Zum Inhalt der Seite

Wer bin ich?

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu ihr Lieben,
da mich ein fieser Infekt ans Bett gefesselt hat, konnte ich die letzten Tage leider nicht weiterhochladen,
nun geht es mir aber zum Glück schon etwas besser und hier mit geht es dann auch direkt weiter ^^

Liebe Grüße,
Fiamma :) Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 23

 

Erschöpft zog er sich seinen Kittel aus, verstaute ihn in seinem Schrank und beendete damit seine Schicht. Nachdenklich sah er dabei auf die große Uhr im Umkleideraum. Er sollte zwar dringend, wie ihm sein Kollege ausgerichtet hatte, in den Tempel kommen, da es aber nun sowieso schon so spät geworden war, konnte er jetzt auch zumindest vorher noch schnell zu Hause unter die Dusche springen. Die brauchte er jetzt dringend. Er hatte den ganzen Tag in der Klinik verbracht und musste dringend das Gemisch aus Schweiß und Desinfektionsmittel, welches an ihm klebte, loswerden. Er hatte sich zwar kaum auf die Arbeit konzentrieren können, wenn er seinen Job jedoch nicht verlieren wollte, musste er da durch. So gut es eben ging verrichtete er also seine Arbeit. Einzig allein, als er im OP gestanden hatte, hatte er den Kopf freigehabt und sich nur auf die Operation konzentriert. Doch jetzt, wo er endlich Feierabend hatte, schossen ihm sofort wieder Tausende Fragen in den Kopf. Wo sollte er nur anfangen zu suchen? Sollte er vielleicht noch mal nach Nagoya fahren? Die zwei Wochen, die er dort schon alles abgesucht hatte, hatte zwar nicht viel gebracht, aber es war leider sein einziger Anhaltspunkt bisher.

„Verdammt!“, schimpfte er mit einem Mal aus und schlug mit der Faust gegen die Wand.

Wäre er damals nur schneller gewesen und hätte ihr Gesicht gesehen. Dann wäre sie jetzt längst …

„Herr Chiba, alles in Ordnung bei Ihnen?“

Erschrocken fuhr er zusammen. Er hatte gar nicht bemerkt, dass eine Krankenschwester das kleine Zimmer betreten hatte.

„Äh ja, … alles gut.“

Rasch sammelte er seine restlichen Sachen zusammen, zog seine Jacke über und verabschiedete sich von der Schwester.

Hastig eilte er heraus und hoffte, nicht auf weitere Kollegen zu treffen. Er hatte keine Lust auf weitere Gespräche, warum er einfach zwei Wochen verschwunden war.

 

Auf dem Parkplatz und an seinem Auto angekommen, öffnete er schwungvoll die Fahrertür, warf seine Tasche auf den Beifahrersitz und stieg ein. Gähnend schaute er auf die Uhr. Vielleicht sollte er, wenn er zu Hause war, bei Rei anrufen und den Besuch auf Morgen verschieben. Vermutlich waren die anderen ohnehin schon nach Hause gegangen.

Erleichtert, dass die Straßen um die Tageszeit schon recht leer waren, wechselte er hin und wieder die Spur und fuhr auf direktem Weg nach Hause.

Gähnend hielt er an einer roten Ampel an und wartete, dass das kleine Lämpchen wieder auf Grün springen würde, als auf ein Mal, ganz in seiner Nähe, ein lauter Knall in seine Ohren drang. Ganz dem Anschein nach kam es aus der Richtung des Parks. Sofort sah er aus allen Fenstern seines Autos.

„Was ist denn jetzt los?“, murmelte er leise, als ein weiterer Knall ertönte.

Vielleicht sollte er lieber nachsehen, was es war. Er hatte ein ganz komisches Gefühl. Kurz entschlossen setzte er den Blinker, um den Wagen in der nächstmöglichen Lücke am Straßenrand zu parken.

Gerade, als er ausgestiegen war, knallte es erneut und so beschleunigte er seine Schritte in Richtung des Parks. Je näher er diesem kam, umso mehr spürte eine böse Macht. Es war genau die, gegen die sie schon seit Monaten versuchten anzukommen. Es musste eine riesige Ansammlung von Besessenen ganz in seiner Nähe sein. Er sollte lieber den anderen Bescheid geben. Schnell hob er seinen Arm, nur um ihn direkt wieder fluchend herunterzunehmen. Er hatte seinen Kommunikator, nachdem er das Krankenhaus verlassen hatte, noch nicht wieder an seinem Handgelenk befestigt. Es blieb ihm also nichts anderes übrig, als zurück zum Auto zu laufen.

