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A Touch of Magic ~*☆

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöle meine Lieben (●´□`)♡
Endlich mal ein Update das mal schneller kommt als die letzten.
Dieses Kapitel ist auch ein bisschen kürzer, aber ich hoffe es gefällt trotzdem.
Ich weiß nicht ob ich dafür warnen muss, aber lasst mich so viel sagen es ist bisschen arg dramatisch geworden.
Außerdem möchte ich sagen das wir damit im vorletzten Kapitel sind o(〃^▽^〃)o
Ich werde die Story mit dem nächsten Kapitel abschließen.
Dieses könnte auch ein bisschen dauern, weil es doch etwas länger wird und meine Betaleserin jetzt in ihre Prüfungsphase kommt.
Aber genug mit dem langweiligen Vorwort.
Viel Spaß beim lesen und ein erneutes Danke für das rege Interesse σ(≧ε≦o) Ich freue mich über jeden Kommentar und alles wird gelesen. Ich bin wirklich froh darüber wie viel Feedback ich von Euch bekomme. Deswegen genießt den Meisterdieb und den kleinen Meisterdetektiv bis zum Schluss o(*>ω<*)o Komplett anzeigen

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Prolog

Ein ganzes Jahr hatte es gedauert. Ein Jahr lang musste er sich als Conan Edogawa herum schlagen. Zwar hatten sie immer noch nicht alle Mitglieder der Organisation aus dem Verkehr gezogen, aber trotzdem war es Haibara gelungen, ein Gegenmittel für das Apoptoxin 4869 herzustellen. Sie selbst hatte es bisher nicht eingenommen, aber Shinichi eignete sich in ihren Augen perfekt als Testobjekt. Gut erinnerte sich der Oberschüler daran als sie ihn anrief und nur sagte dass sie ein Gegenmittel hatte.
 

„Eins das länger wirkt als einen Tag?“, rief Conan überrascht in sein Telefon und achtete dabei nicht auf den merkwürdigen Blick der ihm von Ran geschenkt wurde.

„Eigentlich schon, aber solange ich es nicht testen konnte, kann ich nichts sagen.“, erwiederte Ai ruhig. „Also, Kudo. Lust es herauszufinden?“ Sie wusste selbst, dass sie nicht mal fragen musste, denn im nächsten Moment war das Telefonat schon beendet.

„Ich muss noch mal los, Ran.“, grinste der Junge ihr zu und schlüpfte schon in seine Schuhe, ehe er Hals über Kopf das Büro des berühmten Kogoro Mori verließ.

Etwas fragend legte Ran den Kopf schief, tat es aber mit einem Schulterzucken ab. Wahrscheinlich hatte Professor Agasa nur wieder etwas für die Kinder.

So schnell wie heute war Conan noch nie bei dem Labor. Ohne auch nur zu klopfen, riss er die Tür auf und kickte sich die Schuhe von den Füßen.

„Da hat es aber jemand eilig.“

Leicht zog er die Braue hoch bei den Worten von Ai.

„Du hast ein Gegenmittel. Etwas, auf das ich jetzt fast ein Jahr warte.“

„Geduld, Kudo. Du weißt, dass das alles mit einem großen Risiko verbunden ist, oder?“

„Probieren geht über Studieren. Immerhin weißt du auch wie sehr ich endlich aus diesem verfluchten Körper heraus möchte.“ Dabei sah er sie ernst an.

Leicht schüttelte Haibara den Kopf, ehe sie aufstand und ein Glas mit Wasser füllte.

„Wenn ich mich nicht irre sollte das Mittel das Apoptoxin komplett abtöten und dafür sorgen, dass deine Zellen sich wieder auf dem normalen Weg regenerieren. Natürlich könntest du dabei auch einfach sterben, aber das sehen wir wohl erst wenn du es nimmst.“

Emotionslos sah sie ihn an und hielt ihm dabei eine einzelne Tablette hin und auch das Glas.

Conan zögerte keine Sekunde, sondern nahm beides an sich. Noch bevor Ai die Zeit hatte mehr zu erklären, steckte sich der Junge die Tablette in den Mund und spülte alles runter.

„Du bist wirklich zu ungeduldig...“, seufzte die Wissenschaftlerin und beobachtete lieber was passierte.

Erst tat sich gar nichts, doch dann durchfuhr ihn ein beißender Schmerz der ihm komplett durch die Glieder ging. Ein leises Keuchen kam ihm über die Lippen und fest krallten sich seine Finger in den Stoff seines Shirts. Es fühlte sich an als würde sein Herz in Stücke gerissen werden.

„Was... passiert...“, stieß Conan mit schmerzerfüllter Stimme aus.

„Ich hab dir gesagt ich habe keine Ahnung ob es hilft oder wie es sich macht. Also jammer jetzt nicht.“, erwiderte Haibara trocken und setzte sich dann. Immerhin schien er noch keine Anzeichen zu haben dass er gleich sterben würde. Bisher waren es immer unglaubliche Schmerzen, wenn man sich verwandelte.

Doch diese Schmerzen waren anders. Sie waren stärker und quälender. Conan merkte sogar wie ihm langsam sein Bewusstsein durch die Finger glitt. Der milchige Schleier wurde immer dichter, doch egal wie sehr er versuchte wach zu bleiben, es half nichts. Sein Körper kapitulierte bei den Schmerzen und er brach einfach vor der Wissenschaftlerin zusammen, während noch ein gequälter stöhnender Laut über seine Lippen kam.

„Dann wollen wir mal hoffen das du wieder aufwachst, Kudo.“, sagte Ai leise und erhob sich wieder.

„Professor, ich brauch deine Hilfe!“, rief sie dann dem Älteren zu, der direkt zu ihr kam.

„Was gibt es, Ai?“, fragte er freundlich und sah entsetzt auf den am Boden liegenden Conan.

„Was ist mit Shinichi?“

„Nichts, bisher. Es wäre aber gut wenn er in ein Bett kommen würde.“

Skeptisch sah Agasa Ai kurz an, ehe er den Jungen auf die Arme nahm und zum Gästebett brachte.

Dabei merkte er auch, dass er unglaublich hohes Fieber haben musste.

„Was habt ihr zwei dieses Mal ausgeheckt?“

„Ich habe ein neues Gegenmittel entwickelt und er testet es für mich.“, erklärte sie ihm seelenruhig und machte sich dann daran, alles zusammen zu suchen was sie brauchte um sein Fieber wieder zu senken. Bisher war sie nicht wirklich besorgt, aber es wäre besser sich gut um ihn zu kümmern.
 

Eine ganze Woche verging während Shinichi in einem fiebrigen Schlaf lag. Haibara nutze die Zeit Ran anzurufen und ihr zu sagen, dass Conan zurück zu seinen Eltern gefahren war. Dass es ihm sehr Leid tat, dass er sich nicht persönlich verabschieden konnte, sie aber bei Gelegenheit sicher anrufen würde. Zwar nahm die Tochter des berühmten Detektivs es schwer auf, aber was sollte sie tun? Wenn Shinichi zurück war, gab es keinen Conan mehr.

Besonders jetzt wo sie sicher sein konnte, dass das Mittel wirklich das tat, was sie wollte. Nach dem dritten Tag fand sie den alten Shinichi im Bett wieder und je mehr er zurück zu seinem alten Ich fand, desto mehr senkte sich das Fieber wieder. Zwar wäre eine schmerzfreiere Methode bestimmt gesünder gewesen, aber es war das Resultat was zählte.

Trotzdem hatte sie die Medizin immer noch nicht an sich selbst angewendet. Ihr Leben hatte sich so sehr verändert seit sie hier war und das noch nicht mal ins Schlechte. Außerdem wollte sie nicht, dass die Kinder gleich zwei ihrer Freunde in so kurzer Zeit verloren. Sie konnte das Gegenmittel ja jederzeit einnehmen und so konnte sie auch noch schauen wie sich Kudo verhielt.
 

„Haibara...“, kam es leise von dem Oberschüler der langsam die Augen aufschlug.

„Wieder unter den Lebenden?“, erwiderte diese gelassen und musterte ihn.

Ein gequälter Laut kam von ihm, was wohl eher ein Lachen sein sollte.

„Bisher fühle ich mich nicht so.“

„Die Medizin hat dein Immunsystem ein bisschen auseinander gerüttelt. Aber mit der nötigen Bettruhe sollte alles wieder beim Alten sein.“

„Das heißt...?“

„Du kannst in das Leben von Shinichi Kudo zurückkehren, ja.“

Kurz lächelte sie, besonders als sie die Freude sah, die in den azurblauen Augen aufleuchtete.

„Ich … Ich bin endlich wieder ich selbst...“

Es klang eher so, als müsste er es für sich selbst noch einmal wiederholen damit er es wirklich glauben konnte. Es fühlte sich einfach noch so surreal an. Jetzt wo er so lange Conan gewesen war.

„Was ist mit Ran?“

„Ich habe bereits alles für dich geklärt. Hattori weiß auch Bescheid. Es ist echt überraschend. Du bist für eine Woche außer Gefecht und die ganze Welt ist besorgt.“

Dieses Mal klang es mehr wie ein Lachen.

„Vielen Dank, Ai.“, sagte Shinichi mit einem ehrlichen Lächeln.

Etwas verlegen wandte diese den Blick ab.

„Dank mir noch nicht zu früh... Ich hol dir erstmal was zu essen. Du bleibst aber noch brav liegen.“

Dabei sah sie ihn ernst an, deutete aber auf den Beistelltisch.

„Dein Handy, falls du es brauchst.“

Mit diesen Worten ließ Haibara Shinichi zurück und dieser griff direkt danach.

Er hatte einiges an verpassten Anrufen. Da hatte er wohl allerhand nachzuholen. Leise seufzte er und doch lag ein Lächeln auf seinen Lippen.

Endlich war Schluss mit den ganzen Lügen. Endlich konnte er sich wieder auf das konzentrieren was wichtig war.

 

Doch bevor Shinichi weiter in Gedanken versinken konnte, wurde ihm auf die Schulter geklopft.

„Shinichi, hör auf vor dich hin zu träumen. Wir kommen noch zu spät zum Unterricht.“

Tadelnd sah ihn seine Kindheitsfreundin an.

„Sorry, war in Gedanken.“, entschuldigte er sich lächelnd und folgte ihr.

Dabei erzählte sie ihm alles Mögliche über die Fälle ihres Vaters.

Dass er es war, der diese alle gelöst hatte, konnte er ihr ja schlecht sagen. So hörte er so gut es ging interessiert zu und nickte zwischen durch immer mal.

Zwei Wochen hatte ihn Haibara da behalten, ehe er endlich gehen durfte.

Bisher gab es keine Veränderung mehr in seinem Körper, so waren sie sich beide sicher, dass es dieses Mal einfach geklappt haben musste.

Außerdem hatte Shinichi schnell in sein altes Leben zurück gefunden Er ging mit Ran wieder zur Schule. Löste Fälle für die Polizei und war zurück in die Villa seiner Eltern gezogen.

Doch war nicht alles so wie er es gewohnt war.

Damals hatte er Ran seine Liebe in London gestanden, auch wenn sie nie etwas darauf gesagt hatte so konnte er merken das sie viel mehr an ihm hing wie früher.

Ob er das jetzt gut oder schlecht fand wusste er nicht. Irgendwie hatte sich etwas in ihm verändert. Doch wollte er Ran auch nicht vor den Kopf stoßen, weswegen er einfach so tat als sei nichts gewesen.

Vielleicht bildete er sich das auch nur ein. Wer wusste das schon.
 

„Die Ekoda-Oberschule möchte einen Schulausflug nach London machen. Wir von der Teitan wurden ebenfalls gefragt ob wir uns anschließen wollen. Da wir bisher nichts geplant haben in diese Richtung hat die Schule zu gestimmt.“, erklärte der Lehrer in Ruhe, während die Schüler aufmerksam zuhörten.

„In zwei Wochen werden wir also nach London fliegen. Alles Wichtige dazu werdet ihr noch bekommen. Außerdem bräuchten wir auch eine Einverständniserklärung eurer Eltern, dass ihr mit fliegen dürft.“

Shinichi selbst hörte nur noch mit einem halben Ohr zu. Sie flogen nach London?

Natürlich war er mittlerweile schon dort, aber nicht richtig als Shinichi. Nicht so, dass er Sorgen haben musste, wieder Conan zu werden.

Er tat sich schwer seine Freude auf den Ausflug zu verbergen. Dass ihn dabei seine Sandkastenfreundin musterte fiel ihm gar nicht auf.

Diese nahm sich fest vor, dass das ihre Gelegenheit sein würde ihm endlich zu sagen, dass sie ihn auch liebte. Sonoko hatte nämlich Recht, Shinichi könnte jederzeit einfach wieder weg sein. Auch wenn er versprochen hatte, dass es nicht wieder vorkam.

Schnell waren alle wichtigen Papiere verteilt und der Lehrer erklärte die ganze Planung dafür.

Doch das interessierte Shinichi nicht wirklich, er wusste sowieso, dass seine Eltern nichts dagegen hatten. So freute er sich einfach darüber das sie so eine Klassenfahrt machten.

 

~
 

Zur selben Zeit wurde in der Ekoda-Oberschule dasselbe erzählt. Auch erwähnte die Lehrerin die Zusammenarbeit mit der Teitan-Oberschule. Es war somit eine gute Gelegenheit für sie eine solche Reise zu veranstalten.

„Jetzt hör doch zu wenn was erklärt wird.“, meckerte Aoko als sie merkte, dass Kaito schon wieder sein Tablet in der Hand hatte und gar nicht auf die Lehrerin achtete.

„Als ob mich das interessieren würde. So toll ist London auch nicht.“

Dabei sah er nicht mal auf, sondern drückte sich weiter durch seine Internetsuche.

London? Lohnte sich das für ihn überhaupt?

Immerhin ergab sich nicht oft die Gelegenheit außerhalb von Japan einen Raubzug zu planen. Auch wenn ihm Jii den Kopf dafür abreißen würde.

 

„Außerdem wird Saguru Hakuba in London zu unserer Klasse dazustoßen. Immerhin würde er sich freuen mehr mit der Klasse zu machen.“

Schon ging das Geschwärme bei den Mädchen los, als die Lehrerin das sagte.

Kaito wiederum stieß das ein bisschen auf. Wenn der Kerl da war, würde es nicht ganz so leicht werden sich einen Edelstein zu nähern. Kurz überlegte er, ob er es einfach als Urlaub nehmen sollte, doch dann fiel sein Blick auf den Koh-i-Noor. Natürlich. Fast hätte er diesen vergessen. Vielleicht war das der Diamant nach dem er schon die ganze Zeit suchte.

So in Gedanken versunken merkte er gar nicht wie Aoka ein paar Mal versuchte ihn anzusprechen.

„Oh du freust dich also doch schon auf die Reise?“

„Häh?“, gab er weniger intelligent von sich und sah zu dem braunhaarigen Mädchen auf.

„Du suchst schon nach Sachen die du dir in London ansehen willst, oder nicht?“

Etwas fragend sah sie ihn an und kurz runzelte er die Stirn ehe er verstand auf was sie hinaus wollte.

„Wenn wir schon dorthin fahren, wäre es ja dumm sich sowas entgehen zu lassen.“, erwidert Kaito nur Schulter zuckend.

„Sei nicht gleich so. Immerhin will ich das alles mit dir zusammen ansehen.“

„Wieso? Hast du Angst dass du dich verlaufen wirst?“

Frech grinste er sie an und sie verzog beleidigt das Gesicht.

„Als ob ich mich verlaufen würde.“

„Vielleicht färbt die Inkompetenz deines Vater auf dich ab.“

„Mein Vater hat damit nichts zu tun!“

„Schluss ihr beiden!“, fuhr die Lehrerin zwischen den Streit und seufzte schwer.

Kichernd wandte sich der Gelegenheitsdieb wieder seinem Tablet zu, während Aoko beleidigt die Arme vor der Brust verschränkte.

„Am Flughafen werdet ihr in Vierergruppen eingeteilt. Zwei von hier und die anderen zwei kommen von der Teitan. Also will ich keine Streitereien sehen.“

Ernst sah sie dabei jeden im Raum an. Immerhin war das eine gute Gelegenheit die Beziehung zu einer anderen Schule zu pflegen.

„Ihr habt jetzt zwei Wochen Zeit alles Nötige zusammen zu tragen. Dann geht es los. Vergesst nicht, dass eure Eltern den Zettel unterschreiben müssen.“

Damit verabschiedete sie dann die Klasse und alle packten ihre Sachen ein.

„Hast du noch Lust mit mir in die Stadt zu gehen?“, fragte Aoko Kaito vorsichtig.

„Tut mir leid ich hab schon was vor, vielleicht ein anderes Mal.“

Grinsend verabschiedete er sich von ihr und ließ eine weiße Rose in seine Hand erscheinen.

„Außerdem hast du ganz viel von mir wenn wir in London sind.“

Aoko errötete bis zu den Ohren, nahm aber die Blume an.

„Was soll das den heißen, du Idiot?“

Lachend ließ der Magier sie aber stehen und war dann auch schon aus dem Raum verschwunden.

