag Abende miteinander verbringt.“ Itachi der schon auf halber Strecke zur Schule war, warf mir einen Blick über den Rückspiegel zu.

„Tun wir für gewöhnlich auch nicht, aber eine gemeinsame Bekannte hat eingeladen. Besorgt das sie mir deine schmutzigen Geheimnisse anvertraut?“

„Laber nicht so einen Müll und konzentrier dich lieber aufs fahren, mein Lieber.“ murrte ich und drehte den Kopf schnell zur Seite.

Ein heiseres Lachen erfüllte den Mercedes, aber wenigstens tat er was man ihm sagt und verlor kein Wort mehr während der Fahrt.

„So Ladies, da wären wir. Vielen Dank das Sie den Uchiha Driving Service in Anspruch genommen haben und beehren Sie uns bald wieder.“

Der Motor verklang und ich schüttelte über das Gefasel von Itachi nur leicht grinsend den Kopf. Kaum zu glauben das er der ältere von Sasuke und ihm war. Ino neben mir ließ noch eine kecke Bemerkung fallen ehe sie sich abschnallte und aus dem teuren Wagen ausstieg.

„Brauchst du eine extra Einladung?“ Itachi hatte meine Tür aufgerissen und sich leicht zu mir heruntergebeugt.

Der kleine Rotschimmer auf meinen Wangen breitete sich sofort aus als ich aus meinen Gedanken hochschreckte.

„Nein, alles gut.“ Eilig schnallte ich mich ab und stolperte mehr wie ein Trottel als eine Dame aus dem Auto.

„Na also, das Spiel hat schon begonnen. Geht schon mal vor, ich warte noch auf meine Freunde.“

„Danke fürs fahren Itachi.“ rief ich nochmal über meine Schulter, gehört hatte er es aber bestimmt nicht mehr so schnell wie Ino mich zum Sportplatz zog.
 

Sasuke Pov.
 

Da war sie.

Die ersten Minuten des Spiels hatte ich versucht nicht nach ihr zu suchen, aber es gelang mir nur mehr oder weniger gut. Vielleicht hatte Sie doch keine Lust mehr oder Itachi hatte es versaut? In meinem Kopf hatten sich alle möglichen Szenarien durchgespielt, bis endlich ein rosa Haarschopf neben der Tribüne aufgetaucht war und scheu in meine Richtung lächelte.

Mein Gruß in ihre Richtung ließ sie rosa um die Nase werden und ihre blonde Freundin tuschelte ihr etwas ins Ohr worauf hin sie nur die Augen verdrehte und ihr kräftig gegen die Schulter boxte.

„Hey Sasuke! Sakura ist ja doch noch gekommen.“ Neji der neben mir zurück auf seine Position joggte ließ seinen Blick länger als nötig auf ihr kleben, wenn es nach mir ging.

„Hätte nicht gedacht, dass es dir so ernst mit der kleinen Freshman ist.“

Mein Augenverdrehen konnte er zwar nicht sehen aber den Schubser von der Seite sollte er wohl verstanden haben.

„Halt die Klappe Neji, dass du auf ihre brünette Freundin abfährst hat sich auch schon rumgesprochen.“

„Leck mich Sasuke, ich fahr nicht auf sie ab … ich hab ihr nur mal einen Kaffee mitgebracht. Tun alle so als hätte ich einen Heiratsantrag gemacht.“

„Vielleicht kommt sie ja auch noch.“

„Ich hab-“

Das Pfeifen des Schiedsrichters unterbrach unser kleines Pläuschchen und da Sakura jetzt da war konnte ich mich deutlich besser darauf konzentrieren was im Spiel so abging und ging leicht in die Knie in meine Startposition.

Und ab diesem Zeitpunkt lief die erste Halbzeit für uns wie geschmiert. Die meisten Pässe landeten da wo sie sein sollte und Neji machte einige gute Spielzüge, die unseren Fans das ein oder andere hysterische Kreischen abrang.

„Gut gemacht Jungs! Holt euch ein Wasser, wir treffen uns in den letzten zehn Minuten zur Besprechung in der Kabine.“

Neji zog sich als erster von uns den Helm vom Kopf, strich sich ein paar schwitzige Haare aus der Stirn und warf ein paar Jungs, inklusive mir, eine kleine kühle Wasserflasche zu.

„Bin gleich wieder da.“ murmelte ich eher für mich selbst und schlenderte an meinen Teamkollegen vorbei in Richtung Tribüne.

„Ey Uchiha, du gehst nicht zufällig zu deiner kleinen Freundin?“

Kiba tauchte neben mir auf und wackelte aufreizend mit den Augenbrauen.

„Was geht dich das an?“

„Na als guter Freund wollte ich dir Schützenhilfe geben und ihre Freundin etwas bespaßen.“

Grinsend schüttelte ich den Kopf, „Versuch es gar nicht erst, jeder weiß das ihr was am Laufen habt.“

Sein langes Schweigen und das abgewandte Gesicht bestätigten meine Aussage nur und so war ich mir sicher, dass ich voll ins Schwarze getroffen hatte.

„Verbrenn dir nicht die Finger an ihr, ich kenn ihren großen Bruder und der nimmt seinen Job sehr ernst.“

„Das gleiche könnte ich wohl auch zu dir sagen.“

„Keine Sorge, mit Kenji werde ich schon fertig.“ Als ich die ersten Stufe der Tribüne hoch joggte, hörte ich viele Leute meinen Namen rufen, meine Freunde begrüßte ich indem ich kurz die Hand hob, mehr Zeit konnte ich aber nicht erübrigen.

„Na sieh mal einer an wer da ist.“ mit schiefem Grinsen ging ich vor der Haruno in die Hocke und legte meine Unterarme ungefragt auf den nackten Oberschenkeln der Freshman ab.

Leichte Röte zog sich über ihre Wangen und ihr Lächeln das an ihren Mundwinkeln zupfte war ungewöhnlich schüchtern.

Kurz huschte mein Blick rüber zu Ino, die sich schon angeregt mit Kiba unterhielt und uns keinerlei Beachtung schenkte.

„Du hast gut gespielt.“ murmelte Sakura schließlich was meine Aufmerksamkeit wieder zu ihr zurückbrachte.

„Nein hab ich nicht, zumindest nicht in der ersten Hälfte der Halbzeit.“

Überrascht sah sie mich an.

„Aber wie sollte ich auch wenn ich die ganze Zeit damit beschäftigt war ein paar rosa Haare in der Menschenmasse zu suchen.“

„Du bist ein Idiot.“ murmelte sie und wandte ihr rotes Gesicht von mir ab.

Heiser lachend richtete ich mich wieder auf. „Da werden dir viele Schülerinnen unserer Schule wiedersprechen.“

„Scherrt es mich was andere für Mist über dich sagen?“

„Zum Glück nicht, sonst würdest du dich schließlich gerade mit dem schlimmsten Frauenheld der gesamten Küste unterhalten.“

„Hm, wenn ich so recht darüber nachdenke ist wohl doch nicht alles Mist was die Schülerschaft über dich zu sagen hat.“

Ihre Gesichtsfarbe normalisierte sich wieder und so schlagfertig gefiel sie mir fast noch besser als in Verlegenheit.

„Ich muss wieder runter, der Coach will gleich noch was besprechen.“ Ich nahm noch einen Schluck Wasser aus meiner Flasche ehe ich sie Sakura in den Schoß warf, was sie mit einem überraschten Fiepen quittierte.

„Dann streng dich diese Halbzeit mehr an. Ich bin schließlich hier um einen Sieg zu sehen.“ Schützend hielt sie sich die Hand über die grünen Augen, als sie mich nochmal eingehend musterte.

„Keine Sorge ich hab ja einen guten Grund noch einen Touch down zu machen.“

„Ach hast du den?“ herausfordernd grinste sie mir zu, und ich konnte das Blitzen in ihrem Blick auffangen.

„Den hab ich … “ setzte ich an und beugte mich zu ihr runter, „schließlich kann ich dich nur zur Siegesfeier einladen wenn wir auch gewinnen.“

Perplex öffnete sie den Mund, schloss ihn aber gleich wieder. Heiser lachte ich als sich dieser Vorgang noch das ein oder andere mal wiederholte.

„Spar dir die Antwort, Haruno, mir reicht dein Gesichtsausdruck als Ja.“

Endlich fand sie ihre Sprache wieder, mit verschränkte Armen knurrte sie halb lachend ein, „Ich wiederhole mich, du bist ein Idiot.“

Soft focus

Sakura Pov.
 

Eigentlich hatte ich es bis jetzt ganz gut geschafft mich von weiteren Partys fern zu halten. Bis heute, da hatte Ino mich quasi von der Tribüne zu sich nach Hause geschleppt und unsere Freundinnen zu sich gerufen. Die Anderen haben sich noch schick gemacht, ich hatte durch verstärkte Fluchtgefahr aber nicht die Erlaubnis bekommen nach Hause zu gehen und mich umzuziehen. Also blieb ich in Sasukes altem T-Shirt, nippte resigniert an meinem Becher, der nur noch bis zur Hälfte mit Weißwein gefüllt war und lehnte mich in den Sitz von Max's Auto. Wir waren auf dem Weg zum Uchiha-Anwesen, wo wohl schon in gewisser Tradition jeder wichtige Sieg mehr oder weniger groß gefeiert wird. Ino‘s großer Bruder musste nichtmal nach der Location fragen, als wir ihn darum gebeten haben uns zu fahren, er hatte einfach mit einem kleinem Augenverdrehen genickt und war mit einem gezieltem Griff ans Schlüsselbrett aus der Tür raus spaziert.

Mein Shirt hatte er mit einem kurzem Blick kritisch gemustert, und ich kannte ihn nun lange genug um die sachte Verwirrung in seinen blauen Augen wahrzunehmen.

Geschwiegen hatte er zu seinem Glück aber und war lieber dazu übergegangen Ino auf der Autofahrt noch einmal moralische Hinweise mit zu geben. Tenten und Temari mussten ihr Lachen stark unterdrücken. Nicht nur das seine kleine Schwester jede seiner Bitten was Anstand und Sittenhaftigkeit betraf schon längst gebrochen hatte oder in nächster Zeit noch brechen würde, war es seltsam solche Worte aus dem Mund eines Partyhengstes zu hören.

Aber große Brüder sind wohl alle gleich, wenn es um die kleinen Schwestern ging.

Und wenn Max mitbekommen wird das Ino was mit diesem Kiba am Laufen hat wird er sich warm anziehen müssen. Laut meinem Bruder hatte Ino‘s Eroberung nämlich einen ziemlich schlechten Ruf was Frauen anging und ich wusste auch das Max, auch wenn er das natürlich bestreiten würde, Ino vor allem Schlechtem beschützen würde.

„Und alles was ich gesagt habe gilt auch für die kichernde Belegschaft auf meiner Rückbank! Keine Drogen, keine Eskapaden und keine Überraschung nach neun Monaten! Verstanden?“

Schmunzelnd bejahten wir und machten uns daran uns abzuschnallen und nacheinander aus dem Auto zu krackseln. Ino schloss als letzte die Beifahrertür und drehte sich zu uns um. Mit einem schelmischen Grinsen stolzierte sie an uns vorbei und wackelte die Auffahrt des Anwesens hoch.

„Sag mal Hinata ist dein Cousin eigentlich auch hier?“ fragte Tenten, als wir uns Ino anschlossen und auch langsam Richtung Haus schlenderten, und versuchte dabei möglichst desinteressiert zu klingen.

„Ich denke schon, immerhin ist er auch im Team.“

„Warum willst du das wissen Teni? Hast du vor dir heute noch was anderes als nur einen Kaffee von ihm zu holen?“ mischte sich nun auch die blonde Sabakuno ein.

„W-Was ?! Nein, um Himmelswillen!“

„Ich bin mir sicher er wird sich freuen dich hier zu sehen.“ lächelnd strich sich Hinata ihre langen, geglätteten Haare aus der Stirn und schloss eilig zu Ino auf, die schon die Mamorstufen vor der Tür hinauf stieg.

„Klingeln oder einfach rein gehen?“ fragte sie die Blondine als sie neben ihr stehen blieb.

Auch wir waren nun bei ihnen angekommen und sahen zu wie Ino versuchte die Tür zu öffnen.

„War ja klar, die Einrichtung ist wahrscheinlich auch mehr Wert als unser ganzes Haus, da würde ich die Tür auch nicht offenlassen.“

Also betätigte sie die Türklingel und wartete ab.

Einige Sekunden war es still und außer dem Wummern der Musik war nicht viel zu hören. Ob man da drin eine Türklingel wohl überhaupt hören konnte?

Gerade als ich diesen Einwand anbringen wollte, riss ein mir unbekannter Kerl mit zurückgegelten Haaren die Tür auf.

„Bar ist in der Küche, der Pool ist gesperrt und getanzt wird überall wo Platz ist.“ rief er uns gegen die Musik entgegen, während er auch einen Schritt zur Seite trat und uns in Haus ließ.

„Viel Spaß.“ Damit pfefferte er die Tür ins Schloss und verschwand die Treppe hinauf ins obere Stockwerk.

Ich sah mich zuerst mal um, es war ziemlich viel los, dafür das es eine einfache Siegesfeier war. Scheinbar war die halbe Schule hier aufgetaucht, ich konnte sogar ein paar Leute aus meinem Jahrgang erspähen. Ich winkte ihnen kurz zu als sich unsere Blicke kreuzten.

„Hey da seit ihr ja!“ Naruto, ein guter Kumpel von Sasuke kam mit einem Tablett voller Schnaps-Pinnchen auf uns zu gelaufen.

„Sasuke sitzt schon auf heißen Kohlen ob du ihn wohl doch wieder abblitzen lässt.“ Rasch packte er mich am Arm und zog mich durch die Eingangshalle, das Klackern der Absätze zeigte mir jedenfalls das Ino und Temari mir hinterher liefen.

Wir mussten uns den Weg durch einige tanzfreudige Jugendliche bahnen, Naruto balancierte dabei nicht nur sehr leichtfüßig das Tablett, das auf unserem Weg immer mal wieder erleichtert wurde, sondern schaffte es auch noch gleichzeitig mich halbwegs passabel durch das Haus zu führen ohne das ich alle zwei Sekunden irgendwen anrempeln musste.

Als wir endlich ein bisschen Platz hatten, erkannte ich das wir uns wohl im Wohnzimmer der Uchihafamilie befanden, durch die abgedunkelten Lampen und die Lichterketten sah es aber eher aus wie ein hipper Vintageclub.

Die rauchige Luft kratzte in meiner Nase und in meiner Lunge, beinahe hätte ich auch zu Narutos Tablett gegriffen um meine Lunge zu befeuchten.

„Da vorne sitzt er, lass dich nicht von den andern Jungs abschrecken. Die bellen nur und beißen nicht.“ grinsend boxte er nochmal gegen meinen Oberarm und verabschiedete sich mit einem 'Bis nachher, Kleine.' in die Partymenge.

Mein Blick schweifte zum schwarzen Sofa, auf das der blonde Chaot mich aufmerksam gemacht hatte, als ich Sasuke erspähte der mich scheinbar auch gerade bemerkte und Anstalten machte sich zu erheben. Eilig wandte ich den Blick ab und konnte mir meinen plötzlichen Fluchtreflex wirklich nicht erklären, aber ehe ich mich versah hatte ich mich auch schon umgedreht und suchte den Raum nach meinen Freundinnen ab.

Diese Kameradenschweine hatten sich aber alle schon aus dem Staub gemacht. Ino hing bereits an Kibas Lippen, wenn die so weiter machten müsste ich wohl noch unauffällig ein paar Kondome in die Handtasche schmuggeln.

Hinata stand neben Temari und beobachtete sie stumm dabei wie sie sich mit Sasukes großem Bruder unterhielt, ab und an nippte sie an einem roten Becher – verzog aber nach jedem Schluck das Gesicht angewidert.

Naja Tenten konnte -

„Hey, da bist du ja.“ erschrocken zuckte ich zusammen als sich eine warme Hand auf meine linke Beckenschaufel legte.

Hastig drehte ich mich wieder um und starrte gegen den V-Ausschnitt von Sasukes Shirt.

„Ja … Hi. “ zögerlich lächelte ich zu ihm hoch und bemerkte seine offensichtliche Musterung.

„Scheint als hätte dich die Fanliebe gepackt, wenn du nicht mal zu einer Party das Oberteil wechselst.“ schmunzelnd zupfte er an seinem Trikot herum das mir leicht über die Schulter gerutscht war.

„Soweit würde ich nicht gehen, ich kann schließlich nicht mal eine Zeile eurer komischen Hymne.“

„Diese komische Hymne ist auch deine Schulhymne, meine Liebe.“ Als seine Finger kurz meinen Arm streiften, weil er an mir vorbei griff um sich von einem Typ der wie Naruto mit einem Tablett herum lief einen Shot abzustauben, bemerkte ich das er leicht zitterte. Ich weiß nicht, vielleicht hab ich es mir auch eingebildet und es war nur der dröhnende Bass, der mich das glauben ließ, aber der Gedanke das er vielleicht auch ein bisschen nervös war hier mit mir zu stehen entspannte mich. Entspannen war eigentlich nicht das richtige Wort. Es war viel mehr so, dass es mir meine Aufregung nahm, weil ich mir wieder klar machte das es keinen Grund gab aufgeregt zu sein. Für die anderen in diesem Raum war er Sasuke Uchiha, Schulschwarm und Footballer aber für mich war er auch nur ein Kerl mit verdammt heißen Wangenknochen.

„Alles klar?“ verwirrt blinzelte ich ein paarmal, da war ich wohl etwas abgedriftet.

„Ja, alles in Ordnung.“ Rasch lenkte ich das Thema um, „Was ist das?“ Ich deutete auf eines der Shotgläser in seiner Hand.

„Ein Drink den wir mal erfunden haben, er wird nach jedem Teamsieg ausgeschenkt. Blue Lagune hat ihn Kiba damals getauft. Frag mich nicht warum, das Zeug ist nicht blau und schmeckt auch nicht nach Meer.“

Lachend nahm ich ihm das kleine Pinnchen aus der Hand, „Wie schmeckt denn das Meer?“

„Ähm .. keine Ahnung. Salzig vielleicht?“

„Na dann bin ich beruhigt, das Name und Geschmack nichts gemeinsam haben.“

„Schnack nicht so viel rum Haruno, kipp es runter.“

„Mein Bruder hat mal gesagt man trinkt nicht allein.“ grinste ich ihm entgegen.

Sasuke zögerte nicht lange und besorgte sich ebenfalls ein kleines Plastikgläschen mit der grünen Flüssigkeit.

„Salut.“ grinsend stieß er gegen mein Glas und schon landete das Zeug in seinem Mund. Unsicher schüttete ich die Flüssigkeit ebenfalls in meinen Rachen. Überrascht hustete ich als ich das ekelhafte Brennen in der Kehle spürte.

„Alles klar?“ kommentierte er mein Husten.

Ich schüttelte nur den Kopf und klopfte ein paarmal auf meine Brust um wieder zu Atem zu kommen.

„Hast wohl noch nicht allzu oft einen richtigen Schnaps getrunken?“

„Wir begnügen uns mehr mit den Sachen die auch tatsächlich schmecken.“ brachte ich krächzend hervor und drückte ihm meinen Becher in die Hand.

„Schon verstanden, dann besorgen wir dir mal was Richtiges zu trinken.“ Sobald er mich an der Hand nahm und genau wie Naruto eben, durch den Raum schleifte kam es mir wieder so vor als wären alle Augen auf uns gerichtet. Mittlerweile war ich es fast schon gewöhnt, vielleicht hab ich ja auch einen Rekord aufgestellt. Die Freshman, die es am schnellsten geschafft hat sich bei allen Weibern der Schule unbeliebt zu machen, ausgenommen meiner Freundinnen natürlich.

„Du trinkst bestimmt gerne süßere Sachen, oder?“ Murmelte er als wir in der Küche standen.

„Sicher.“ murmelte ich und sah ich ein bisschen um, „Du weißt schon das eure Küche so groß ist das man darin wohnen könnte?“

„Meine Eltern halten nicht viel von Zurückhaltung.“

„Apropos, wo sind die überhaupt? Haben die nichts dagegen, das du mitten in der Woche eine Party schmeißt?“

„Die sind auf einer Wahlveranstaltung und danach direkt im Flieger nach Cancun. Irgendwas wegen ihrem Hochzeitstag glaube ich.“

„Und von der Party wissen sie nichts?“

„Doch natürlich, aber sie gehen von ungefähr hundert Gästen weniger aus.“ Er reichte mir ein Glas und machte sich selbst ein Bier auf.

„Meine Mum würde mir das nie erlauben. Sie dreht schon durch, wenn ich am Wochenende ein paar mehr Freunde einlade.“

„Sagen wir es so, unser Haus hätte genug Zimmer das sie nichts von diesem Spektakel mitbekommen müssten.“

Verstehend nickte ich und nippte an meinem Drink.

„Und was machen wir jetzt?“ fragte ich nach ein paar Sekunden des Schweigens.

Lachend zuckte Sasuke mit den Schultern, „Das ist eine Party Haruno, wir trinken was, wir können tanzen oder uns ein ruhiges Eckchen suchen um uns zu unterhalten. Ich kann dir ein paar Leute vorstellen, wenn du willst.“

Seufzend nahm ich noch einen großen Schluck aus meinem Becher. „Ich bin echt nicht gut darin Partys zu feiern.“

„Keine Sorge Kleine, ich bekomm das schon hin.“
 

Sasuke Pov.

Zwei Stunden und einige Drinks später, war Sakura endlich so ausgelassen wie sonst. Sie unterhielt sich gerade mit Naruto und ein paar Anderen aus dem Schwimmteam, lachte und wirkte als hätte sie wirklich ihren Spaß. Und an Narutos Gesicht konnte ich ablesen das er sie wirklich cool fand.

„Sie ist wirklich süß.“ murmelte Neji neben mir, starrte aber an der Gruppe vorbei die ich beobachtete.

„Über wen reden wir.“

„Ich meine, hatten wir jemals so heiße Freshman? Die sind doch sonst nicht so.“

„Okay, ich wiederhole, über wen reden wir? Die braunhaarige Kaffeeeroberung?“

„Schau sie dir an, wer sieht in einem Schlabbershirt heiß aus?“

„Könnte auch an ihren kurzen Shorts liegen. Die Beine sind auf jedenfall ´ne glatte acht.“

„Halt die klappe, du hast deine eigene Freshman! Tenten ist mein Jagdgebiet.“

„Ich hatte nicht vor sie dir streitig zu machen.“

Besagtes Mädchen tanzte gerade mit Nejis Cousine vor meinem Wohnzimmertisch, bis Ino zu den beiden kam und ihnen etwas zuraunte. Enttäuscht sahen die beiden die Blondine an, folgten ihr dann aber in meine Richtung.

„Uchiha, wo hast du Sakura geparkt?“

„Die steht beim Schwimmteam, warum?“

„Zwei Dinge. Erstens solltest du nicht den Abend mit ihr verbringen und zweitens kommt mein Bruder um uns abzuholen.“

„Ihr wollt schon fahren?“ mischte Neji sich nun wieder ein und blickte direkt zu Tenten, die ein wenig rosa um die Nase wurde.

„Max hat gesagt er holt uns um halb eins ab. Morgen ist Schule und Vater will nicht das ich so lange weg bin.“ nuschelte Hinata, es war schwer sie gegen den ganzen Lärm zu verstehen.

„Und was ist mit dir? Willst du nicht noch bleiben?“ richtete der Hyuga seine Worte an Tenten, die unsicher zu Ino schaute.

„Naja, ich würde schon aber wenn meine Freunde alle fahren, dann muss ich mit. Ich hab kein Geld für ein Taxi eingesteckt.“

„Shikamaru fährt uns nachher nach Hause. Er kann dich mitnehmen.“

„Das wäre zwar wirklich nett … aber was soll ich denn alleine hier?“

Schmunzelnd half ich meinem Kumpel aus, „Keine Sorge, Sakura wird auch noch nicht fahren.“ Im gleichen Atemzug wandte ich mich zu Ino, „Mach dir keinen Kopf, ich pass gut auf sie auf und bring sie später heim.“

Skeptisch sah sie von mir zu Neji und wieder zurück, „Na schön, aber wenn mir eine von beiden morgen etwas Schlechtes erzählt, dann häute ich euch bei lebendigem Leib und erzähl meinem Bruder, das ihr mir etwas zu nahe kommen wolltet. Und das meine Lieben wollt ihr besser nicht.“

Zügig harkte sie sich bei Hinata ein. „Ten, viel Spaß. Wir gehen noch schnell Temari suchen. Und schreib uns wenn du zuhause bist.“

„Mach ich.“ lächelnd wank die Brünette den beiden zum Abschied.

„Soll ich dir was zu trinken besorgen?“

„Solange es nicht wieder ein Kaffee ist, der mich einem Herzinfarkt nahe bringt.“

Grinsend griff sie nach seinem Arm und zog ihn in Richtung Küche.