So schnell er konnte, rannte er zurück, als er mit einem Mal abrupt stehen blieb. Wie versteinert verharrte er in seiner Position.

„Aber das ist doch …“, flüsterte er und seine Augen wurden dabei immer größer.

Er spürte eine ihm sehr bekannte Wärme. Ein Schauer durchzog seinen Körper, der ihm eine Gänsehaut bereitete. Augenblicklich beschleunigte sich sein Herz und schlug, wie wild gegen seine Brust. Es gab nur einen Menschen auf der Welt, auf den sein Körper so reagierte.

„Usako“, flüsterte erneut. Sie war hier. Ganz in seiner Nähe.

Schlagartig kehrte wieder Leben in seinen Körper. Schwungvoll drehte er sich auf dem Absatz herum und rannte los.

So schnell ihn seine Beine trugen, lief er zwischen den Bäumen immer weiter. Sie war hier. Ganz in seiner Nähe. Und sie war in Gefahr. Er spürte es ganz deutlich. Mit geballten Fäusten eilte er immer weiter, bis er ruckartig stehen blieb. Eine ganze Meute von Besessenen stand nicht weit von ihm entfernt. Es waren bestimmt dreißig Stück. Rasch versteckte er sich hinter einem Baum. Er musste sich verwandeln. Doch, bevor er überhaupt dazu kam, wurde der Platz plötzlich von einem Licht geflutet. Jeder Besessener wurde davon eingehüllt. Im Sekundentakt fielen sie zu Boden und schwarze Schatten verließen ihre Körper.

Kopflos sprang er aus seinem Versteck. Das war zweifellos ihre Macht. Aber, wo war sie nur? Er versuchte irgendetwas zwischen den Bäumen zu erkennen. Doch nichts zu machen. Er konnte sie nicht finden.

„Usako!“, rief er in die Dunkelheit und rannte wieder los. Wo steckte sie nur? Sie konnte doch noch nicht weit sein. Panikartig hetzte er durchs Dickicht. Er war so nah dran und jetzt sollte er sie nicht finden? Das durfte doch nicht wahr sein.

„Usako!“, schrie er erneut, doch es kam einfach keine Antwort.

Schwer atmend blieb er stehen. So kam er nicht weiter. Schnell schloss er seine Augen und versuchte sich auf ihre Wärme zu konzentrieren. Er spürte sie ganz deutlich, jedoch merkte er auch, wie sie immer schwächer wurde. Was war da nur los? Bevor allerdings weiter darüber nachdenken konnte, drangen mit einem Mal Schritte in seine Ohren. Schnell rannte die Person über den Schotter. Er wollte seine Augen gerade wieder öffnen, als ihm plötzlich ein heftiger Stoß in seine Seite erwischte. Er konnte sich gerade so noch auf den Beinen halten. Schlagartig riss er seine Lider auf. „Können Sie ni...“ Weiter sprach er nicht. Stattdessen wich ihm auf einen Schlag sämtliche Farbe aus dem Gesicht. Er blickte direkt in zwei blaue Augen, die er so lange vermisst hatte. Aus Angst, er könnte träumen und sie könnte wieder verschwinden, traute er sich kaum sich zu bewegen.

„Usako“, hauchte er und langsam hob er zitternd seine Hände. Sie stand einfach nur da und sah mit geweiteten Augen zu ihm herauf. Warum sagte sie denn nichts? Als sein Körper endlich realisiert hatte, dass sie tatsächlich vor ihm stand, schlang er seine Arme um sie herum und zog sie nah an sich heran. Doch zu seiner Verwunderung merkte er sofort, wie sich ihr gesamter Körper verkrampfte. Irgendetwas stimmte hier nicht. Keine Sekunde später schubste sie ihn auch schon schroff von sich weg, machte einen Satz nach hinten und funkelte ihn böse an.

„Usagi. W-was … Was ist denn los?“

„Was soll das? Woher weißt du, wer ich bin? Wer bist du überhaupt? Hat SIE dich geschickt?“

Völlig überrumpelt über ihre Reaktion, ging er wieder einen Schritt auf sie zu. Er verstand überhaupt nicht, was hier los war. „Erkennst du mich denn nicht? Ich bin es doch!“

Er griff nach ihren Händen und hielt sie sanft in seinen. Bevor er jedoch noch etwas sagen konnte, schlug sie seine Hände weg und ballte sie stattdessen zu Fäusten.