„Du liebt ihn wirklich, hm?“, fragte Keiko sie mit einem frechen Unterton.

„Als ob ich ihn lieben könnte.“, grummelte Aoko nur und stopfte ihre Sachen zurück in die Tasche.

 

Es dauerte nicht lange bis Kaito im Blue Parrot ankam.

Überrascht sah Jii auf als der Junge hereinkam.

„Junger Herr?“

Kurz hob Kaito die Augenbraue, doch mittlerweile hatte er aufgegeben ihm zu sagen, dass er ihn nicht so nennen sollte, es brachte gefühlt sowieso nichts.

„Wir machen eine Klassenfahrt nach London.“

Dabei sah er den Älteren direkt an und dieser wusste worauf das hinauslief.

„Ihr wollte in London etwas stehlen?“

„Nicht nur etwas.“, grinste der Junge breit und Konosuke wusste schon was gleich kommen würde.

„Ich will den Koh-i-Noor stehlen.“

„Ich halte das für keine gute Idee, junger Herr.“

„Du hältst von der Hälfte meiner Raubzüge nichts, Jii.“

Das Grinsen war dabei immer noch nicht aus seinem Gesicht verschwunden.

„Das ist eine unglaubliche Chance und wer weiß? Vielleicht ist Pandora endlich dabei?“

Leise seufzte der alte Mann und stellte Kaito sein Getränk hin.

„Dann lasst mich aber mit Euch kommen. Ich möchte Euch nicht allein in London diesen Coup durchführen lassen.“

„Das ist kein Problem. Ich bin zwar mit der Klasse dort, aber wenn ich weiß welches Hotel wir haben, kannst du dich da ja auch einbuchen.“

Kaito machte wieder einmal einen viel zu unbeschwerten Eindruck auf ihn. Doch wusste er auch das vieles davon von seinem Pokerface kam.

„Bevor wir aber darüber reden, junger Herr. Der Hope-Diamant wird derzeit im Suzuki Museum ausgestellt.“

„Wirklich?“

„Ja es kam kurz bevor Ihr hier hereinkamt in den Nachrichten. Anscheinend wird Kaito Kid dort erwartet.“

„Na dann sollte ich sie nicht unnötig warten lassen, hm?“

Jii war schon klar gewesen, dass Kaito die Herausforderung annehmen würde.

„Ich werde Nachforschungen anstellen, morgen kann ich Euch mehr sagen.“

„Perfekt. Dann wird das mein letzter Coup vor der Klassenfahrt. Gut, dass wir ein Zeitfenster von zwei Wochen haben.“

Zufrieden kicherte er und besah sich dann die Anzeige, die erst vor kurzem hoch geladen worden war.

Jirokichi Suzuki hatte sich mal wieder so groß wie möglich in die Zeitung drucken lassen. Selbst ein Interview hatte er schon gegeben. Dabei hatte er mal wieder richtig großspurig behauptet, dass er Kaito Kid dieses Mal wieder erwischen würde.

Amüsiert schüttelte Kaito den Kopf. Als ob er sich von dem alten Knacker schnappen lassen würde.

„Kann man sich den Stein schon ansehen?“

„Ab morgen wird er für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.“

„Gut dann werde ich morgen auch mal vorbei schauen.“

„Ich denke er wird sich wieder vieles für Euch überlegt haben.“

„Soll er nur, ich bin auf alles vorbereitet.“, grinste Kaito breit. „Vielleicht ist 'er' auch wieder dabei...“ Das murmelte er lauter als er wollte und las sich den Artikel fertig durch.

Jii wusste natürlich von wem die Rede war und hoffte es einfach nicht.

Jedes Mal wenn der Detektiv mit von der Partie war, wurde der Coup umso schwieriger.

Doch genau das machte den Reiz für Kaito aus, was es nur noch gefährlicher machte.
 

„Dann komme ich morgen nach meiner Besichtigung wieder vorbei.“, sagte der Junge dann ehe er sein Tablet sperrte.

„Ich werde bis abends sicher alles haben was Ihr braucht.“

„Sehr gut. Danke, Jii und bis morgen.“, verabschiedete er sich fröhlich.

„Bis morgen, junger Herr.“

Voller Tatendrang verließ Kaito das Blue Parrot und machte sich auf den direkten Weg nach Hause. Das würde ein Spaß werden. Kudo war der Einzige, der ihm wirklich auf die Pelle rücken könnte. Hakuba störte ihn dabei weniger. Klar würde er es ihm in London sicher nicht leicht machen, aber bei ihm hatte er wenigstens nicht so große Schwierigkeiten.

Ein leises Kichern kam ihm über die Lippen. So mochte er es wirklich. Natürlich war sein Ziel Pandora, aber wieso sollte er dabei nicht auch ein wenig Spaß haben? Immerhin ging es doch in der Magie genau darum. Seine Zuschauer zu begeistern.

Only in the Darkness you can see the stars

Müde ließ sich Shinichi in seinen Sessel fallen. Der Tag war doch noch anstrengender geworden als erwartet. Eigentlich hatte er gedacht, dass Sonoko sich Ran schnappen würde als Klassenfahrtspartner, doch stattdessen kam seine Sandkastenfreundin auf ihn zu und fragte ihn mit roten Wangen, ob sie nicht ein Duo bilden könnten. Etwas an der Art, wie sie ihn gefragt hatte, machte ihn stutzig. So als ob Ran noch mehr vorhaben könnte, aber vielleicht trug ihn dabei nur sein Gefühl. Abgelehnt hatte Shinichi natürlich auch nicht. Immerhin war er so lange weg, da wollte er ihr nicht direkt wieder vor den Kopf stoßen. Aber etwas hatte sich verändert in diesem Jahr. Zumindest für ihn. Etwas war passiert das er nicht benennen konnte. Erneut entkam ihm ein tiefes Seufzen.

Kurz überlegte der Oberschüler, ob er nicht Haibara anrufen sollte, doch den Gedanken verwarf er genauso schnell wie er gekommen war. Das würde nur wieder dazu führen, dass sie ihn aufziehen konnte und es ihm so lange unter die Nase rieb, dass er jedes Wort wirklich bereute. So drückte sich Shinichi tiefer in den Sessel und versuchte das Ganze vorerst zu verdrängen. Vielleicht war es auch nur die Panik, dass er wieder schrumpfen könnte.
 

Das Klingeln seines Handys holte den Detektiv dann komplett aus seiner Traumwelt. Schnell hatte er es aus der Hosentasche geholt und schüttelte lächelnd den Kopf als er 'Ran Mori' las.

„Ja ich bin immer noch in Japan.“, war seine ruhige Begrüßung als er ans Handy ging.

„Shinichi! Das musst du nicht jedes Mal sagen.“, kam es prompt von Ran.

„Die ersten zwei Wochen hast du nur angerufen um sicher zu gehen, dass ich noch da bin.“

Diese Aussage sorgte erst mal für ein verlegenes Schweigen. Dabei hatte er es noch verharmlost. Nicht nur, dass sie ständig angerufen hatte, nein jeden zweiten Tag hatte sie auch einen Grund gefunden, bei der Villa aufzutauchen. Es störte ihn nicht sonderlich. Ohne sie wäre er dem Hungertod wahrscheinlich schon wieder einen Schritt näher. Als Conan hatte er sowieso das Glück gehabt, dass Ran gekocht hatte, aber jetzt musste er sich wieder selbst versorgen und da scheiterte es ein wenig. Umso besser war es, dass Ran kontinuierlich mit etwas zu essen bei ihm auftauchte. Wobei sie nicht so oft erwähnen müsste, dass er sich richtig ernähren sollte. Dass Ran aber eigentlich vorbei kam um zu prüfen, dass er noch da war, wusste Shinichi. Es war nicht zu übersehen wie erleichtert sie jedes Mal war, wenn er an die Tür ging und sie rein bat. Es tat ihm weh das zu sehen, aber was hatte er erwartet? Immerhin hatte er sie ein gutes Jahr im Stich gelassen. Das konnte er jetzt nur gerade biegen, indem er für sie da war. Auch wenn es manchmal an seinen Kräften zehrte.
 

„Ich wollte fragen, ob wir morgen zusammen zum Museum gehen.“, sagte Ran dann als sie endlich ihre Stimme wieder gefunden hatte. Wobei sie dabei die letzte Aussage einfach überging.

Shinichi musste einen Moment nachdenken bis er verstand auf was sie anspielte.

Um die Eingliederung mit den anderen Mitgliedern angenehmer zu gestalten, würden sie morgen die andere Klasse bereits kennen lernen. Dazu würden sie einen Fragebogen bekommen und mussten mit zwei Schülern der anderen Klasse durch das Museum laufen.

„Können wir machen.“, antwortete Shinichi dann verzögert.

„Dann komme ich dich morgen um sieben abholen.“, strahlte ihn Ran förmlich durchs Telefon an.

„Arbeite aber nicht mehr so lange an einen Fall.“

„Bisher hab ich keinen Neuen.“

„Das sagst du jetzt, du findest ständig etwas Neues.“

Dieses Mal rollte der Oberschüler wirklich mit den Augen.

„Wir sehen uns morgen, Ran.“, beendete er jetzt für sich das Gespräch. Schon wieder über seine Fälle diskutieren wollte er nicht. Immerhin wusste sie, dass es sein Hobby war und er gerne der Polizei half. Außerdem bedeutete ein neuer Fall nicht, dass er Japan verließ. Doch das war wohl ihr Punkt an dem sie besorgt war, auch wenn es etwas irrational war.

Auch ihre Antwort verzögerte sich dieses Mal etwas. „Dann bis morgen, Shinichi.“, kam es dann aber doch von Ran und bevor sie doch nochmal das Thema aufgreifen konnte, legte er auf.

Ein weiterer Blick auf sein Handy verriet ihm, dass er eine Nachricht von Inspektor Megure hatte. Leise musste er darüber lachen. Das ging halt immer sehr flott bei der Polizei, dass sie sich an ihn wandte.

Die Nachricht selbst beauftragte ihn nur sich zu melden, was er auch direkt tat.

Es klingelte nur ein paar Mal, ehe schon Megure an sein Telefon ging.

„Shinichi, schön, dass du dich meldest.“, sagte der Inspektor erfreut.

„Natürlich. Immerhin macht es mich neugierig, was Sie für mich haben.“

„Es gab ein neues Schreiben von Kaito Kid.“

„Kid?“, kam es überrascht von dem Oberschüler.

„Hast du mitbekommen, dass im Suzuki Museum der Hope-Diamant ausgestellt wird?“

„Am Rande, ja?“

„Jirokichi Suzuki hat Kaito Kid damit wieder einmal herausgefordert.“

„Schon wieder? Lassen Sie mich raten, er kommt?“

„Das Schreiben ging wohl vor etwas mehr als einer Stunde bei Herr Suzuki ein. Da es dieses Mal mit in meinen Zuständigkeitsbereich fällt, hätte ich dich gerne dabei.“

„Als ob ich da nein sagen würde.“, grinste Shinichi ins Telefon. „Wann hat er sich angekündigt?“

„Auf diese Antwort habe ich gehofft.“, erwiderte Juzo ehrlich. „Für den nächsten Freitag. Laut seiner Karte erwartet er auch die Saphire Japans dort, doch bisher wissen wir nicht was das zu bedeuten hat.“

Unmerklich runzelte Shinichi die Stirn. 'Die Saphire Japans?'

„Ich werde darüber nachdenken.“

„Danke, Shinichi.“, antwortete ihm der Inspektor.

„Ich bin morgen sowieso mit der Schule im Museum, da werde ich mich etwas umsehen.“

„Dann wirst du wahrscheinlich auch Herrn Suzuki treffen, vielleicht kannst du schon mal herausfinden, was er nun gegen Kaito Kid geplant hat. Die Polizei lässt er nämlich wieder komplett im Dunklen.“

„Das ist wirklich typisch für ihn. Ich kümmere mich darum, Inspektor Megure.“

„Dann ein erneuter Dank. Melde dich wenn du etwas herausfinden solltest.“

„Werde ich.“, erwiderte Shinichi und die zwei verabschiedeten sich voneinander, ehe er auflegte.

Gut, dass es Freitag war, Samstag flogen sie immerhin nach London.

Müde streckte sich der Detektiv und erhob sich dann, um sich fürs Bett fertig zu machen. Doch dabei beschäftigte ihn die ganze Zeit die Frage, was Kaito Kid mit den 'Saphiren Japans' meinte. Gab es in dem Museum noch einen zweiten Schatz? Unwahrscheinlich. Jirokichi hätte mit diesem sonst auch Kid heraus gefordert. Also was könnte er damit meinen?

 

Viel zu spät war Shinichi eingeschlafen und kam morgens nur sehr schwer aus dem Bett. Noch bevor er sich die Zähne putzte, musste erst mal die Kaffeemaschine an. Noch während der Kaffee durch lief, kümmerte er sich um alles Weitere, damit er wenigstens etwas menschlicher wirkte. Wenn Ran sah, dass er schon wieder total fertig war, würde sie ihn nur wieder tadeln.

„Fünfzehn Minuten noch...“, murmelte er vor sich hin, als er seine Tasche fertig gepackt hatte und wieder runter in die Küche ging. Wenn sie schon einen Museumstag machten, hätten sie auch ruhig später dran sein können.

Noch bevor er die Chance hatte, sich ausmalen zu können wie viel schöner später aufstehen sein könnte, klingelte es bei ihm. Schnell kippte Shinichi den letzten Schluck runter, ehe er sich seine Tasche schnappte und zur Tür ging. Noch während er seine Schuhe anzog, öffnete er diese.

„Guten Morgen.“, flötete Ran fröhlich und musterte ihn.

„Morgen...“, erwiderte Shinichi nicht mal halb so fröhlich.

Amüsiert kicherte sie und wartete darauf, dass er fertig war.

„Ich bin schon sehr gespannt wer in unsere Gruppe kommt.“, sagte Ran dann nachdenklich, als sie sich auf den Weg gemacht hatten.

Shinichi selbst hatte sich darüber bisher wenig Gedanken gemacht, ihn freute es einfach nur, dass sie nach London flogen. Während seine Sandkastenfreundin jedes Pro und Contra von diversen Partnern aufzählte, war der Oberschüler in Gedanken schon längst wieder bei der Ankündigung von Kid. So erreichten sie pünktlich das Museum und Ran sah sich direkt neugierig um.

„Ran!“, wurde sie von einer übereifrigen Sonoko begrüßt.

„Guten Morgen.“, grüßte Ran ihre beste Freundin.

„Kid-sama kommt nächste Woche hier her!“, strahlte sie Ran begeistert an.

„Ach deswegen bist du abwesend...“

Etwas vorwurfsvoll sah die braunhaarige zu Shinichi.

„Ich dachte du hättest keine Fälle.“

„Als wir telefoniert haben, hatte ich auch noch keinen.“

Leise seufzte sie und wurde direkt von Sonokos Schwärmereien über den großartigen Kaito Kid abgelenkt, so konnte sie sich gar nicht weiter auf den Jungen konzentrieren.

Der Hobbydetektiv beschäftigte sich lieber damit, das Gebäude zu mustern und mögliche Wege für Kaito Kid zu entdecken. Irgendwie war es am wahrscheinlichsten, dass er sich hinein schlich in einer Verkleidung. Er kannte Suzuki immerhin auch schon eine Weile. Und sofern er ihn nicht wieder am Dach anbrachte wie den Blue Wonder, würde er irgendwo im Inneren sein, wo er nicht anders hinkam.
 

Er wurde erst vom Lehrer aus seinen Gedanken gerissen. Da fiel ihm auch auf, dass die andere Klasse sich nun auch eingefunden hatte und sie somit wohl vollständig waren. Ran hatte sich auch wieder von Sonoko gelöst, die nun zu ihrer Partnerin gegangen war.

„Ihr werdet nun Nummern ziehen und dann sucht ihr das zweite Pärchen.“

Gut, dass er wenigstens den Teil mit bekommen hatte.

Ran war schon auf den Weg eine Nummer zu ziehen, weswegen er einfach dort blieb wo er war.

„Wir haben die Vierzehn.“, sagte sie als wieder zurückkam.

Es dauerte nicht lange, da kamen ein Junge und ein Mädchen auf sie zu. Ran hatte intelligenterweise die Nummer über ihren Kopf gehalten damit es schneller ging.

Shinichi musste zweimal hinsehen. Das Mädchen sah Ran doch sehr ähnlich und der Junge ähnelte ihm auf gewisse Weise. Bevor ihm aber die Chance blieb weiter darüber nachzudenken, stellte sie Ran direkt vor.

„Ihr seid auch die Vierzehn? Ich bin Ran Mori und das ist...“

„Shinichi Kudo, Meisterdetektiv des Osten, auch bekannt als 'Holmes der Neuzeit'“, schnitt ihr einfach der Unbekannte das Wort ab.

„Mein Name ist Kaito Kuroba und es freut mich deine Bekanntschaft zu machen.“

Dabei grinste er Shinichi breit zu und dieser fühlte sich etwas überfahren von dieser Vorstellung.