Der Kerl war einfach unmöglich, aber er schien tatsächlich ein wenig ehrliches Interesse an der Kleinen zu haben, etwas was wirklich nicht besonders oft vorkam.

Bei dem Gedanken sah ich wieder hinüber zu Sakura, und musste meinen Kumpel echt zustimmen. Die Freshman dieses Jahr waren mehr als heiß, sie waren unbeschreiblich schön, jedenfalls die eine die sich auf meiner Party in meinem Trikot befand.

Gelassen schlenderte ich zu ihr herüber und nahm ihr das Shotglas aus der Hand, das ihr einer von Narutos Kumpels gerade gereicht hat.

„Hey, was soll das?“ meckerte sie und drehte sich zu mir um. „Sasuke, gib mir meinen Drink zurück.“

Schweigend kippte ich mir die Flüssigkeit selber runter und verzog kurz das Gesicht, kaum zu glauben das dieser Idiot Sakura Kräuterschnaps andrehen wollte.

„Solltest du dich nicht lieber mit mir betrinken anstatt mit irgendwelchen Schwimmtrotteln.“

„Das haben wir gehört, Alter.“ maulte Naruto und legte einen Arm um Sakuras Schulter, „Die Schwimmtrottel nehmen sich immerhin die Zeit einer jungen Dame die Gepflogenheiten einer guten Party näher zu bringen.“

„Du erkennst doch nicht mal was eine gute Party ist, wenn es deine eigene wäre, Dobe. Also wenn ihr mich und Sakura jetzt entschuldigen würdet.“

Mit einer flüssigen Bewegung schubste ich den Arm meines Kumpels von ihrer Schulter und ließ meine Hand an ihrem Arm entlang bis zu ihrem Handgelenk herunter gleiten.

„Wo gehen wir hin?“ Ihr weicher Körper drückte sich von hinten an meinen Oberkörper während ich sie durch die Menge führte.

„Weg.“ brummte ich, aber durch den ganzen Lärm hatte sie wahrscheinlich nichts gehört.

Ich zog sie die Treppe hoch ins Obergeschoss wo nur noch vereinzelnd ein paar Leute herumschwirrten. Ich hasste es eigentlich, wenn die Leute hier oben rumlaufen, aber ich hab es aufgegeben das zu verhindern. Um Haus- beziehungsweise Partyregeln scherrte sich auf meiner Schule scheinbar niemand. Um das Chaos aber ein bisschen einzudämmen schlossen wir zumindest alle Türen, außer die zum Badezimmer, ab.

„Warte kurz.“ murmelte ich und kramte ich meiner Hosentasche, wo sich aus diversen Gründen der Schlüssel zu meinem Zimmer befand. Mit einem Klicken sprang das Schloss auf und ich öffnete ihr die Tür.

Sie trat an mir vorbei und ich schloss die Tür hinter uns wieder ab.

„Ich hatte mir dein Zimmer irgendwie anders vorgestellt.“ murmelte sie angenehm leise und strich mit einer Hand über die Rückenlehne meines roten Ledersofas.

„Was hast du denn gedacht wie es hier aussieht.“ Ich folgte ihr durch mein Zimmer.

„Naja ich hätte mit dreckigen Sportsocken über der Sofalehne und Unordnung gerechnet. Nicht damit das ich hier wahrscheinlich vom Boden essen könnte.“

„Ich mag Ordnung in meinem Leben.“ Ohne zu zögern öffnete sie die Balkontür und trat hinaus in die kühle Nachtluft.

„Ich mag Ordnung auch … aber trotzdem bin ich ein wandelndes Chaos.“ Links und rechts von ihr stützte ich meine Hände an der Brüstung ab, während Sakura sich ebenfalls mit dem Bauch dagegen lehnte und ihr Arme locker auf dem Geländer ablegte.

„Ich helf dir gerne dabei das zu ändern.“

„Ein Sasuke Uchiha, der mein Zimmer aufräumt? Das würde ich zu gerne sehen.“ grinsend drehte sie sich zu mir um. „Trägst du dann auch ein Zimmermädchenkostüm für mich?“

„Aber klar, der Rock ist natürlich extra kurz.“

„Ich nehm dich beim Wort.“

„Das kannst du, nur erwarte ich natürlich eine Gegenleistung.“

Überlegend legte sie einen Zeigefinger an ihre vollen Lippen. „An was hast du gedacht?“

„Du könntest im Bikini mein Motorrad waschen? “

„Ich denke das wäre nur fair.“ stimmte sie schulterzuckend zu und ihre grünen Augen fixierten mich.

Sie waren durch den Alkohol etwas trüb geworden, aber es waren seit langem die faszinierendsten Augen in die ich blicken durfte.

Unbewusst trat ich einen Schritt näher an sie heran und drängte sie wieder zurück ans Geländer.

Es war schon vorher wenig Abstand zwischen uns, aber jetzt gerade würde ich sagen passte nicht mal eine Hand zwischen uns.

Die Kommunikation zwischen uns war still aber eindeutig. Langsam wechselte meine rechte Hand den Platz vom Geländer zu ihrer Wange. Sie war warm und weich. Die andere Hand legte sich sanft an ihre Hüfte, ich wusste nicht wie viel Erfahrung sie schon mit Jungs hatte und ich wollte sie nicht verschrecken. Aber sie sah alles andere als verschreckt aus, im Gegenteil, sie wirkte schon beinahe ein wenig angriffslustig.

Ihre Arme schlungen sich in einer flüssigen Bewegung um meinen Hals und trotzdem sie sich auf die Zehe stellte und sich mir entgegen reckte, war sie immer noch ein Stück kleiner als ich.

„Worauf wartest du Sasuke-kun?“

„Auf deine Erlaubnis.“ murmelte ich und wartete auf ein Zeichen, das sie wirklich bereit dazu war diesen einen Schritt weiter zu gehen.

„Die hast du doch schon seit ich auf dieser Party bin. In deinem Trikot, nur wegen dir.“

„Dann hätte ich das wohl schon eher machen sollen.“

„Richtig erkannt und trotzdem stehen wir hier und reden anstatt das du die Sache endlich unter Dach und Fach bringst.“

„Na schön, wie du willst.“

Ich war wirklich etwas nervös als ich mich zu ihr hinunter beugte, und dieses Flattern im Magen wurde nicht gerade weniger als ich endlich ihre weichen Lippen auf meinen spürte.

Zufrieden stellte ich fest, dass sie den Kuss sofort erwiderte und es auch nicht der erste Kuss war den sie jemals bekommen hatte. Dafür stellte sie sich zu gut an, wusste wie sie sich zu bewegen hatte. Eine lebende Sünde.

Zufrieden seufzte sie in den Kuss hinein und drückte sich mir ein wenig mehr entgegen.

„Nur um das gleich klarzustellen. Ich werde nicht mit dir schlafen.“ murmelte sie als ich mich wiederwillig von ihr löste.

„Das hab ich auch nicht erwartet, Dummerchen.“ Bedächtig fuhr ich mit meinem Daumen ihren Kiefer entlang.

Und ich meinte es genauso wie ich sagte. Hatte ich vorgehabt sie heute zu küssen? Ja definitiv. Aber mit ihr zu schlafen stand noch ziemlich weit hinten auf meiner Agenda. Obwohl ich zugeben muss, würde sie sich hier und jetzt die Klamotten vom Leib reißen würde ich wahrscheinlich auch nicht nein sagen.

„Aber küssen darfst du mich gerne nochmal.“ War ihr überhaupt bewusst wie kokett sie sein konnte?

Ihrer Aufforderung kam ich aber trotzdem gerne nach, und es wird auch nicht das letzte Mal heute Nacht sein, dass ich sie küssen werde.

Gerade als sie von sich aus den Kuss intensivierte, ließ uns ein lautes Geräusch auseinander fahren.

Die Melodie von Walking on Sunshine dudelte fröhlich vor sich hin, bis Sakura ihr Handy in der Hand hatte und ein Telefonat entgegennahm.

„Ja?“ Ihre Hand, die bis eben noch einen festen Griff um meinen Nacken hatte, rutschte langsam herunter.

„Wie die sind schon gefahren? …. Ja okay, ich komm runter. …. Nein, du kannst da warten, ich bin in einer Minute bei dir.“

Mit einem genervten Seufzen legte sie auf und blickte ein wenig vorwurfsvoll zu mir hoch.

„Wer war das?“

„Sally, sie ist hier um mich abzuholen. Du hättest mir sagen können, das die anderen schon gefahren sind.“

„Tenten ist noch da.“

„Ich weiß, die sammel ich gleich ein.“

Murrend wollte sie sich an mir vorbei schieben, doch ich hielt sie noch kurz zurück.

„Ich wollte dich nicht verärgern, ich hätte dafür gesorgt das du sicher nach Hause kommst. Aber du schienst Spaß zu haben und ich wollte das du dich noch ein wenig länger amüsieren kannst.“

Nach einem kurzen Schweigen seufzte sie schließlich und rang sich ein kleines Lächeln ab. „Das ich eben meinen Spaß hatte kann ich leider nicht bestreiten, also sei es dir nochmal verziehen.“

„Da hab ich wohl nochmal Glück gehabt.“ Kurz hatte ich wirklich Sorge gehabt das sie ein wenig sauer auf mich war, doch diese Gedanken verpufften so schnell wie sie gekommen waren.

„Hilfst du mir Tenten zu finden?“ Nickend schritt ich an ihr vorbei und schloss an meiner Zimmertür angekommen wieder auf um sie hinaus schlüpfen zu lassen. Hinter uns machte ich die Schotten wieder dicht und folgte ihr runter ins Erdgeschoss.

Zu unserem Glück mussten wir ihre Freundin nicht lange suchen. Sie stand mit Neji in einer ruhigen Ecke meines Hausflurs und bemerkte unsere Ankunft relativ schnell.

„Ten, tut mir Leid aber wir müssen los. Sally wartet draußen um uns abzuholen.“

„Oh … okay.“ ein wenig enttäuscht sah sie zu Neji hoch, der ihr nur lächelnd durch die Haare wuschelte und ihr etwas ins Ohr flüsterte was sie zum Kichern brachte.

„Ich bring euch noch raus.“ verkündete der Hyuga und führte die Brünette mit einer Hand auf ihrem Kreuz in Richtung Ausgang.

„Komm.“ Ich griff nach Sakuras Hand und zog sie ebenfalls in Richtung Haustür.

Die Scheinwerfer des wartenden Autos an der Straße erhellten meinen Vorgarten ein wenig und am Tor angekommen hatten Tenten und Neji sich schon verabschiedet.

Sakura ließ meine Hand los und wollte sich mit einem einfachen Lächeln davonstehlen, aber so einfach kam mir die Kleine nicht davon.

Rasch griff ich nach ihrer Hüfte und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Wir sehen uns morgen in der Schule.“

Dank des Scheinwerferlichts konnte ich sehen wie sie rosa anlief. „Ich also … ja bis morgen.“

Hastig dreht sie sich um und lief zum Auto ihrer Schwester, in das sie beinahe fluchtartig hineinsprang und die Beifahrertür mit einem Knall zuwarf.

„Kenji wird dich köpfen.“ Grinsend boxte mir Neji gegen die Schulter, während ich mit einem zufriedenem Lächeln dem Auto hinterher sah.

„Das ist es mir wert.“

Closeup

„Ich weiß wirklich nicht ob ich dich bei Mum verpfeifen, stolz oder einfach nur sauer auf dich sein soll.“

„Wenn du den Teil mit Mum weglässt wär eine Mischung aus beidem doch ganz gut.“ murmelte ich kleinlaut auf dem Beifahrersitz, nachdem wir Tenten nach Hause gefahren hatten.

„Woher wusstest du überhaupt das du mich abholen sollst?“

„Ino hat mich angerufen und mir gebeichtet, das sie dich und Tenten auf Mini-Uchihas Überredungskünste noch da gelassen hat. Ihr schlechtes Gewissen und ein wenig Sorge um euer Wohlbefinden haben sie wohl zur Vernunft gebracht.“

„Und du bist natürlich sofort aufgesprungen und losgefahren.“ Natürlich hörte ich mich ein wenig unzufrieden an. Ich hatte zwar nie geplant mal mit Sasuke rum zu machen, aber gefallen hab ich ziemlich schnell daran gefunden. Der Junge wusste wie man ein Mädchen zu küssen hatte.

„Na klar! Wenn Mama rausbekommt das du so spät mitten in der Woche noch auf einer Party warst dann legt sie dich um. Ich kenn die Ausgehzeiten noch und du hast deine mindestens zwei Stunden überschritten.“

„Aber du sagst ihr doch nichts, oder?“ Als wir in der Einfahrt hielten und sie den Schlüssel im Schloss rum drehte um den Motor erloschen zu lassen ließ sie ihren Blick zu mir rüber schweifen. Sie war immer noch nicht sonderlich begeistert, aber ich kannte meine Schwestern, auf sie konnte man immer zählen.

„Ich hab was gut bei dir, Kleine. Und jetzt komm, wir steigen über die Garage ein, wird Zeit das du die geheimen Partywege des Harunohauses kennen lernst.“ Bedacht leise schloss ich die Tür und schlich meiner ältesten Schwester auf leisen Sohlen umsHaus herum hinterher.

„Wie gut bist du im Klettern?“

„Ich hab, sagen wir mal, andere Talente.“ raunte ich ihr zu als wir bei den Mülltonnen hinter der Garage ankamen.

„Dann heißt es wohl Learning by Doing. Machs mir einfach nach.“

„Warte! Warum gehen wir nicht durch die Haustür? Ich hab doch einen Schlüssel mit!“

„Dummerchen, wir können von hier aus direkt in mein und in dein Zimmer, viel weniger Risiko erwischt zu werden. Die Haustür leise genug zu schließen und auch noch nach oben zu trampeln, würde Mum und Dad auf jeden Fall wecken.“

Sie schob die Mülltonnen langsam in Position und hievte sich dann auf die Größte drauf, zielstrebig griff sie nach der Kante unserer Garage und drückte sich mit den Füßen kräftig ab. Gleichzeitig stemmte sie sich nach oben und war innerhalb von wenigen Sekunden oben auf dem Dach. Ihr Kopf tauchte über mir auf und sie deutete schweigend an, dass ich es ihr gleich tun sollte.

Da meine Alternativen ziemlich mager waren, schaffte ich meinen Körper also nun selbst auf die Mülltonnen und griff wie Sally zuvor nach der Kante, leider war ich ein wenig kleiner und musste mich so schon ziemlich recken.

„Drück dich ab, dann zieh ich dich mit hoch.“

Ich nickte ihr zu und zählte lautlos bis drei runter. Kräftig stieß ich mich ab und versuchte mich mit aller Kraft hoch zu ziehen, es gelang mir zwar irgendwie auf das blöde Garagendach zu klettern, aber ohne die Hilfe von Sally wäre ich wahrscheinlich wie ein nasser Sack zurück auf den Biomüll gefallen.

„Und jetzt?“ Sie wank mich rüber zu ihrem Zimmerfenster, das einen kleinen Spalt offen stand und sich einfach nach außen aufziehen ließ.

„Ziemlich gefährlich oder nicht?“

„Wenn ich länger weg bin schließ ich es und öffne es nachher mit einem Schlüssel. Ich hab einen unter einem losen Ziegel versteckt.“

Ich sollte aufhören Nachfragen zu stellen, das ich das brave Kind war wusste ich von vornherein. Ich stieg also durch das Fenster meiner Schwester in mein eigenes Haus ein und war froh, das ich wieder in meinen eigenen vier Wänden war, draußen war es langsam doch ziemlich kühl geworden.

„Eine Frage noch bevor du schlafen gehst.“

„Sally, können wir morgen sprechen, ich bin müde.“

„Saku!“

„Nggrh, na schön. Was willst du?“ Augenverdrehend sah ich ihr zu wie sie ihr Fenster leise schloss und sich zu mir umdrehte.

„Du hast heute mit Sasuke rumgemacht, oder?“

„Ich … ja hab ich.“ Prüfend musterte sie mich.

„Wolltest du das auch? Hat er dich dazu gedrängt? Ich weiß wie Jungs in seinem Alter manchmal sein können und wenn-“

„Oh mein Gott Sally! Ich hab das aus freien Stücken gemacht, ich fand es sogar richtig toll. Also nein keine Verbrechen vor denen du mich beschützen musst.“

„Ich meine ja nur, vor nicht allzu langer Zeit hab ich dich noch ziemlich angepisst in Erinnerung, wann immer sein Name gefallen ist.“

„Da kannte ich ihn ja auch noch nicht, Dinge – Menschen ändern sich eben wenn man sie besser kennenlernt und versteht.“

Ihr vorerst besorgter Gesichtsausdruck verschwand und schwand einem leicht verschmitzten Grinsen. „Da hat sich jemand wohl ein bisschen verknallt.“

„Du bist unmöglich.“ brummte ich, stritt ihre Theorie aber nicht ab.

„Ich weiß, aber jetzt husch husch ins Bett und Morgen erzählst du mir und Sav alles ganz in Ruhe und mit jedem schmutzigen Detail. Wer hätte das gedacht, meine süße kleine Schwester sich den heißesten Typen ihrer Schule angelt.“

„Jaja, ich weiß schon das denkt niemand von mir. Habs schon verstanden.“ beleidigt drehte ich mich um und verließ schnell das Zimmer meiner großen Schwester.

„Saku! Warte.“ zischelte sie mir hinterher, doch ich griff schon nach der Türklinke meiner Tür. „Du weißt, wie ich das gemeint habe.“ flüsterte sie noch in die Dunkelheit bevor meine Tür leise ins Schloss fiel.
 

Der nächste Morgen wurde für mich wie ein kleiner Spießroutenlauf, nicht nur das ich wirklich schreckliche Kopfschmerzen hatte, gegen die mir zum Glück eine Tablette zur Hilfe kam, nein ich musste mich auch noch mit zwei Schwestern auseinander setzen, die mich gerade so alleine unter die Dusche haben gehen lassen. Als ich wieder in mein Zimmer kam, hatten sie schon Haufenweise Klamotten auf meinem Bett verteilt und zu den perfekten 'Morning after' Outfits zusammengestellt.

Rein aus Protestgründen habe ich mich auf direktem Weg zu meinem Schrank gemacht und mir ein schlichtes weißes Top, auf dem ein breiter, schlichter, schwarzer Balken quer über der Brust verlief und eine schwarze Shorts hervor gekramt. Unzufrieden redeten sie auf mich ein, ich sollte etwas mehr meine mädchenhafte Seite zeigen und gaben sich erst zufrieden als ich ihnen von letzter Nacht erzählte.

Aber als wäre das nicht schon genug Stress für einen einzigen Morgen gewesen, hatte ich die gesamte Autofahrt Richtung Schule ein wahnsinnig flaues Gefühl im Magen, vielleicht lag es daran das ich noch keinen Kaffee hatte, vielleicht aber auch daran das die Wirkung der Tablette sich nur auf meine Kopfschmerzen beschränkte. Naja gut das ich auf Sasuke treffen könnte war eventuell auch eine Möglichkeit, aber die Tabletten Theorie gefiel mir um Längen besser!

„Alles klar Spätzchen, bis später. Ich hab dich lieb.“ Liebevoll boxte mein Dad mir gegen die Schulter, was mich grinsend den Kopf schütteln ließ.

„Bis nachher Dad!“ Ich wank noch kurz und huschte dann aufs Schulgelände zu, die Sonnenbrille auf der Nase in der Hoffnung, dass es mich ein bisschen unsichtbarer machen würde. Gestern hatten mich bestimmt einige Weiber mit Sasuke gesehen und denen wird das bestimmt nicht gefallen haben. Da konnte es ja nicht schaden ein bisschen unter zu tauchen.

„Da ist ja unser zweiter Schwerenöter!“ grinsend legte Ino einen Arm um meine Schulter und murmelte mir etwas ins Ohr das sich verdächtig nach „Sorry wegen Sally.“ anhörte.

„Sakura hatte auf jeden Fall noch um einiges mehr an Spaß als ich gestern Abend.“

„Lass das Neji nicht hören, das könnte an seinem Ego kratzen.“ kicherte Hinata, die sich wohl gerade vorstellte wie ihr Cousin auf diese Behauptung reagieren würde.

„Ich glaube das verkraftet er schon, er ist schließlich ein großer Junge.“

„Ein großer Junge mit Abschlussproblematik wie es aussieht wenn er es nach allem was du erzählt hast nicht geschafft hat wenigstens einen Kuss von dir zu stehlen.“ um ihr Grinsen zu verbergen nahm Temari schnell einen großen Schluck aus ihrem Coffee-to-go Becher.

„Und du, willst du nicht auch so langsam mit der Sprache rausrücken?“ Neugierig sah Ino zu mir und zog langsam den Arm von meiner Schulter.

„Da gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen. Ich hab mich mit Narutos Schwimmerfreunden unterhalten, getrunken, Sasuke geküsst, mir sein Zimmer angeschaut und-“

„Sakura Haruno! Ist das dein Ernst, du machst mit dem heißestem Kerl der Schule rum und ich erfahre das erst am Morgen danach?!“

„Tja, tut mir Leid Ino, da jemand ja meine Schwester angerufen hat, war ich zu sehr damit beschäftigt über Mülltonnen auf das Dach meiner Garage zu klettern um in mein eigenes Haus einzubrechen. Also tut mir Leid das ich nicht gleich daran gedacht hab eine Rundmail zu schreiben.“

„Du bist in dein eigenes Haus eingebrochen?“ gluckend strich sich Hinata ein paar Haare aus dem Sichtfeld.

„Ja, Sally meint durch die Vordertür wäre es zu laut um unbemerkt zu bleiben und ich solle die geheimen Partywege meines Hauses kennen lernen.“ Mit einem unzufriedenen Seufzen als auch einem schmachtenden Blick auf Temaris Kaffee kramte ich in meiner Tasche nach meinem Handy.

Endlich draußen sah ich mehrere verpasste Anrufe auf meinem Display und alle waren von … Uchiha.

„Wartet mal kurz.“ Ich wählte seine Nummer und presste das Gerät gegen mein Ohr, schon nach wenigen Tuten nahm jemand ab.

„Schön, dass du dich auch mal meldest, Haruno.“

Man konnte deutlich hören, dass auch er nicht so fit war wie sonst, und das trieb mir ein schadenfrohes Grinsen aufs Gesicht. „Wir haben uns vor nicht mal sieben Stunden das letzte Mal gesehen, ist die Sehnsucht schon so groß?“

„Du machst dir ja keine Vorstellung. Deswegen hab ich gedacht ich lad dich auf einen Kaffee ein damit meine Höllenqualen ein Ende haben.“

„Kaffee … hört sich gut an. Soll ich zum Stand kommen?“

„Zu spät, Haruno, ich hoffe du trinkst deinen Kaffee so unklischeehaft wie du bist. Schwarz ohne alles. Bin in zehn Sekunden bei dir.“

„Was? Sasuk-“

Doch ich schaffte es nicht mal seinen Namen zu Ende auszusprechen, da schlang sich schon ein Arm von hinten um meine Hüfte und ein Becher dampfender Kaffee erschien vor meiner Nase.

Und das war gerade das Interessanteste an diesem ganzen Szenario.

„Willst du nicht Hallo sagen?“ murmelte Sasukes raue Stimme in mein Ohr.

Es konnte nicht sein, das er nicht wusste, dass er mit so einer verfluchten Schlafzimmerstimme jedes meiner Körperteile mit einer fetten Gänsehaut überzog.

„Du hast recht wo blieben meine Manieren.“ gespielt peinlich berührt schlug ich mir die Hand vor die Stirn, ehe ich ihm den Becher abnahm und ein freundliches Lächeln aufsetzte. „Guten Morgen lieber Kaffee, ich muss sagen heute siehst du wieder besonders unwiderstehlich aus. Obwohl ich sagen muss, das ein Schuss Milch und Karamellsirup dir sogar noch ein kleines bisschen besser stehen. Aber naja, über das kleine Schwarze beschwere ich mich natürlich auch nicht.“

Da ich immer noch an Sasuke gezogen war, spürte ich das herrliche Vibrieren seines Brustkorbs als er kurz auflachte und mich dann schließlich zu sich umdrehte.

„Ich glaube, du hattest gestern zu viel von der Blauen Lagune.“ Und wie sooft wenn ich ihn ansah machte es in meinem Kopf einmal kurz Puff und mein Gehirn zersprengt sich für die ersten paar Sekunden unserer Begegnung in tausend kleine Teile.

„Da solltest du dich bei Naruto beschweren, er kann einem das Ekelzeug echt gut verkaufen.“ Und ich untertrieb wirklich nicht. Die meisten Schnäpse hatte ich gestern von und mit Naruto getrunken.