„Keine Ahnung, wer du bist. Lass mich in Ruhe!“ Kaum hatte sie ihm die Worte ins Gesicht gebrüllt, drehte sie sich mit einem Mal von ihm weg und rannte los. Sofort lief er ihr hinter her, erwischte sie am Handgelenk und brachte so wieder zum Stehen. „Bitte. Bleib doch stehen. Warum läufst du weg? “

„Was willst du von mir?“, zischte sie ihn an und löste sich erneut aus seinem Griff. Er wollte ihr antworten, doch bevor er dazu kam, schlug direkt neben ihnen eine Energiekugel auf den Boden. Beinahe hätte es sie erwischt.

„Verdammt, ich habe einen übersehen.“ Sie schaute ihm nun direkt in die Augen. „Wenn du nichts mit denen zu tun hast, würde ich zusehen, dass du von hier verschwindest! Hier könnte es gleich ungemütlich werden.“ Wie aufs Stichwort flog auch schon der nächste Energieball auf sie zu und traf sie direkt an ihrem Arm. Laut schrie sie auf, hielt sich ihren Arm fest und er merkte sofort, dass ihre Beine nachgaben. Ohne Zeit zu verlieren, eilte er zu ihr und versuchte sie zu stützen.

„Lass mich los!“

Prompt wich sie von ihm weg und hob zitternd ihr Zepter in die Höhe. In Sekundenschnelle hatte sie den Besessenen zurückverwandelt. Laut keuchend verwandelte sie sich zurück zu Usagi und sackte direkt vor seinen Augen bewusstlos auf dem Boden zusammen.

 

 

Blinzelnd öffnete sie ihre Augen. Was war nur passiert? Verwirrt schaute sie sich um. Wo war sie? Sie lag in einem großen Bett? Stöhnend strich sie mit ihren Fingern über ihre Stirn und versuchte sich zu erinnern, was passiert war.

Sie hatte Shin und die anderen befreit, die kleine Katze ein Stück entfernt vom Teehaus freigelassen und lief dann davon. Sie irrte durch die Gegend und überlegte, wo sie sich versteckten könnte, als sie in einen schlimmen Streit von vier Männern geriet, der keinen natürlichen Ursprung hatte. Sie waren vergiftet mit böser Energie. Sie wollte ihnen helfen, doch bevor sie es schaffte, griffen sie sie an. Es wurden plötzlich immer mehr. Sie hatte keine Ahnung gehabt, wo die auf ein Mal alle hergekommen waren, aber Mamiko hatte mit Sicherheit ihre Finger im Spiel gehabt. Sie sollten sie bestimmt zu ihr bringen. Einige von ihnen waren ziemlich stark und schossen sogar mit Energiekugeln um sich. Doch irgendwie schaffte sie es, alle von dem Bösen zu befreien. Sie wollte gerade verschwinden, als sie in einen Mann hineingelaufen war. Sie hatte ihn einfach nicht gesehen gehabt, da sie die ganze Zeit hinter sich schaute, ob ihr jemand folgen würde. Als sie zu Shin gegangen war, hatte sie auf so etwas gar nicht geachtet und sie wollte den Fehler kein zweites Mal machen.

Im ersten Moment war sie unfähig gewesen sich zu bewegen, als sie in das Gesicht des Mannes gesehen hatte. Er kam ihr so seltsam vertraut vor, so als würde sie ihn schon sehr lange kennen. Aber sie wusste einfach nicht woher. Sie erinnerte sich einfach nicht. Er nannte sie sogar bei ihrem Namen, obwohl sie verwandelt war, und umarmte sie dann. Was fiel ihm überhaupt ein, sie einfach zu umarmen? Sie kannte ihn ja nicht ein Mal. Laut schnaubte sie bei dem Gedanken daran aus und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Verwundert betrachtete sie dadurch ihren Arm. Ihr blutverschmierter Schal war verschwunden und stattdessen war ihre Wunde mit einem richtigen Verband verbunden. Prompt weiteten sich ihre Augen und sie deckte sich komplett auf. Was hatte sie denn da an? Ihr Pyjama war es jedenfalls nicht mehr. Sie trug eine weiße Jogginghose und darüber ein hellblaues kurzärmliges Shirt. Wer hatte sie denn umgezogen? Langsam versuchte sie sich aufzurichten, was gar nicht so einfach war, da ihr im ersten Moment ziemlich schwindelig wurde. Wie lange hatte sie nur geschlafen? Das Letzte, woran sie sich erinnerte war, dass sie von einem Energieball am Arm getroffen wurde und sie den Verursacher zurückverwandelte. Und dann nichts mehr.