„Du sollst doch nicht gleich so unhöflich sein.“, grummelte das Mädchen, ehe sie sich an die zwei wandte. „Ich bin Aoko Nakamori, freut mich.“

„Nakamori?“, fragte Shinichi nun überrascht als er seine Stimme wieder gefunden hatte.

„Ja du hattest schon ein paar Mal mit meinem Vater zu tun.“

Auch sie schenkte ihm ein Lächeln, was mit einem Nicken beantwortet wurde.

„Ich sehe, das kann gut funktionieren.“, warf Ran erleichtert ein, sie nahm es gar nicht wirklich wahr, wie Kaito Shinichi begrüßt hatte. Immerhin war er hier in Japan berühmt, da konnte sowas schon vorkommen.

„Habt ihr auch schon die Fragen bekommen?“, fragte Aoko nun und Ran fing daraufhin direkt an, in ihrer Tasche zu wühlen.

Shinichi selbst hatte seine Augen immer noch auf Kaito.

„Hast du dich auf den ersten Blick in mich verliebt?“, fragte dieser ihn neckisch, als ihm sein Blick aufgefallen war und ließ mit einer lockeren Handbewegung eine Rose auftauchen.

„Ich fühle mich geehrt.“

„Was?“, platze es aus Shinichi heraus. Die Rose vor seiner Nase ließ seine Wangen ein paar Ticken roter werden, während er unzufrieden die Mundwinkel verzog.

„Du bist unglaublich merkwürdig.“, stellte der Oberschüler dann skeptisch fest, während er verlegen die Hand mit der Rose weg schob.

Amüsiert lachte Kaito auf.

„Charmant, war das Wort das du gesucht hast.“, erwidert er mit einem frechen Zwinkern. Erneut fing Kaito an zu lachen, als Shinichi sich beschämt weg drehte und lieber zu den Mädchen aufschloss.

'Komischer Vogel', schoss es dem Detektiv durch den Kopf und er versuchte dieses verlegene Gefühl zu verdrängen.

 

~
 

Nachdem ihn Aoko früh morgens aus dem Haus gezerrt hatte, damit sie pünktlich da waren, hätte er niemals erwartet ihn zu sehen. Natürlich war ihm klar, dass Shinichi auf die Teitan-Oberschule ging, doch war das letzte Mal noch der Knirps gewesen, als er ihn gesehen hatte.

Wie vom Donner gerührt hatte er ihn angestarrt und hätte Aoko ihn nicht aus den Gedanken gerissen, hätte Shinichi es wahrscheinlich noch gemerkt.

Anscheinend hatte er einen Weg gefunden, sein Leben wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. Schade eigentlich, dass er nicht mehr wusste. Zwar wusste er, dass Shinichi Conan war oder besser gewesen war. Doch wusste er nie wieso oder durch was es passiert war.

Dass er nun aber mit eben diesem Detektiv auf Klassenfahrt gehen würde, amüsierte ihn doch sehr. Jii würde schon wieder die Hände über den Kopf werfen. Besonders, da er nicht davon angetan war, dass er wirklich diesen Coup in London plante. Immerhin war es nicht gerade unauffällig. Gerade wenn seine Klasse in London war, immerhin war er gefundenes Fressen für Hakuba in diesem Fall. Doch würde er sich so eine Chance nicht entgehen lassen.

Kaito Kid konnte genauso reisen wie Kaito Kuroba.
 

Als die Braunhaarige mit der Nummer zurück kam, sah er sich mit ihr zusammen um und sein Grinsen wurde noch breiter, als er merkte, dass es genau dieselbe war, die auch Ran und Shinichi hatten. Das würde echt noch spaßig werden.

Sorge, dass er auffliegen könnte, hatte er nicht, immerhin konnte man ihm nichts beweisen. So würde Kudo wie Hakuba in einer Sackgasse feststecken.

Nach der Vorstellung tat er sich richtig schwer sein Grinsen ein wenig runter zu schrauben. Er hatte den Detektiv komplett aus dem Trott gebracht und das gefiel ihm. Sonst durfte er sich immer mit fliegenden und gefährlichen Fußbällen auseinander setzten, das war mal eine angenehme Abwechslung.

Nachdem die Mädchen für sie entschieden hatten, wo sie am besten anfingen, folgte er zusammen mit Shinichi den beiden.

Er merkte direkt, wie der Detektiv den Blick schweifen ließ. Er hatte wohl auch mitbekommen, dass Kaito Kid einen Coup geplant hatte. Dann würde es wohl nicht langweilig sein, immerhin hatte er ihn extra dazu eingeladen. Doch ob er den Code knacken würde, wusste er nicht. Solange Shinichi aber dabei war reichte es ihm schon.

„Kaito!“

Harsch wurde er aus seinen Gedanken gerissen und merkte im nächsten Moment, wie sich ein pochender Schmerz an seiner Stirn ausbreitete.

„Was soll das?“, fragte er Aoko genervt.

War sie jetzt komplett bescheuert?

„Hör auf so herum zu grinsen und kümmer dich lieber um die Aufgaben!“

Etwas verwirrt sah er in die Runde, hatte er so viel verpasst?

Schwer seufzte die Braunhaarige. „Ran und ich schnappen uns den rechten Teil und ihr sucht das Museum von Links aus durch. In der Mitte bei dem Diamanten treffen wir uns wieder.“

Oh, da hatte er wirklich einen interessanten Teil verpasst, amüsiert wanderte sein Blick direkt zu Shinichi der diesem gekonnt auswich. Schien so als wäre es nicht seine Idee gewesen.

„Hast du jetzt alles verstanden?“, harkte Aoko nochmal nach.

„Hab ich, hab ich.“, nickte er direkt und hoffte damit eine weitere Diskussion mit ihr abzuwiegeln.

Zufrieden nickte sie tatsächlich und schnappte sich Ran.

„Immerhin will ich Ran ein wenig näher kommen.“, grinste sie freudig und zog das Mädchen mit sich. Ran selbst schien mit sich zu hadern, ob sie das jetzt gut finden sollte oder doch lieber bei Shinichi blieb. Eine Wahl ließ ihr Aoko aber nicht.

Als die zwei weg waren, wandte sich Kaito an Shinichi.

„Wollen wir?“, fragte der Dieb ihn mit einem Grinsen.

„Wenn du dir endlich dieses Grinsen aus dem Gesicht wischt, ja.“

Überrascht blinzelte Kaito bei den Worten, kam aber nicht zu einer Antwort da der Detektiv direkt losging. Ging sein Scherz gerade doch zu weit?

Schnell hatte er zu dem Oberschüler aufgeschlossen, doch da sah er was wirklich das Problem war.

Er hatte ihn einfach zu sehr aus der Bahn geworfen, seine Wangen hatten immer noch einen leicht rötlichen Schimmer und er sah überall hin nur nicht zu Kaito selbst.

„Was genau sind unsere Fragen?“, fragte er dann höflich, um nicht weiter darauf herum zu reiten. Immerhin wollte er keine Grenze überschreiten. Nicht, dass Shinichi noch auf die Idee kam das Team zu wechseln. Es war leichter für ihn den Detektiv im Auge zu behalten.

„Diese hier.“

 

~
 

Es ging bei weiten schneller, als Shinichi gedacht hatte. Eigentlich hatte er erwartet, dass sein liebenswerter Partner ihn komplett behindern würde, besonders nach dieser Aktion am Eingang. Doch kam er überraschenderweise viel besser mit ihm klar als Anfangs gedacht.

Leider hatte es ein wenig gedauert bis er seine Verlegenheit komplett ablegen konnte. Wie konnte ein Kerl sowas auch zu einem anderen sagen.

Innerlich hatte Shinichi darüber nur den Kopf geschüttelt.

Es war leichter, Kaito als merkwürdig abzustempeln.

Außerdem irritierte ihn dieses Grinsen total. Es kam ihm so unglaublich bekannt vor und doch konnte er überhaupt nicht zuordnen. Wäre das keine Schulaktion wäre er wohl fast nachhause gegangen.

Trotzdem war er auf das Ergebnis stolz.

Kaito und er waren noch vor den Mädchen beim Diamanten und er hatte alle Zeit der Welt den Raum zu observieren. Von Jirokichi war leider nichts zu sehen. Vielleicht würde erst später kommen, damit er sich der Presse wieder zeigen konnte.

Das Ganze war doch nur ein Wetteifern von Aufmerksamkeit. Beide wollten dick in der Zeitung stehen. Leise schnaubte Shinichi bei diesem Gedanken.

„Was ist los?“, fragte ihn Kaito und er zuckte etwas zusammen.

„Nichts weiter...“, erwiderte er viel zu schnell, doch der Blick von Kaito blieb auf ihm ruhen.

„Kaito Kid schlägt heute Nacht zu... Darüber habe ich mir Gedanken gemacht“, meinte er dann plötzlich ziemlich ehrlich, was ihn selbst total überraschte.

„Erzähl Kaito davon nichts. Der unterstützt diesen Dieb nur.“

Bei diesen Worten kam Kaito nicht dazu etwas zu sagen, sondern konnte sich wie Shinichi nur herum drehen.

Aoko kam mit Ran auf sie zu.

„Du bist ein Kid Fan?“, fragte Shinichi mit hochgezogener Augenbraue.

„Ich bin Magier. Natürlich interessiere ich mich für Kid.“

Dass er dabei der Frage eigentlich auswich, entging Shinichi keinesfalls.

„Außerdem weiß selbst Aoko, dass ich viel besser als dieser Kid bin.“

Da war es wieder, dieses Grinsen, das ihn so verdammt verwirrte.

„Kaito Kid ist ein Verbrecher der hinter Gitter gehört.“

„Dabei leistet dein Vater ja auch großartige Hilfe.“

Beleidigt verzog das Mädchen den Mund und boxte Kaito gegen die Hüfte.

Fast hätte Shinichi die Worte von Kaito unterstützt. Immerhin hatte er Recht damit. Nakamori ließ sich immer wieder an der Nase herum führen und für Kaito Kid war es ein Leichtes, seine Beute so zu schnappen. Besser nichts sagen, sonst würde er auch noch Aokos Faust zu spüren bekommen.

„Habt ihr alles fertig bekommen?“, fragte Ran stattdessen. Sie mochte das Thema Kid nicht. Immerhin war es mit Shinichis Arbeit verbunden. Je weniger Fälle er hatte, desto besser war es eigentlich.

„Natürlich.“, erwiderte Shinichi und reichte ihr den Bogen.

„Perfekt.“

Schnell ging sie alles durch.

„Wir haben auch alles ausgefüllt. Dann sind wir schon mal fertig.“

„Heißt das wir können Nachhause?“, fragte Shinichi direkt.

„Ich dachte wir könnten hier nach noch was essen.“

Innerlich seufzte der Detektiv auf. Eigentlich würde er lieber Nachhause und sich in Ruhe dem Fall widmen. Doch würde er das tun, könnte es passieren, dass sie ihm direkt hier im Museum eine Szene machte.

„Sorry, aber ich hab Shinichi schon für heute Abend gebucht.“, warf plötzlich Kaito ein und legte sogar einen Arm um seine Schultern.

„Hm?“, machte Ran verwirrt.

Auch Shinichi brauchte einen Moment um zu verstehen, doch das kurze Zwinkern zeigte ihm um was es ging.

„Kaito und ich wollten noch einen Kaffee zusammen trinken gehen um... um uns besser kennen zu lernen.“

Er fühlte sich nicht gut dabei, Ran so anzulügen, aber er hatte gerade viel zu viel anderes im Kopf um auch noch für sie da sein zu können.

„Oh, das ist schade.“, sagte sie ehrlich geknickt.

„Macht nichts, Ran. Wir könnten auch was unternehmen.“, warf Aoko direkt ein.

Sie bekam dafür nur ein halbherziges Lächeln, aber Ran stimmte zu.

Es ging ja nur darum, dass sie was mit Shinichi machen wollte.

„Danke.“, sagte Shinichi leise zu Kaito.

„Bedank dich nicht zu früh. Du schuldest mir jetzt einen Kaffee.“

„Ich denke damit kann ich leben.“, schmunzelte Shinichi. Ein Kaffee mit ihm war vielleicht angenehmer als mit Ran.

„Dann geben wir alles ab und ihr könnt schon mal los. Kann ich dich morgen abholen?“, fragte Ran mit einem matten Lächeln.

Leicht nickte Shinichi. „Klar.“

Das sorgte wieder für dieses unglaubliche Strahlen.

„Dann bis morgen.“, flötete sie fröhlich.

„Bis morgen, Kaito. Und bis bald Shinichi.“, verabschiedete sich auch Aoko.

Kaito hob die Hand zur Verabschiedung für die beiden und Shinichi tat es ihm gleich.
 

„Wann bekomme ich meinen Kaffee?“

„Wäre morgen in Ordnung? Ich will für heute eigentlich nur noch Nachhause.“, gestand Shinichi ehrlich.

Kurz legte Kaito einen Finger an sein Kinn.

„Gut. Dann gib mir mal deine Nummer, dann kann ich dir schreiben wenn ich kann.“

Der Detektiv nickte und gab Kaito ohne weitere Gedanken seine Nummer.

„Sehr gut. Dann melde ich mich bei dir Shinichi.“

Das Ganze war klar eine Spur zu fröhlich, doch nickte dieser nur und verließ mit Kaito zusammen das Museum.

„Solltest du bei Kid Sachen hängen, ich helfe gerne. Greife Nakamori auch ab und an unter die Arme.“, bot sich Kaito dann an.

„Oh?“, machte Shinichi überrascht. „Also wenn was ist, melde ich mich sicher.“

Wobei er das mehr als Höflichkeit sagte. Sein Stolz würde nicht zulassen, dass er sich von jemandem helfen lassen würde.

„Dann bis morgen.“

„Bis morgen.“

Kurz winkte im Kaito, ehe er pfeifend ging.

Shinichi blieb einen Moment noch stehen, ehe er sich selbst in Bewegung setzte.

Komischer Kauz.

Aber mit ihm würde er London schon aushalten. Sofern er nicht wieder so eine komische Nummer brachte.

Zurück in der Villa zog er seine Jacke aus und ging direkt zu seiner Kaffeemaschine um sich einen Kaffee durchlaufen zu lassen.

Während er wartete, zog er auch noch sein Jackett aus und wollte es gerade zum Aufhängen bringen, als er etwas Hartes in der Tasche spürte.

Perplex griff er in diese und zog eine weiße Karte heraus.

'Von Kid?!', schoss es ihm geschockt durch den Kopf.
 

>Allein in der Dunkelheit kannst du die Sterne leuchten sehen. Wenn aber die Saphire Japans den Himmel erobern, werden auch sie die Dunkelheit erleuchten. Das Weiß wird sein Haupt neigen und den Saphiren ihren Respekt zollen.

Bis zum baldigen Treffen, Herr Detektiv.

Kaito Kid<
 

Immer wieder las Shinichi diese Zeilen durch.

Seinen Kaffee hatte er komplett vergessen.

Wie in Trance bewegte er sich langsam in die Bibliothek und ließ sich dort in seinen geliebten Sessel fallen.

Die Bedeutung von diesem Text lag ihm auf der Zunge, doch es fehlte ihm ein Puzzleteil.

Was genau waren die Saphire Japans? Was meinte er damit? Oder wen?

Irritiert runzelte er die Stirn und rutschte tiefer in den Sessel.

War das ein Hinweis darauf, wie er ihn definitiv schnappen konnte? Oder eher ein Hinweis darauf wo er ihn finden konnte in der besagten Nacht?

Nein, dafür waren zu wenige Informationen vorhanden.

Erst der Blick auf die Uhr hielt ihm von weiterem Grübeln ab.

Es war einfach schon wieder nach Mitternacht. Um Sieben würde Ran an der Tür stehen.

Schweren Herzens löste er sich von seinen Gedanken und legte die Karte etwas zu vorsichtig auf seinem Schreibtisch ab.

Morgen würde er bestimmt darauf kommen, oder vielleicht hatte er ja eine Idee im Schlaf.

Wie auf Kommando gähnte er direkt. Ja es wurde Zeit, dass er ins Bett kam.

Ohne sich weiter mit der Ankündigung zu beschäftigen machte sich Shinichi auf den Weg ins Bad.

Seelenruhig drückte er Zahnpasta auf seine Zahnbürste und fing sich an, die Zähne zu schrubben.

Dabei fiel sein Blick in den Spiegel. Er wirkte echt eine Spur zu müde.

Noch während er sich die Zähne putze traf es ihn plötzlich die Erkenntnis.

Doch leider wollte er in diesem Moment zu viel auf einmal und verschluckte sich prompt an der Zahnpasta. Hustend beugte er sich über sein Waschbecken und versuchte irgendwie Luft zu bekommen.

Nach ein paar Versuchen gab sein Körper den Versuch auf, den Fremdkörper in der Luftröhre los zu werden und er konnte endlich wieder Luft schnappen.

Kurz verharrte er und wusch sich dann den Mund vernünftig aus, nachdem er geschafft hatte sich normal die Zähne zu putzen.

Jetzt wo er das Rätsel gelöst hatte, zumindest das was für ihn wichtig war, konnte er sich in Ruhe Bett fertig machen.

Mit angezogenen Pyjama kuschelte er sich unter seine Decke.