„Da sollte ich nochmal ein ernstes Wort mit ihm reden, nicht das er dich gefügig und für schmutzige Dinge gebrauchen wollte.“

„Du Idiot. Schließ nicht von dir auf andere.“, grinsend nahm ich einen Schluck aus dem noch lauwarmen Pappbecher und blinzelte irritiert als sich zwei warme Lippen an meinen Haarschopf drückte, leider verschwanden sie auch relativ schnell wieder.

„Ich muss los, Spanisch wartet.“, murmelte er gegen meine Stirn und ließ von mir ab. Im letzten Moment drückte er mir noch einen Zettel in die Hand und verwuschelte meine Haare.

„Man Sasuke, das sollst du doch nicht machen!“, maulte ich ihm nach, doch er warf mir nur ein verschmitztes Grinsen über seine Schulter zu.

„Scheiße Sakura, das wird entweder dein sozialer Aufstieg oder-“

„Oder eine absolut riesige Scheiße.“ beendete Temari den Satz für Ino.
 

„Was hat Sauske dir eigentlich für einen Zettel zugesteckt?“ fragte Hinata und steckte sich einen Löffel von dem Eis in den Mund, das wir uns gerade nach der letzten Stunde geholt haben.

„Ich weiß es nicht, ich schau heute Abend zuhause mal nach.“

„Bist du denn gar nicht neugierig?“

Auch ich schaufelte mir einen Löffel meines Minzeises in den Mund und zuckte mit den Schultern. „Schon irgendwie aber so wie ich Sasuke kenne, steht da nichts Wichtiges drin. Also kann ich es auch nachher lesen.“

„Also ich finde das sehr romantisch, wenn dir jemand so eine Nachricht gibt. Er scheint dich gern zu haben.“

„Das hoff ich auch für ihn, der Gute bringt mir schließlich nichts als Ärger ein. Heute hab ich mindestens zehn wütende Nachrichten in meinem Spind gefunden und im Sportunterricht, schwör ich dir, hat Kathy mir mit voller Absicht einen Ball an den Kopf geworfen.“

„Das sah aber echt lustig aus.“ Hinatas helles Lachen zwang mich quasi dazu einzustimmen, vermutlich sah es wirklich ziemlich witzig aus wie mich der Volleyball zur Strecke gebracht hat.

„Na schön, das war witzig, aber trotzdem ein heimtückischer Mordversuch!“

Langsam schlenderten wir über den Schulhof, die meisten Schüler waren schon auf dem Heimweg oder eben wieder im Unterricht, das Hinata und ich uns noch ein Eis geholt haben war eine spontane Eingebung gewesen. Aber so leer gefiel es mir hier auch ganz gut, da könnte man sich beinahe schon dran gewöhnen.

„Ich hab gesehen das du dich auf der Party mit Naruto unterhalten hast, wie … wie ist er so?“

„Naruto? Der ist ein Arsch, wirklich! Erzählt ständig welches Weib er im Bett hatte und ist der unlustigste und anstrengendste Kerl der mir je untergekommen ist.“

Perplex blieb meine Freundin kurz stehen, beeilte sich dann aber wieder zu mir auf zu schließen. „Wirklich? So hätte ich ihn gar nicht eingeschätzt.“

Dieses Mal war ich es die zuerst lachte. „Ach Mensch Hinata, ich mach doch nur Spaß! Naruto ist ein klasse Typ, er ist witzig und nett und sieht gut aus. Außerdem ist mir nicht entgangen, dass du ihn durch den halben Raum mit deinen Blicken quasi ausgezogen hast!“

„Das hab ich gar nicht!“

„Freundinnen lügen sich nicht an.“

„Ich hab ihn nicht mit meinem Blick ausgezogen! Ich hab nur ein bisschen geschmachtet.“

Zum Ende ihres Satzes wurde die Stimme der Hyuga immer leiser und zu Schluss wendete sie sogar ihren roten Kopf ab.

Das es ihr unangenehm war über sowas zu sprechen wussten wir alle, aber das machte es auch so wahnsinnig niedlich und vor allem lustig!

„Warum schmachtest du denn nicht das nächste Mal aus nicht so weiter Entfernung? Du hättest doch einfach dazu kommen können?“

„Ich bin nicht so wie Ino oder Temari. Die sehen einen Typen und kriegen ihn auch. Sie wissen was sie sagen und wie sie sich verhalten müssen. Wäre ich zu euch rüber gekommen wäre das wahrscheinlich so gelaufen. Man hätte ein kurzes Hallo ausgetauscht und dann hätte ich schmachtend und vor Aufregung vollkommen verstummt noch weniger gesagt, als ich ohnehin schon sage wenn ich wen neues Kennenlerne. Naja und dann hätte ich mich mit einer geschickte Ausrede nach höchstens vier Minuten wieder entfernt.“

„Du musst nur einmal über deinen Schatten springen! Gerade bei Naruto, er redet sowieso die meiste Zeit.“

Seufzend setzte sich Hinata ihre Sonnenbrille auf die Nase. „Ich bin nicht der über den Schatten springende Typ, das weißt du.“

„Das wird schon. Wir finden noch den passenden Typen, der wird dich dann auch über deinen Schatten zerren, wenn es sein muss.“

Lächelnd und mit dem Löffel Eis zwischen den Lippen schüttelte sie nur den Kopf und beschleunigte ihren Schritt als wir am Parkplatz ankamen.

Hinatas Mum wollte uns beide abholen, wir hatten noch ein Bioprojekt das wir bearbeiten wollten.

„Ich glaube ich seh ihren SUV.“, murmelte Hinata und auch ich konnte das riesige Auto der Hyugas sehen. Genau wie zum Beispiel die Uchihas war auch die Hyuga Familie schlicht und ergreifend reich. Sie hatten ihr Geld ebenfalls mit einem Familienunternehmen gemacht, aber in der Verpackungs- und Versandbranche. Kaum zu glauben wie viel Geld man damit machen kann, aber so ziemlich alles was man kauft wurde entweder in einer Verpackung von den Hyugas verpackt oder zumindest von ihnen verschickt.

Wir waren schon über den halben Parkplatz gelaufen, da ließ mich und Hinata ein lautes Rufen meines Namens herumfahren.

„Sakura!“ Sasuke lehnte an seinem Auto und machte eine verständnislose Geste mit seinen Armen, die ich nur zu gerne erwiderte.

„Geh ruhig kurz rüber, ich sag Mum du kommst gleich.“, lächelnd stieß mich Hinata in die Richtung von Sasukes Geländewagen.

„Ich beeil mich.“, rief ich noch über meine Schulter und lief dann eilig hinüber zu dem wartendem Uchiha.

„Was ist los?“ Ich richtete die Träger meines Rucksacks, die beim Laufen von meinen Schulter gerutscht waren.

„Wie was ist los? Ich warte hier schon seit Fünfzehn Minuten auf dich.“

Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen. „Und warum?“

Genervt seufzend warf er den Kopf in den Nacken. „Du hast den Zettel nicht gelesen?“

„Nein, ich wollte das machen, wenn ich zuhause bin.“

„Na wunderbar.“, brummte er verstimmt und sah schließlich zu mir herunter. „Ich hatte dir geschrieben das ich dich heute nach der Schule zum Essen einlade.“

„Oh. Achso das tut mir leid.“, verlegen kratzte ich an meinem Hinterkopf. Notiz an mich selbst, Sasukes Zettel besser immer sofort lesen.

„Naja, Schwamm drüber. Verrat mir lieber ob du lieber Koreanisch oder Japanisch essen willst und über Italienisch brauchen wir gar nicht erst diskutieren. Ich hasse die Musik, die die da immer spielen.“

„Sorry Sasuke, aber ich kann heute nicht. Ich hab ein Bioprojekt mit Hinata, das bis Freitag fertig sein muss. Vielleicht ein anderes Mal.“

„Du sagst mir ab?“

„Sieht ganz so aus.“ Ich trat einen Schritt an ihn heran und drückte ihm einfach zur Entschuldigung einen Kuss auf die Lippen. Keine Ahnung ob es für ihn okay war, dass ich ihn hier in der Öffentlichkeit küsste aber die Hand, die sich realtiv schnell in mein Kreuz legte und mich noch näher an ihn heran zog nahm ich mal als Ja an.

„Ich muss los, und nochmal sorry.“ Schnell um nicht doch noch einzuknicken löste ich mich von ihm und joggte wieder über den Parkplatz zu den Wagen von Hinatas Mum.

„Mich hat noch nie ein Mädchen versetzt das ich gedatet habe, nur das du es weißt.“, rief er mir hinterher und ich musste ein wenig schmunzeln als ich über die Schulter zu ihm sah und er an seinem Auto stand wie ein begossener Pudel.

„Und nur damit du es weißt, ich bin auch nicht wie die Mädchen die du bisher gedatet hast.“

Endlich erreichte ich den Wagen und stieg schnell hinten ein. Hinatas Mum startete den Wagen nachdem sie mich freundlich begrüßt hatte und fuhr zügig vom Parkplatz.

Nach einigen Minuten Fahrt in denen ich nur Hinata und ihrer Mum zugehört hatte wie sie sich über Gott und die Welt unterhielten vibrierte mein Handy in meiner Hosentasche.
 

Du hast Recht, du bist nicht wie die anderen Mädchen.

Durch deine Flucht darf ich aber entscheiden wo wir Essen gehen.

Freitagabend?
 

Lächelnd tippte ich meine Antwort.
 

Gegenvorschlag!

Du und ich morgen Abend und ich überzeug dich von Italienischem Essen.
 

Es dauerte nur wenige Sekunden bis eine Nachricht eintraf.
 

Schön, aber wehe du versaust es mir noch mehr.

Ich hol dich um sieben ab.

Illumination

Sasuke Pov.
 

Ich fuhr vor dem Haus der Harunos vor, es war kurz vor sieben und ich war mir fast sicher das Sakura schon fertig sein würde. Den Motor schaltete ich ab und schlenderte die Einfahrt hoch. Besonders in Schale geworfen hatte ich mich nicht, eine Jeans und ein dunkelgraues T-Shirt waren ungezwungen. aber immer noch irgendwie ordentlich.

Bevor ich meinen Finger an der Klingel hatte wurde die Tür schon aufgerissen und ein hochgewachsener Mann starrte mir entgegen.

„Sasuke. Schön, dass du da bist. Sakura ist gleich fertig, komm doch rein.“

„Danke.“ Mit einem Schritt war ich über die Schwelle ins Haus und Sakuras Vater schloss die Tür hinter mir.

Nicht gerade unauffällig musterte er mich von oben bis unten, bis er schließlich wieder das Wort erhob.

„Du bist mit meinem Sohn in einem Jahrgang?“

„Richtig, ich hatte ein paar Kurse mit Kenji bevor er zu seinem Auslandsaufenthalt aufgebrochen ist.“

„Und du bist im Footballteam?“

„Ja, wir haben eine gute Season. Interessieren Sie sich für Football?“

„Mehr oder weniger.“

Die eintretende Stille war mehr als unangenehm. Für ihn war ich wahrscheinlich der Kerl, der seiner Tochter an die Wäsche wollte und ich war der Kerl, der eigentlich nur einen möglichst guten Eindruck hinterlassen wollte. Mütter mochten mich für gewöhnlich lieber als die Väter, das war schon immer so gewesen und ich wünschte Miss Haruno hätte mir die Tür aufgemacht. Aber jetzt musste ich das selber irgendwie regeln.

„Hören Sie Sir, ich bring Sakura nicht spät zurück und ich werde gut auf sie aufpassen. Bei mir ist Sie in besten Händen.“

Seufzend schüttelte er den Kopf. „Ich will es dir ja nicht zu schwer machen, Junge, aber sie ist eben das Kleinste meiner kleinen Mädchen. Also sie ist um spätestens halb elf wieder hier, keinen Alkohol und die Hände bleiben immer schön bei dir. Verstanden?“

„Selbstverständlich.“

„Sehr gut, dann habt einen schönen Abend. Und ich bin übrigens Makio, du musst mich nicht Sir nennen. Da fühl ich mich so alt.“

Wie aufs Stichwort kam Sakura die Treppe runter gelaufen, gefolgt von ihren beiden Schwestern und einer etwas älteren Frau, wahrscheinlich ihr Mutter.

„Sasuke, wann hast du geklingelt?“ Ohne ihre Augen von mir zu nehmen ließ Sakura sich auf die untere Treppenstufe plumpsen und begann einen der Schuhe anzuziehen, den sie in der Hand hatte.

„Ich hab ihn kommen sehen und wollte nicht das du dich gehetzt fühlst da hab ich ihm die Tür schon mal aufgemacht, Spätzchen.“ Übernahm der Haruno die Antwort für mich.

„Naja es hätte mich aber auch schneller von den drei Verrückten hinter mir weggebracht.“ nuschelte Salura und zog gerade den Reißverschluss ihrer zweiten Stiefelette zu.

„Sasuke, schön das du da bist! Ich freu mich dich auch endlich mal kennen zu lernen.“ Überging Sakuras Mum ihren Kommentar einfach und drängelte sich an ihrer Tochter vorbei um mir etwas überschwänglich die Hand zu schütteln.

„Ich bin Mai Haruno, Sakuras Mutter.“ Ich lächelte ihr freundlich zu und erwiderte die Vorstellung knapp.

„Ich will euch zwar nicht stören, aber wir müssen dann jetzt auch los. Dringend.“, grummelnd schnappte sich Sakura meinen Unterarm und verfrachtete mich schnell wieder zur Tür.

Ihre beiden Schwestern kicherten auf der Treppe um die Wette und wurden durch den bösen Blick ihrer kleinen Schwester als sie mich durch die geöffnete Tür schob nur noch angestachelt.

„Viel Spaß ihr beiden und denk dran was ich gesagt habe, Sasuke!“ erklang die Stimme von Makio nochmal als wir schon halb bei meinem Wagen angekommen sind.

„Nicht umdrehen, nicht reagieren, einfach weiter gehen.“, raunte mir Sakura zu und beschleunigte ihren Schritt.

„Was auch immer du willst.“, grinste ich und hielt ihr die Beifahrertür auf. Sie sprang quasi in mein Auto und war gerade fertig mit anschnallen als ich mich neben sie setzte und den Wagen startete.

„Wo müssen wir hin?“ Sie wollte mir heute in der Schule partout nicht verraten, wo es hin ging. Einerseits war ich schon ein bisschen genervt davon das sie mich auf die Folter spannte, aber es machte mich neugierig. In meinen Gedanken hatte ich schon die gängigen Italienischen Restaurants abgeklappert und es war definitiv keins dabei dem ich was abgewinnen konnte.

Man darf es nicht falsch verstehen, gutes Italienisches Essen ist fabelhaft aber die Lokale hier waren grausam. Sie waren hektisch, überfüllt und das Essen hatte nichts mit Italien zu tun. Wenn ich labbrige Nudeln mit Tomatensoße will, stell ich mich selbst an den Herd und mach mir ne Tüte auf.

In Italien selbst aß ich unwahrscheinlich gern, das Land an sich fand ich schön und die Leute waren zwar wirklich laut und hektisch aber auf eine gemütliche Art und Weise.

„Fahr erstmal aus der Stadt raus, ich geb die Adresse ins Navi ein. Es ist etwas außerhalb deswegen dauert die Fahrt ein kleines bisschen. Ich hoffe das macht dir nicht zu viel aus.“

„Sagen wir es so wenn der Laden schlecht ist geht das nächste Essen auf dich und dann suche ich das Restaurant aus.“

„Dann sollte ich wohl schon mal nach einem Bankkredit fragen.“, schmunzelnd machte ich das Navi für sie fertig und fuhr die Straße entlang Richtung Highway.
 

Nach guten vierzig Minuten waren wir schließlich endlich da und standen vor einem mittelgroßen Haus in einem weichen Gelbton mit Veranda und ein paar dutzend Lampignons die überall herum hingen.

„Ich dachte wir gehen Italienisch essen und nicht Japanisch.“, murmelte ich auf dem Weg zum Eingang, doch sie überging meinen Kommentar einfach. Gemeinsam beraten wir das Lokal, dieses Mal hielt sie mir die Tür auf und ich schlüpfte an ihr vorbei ins Innere. Ein herrlicher Geruch von frischem Brot, Tomaten und vielen Gewürzen schlug mir entgegen.

Noch im Vorraum fing meine Begleitung einen Kellner ab.

„Hi, Sakura Haruno, ich hatte einen Tisch für zwei bestellt.“

„Na klar, kommen Sie mit ich schau nach wo wir Sie platziert haben.“

Sanfte Finger umgriffen mein Handgelenk und zogen mich weiter in das Lokal. Auch hier war alles stimmungsvoll ausgeleuchtet, die Tische und Stühle waren rustikal und man hatte auf gefühlvolle und dezente Deko gesetzt. Es gefiel mir, nicht in jeder zweiten Ecke eine Jukebox stehen zu haben, die irgendwelche Opern schmetterten.

„Sie haben Glück, wir haben Sie draußen platziert. Tisch Nummer 7, soll ich Sie bringen oder kennen Sie sich aus?“

„Ich kenn mich aus, danke.“

„Sehr schön, dann komm ich gleich mit den Speisekarten. Darf es schon was zu trinken sein?“

„Einen Pfirsicheistee, bitte.“, gab ich meine Bestellung auf und sah mich weiter im Raum um.

„Machen Sie zwei draus, vielen Dank.“

Meine Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf die junge Frau neben mir, die wieder begann mich quer durch den Laden hinter sich her zu ziehen.

Ihre Hand löste sich von mir als sie eine Schiebetür aufdrückte und hinaus in den Außenbereich schritt, ich folgte ihr und war wirklich mehr als überrascht als ich mich genauer umsah.

Es sah aus wie in einer Nebenstraße von Italien, jedenfalls auf der einen Seite. Es waren insgesamt drei Balkone an der Hauswand angebracht von denen aus Wäscheleinen und Lichterketten hinüber zu den Bäumen auf der gegenüberliegenden Seite verliefen. Die kleinen Metallische mit passender Bestuhlung hätte man genauso in einem Café in Rom oder Verona finden können.

„Chapeau, das ist nicht schlecht, Haruno.“

„Es ist mein absolutes Lieblingsrestaurant.“ Lächelnd lief sie ein paar Meter weiter zu einem Zweier-Tisch und wank mich zu sich.

Dabei nahm ich mir die Zeit Sakura erstmal ausgiebig zu mustern. Sie sah hübsch aus in ihrem luftigen Blumenkleid, die obere Haarpartie war an beiden Seiten weggeflochten und hinten zusammengebunden. Und auch wenn sie nicht die klassische Schönheit war, mochte ich das Exotische an ihr und irgendwie passte es auch zu mir. Mich mit außergewöhnlichen Dingen zu umgeben war eine Leidenschaft und Sakura passte da ziemlich gut rein. Itachi hatte es früher erkannt als ich, er kannte mich eben wirklich manchmal besser als ich mich selbst.

„Woher kennst du das Lokal?“ fragte ich als wir uns an den kleinen Nischentisch setzten und der Kellner sowohl Getränke als auch Speisekarten gebracht hatte.

„Es ist einer meiner liebsten Orte hier in der Stadt, oder eher außerhalb der Stadt. Ich bin hier früher oft mit meiner Familie gewesen.“

„Früher? Warum nicht mehr wenn du so begeistert bist?“

„Naja, Traditionen schlafen ein. Wir sind bis ich acht war jeden ersten Samstag erst an den Strand und dann hier her gefahren. Wir hatten immer den gleichen Tisch hier draußen auf der anderen Seite.“

Ihre Finger zeigte auf einen großen Tisch in der linken Ecke des Außenbereiches. „Aber dann hatte Mum durch ihre Arbeit nicht mehr so viel Zeit und meine Geschwister hatten ihr aufregendes Teenie-Leben, da war eben einfach kein Platz mehr für sowas.“

Ich nickte verstehend und schaute wieder in die Speisekarte. „Wir hatten sowas nie, also so eine richtige Familientradition. Alles was wir regelmäßig einmal im Jahr machen ist ein Familienfoto. Naja, meine Mutter nötigt uns dazu.“

„Menschen fotografieren Dinge die ihnen wichtig sind.“ Schmunzelnd legte ich die Karte beiseite und betrachtete sie.

„Mag sein, aber muss das wirklich jedes Jahr aufs Neue sein?“

„Also ich würde mich freuen wenn wir sowas mal machen würden. Bei uns gibt es das alle paar Jahre wenn Mama ihren Wahlkampf führt, damit sie es auf ihre Website packen kann.“

„Deine Mum kandidiert für den Senat, oder?“

„Ja … leider.“ Genervt verdrehte sie die Augen und nahm einen großen Schluck aus ihrem Glas. „Ich find es toll wie ambitioniert sie ist aber ich hasse dieses ganze Wahltheater.“

„Ich find es ziemlich cool. Damit hätte sie die Macht richtig was zu verändern.“

Sie wollte gerade was sagen, da kam unser Kellner zurück an den Tisch. Seinen Block hatte er schon gezückt und der Kugelschreiber war schreibfertig.

„Was darf ich euch beiden bringen?“

„Ich hätte gerne die Bruschetta und die Schinkenpizza.“ Sofort notierte er meine Bestellung und sah auffordernd zu meiner rosahaarigen Begleitung.

„Ich nehme die Penne mit den Steinpilzen.“

„Einmal Penne mit Steinpilzen.“, murmelte er zu sich selbst und ließ sein Arbeitsmaterial wieder zurück in seine Schürzentasche gleiten. „Kommt sofort!“

Mit schnellem Schritt entfernte er sich wieder und verschwand im Inneren des Ladens.

„Was würdest du denn verändern wollen?“ fragte Sakura schließlich um die Stille zu unterbrechen.

„Hm?“

„Na, du meintest doch es wäre cool das Mum die Macht hat was zu verändern. Was würdest du verändern wenn du die Macht dazu hast?“

„Keine Ahnung …. besseres Essen in der Schulkantine?“

Lachend lehnte sie sich zurück. „Die Schüler würden es dir danken. Du könntest als Held in die Schulgeschichte eingehen wenn du sowas durchsetzt.“

„Ich geh jetzt schon in die Schulgeschichte ein.“

„Achja? Und warum das bitte?“

„Na ganz klar. Ich bin der Typ mit den besten Aussehen.“

„Du hast ein so großes Ego, Uchiha, da fragt man sich manchmal wie das in dich hinein passt.“

„Noch eins meiner herausragenden Talente.“, grinste ich und nippte an meinem Eistee. „Aber was würdest du verändern?“

„Hmm, ich weiß nicht.. ich hab noch nie darüber nachgedacht.“

„Ach komm schon Haruno, jeder hat doch was das er gerne ändern will.“

„Nein, keine Ahnung. Aber ich lass es dich als ersten wissen wenn ich etwas gefunden habe.“

Schmunzelnd beobachtete ich wie sie eine Haarsträhne um ihre Finger wickelte und mich mit einem friedlichen Lächeln bedachte. So könnte ich mir sie den ganzen Abend ansehen.
 

Nach dem Essen, und ich muss wirklich sagen das es sehr gut war, waren wir schließlich aufgebrochen. Wie es sich gehörte hab ich die Rechnung übernommen und zu meiner Erleichterung hatte Sakura nicht versucht zu protestieren.

„Was soll ich mich aufführen, als würde es mich stören hin und wieder eingeladen zu werden. Ich will dich nicht ausnutzen aber wenn du unbedingt zahlen willst werde ich dich bestimmt nicht jedes Mal wie eine Geisteskranke davon abhalten. Aber nächstes Mal können wir gerne Hälfte-Hälfte machen.“

Das Navi brauchte ich für die Rückfahrt nicht mehr, ich war ziemlich gut darin mir Wege zu merken und auch wenn das Lokal ziemlich abgelegen war, der Weg ist nicht sonderlich kompliziert.

Sakura spielte in der Zwischenzeit an meiner Musikanlage rum und suchte scheinbar in meinen CD's nach einer passenden.

„Hast du hier nur Country Musik?“ murmelte sie irgendwann und durchforstete weiter mein Handschuhfach bis sie prustend eine CD heraus zog.

„John Mayer? Ist das dein Ernst? Wie viele Mädchen hast du zu der CD schon flachgelegt?“

„Weniger als man vielleicht denken mag. Ich hör ihn tatsächlich Privat gerne.“

Ihr zweifelnder Blick ließ mich schmunzelnd mit den Schultern zucken. „Ich bin echt nicht so schlimm wie alle denken.“

Der Abend mit Sakura war wahnsinnig angenehm gewesen. Sich zu unterhalten war keine Qual wie es mir sonst oft vorkam, sondern etwas das mir so leicht von der Hand ging wie atmen. Selbst Schweigen war bei ihr schön, dann konnte man beobachten wie sie mit den Gedanken plötzlich in den Wolken hing und ihre Augen in der Ferne herum streiften immer auf der Suche nach einer Antwort auf ihre unausgesprochenen Gedanken.