Erschrocken zog sie dann aber mit einem Mal die Decke wieder über sich. Sie war so in ihren Gedanken versunken gewesen, dass sie gar nicht gesehen hatte, dass neben dem Bett auf einem Stuhl der Mann, in den sie hineingerannt war, saß. Offenbar war er eingeschlafen, da sein Oberkörper halb auf dem Bett lag. Hatte er die ganze Zeit bei ihr am Bett gesessen? Hatte er sie etwa umgezogen? Sie merkte, wie ihr die Röte in die Wangen schoss, und versteckte sich halb unter der Bettdecke. Warum nahm er sie mit zu sich? Sie verstand einfach nicht, was das sollte. Da er jedoch ruhig und friedlich neben ihr schlief, konnte sie ihn in Ruhe betrachten. Woher … woher kam er ihr nur so seltsam vertraut vor?

Schmunzelnd stellte sie fest, dass er eigentlich ziemlich niedlich beim Schlafen aussah. Murmelnd drehte er seinen Kopf etwas zur Seite, wodurch sich ein paar Strähnen in seinem Gesicht verirrten. Sie konnte einfach nicht anders. Ganz automatisch, als wäre es das Normalste auf der Welt, hob sie ihre Hand, um die Strähnen hinter sein Ohr zurückstreichen. Als ihre Fingerspitzen jedoch seine warme Haut berührten, zuckte sie sofort mit ihrer Hand zurück. Was war das denn jetzt? Wie ein Stromschlag traf es sie. Wie damals auf der Straße. Ihr wurde warm und ihr Herz begann, wie wild zuschlagen. Es kribbelte durch ihren gesamten Körper. Schon wieder hatte sie so ein seltsames vertrautes Gefühl. Was war das nur? War er etwa der Mann im Regen, der sie umgerannt hatte? War sie dieses Mal in ihn hinein gerannt?

Durcheinander schüttelte sie ihren Kopf und rutschte leise mit ihren Beinen über die Bettkante. Sie musste sich, solange er noch schlief, umschauen, wo sie hier überhaupt war. Es musste ja einen Grund geben, warum er sie hier her gebracht hatte.

Leise schlich sie durch das Zimmer und blieb entgeistert vor einer kleinen Kommode stehen.

„Was zum …?“, murmelte sie und starrte auf einen kleinen Bilderrahmen auf einer Kommode. Vorsichtig nahm sie ihn in die Hand. Was hatte das zu bedeuten? Auf dem Bild sah man diesen Mann und sie? Sie hielten sich in den Armen und strahlten freudig in die Kamera.

Zitternd klammerten sich ihre Finger um den Rahmen. Unweigerlich schossen ihr die Bilder von Kenta und Mamiko in den Kopf. Die ganze Zeit wurde sie von den beiden nur belogen. Die ganzen Lügen und die gefälschten Fotos, ihr kam ein böser Gedanke. Versuchten die beiden dieses dämliche Spiel noch ein Mal und tauschten dazu einfach nur den Mann aus? Hielten sie sie wirklich für so dumm, dass sie erneut darauf reinfallen würde?

Wütend schmiss sie das Foto auf den Boden und das Glas des Rahmens zersprang in kleine Splitter. Eilig verließ sie das Zimmer und suche aufgebracht die Haustür. Sie musste, so schnell es ging, hier weg. Doch mit einem Mal zog sich irgendetwas bei dem Gedanken zu gehen zusammen. Was war denn nun los? Durcheinander drückte sie ihre Händen gegen ihren Kopf. Diese seltsamen Gefühle, die sie verspürte, seitdem sie ihn berührt hatte, verwirrten sie. Alles fühlte sich so vertraut hier an.

Krampfhaft versuchte sie sich an ihn zu erinnern. Seufzend schüttelte sie dann aber ihren Kopf. Auch wenn sie es sich irgendwie gewünscht hätte, da war einfach nichts. Es konnte eigentlich nur Mamiko dahinter stecken. Sie musste von hier weg. So schnell sie konnte.

 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  G-Saite
2018-06-27T20:25:22+00:00 27.06.2018 22:25
Na. Also. So viel Vorsicht wäre 20 Kapitel früher angebracht gewesen.
Antwort von:  Fiamma
28.06.2018 09:30
Wäre wohl besser gewesen :/


Zurück