Maybe I need you the way the moon needs the sea

Schweigsam nippte Shinichi an seinem Kaffee, während sein Blick auf Kaito ruhte, der ihm gerade einen Monolog darüber hielt wie nervig Aoko heute in der Schule war. Eigentlich wäre es etwas, das ihm relativ egal wäre, doch aus irgendeinem Grund hing er förmlich an seinen Lippen.

„Shinichi? Hörst du überhaupt zu?“, fragte ihn nun sein Gegenüber amüsiert.

„Natürlich höre ich dir zu.“

Leise schnaubte der Detektiv und stellte seine Tasse zurück.

„Gut, sonst schuldest du mir noch einen Kaffee.“

Langsam wanderte eine Braue von Shinichi nach oben.

„Ich meine das Ernst.“

„Wenn du unbedingt mehr mit mir machen willst, könntest du das auch auf einem normalen Weg sagen.“

Die Skepsis war nicht wirklich zu überhören und Kaito lachte amüsiert auf.

„Du bist ganz schön von dir eingenommen.“

„Nicht weniger als du.“

„Touché.“

Leicht schüttelte Shinichi den Kopf und ließ den Blick zum Fenster schweifen.

So sehr er auch gehofft hatte, dass es ihm keinen Spaß machte sich mit Kaito zu treffen, so wurde er gerade komplett vom Gegenteil überzeugt.

„Woran denkst du?“

Überrascht sah er zurück zu Kaito.

„Alles Mögliche.“, wich er der Frage aus. Es hatte schon einen Grund warum er es dachte und nicht sagte.

„Hm? Stellst du dir vor, wie du lieber mit Ran auf einem Date bist?“

Der neckische Tonfall von Kaito gefiel ihm überhaupt nicht.

„Und wenn es so wäre?“

Nun war es sein Gegenüber, das überrascht drein sah, aber im Gegensatz zu ihm fing er sich unglaublich schnell wieder und lachte nur auf.

„Dann haben wir jetzt ein Date und ich kann sehen, ob du überhaupt in der Lage bist Ran für dich zu gewinnen.“

Innerlich seufzte Shinichi auf.

Wie schaffte Kaito es immer, dass sich die Dinge zu seinen Gunsten drehten?

„Träum weiter.“

„Wieso?“

„Weil es sowieso nie zu so etwas kommt... Bei mir und Ran.“

„Nicht? Dabei steht sie total offensichtlich auf dich.“

Kaito hatte nicht wirklich Scham darin herum zu bohren und das störte Shinichi doch etwas. Andererseits wäre es mal schön, sich alles von der Seele zu reden. Heiji war bei sowas keine Hilfe und Haibara war ihm zu emotionslos. Viel Auswahl hatte er also nicht und mit solchen Dingen würde er ganz sicher nicht zu seinen Eltern gehen.

Still musterte er Kaito etwas, was dazu führte dass dieser seinen Blick fragend erwiderte.

„Das ist mir auch schon aufgefallen, aber irgendwas hat sich geändert. Für mich.“
 

Man merkte Kaito an, dass er nicht wirklich mit einer ehrlichen Antwort gerechnet hatte, doch um seine Verlegenheit zu überspielen griff Shinichi nach seiner Tasse und nippte erneut an dieser.

„Soll ich weiter bohren?“

„Als ob ich dich von irgendwas abhalten kann.“

„Guter Detektiv. Du lernst schnell.“

Leicht rollte Shinichi mit den Augen. Ihm war schon nach den ersten Minuten in dem Café aufgefallen, dass Kaitos Lebensinhalt daraus bestand, ihn zu ärgern und mit der Bedienung zu flirten. Seitdem er ihr eine Rose geschenkt hatte, hing sie schmachtend am Tresen und wartete nur darauf ihnen ihre Getränke wieder auffüllen zu können.

„Wieso interessiert dich das überhaupt? Wir kennen uns nicht wirklich lange.“

„Aber wir werden uns in London doch sowieso näher kennen lernen. Also können wir das Ganze doch auch etwas beschleunigen.“

„Du bist wirklich ein komischer Kauz.“

„Interessanter Kauz.“, korrigierte ihn Kaito frech.

„Dass du auch immer das letzte Wort brauchst.“

„Natürlich. Immerhin will ich es dir nicht zu leicht machen.“

Leise seufzte Shinichi, konnte aber ein Grinsen nicht ganz verbergen. Ein bisschen nervte es ihn, dass er es nicht schaffte das letzte Wort zu bekommen, aber Unrecht hatte Kaito nicht. Dadurch, dass es nicht so leicht war, machte es ihm tatsächlich Spaß.

„Ich war eine Zeit lang nicht in Japan. Hatte eine Menge mit einen Fall zu tun.“, setzte Shinichi dann plötzlich an.

„Seit ich wieder zurück bin, klebt mir Ran förmlich an den Fersen. Morgens steht sie pünktlich an meiner Tür. In der Schule folgt sie mir überall hin und am liebsten würde sie wohl noch bei mir einziehen, um sicher zu gehen, dass ich das Haus nur unter ihrer Aufsicht verlasse.“

Erneut seufzte der Oberschüler und strich mit seinen Finger über die Tasse.

„Ist nicht so als würde ich sie nicht mögen. Ich habe sie wirklich gerne und die meiste Zeit stört es mich auch nicht. Es ist nur schwer, sich für jede Sache zu rechtfertigen. Seit der Ankündigung von Kaito Kid ist es nur noch schlimmer geworden. Weißt du wie schwer es war, sie davon abzuhalten heute mit zu kommen? Sie dachte ich würde an etwas arbeiten und du wärst meine schlechte Ausrede dafür.“

Schweigsam hatte Kaito die ganze Zeit zugehört, was Shinichi doch verwunderte, wo er ihm doch sonst den ganzen Nachmittag schon ins Wort gefallen war.

„Dann war es wohl auch ihre Idee, dass ihr für die Klassenfahrt in ein Team gesteckt werdet.“

„Im Wesentlichen schon, ja.“

Langsam nickte Kaito und ließ den Blick ebenfalls nach draußen schweifen.

Zu gerne hätte der Detektiv gewusst was er gerade dachte. So versuchte er einfach die Gesichtszüge zu studieren. Doch wenn ihm etwas aufgefallen war, dann dass man Kaito kaum lesen konnte. So, als würde er ständig eine Maske tragen.

„Dann sollte ich wohl Aoko darauf ansetzen, dass sie sich in London um Ran kümmert.“

„Hm?“, machte Shinichi überrascht.

„Nun du hast ja nur zwei Optionen.“

Verwirrt legte der Oberschüler den Kopf schief und Kaito richtete seinen Blick wieder auf ihn.

„Erstens du sagst ihr die Wahrheit. Ohne drum herum reden.“

Es war nicht schwer zu sehen, dass Shinichi diese Option schon mal nicht gefiel. Immerhin wollte er ihr nicht vor den Kopf stoßen und wer wusste, vielleicht wurde es mit der Zeit ja besser.

„Oder du gehst ihr aus den Weg. Wir zwei sind mehr unterwegs und Aoko kümmert sich um Ran.“

Erneut schwieg Shinichi, während er über das Gesagte nachdachte.

„Egal wie ich es mache, am Ende fühle ich mich wie ein Idiot.“

Dazu sagte Kaito nicht mal etwas, dieser nahm eher seine Tasse und trank einen Schluck.

„Ich denke darüber nach. Vielleicht...regelt sich das ja noch hier.“

„Das glaubst du wirklich oder?“

„Irgendwie schon.“

Etwas unbeholfen lächelte der Detektiv und erntete dabei ein mitleidiges lächeln von Kaito. Ihm war schon klar, dass es nicht so einfach sein würde. Immerhin ging das Ganze schon viel zu lange. Kurz stutze er. Ja es ging schon wirklich lange, wieso hatte Kaito nicht mehr nachgehakt? Doch auch diese Gedanken wurden schnell wieder verbannt. Wahrscheinlich wollte er nur nicht unhöflich sein und hatte ihm deswegen so einen Rat gegeben. Außerdem ließ ihm Kaito nicht die Zeit, weiter in Gedanken zu versinken, da er ihn direkt wieder in ein Gespräch verwickelte.

 

Sie blieben danach noch ewig in diesem Café sitzen und unterhielten sich über Gott und die Welt. Shinichi musste zugeben, er hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß. Es war schade, dass der Tag schon zu Ende war. Immerhin verstand er sich langsam wirklich gut mit Kaito.

„Falls du mich vermissen solltest und es dir zu lange dauert bis wir uns wiedersehen, schreib mir ruhig.“

„Sei nicht so eingebildet. Aber vielleicht melde ich mich.“

„Wenn du es nicht tust, melde ich mich.“

Dieses freche Grinsen, das wieder auf Kaitos Zügen lag, machte Shinichi schier verrückt. Es war dieses Grinsen, das ihn irgendwie an etwas erinnerte und gleichzeitig gab es ihm ein gewisses Glücksgefühl.

„Übertreib es aber nicht, sonst blockiere ich deine Nummer.“, erwiderte der Oberschüler lächelnd.

„Das würdest du nicht wagen.“

Gespielt schockiert sah ihn Kaito an und Shinichi kam nicht daran vorbei, herzhaft aufzulachen.

„Finde es heraus.“, konterte er mit einem neckischen Tonfall, als er sich wieder etwas beruhigt hatte.

Doch noch bevor Kaito zu einer Antwort ansetzen konnte war es Shinichis Name der laut durch die Straße echote und die zwei sahen auf.

„Das ist ja ein Zufall, dich hier heute noch anzutreffen.“ Fröhlich lächelnd kam Ran auf sie zu.

Es war nicht schwer zu sehen, dass Shinichi diese Begegnung gar nicht gefiel und selbst Kaito, der sich sonst immer gut im Griff hatte, rollte mit den Augen.

„Und Hallo Kaito.“, grüßte sie diesen freundlich.

„Was tust du hier, Ran?“, fragte Shinichi direkt und überging dabei die Begrüßung. So ließ er nicht mal Kaito die Chance, Hallo zu sagen.

„Ich war einkaufen und bin etwas vom Weg abgekommen.“

Ihre Verlegenheit reichte Shinichi um zu wissen, dass sie nicht versehentlich vom Weg abgekommen war.

Schwer seufzte der Detektiv, doch war es Kaito der ihn dieses Mal vom Reden abhielt.

„Leider sind Shinichi und ich gerade auf einem Date...“, dabei ließ er eine Rose erscheinen, die er Ran reichte. „Deswegen musst du leider auf deinen Prinzen bis morgen warten.“

„Was...?“, brachte Ran etwas verwirrt heraus. „Was soll das bedeuten, Shinichi?“

„Ich hab dir doch gesagt ich treffe mich heute mit Kaito.“, erwiderte dieser relativ gelassen. Dass der Idiot es schon wieder als Date hinstellte, überging er einfach. Immerhin war es ja nicht ernst zu nehmen. Besonders da sie beide Jungs waren.

Doch nicht bei Ran. Shinichi mochte es zwar nicht bemerken, doch Kaito umso mehr. Er sah richtig, wie der eifersüchtige Blick von Ran auf ihm lag.

„Dann sehen wir uns morgen in der Schule, oder?“

„Da du mich höchstwahrscheinlich abholen wirst, ja.“, sagte Shinichi schulterzuckend und bemerkte nicht mal in welche Richtung sich die Stimmung entwickelt hatte.

„Mach nicht mehr zu lange.“, fuhr Ran fort und ging auf ihn zu.

„Bis morgen, Shinichi.“

„Bis morgen.“

Kurz strichen ihre Finger über seine Hand und sie ließ die beiden zurück. Nicht, ohne Kaito noch einen kritischen Blick zuzuwerfen.

„Was ist los?“, fragte Shinichi etwas verwirrt.

„Ich habe glaube ihren Kampfgeist geweckt.“, lachte Kaito nur amüsiert auf. „Aber dann wollen wir unser 'Date' mal zum Ende bringen.“

„Es ist immer noch kein Date.“, erwidert Shinichi.

„Dabei hat es dir doch gerade gefallen, dass dadurch Ran gegangen ist.“

„Das ist etwas anderes.“

„Hm ~ Dann schuldest du mir schon wieder was.“

Wenig begeistert sah Shinichi zu Kaito.

„Schau doch nicht so. Immerhin kannst du dann was mit mir unternehmen.“

„Als ob ich nichts Besseres zu tun habe.“

„Hast du das denn?“

Jetzt hatte ihm dieser Kerl schon wieder den kompletten Wind aus den Segeln genommen. Natürlich hatte er das nicht. Bis nächsten Freitag konnte er sowieso nur warten und ab und an Megure fragen, ob sich Neuerungen zu dem Fall ergeben hatten.

Außerdem wollte er sich mehr auf die Schule konzentrieren, weswegen er der Polizei gesagt hatte, dass sie sich nur melden sollten wenn es gar nicht anders ging.

„Vielleicht und jetzt nerv nicht.“, beendete Shinichi das Gespräch und ging einfach weiter.

Vergnügt lachte Kaito auf und folgte ihm.

„Du magst es doch wenn ich dich nerve.“

„Hör auf dir Dinge einzubilden.“

„Jawohl, Herr Detektiv.“

Diese Wortwahl veranlasste Shinichi fast zu stoppen, doch er schüttelte nur den Kopf. Er war überreizt. Jeder konnte ihn so nennen. Es war ja nicht so als hätte Kaito Kid diese Bezeichnung für sich gebucht.

Schweigsam liefen die beiden weiter bis zu Shinichis Villa.
 

„Ich melde mich wenn ich daheim bin.“, sagte Kaito dann lächelnd.

„Mach das, aber denk dran. Spam mich nicht zu Tode.“

„Das würde ich niemals wagen.“

Doch allein der Blick von Shinichi verriet, dass er daran nicht wirklich glaubte.

„Bis dann..“, verabschiedete sich der Detektiv dennoch von ihm.

„Bis bald, Shinichi.“, grinste ihm Kaito zu, ehe dieser sich weg drehte und ebenfalls nach Hause ging.
 

~
 

Müde rieb sich Shinichi in den Augen und wurde direkt von der Seite angefahren. „Wenn du müde bist, geh nach Hause. Das können wir nicht gebrauchen.“

Ja, Nakamori hatte wieder besonders gute Laune.

„Für Kaito Kid bin ich wach genug.“

„Das will ich hoffen! Wir können uns keine Fehler erlauben.“

Mit diesen Worten stampfte er davon und schimpfte mit ein paar anderen Polizisten.

Gerade als der Detektiv anfangen wollte den Kommissar in seinen Gedanken zu verwünschen vibrierte sein Handy.
 

»Viel Spaß heute mit Kaito Kid. Schreib mir wenn du ihn gefasst hast (ノ≧∀≦)«
 

Es hatte etwas gedauert bis er sich an Kaitos Nachrichten gewöhnt hatte, aber mittlerweile führten sie regelmäßig dazu dass er schmunzeln musste.
 

»Ich denke die Medien werden das für mich übernehmen.«

»Mah~ Dabei wäre eine Nachricht von dir viel schöner (ε
 

Ohne nochmal darauf zu antworten steckte Shinichi sein Handy wieder weg. Immerhin war es fast Zeit, dass Kaito Kid seinen Zug machte, außerdem war Kaito schon überheblich genug. Da würde er ihm sicherlich nicht noch mehr seiner Aufmerksamkeit schenken.

Nach ihrem ersten Treffen hatte ihn Kaito wirklich mit Nachrichten überhäuft. Täglich kam nun ein 'Guten Morgen' und ein 'Gute Nacht'. Selbst wenn er nicht darauf reagierte machte dieser Kerl weiter.

Leise seufzte Shinichi und merkte gar nicht wie er dabei lächelte. Ja, in den meisten Fällen störte es ihn nicht mal. Er war ein angenehmer Gesprächspartner und seine Nachrichten wirklich unterhaltsam. Außerdem hatte Ran ein wenig zurück gerudert, seit sie sich auf der Straße begegnet waren.

Er verstand nicht wieso, aber schlimm war es auf keinen Fall. Immerhin hatte er so wieder mal etwas mehr Zeit für sich selbst. Trotzdem nutze er die Zeit, um sich mit Kaito zu treffen oder mit ihm zu telefonieren. Es war interessant ihm dabei zuzuhören wie er von Kaito Kid sprach und wie er sich allgemein für seine Fälle interessierte.
 

Pünktlich zu der angekündigten Zeit gingen die Lichter aus und Shinichi schreckte aus seinen Gedanken hoch. Es ging also los. Während sich die Polizisten zusammen mit Nakamori am Ort des Geschehens die Köpfe einschlugen, machte sich der Detektiv schon auf den Weg zum Dach.

Immerhin hatte ihn Kid ja persönlich dorthin eingeladen. Da wäre es sinnlos ihn unten aufhalten zu wollen.

„Er hat sich als Polizist verkleidet schnappt ihn euch!!!“

Hallte Nakamoris Stimme durch das Museum.

„Dieses Mal bekomme ich dich Kid.“

Leicht rollte Shinichi mit den Augen. Als ob Jirokichi ihn jemals zwischen die Finger bekommen würde. Trotz seiner wirklich interessanten Fallen, war es Kid immer gelungen zu verschwinden. Wieso sollte es heute anders sein?