Es waren die kleinen Dinge die sich in mein Gedächtnis einbrannten, wie sie sich immer wieder eine Haarsträhne schnappte und zwischen zwei Fingern zwirbelte wenn´s mir etwas erzählte, oder wie ihre Augen strahlten wenn sie über ihre Familie und ihre Freunde redete. Das Spielen an ihrem Ring wenn sie ein Kompliment von mir entgegen nahm.

Sowas viel mir bei anderen Mädchen nicht auf, bei Karin zum Beispiel weiß ich nicht was sie tut wenn ich ihr ein Kompliment machen, es interessierte mich aber auch nicht wirklich. Bei Sakura interessierte mich es, und ich wollte noch viel mehr kleine Details kennen lernen.

Es war fünf vor halb elf als ich mit meinem Wagen in der Einfahrt des Hauses der Politiker Familie hielt und Sakura mir einen müdes aber zufriedenes Lächelnd schenkte.

„Danke, dass du das heute mit mir gemacht hast. Das war schön.“

Vorsichtig griff ich zu ihr herüber und strich ihr ein paar Haare hinters Ohr. „Ich habe zu danken, du hast mir das Vertrauen in die Eigentümer Italienischer Restaurants zurück gegeben.“

„Ich helfe wo ich kann.“ Ihre rosa Wange lehnte sich leicht gegen meine Hand.

„Wird mich dein Dad je wieder auf das Grundstück lassen wenn ich mir eventuell noch einen Kuss abhole?“

„Er muss es ja nicht bemerken.“

„Ich denke da stehen meine Chancen eher schlecht, er klebt an der Scheibe eures Küchenfensters.“

Überraschte drehte meine Begleitung ihren Kopf zum Haus und entdeckte genau wie ich vor ein paar Sekunden ihren Vater, der uns aus der Küche heraus beobachtete.

„Du bist besser bewacht als der Präsident.“

„Und mein bester Wachmann kommt erst in einem Monat zurück.“

„Mit Kenji werde ich schon fertig.“

Große Brüder waren wie Väter, sie mochten mich oder generell alle Kerle nicht, die sich ihren Töchtern beziehungsweise Schwestern nähren wollten. Ich wäre nicht anders hätte ich eine Schwester. Aber vor Kenji hatte ich gewiss keine Angst, er war ein guter Kerl und solange ich Sakura nicht das Herz brechen würde, glaube ich nicht, dass ich was zu befürchten habe.

Die unanständigen Dinge, die ich vielleicht mal mit ihr vor habe muss ich ihm ja nicht unter die Nase reiben.

„Das solltest du auch besser.“ Ihr Kopf wandte sich wieder zu mir und mir blieb bei ihrem Anblick nichts anderes übrig als mich über die Mittelkonsole hinweg zu ihr herüber zu lehnen und einen kurzen unschuldigen Kuss auf die Lippen zu hauchen.

„Mutiger Mann.“, nuschelte die Rosahaarige gegen meinen Mund und begann von sich aus einen neues Kuss, nicht so scheu und unschuldig wie meiner.

„Mutig genug dich morgen von hier zur Schule abzuholen.“

„Ich werde Dad sagen er soll seine Flinte im Schrank lassen.“

„Wie gnädig.“ Mit einer flüssigen Bewegung zog sie sich zurück und schubste die Beifahrertür mit Schwung auf.

„Wir sehen uns Morgen, Sasuke, und danke nochmal. Ich weiß nicht wann ich das letzte Mal auf einem so schönem Date war.“

„Es wird nicht das Letzte gewesen sein.“

Sie nickte bloß, schloss die Tür und lief eilig die Einfahrt hoch bis zur Haustür.

Als sie im Haus verschwunden war konnte ich es kaum glauben, sie war nicht mal dreißig Sekunden aus meinem Auto verschwunden und ich vermisste sie schon. So eine Anziehungskraft hab ich noch nie bei einem Mädchen erlebt.

Und damit stand wohl endgültig fest, dass ich sie zu meinem Mädchen machen wollte. Ich brauchte sie schon nach den wenigen Tagen zu sehr, wie eine süße rosafarbene Droge, die nicht mal wusste was sie schon jetzt für eine Macht über mich besaß.

Wer weiß vielleicht wird sie das erste weibliche Wesen in meiner Nähe das es so tief in meine Gedanken und mein Herz schafft, dass sie die Macht hatte mich wirklich zu erschüttern.

Ein wenig Angst machte mir die Vorstellung schon das sie mir das Herz brechen könnte, aber noch mehr widerte mich die Vorstellung an das sie ihre Aufmerksamkeit einem anderen schenkte.

Also würde ich da sein, egal was kommt. Ob es ihr Bruder ist der mich loswerden will, ihr Vater der mich mit einer Flinte vom Grundstück jagt oder sonst irgendwer. Ich würde bleiben und erst gehen wenn Sakura mich weg schickt.

Viewfinder

Sakura Pov.
 

Langsam bückte ich mich nach einem der T-Shirts, die auf dem Boden verstreut lagen, ich reckte mein Hinterteil nach oben und ließ mir besonders viel Zeit beim wieder hochkommen. Solange bis ich die gewünschte Reaktion vernahm, ein tiefes heiseres Brummen, das aus meinem Bett ertönte.

„Wenn du nicht willst, dass ich dich hier und jetzt nochmal schände, dann solltest du dein Hinterteil aus meinem Sichtfeld schaffen, Baby.“ kichernd drehte ich mich zu Sasuke um und streifte mir das T-Shirt über nachdem ich so achtlos gegriffen hatte.

„Vielleicht war genau das ja mein Ziel?“ Sasuke setzte sich auf, die Decke die ihn bis eben noch verhüllt hatte rutschte nun von seinen Schultern und mit einer flüssigen Bewegung stieg er aus dem Bett und lief auf mich zu.

„Na wenn das so ist möchte ich nicht derjenige sein, der deinen Zielen im Wege steht. Und selbstlos wie ich bin werde ich dir sogar dabei helfen sie zu verwirklichen.“ Mit einer ruppigen Bewegung zog er mich zu sich und presste unsere Lippen aufeinander, seine Hände wanderten unter das Shirt an meinen Seiten hoch bis zu meinem Brustansatz.

Hastig griff ich nach seinen Armen und zog sie unter meinem Shirt weg. Nicht das ich nicht wollte das er weiter macht, Sasuke verstand was von seinem Handwerk, ich wusste nur worauf das ganze hinauslaufen wird und das konnte ich mir gerade einfach nicht erlauben. Erstens hatte ich die ganze verdammte Nacht lang so viel Spaß mit dem Uchiha, dass ich hoffe es hat keiner was bemerkt und außerdem hatte ich tagsüber Angst das jemand reinplatzt.

Denn das Sasuke sich in den letzten zwei Wochen hier öfter die Nächte um die Ohren geschlagen hat wusste niemand außer mir im Haus, und das sollte auch so bleiben. Sonst sehe ich mich schon bei einem erneutem Aufklärungsgespräch in der Küche meiner Eltern sitzen und Sasuke wollte ich den Teil in dem mein Dad darauf bestand mit meinem Freund auch nochmal von Mann zu Mann darüber zu sprechen wirklich gern ersparen.

„Lass mich weiter machen, ich weiß du willst es auch.“ schnurrte er in mein Ohr und fuhr mit seinen Lippen an meinem Hals entlang.

„Sasuke hau ab bevor dich jemand sieht.“ seufzte ich und schob ihn von mir weg.

„Du kannst einem auch wirklich jeden Spaß am Morgen nehmen, Haruno.“ brummte Sasuke, begann aber schließlich damit seine Hose wieder über zu streifen und auch seine Socken und seine Schuhe landeten wieder an Ort und Stelle.

„Jeder hat so seine Talente, Sasuke.“ Genüsslich ließ ich meinen Blick über seinen Oberkörper wandern. In der Schule war mir nie aufgefallen das Sasuke tätowiert war, aber hier hatte ich gerade freie Sicht auf die kleinen schwarzen Zeichnungen auf seiner blassen Haut.

Auch etwas was ich nie gedacht hätte, dass ich einen Mann mit Tätowierungen mal anziehend finde. Eigentlich war mein Beuteschema bis ja eher brav und Schwiegersohn mäßig. Gute Manieren und ein unscheinbares Äußeres.

Aber ich hatte es bis vor zwei Wochen auch super nervig gefunden, wenn mir jemand alberne Spitznamen gibt.

„Genug gegafft?“ murmelte Sasuke und griff nach dem Saumen meines Shirts.

Ertappt zuckte ich zusammen und hob automatisch die Arme als Sasuke das Shirt anhob und es mir über den Kopf hinweg zog.

„Du scheinst gaffen zu wollen?“ brummte ich und ließ meine Arme wieder sinken.

Grinsend legte stupste er gegen meine Schulter, „Hase ich will nur nicht halb nackt durch deinen Vorgarten rennen. Was sollen denn die Nachbarn denken?“

Ich bleib mit meinem Blick auf dem Shirt hängen das er sich überstreift und stelle fest das ich mir tatsächlich seins gegriffen hatte.

Ein leichtes Rosa umzog meine Wangen und ich wandte mich schnell von ihm ab um zu meinem Schrank zu gehen, erstarrte aber sofort in der Bewegung als es an meiner Tür klopfte und die Stimme meines Vaters ertönte.

„Engelchen, bist du bald fertig? Wir müssen gleich los.“ Die Türklinke drückte sich langsam nach unten und einen Wimpernschlag lang starrten sowohl Sasuke als auch ich die Tür einfach nur mit großen Augen an.

Eins steht fest, erwischt mein Vater uns hier beide morgens in meinem Schlafzimmer, während ich nur in Unterwäsche rumstehe, die Lacken zerwühlt sind und Sasuke optisch auch schon mal frischer ausgesehen hat, wird er nicht mehr so nett zu ihm sein wie in den letzten Wochen. Oh nein, dann würde er wahrscheinlich wirklich die Flinte holen und zeigen wie viel Texaner noch in ihm steckt und ihn lautstark vom Grundstück vertreiben.

„Runter!“ Zischte ich bevor die Tür sich schon einen Spalt öffnete und zu meinem Erstaunen tat Sasuke einfach mal was man ihm sagte und warf sich neben mein Bett auf den Boden.

Die Tür öffnete sich ein großes Stück weiter und mein Dad steckte den Kopf durch die Tür, er sah noch ein bisschen müde aus. Aber das war er immer um diese Zeit.

„Du bist ja noch nicht mal geduscht.“ stellte er erstaunt fest und trat nun ganz in mein Zimmer.

Einen Moment brachte ich nichts heraus, sondern hielt nur den Atem an als er weiter in mein Zimmer kam.

„Ähm, nein also ich habe verschlafen. Aber ich zieh mich schnell um und putze mir die Zähne, ich bin in zehn Minuten unten versprochen!“

Unbeirrt ging mein Vater weiter durch mein Zimmer, und ich glaube mein Herz hat selten so schnell geschlagen. Nur noch ein paar Schritte und er wäre so weit das er Sasuke sehen würde.

„W-Was machst du?“ fragte ich also und raste hektisch auf ihn zu.

„Ich wollte dein Fenster ein bisschen öffnen, es ist total stickig hier drin.“

„Nein!“ kreischte ich und mein Dad blieb tatsächlich stehen um mir einen verwirrten Blick zuzuwerfen.

„Ich mach das!“ setzte ich schnell hinterher und riss das Fenster auf als ich es erreicht hatte.

Unbewusst wanderte mein Blick kurz zu Sasuke der flach auf dem Boden lag und sich eine Hand vor den Mund presste.

„Dad könntest du jetzt vielleicht rausgehen? Ich würde mir gerne was anziehen.“

„Ach Prinzessin, ich hab dich erschaffen, da muss dir das nicht peinlich sein. Ich wollte nämlich kurz mit dir reden bevor wir gleich losfahren.“

Zu meinem Entsetzen ließ sich mein Vater auf das Bett fallen und klopfte auf den Platz neben sich.

Sasukes Augen huschten kurz über meinen Körper und ich merkte wie er an meinen Brüsten hängen blieb.

Dieser Idiot hatte ja keine Ahnung in welcher Situation wir beide uns hier befanden.

„Kann das nicht bis nachher warten?“

„Nein, also zieh dir was an und ich fang einfach schon mal an.“

Mit gemischten Gefühlen ging ich zu meinem Kleiderschrank zurück und durchsuchte ihn nach einer schlichten schwarzen HotPants und einem Nirvana Shirt.

„Prinzessin, du weißt ich habe viel Vertrauen in dich und ich will das du Spaß hast. Aber ich bin natürlich auch etwas besorgt das du mit einem älteren Jungen ausgehst, und da ich selbst auch mal ein junger Mann in seinem Alter war kann ich mich noch ziemlich gut an meine Gedankengänge erinnern. Wenn du gerne mit ihm schlafen willst ist das natürlich vollkommen deine Sache, auch wenn ich dich dazu anhalten würde es bitte noch nicht sofort zu tun, aber ich kann es dir auch nicht verbieten. Naja wir sollten dann aber vielleicht nochmal über das Thema Verhütung sprechen. Jungs sagen zwar immer sie würde sich drum kümmern aber glaub mir raus ziehen funktioniert nicht! So ist deine älteste Schwester entstanden und-“

„Oh Gott Dad! Ich will das gar nicht wissen, und wegen der Verhütung sei unbesorgt, ich nehme schon seit meinem letzten Freund die Pille!“ Ich ignorierte den Teil in dem er Sex mit Sasuke erwähnte einfach. Ich wollte ihn nicht anlügen und sagen wir würden nicht miteinander schlafen aber zugeben wollte ich es auch nicht. Nicht jetzt, wenn Sasuke nur einen halben Meter von meinem Vater auf dem Boden lag und ich mir vorstellen konnte wie er gerade grinsend versuchte nicht los zu prusten.

Seufzend legte sich mein Vater eine Hand in den Nacken und lächelte mich entschuldigend an. „Dan war wirklich ein guter Kerl, anständig und wenn ich mich recht erinnerte hat er nichts von Sex vor der Ehe gehalten. Der war mir wirklich sehr sympathisch. Ich weiß auch nicht aber die Vorstellung das Sasuke dir so nah kommt gefällt mir einfach nicht. Du bist doch mein kleines Mädchen und wenn ich mir vorstelle ich würde eines Morgens hier reinkommen und Sasuke würde mit dir im Bett liegen oder sonst ein Typ, das würde mich wirklich fertig machen.“

„Ach Daddy. Ich werde nun mal Erwachsen, genauso wie Sally und Sav. Und wenn ich mich richtig erinnere hat Kenji für seine erste Damenübernachtung ein High Five am Frühstückstisch bekommen.“

„Das ist ja auch was ganz anderes! Du bist eben meine Kleine, und das ist nicht leicht für einen Vater.“

Seufzend stieg ich in meine Klamotten und griff nach meiner Haarbürste.

„Versprich mir einfach, dass du nichts tust was du nicht willst. Und wenn ich raus kriege das er dich zu irgendetwas nötigt bei dem du dich nicht wohl fühlst werde ich ihn mit meiner Flinte bis ans andere Ende der Welt vertreiben.“ Langsam stand er auf und ließ seinen Blick nochmal durch mein Zimmer schweifen.

Nervös kaute ich an meiner Unterlippe und betete dafür das er einfach ging und Sasuke sich aus dem Staub machen konnte.

„Ich tue nie etwas das ich nicht will Dad, das hab ich schließlich von dir geerbt.“ Mit schnellen Schritten ging ich auf ihn zu und schob ihn schließlich aus meinem Zimmer raus.

„Ich bin gleich unten.“ lächelte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

„Na schön, ich warte mit Savannah im Wagen.“ Erleichtert schloss ich die Tür und lauschte dem polternden Schritt als er die Treppe hinunterlief.

„Wenn dein Vater wüsste was ich alles für schmutzige Dinge mit dir anstelle.“ beinahe hätte ich Sasuke vergessen.

Mit einer schnellen Drehung wandte ich mich ihm zu und warf ihm einen bösen Blick quer durch den Raum zu.

„Halt die Klappe! Er macht sich nur Sorgen.“

„Dazu hat er auch allen Grund, wenn man bedenkt was du allein letzte Nacht alles mit mir-“

„Danke Sasuke, ich brauche keine Erinnerung ich weiß noch ganz genau was wir gemacht haben.“ Brummend begann ich meine Haare zu einem hohen Zopf zu binden und wanderte in der Zwischenzeit zu ihm herüber.

„Gestern warst du noch mehr als zufrieden damit.“

„Ich-“ Meine Wangen glühten vor Scham, „Du bist manchmal ein ziemlicher Arsch, Sasuke.“

Nicht das mir der Sex mit Sasuke keinen Spaß machte, nein es war sogar ziemlich guter, wenn nicht sogar fantastischer Sex. Aber er war eben auch anders, nicht so zurückhaltend und sanft, sondern härter und dreckiger. Er brachte mich dazu unanständige Dinge zu sagen und zu denken, er hatte die Mischung zwischen liebevollen und groben Bewegungen und Berührungen so gut drauf das ich mich echt fragte wie viele Mädchen er schon vor mir geknallt hatte.

Und genau dieses schmutzige Art von Sex machte es mir nicht einfach so locker darüber zu reden wie Sasuke das konnte, vielleicht war ich doch ein bisschen prüde was da anging.

„Ich weiß.“ grinste er mir nur weiter entgegen und beobachtete mich wie ich schnell ein bisschen Make-Up auftrug und mich kurz in meinem Schminkspiegel betrachtete.

„Hey, derjenige dem du gefallen musst steht hier, und ich kann dir sage du siehst heiß aus.“

Ich warf ihm einen bissigen Blick über die Schulter zu, richtete mich dennoch auf.

„Ich will zu aller erst mal mir gefallen und dann, nach einer ganzen Reihe anderer Leute, kommst du Uchiha.“

„Ich steh drauf wenn du Bossy bist, Hase.“

„Nenn mich nicht Hase.“ brummte ich und öffnete das Fenster mit einem Ruck komplett.

„Kann ich nicht einfach warten bis ihr gefahren seid und dann die Vordertür nehmen?“

„Wenn du meiner Mum und Sally erklären willst was du in unserem Haus machst dann gerne, aber ich würde es doch bevorzugen wenn du einfach deinen Arsch aus diesem Fenster bewegst und aufpasst, das du niemandem auffällst.“

Murrend kam Sasuke auf mich zu und hievte sich aus dem Fenster raus. Er war wirklich gut darin sich hier rein und raus zu schleichen, das musste ich ihm lassen. Ich wollte mich schon abwenden, da hielt er mich nochmal an Arm zurück.

„Du solltest deine Haare öfter offen tragen. Ich mag das.“ murmelte er bevor er sich zurück zog und geduckt über das Dach unserer Gerade huschte.

Einen Moment starrte ich ihm nach und schließlich konnte ich nicht anders als dem unterschwelligem Befehl nachzugeben und das Haargummi aus meinen Haaren zu ziehen, damit es sich seidig über meine Schultern ergoss.
 

Sauske Pov.

Nachdem ich mehr oder weniger die ganze Woche bei Sakura übernachtet hatte und auch sonst nicht viel daheim war, wurde es höchste Zeit mal wieder zuhause aufzutauchen. Meine Mutter hatte wahrscheinlich schon eine Vermisstenmeldung aufgegeben. Und da ich sowieso erst zur dritten Stunde in die Schule musste konnte ich mir auch Zuhause ein ordentliches Frühstück abholen.

„Sasuke! Schatz ich hab dich diese Woche ja kaum gesehen!“ mit einem strahlendem Lächeln umarmte mich meine Mum und zog mich quer durch die Küche die ich eben gerade erst betreten hatte. Im Esszimmer saßen mein Bruder und mein Vater bei einem Kaffee und Pfannkuchen zusammen und aßen schweigend nebeneinander.

„Brüderchen? Ich hatte schon den Verdacht du wärst ausgezogen.“ grinste Itachi und kickte einmal kräftig gegen den Stuhl ihm gegenüber so das er sich ein kleines Stück vom Tisch entfernte.

Ich ignorierte seinen blöden Kommentar und setzte mich lieber auf den Stuhl den er mir quasi angeboten hatte.

„Wo warst du die ganze Woche? Deine Mutter war besorgt.“ Mein Vater sah nicht mal von seinem Essen auf als er mich ansprach, aber es schwang eine gewisse Spur Interesse in seiner Stimme mit.

„Er war bestimmt bei seiner kleinen Freundin.“

Nun sah mein Vater doch von seinem Teller zu mir herüber.

„Nicht die Rothaarige, oder?“

„Nein, nicht Karin.“ Ich wusste, dass mein Vater nicht besonders begeistert von der Rothaarigen war, aber Sie ließ sich deswegen nicht abschrecken, eine der Eigenschaften die ich an ihr bewundert habe.

„Wer denn dann?“ hackte er nochmal nach, was mich doch ein wenig wunderte. Wir waren nicht dafür bekannt in unserer Familie tiefgehende Vater-Sohn Gespräche zu führen. Jedenfalls nicht wenn noch jemand anwesend war.

„Sakura Haruno.“ fiel Itachi ins Gespräch mit ein.

„Der Name kommt mir bekannt vor … “ überlegend nahm er einen Schluck Kaffee, „War das nicht die Senatorentochter?“

„Ja genau die.“ brummte ich und hoffte das das Thema hiermit jetzt beendet war.

Ehe ich mich versah hatte ich einen Teller mit Pfannkuchen und Sirup vor mir stehen, eine Kaffeetasse und weil meine Mutter mich zu gut kannte auch den Sportteil aus der Zeitung.

„Danke Mum.“ murmelte ich und begann schweigend mein Frühstück zu vertilgen.

„Unser Sohn verbringt seine Nächte mit der Senatorentochter.“ brummte mein Vater irgendwann genervt als meine Mutter ihm immer wieder etwas in Ohr zu flüstern versuchte.

Ich tat so als hätte ich nichts gehört, aber ich wusste das meine Mutter mit puderroten Wangen zuerst meinen Vater mit einem bösen Blick bedachte weil er ihre Frage in normaler Lautstärke beantwortet hatte und dann zu mir herüber schielte um meine Reaktion abzuwarten.

Als ich ihr aber keine schenkte, beschloss sie selbst die Initiative zu ergreifen.

„Ist das Mädchen deine Freundin? Bringst du Sie bald mal mit? Vielleicht zu einem Dinner? Oder ich backe eine Torte?“

„Mum. Ich stell sie euch vor wenn ich das für richtig erachte.“ genervt schnaubte ich und leerte meine Tasse in einem Zug.

„Bis dahin lasst mich mit dem Thema in Ruhe.“ Das war vor allem an meine Mutter und meinen Bruder gewandt.

„Aber du dementierst nicht das Sie deine Freundin ist.“ stellte Itachi zufrieden fest und lehnte sich in seinen Stuhl zurück.

„Halt die Klappe ,Itachi.“ mit einem viel zu lautem knarren schabten die Stuhlbeine beim Aufstehen über den Boden.

„Ich geh duschen und fahr dann zur Schule.“

„Aber Sasuke wir-“

„Nein wir müssen nicht weiter über etwas reden was euch nichts angeht.“ murrte ich und schob den Stuhl wieder an den Tisch.

Der verletzte Gesichtsausdruck meiner Mutter ließ mich aber nochmal kurz innehalten, „Wir reden darüber, wenn es was ernsteres ist.“ fügte ich hinzu um Sie zu beruhigen. Sie hatte immer furchtbare Angst nicht genug aus meinem Leben mit zubekommen weil ich was die Kommunikation anging eher nach meinem Vater schlug und nicht wie Itachi nach ihr.
 

Gemeinsam mit Shikamaru und Naruto lief ich den Flur meiner Schule hinunter, es war schon spät am Nachmittag und nur noch die älteren Klassen waren anzutreffen. Ich beneidete Sakura gerade ein bisschen darum das sie hier Freshman war und ich schon mein drittes Jahr fristete. Itachi der Sack hatte es zumindest in diesem Sommer geschafft.

„Kaum zu glauben das schon wieder die erste Schulparty ansteht.“ brummte Shikamaru und warf einen langen genervten Blick auf das Plakat das seinen Spind besudelte.

Diese ganzen Partys hatten hier eine gewisse Tradition, und die Abschlussklasse hatte die zweifelhafte Ehre sie zu organisieren um einen Teil ihres Homecomings damit zu finanzieren. Andererseits war es eine Möglichkeit für die Eltern und Geldgeber der Schulen zu sehen wo sie ihr Geld lassen und neue Kontakte zu knüpfen. Ganz richtig, eine Party auf der auch die Eltern eingeladen sind, weswegen auch nur die wenigsten eine gute Ausrede hatten nicht hinzugehen. Hier gilt eben eins, sehen und gesehen werden.

Ich betrachtete das Plakat ebenfalls und musste bei dem affigen Motto kurz die Augen verdrehen.

Karneval.

So eine bescheuerte Kostümparty hatte mir gerade noch gefehlt.

„Tja Jungs, dann kramt schon mal die Halloween Kostüme raus.“ grinste Naruto der das Ganze, wie nicht anders zu erwarten, mehr als cool fand.