Gelassen lehnte sich der Oberschüler an die Hauswand, während er darauf wartete, dass der Dieb hier hoch kam.
 

„Du bist tatsächlich meiner Einladung gefolgt, Herr Detektiv.“

„Wenn du mich schon hier her bestellst, sollte ich wohl nicht ablehnen.“

Dabei sah Shinichi direkt zu dem Mondscheindieb, der gerade seine Beute zum Vollmond hielt. Das war eine Geste die er bis heute nicht verstand, aber Kaito Kid machte es immer wieder.

„Das freut mich sehr.“, sagte Kid dann und kurz seufzte er, doch so schnell dieses Seufzen auch kam verschwanden die Gefühle dazu.

Mit einer geschmeidigen Bewegung drehte er sich zu Shinichi und ging auf diesen zu.

„Ich wollte mich von dir verabschieden.“

Die Worte verwirrten den Detektiv so sehr, dass er zu spät realisierte dass der Dieb bereits knapp vor ihm stand.

Noch bevor er etwas dazu sagen konnte, setzte Kid schon wieder an.

„Nicht für immer...“

Seltsamerweise war es Erleichterung, die er dabei verspürte und das sorgte für noch mehr Irritation. So musterte Shinichi Kaito Kid auch, doch dank dem Monokel und dem Schatten, der von dem Zylinder kam, war er nicht wirklich in der Lage zu sagen wer es sein könnte.

„Ich wünsche dir trotzdem eine schöne Zeit in London.“

„Woher weißt du das?“, war das Erste, was Shinichi endlich heraus brachte.

„Es ist meine Aufgabe so etwas zu wissen. Immerhin weiß ich gerne darüber Bescheid, wo sich mein Lieblingsdetektiv aufhält. Jetzt, wo du eine Möglichkeit gefunden hast, mir in deiner vollen Statur gegenüber zu treten.“

Erst jetzt realisierte der Oberschüler, dass er bisher ja immer nur als Conan in diese Fälle verwickelt gewesen war.

„Du schnüffelst mir eine Spur zu viel in meinem Leben herum.“, brummte Shinichi und mit einem leisen Klick befestigte er eine Handschelle an dem Handgelenk des Diebes.

„Aber das ändert sich jetzt.“

Natürlich kam es ihm Spanisch vor, dass es so einfach ging, doch er hatte immer noch einen Auftrag zu erledigen.

„Ich wusste gar nicht, dass es Fesselspiele sind, die dir gefallen könnten, Herr Detektiv.“

Erst jetzt war sich Shinichi bewusst wie nahe das Gesicht von Kid vor Seinem war.

„Red keinen Blödsinn und du kommst jetzt mit zu Nakamori.“

Doch noch bevor er wirklich Druck ausüben konnte, legte sich eine Hand neben sein Gesicht.

„Willst du das wirklich?“

„Natürlich!“ Heftiger als gewollt antwortete er ihm darauf und erntete dafür ein amüsiertes Lachen.

„Dann sollte ich mich wohl an schwarz weiß gewöhnen...“ Trotz dieser Worte lag ein breites Grinsen auf seinen Zügen.

Skeptisch zog Shinichi die Brauen zusammen.

„Was soll das werden?“

„Ich gestehe meine Niederlage ein, aber vorher sollten wir die schönsten Saphire Japans noch zum Strahlen bringen, oder?“

„Zum Strahlen...?“

Bevor Shinichi in der Lage war den Satz zu beenden, lagen Kaito Kids Lippen auf den seinen. Überrascht weiteten sich seine Augen und aus Reflex versuchte er den Dieb von sich zu drücken. Doch dieser ließ nicht locker, fest drückte er seine Lippen weiter auf die des Detektivs. Erst als sein Widerstand langsam schmolz, löste er sich wieder von ihm.

„Die Polizei wird mich heute noch nicht bekommen und auch du nicht...“, hauchte er an die verführerischen Lippen und leckte über diese.

Das reichte Shinichi, um aus seiner Starre zu erwachen.

„Bist du bescheuert?“, war das Erste was er hervor brachte.

„Schweigsam hast du mir gerade besser gefallen.“

Noch bevor Shinichi mehr Protest los werden konnte, versiegelte der Mondscheindieb erneut ihre Lippen miteinander.

Dieses Mal steckte viel weniger Widerstand in dem Kuss.

Shinichi merkte, wie seine Knie weich wurden und er sich etwas in den Kuss lehnte. Er sollte das nicht so genießen. Wieso tat er das überhaupt?

Erst ein leises Klicken sorgte dafür das seine Sinne zurück in die Realität fanden.

„Ich freue mich wenn wir uns wieder sehen, Shinichi.“, sagte Kid sanft und strich ihm über die Wange ehe er einen Schritt zurück ging.

„Was?“, brachte Shinichi etwas verwirrt hervor. Als er nachdem Umhang greifen wollte, merkte er erst das Kid ihm die Handschellen angelegt hatte.

„Du...“, setzte der Detektiv wütend an und wurde von einer Horde Polizisten unterbrochen die das Dach stürmten.

„Also dann meine Herren, es war mir wie immer eine Ehre.“, grinste Kaito Kaid amüsiert, verbeugte sich tief vor den Anwesenden und ließ sich das Dach hinunter fallen, nur um sich im nächsten Moment mit seinem Gleiter in die Luft zu erheben.

„Komm zurück Kid!!!“, schimpfte ihm Nakamori hinter her.
 

„Kommissar, Shinichi hat den Diamanten.“

„Wie bitte?!“

Schnell wirbelte Nakamori herum und ging mit ein paar Schritten zu dem verwirrten Detektiv.

Dieser hatte den Stein gerade in der Hand und reichte ihn weiter, ehe ihm die Handschellen aufgemacht wurden.

„Wie konnte er uns nur wieder so überlisten?!“

Doch dafür hatte Shinichi keine Ohren. Er stand einfach schweigsam auf und verließ das Dach. Es hatte ihn alles doch etwas sehr überrumpelt. Wieso hatte ihn Kid geküsst?! Das machte doch überhaupt keinen Sinn. Wobei es viel schlimmer war, dass er sich nicht mal richtig dagegen gewehrt hatte. Immerhin war es nicht gerade das was er sich wünschen würde als Kuss.

Besonders nicht von so einem Kerl wie Kaito Kid.

Leise schnaubte Shinichi und rieb sich mit dem Handrücken über die Lippen.

„Überhebliches Arschloch.“, grummelte er und sperrte sich seine Tür auf als er endlich wieder zuhause angekommen war.

Nicht nur, dass er ihm offensichtlich hinterher stalkte, nein er überfiel ihn auch noch einfach.

Was dachte sich dieser Kerl nur? Schwer seufzend ließ sich Shinichi auf die Couch fallen. Irgendwie war das Ganze viel ermüdender gewesen als er gedacht hatte. Immerhin hatte er in London seine Ruhe vor Kid. So gern er eigentlich genau diese Fälle übernahm, das Ganze hatte ihn einfach komplett aus der Bahn geworfen.

Gedankenverloren strich er mit seinen Fingern über seine Lippen.

Wie konnte er sich nur auf sowas einlassen? Wieso hatte es ihn für einen kurzen Moment so aufgewühlt als er sagte, dass er sich von ihm verabschieden musste?

Erschöpft wanderte sein Blick zu dem großen Fenster und er konnte den Vollmond sehen.

Er wollte ihn schnappen, er wollte seine Identität erfahren. Aber ihn für immer wegsperren, wollte er das wirklich? Seinen besten Rivalen? Oder war er gerade nur verwirrt wegen dem Kuss?

Erneut war es sein Handy, das ihn vor zu vielen Gedanken rettete.
 

»Na du großartiger Detektiv wie lief es?!“«

»Wundervoll ...«

»Hui... Ich spüre direkt die gute Laune :'D !“«
 

Unwillig schnaubte Shinichi. Kaito schrieb ihm doch sowieso nur um ihn aufzuregen oder ihn zu necken. Besonders da Aoko recht hatte und Kaito wirklich für Kid war. So war es mehr ein Spaß für ihn wenn er sehen konnte, dass er es nicht schaffte den Dieb zu schnappen.
 

»Lass den Kopf nicht hängen, wir machen uns eine tolle Woche in London!«
 

Ja das war im Moment wirklich das Einzige worauf er sich freuen konnte. Antworten tat er trotzdem nicht. Was sollte er schon sagen? Auf ihren Flug würde er ihn sowieso komplett ausquetschen, da konnte er sich das noch etwas aufheben.
 

»Wusstest du dass der Mond das Meer braucht? Genauso braucht dich bestimmt Kid. Also sei froh dass du noch jemanden hast den du jagen kannst ♥(ˆ⌣ˆԅ)«

»Du schreibst ziemlich peinliches Zeug. Geh lieber schlafen.«
 

Verlegen sah Shinichi sein Handy an. Das konnte Kaito doch nicht ernst meinen. Wie konnte er sowas schreiben? Wobei das war nicht mal ganz das Problem. Er wusste genau, dass Kaito sowas auch sagen würde und das machte es nur noch schlimmer.
 

»Werde ich, werde ich. Besonders jetzt wo ich weiß dass du mit feuerroten Wangen in deinem Bett liegst und darüber nachdenkst. Bis morgen Shinichi und schlaf gut! ( ˘ ³˘)♥«
 

Aus reiner Neugierde las er die Nachricht noch, aber entschied sich dagegen zu antworten.

„Dieser Trottel.“, grummelte Shinichi leise und stand nun auf. Wenn er wüsste was gerade zwischen ihm und Kid vorgefallen war, würde er so einen schnulzigen Käse sicher nicht schreiben.

Müsste er morgen nicht so früh aufstehen würde er wohl jetzt seine Gedanken in einem Buch ersticken. Doch so musste er hoffen, dass er einfach aufhörte daran zu denken. Aber der Kuss und auch jetzt diese dumme Nachricht von Kaito ließen ihn einfach nicht los.

Frustriert seufzte er. Das würde eine verdammt lange Nacht werden.

 

I heard you're a player. So let's play a game. And whoever falls in love first? Loses.

Pfeifend lief Kaito die Straße entlang und schlug seinen Weg zu Shinichis Villa ein. Geschickt hatte er Aoko dazu gebracht Ran abzufangen, damit er sich selbst um den Detektiv kümmern konnte. Immerhin wollte er sehen wie er sich verhielt, nachdem er ihm als Kid einen Kuss verpasst hatte. Warum er das getan hatte? Das wusste er selbst nicht wirklich. Irgendwie war ihm danach gewesen und dieses Gefühl dabei war gar nicht so schlecht gewesen. Fröhlich klingelte er am Tor, als er endlich eingetroffen war. Kurz wartete der Meisterdieb, ehe er direkt nochmal klingelte und das Spiel immer wieder wiederholte.

„Ja...“, kam es total verschlafen von Shinichi.

„Guten Morgen.“, flötete Kaito in die Sprechanlage.

Kurz herrschte Stille und dann konnte er ein Seufzen hören, was Kaito leise kichern ließ.

Voller Vorfreude ging er durch das Tor und ließ sich von dem Detektiv die Tür öffnen.

„Was willst du hier?“, fragte ihn Shinichi wenig begeistert in seinem blauen Pyjama.

„Dich abholen. Immerhin geht heute unser Ausflug los.“

„Letzteres ist mir schon klar, aber wo ist Ran?“

„Beschäftigt“, erwiderte Kaito nur geheimnisvoll und lud sich dann selbst in das Haus ein.
 

Erneut kam ein schweres Seufzen von dem Detektiv und er folgte Kaito, als er die Tür geschlossen hatte.

„Ich gehe mich eben umziehen. Lass deine Finger bei dir und ich will alles wieder so vorfinden wie ich es gewohnt bin.“

Mit diesen Worten ließ er Kaito einfach stehen.

Dieser zog die Braue etwas hoch. Als ob er etwas klauen würde, doch ging er darauf nicht näher ein. Lieber beschäftigte er sich damit, das Wohnzimmer zu suchen und landete in der großen Bibliothek von Shinichis Vater.

Komplett in Gedanken bemerkte er nicht wie der Oberschuldetektiv zu ihm zurück kam.

„Willst du auch einen Kaffee?“

Die Frage ließ Kaito zusammen zucken, ehe er sich mit einem Lächeln umdrehte.

„Ja sehr gerne.“

Freudig lief er Shinichi direkt hinter her in die Küche.

„Du hast viele Bücher.“

„Mein Vater hat sie alle gesammelt.“

„Und du hast sie alle gelesen?“

„Den größten Teil.“, nickte Shinichi und machte sich daran, Wasser in die Maschine einzufüllen.

Kaito lehnte sich an die Küchenzeile und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Du hast viel Zeit, hm?“

„Meistens ja...“

Dabei drehte sich Shinichi zu Kaito und reichte ihm seine Tasse.

„Wenn nicht ein gewisser Dieb meint wieder etwas klauen zu müssen.“

Der Meisterdieb war unglaublich froh, dass er sein Pokerface so perfektioniert hatte, sonst wären ihm wohl für einen kurzen Moment die Gesichtszüge entgleist.

„Vielleicht hält er dich gerne auf Trab.“, witzelte er stattdessen und nahm die Tasse entgegen.

„Das obwohl er sich lieber auf die Schule konzentrieren sollte?“

Der prüfende Blick von Shinichi lag auf ihm, während er an seiner eigenen Tasse nippte.

„Worauf willst du hinaus?“

„Für wie dumm hältst du mich, Kaito? Ich bin ja schon überrascht, dass du nach der gestrigen Aktion hier persönlich auftauchst.“

Nun stockte der Meisterdieb tatsächlich.

Er wusste, dass er gestern etwas riskant gehandelt hatte. Aber dass Shinichi direkt die Verbindung zu ihm herstellte irritierte ihn gewaltig.

„Wie...?“

„Wie ich darauf komme?“, unterbrach ihn der Detektiv direkt.

„Ich bitte dich. Mit dem nötigen Abstand mag deine Tarnung ja gut sein, aber selbst du kannst gewisse Dinge nicht verändern.“

Dabei legte sich ein leichter Rotschimmer auf die Wangen von Shinichi und veranlasste diesen dazu, gleich nochmal an seiner Tasse zu nippen.
 

Kaito hatte komplett vergessen seinen Kaffee zu trinken. Das Ganze lief nicht wirklich wie er es sich gedacht hatte. Eigentlich war er hierhergekommen um ein bisschen nachzubohren und Shinichi dann aufzuziehen. Aber so wurde das nichts.

„Willst du mich jetzt der Polizei ausliefern?“, fragte er ihn einfach direkt und grinste ihm dabei frech zu. Ganz würde er sich sicher nicht aus der Bahn werfen lassen.

Wobei es ihm auf der Zunge brannte, welche Details Shinichi wirklich meinte. Eine Antwort würde er ihm sicher nicht geben.

„Hätte ich dir einen Kaffee angeboten wenn du sowieso gleich verhaftet wirst?“

„Es ist eine gute Möglichkeit, Zeit zu schinden.“

Leicht rollte Shinichi mit den Augen.

„Ich werde dich nicht ausliefern. Immerhin will ich dich bei einem deiner Coups schnappen. So machst du es mir ja doch schon etwas zu leicht.“

„Zu leicht?“, echote Kaito und nun war er es, der eine Braue hoch zog.

„Du rückst mir auf die Pelle. Schmierst mir Honig um den Mund und tauchst dann auch noch total arrogant auf. Also das nächste Mal wenn du denkst du müsstest einen Detektiv küssen, überleg dir das besser.“

Am Ende brummte Shinichi etwas Unverständliches in seine Tasse.

Kaito konnte man seine Überraschung wirklich gut ansehen, doch schnell war sein typisches Grinsen auf seinen Lippen.

„Es gibt nur 'einen' Detektiven den ich küssen will.“

Ein hustendes und ersticktes 'Was' kam von Shinichi, der verzweifelt mit Husten versuchte, nicht von Kaffee getötet zu werden.

„Ich meine das ernst.“

„Red keinen Stuss. Du willst doch nur, dass ich dich machen lasse was du willst.“, erwiderte er mit kratziger Stimme und hustete nochmal leise.

„Dein Süßholzgeraspel kannst du dir für deine Mädchengeschichten aufheben.“

Kaito stellte seine Tasse weg und ging auf Shinichi zu.

„Mir ist es sogar lieber wenn du da bist. Dann wird es aufregender.“

Bei diesen Worten stemmte er beide Arme an die Küchentheke neben Shinichi, um ihm so keine Möglichkeit zur Flucht zu lassen. Er ging nicht mal auf den Punkt der Mädchengeschichten ein. Wieso auch? Immerhin stimmte es nicht, was Shinichi sagte.

„Eigentlich hatte ich gedacht ich könnte dich ein bisschen aufziehen wenn ich hierher komme. Aber das ist auch nicht schlecht. Immerhin muss ich mich dann nicht zurück halten...“

„Zurück halten?“, kam es fragend von Shinichi, der sich in seiner Haut richtig unwohl fühlte, seit Kaito so nahe war.

„Nun... Ich habe dich als Kid geküsst, da wäre es komisch gewesen, hätte ich es jetzt wieder gemacht, oder?“

„Es ist auch komisch, dass du mich als Kid geküsst hast.“, erwiderte der Detektiv direkt.

„Dabei hatte ich das Gefühl dass es dir gefallen hat.“

„Als ob. Du bist ein Kerl und ein Dieb. Außerdem interessiere ich mich für... Ran...“ Am Ende seines Satzes wurde er immer leiser und wandte den Blick ab.

„So so... Dann solltest du Ran vielleicht einfach von deinen Gefühlen erzählen. Immerhin scheint sie auch nicht abgeneigt zu sein.“

Frech grinste ihm Kaito entgegen, während er eine Hand unter sein Kinn legte und ihn dazu zwang wieder in seine Richtung zu sehen. Dabei konnte er gut sehen, wie sehr es Shinichi missfiel, dass er ihn so in die Ecke drängte.

„Es geht dich nichts an wie ich damit umgehe. Wenn der richtige Zeitpunkt ist, mach ich das schon noch.“, wehrte sich der der Detektiv weiterhin und funkelte ihn dabei an.

„Und was würdest du tun wenn ich dich jetzt einfach wieder küssen würde?“

„Was...?!“ Man konnte Shinichi nur zu gut ansehen, wie überfahren er von der Frage war.

Aus Reflex versuchte dieser weiter nach hinten auszuweichen als Kaito ihm näher kam.
 

~
 

Der warme Atem des Diebes strich über seine Lippen und ließ Shinichi schwer schlucken.

Genau wie gestern Nacht war er komplett mit der Situation überfordert und verstand auch nicht wie Kaito das alles tun konnte.

„Wirklich angewidert wirkst du nicht, obwohl ich ein Kerl bin.“

Der arrogante Tonfall von Kaito ließ Shinichi schnauben.

Bevor er aber zu einem Konter ansetzen konnte, waren die Lippen des Diebes wieder auf den Seinen.

Dadurch, dass er bereits komplett an die Küchenzeile gedrängt war, konnte er nirgends hin. Doch selbst wenn er es könnte, sein ganzer Körper versteinerte einfach.

Doch schien es Kaito nicht wirklich zu stören, dass keine Reaktion von Shinichi kam.

Er bewegte weiter seine Lippen gegen die von Shinichi.

So sehr sich der Detektiv auch dagegen zu wehren versuchte, sein Körper fing an von alleine zu reagieren. So erwiderte er langsam und zögerlich den Kuss.

Das führte nur dazu, dass sich ein Lächeln auf Kaitos Züge stahl.

Wie er diesen Dieb doch verfluchte.

Gerade als Shinichi seinen letzten Widerstand über Bord werfen konnte, löste sich Kaito von ihm.

Schweigsam sahen sich die beiden in die Augen.

Shinichi verstand es einfach nicht. Weder die Reaktion von Kaito noch die seines Körpers. Aber es sorgte dafür, dass etwas Genervtes in ihm heran wuchs. Wieso war er dem Dieb so ausgeliefert?
 

„Wie wäre es mit einem Spiel.“

Seine Stimme war fast wie ein Hauchen und Shinichi erschauderte leicht.

Am liebsten hätte er den Dieb ein Stück von sich geschoben, aber das würde so wirken als hätte der Dieb wirklich gewonnen.

„Was für ein Spiel?“, hakte Shinichi skeptisch nach.

„Ich werde dir zeigen, dass du mir komplett ausgeliefert bist und dich in mich verlieben wirst...“

Shinichi schnaubte bei den Worten und wandte den Blick ab, ehe Kaito fortfahren konnte.

„Sollte ich mich komplett irren, hast du gewonnen.“

„Ich kann dir auch gleich sagen, dass du dich komplett irrst.“

„Tatsächlich?“, grinste Kaito frech und stahl ihm einen kurzen Kuss von den Lippen und dieses Mal drückte ihn Shinichi wirklich weg.

„Könntest du das lassen?“

„Nein.“, flötete der Dieb fröhlich.

Frustriert schnaubte Shinichi. Womit hatte er das verdient?!

„Der Gewinner des Spiels hat einen Wunsch frei. Egal was es ist.“

„Wieso sollte ich darauf eingehen?“, erwiderte der Detektiv und man konnte seiner Stimme nur zu gut anhören, dass er komplett fertig war von der Situation. Genervt massierte er sich die Nasenwurzel und fixierte dann wieder Kaito.

Allein dass er dieses selbstgefällige Grinsen ständig auf den Lippen hatte, nervte ihn total. Es war auch etwas, das er schon immer furchtbar fand wenn er es als Kid tat.

„Weil du nicht verlieren willst.“

„Als ob ich so einen Unfug verlieren würde.“

„Wenn du nicht mit machst wirst du es.“

Kaito wusste ganz genau, dass er damit Shinichis Ego kränkte.

„Ich werde sicher nicht bei so etwas mit machen. Außerdem kannst du dir deinen Wunsch schenken.“, wehrte Shinichi trotzdem ab, auch wenn es ihn etwas an Überwindung kostete. Aber auf ein Spiel von ihm würde er sich sicher nicht einlassen. Ganz verrückt war er noch nicht.

„Schade. Ich dachte wirklich, dass mehr Kampfgeist in dir steckt. Vielleicht sollte ich Ran dann lieber stecken, dass du Interesse an ihr hast, damit wenigstens irgendwas Spannendes auf der Klassenfahrt passiert.“ Mit diesen Worten seufzte Kaito theatralisch auf und trat dabei ein paar Schritte zurück.

„Du wirst ihr gar nichts sagen. Misch dich da nicht ein!“

„Aber wieso nicht? Wäre es dir unangenehm, weil du eigentlich an mir interessiert bist?“

Wie konnte ein einzelner Mensch nur so arrogant und selbstverliebt sein?

Schwer seufzte Shinichi.

„Du redest ziemlich viel Schwachsinn...“, brummte der Detektiv, legte den Kopf zurück und drückte sich dabei an die Küchenschränke.

„Lässt du mich nach der Klassenfahrt dann in Ruhe?“

„Sollte ich verlieren ja.“

„Natürlich verlierst du...“

Kurz schenkte er Kaito einen eisernen Blick und löste sich dann von der Küchentheke.

Schnell hatte er seine Tasse noch geleert, ehe er zur Tür ging.

„Trink leer und mach dich fertig. Wir kommen sonst zu spät.“

„Ist das ein Ja?“, fragte ihn Kaito begeistert und leerte ebenfalls seine Tasse.

„Zumindest kein Nein, aber bild dir darauf nichts ein.“

Amüsiert lachte der Dieb auf und ließ das Ganze so stehen. Shinichi würde sicher noch eine harte Nuss werden, aber das war es einfach wert.
 

Trotz allem kamen die beiden noch relativ pünktlich.

Viel hatte Shinichi eigentlich nicht mit Kaito reden wollen, aber dieser war einfach wie immer gewesen und schaffte es ihn wirklich in ein Gespräch zu verwickeln.

Es war aber auch nicht fair, wenn er anfing von Sherlock Holmes zu reden.

Im Gegensatz zu Ran schaffte er es halt wirklich so zu tun als ob es ihn interessierte. Oder vielleicht war es echtes Interesse? Doch was war schon echt an Kaito? Er konnte diesen Kerl einfach nicht einschätzen.

„Hey ihr beiden.“, wurden sie fröhlich von Aoko begrüßt, die Ran an ihrer Seite hatte.

„Guten Morgen.“, kam es von dieser und sie ließ einen aufmerksamen Blick über die beiden Jungs wandern.

Die beiden begrüßten die Mädchen ebenfalls.

Es dauerte nicht lange, da kabbelten sich Kaito und Aoko wieder, während Ran und Shinichi unbeteiligt neben dran standen.

Irgendwie hatte ihre Stimmung etwas Unangenehmes. Außerdem hatte Shinichi Ran gegenüber ein schlechtes Gewissen, jetzt wo das mit Kaito passiert war.

„Hast du wieder so lange gemacht?“, fragte Ran dann plötzlich und zog Shinichi damit aus seinen Gedanken.

„Hm..?“, machte er deswegen nur.

„Du siehst müde aus.“

„Gestern war einfach ein langer Tag.“

„Mein Vater kam auch total müde nach Hause.“, beschwerte sich dann Aoko, die das Gespräch mitbekommen hatte.

Das Grinsen von Kaito veranlasste den Detektiv, die Augen zu verdrehen.

„Ach stimmt, gestern hat Kaito Kid ja wieder zugeschlagen. Trotzdem wäre Schlaf wichtiger für dich.“

Der tadelnde Blick von Ran ließ Shinichi schwer seufzen.

„Ich weiß schon was ich tue Ran. Außerdem kann ich Kid nicht tun lassen was er will.“

Kurz warf er Kaito einen warnenden Blick zu, weil er schon ahnte, dass gleich etwas Selbstgefälliges von ihm kommen würde.

Dieser hob nur die Hände und grinste weiterhin frech.

Bevor sie aber die Gelegenheit hatten, das Gespräch zu vertiefen, wurden sie von den Lehrern zusammen gerufen.

Kurz wurde erklärt wie sie sich während des Fluges zu verhalten hatten und dass ein geplanter Zwischenstopp in Dubai zwischen ihnen und London lag. Danach wurden sie ihren Plätzen zugewiesen. Zu Shinichis Leidwesen landete er natürlich neben Kaito, weil sie ja in einer Gruppe waren. Nach einigen Beschwerden von Schülern die lieber neben jemand anderen sitzen wollten, hatten sie es endlich geschafft und konnten endlich den Flughafen betreten.

Die Prozedur bis zum Einstieg zog sich Ewigkeiten und Shinichi war froh, als er endlich auf seinem Platz am Fenster saß. Ohne große Widerworte hatte ihm Kaito diesen überlassen. Dankbar war er dem Dieb dafür schon.

Vor ihnen platzierten sich Ran, Sonoko und Aoko. Sonoko war einer dieser Schüler gewesen, die sich lautstark beschwert hatten sie würden lieber wo anderes sitzen wollen. Wenn sie schon nicht mit ihrer besten Freundin in einer Gruppe sein konnte, dann wenigstens im Flugzeug.
 

Eine kurze Durchsage des Piloten wies sie noch auf alles hin und dass er ihnen einen angenehmen Flug wünschte. Dann erhob sich das Flugzeug endlich in die Lüfte und etwas mehr als zwölf Stunden Flug lagen vor ihnen.

Viele der Schüler waren jetzt noch total aufgeregt und freuten sich über alles was in dem Flugzeug war. Aber Shinichi war sich sicher, dass sich das in den nächsten Stunden bestimmt legen würde. Immerhin waren sie wirklich lange unterwegs. Zum Glück war er selbst schon in London gewesen und wusste was ihn erwartete.

Müde stütze er seinen Kopf ab und begnügte sich damit, aus dem Fenster zu schauen.

„Habt ihr auch schon die Aufgaben bekommen, die wir in London machen sollen?“, fragte dann Aoko und setzte sich etwas auf, damit sie auch zu den Jungs nach hinten sehen konnte.

„Haben wir. Langweilig wird uns nicht.“, seufzte Sonoko schwer.

„Dabei hatte ich gehofft ich könnte viel Zeit damit verbringen meine große Liebe zu finden und ihr romantisch am Big Ben meine Liebe gestehen.“

Schwärmerisch faltete sie die Hände zusammen und schaute dabei an die Decke des Flugzeuges.

„Sonoko, das ist immer noch eine Klassenfahrt.“, schmunzelte Ran über das Verhalten ihrer besten Freundin.

„Ein bisschen Freizeit haben wir ja“, kicherte Aoko. „Außerdem sind wir damit endlich mal Kid los. Ich finde es furchtbar dass nur noch über ihn geredet wird.“

„Es wäre aber auch romantisch wenn ich Kid-sama in London treffen würde.“, sofort war Sonoko Feuer und Flamme damit.

Shinichi rollte mit den Augen. Wenn die wüssten. Das Kichern Seitens Kaito veranlasste ihn dazu ihm leicht den Ellbogen in die Seite zu boxen. Doch diesen amüsierte das Verhalten nur noch mehr, weswegen er etwas lauter lachte.

„Lach nicht!“, schimpfte Aoko direkt, die es komplett falsch interpretierte. „Mein Vater wird ihn garantiert noch erwischen, dann sehen wir ja wer zuletzt lacht.“ Fest nickte das Mädchen bei ihren Worten.

„Na das will ich mal sehen, wie er das schaffen will.“

Kurz lieferten sich die beiden ein Blickduell, ehe Ran einschritt.

„Ich denke darüber sollten wir uns keine Gedanken machen und lieber die Klassenfahrt genießen.“

Sie wollte nicht, dass schon wieder über so etwas geredet wurde. Immerhin sollte sich Shinichi mal auf etwas anderes konzentrieren. Zwar hatte sie die Aussage von Kaito etwas aus dem Trott gebracht. Aber er wollte sie sicher nur ärgern. Sie würde ihre Gelegenheit in London mit Shinichi bekommen.

Seine Schweigsamkeit schob sie darauf, dass er einfach nur müde war. Dass er aber mehr von dem Verhalten von Kaito genervt war, wusste sie nicht.
 

„Jetzt sei nicht so ein Miesepeter.“, schmunzelte Kaito und stupste ihm dabei gegen die Wange.

Seufzend schob Shinichi die Hand weg.

„Ich bin einfach nur müde.“, erwiderte er, weil er keine Lust hatte näher darauf einzugehen. Er war ja schon froh, dass die Mädchen sich jetzt nach gefühlten Stunden dazu entschlossen hatten, dass die Jungs uninteressant waren.

„Entschuldige, dass ich dich um deinen Schönheitsschlaf gebracht habe.“

Leicht zog der Detektiv eine Braue hoch und sah zu Kaito.

Er sah wirklich so aus, als würde es ihm leidtun, weswegen Shinichi nicht wusste was er dazu sagen sollte.

„Aber nach London hätte ich nicht die Zeit gehabt.“, rechtfertigte sich der Dieb vor ihm.

„Du musst dir jetzt keine Erklärung aus den Fingern saugen. Das ist merkwürdig.“

„Wieso?“, hakte Kaito amüsiert nach.

„Weil sich ein Dieb nicht bei einem Detektiven entschuldigen sollte...“, murmelte Shinichi. Er wollte nicht, dass jeder ihr Gespräch mitbekam. Schlimm genug, dass sie es hier im Flugzeug ausdiskutierten. Etwas in ihm wollte einfach nicht, dass es aufflog. Dafür würde er wohl auch einiges tun. Aber das lag sicher nur daran, dass er ihn bei einem seiner Coups schnappen wollte. Alles andere wäre einfach nur traurig.

„Hm? Macht dich das etwa verlegen?“

Das begeisterte Funkeln in Kaitos Augen führte dazu, dass Shinichi wieder den Blick abwandte und lieber aus dem Fenster schaute.

„Egal was ich sage, du denkst sowieso das was du willst.“

„Das stimmt.“, lachte Kaito und lehnte sich etwas mehr zurück.
 

Der Flug zog sich Ewigkeiten und durch das ständige Unterbrechen von Aoko oder Sonoko kam er nicht wirklich dazu zu schlafen. Das störte ihn schon etwas. Kaito ließ ihm wenigstens seine Ruhe und dann kamen die zwei ständig auf die Idee, irgendwelche dummen Fragen zu stellen.

Selbst Ran hatte gesehen, dass er lieber schlafen wollte. Doch es half ja nichts. So begnügte er sich damit, dass er immer mal wieder einnickte.

Die Stunden zogen sich wie Kaugummi und als sie endlich in Dubai ankamen, war die Erleichterung groß. Doch hatten sie dort nicht wirklich Freiheiten, immerhin hatten die Lehrer Angst, dass noch einer der Schüler verloren gehen konnte.

Deswegen blieben sie alle in einer Gruppe zusammen, bis der nächste Flug ging.

Die Sitzordnung war eine ähnliche und Shinichi ging schon davon aus, dass sie wieder belagert wurden, doch schien den Mädchen auch die Energie zum Reden ausgegangen zu sein.

So dauerte es nicht lange, bis er endlich mal richtig eingeschlafen war. Zwar war es nur noch ein Katzensprung bis nach London, aber ein bisschen Schlaf schadete ja nicht.

Im Schlaf bemerkte er auch nicht wie sein Kopf vom Fenster, langsam zu Kaito wanderte und auf dessen Schulter zum Liegen kam. Es war halt schon angenehmer als das kalte Glas.

Dieser störte sich auch überhaupt nicht daran, sondern lächelte lieber freudig.
 

„Wir sind da Shinichi.“, weckte ihn die Stimme von Kaito.

Verschlafen öffnete der Detektiv die Augen und brauchte einen Moment, bis er wusste wo sie genau waren.

Als er die Situation komplett erfasst hatte, rückte er direkt von Kaito ab.

„Gut geschlafen?“, wurde er nur frech gefragt, weswegen er einfach nur nickte.

Shinichi war gerade noch zu müde, um wirklich eine Antwort zu geben, außerdem hatte er auf der Schulter von Kaito geschlafen. Aber das war ja nur ein Versehen.