„Die werden aber auch immer kurzfristiger mit ihrer Planung, der scheiß ist schon nächste Woche.“ Verstimmt riss ich das Plakat vom Spind meines Kumpels, um es genauer zu betrachten.

„Gehen wir wie immer hin?“ murmelte Shikamaru und tauschte seine Bücher für die letzte Stunde.

Mit wie immer meinte er wohl die Altbekannte Gruppenkonstellation bestehend aus uns dreien und Neji.

„Bei dem liebeskranken Trottel würde es mich nicht wundern, wenn er mit dieser Tenten hingeht. Habt ihr den Blumenstrauß gesehen den er ihr vor ihrem Geschichtsunterricht auf den Platz gestellt hat?“ grinsend kicherte Naruto und kramte sein Handy aus der Tasche um uns das selbst gedrehte Video von dem Spektakel zu zeigen.

Es war wirklich ganz amüsant und Neji scheinbar unglaublich unangenehm, aber die leuchtenden Augen der Ama schienen es für ihn Wert gewesen zu sein.

Würde ich sowas auch für Sakura machen? Würde Sie sowas überhaupt wollen? Ich verneinte gedanklich schnell. Denn so würde ich mich nicht zum Horst machen. Schlimm genug das diese ganzen Homecoming Anträge bald wieder losgehen würden.

Ich wusste schon von einem Teamkollegen der seine Freundin groß bei unserem nächsten Spiel fragen will ob sie ihn begleitet.

„Und du gehst aber nicht mit Sakura, oder?“ wandte sich der Nara an mich als wir unseren Weg vorsetzten.

„Nein. Vielleicht seh ich sie dort, aber ich geh mit euch hin.“

Zufrieden nickte mein Kumpel und bog als erster in den halb vollen Klassenraum ein.

Während die Stunde Englisch so vor sich hin plätscherte wanderten meine Gedanken zu dieser Party. Eine gute Sache hatten Kostümpartys und das waren die Mädchen. Wenn man ihnen die Möglichkeit gab alles zu sein was sie wollen dann entschieden sie sich zu meinem Glück oft für die schlampigste Version von sich selbst. Enge Bodys, kurze Röcke und viel Nackte Haut. Also vielleicht doch kein so dummes Motto.

Ich kam nicht drumherum mir Sakura in einem scharfen Catwomen Kostüm vorzustellen oder wie sie es sich als heiße Krankenschwester auf meinem Schoss gemütlich macht. Ob sie wohl prüde war was sowas anging?

„Ey Sasuke, du hast gar nicht erzählt das deine Perle Cheerleader werde will.“ raunte mir auf einmal Kiba zu der eine Reihe hinter mir saß und nickte in Richtung Fenster.

Das Cheerleader Casting war in vollem Gange und tatsächlich schwirrte ein pinker Haarschopf dicht neben einem Platinblondem durch die Gegend.

„Ich bin mir ja nicht sich ob Sie die richtigen Maße für die Uniform hat.“ lachte der Braunhaarige hinter mir leise.

Mit einem genervten Knurren drehte ich mich zu ihm um und stieß seine offene Wasserflasche um sodass sich ihr ganzer Inhalt über seine Mitschriften ergoss.

„Hey!“ kreischte er und riss die Flasche wieder in die Waagerechte.

„Alles in Ordung dahinten?“ ertönte die Stimme unserer Lehrerin.

„Ja alles gut, nur ein kleines Missgeschick.“ versicherte ich ihr und drehte mich wieder nach vorne.

„Du bist ein Arschlosch, Uchiha.“ brummte mein Teamkollege und ich warf ihm einen drohenden Blick über die Schulter.

„Schießt du nochmal gegen Sakura, schieß ich gegen dich. Mit dem Unterschied das du das nicht überleben wirst.“

Lens

Ich konnte die anderen immer noch lachen hören als ich den Platz verlassen hatte, diese Weiber konnten einen echt auf den Sack gehen. Es war zwar schön, dass sie nicht über mich lachten, aber ich hielt es keine Sekunde länger aus. Ich passte einfach nicht zu diesem Haufen Beautyqueens, ich war einfach nicht dafür gemacht mich noch stundenlang über Haarpflegetipps und sonstiges auszutauschen.

Mit der Sporttasche über der Schulter lief ich schnellen Schrittes über den Parkplatz meiner Schule und wie schon so oft in den letzten Tagen hielt mich eine vertraute Stimme ab weiter zu laufen.

„Hast gar nicht erzählt, das du mich bald nicht nur von der Tribühne anfeuern willst.“ rief Sasuke, der locker an sein schweres Motorrad gelehnt war.

„Ich will nicht darüber reden, und es ist auch bestimmt nicht auf meinen Mist gewachsen.“ zischte ich, lief aber trotzdem zu ihm herüber.

„Ich hätte mich gefreut.“ lachte er heiser und legte seine Hände auf meine Taille.

„Jaja, das hab ich mir schon fast gedacht.“

„Komm wir fahren zu mir.“ murmelte Sasuke und ich hob überrascht den Kopf. Sasuke hatte mich die ganze Zeit noch nie mit zu sich nach Hause genommen.

„Zu dir?“ harkte ich also nochmal nach und lehnte mich ein Stück zurück um ihm ins Gesicht zu sehen.

„Ja ich dachte es wäre zur Abwechslung mal ganz nett wenn du dich durch mein Fenster rausschleichen musst.“ Auffordernd hielt er mir seinen Helm entgegen.

Diese Maschine war mir immer noch nicht ganz geheuer, aber ich wollte erstens nicht nach Hause laufen und zweitens auch nicht das Angebot von Sasuke abschlagen. So eine Gelegenheit würde ich so schnell bestimmt nicht wieder bekommen wenn ich jetzt nicht mitkommen würde.

„Sasuke?“ Ich setzte mir den Helm auf und krackselte dann hinter ihn aufs Motorrad, auf dem er eben schon Platz genommen hatte.

„Hm?“

„Fahr bitte nicht so schnell.“

Ich hoffte zwar der Helm hätte meine Antwort verschluckt, aber ich konnte die verhöhnende Vibration seines Brustkorbs fühlen.

Der Motor heulte auf und wir fuhren vom Gelände, natürlich ließ sich Sasuke von mir nicht beeinflussen und fuhr mit einigen km/h zu viel durch die Straßen, aber ändern konnte ich das leider nicht.

Vielleicht machte er es auch nur damit ich mich noch näher an ihn heran schmiegen musste um nicht das Gefühl zu bekommen bei jeder Kurve hinter ihm aus dem Sitz zu rutschen.

„Gott sei Dank.“ erleichtert sprang ich von seinem Gefährt als wir endlich vor dem riesen Haus der Uchihas zum Stehen kamen.

„So schlimm ist das jetzt auch nicht gewesen.“ lachte Sasuke und zog sich seinen Helm vom Kopf, „Gib deinen Helm her.“ Mit einem schwungvollen Wurf, kam der schwarze Helm wieder zu Sasuke, sodass er ihn schnell unter dem Sitz seines Motorrads verstauen konnte.

„Sind deine Eltern zuhause?“ fragend schaute ich zu Sasuke als wir langsam die Stufen herauf gingen und Sasuke mir die Haustür aufschloss.

„Nein, sie sind bis abends meistens in der Firma. Itachi hat noch Training, also bis auf das Personal sind wir allein.“

Es war seltsam, seit der letzten Party war ich nicht mehr hier gewesen und da war alles voller Menschen und die Lichter so abgedunkelt, das man den Raum in seiner ganzen Pracht gar nicht betrachten konnte.

„Personal?“

„Ja, wir haben ein paar Hausangestellte. Einen Koch und ein Hausmädchen. Naja, und Alistor, er ist sowas wie … ich weiß nicht, er kümmert sich um alles.“

„Ihr habt einen eigenen Koch?“ belustig schnaubte ich als ich meine Schuhe abstreifte und die Sporttasche in die Ecke warf.

„Ja … aber er kommt nur dann wenn Mum es abends nicht rechtzeitig nach Hause schafft. Den restlichen Tag muss ich mich schmerzlicher Weise selbst versorgen.“ Ich folgte ihm durch die Eingangshalle in den nächsten Raum, es war eine wunderschöne große Küche.

„Wow.“ murmelte ich und strich mit den blanken Fingern über den schwarzen Marmor der Theke.

„Willst du was essen?“

„Kochst du mir was?“

Sauske war vor den Kühlschrank getreten, schloss ihn aber wieder und drehte sich zu mir herum. Mit langsamen Schritten lief er wieder auf mich zu und blieb schließlich vor mir stehen.

„Ich hatte gehofft du kochst für mich.“ Lächelnd legten sich seine großen Hände mal wieder auf meine Hüftknochen. Ich mochte es wie seine großen Hände mich berührten und sei es durch all meine Schichten Klamotten. Trotzdem fühlte es sich an als würden sich all seine Berührungen direkt in mein Fleisch brennen. Das beste Brennen das ich bis jetzt gespürt hatte.

„Und warum sollte ich das tun?“ Vorsichtig legte ich meinen Zeigefinger auf seine Halsschlagader. Ich wusste das er das mochte wenn ich sie langsam nachzeichnete und ich mochte das bebende Pulsieren seines Blutes.

„Weil du schuld daran bist, das ich mich später noch ziemlich verausgaben werde. Und ich hab eine bessere Kondition wenn ich gut gegessen habe. Kommt also uns beiden zu gute.“
 

Sasuke.

Sie hatte sich gesträubt aber letzten Endes hatte sie wohl selber genug Hunger, das sie sich in meine Küche gestellt hatte und nun den Kochlöffel schwang.

Keine Ahnung was sie kochte, ich war viel zu sehr abgelenkt von ihrem Hintern in den verdammt scharfen Yogapants, die sie noch anhatte.

Kiba hatte Recht, Sakura hatte nicht die normalen klapprigen Cheerleadermaße aber ich würde jede verdammte Kurve vermissen, wenn sie nicht da ist. Aber wo wir gerade beim Cheerleading sind.

„Kommst du damit klar?“

Überrascht warf sie einen Blick nach hinten, wandte sich aber nicht von den Pfannen und Töpfen ab.

„Was meinst du?“

„Na das du nicht im Team bist.“ Das sie es nicht schaffte war zwar schade für mich aber eigentlich auch nicht verwunderlich, diese Weiber waren mehr als elitär aufgestellt.

„In welchem Team?“

Ich beobachtete wie sie den Inhalt eines Topfes in die Pfanne kippte und energisch in dieser herum rührte.

„Bei den Cheerleadern?“ Kurz hielt sie in ihrer Bewegung inne, bevor sie wieder ihren Arm bewegte.

„Ich bin im Team. Ich habs rein geschafft.“ ihre Stimme war nicht gerade freudig und ich war um ehrlich zu sein überrascht.

„Wirklich? Du hast es ins Team geschafft? Das-“

„Das hättest du nicht erwartet?“ giftig drehte sie sich zu mir um und marschierte mit der Pfanne in der Hand auf mich zu.

Laut polternd ließ sie sie vor mir auf den Marmortresen fallen und sah mir kurz in die Augen. Ich wusste das ich scheinbar irgendwas Falsches gesagt hatte, mir war nur nicht klar was - ….

„Sakura, ich hab das nicht so gemeint.“ seufzend erhob ich mich als sie an mir vorbei stürmte.

Und da fiel auch bei mir der Groschen, es war nicht was ich gesagt habe sondern wie ich es gesagt habe. Das war das Problem.

„Leck mich Sasuke.“

„Hatte ich vor, aber wenn du abhaust wird das nichts.“ versuchte ich die Stimmung zu lockern und beobachtete wie sie ihre Schuhe anzog.

„Du bist ein Arschloch, Sasuke. Ich … lass mich einfach in Ruhe.“ Mit einem hektischen Griff schnappte sie sich ihre Tasche vom Boden und ging schnellen Schrittes auf die Tür zu.

„Sakura, du reagierst über. Ich meinte es nicht so wie es klang. Bleib hier, oder lass mich dich nach Hause fahren.“

Sie sagte nichts darauf riss nur meine Haustür auf und schlug sie danach scheinbar mit aller Kraft zu, als sie ging.

Dieses Mädchen konnte einen wirklich verrückt machen.
 

4 Stunden später
 

Ein paar Nachrichten später hatte ich immer noch keine Antwort von ihr und so langsam wurde ich nervös. Sie war doch nicht wirklich so sauer wegen einer kleinen falsch interpretierten Aussage, dass sie sich nicht mehr bei mir melden würde.

Ich bin das nicht gewöhnt und ich will mich auch nicht daran gewöhnen, das man mich einfach ignoriert und in den Wahnsinn treibt.

Ich rieb mir die Nasenwurzel, sie treibt mich wirklich in den Wahnsinn und das mit uns geht erst drei Wochen.

„So eine Scheiße.“ fluchte ich leise, stand aber trotzdem auf und schnappte mir meine Jacke von der Sofalehne und joggte im Eiltempo aus meinem Zimmer heraus die Treppe hinunter um schnell in meine Schuhe zu schlüpfen.

„Sasuke, Ihre Eltern haben mich gerade gebeten Sie zu Tisch zu bitten.“ Alistor stand im Flur und sah zu mir herüber. Seine Züge waren wie immer mit reservierter Wärme bedeckt.

„Bitte sag ihnen das ich nochmal weg musste. Sie sollen nicht warten, es kann dauern.“

„Aber Sasuke, Sie sollten wirklich bis nach dem Essen bleiben, dann können Sie immer noch gehen.“

„Es tut mir leid Alistor, aber ich muss das wirklich ganz dringend jetzt klären.“

Ein fast schon väterliches Lächeln liegt auf seinen Lippen, „Dann werde ich Ihnen ein paar Minuten Vorsprung verschaffen, damit Ihre Mutter Ihnen nicht sofort die Hölle heiß machen kann.“

„Danke.“ damit nahm ich meine Schlüssel aus der Jacke und lief raus zu meinem Motorrad.
 

Ich hasste es diese dumme Garage hoch zu klettern, aber ihr Vater hatte recht früh klar gemacht was er davon hielt wenn ich so spät noch bei Sakura im Zimmer war, das letzte Mal als ich den Weg durch die Tür genommen habe, musste ab halb zehn die Zimmertür offen stehen. Und ich wollte mich gewiss nicht bei Sakura entschuldigen und die Sache klären, wenn mir dabei die halbe Familie Haruno zusehen würde.

Also stand ich mal wieder hier, hatte mich am Zimmer von Sally vorbei geschlichen und klopfte sachte gegen die Scheibe von Sakuras Fenster, nachdem ich sie einen Moment beobachtet hatte.

Sie lag auf dem Bauch auf ihrem Bett, in ihren kurzen Sweatpants und einem viel zu großem Shirt. Die Haare waren zu einem schlampigen Dutt hochgebunden und ihren grünen Augen starrten auf den Laptop der vor ihr stand.

Als sie mein Klopfen hörte schreckte sie hoch und sah zu mir herüber. Nach ein paar Sekunden verdunkelte sich ihr Gesicht wieder und sie wendete sich wieder dem Bildschirm zu der sie eben schon gefesselt hatte.

„Das ist ja wohl nicht ihr Ernst.“ brummte ich und klopfte erneut gegen die Scheibe, dieses Mal ein bisschen doller als eben.

Gott, wenn mich jemand so sieht, dann ist das mein gesellschaftlicher Abstieg. Wie ein kranker Stalker hocke ich auf dem Dach einer Garage und buhle um die Gunst eines Mädchens. Vielleicht hätte ich mich auch mit einem Ghettoblaster in den Vorgarten stellen sollen, wäre auf jeden Fall nicht weniger peinlich gewesen.

Ganz in Gedanken hatte ich gar nicht gemerkt das Sakura in der Zwischenzeit ans Fenster getreten war.

Mit einer ruppigen Bewegung zog sie es auf und starrte mich an, „Was?“

„Kann ich reinkommen?“ Sie sagte zwar nichts, hielt mich aber auch nicht ab als ich an ihr vorbei ins Zimmer gesprungen bin. Langsam zog ich meine Jacke von den Schultern und legte sie über ihren Schreibtischstuhl.

„Lass die lieber an, du wirst nicht lange bleiben.“ brummte sie und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Es tut mir leid, okay.“ brummte ich und ließ mich auf ihrem Bett nieder.

„Brauch es nicht, hau einfach ab.“ Sie bewegte sich keinen Zentimeter, es gefiel mir nicht das so viel Abstand zwischen uns herrschte, es war wie als wir uns kennen gelernt haben.

„Sei nicht so Hase, ich hab mich entschuldigt. Das was ich gesagt habe meinte ich so, aber es ist falsch rüber gekommen. Es wundert mich das du ins Team gekommen bist, aber nicht weil ich glaube du bist nicht talentiert genug sondern weil es wirklich super schwer ist rein zu kommen und der Andrang immer wirklich groß ist. Es sollte nicht so … gemein rüber kommen.“

Ihre Arme glitten von ihrer Brust und sie sah mich eine Sekunde abwartend an, bevor sie seufzte und langsam auf mich zu ging, bis sie neben mir auf der Bettkante saß.

„Ich hätte nicht so überreagieren dürfen. Tut mir leid.“

Mit einem sanften Lächeln boxte ich ihr gegen den Arm. „Also ist zwischen uns alles wieder in Ordnung?“

Schweigend nickte sie schließlich und schob sich weiter rauf aufs Bett.

„Ich schaue gerade einen Film … willst du bleiben und mit schauen?“

„Ich fahr doch nicht den ganzen Weg hier hin, kletter wagemutig deine Garage hoch und hau dann nach fünf Minuten ab.“

Ich streifte schnell meine Schuhe ab und legte mich neben sie aufs Bett.

„Was schaust du?“ murmelte ich als ich mich möglichst dicht neben sie setzte, während sie sich wieder auf den Bauch gelegt hatte und ihre Füße gegen das Kopfteil ihres Bettes lehnte.

„Der Fluch.“

„Du stehst doch nicht auf Horrorfilme?“

„Hm.“ Sie sagte nichts und schaltete den Film wieder ein, es waren nicht mal die ersten fünf Minuten die ich verpasst hatte.

„Sicher das du den schauen willst? Du wolltest letzte Woche nicht mal diesen Krimi mit mir schauen, weil du dachtest er wäre dir zu blutig.“

„Mir ist aber gerade nach Blut. Viel Blut.“ murrte sie und stellte die Lautstärke hoch.

„Wenn du meinst, aber heul mir nach nicht die Ohren voll, weil du nicht schlafen kannst.“ Das war gelogen, sie darf mir gerne so oft die Ohren voll heulen und sich bei mir verstecken wie sie will.

Der Film lief eine Zeit lang und Sakura ließ sich zu keiner Sekunde dazu herab mich irgendwie zu beachten. So viel also dazu das zwischen uns alles in Ordnung wäre. Ich durfte zwar hier sein, aber mehr auch nicht. Wenn sie sich ängstlich die Hände vor die Augen hielt da flüsterte ich ihr immer wieder zu, dass es in meinem Arm bestimmt nicht mehr so gruselig wäre aber sie ging gar nicht darauf ein sondern zog sich die Hände von den Augen und schaute trotzig auf den kleinen Bildschirm.

Irgendwann reichte es mir, ich war zwar wirklich nicht gekommen um schnell wieder zu gehen, aber wenn Sakura mich den ganzen Abend ignorieren wollte kann ich mir das hier auch schenken.

„Sagst du mir jetzt endlich was dein verdammtes Problem ist? Ich hab mich entschuldigt.“ genervt langte ich an ihr vorbei und hielt das Bild an.

„Hey! Ich wollte das sehen!“ aufgebracht wollte sie den Film wieder starten, doch ich ergriff rechtzeitig ihre Hände und hielt sie davon ab. Stattdessen drehte ich sie lieber mit einem Ruck auf den Rücken und beugte mich über sie.

Ihre Wangen waren leicht gerötete vor Wut und ihre grünen Irden sprühten förmlich Gift und Galle.

„Geh von mir runter.“

„Nein. Sag mir was los ist.“

Eisern presste sie ihre rosa Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf.

„Sakura, ich hab keine Lust dir jede Scheiße aus der Nase zu ziehen.“

„Na schön.“ murrte sie schließlich, „Du hast mich verletzt mit deinen Worten. Als hätte ich nie eine Chance gehabt ins Team zu kommen, weil ich nicht so super heiß aussehe wie Ino oder Temari.“

„So hab ich das nicht gemeint, das weißt du.“

„Kann sein, aber es kam mir ebenso vor. Ich hatte gehofft du bist nicht einer der Leute der mich für meinen Körper verurteilt und nicht an mich glaubt nur weil ich vielleicht das ein oder andere Gramm Fett mehr auf den Rippen habe als die anderen Mädchen.“

„Scheiße Sakura, du bist wunderschön. Ich hatte nicht gedacht das ich dir das noch sagen muss nachdem ich mit dir das Bett teile und nicht mit Ino oder sonst wem. Der einzige Grund warum es mich gewundert hat das du es geschafft hast ist das der Andrang immer wahnsinnig groß ist und die meisten Cheerleader nur durch wirklich gute Kontakte ins Team kommen. Das hat gar nichts mit deinem Körper zu tun.“

Schnaubend wandte sie sich aus meinem Griff und setzte sich auf, „Die Leute werden über mich lachen in dieser bescheuerten Uniform.“

„Ich trete jedem in den Arsch der auch nur einen falschen Blick riskiert.“ versicherte ich ihr und verschwieg ihr besser den Kommentar von Kiba heute Nachmittag.

„Das macht es aber nicht ungeschehen.“

„Wenn du dich so unwohl fühlst, warum bist du dann überhaupt eingetreten.“

„Ino ist wie eine Naturgewalt wenn sie was will.“

„Ich glaube du kannst dich ganz gut gegen sie behaupten.“ murmelte ich und strich ihr eine verirrte Strähne hinters Ohr.

„Aber wenn du mich fragst, solltest du im Team bleiben. Ich würde mich freuen, wenn du mir vom Rand aus zujubelst und außerdem wird niemand in dieser Uniform heißer aussehen als du. Du hast die Kurven dafür.“

„Ich werd es mir überlegen.“ murmelte sie schließlich und ich ließ von ihr ab.
 

Sakura Pov.
 

Der nächste Morgen verlief wie gewohnt wenn Sasuke bei mir war. Mein Wecker klingelte viel zu früh und der Mann neben mir wurde nicht gerade liebevoll aus dem Bett geworfen.

Bei der Gelegenheit ließ Sasuke verlauten, er solle meinem Dad verklickern das seine Tochter alt genug war um Männerbesuch über Nacht zu empfangen, dann müsste er sich nicht ständig rein und raus schleichen.

Vielleicht wirklich keine schlechte Idee, insgeheim warte ich sowieso darauf das einer meiner Nachbarn die Polizei ruft wenn er so spät abends die Garage hoch klettere. Und ewig konnte ich es eh nicht verschweigen.

„Heute Abend ist eine Party bei Neji zuhause.“ merkte der Uchiha noch an, als er seine Schuhe zuband.

„Ich kann nicht, ich bin auf der Wahlparty meiner Mum.“ murmelte ich und schaute hoch konzentriert in den Spiegel, während meine Finger die eine Seite meiner Haare zu einem langen Zopf flochten.

„Hab ich gesagt das ich dich mitnehme? Ich wollte dich nur informieren das ich heute keine Zeit habe.“

„Oh achso.“ Ich wollte es nicht zugeben, aber ein wenig kränkte es mich schon, das er nicht die Absicht hatte mich mit zu nehmen, „Ino und Tenten gehen hin, und wenn ich mich nicht täusche gehen Hinata und Temari dann auch.“

„Dann werde ich mich wohl benehmen müssen.“ Mit ein paar wenigen Schritten kam er durch das Zimmer auf mich zu und beugte sich neben mir runter. Seine Wange berührte meine beinahe.

„Wir sehen uns in der Schule.“ Sanft drückten sich Sasukes Lippen auf meine Wange.

„Ja … bis später.“ Ich beobachtete durch den Spiegel wie Sasuke sich seine Jacke schnappte und durch das Fenster nach draußen verschwand.

Es fühlte sich immer komisch an, wenn er mein Zimmer verließ, dann war es hier auf einmal so leer. Sein Wesen war einfach so einnehmend das es den ganzen Raum nur durch seine Anwesenheit füllte.

Mit geübten Handgriffen beendete ich meinen zweiten Zopf und bemalte meine Lippen mit einem hellroten Lippenstift, wischte ihn dann aber nach einem kurzen Moment wieder ab und stand von meinem Schminktisch auf.

„Wir fahren!“ ertönte die Stimme meiner Schwester nach einiger Zeit in der ich ratlos vor meinem Schrank gestanden hatte.

Mit einem letzten Blick in den Spiegel zupfte ich an meinem weißem Top herum und schnappte mir meine Tasche die auf dem Boden stand und lief eilig die Treppe herunter.

Morgens vergaß ich gerne mal die Zeit und ich Frühstückte meistens auf dem Weg in die Schule, da meine Mum das ebenfalls wusste stand auf der Kommode im Flur schon ein Sandwich in Wachspapier eingeschlagen für mich bereit sowie auch eine Lunchtüte und eine Flasche Wasser.

Ich schlüpfte in meine Nikes und verstaute das Essen eilig in meiner Tasche.

„Tschüss Mum!“ rief ich und eilte aus der Haustür zum bereits laufenden Auto.

„Du wirst auch immer später.“ merkte mein Vater an als ich auf den Beifahrersitz sprang.

„Sorry. Ich besser mich!“ versprach ich zwischen zwei Bissen von meinem Sandwich.

Auf dem Weg zur Schule plapperte Sav von der Karnevalsparty an meiner Schule und wie neidisch sie darauf ist weil ihre Schulpartys immer so lahm wären. Bei ihren Kostümideen wurde mein Dad immer bleicher und ich war froh als ich endlich aus dem Auto steigen konnte ohne das sie mich versuchte zu einem Kostüm zu überreden. Denn wenn Savannah eins hatte dann den Hang sich bei Kostümen etwas zu sehr rein zu hängen.

„Bis später.“ murmelte ich und schlug die Tür mit einem lauten Knall zu.

„Saku!“ Ino stand gemeinsam mit Temari am Kaffeestand und wank mich zu sich rüber.

„Hey ihr zwei.“ mit einer herzlichen Umarmung begrüßte ich die beiden nacheinander und kramte schon mal meine Geldbörse heraus.

„Ich kann es immer noch nicht glauben das wir es alle drei geschafft haben ins Team zu kommen! Das wird so cool!“ begeistert klatschte Ino in die Hände, wobei Temari und ich nur einen skeptischen Blick tauschten. Keine von uns beiden hätte sich selbst dazu eingetragen aber das spielte für Ino keine Rolle.

„Als ich meinen Brüdern erzählt habe das ich Cheerleaderin werde war Gaara kurz vor einer Herzattacke!“ berichtete die Sabakuno schließlich grinsend und ich konnte mir wirklich gut vorstellen wie die Reaktion ihrer Brüder ausgesehen hat weshalb ich mir ein leises Lachen nicht verkneifen konnte.

„Also Max war begeistert. Er hat mir gesagt es wäre sowieso klar gewesen das ich ins Team kommen würde.“

Auch das konnte ich mir vorstellen, den Max war in jeder Hinsicht immer Inos größter Fan. Hätte das Team sie nicht aufgenommen hätte er sich wahrscheinlich persönlich darum gekümmert, dass sie ihre Meinung noch ändern.

Endlich konnten wir unsere Kaffeebestellung an den jungen Barista abgeben, der sofort mit seiner Arbeit begann.

„Was hat deine Familie gesagt?“ wendete dich Temari schließlich wieder an mich.

„Sie waren überrascht, aber haben sich gefreut. Savannah und Sally haben mir versprochen zu jedem Auftritt zu kommen. Naja also Sally natürlich nur solange bis sie zurück nach Washington geht. Kenji hat sich noch nicht gemeldet. Aber er hat die Nachricht auch noch nicht gelesen.“

Schulterzuckend bezahlte ich meinen Kaffee und schlenderte mit den beiden ins Schulgebäude.

„Was sagst du zu deiner Mum wegen heute Abend?“ Temari lehnte sich an meinen Spind, während ich meine ersten Bücher in diesen räumte und andere herausnahm.

„Ich hab ihr versprochen das ich zu der Veranstaltung komme, und das tue ich auch. Ich hab schon so viele Termine sausen lassen, das kann ich ihr nicht auch noch abschlagen. Nächstes mal bin ich wieder dabei, versprochen!“

„Hm, vielleicht sollten wir mal mit Sasuke reden, er kann dich bestimmt überzeugen.“ Anzüglich wackelte die Ino mit ihren gezupften Augenbrauen, was mich nur zu einem Augenrollen verleitete.

„Brauchst du gar nicht erst versuchen. Ich hab ihm schon gesagt das ich nicht kommen kann und er war damit vollkommen einverstanden.“

Mit einem kräftigen Schwung schlug ich den Spind zu, vielleicht ein bisschen zu hart.

Mir entging nicht das Ino und Temari einen schnellen Blick tauschten ehe sie sich bei mir einharkten und in Richtung der Spanischklasse zogen.

„Dann eben die nächste Party! Die Karnevalsfete ist schon nächste Woche und wir dachten wir machen vielleicht ein Gruppenkostüm? Hinata ist schon ganz versessen darauf das Internet zu durchforsten.“

„Gruppenkostüm wirklich?“ Ich mochte es mich zu verkleiden, aber ich konnte mir nicht so ganz vorstellen das Ino und Hinata die gleiche Vorstellung von unseren Kostümen hatten.

„Ja! Das wird witzig! Wir könnten als Power Ranger gehen oder als sexy Version von Superhelden! Oder als rattige Polizistinnen!“

„Ich bin mir nicht sicher ob das Dinge sind die Hinata vorschweben.“ schmunzelte Temari und warf mir einen verheißungsvollen Blick zu.

Ino war immer diejenige von uns die sich bei Halloween und Karneval so richtig aufbrezelte und damit meinte ich das der Grundsatz weniger ist mehr konsequent durchgezogen wurde.

Wir anderen hielten uns meist etwas mehr zurück obwohl Temari in den letzten Zwei Jahren mit Ino mindestens gleichgezogen hatte.

„Ach die krieg ich schon noch in ein kurzes Röckchen!“ Siegessicher ließ sich Ino auf den Platz neben mir in der Klasse fallen und packte ihre Bücher aus.

„Eher friert die Hölle zu.“ lachte ich und schüttelte nur den Kopf.
 


 

Sasuke Pov.
 

Wummernd dröhnte der Bass durch alle Wände, die Leute knutschten, tanzten und schrien herum.

Für gewöhnlich störte es mich nicht, ich genoss es sogar ein bisschen und war gerne Teil der feiernden Menge. Aber heute machte es mir nicht so richtig Spaß.

Neji hatte sich mit Tenten in eine ruhige Ecke verzogen um zu 'reden', obwohl wir alle wussten das es der Ama heute wahrscheinlich an die Wäsche gehen würde.

Naruto hatte sich solidarisch zusammen mit Shikamaru Ino und Hinata zugewandt und unterhielten sich angeregt mit ihnen. Die kleine Cousine von Neji konnte ihren Blick mal wieder nicht von meinem besten Freund abwenden, aber er checkte es wie immer nicht. Mich wundert es wie er überhaupt jemals eine abbekommen hat, wo er scheinbar blind durch die Welt läuft.

Nicht mal mit den übrigen Jungs aus meinem Team konnte ich was anfangen, die waren schon unangenehm besoffen und versuchten sich mal wieder an einer Runde BeerPong. Hätte ich den passenden Pegel hätte ich den Losern gezeigt wie man gewinnt.

„Heute wohl nicht in Party Stimmung.“ Karin ließ sich neben mit aufs Sofa fallen und zog mehr schlecht als recht den kurzen Rock zurecht.

„Nerv mich nicht Karin.“

„Ach komm schon Sasuke, sei nicht so. Lass uns was trinken gehen!“ Erwartungsvoll blickten mich ihre vom Alkohol geröteten Augen an, sie hatte definitiv genug getrunken für heute und ich hatte schon nach dem ersten Bier beschlossen das ich heute mal nichts trinken würde.

„Ich verzichte, und du solltest dir auch lieber ein Wasser holen.“

Schmollend schmiss Sie ihren Oberkörper zurück gegen die Lehne, was sie schmerzerfüllt ausatmen ließ.

„Scheiße ist das Ding unbequem.“ murmelte sie und rutschte auf dem Polster herum.

„Du bist also nüchtern?“ stellte sie schließlich fest, „Warum?“

„Keine Ahnung, hatte nicht die Lust dazu mich zu besaufen.“ Vielleicht wollte ich mir aber auch noch die Option offen halten nachher wieder an Sakuras Garagenwand hoch zu klettern. Dazu brauchte ich aber definitiv alle motorischen Fähigkeiten, sonst würde ich runterfallen wie ein nasser Sack.

„Du wirst noch zum Klosterschüler mein Lieber, ich glaube das sollte ich verhindern!“ grinsend lehnte Sie sich ein wenig zu mir herüber, schaute aber an mir vorbei.

Ich folgte ihrem Blick und sah zu Ino herüber die mit einigen Cheerleaderinnen in der Mitte des Wohnzimmers tanzte.

„Unfassbar das sie es geschafft hat und ich nicht.“ brummte die Rothaarige und überraschte mich mit dem plötzlichem Themenwechsel. Aber das es an meiner Freundin nagte das sie es schon wieder nicht ins Team geschafft hatte wusste ich.

„Du weißt das sie nicht nur nach Talent gehen.“ aufmunternd knuffte ich ihr in die Seite, es schien nur nicht den gewünschten Effekt zu haben.

„Sicher. Wer Max kleine Schwester ist hatte den Platz sowieso schon sicher und deine kleine Freundin ist auch nur wegen dir ins Team gekommen.“

„Sakura hat das selbst geschafft, ich hab damit nichts zu tun.“

Mit einem abfälligen Schnauben zog sie ihre Augenbrauen zusammen, „Du hast sie beim Vortanzen doch gar nicht gesehen. Ich sage nicht das sie schlecht ist, sie ist bestimmt eine gute Base, aber sie war definitiv nicht die beste aus ihrer Gruppe. Aber sich mit der Freundin von Sasuke Uchiha brüsten zu können war scheinbar mehr wert als Talent. Und das weißt du ganz genau.“

„Du schaffst es nächstes Jahr.“

Mit einem bitteren Lächeln schüttelte sie den Kopf und drückte sich aus dem Polster hoch.

„Du weißt das es nicht so ist. Dann kommt wahrscheinlich die kleine Schwester von irgendeinem anderen Arschloch und kriegt meinen Platz. Aber was soll's so ist das halt.“ Sie riskierte noch einen letzten Blick bevor sie ihre grünen Augen wieder auf mich richtete, „Komm gleich wieder ich hol mir nur ein Bier.“

Die Rothaarige verschwand zu einem Tisch nicht weit von der Couch mit einigen Getränken drauf. Ich kannte sie mittlerweile gut genug um schon an ihrem Gang zu erkennen das sie wirklich traurig war. Ihre Schultern hingen und sie gab sich nicht mal Mühe ihre Hüften übertrieben schwingen zu lassen als sie an ein paar Typen aus dem Schwimmteam vorbei lief. Sie tat mir wirklich leid, Karin trainierte hart und es war ihr größter Wunsch endlich in dieses gottverdammte Team zu kommen. Verstehen konnte ich das zwar nicht, es war ein Haufen Weiber die nur durch ein Highschool Klischee ziemlich beliebt waren und zusammenklebten als hätten sie sich mit Paketband aneinander gekettet. Bei ihnen ging es um nichts anderes als Diäten, Klatsch und Tratsch und die neusten Trends. Was man ihnen aber lassen sollte ist das Sie ziemlich gut zusammenhalten, einmal in der Clique drin gehörte man dazu und diese Mädels lebten das Wort Integrität, jedenfalls scheint es so. Hast du Stress mit einer hast du Stress mit allen, findet dich eine scheiße finden dich alle Scheiße.

Vielleicht war es auch das warum es für Karin so wichtig war Teil davon zu sein, aber wer weiß das schon.

„Bin wieder da, und für dich hab ich ein Wasser mitgebracht.“ Sie streckte mir einen Becher entgegen und setzte sich wieder neben mich.

„Das wird ein Scheiß Abend.“ murmelte ich in meinen Becher hinein und registrierte das zustimmende Nicken von Karin aus dem Augenwinkel.
 

Sakura Pov.
 

„Ich weiß nicht, ich will nicht das er denkt ich klammere.“ murmelte ich und schubste die Schuhe von meinen Füßen.

Genervt rümpfte Savanah die Nase und lehnte sich an meinen Türrahmen.

„Das ist doch kein Klammern! Du gehst auf eine Party und hast Spaß. Das er auch da ist wäre doch nur ein netter Nebeneffekt.“

„Ich passe heute Sav, außerdem haben Ino und Hinata eben schon geschrieben das sie auch gleich fahren. Wahrscheinlich wäre niemand mehr da bis ich komme.“ Gut das war vielleicht ein bisschen geflunkert, es wäre bestimmt noch was los und das wusste meine Schwester auch. Aber ihr war auch klar das ich mein Bett heute nicht mehr freiwillig verlasse, also verließ sie einfach nur Kopfschüttelnd das Zimmer und schloss die Tür.

Seufzend zog ich mir den Seitenreißverschluss meines Kleides runter und schälte mich aus dem schwarzen Stoff.

Diese Pflichttermine schlauchten und der Termin heute ging bis spät in die Nacht, mittlerweile war es schon halb zwei Nachts.

Ich kramte mein Handy aus der Handtasche die noch auf meinem Nachttisch lag.

Keine neuen Nachrichten. Ich biss mir nachdenkend auf die Unterlippe, vielleicht schreibe ich Sasuke einfach das ich zuhause bin und schaue was er antwortet.
 

Bin zuhause.
 

Mehr nicht, nur die blanke Information. Eigentlich wollte ich das Handy danach weglegen und schlafen, aber ich verharrte in die Position und fixierte den Punkt meines Bildschirms der mir sagte das Sasuke das letzte Mal vor einer halben Stunde online war. Warum hat er mir eigentlich den ganzen Abend nicht geschrieben? Wie beschäftigt war er auf dieser Party? Wenn da ein anderes Mädchen gewesen wäre hätte Ino mir das doch erzählt oder?

Unsicher kaute ich auf meiner Unterlippe herum, bis sich die Zahl änderte und mir ein 'online' entgegen strahlte.

Wenige Sekunden später ertönte mein Nachrichtengeräusch und ein kleiner Thumb Up Daumen war alles was ich bekam.

„Scheiße.“ murrend sperrte ich das Hadny und warf es ans Fußende meines Bettes.

Warum kann er mir nicht einfach sagen das er noch feiern ist oder mir einfach gar nicht schreiben. Das wäre mir lieber als ein blöder Emoji, der mich denken lässt ich würde ihn nerven.

Frustriert vergrub ich meinen Kopf in meinem Kopfkissen und schloss die Augen. Dieser Junge bereitete mir Kopfschmerzen.

Nachdem einige Minuten Stille eingekehrt war und ich eigentlich schon fast eingedöst war klingelte mein Handy plötzlich und die Lautstärke des Alarmtons weckte bestimmt gerade das ganze Haus auf.

Eilig erhob ich mich aus meinen Kissen und krabbelte rüber zum Fußende um mir mein Smartphone zu greifen.

Sasukes Name leuchtete auf dem Bildschirm auf, im Hintergrund ein oberkörperfreies Bild von ihm. Beiläufig erwähnt hat er das selbst als sein Kontaktbild von sich eingestellt.

Noch bevor der Klingelton erneut ertönte tippte ich auf den grünen Hörer und presste das Handy an mein Ohr.

„Hallo?“

„Sakura. Ich bin in einer halben Stunde da, kannst du dich rausschleichen?“

„Was? Warum?“

Ein belustigtes Schnauben ertönte auf der anderen Seite, „Weil ich die brave Senatorentochter gerne auf ein nächtliches Abenteuer mitnehmen will.“

„Erstens bin ich noch keine Senatorentochter und zweitens bist du doch auf der Party oder nicht?“

„Die Party ist lahm. Also was ist, kann ich dich abholen?“

„Hast du denn nicht getrunken?“

„Nur ein Bier.“

Überlegend biss ich auf meine Unterlippe, ich würde wahnsinnig viel Ärger bekommen, wenn meine Eltern das mitbekommen.

„Komm schon Babe, die anderen aus deinem Team kommen auch mit. Ino und Temari auch. Und Shikamaru und Naruto überreden Hinata auch noch.“

„Aus meinem-, ach ja die Cheerleader.“ Ich hatte schon wieder ganz vergessen das ich jetzt zu den Pompom schwingenden Hupfdohlen gehörte, „Na gut, schreib mir wenn du da bist, dann komm ich raus.“

„Sehr schön.“

Ich wollte gerade noch fragen, ob ich irgendwas mitnehmen musste da hatte Sasuke schon aufgelegt und ich saß ratlos aber mit warmen Gefühl im Magen auf dem Bett.

Er hat an mich gedacht. Er wollte das ich mitkomme. Und ich freute mich darüber wie ein verknallter Teenager das eben tut.

Schnell huschte ich an meinen Schminktisch und machte mich daran mein verwischtes Make-up auszubessern. Mit der Bürste kämmte ich mir meine Locken aus bis mir die langen Haare nur noch wellig über die Schultern fielen.

Vom Boden fischte ich mir eine schwarze Jeans Shorts und ein graues Top und zog es mir über.
 

Als nach zwanzig Minuten endlich mein Handy eine Nachricht von Sasuke anzeigte das er draußen steht versuchte ich mich möglichst leise aus meinem Zimmer zu schleichen. Ich wählte den Weg den Sasuke immer nahm und flüchtete über die Garage.

In Sally Zimmer brannte noch Licht und ich konnte Sie mit dem Rücken zu mir auf ihrem Bett sitzen sehen als ich einen Blick in ihr Zimmer riskierte bevor ich von dem flachen Dach kletterte.

Es klappte runter auf jeden Fall besser als rauf wie ich feststellen musste und freute mich schon darauf wenn ich nachher wieder hoch musste.

Mit schnellen Schritten lief ich die Einfahrt hinunter, suchend schaute ich mich um. Sasukes Auto konnte ich nirgendwo entdecken, also lief ich die Straße zur rechten Seite ein wenig herunter.

„Sasuke?“ flüsterte ich in die Nacht hinein und versuchte durch die Dunkelheit etwas zu erkennen.

Gerade wollte ich mich umdrehen da umfasste jemand meine Hüfte und bevor auch nur ein Ton über meine Lippen kam presste sich eine zweite Hand auf meinen Mund.

„Schhh. Ich bins.“ raunte mir die altbekannte Stimme rau ins Ohr. Seine leichten Bartstoppeln kratzten über meine Wange.

Eilig schob ich die Hand von meinem Mund und stieß geräuschvoll die Luft aus meiner Lunge aus. Ich hatte mich zu Tode erschreckt und auch wenn es nur eine Sekunde Ungewissheit war hatte ich mich schon tot im nächsten Straßengraben gesehen.

„Du hast mich erschreckt du Idiot.“ brummte ich und befreite mich auch aus seinem Klammergriff um meine Hüfte.

„Ach komm, so schlimm war es nun auch nicht.“

Augenverdrehend sah ich mich weiter in der Nebenstraße um, „Wo hast du dein Auto?“

„Ich bin nicht mit Auto da.“

„Okay … dann hoffe ich der weg ist nicht zu weit.“ Auf einen nächtlichen Spaziergang war ich nun wirklich nicht eingestellt.

„Keine Sorge, mit meinem Motorrad sind wir in nicht mal fünfzehn Minuten da.“

„Ich steig nicht gern auf deine Höllenmaschine, das weißt du ganz genau!“ brummte ich und ließ mich trotzdem von ihm an der Hand mitziehen.

Wir gingen ein paar Meter die Straße zurück und huschten an meinem Haus vorbei, wäre ich links gegangen anstatt rechts hätte ich Sasuke schnell gefunden.

„Nimm meinen Helm.“ Ohne auf meinen Protest einzugehen, dass ich keinen Helm brauche wenn ich da nicht mit fahre, stülpte er ihn mir einfach über den Kopf.

„Halt dich gut an mir fest dann passiert dir schon nichts. Ist doch bis jetzt immer gut gegangen, oder?"

Exposure

Sasuke Pov.
 

Etwas holprig brachte ich mein Motorrad zum Stehen, es war nicht so einfach eine saubere Bremsung hinzulegen, wenn sich ein Mädchen wie ein Äffchen an deinen Rücken klammert.

„Das Schwimmbad hat zu.“ kommentierte Sakura unseren Ankunftsort als sie sich den Helm vom Kopf gezogen hatte.

„Schlaues Mädchen, aber wir gehen ja auch nicht durch die Vordertür rein.“ Ich schnappte mir ihre Hand und zog sie hinter mir her. Nicht viele wussten von dem gut versteckten Loch im Zaun das Shikamaru einmal mit ziemlich viel Mühe hineingeschnitten hatte. Es lag hinter den Umkleiden und war der wohl unbesuchteste Ort im Schwimmbad.

„Brechen wir hier gerade ein?“ zischte sie und blieb mit mir vor dem Loch stehen. Aus der Ferne konnte ich schon deutlich das Geräusch von spritzendem Wasser und ein Stimmengewirr vernehmen.

„Sasuke, das kann ich nicht machen! Wenn ich erwischt werde ist meine Mutter am Arsch mit ihrer Kandidatur.“

„Komm schon Haruno, ich pass schon auf das uns keiner erwischt. Das Bad hat keine Kameras und wir waren schon öfter hier. Es ist nie was passiert.“

Unsicher trat sie von einem Fuß auf den Anderen. Sie konnte sich offensichtlich nicht entscheiden, „Ich weiß nicht.“

„Ist doch nichts dabei, ich meine wann hast du das letzte Mal was riskiert?“

„Ich bin für dich heute aus dem Fenster geklettert, das ist eigentlich genug Risiko für einen Abend.“

Schmunzelnd legte ich ihr eine Hand auf die Wange.

„Die Leute da drin warten schon auf dich,“ sanft strich mein Daumen über ihren ausgeprägten Wangenknochen, „Trau dich und ich pass auf dich auf.“

In dem hellen Schein von Mond und Sternen sah sie so unglaublich schön aus, das ich von ihren funkelnden Augen dermaßen abgelenkt war, das ich kaum merkte wie sie ergeben seufzte und mir leise zustimmte.

„Aber ich hab auch keine Badesachen mit.“ murmelte sie als ich ihr ein Stück vom Zaun zurück zog damit sie durch den kleinen Spalt durchhuschen konnte.

„Aber Unterwäsche trägst du ja wohl.“

„Natürlich!“ ihre Wangen wurden wahrscheinlich gerade ziemlich rot, sehen konnte ich es nicht da sie mir den Rücken zugekehrt hatte, aber ich war mir ziemlich sicher.

„Siehst du, dann bist du nicht schlechter ausgerüstet als die anderen.“ In der Zwischenzeit war auch ich durch den Zaun gehuscht und legte ihr einen Arm um die Schulter damit sie sich gemeinsam mit mir zu den anderen begab.

„Ich würde aber um ehrlich zu sein nicht so gerne schwimmen gehen.“ nuschelte sie als wir den anderen immer näherkamen.

„Das musst du besser Naruto verklickern, ein Nein lässt er nicht gelten.“

Und schon wenige Sekunden später stand der Blondschopf bei uns und legte einen Arm um Sakuras Schulter. Im Gegensatz zu ihm sah sie noch kleiner aus, schließlich überragte er sogar mich ein Stück mit seiner Schwimmerstatur.

„Ich hatte gehofft das du auch noch vorbei schaust, Sakura! Mit dir kann das Ganze dann ja richtig losgehen.“

„Sobald man Naruto in Wassernähe bringt ist er noch aufgedrehter als sonst.“

„Ich würde ja sagen, dass das gelogen ist aber dann müsste ich wohl lügen.“ grinsend führte er die kleine Haruno von mir weg zu den anderen die sie teils mehr oder minder Verhalten oder eben begeistert begrüßten.

Ich beeilte mich nicht ihnen hinterher zu kommen, ließ mir lieber etwas Zeit und sah mich nach den anderen um. Neji hatte sich zu meiner Überraschung von der brünetten Ama getrennt und sich zu Shikamaru ins Gras gesetzt. Beide hatten schon einen Glimmstängel in der Hand und unterhielten sich leise.

„Habt ihr noch eine für mich?“ unsanft ließ ich mich ins Gras plumpsen und sah zwischen den beiden kurz hin und her.

„Du bist doch der reiche Sack von uns und musst wirklich Zigaretten schnorren?“

„Der reiche Sack hat seine Schachtel bei dir liegen lassen also stell dich nicht so an.“ murmelte ich und zog eine Stange aus der Packung, die mir der Hyuga hinhielt.

„Wir haben gerade über die Schulparty gesprochen. Was hältst du von Superhelden als Kostümidee?“

„Ernsthaft wir wollen da wie Helden in Strumpfhosen auflaufen?“

„Naja, aber Weiber finden Typen wie Spiderman und Thor doch heiß, oder nicht? Da kann ich mich auch mal für einen Abend in ein enges Ganzkörperkostüm zwängen.“

„Na schön, aber dann bin ich Spiderman.“ willigte ich nach kurzem Überlegen schließlich doch ein.

„Das lässt sich regeln.“ lenkte Shikamaru direkt ein und ließ sich ins Gras zurückfallen.