Viel Zeit zum Gedanken machen blieb ihm aber nicht, da sie direkt von den Lehrern angetrieben wurden, das Flugzeug zu verlassen.

Draußen wurde kurz durchgezählt und sie gingen zu einem Bus, der extra für diesen Ausflug angemietet wurde und sie zu ihrer Herberge brachte.

Viele freuten sich schon darauf, da die meisten einfach nur in einem Bett schlafen wollten.

Shinichi ging es bis vor kurzem auch noch so. Aber während der Fahrt wurde er wieder etwas wacher und seine Begeisterung für London kehrte mit einem Schlag zurück.

Begeistert sah er aus dem Fenster und fing an, Kaito einfach alles zu zeigen was sie aus dem Fenster sehen konnten. Dabei erklärte er ihm auch jede Kleinigkeit die er darüber wusste.

Kaito störte sich nicht daran, dass der Detektiv wie ein Wasserfall vor sich hin sprudelte, immerhin hörte er ihm gerne zu. Etwas, das Shinichi wirklich an ihm zu schätzen wusste. Ran war immer viel zu schnell gelangweilt von dem was er zu erzählen hatte, besonders wenn es um Holmes ging.
 

Die Fahrt mit dem Bus ging dank der Geschichtsstunde mit Shinichi wirklich schnell vorbei und sie konnten sich endlich ihre Herberge ansehen. Es war nichts protziges, aber vollkommen ausreichend für ihren Schulausflug. Einer der Lehrer ging hinein um alles abzuklären, während die anderen draußen warten durften.

Nach einiger Verzögerung kam er zurück und fing an anhand einer Liste alle in ihre Zimmer einzuteilen. Es waren lediglich Doppelzimmer. So wurden die Gruppen nicht komplett getrennt.

Im Inneren sah es ziemlich modern aus und während im Erdgeschoss die Rezeption und der Frühstücksraum waren, waren auf dem ersten Stock bis zum Vierten die Zimmer verteilt.

Die Jungs aus beiden Klassen waren auf dem Ersten und Zweiten, während die Mädchen die anderen zwei Stockwerke bekommen hatten. Zwar erwarteten die Lehrer schon, dass sich nicht alle die Geschlechtertrennung halten würden, aber es war einen Versuch wert.

Shinichi war mit Kaito in einem Eckzimmer auf dem zweiten Stock. Es war nicht riesig, aber es reichte für die Tage die sie hier waren. Das einzige was Shinichi wirklich ärgerte war, dass sie ein Doppelbett hatten. Am liebsten hätte er gefragt ob es nicht auch eines mit Einzelbetten gab, aber diesen Triumph würde er Kaito nicht gönnen. Dazu kam, dass er viel zu müde war, um sich jetzt noch um so etwas zu kümmern.

Müde setzte sich der Detektiv deswegen auf die eine Seite des Bettes und schloss kurz die Augen.

„Nicht gleich einschlafen.“, kam es von Kaito als er nur sah wie Shinichi die Augen zu machte.

„Tue ich nicht.“

„Du wirkst aber so.“

Leise brummte Shinichi und öffnete langsam die Augen.

„Bist du nicht müde?“

„Doch, aber ich bin es gewohnt lange wach zu bleiben.“, kam grinsend die Antwort und Kaito verschwand dann im Bad.

Shinichi nutzte die Gelegenheit um sich aus seiner Kleidung zu schälen und seine Schlafsachen anzuziehen. Es war zwar erst Nachmittag, aber sie hatten den restlichen Tag frei bekommen. Selbst die Lehrer mussten sich erstmal von dem Jetlag erholen. Deswegen ging es erst morgen in der Früh los für alle.
 

Als Kaito wieder aus dem Bad kam, lag Shinichi schon im Bett und schlief tief und fest. Eigentlich hatte der Dieb gehofft, dass er noch wach sein würde, aber das war nicht schlimm. Er hatte jetzt eine Woche Zeit, sich voll und ganz um den Detektiven zu kümmern.

Auch Kaito zog sich um und schlug die Decke zurück, um sich unter diese zu kuscheln. Der Ausflug nach London würde viel besser werden als er sich gedacht hatte. Nicht nur, dass er einen großartigen Coup vor sich hatte, nein Shinichi hatte sich auf sein kleines Spiel eingelassen und das gefiel ihm gut. Als sich der Detektiv auch noch zu ihm drehte, konnte er nicht anders als näher zu rutschen und einen Arm um ihn zu legen.

„Wir werden viel Spaß haben, Shinichi.“, schmunzelte Kaito und schloss nun auch die Augen.

Nur am Rande bemerkte er wie der Detektiv selbstständig etwas näher kam und sich an ihn kuschelte.

I want to be your favorite hello, and hardest goodbye.

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Wouldn't it be the perfect crime, if I stole your heart and you stole mine?

Die Fahrt zur Brücke war ziemlich ereignislos. Nur hatte sich Sonoko mit ihrer Gruppe perfekt auf die von ihnen abgestimmt. Was hatte Shinichi auch anderes erwartet? Damit machte er immerhin jetzt auch mit ihrer Gruppe Bekanntschaft. Da es sich durch fehlende Jungen nicht anders ausging war das eine Gruppe aus drei Mädchen und einem Jungen. Mit Sonoko waren es noch Keiko und Akako, ebenfalls Freunde von Aoko. Shinichi hatte seinen Arm aufgestützt und hörte der Unterhaltung nur mit halben Ohr zu. Anscheinend würden sie den Letzten der Gruppe vor Ort antreffen, da er gebürtiger Engländer war. Kaito schien davon nicht wirklich begeistert zu sein, aber Shinichi konnte nicht sehen wieso.

Was aber Keiko und Sonoko teilten, war ihre Leidenschaft zu Kaitou Kid und das führte dazu, dass Aoko ständig erwähnen musste, was für ein schlimmer Krimineller dieser war. Zum Leidwesen des Detektivs freute sich Kaito über diese Art von Aufmerksamkeit auch noch. Weswegen er immer wieder einwarf, dass Kid doch ziemlich cool war und Nakamori nur ein drittklassiger Polizist sei. Ran hatte sich schon lange aus dem Gespräch zurückgezogen und sah dann zu Shinichi.

„Alles in Ordnung?“

„Noch etwas gerädert vom Flug.“, meinte Shinichi auf die Frage hin. Er konnte ja schlecht sagen, dass ihm das Gespräch etwas auf den Geist ging.

„Das sollte sich ja bald gelegt haben. Außerdem haben wir viel anzusehen wenn wir da sind.“; versuchte ihn Ran aufzumuntern und lächelte ihm dabei leicht zu.

Gerade als Shinichi drauf antworten wollte, wurde ihm von hinten auf die Schulter getippt.

Fragend drehte er sich um und musterte Akako etwas verwirrt. Er wusste nicht wirklich, was sie von ihm wollte. Lediglich Kaito hatte ihm beim Einsteigen gesagt, dass er am besten einen Bogen um sie machen sollte.

„Ich hätte nicht gedacht, dass der Magier des Ostens zurückkehren würde.“, sagte sie geheimnisvoll und ihr Blick ruhte fest auf ihm.

„Eh...?“, machte Shinichi sichtlich verwirrt. Was wollte sie von ihm? Und wieso Magier?

„Akako, lass ihn in Ruhe.“, schritt Kaito direkt ein als er merkte, dass sich die Schwarzhaarige an seinen Lieblingsdetektiven gewandt hatte.

„Du solltest vorsichtig sein, aber ich helfe dir gerne wieder aus der Patsche.“, erwiderte sie und ließ den Blick weiter zu ihm schweifen. Wie üblich sah sie ihn besitzergreifend an und Kaito konnte sich schon denken, dass sie schon wieder einen Unfug geplant hatte, der sein Herz stehlen sollte.
 

Der Detektiv wollte gar nicht wissen, was gerade passiert war. Doch irgendwie hatte er kein gutes Gefühl bei Akako, weswegen er der Warnung von Kaito nachgehen würde. Sie hatte etwas Komisches an sich.

„Wer ist jetzt eigentlich der Letzte in eurer Gruppe?“, fragte Ran gerade, weswegen Shinichi seine Aufmerksamkeit wieder an sie richtete.

„Oh? Hab ich dir das noch gar nicht gesagt?“, fragte Sonoko überrascht, doch kam sie nicht dazu, mehr zu sagen, da der Bus anhielt.

„Wir sind da, steigt alle nacheinander geordnet aus.“, wies der Lehrer an und die Schüler taten wie geheißen.

Shinichi reihte sich als einer der Letzten ein, weil er sich sicher nicht raus quetschen würde.

Kaito gesellte sich direkt hinter ihn und beugte sich dabei nach vorne.

„Spring nicht im Dreieck wenn du siehst wer der Letzte in der Gruppe ist.“, bat er den Detektiven leise und grinste dabei schief.

Shinichi verstand immer noch nicht wirklich und zog grübelnd die Stirn zusammen. Jemand, der gebürtig aus London war.

Gerade als der Groschen fiel, sah er ihn auch schon.

„Ihr seid eine Minute und 24 Sekunden zu spät.“, stellte Saguru nüchtern fest und klappte dabei seine Taschenuhr zu, um sie wieder in der Hosentasche zu verstauen.

Der Meisterdieb verdrehte die Augen und musste Shinichi fast schon aus dem Bus ziehen, da dieser wie festgefroren stehen geblieben war.

„Schön dich wieder zu sehen, Hakuba.“, grüßte ihn Aoko begeistert.

„Die Freude ist ganz meinerseits.“, erwiderte er mit einem charmanten Lächeln und ließ den Blick durch die Gruppe schweifen. Dabei stockte er bei dem Anblick von Shinichi.

„So haben wir also endlich auch die Gelegenheit dazu, miteinander Bekanntschaft zu machen, Shinichi Kudo. Es war mir eine Freude, dich bei dem Wettstreit zu vertreten.“

Kaito sah fragend zwischen den beiden hin und her, doch schien sich der japanische Detektiv davon nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.

„Conan hat mir davon erzählt, es freut mich auch dich kennen zu lernen, Saguru Hakuba.“ Dabei streckte er ihm die Hand entgegen und die Geste wurde erwidert.

Kurz wurde geschwiegen ehe sich Aoko es sich zur Aufgabe machte, die Restlichen vorzustellen.

„Du kennst ihn gar nicht als …?“, setzte Kaito leise an als Frage und Shinichi schüttelte den Kopf.

„Nein ich bin ihm nie über den Weg gelaufen. Dank Heiji kam er auch nicht auf mich.“

„Da hast du Glück, er hat ein unglaublich gutes Gespür.“

„Ich hoffe du hast nicht vor hier etwas anzustellen, Kaito.“, sagte Saguru plötzlich an den Meisterdieb gerichtete.

„Ich weiß nicht von was du redest.“, erwiderte dieser lächelnd.

„Der Ausflug ist sehr gut geeignet, um dich im Auge zu behalten. Auch du solltest einen Blick auf ihm lassen.“, sagte Hakuba zu Shinichi.

„Wir sind im selben Zimmer, ich glaube ihn aus den Augen zu verlieren wird schwer.“, antwortete ihm der Detektiv schulterzuckend.

Noch bevor sie das Gespräch mehr vertiefen konnten, ging es endlich zur Tower Bridge.

Shinichi merkte direkt, dass die Augen von Akako und auch Saguru auf ihm ruhten.

Was hatten die nur mit ihm?
 

Geduldig wurden sie vom Lehrer genauestens aufgeklärt, was es über die Tower Bridge zu erzählen gab und dann durften sie sich frei bewegen und sich selbst ein Bild von allem machen. Dabei durften sie natürlich nicht die gestellten Aufgaben vergessen. Wobei die Fragen nicht sonderlich schwer waren. Es waren ein paar Jahreszahlen, die sie eintragen mussten und den Namen des Flusses, der unter der Brücke entlang ging.

Begeistert schrieb Aoko 'Themse' in das freie Feld und nickte zufrieden.

„Damit haben wir das erste schon fertig.“

„Dann können wir uns jetzt umsehen.“, sagte Ran erfreut und schnappte sich schon Shinichis Hand um diesen mit zu ziehen. Kaito grub dabei seine Hände in die Hosentasche und sah den beiden nach.

„Du solltest dich von ihm fern halten, er wird noch dein Geheimnis erfahren.“

„Akako ich sage es dir gerne immer wieder, aber da gibt es kein Geheimnis.“

„Wie du meinst, aber mach einen Bogen um ihn, er ist gefährlich.“

Doch antwortete ihr Kaito nur mit einem Schulterzucken. Immerhin wusste Shinichi bereits, dass er Kaitou Kid war. Deswegen gab es nichts, worüber er sich Sorgen machen müsste.

Viel mehr störte es ihn wie Ran den Detektiv hinter sich herzog.

„Ooohh! Kaito sieh mal!“ Da schnappte sich Aoko ihren Kindheitsfreund und zog in näher zum Geländer.

„Es fährt gleich ein Schiff unter der Brücke durch.“

Begeistert sah sie dabei zu, wie sich die Flügel der Brücke langsam nach oben klappten. Auch Ran hatte Shinichi freudig dorthin gezerrt.

Was der Detektiv zum Anlass nahm, Ran alles Mögliche über die Brücke zu erzählen. Dieses Lächeln, das er Ran dabei schenkte ließ Kaito leise seufzten. Vielleicht würde sie ihm doch noch gefährlich werden. Doch als ob Shinichi seinen Blick spürte, drehte er sich beim Sprechen etwas zu ihm und sah ihn fragend an.

Für den Mondscheindieb war es der perfekte Moment, einen Kussmund zu formen und so zu tun als würde er ihm einen Luftkuss zuwerfen. Allein wie der Detektiv verlegen die Mundwinkel verzog, reichte Kaito um leise zu lachen. Mit roten Wangen wandte sich Shinichi lieber wieder an Ran und erzählte weiter.

Nein, er hatte es immer noch in der Hand, doch wurde seine Aufmerksamkeit zurück zu Aoko gelenkt, die ihm einfach alles zeigen musste was auf der Themse entlang plätscherte.

Saguru interessierte sich am wenigsten für das Ganze, viel eher war er auf die kleine Geste von Kaito fixiert gewesen, die eindeutig an den japanischen Detektiven gerichtet war.

Ohne den Meisterdieb aus den Augen zu lassen, klappte er ein Notizbuch auf und schrieb dort ein paar Worte rein. Auch Akako war das Ganze nicht entgangen und sie schürzte leicht die Lippen. Sie durfte nicht zulassen, dass sich Kaito enger mit dem weißen Magier des Ostens anfreundete. Das würde nur viel zu gefährlich für ihn werden.

Durch Sonoko aber wurde auch die Gruppe wieder zusammen getrommelt, immerhin hatten auch sie noch ein paar kleinere Aufgaben zu erledigen.
 

Nachdem der Außenbereich ausführlich erkundet wurde, führte man sie tiefer in die Türme. Dort durften sie ebenfalls alles ansehen und wurden komplett über alles Geschichtliche aufgeklärt. Kaito wich in dieser Zeit kaum von Shinichis Seite. Da die Mädchen sowieso alles interessant fanden, waren diese stark darauf konzentriert. Umso besser für den Meisterdieb, der sein Augenmerk bei Weitem mehr auf dem Detektiven hatte.

Dass die andere Gruppe vor ihnen ging war auch von Vorteil, aber Hakuba hatte genau errechnet wie viel Zeit sie für die Besichtigung brauchten und wie viel Zeit noch für den Tower von London bleiben würde.

Am Ende kam der Maschinenraum, der noch aus der viktorianischen Zeit stammte. Selbst Sonoko ließ sich davon begeistern. Dort kam auch wieder Leben in den Detektiven, der bisher alles zwar neugierig gemustert hatte, aber nicht so hin und weg war wie die Mädchen.

Die ganzen Maschinen schienen ihm da schon besser zu gefallen, außerdem konnte er sich darüber den Kopf zu zerbrechen, wie alles funktionierte beim Hochlassen der Brücke.

Während Shinichi stehen geblieben war um es etwas genauer zu mustern, hatte Kaito schon zu den Mädchen aufgeschlossen.

„Du solltest dich von Kaito fernhalten.“, meinte Hakuba zu Shinichi, der sich zu ihm gesellt hatte, als ihm auffiel das er allein war.

„Hm?“, machte Shinichi fragend und sah dabei auf.

„Dir ist es doch auch schon aufgefallen, immerhin habe ich in der Zeitung gesehen, dass auch du schon Kaitou Kid gegenüber gestanden hast.“

Skeptisch zog der Detektiv die Braue hoch.

„Was hat jetzt das eine mit den anderem zu tun?“, fragte er ihn wenig glaubwürdig.

Nun musste Saguru doch lachen.

„Ich weiß nicht wieso du ihn deckst, aber du weißt, dass Kaito Kid ist, oder etwa nicht?“

Leise seufzte der junge Kudo.

„Also war es dir klar.“

„Wenn du dir so sicher bist, wieso gehst du nicht zur Polizei?“, fragte ihn Shinichi nun einfach.