„Treffen wir uns vorher irgendwo?“

„Jap, Shikamaru hat seinen Keller zur Verfügung gestellt und Naruto bringt das Bier mit.“

„Hn.“

Mein Blick schweifte ab als ich den ersten tiefen Zug meiner Zigarette nahm und genüsslich den brennenden Rauch in meiner Lunge fühlte.

Dabei blieb ich an Naruto hängen der sich von Sakura gelöst hatte und lieber auf Nejis Cousine einredete.

Der Chaot hatte sich auf den ersten Blick in sie verschossen, war nur zu unfähig das ganze ins Rollen zu bringen. Naja zumindest dachte ich das, denn gerade schien zumindest Hinata sich herzlich zu amüsieren. Naruto hingegen sah eher aus als hätte er eine Packung Nägel gefressen und einen Schraubstock im Hintern stecken.

„Wer hätte gedacht das meine unschuldige Hinata den Kerl so aus der Fassung bringen kann.“

Schmunzelnd beobachtete Neji das Ganze und drückte nebenbei seinen Zigarettenstummel im Boden aus.

„Wie findest du das?“ harkte Shikamaru nach und begab sich wieder in eine aufrechte Position.

„Sie gehört zur Familie, deswegen will ich nur das Beste für sie. Solange es für sie okay ist, ist es für mich auch okay.“

Das er trotzdem ein besonders wachsames Auge auf unseren blonden Freund haben würde, verschwieg er aber.

Ich kannte ihn aber schon lange genug um zu wissen das es so war. Schließlich haben wir schon im Kindergarten zusammengespielt und ich habe mitbekommen, dass er darauf geimpft wurde auf Hinata und deren kleine Schwester immer gut auf zu passen. In der Hyuga Familie gab es nicht viel weiblichen Nachwuchs und den, den sie hatten wurde mit Adlersaugen von allen Seiten bewacht.

Nicht immer nur aus Liebe zur Familie wie es bei meinem Kumpel der Fall war, sondern höchstwahrscheinlich auch um zu steuern wer später mal in das Familienimperium einheiraten würde. Eine Art Schutz ihrer Familie vor unerwünschten Eindringlingen.
 

Es war bestimmt schon die erste Stunde rum und alle bis auf Sakura hatten sich schon ins Wasser bewegt. Die Rosahaarige verbrachte ihre Zeit lieber am Beckenrand und ließ ihre Beine im Wasser baumeln. Hin und wieder unterhielt sie sich mit ein paar Leuten die an ihr vorbei schwammen. Im Großen und Ganzen schien sie sich aber nicht wirklich zu trauen ebenfalls ins Wasser zu hüpfen.

Mit ein paar kräftigen Zügen durchs Becken war ich vor ihr und umfasste ihre Unterschenkel, die verführerisch vor mir im Becken hingen. „Hey.“

Mit einem sanften Lächeln schaute sie zu mir runter, „Hi.“

„Willst du nicht langsam mal reinkommen?“

„Ich hab nicht so Lust zu schwimmen, nächstes mal.“

Spielerisch zog ich ein bisschen an ihren Beinen in meine Richtung, was sie mit einem kurzen Quieken quittierte.

„Komm schon, mit dir würde es viel mehr Spaß machen.“

„Heute nicht Sasuke. Mir ist einfach nicht danach und um ehrlich zu sein mach ich mich, glaube ich, gleich auf den Heimweg.“ enttäuscht ließ ich ihre Beine los, ließ mich neben sie treiben damit ich mich aus dem Becken stemmen konnte.

„Du bist doch sonst für jeden Spaß zu haben. Es kommt schon keiner und erwischt uns, wenn doch verspreche ich hoch und heilig, schaff ich dich hier raus bevor irgendwer merkt das du da warst.“

„Das weiß ich.“

Zaghaft griff sie nach meiner Hand und rutschte ein bisschen zu mir heran. Ich tropfte zwar den gesamten Rand voll und um mich herum hatte sich schon eine kleine Pfütze gebildet aber das schien sie nicht zu stören.

„Dann zieh dich aus und hüpf mit rein, ich fahr dich dann auch gleich nach Hause. Ich will nur nicht das du was verpasst.“

„Lieber nicht … “ Gedankenverloren starrte sie zu den anderen die im Wasser plantschten und ihren Spaß hatten.

Seufzend entzog ich ihr meine Hand und erhob mich.

„Dann bring ich dich mal nach Hause. Ich hol nur schnell mein Shirt.“

„Du musst nicht mitkommen, du kannst auch bleiben. Ich find den Weg zurück schon.“ rief sie mir hinterher, doch ich ignorierte das einfach und schnappte mir mein Shirt das nicht weit weg auf dem Boden lag, zusammen mit meinem Schlüssel und meinem Handy.

„Als ob ich dich mitten in der Nacht durch die halbe Stadt laufen lasse. Dann hab ich hier sowieso keinen Spaß mehr.“

Ein kleines glückliches Lächeln huschte über ihre Lippen unterdrückte es aber schnell wieder und sah zu den anderen die immer noch lachend herum plantschten oder entspannt am Poolrand quatschten.

„Sollen wir noch-“

„Nein, ich schreibe nachher den Jungs das ich dich nach Hause bringe.“

Schulterzuckend ließ sie zu das ich sie an der Hand weg zog zu dem kleinem Loch im Zaun, das uns vor kurzen erst hier rein gebracht hat.
 

Eine paar Häuser vor Sakuras Hofeinfahrt hielt ich mit meinem Motorrad und ließ Sakura absteigen.

„Danke das du mich mitgenommen hast.“ murmelte sie als sie den Helm abzog und ihn mir reichte.

„Danke das du mitgekommen bist.“ Auch ich hatte meinen Helm kurz abgenommen und beobachtete das Mädchen vor mir.

Im leichten Licht der Laterne sah sie so unglaublich schön aus, ihr Haar glänzte, ihre Haut wirkte makellos und die kleinen Grübchen ihres Lächelns warfen niedliche Schatten.

„Ich hatte heute ein komisches Gefühl … “ begann sie auf einmal, was mich interessiert aufhorchen ließ.

„Warum?“

Unsicher schaukelte sie von einem Bein aufs andere. „Weil ich das Gefühl hatte du wolltest nicht das ich mit zu Neji komme. Das hat mich unsicher gemacht.“

Belustigt schmunzelte ich. „Mädchen wie du brauchen nicht unsicher sein, Haruno.“

„Was soll das denn heißen? Mädchen wie ich?“

„Mädchen, die Eier haben. Genug Eier um mir zu sagen, wenn sie was verunsichert und es nicht in sich rein frisst. So was findest du nicht an jeder Ecke, dass solltest du wissen.“

Verlegen wendete sie ihren Blick von mir ab.

„Du bist ein Idiot.“

„Gute Nacht Sakura.“

Mit einer viel zu schnellen Bewegung stolperte sie zu mir und drückte mir noch einen Kuss auf die Wange.

„Gute Nacht Sasuke.“ Eilig löste sie sich von mir und lief die Straße fast schon im Stechschritt herunter bis sie hinter einer Hecke verschwand.
 

Sakura Pov.

„Kommst du heute vor dem Spiel noch mit zu mir?“ Überrascht zuckte ich zusammen als Sasuke neben meinem Spind auftauchte und mir meine Spanischbücher aus der Hand nahm.

„Ähm ja klar. Aber ich hab jetzt noch Spanisch und eine Stunde Mathe.“

„Nicht schlimm, ich habe auch noch zwei Stunden Geografie.“ Ohne auf mich zu achten lief er mit meinen Büchern im Arm los und mir blieb nichts anderes übrig als ihm zu folgen.

„Sasuke ich kann meinen Kram schon selber tragen.“ maulte und wollte ihm meine Sachen schon wieder abnehmen, aber er zog schnell die Arme hoch sodass ich keine Chance hatte an sie heran zu kommen.

„Lass mir doch den Spaß.“ grinste er und schlenderte weiter.

„Wenn es dich glücklich machte, bitte.“ murrte ich und folgte ihm.

„Ich dachte immer das sich Weiber über sowas freuen.“ Vor meinem Kursraum bleib er stehen und hielt mir meine Bücher entgegen.

„Wir sind nicht in einer Teenie Komödie Sasuke, ich trag meine Sachen gerne selbst.“

„Ich tue das Ganze, wie ich gestehen muss, ja auch nicht ganz uneigennützig,“ mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen zog er mich an der Hüfte zu sich heran. „Ich hatte gehofft das du dich erkenntlich zeigst und nachher deine Uniform noch ein bisschen länger für mich trägst.“

Seine Stimme, die mir die Worte ins Ohr hauchte, ließen mich erschaudern, denn mir gefiel der Gedanke.

„Wir werden sehen.“

Einen Moment standen wir schweigend beieinander, bis meine Spanischlehrerin sich an uns vorbei schob und Sasuke sich seufzend von mir löste.

„Ich warte später bei meinem Auto.“ murmelte er bevor er mir einen flüchtigen Kuss auf die Stirn drückte.
 

Ich war noch nicht oft bei Sasuke zuhause gewesen, aber ich liebte sein Haus. Es war von außen als auch von innen einfach nur schön und trotz der Größe hatte man immer das Gefühl zuhause zu sein.

Also hörte ich Sasuke nur halb zu also wir in den Hausflur traten und er mir irgendwas von der neuen Spieltaktik für heute Nachmittag erzählte. Lieber begutachtete ich die Bilder und gerahmten Fotos an der Wand, obwohl ich sie schon alle mehr als genug bei meinem letzten Besuch bestaunt hatte.

„Sasuke Liebling? Bist du schon zuhause?“ Sasuke stoppte in seiner Bewegung und starrte einen kurzen Moment den Flur hinunter in Richtung Wohnzimmer, bevor er fluchend auch den zweiten Schuh von seinem Fuß kickte und sich durch die schwarzen dicken Haare fuhr. Im selben Moment in dem Sasuke sich zu mir drehte und scheinbar was sagen wollte erschien eine hübsche Frau mit schwarzen hochgebundenen Haaren im Flur und sah zu uns herüber.

Ihre dunklen Augen glitten an Sasuke vorbei und klebten auf mir.

„Ich wusste gar nicht das du Besuch mitbringst, Sasuke.“ mit großen Schritten kam sie auf uns zu und hielt mir schließlich die Hand hin. „Ich bin Mikoto Uchiha, Sasukes Mum.“

„Sakura Haruno, freut mich Sie kennen zu lernen.“ Lächelnd ergriff ich ihre Hand und betrachtete das strahlende Gesicht das sich sogleich aufgeregt zu ihrem Sohn wendete.

„Ist das es besagtes Mädchen, Schatz? Warum sagst du mir nicht, dass du deine Freundin mit nach Hause bringst? Ich hätte nochmal durchsaugen müssen und was zu essen hätte ich auch gemacht. Um Himmelswillen ich hab nicht mal eine vernünftige Bluse an.“ Was als Vorwurf anfing endete eher in einem Monolog und ich begann mich etwas unbehaglich zu fühlen.

„Ähm, also ich finde Sie sehen wirklich toll aus und saugen müssen Sie wegen mir wirklich nicht.“

„Sasuke, deine Freundin gefällt mir.“

Meine Hand hielt Mikoto immer noch fest und zog mich durch den Flur ins Wohnzimmer, wo sich ihr Griff um meine Hand dann endlich lockerte.

„Liebling, sei so gut und hol uns doch ein bisschen was zu trinken. Itachi müsste heute Morgen etwas Eistee in den Kühlschrank gestellt haben.“

Genervt seufzte Sasuke der uns gerade erst ins Zimmer gefolgt war, machte auf dem Absatz kehrt und kam wenig später mit einer Karaffe und drei Gläsern im Arm wieder.

„Den hat Itachi heute selber gemacht! Er ist wahnsinnig talentiert was die Küche angeht. Von Sasuke darfst du da leider nicht so viel erleben.“

Ungefragt wurde mir ein Glas in die Hand gedrückt bevor ich mich auf die große Couch setzte. Sasuke nahm neben mir Platz und ich war überrascht darüber das er sich nicht bemühte einen gewissen Abstand zu wahren.

„Also Liebes, ich hab schon so viel von dir gehört. Natürlich nur gutes, und das meiste auch um ehrlich zu sein von Itachi aber es freut mich wirklich das wir uns jetzt endlich kennen lernen. “ Überfordert blickte ich wieder zu Sasuke, der mir nur kurz zunickte und sich zu seiner Mutter wandte.

„Wir haben nicht viel Zeit Mum, Sakura wollte nur kurz was kochen und dann müssen wir auch schon wieder los. Du weißt doch das heute ein wichtiges Spiel ansteht.“

Enttäuscht fielen ihre Mundwinkel nach unten.

Obwohl ich diese Frau gerade erst kennengelernt hatte, wollte ich sie nicht enttäuschen und so wie sie gerade drein blickte war sie wirklich enttäuscht.

„Ich glaube das geht schon klar, wir können doch vielleicht was auf dem Weg holen? Dann fahren wir ein paar Minuten eher los?“

Den Blick wandte ich schnell von Mikoto ab zu ihrem Sohn, der gerade genervt die Augen schloss und wohl nicht so angetan von meinem Vorschlag war.

„Na schön. Aber ich geh unter die Dusche.“ mit einem Zug leerte er sein Glas und stellte es auf dem Marmortisch ab der vor der Couch stand.

Während er den Raum verließ, murrte er etwas das sich anhörte wie, „Kaum zwei Minuten und schon um den Finger gewickelt, einfach unglaublich diese Frau.“

Als die Schiebetür zu einem Teil des Hauses den ich noch nicht kannte sich wieder geschlossen hatte und Sasuke dahinter verschwand holte sich Mikoto seine Aufmerksamkeit zurück.

„Also Liebes, Sasuke bringt nicht oft Mädchen mit nach Hause. Du bist erst die zweite die ich kennenlernen darf.“

Ich schenkte ihr ein sanftes Lächeln. „Dann fühle ich mich geehrt das ich jetzt mit ihnen auf der Couch sitze.“

„Lass uns doch gleich zum Du übergehen, Kleines! Du gehörst ja jetzt zur Familie. Erzähl mir was über dich. Was machst du gerne? Gehst du mit Sasuke auf eine Schule?“
 

Betsimmt eine Stunde war ich schon in Mikotos liebevollem Kreuzverhör, als Sasuke endlich wieder in der Tür erschien.

„Ich will euern Kaffeeklatsch nicht stören aber wenn du deinen Hintern nicht in deine Uniform bewegst dann wird dir dein First Cheerleader wohl gewaltig in den Arsch treten.“

Empört zog Mikoto Luft ein und schielte mit stechendem Blick zu ihrem Sohn. „So redet man aber nicht mit einer Dame.“

„Schon gut, er hat recht.“ schnell stand ich vom Sofa auf und schielte zur Uhr, eigentlich hatten wir noch ein bisschen Zeit, aber ich war froh endlich von Mikoto frei zu kommen. Sie war wirklich eine so nette Frau und ich fühlte mich auch wirklich wohl, aber irgendwie wurde mir bei der ganzen Ausfragerei etwas unwohl. Vor allem als es um die Politik meiner Mum ging mit der sie in einigen Teilen nicht einverstanden war wusste ich nicht so recht was ich sagen sollte. Der schlimmste Teil war jedoch die Lobgesänge die sie auf seine Exfreundin gesungen hat. Was für ein hübsches und anständiges Mädchen sie gewesen ist und das Sasuke ihr hoffnungslos verfallen war. In meinem Kopf zeichneten sich Bilder von einer jungen hübschen brünetten Frau, die Sasuke genauso anlächelte wie ich es in letzter Zeit tue. Ein Stich der Eifersucht traf wieder meine Brust als ich daran dachte und ich fragte mich ob es Sasuke wohl genauso gehen würde wenn er über meine Exfreunde nachdachte.

Eilig lief ich zu dem großgewachsenen Jungen der mich direkt aus der Tür schob.

„Kann ich noch duschen?“ fragte ich und sah wie Sasuke verstohlen zu grinsen begann.

„Ich hab gehofft, dass du das sagst.“ murmelte er und zog mich am Arm die Treppe hinauf.

In dem großen Badezimmer ließ er dann von mir ab, verließ aber nicht den Raum sondern schloss einfach die Tür zwischen uns ab.

„Ähm Sasuke, ich dachte du hast schon geduscht?“ verlegen beobachtete ich wie er sich das T-Shirt über den Kopf zog und sich daran machte seine Hose aufzuknöpfen.

„Ich dusche lieber in Gesellschaft Kleine, ich dachte also ich warte freundlicherweise auf dich.“ Nur noch mit seiner Boxershorts bekleidet kam er auf mich zu und griff nach dem Saumen meines T-Shirts. „Ist übrigens auch gut für die Umwelt.“

„Sasuke, ich weiß nicht … “ Ich griff nach seinen Handgelenken die mein T-Shirt schon bis zum Bauchnabel hochgezogen haben.
 

Sasuke Pov.
 

Ich war etwas überrascht das Sakura sich so zierte, sonst war sie doch immer für jeden Spaß zu haben.

„Komm schon Kleine, nur ein bisschen Ablenkung vor dem Spiel. Ist doch keine große Sache.“ Aber ihre kleinen Hände blieben um meine Handgelenke geschlungen.

„Ich will nicht Sasuke. Wirklich.“

Forschend blickte ich auf ihren rosanen Haarschopf herunter, sie mied es mich anzusehen.

„Was ist wirklich los, Sakura?“

„Nichts, ich hab einfach keine Lust.“ murmelte sie und ließ endlich von meinen Händen ab, brachte aber ein wenig Abstand zwischen uns.

„Na schön, duschen geh ich trotzdem.“ Ich entledigte mich auch noch meiner Boxershorts und stieg unter die Dusche, ich drehte das warme Wasser auf und nicht viel später war das ganze Zimmer voll mit Schwaben aus Wasserdampf.

Gerade ließ ich mir das Wasser übers Gesicht laufen da merkte ich wie sich jemand zu mir in die große Dusche stieg und wenig später glitten zarte Fingerspitzen meinen Rücken herunter.

„Hast du es dir doch anders überlegt?“ Langsam drehte ich mich zu ihr um und vor mir stand dieser Wahnsinn von Frau mit all ihrer Schönheit.

„Tut mir leid, ich … ich war für einen Moment verunsichert.“ Wieder sah sie nicht zu mir auf, wie sie es sonst oft tat sondern starrte auf den Duschabfluss zu und deren Füßen.

„Hab ich dir einen Grund dafür gegeben?“

„Nein … eher deine Mum.“

Genervt fuhr ich mir mit den Händen durchs Haar, „Was hat sie gesagt?“

„Sie hat mir von deiner Exfreundin erzählt. Sie schien ein nettes Mädchen zu sein.“

Sanft griff ich nach ihrem Kinn und hob es an. Fasziniert beobachtete ich eine Sekunde wie das Wasser das an meinem Rücken abprallte in keinen Tröpfchen ihr Gesicht benetzte.

„Sakura, ich kann nicht leugnen das Hayley ein tolles Mädchen war, aber es ist vorbei. Sie hat mich nie richtig reizen können, sie war bloss hübsch und angenehme Gesellschaft. Damals wusste ich noch nicht wie viel mehr zwischen zwei Menschen entstehen kann.“

„Es verunsichert mich trotzdem zu wissen das du mit so … hübschen Weibern was hattest. Ich meine das war mir von Anfang an klar, aber wenn man es so gesagt bekommt ist es dann doch was anderes.“

„Würde ich dich nicht hübscher finden als alle anderen, dann würde ich nicht mit dir unter einer heißen Dusche stehen sondern mit einer anderen. Also entspann dich Kleine und lass mich dir die Flausen aus dem Kopf schlagen.“

Als meine Lippen über ihre streiften wusste ich das ich gewonnen hatte. Ich würde kriegen was ich wollte und das war sie. Ich wollte Sakura mit jeder verdammten Faser meines Körpers, sogar in meinen Gedanken herrschte Leere, nur Sakura und ihre zierlichen Hände die sich in mein Haar krallten zwitscherten durch meinen Kopf.

„Sasuke.“ heiser hauchte sie meinen Namen und drückte ihre Kurven gegen meinen Körper.

Fuck, sie ist der Wahnsinn. Und das musste sie endlich in ihren Kopf bekommen.

„Du bist so unglaublich Sakura.“ flüsterte ich in ihr Ohr, und begann an einer empfindlichen Stelle hinter ihrem Ohr zu knabbern. Das mochte sie, keine Ahnung warum aber sie fand das total schön. Ich wusste es auch wenn sie es mir nie gesagt hatte.

Mit einem Ruck hob ich sie hoch und presste sie mit dem Rücken an die gläserne Duschwand.

Ein lustvolles Stöhnen kam aus ihrem Mund als sie ihre Beine um meine Hüfte schlang.

„Scheiße Sasuke, mach schon.“ drängte sie und zog mich am Nacken wieder an ihre Lippen.

„Dafür das du keine Lust hattest, bist du jetzt aber ganz schön ungeduldig.“ grinsend nahm ich ihr kleines Augenverdrehen war.

„Weniger Quatschen mehr-“ Ich unterbrach ihren Befehl indem ich ihren Wunsch nachkam und mit einer ruckartigen Bewegung in sie eindrang.

Dabei zuzusehen wie ihre Augen sich schlossen und ihr Atem sich sogleich beschleunigte, das war für mich immer wieder faszinierend. Sie trug ihre Lust so offen heraus, versuchte nicht sich zu kontrollieren oder dabei gut auszusehen.

„Sasuke, ich will mehr.“ schnurrte sie in mein Ohr, während ihre Fingernägel über meinen Rücken kratzten. „Bitte.“

Mit einem sanften Lächeln erhöhte ich das Tempo meiner Stöße und konnte nicht anders als in ihr Stöhnen mit ein zusteigen als ich merkte wie ihr innerstes sich immer wieder fest um mich schlang.

Hart knallten ihre Lippen gegen meine Schulter, ihre Zähne bohrten sich in mein Fleisch und ihr letzter Schrei mit dem sie über die Klippe sprang, verhallte daran. Während sie die Vorzüge ihres Orgasmus auskostete erhöhte ich nochmal das Tempo, genoss den ungleichen zitternden Atem der immer noch auf meine Schulter prallte und dann folgte ich ihr und kam ebenfalls.

Es war eins der besten Gefühle auf der Gott verdammten Welt.

„Danke.“ murmelte sie und hob langsam den Kopf. Ihre Grünen Augen glänzten und ich strich ihr sanft über die nebelfeuchte Wange.

„Du bist wunderschön Kleine. Ich hoffe du hast das jetzt kapiert.“

„Ich glaube es wäre von Vorteil wenn du es mir noch einmal erklären könntest.“ murmelte sie und küsste mit leichten Berührungen meinen Unterkiefer entlang, meinen Hals herunter bis zu der Stelle wo mein Puls ungestüm gegen ihre zarten Lippen hämmerte.

Schon diese kleine Geste reichte um mich wieder Einsatzfähig zu machen.

Sie wollte eine Wiederholung? Die würde ich ihr bieten.
 

Nach einer weiteren Runde stellte ich sie wieder auf ihren zitternden Beinen ab, hielt sie aber noch einen Moment an der Hüfte fest.

„Alles klar?“ Schweigend und außer Atem nickte Sie und lehnte ihren Kopf an meine Brust.

Das warme Wasser prasselte auf uns hinunter, zielsicher griff ich nach dem Shampoo meiner Mum das in der Dusche stand und drückte mir ein bisschen was von dem Zeug in die Handfläche.

Als ich es zwischen meinen Händen verrieb und anfing es in ihren langen Haaren zu verteilen trat mir der süße Duft von Sandelholz und Kokosnuss in die Nase.

„Wäscht du mir gerade die Haare?“ gluckste Sakura und löste sich von mir.

„Was dagegen?“

„Nein ich find es nur seltsam … ich meine in Filmen und so wird immer nur den verrückten und traumatisierten die Haare von ihrem Lover gewaschen. Also bevor ich nicht Traumatisiert oder verrückt bin, lass mich das machen.“ Sie übernahm also meine Arbeit und ich beobachtete ihre Bewegungen genau.

Irgendwann begann ich mich lieber selbst einzuseifen, bevor sie mich noch für einen Psycho hält der sie angafft als wäre Sie das letzte Stück Fleisch auf der Platte.

Nach einer halben Ewigkeit drehte sie das Wasser ab und stieg aus der Dusche.

„Kannst du mir ein Handtuch geben?“

Schnell kramte ich eins aus dem Schrank und reichte ihr ein kleineres gleich noch hinterher.

„Föhn ist in der untersten Schublade rechts und Mums Schminksachen werden wohl hier auch irgendwo rumfliegen. Die solltest du benutzen, du siehst aus wie ein Panda.“

Mit leicht roten Wangen wandte Sie den Blick zum Spiegel der schon nicht mehr beschlagen war und wischte unter ihren Augen her, ihr Mascara war verlaufen und sie sah wirklich aus wie ein kleiner sexy Panda.

„Und du Lügner sagst ich seh schön aus.“ brummte sie.

„Du bist schön.“ grinsend band ich mir ein Handtuch um die Hüfte und verschwand aus der Tür.

Stabilizer

Sakura Pov.

„Niemand hat über dich gelacht.“

„Doch! Ich habe Kiba und seinen Kumpel genau gesehen.“ Brummte ich und ließ mich in den Sitz seines Autos sinken.

„Ach selbst wenn Sakura, du warst Klasse! Genauso wie die anderen zwei.“ Narutos Kopf tauchte zwischen Sasukes und meinem Sitz auf.

„Naruto hat recht, Kiba ist ein Trottel und es sollte dir egal sein.“

Ich warf einen kurzen Blick durch den Rückspiegel auf Hinata, die mir nur unsicher zu lächelte.

Ich wusste das Sie verstand wie ich mich fühlte, etwas das Sie den beiden Jungs voraus hatte. Die beiden kannten das Gefühl ausgelacht zu werden nicht.

Seufzend verschränkte ich die Arme vor der Brust und schloss die Augen. Gleich würden wir auf dieser bescheuerten Party sein, mit all diesen bescheuerten Menschen.

Ich vermisste gerade mein altes Leben, da wäre ich jetzt nämlich zuhause und hätte mir mit Dad einen Film angesehen. Dann müsste ich mich nicht mit sowas herumschlagen.

„Kann ich mir gleich erst was anderes anziehen?“ Wir bogen schon in die Straße ein, in der das Uchiha Anwesen anzutreffen war.

„Ich hätte dich persönlich die Treppe hoch geschleppt, wenn du in dem Outfit weiter hättest feiern wollen.“

Mit einem sanften Ruck hielt der Wagen auf seinem gewohnten Platz vor der Garage.

Gemeinsam liefen wir zum Haus, in dem schon einiges los war. Kein Wunder, schließlich mussten wir wegen Narutos Heißhunger noch beim Würstchenstand anhalten und dabei zusehen wie er gleich vier Stück vertilgte.

„Deine Mum war doch heute Nachmittag noch hier wie-“

„Sie ist mit Dad zu einem Meeting außerhalb von Tokio geflogen. Erzähl mir was du willst, die wissen das wir hier feiern und wollen sich das nicht antuen.“

Sein Arm landete locker über meiner Schulter, und ich fühlte mich als hätte sich ein Schutzschild um mich gelegt.

„Ich habe dir heute doch schon mehrmals gezeigt das du Wunderschön bist, also tu mir den gefallen und denk nicht mehr daran was andere darüber denken. Es zählt schließlich nur was du und ich darüber denken.“ Raunte er mir zu nachdem wir hinter Hinata und Naruto das Haus betraten.

„Ich weiß.“ Nuschelte ich und drückte Sasuke trotzdem bestimmt in Richtung Treppe, „Trotzdem will ich was anderes anziehen.“

Einige Menschen begrüßten Sasuke auf dem Weg nach oben und wünschten ihm lachend viel Spaß als Sie mich an seiner Seite sahen. Mit glühenden Wangen beschleunigte ich meinen Schritt und raste quasi zu Sasukes Zimmertür.

Mit einem Ruck drückte ich die Klinke runter und öffnete die Tür einen Spalt. Hatte Sasuke nicht abgeschlossen, bevor wir gefahren sind?

„Sag mal bist du Hulk?“ lachte Sasuke hinter mir und trat hinter mich, seine Hand langte an mir vorbei und schubste die Tür komplett auf.

Wir waren gerade mal drei Schritte weit gekommen, da blieb ich abrupt stehen und Sasuke hätte mich beinahe umgelaufen. „Was zum Henker?!“

Erschrocken fuhren die zwei halb nackten Gestalten hoch, die sich da in Sasukes Lacken wälzten, und glaube ich müsste mir gleich erstmal die Augen auswaschen.

Der jüngste Uchiha hinter mir schien hingegen gerade ziemlich zu Brodeln.

„Was glaubt ihr was ihr hier macht?“ leise und gefährlich umrundete er mich und schlich aufs Bett zu.

Ino und Kiba, die mehr oder weniger bedröppelt versuchten ihre nackten Körper zu verdecken, tauschten einen kurzen Blick.

Ungerührt schnappte Sasuke sich den Arm von seinem Teamkollegen und zog ihn mit einem Ruck aus dem Bett.

„Hey Alter!“ protestierte er als er unelegant den Boden küsste, „Wir sind gleich fertig! Gib mir noch zehn Minuten dann kannst du deinen … Spaß haben.“ Zum Schluss wandte er seinen belustigten Blick zu mir und musterte mich von oben bis unten.

„Verpiss dich von hier. Mein Zimmer ist Tabu und hör auf Sakura so an zu starren.“ Zischte Sasuke und ließ den Arm des Braunhaarigen los.

„Letzteres fällt mir wirklich nicht schwer.“ Lachte er und setzte sich auf.

„Kiba!“ empörte sich Ino die immer noch die Bettdecke gegen ihre nackte Brust drückte und mich dann ansah, „Tut mir leid Saku! Er meint das nicht so.“

„Ich weiß schon wie er das meint Ino.“ Murmelte ich und verschränkte mal wieder die Arme vor der Brust.

„Yamanaka, raus aus meinem Bett.“

„Würde ich wirklich gerne, aber meine Brüste wollte ich dir nicht auch noch unter die Nase reiben.“ Kurz huschte mein Blick durch den Raum, bis ich den weißen Spitzen BH meiner besten Freundin vor dem Bett sah.

„Hier.“ Schnell hob ich ihn auf und warf ihn ihr zu, „Sasuke dreh dich um.“

„Aber das ist-“

„Dreh dich um!“ zischte ich, woraufhin der angesprochene genervt schnaubte meiner Anweisung dann aber folgte.

Ino ließ die Decke fallen und beeilte sich ihre nackten Brüste wieder sicher zu verpacken.

Immer wieder schielte Sie zu mir herüber und wartete auf eine Reaktion, wie sauer ich wirklich war.

Ich konnte mich aber noch nicht entscheiden ob ich einfach nur belustigt oder wütend seien sollte.

„Können die beiden jetzt endlich verschwinden?“ Sasuke hatte sich wieder zu uns umgedreht und warf noch einen Niederschmetternden Blick auf Ino, „Oder hast du dein Höschen auch noch verloren?“

„N-Nein!“ Wie von der Tarantel gestochen sprang Ino auf und sammelte auch noch die Reste ihrer Cheerleader Uniform ein. Kiba hatte sich Mittlerweile auch schon wieder in seine Hose gezwängt und suchte gerade den Boden nach seinem T-Shirt ab.

„Ich gebe euch noch zehn Sekunden, um mein Zimmer zu verlassen, sonst kannst zumindest du Kiba dich von deinem Zahnpasta Lächeln verabschieden.“

Also Kiba sein Shirt endlich gefunden und übergezogen hatte, nahm er Ino an die Hand und steuerte auf die Tür zu.

Ino schubste er schon in den Flur, als er noch einmal in seiner Hosentasche kramte.

„Ihr solltet eure Schlüssel besser verstecken, sonst kommt noch einer auf dumme Gedanken.“ Der kleine Silberne Schlüssel glänzte in seiner Hand.

„Du-“ Gerade wollte Sasuke auf ihn zu gehen, da schmiss er den Schlüssel auf die Kommode neben der Tür und verließ das Zimmer. Die Tür landete mit einem lauten Knall im Schloss und ließ uns beide allein zurück.

Ohne ein weiteres Wort schnappte sich Sasuke den Schlüssel und schloss die Zimmertür von innen ab.

„Unglaublich.“ Brummte er und drehte sich wieder zu mir um, „Ich schwöre bei Gott, beim nächsten Training verpass ich ihm eine Gehirnerschütterung.“

„Ich muss mich für Ino entschuldigen! Ich weiß nicht was Sie sich dabei gedacht hat.“ Kraftlos ließ ich mich auf das Bett fallen und sah zu Sasuke herüber.

„Du hast dich nicht mit Kiba in meinem Bett vergnügt. Es gibt nichts wofür du dich entschuldigen müsstest.“ Ein kleines Grinsen schlich sich auf Sasukes Lippen als er auf mich zu schlenderte und schließlich vor mir auf die Knie ging, „Aber wenn du dich trotzdem im Namen deiner Freundin bei mir entschuldigen willst, könntest du dich für mich ganz langsam aus deiner Uniform schälen.“

Ich stieg in sein schmunzeln mit ein und legte meinen Kopf ein wenig schief, „Ich denke das ist angemessen.“

Seine rauen Hände wanderten an meinen Waden nach oben zu meinen Oberschenkeln, wo sie sich bis unter dem Saumen meines Rockes vorwagten.

„Als du heute Nachmittag diesen Rock angezogen hast, da habe ich gedacht ich würde wegen Blutstau sterben. Verdammt, du siehst darin so gut aus.“

Sanft berührten seine Lippen mein linkes Knie und zogen sich immer höher, „Und ich wusste das jeder andere Kerl genau das gleiche denken würde. Am liebsten hätte ich dich in meinem Zimmer eingesperrt damit niemand dich sieht.“

„Du bist ein ziemlicher Charmeur Uchiha.“ Lachte ich als er grinsend zu mir hochsah, „Und ich glaube dein Blutstau hat zu mittelschweren Wahnvorstellungen geführt.“

Dennoch griff ich an meinen Nacken und zog den Reißverschluss nach unten, um mir das knappe Teil dann auch direkt über den Kopf zu ziehen.

Sasukes hungriger Blick glitt über meine Oberweite, aber er hielt sich zurück, „Ich glaube da fehlt noch ein Teil.“

Ich kam seinem unterschwelligen Befehl nach und erhob mich, er blieb weiter vor mir Knien und auch seine Hände verweilten seitlich an meinen Oberschenkel.

Langsam zog ich auch hier den Reißverschluss herunter, bis Sasuke übernahm und mir den Rock herunterzog. Raschelnd landete der Stoff auf den Boden, doch ich beachtete ihn nicht weiter, denn Sasuke war schon dabei mir die Kniestrümpfe aus zu ziehen.

„Komm hoch zu mir.“ Murmelte ich und beobachtete wie er meiner Aufforderung sofort nachkam und beide Hände in mein Kreuz legte. So schnell ich konnte legte ich meine Lippen auf seine.

Das ganze erinnerte mich an unseren ersten Kuss, nur einige Meter von hier entfernt und mit etwas mehr Klamotten meinerseits.

„Sakura … “brummte Sasuke gegen meine Lippen, aber ich ließ ihn nicht weiterreden, sondern küsste ihn noch intensiver. Meine Hände wanderten von hinten unter sein Shirt und zeichneten seine Prominenten Rückenmuskeln nach.

Überraschenderweise löste er sich schließlich von mir und drückte mich ein wenig von sich weg, „Wir sollten das nicht tun.“

„Was? Warum nicht?“ verwundert zog ich die Arme aus seinem Shirt, „Eben wolltest du doch noch das ich mich ausziehe.“

„Darum geht es nicht! Ich wollte das du dich ausziehst, verdammt und ich würde dich gerne vögeln. Aber ich will nicht das du irgendwann hieran zurückdenkst, wenn ich was dummes gemacht habe und dich für einen gewöhnlichen Partyfick hältst. Dafür bist du zu gut, und ich finde es einfach unpassend so etwas intimes mit dir zu teilen, wenn wahrscheinlich schon fünf Leute an der Tür lauschen und noch hundert weitere draußen feiern.“

Ein wenig sprachlos sah ich ihn an, „Wann bist du so unglaublich niedlich geworden?“

Schnaubend ließ er meine Worte so stehen und schlenderte zu seinem Kleiderschrank, um mir die Hose zuzuwerfen, die ich hier heute Nachmittag gegen diese blöde Uniform getauscht hatte, gefolgt von einem seiner weißen Shirts.

„Halt einfach die Klappe und zieh das an.“

„Dein Wunsch ist mir Befehl.“
 

Als ich mich umgezogen hatte, waren wir zu den anderen nach unten zurückgekehrt. Naruto stand gemeinsam mit Neji, Shikamaru, Hinata und Tenten an der Tür zur Terrasse und unterhielten sich. Hinata schielte immer wieder verträumt zu Naruto herüber, der auch ab und an einen Blick auf Neji‘s jüngere Cousine warf.

„Geh schon mal rüber ich komm gleich.“

Sasuke verpasste mir einen kleinen Schubser in die Richtung und verschwand dann selber zwischen ein paar anderen Leuten.

„Hey Sakura!“ Neji klopfte mir zur Begrüßung ein paarmal auf die Schulter und reichte mir seinen Becher. Der bittere Geruch von Scotch kroch mir in die Nase und ließ mich kurz das Gesicht verziehen.

„Worüber habt ihr gelacht?“ Trotz des beschissenen Geschmacks nippte ich an Neji’s Becher.

„Wir haben von Kibas und Ino‘s Schäferstündchen in Sasukes Zimmer gehört.“ Grinsend lehnte sich Tenten an den Hyuga, „Wenn Max davon erfährt wird er Kiba umbringen.“

„Ich habe gehört er hätte mal einen Typen verprügelt, weil er meinte Ino hätte einen geilen Hintern.“ Gluckste Naruto. Er hatte keine Ahnung wie Recht er da hatte, Max war wirklich wahnsinnig, wenn es um Ino ging.

Er hatte seine einzige Schwester wirklich ein bisschen zu sehr unter seinen Schutz gestellt, was bedeutet das kein Mann sich in ihre Nähe begeben sollte, außer er hat ein Keuschhalts Gelübde abgelegt und ist nachweißlich kastriert.

„Oder der Junge aus der Nachbarschaft der gerade noch so von seiner Mum gerettet wurde als er Sie beim Sonnen bespannt hat.“ Erinnerte sich nun auch Hinata. Ich konnte mich auch noch gut daran zurück erinnern, schließlich waren wir alle anwesend gewesen.

Die Yamanaka‘s hatten einen schönen Garten, und wir waren gerade in dem Alter, in dem man sich auch mal im Bikini hinaus traute. Ino‘s Brüder waren uns egal, schließlich kannten wir Sie seit wir klein waren.

Ino‘s ältester Bruder Conner hatte uns gerade eine Karaffe mit Limonade rausgebracht als er den Nachbarsjungen entdeckte, der durch die Hecke spannte.

Ich weiß noch wie er Max gerufen hat und die Beiden beinahe über die Hecke gesprungen sind, so sauer waren Sie.

Auch Tenten und Hinata schienen den Tag nochmal Revue passieren zu lassen, und stimmten in mein Kichern mit ein.

„Na und wenn Max ihn nicht zusammenfaltet dann wird es auf jeden Fall Sasuke übernehmen. Hätte Kiba sich in meinem Bett vergnügt hätte ich ihm direkt eine Reingehauen.“

„Er hat sein Heiligtum entweiht.“ Shikamaru zwinkerte mir zu, „Da lässt er sonst nur junge Damen rein.“

„Nur eine junge Dame, um genau zu sein.“ Sasuke tauchte neben seinem Kumpel auf und stieße ihn mit seinem Ellenbogen in die Seite.

„Seit neustem, der Verschleiß vorher ist nicht außer Augen zu lassen.“

Sasukes Augen huschten zu mir herüber, als würde er nach Anzeichen suchen wie ich die kleine Bemerkung aufgenommen habe.

„Für einen 1,0 Durchschnitt gibst du ganz schön dämliche Kommentare von dir Kumpel.“ Brummte Neji und wandte sich zu mir, „Zu sagen das Sasuke sich vorher nicht ausreichend vergnügt hat wäre gelogen, aber unter uns gesagt bist du mir seit langem am Sympathischsten.“

„Ihr solltet jetzt beide mal ganz dringend die Klappe halten.“ Murrte der jüngste Uchiha.

Ich wollte mir zwar gar nicht vorstellen wie Sasuke sich mit anderen Mädchen zwischen den Laken seine Zeit vertrieb, aber ich wusste auch von Anfang an das Sasuke vorher einige Weiber mit zu sich genommen hatte.

Außerdem hatten wir ja heute ein sehr intensives Gespräch über das Thema Exfreundinnen geführt.

„Ich glaube ich will ein bisschen tanzen gehen. Was meint ihr? Sammeln wir Ino und Temari ein?“

Ohne unsere Antwort abzuwarten griff sich Tenten das Handgelenk von mir und Hinata und zog uns von den vier Jungs weg.
 

Sasuke Pov.

Ich hatte es mir mit den anderen auf der Couch gemütlich gemacht und beobachtete Sakura die zusammen mit Hinata verhalten zum Takt der Musik ihre Hüfte bewegte. Neji konnte da schon eine ganz andere Show von seiner, ich nehme einfach mal an, Freundin genießen. Ausgelassen tanzte Sie mit Temari und Ino durch mein Wohnzimmer und sang lauthals einen völlig falschen Text mit.

„Ich habe mit meinem Onkel gesprochen wegen unserer Kostüme. Er sagt er könnte uns alles besorgen, wir müssen die Sachen nur am Tag nach der Party wieder zurückbringen. Aber er hat mir Bilder gezeigt, das sind richtig gute Sachen!“ begeistert kramte Naruto nach seinem Handy und zeigte uns ein paar Bilder. Wir hatten uns auch die Superheldensache geeinigt und die Kostüme waren wirklich ganz okay, nicht peinlich oder Billig. Das lag wahrscheinlich auch daran das sein Onkel einen professionellen Kostümverleih hatte, er arbeitet mit Theater und Filmproduktionen zusammen. Da konnte er keinen billigen Fusel verkaufen.

„Was will er dafür haben?“

„Nichts, ein Gruppenfoto für seine Verkaufsmappe aber mehr nicht.“

„Das sollte ja wohl gerade noch in meiner Macht liegen.“ Schulterzuckend zoomte Shikamaru an das Kostüm von Captain Amerika ran, „Die sind wirklich cool.“ Murmelte er schließlich noch und gab Naruto sein Handy zurück.

„Ich habe auch schon mit meinen Eltern geredet. Wir können uns bei mir treffen und dann fahren Sie uns hin, wenn Sie hinfahren. “

„Die wollen aber nicht schon direkt zu Beginn hinfahren, oder?“ Narutos Eltern waren zwar super nett, nahmen aber ihren Auftrag als Eltern sehr ernst. Sie waren die ersten auf jeder Schulveranstaltung und es gab kaum ein Ehrenamt das Narutos Mutter noch nicht übernommen hatte.

„Nein, die sind vorher noch auf einem Geburtstag eingeladen, also wird es sicherlich erst zehn oder später werden.“

„Wer hätte gedacht das Naruto mal unser Partyplaner wird.“

Mit einem spöttischen grinsen schlug Neji unserem Kumpel kräftig auf die Schulter und erhob sich dann von seinem Platz, „Ich glaub ich geh mal mein Mädchen einsammeln. Sonst heult Sie mir morgen die Hucke voll das Sie nicht genug schlaf bekommen hat.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe es hat euch gefallen!
Lasst mir eure Meinung da, ich bin schon gespannt :)

xoxoYuna Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ihr lieben, es geht wieder weiter! :D

xoxoYuna Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Keine Ahnung wie ich dazu gekommen bin weiter zu schreiben, und ich kann auch nicht sagen wann das nächste Kapitel kommt aber ich hab das hier nicht vergessen.
Ich bin gerade ziemlich drin in meinem ersten eigenem Buch, das spannt mich ziemlich ein aber ich liebe Fanfictions. Ich lese Sie gerne und ich schreibe Sie gerne.

xoxoYuna Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (41)
[1] [2] [3] [4]
/ 4

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2021-03-03T13:02:55+00:00 03.03.2021 14:02
Hey, echt super FF! Freu mich schon, wenn es weiter geht *_*
Von:  Niua-chan
2020-03-17T09:15:50+00:00 17.03.2020 10:15
Oh ich freue mich das es weiter geht.
Ein wirklich tolles Kapitel^^
Von:  Sakura2100
2019-08-04T14:55:14+00:00 04.08.2019 16:55
Hehe woow echt tolles kapitel :) du überrascht mich immer mehr :)
Von:  Annasche
2019-08-02T06:42:22+00:00 02.08.2019 08:42
Es gibt nichts was schlimmer ist, als wenn die 'Schwiegereltern' von der Ex schwärmen!! Arme Sakura!
Aber umso schöner, dass Sasuke mit ihr drüber geredet hat und ihr das Gefühl gibt, das sie die Eine ist!

Wieder ein sehr schönes Kapitel, in dem Sasuke noch sympathischer wird!
Von:  Runaan
2019-07-08T18:25:37+00:00 08.07.2019 20:25
In der letzten Woche hab ich diese Fanfic immer Stück für Stück gelesen, damit sie mich durch den Tag bringt <3 ich hab wirklich viel Spaß dabei ,vor allem weil du viele Dinge machst, die mich immer sehr überraschen - ich mag es, dass du Karin nicht verteufelst sondern ihr Tiefe gibst, dass Sasuke nicht einfach nur ein Aufreißer ist und ich liebe, liebe, liebe die Familie, die du Sakura geschrieben hast <3 es ist einfach sehr spannend und gleichzeitig entspannend deine Geschichte zu lesen <3 vielen Dank for putting so much thought into this! <3
Von:  Runaan
2019-07-01T08:23:40+00:00 01.07.2019 10:23
Wow, Wow, Wow, Wow!

Ich hab seit Monaten wirklich mich nach einer Fanfic wie dieser gesehnt und wollte eigentlich alles in einem Zug lesen und dann am Ende kommentieren aber ich find dein Start schon so mega-gut, dass ich einfahc nicht meine Klappe halten kann. Ich liebe es, wie du die Mädels schreibst und, dass der Fokus eben nicht nur auf Liebe sondenr auch auf Freundschaft liegt - denn für mich ist es das, was für mich die Oberschule (oh gott, ich bin alt, fuck!) richtig ausgemacht hat - die perfekte Mischung aus beidem und die hast du hier richtig toll getroffen! :D
Eigentlich müsste ich jetzt einkaufen aber das Kapitel musste ich dann doch sofort fertig lesen!

Gleich favorisiert und kommentiert und das, was mich sicherlich durch den Tag bringt!
AMAZING!!!!!!
Von:  Sakura2100
2019-06-29T03:19:33+00:00 29.06.2019 05:19
Oh man sasuke ist ja wirklich zum anbeißen süß, er trinkt unbewusst ja nicht mal was ohne saku. Und sie sagen ja beide sie mavhen einander verrückt *-* echt voll cute *-*
Ich bin ja soooo gespannt wo deren reise jz hingeht uns vor allem haben sakus Freunde nicht eig. Gesagt dass sie gleich mal aufbrechen und jz sind sie doch noch länger unterwegs? 😮
Naja jedenfalls tolles kapitel, weiter so :)
Von:  HoneyLove
2019-06-27T18:30:22+00:00 27.06.2019 20:30
Hallölle,
ich melde mich auch mal wieder, hab es geschafft die restlichen Kapitel zu lesen und bin begeistert!😍
Ich finde das du Sasuke unglaublich gut darstellst und auch die Beziehung die die beiden zueinander haben gut beschrieben ist und nicht nur aus Kitsch oder Drama besteht. Ein sehr gutes Mittelmaß!
Allerdings hat mich der letzte Satz in diesem Kapitel neugierig gemacht. Ein wenig interpretier ich ihn als würde diesmal nicht alles gut gehen, als wenn ein Unfall kommt oder so.. Vielleicht irre ich mich auch komplett und alles geht gut.. 🙈
Ich bin aufjedenfall gespannt und warte sehnsüchtig auf das nächste Kapitel!!😍

Liebe Grüße:)
Von:  Annasche
2019-06-25T12:15:01+00:00 25.06.2019 14:15
Juhu es geht weiter!
Wieder ein tolles Kapitel!
Auch wenn Sasuke eigentlich unser kleiner Matcho ist, muss er noch ein bisschen was über Frauen lernen...aber er brgreift ja relativ schnell... Naja, zumindest stolpert er ins eine Fettnäpfchen, zieht sich irgendwie wieder raus, um mit Anlauf wieder ins neue zu stürzen 😅 also echt..."ich wollte dich nur informieren, dass ich auf die Party will"... Mensch Uchiha!
Ich muss jedoch sagen, dass seine kleinen Gesten immer ganz besonders toll sind! Bringt mich ja schon ein wenig zum quiken!
Na dann bin ich gespannt, wohin er Sakura entführen will!
Freue mich aufs nächste Kapitel!
Von:  Annasche
2019-05-19T14:33:08+00:00 19.05.2019 16:33
Und zack da sind die beiden zusammen... 😍
Super Kapitel! Einfach eine mega lustige Situation... Sasuke flach auf dem Boden und Daddy beginnt das super peinliche Aufklärungsgespräch... Zu gut!
Bin mal gespannt, was Sakura sagen wird, wenn die beiden nicht gemeinsam auf die Party gehen...


Zurück