„Mir fehlt es leider an Beweisen, aber bei diesem Schulausflug kann ich vielleicht ein paar finden. Außerdem wäre es von Vorteil, würden wir uns dafür verbünden.“

„Ich werde dir sicher keine Hilfe sein.“, schlug er direkt aus und verschränkte dabei die Arme vor der Brust.

„Mein Ziel ist es, Kaitou Kid bei einen Coup zu schnappen, alles andere missfällt mir.“

Er umging es auch, Kaito und Kid in einem Satz zu nennen, sollte Hakuba denken er wüsste es. Zugeben würde er es sicher nicht.

Überrascht sah ihn dieser aber bei seinen Worten an, doch bevor er weiter nachhaken konnte, fiel ihnen Kaito ins Gespräch.

„Was treibt ihr den so abseits der Gruppe?“, fragte er so überschwänglich wie immer, aber Shinichi konnte ihm gut ansehen, dass es ihm nicht gefiel.

„Ich hatte etwas, das ich Shinichi fragen wollte. Immerhin kann es nicht schaden, Verbündete zu haben, um dich dingfest zu machen.“

Mit diesen Worten ließ er die beiden zurück und schloss wieder zu seiner Gruppe auf.

„Du hast mir nie gesagt, dass Hakuba es auch weiß.“ Der Vorwurf in Shinichis Stimme war kaum zu überhören. „Und diese Akako scheint dir auch auf die Schlich gekommen zu sein.“

„Die zwei haben aber viel weniger Beweise als du. Also mach dir keinen Kopf. Die zwei sind mir nicht gefährlich.“, grinste Kaito nur, doch ließ er es direkt als er die ehrliche Sorge in Shinichis Augen sah.

„Mach was du willst, aber frag mich nicht um Hilfe wenn du es verbockst.“, sagte der Detektiv dann und wollte gerade gehen, als ihn Kaito am Handgelenk packte.

„Bist du sauer?“

„Nicht sauer. Eher überrascht wie sorglos du eigentlich damit umgehst.“

Fest sah er dem Meisterdieb dabei in die Augen.

„Dir ist schon klar, dass egal was für Gründe du hast, du ein Krimineller bist oder? Nach dem Gefängnis kommt nichts mehr für dich.“

Nun musste Kaito doch wieder lächeln, nur viel sanfter als davor.

„Du musst dir doch nicht so viele Sorgen machen.“

„Ich mach mir doch keine Sorgen.“, stritt dieser direkt ab und wollte nun wirklich gehen, doch der Griff um sein Handgelenk wurde sogar noch etwas fester.

„Danke, Shinichi.“, sagte der Mondscheindieb und beugte sich zu ihm, um einen kurzen Kuss auf seine Lippen zu platzieren.

Mit roten Wangen wandte Shinichi den Blick ab und grummelte leise. Wie sollte er sich denn keine Sorgen machen, wenn der Idiot so gedankenlos war.

„Lass uns wieder zurück zu den anderen.“, sagte Kaito fröhlich und zog Shinichi dabei mit sich. Dieser wehrte sich nicht mal dagegen.
 

Beiden war entgangen, dass Akako sich bereits auf die Suche nach ihnen gemacht hatte und sie alles mit angesehen hatte. Fest überzeugt dachte sie immer, dass Kaito etwas von Aoko wollte, aber anscheinend hatte sie sich komplett geirrt.

Etwas überrumpelt von der Szene kehrte auch sie langsam zurück.

Das würde all ihre Pläne durcheinander bringen und was war, wenn der Detektiv nur mit Kaito spielte, um ihn bei der Polizei verraten zu können? Nein, das durfte sie nicht zulassen.

Etwas fragend sah sie Shinichi an, als diese ihn mit lodernden Blick beobachtete.

Kaitos Klassenkameraden waren definitiv alle seltsam. Da war er doch recht glücklich, dass Kaito mit Aoko zu ihnen gekommen war.

Alles andere wäre ihm zu stressig geworden.

Am Ende hatten die zwei die restliche Führung verpasst und die anderen waren schon bereit, weiter zum Tower von London zu gehen. Wobei sie dafür nochmal die komplette Brücke überqueren mussten.

Es beschwerte sich aber niemand, weil sie nochmal den schönen Blick über die Themse genießen konnten.

Seit der Sache im Maschinenraum liefen Shinichi und Kaito sogar noch ein Stück näher nebeneinander. Ran und Aoko gingen vor ihnen und unterhielten sich voller Elan über das Gesehene.

Der Lehrer verkündete auch, dass sie vorm Tower von London eine Mittagspause machen würden.

Immerhin waren sie jetzt schon einige Stunden unterwegs und von der netten Pension hatten sie alle Lunchboxen bekommen.

Sonoko kam das gerade Recht, immerhin konnte sie so wieder Zeit mit ihrer besten Freundin verbringen und auch Keiko gesellte sich nur zu gerne zu ihnen. So suchten sie sich einen Platz im Schatten, wo sie alle zusammen essen konnten. Hakuba setzte sich direkt Kaito gegenüber, um ihn im Blick zu haben, während Akako zwar nahe genug saß um mit reden zu können, aber auch etwas abseits um die Lage zu überwachen.
 

„Bald sehen wir den Koh-i-Noor.“, schwärmte Aoko und biss dabei in ihr Onigiri. Die Leute von der Unterkunft hatten sich extra die Mühe gemacht, japanisches Essen für sie zu machen, damit sie sich auch wohl fühlten.

„Darauf freue ich mich auch sehr.“, nickte Ran direkt erfreut. „Er ist in Echt bestimmt wunderschön.“

Nur kurz ließ Shinichi den Blick zu Kaito schweifen, immerhin wusste er ja was er vorhatte. Ihm spielte es wohl richtig gut in die Hände, dass sie am ersten Tag dorthin gingen, aber so konnte auch er sich etwas umsehen. Nicht, dass er Kaito helfen wollte, aber Schauen kostete nichts.

Auch Saguru hatte seine Augen wachsam auf Kaito. Er glaubte nicht daran, dass er als Kaitou Kid pausieren würde, obwohl er in London war. Auch ihm kam nur der Koh-i-Noor in den Sinn, was für ihn interessant sein konnte.

„Onkel Jirokichi hätte ihn ja gerne in seiner Sammlung, aber die Königsfamilie wird ihn niemals verkaufen.“, seufzte Sonoko schwer und schob sich noch einen Bissen in den Mund.

„Er ist immerhin ein Schatz der Königsfamilie und es gibt viele Gerüchte darum.“, warf Shinichi ein. Wobei er sich schon denken konnte, wieso der Alte den Diamanten unbedingt haben wollte. Immerhin wäre er perfekt um Kid herauszufordern.

„Gerüchte?“, fragte nun Ran und sah zu ihrem Kindheitsfreund.

„Der älteste Mythos zu dem Stein geht über 5000 Jahre zurück, als ein großer Juwel des Sanskrit-Epos. Außerdem sollen sich angeblich schon die Hindu-Götter um ihn gestritten haben. Wirklich nachverfolgen kann man das aber nicht mehr.“, erklärte er ihn aller Ruhe und merkte dabei gar nicht, wie ihm jeder aufmerksam zuhörte.

„Woher weißt du sowas?“, fragte nun Keiko total überrascht.

„Irgendwo mal gelesen.“, meinte Shinichi nur schulterzuckend.

„Das ist normal. Er kann sich sowas einfach gut merken.“, lachte Ran leise. Das beeindruckte sie einfach an Shinichi. Sie konnte ihn so gut wie alles fragen und er wusste es einfach.

„Umso besser passt der Stein zu Kaitou Kid.“, sagte Kaito leise zu Shinichi und kicherte dabei.

„Du solltest dir das wirklich aus dem Kopf schlagen.“

Doch ein Blick reichte dem Detektiv, um zu wissen, dass er es nicht tun würde.

„Er wird ja zusammen mit den britischen Kronjuwelen gelagert, da wäre es kein Wunder wenn sich Kaitou Kid irgendwann dazu entscheiden würde ihn sich zu holen.“, warf nun Sonoko ein.

„Es wäre so romantisch, meinen Kid-sama hier in London zu treffen.“ Erneut fingen ihre Augen an zu leuchten und sie faltete die Hände dabei zusammen.

„Du solltest viel mehr an Makoto denken...“, seufzte Ran leise. „Er ist immerhin ein Verbrecher.“, setzte Aoko direkt nach. Sie konnte es einfach nicht gut heißen, dass Sonoko so für ihn schwärmte.

Shinichi war nur immer wieder überrascht, wie schnell sich das Thema um das Alter Ego von Kaito drehen konnte.

„Ich glaube nicht, dass er extra dafür nach England kommen würde.“, sagte Keiko nachdenklich. „Immerhin schlägt er doch nur in Japan zu.“

„Früher war er auf der ganzen Welt tätig.“, mischte sich nun auch Hakuba in das Gespräch ein. „Es wäre also nicht verwunderlich, wenn er sich auch hierher verirren würde.“

Schweigsam aß Shinichi in Ruhe auf. Er wollte mit diesen Gesprächen nichts zu tun haben, aber das ließ Hakuba nicht auf sich ruhen.

„Außerdem, wenn es jetzt passieren sollte, ist der Sherlock Holmes der Neuzeit und auch meine Wenigkeit anwesend. Er wird kein leichtes Spiel haben.“, schmunzelte Saguru und sah zu Shinichi.

„Halt mich da raus. Ich bin im Urlaub.“

„Genau. Shinichi arbeitet sowieso schon zu viel, da braucht er nicht auch noch Fälle in London aufklären.“, warf Ran direkt ein und nickte etwas. Sie wollte nicht, dass sich Shinichi auch noch in diese Sache rein steigerte. Schlimm genug, dass sie ihn vor London nicht mehr gesehen hatte bis heute. Immerhin wollte sie ihm immer eine Antwort geben, aber dazu kam es einfach nie.
 

Nach dem Essen führte sie der Lehrer näher an den Tower von London heran und sagte ihnen, dass sie zwar Aufgaben hatten, aber vorerst die Konstellation der Gruppen irrelevant waren. Immerhin würden sie ja zusammen von jemanden da durchgeführt werden.

Das war der perfekte Moment für Akako. Schnell hatte sie ihre Arme um den von Kaito geschlungen.

„Lass es uns zusammen ansehen, Kaito.“, sagte sie zu ihm und lächelte ihm dabei zu.

Etwas verwirrt sah er sie an. Eigentlich hatte er vor, wie schon bei der Brücke, wieder in der Nähe von Shinichi zu bleiben. Aber aus diesem Plan wurde nichts, da Aoko, ohne etwas von Akako gesagt bekommen zu haben, seinen anderen Arm nahm.

„Das klingt lustig. Lasst uns zusammen durch.“

Dabei zogen die beiden den armen Jungen schon ein Stück zum Eingang.

„Er ist wirklich beliebt in der Klasse...“, sagte Ran etwas überrascht.

„Bei so einem Charmeur ja auch kein Wunder.“, meinte Shinichi nur schulterzuckend. Ihn störte es ja nicht was er trieb, das dachte er zumindest.

„Dann können wir uns alles in Ruhe ansehen.“

„Genau, lasst uns gehen.“, fiel ihr Sonoko ins Wort und lief direkt los.

Leise seufzte Ran und schenkte Shinichi ein aufbauendes Lächeln. Sie folgte ihrer besten Freundin.

Noch während er sich wieder in Bewegung setzte, gesellten sich Keiko und Hakuba zu ihm.

„Dann sind wir wohl das Schlusslicht.“, kicherte Keiko. Sie hatte schon die ganze Zeit gewartet, wenigstens etwas in Ruhe mit Shinichi reden zu können.

„Solange wir nicht zurück gelassen werden.“, schmunzelte Shinichi und ging auch mit den beiden los.
 

Der Tower von London war bei Weitem interessanter für Shinichi als die Brücke. Es gab so viel zu sehen und sie wurden wirklich durch alle Räumlichkeiten geführt und bekamen dazu unglaublich viel erzählt. Die meisten hatten ihr Augenmerk schon viel mehr auf die Sachen zum Anschauen gewandt, während der Meisterdetektiv einfach an den Lippen ihres Reiseführers hing.

Es war wirklich Wissenswertes dabei. Klar wusste er auch schon eine Menge selbst, es aber vor Ort nochmal zu erfahren, war doch etwas anderes.

Auch Hakuba hielt sich die ganze Zeit in seiner Nähe auf und hörte dem Mann zu. Wobei er es eher tat, um ein Auge auf Kaito zu haben. Doch dieser wirkte eher, als würde ihn das alles nicht interessieren und kabbelte sich mit Aoko, die einfach nicht von ihm abrücken wollte. Auch Akako belagerte den Armen viel zu sehr.

Nachdem sie die unterschiedlichen Türme durch hatten, kam endlich der Teil für den sich Kaito am meisten interessierte. Die Kaserne.

Dort war die gesamte Ausstellung aufgebaut. Außerdem waren dort nicht nur die Kronjuwelen, sondern auch der Koh-i-Noor. Alle wurden sie auf einen Fahrsteig geführt und wurden so bequem durch die Ausstellung gefahren. So konnte jeder Eintreffende besser überwacht werden und gleichzeitig blieb man so zusammen.

Die Sicherheitsmaßnahmen waren noch beeindruckender als Kaito erwartet hätte.

Es standen überall Wachen, wo es genug Platz dafür gab und man konnte unschwer erkennen, dass sie alle bewaffnet waren. Dazu kam, dass jeder noch so kleine Winkel von einer Überwachungskamera überwacht wurde. Die Kronjuwelen selbst waren in einer wunderschönen gläsernen Vitrine aufbewahrt. Auch die verschiedenen Kronen thronten in einer. Die Krone mit dem Koh-i-Noor wirkte natürlich am Protzigsten. Während Kaito unauffällig die Wachen und Kameras zählte, hatte sich auch Shinichi daran gemacht, die Sicherheitsmaßnahmen unter die Lupe zu nehmen. Es war wirklich reiner Wahnsinn, hier etwas stehlen zu wollen. Noch dazu würde sich Kaito sicherlich ankündigen. Das konnte er einfach nicht schaffen.

Der wachsame Blick von Hakuba sorgte dafür, dass der Meisterdieb seine Aufmerksamkeit lieber mehr wieder auf Aoko richtete, damit er keinen Verdacht schöpfte. Es reichte vorerst, dass Jii und Shinichi von seinem Plan wussten. Immerhin wollte er zwar eine Ankündigung schreiben, aber zu viel Zeit zum Vorbereiten wollte er ihnen nicht lassen. Es würde nämlich kein leichter Coup werden. Doch das war ihm klar gewesen, als er die Idee dazu gehabt hatte.

Voller Geduld und obwohl ihm kaum einer zuhörte, erklärte ihnen der Reiseführer die Geschichte des Diamanten, der auch 'Berg des Lichts' genannt wurde. Außerdem erzählte er auch, welche schlimmen Gerüchte sich um ihn rankten, sodass man sogar sagte dass er verflucht sei.

Shinichi hörte ihm die ganze Zeit mit einem Ohr zu. Doch hatte er angefangen, lieber Kaito zu beobachten. Die Dynamik zwischen ihm und Aoko erinnerte ihn stark an sich selbst und Ran. Das lag wohl daran, dass auch die beiden sich schon so ewig kannten.

Trotzdem war da etwas, das ihn störte. Er konnte es nicht beschreiben, aber er kam auch von dem Gedanken nicht los. Dabei wollte er sich doch konzentrieren um einen Weg zu finden, dass er Kaito diesen Schwachsinn wieder ausreden konnte.

„Was glaubst du? Wird Kaitou Kid hier zuschlagen?“, fragte ihn Hakuba plötzlich.

„Was...?“, fragte Shinichi etwas überfahren, ehe er die Frage nochmal für sich selbst im Kopf wiederholte.

„Er wäre verrückt und außerdem, wie soll er von Japan hierher kommen?“, erwiderte er dann ebenfalls fragend.

„Es ist wirklich interessant, dass du ihn so deckst. Aber ja, es wäre wirklich verrückt.“, nickte Saguru langsam und legte nachdenklich einen Finger ans Kinn.

Es freute Shinichi nicht wirklich, wie Hakuba mit allem umging was man ihm sagte, es war als würde er jedes Wort bis auf das kleinste Detail analysieren. Ihm war schon klar, dass Hakuba längst wusste, das er Kids Identität herausgefunden hatte, aber auf die Nase würde er es ihm nicht binden. Wieso auch? Beweise hatte er so gesehen auch keine. Nur das Wort von Kaito, aber das würde er ihm sicher nicht sagen.
 

Zeitgleich bemerkte er den Blick von Kaito nicht. Diesem behagte es nicht, wie Hakuba ständig um seinen Detektiven schlich. Das bedeutete nichts Gutes. Dass der Detektiv aus London bereits vermutete, dass er einen Coup plante, war ihm klar. Trotzdem sollte er Shinichi da nicht mit hinein ziehen. Ihm hatte er es auch nur gesagt, damit er ihn nicht anlügen musste. Immerhin hatte er es ja direkt erraten.

Am Ende der Ausstellung, wurden ihnen nur noch ein paar Kleinigkeiten erzählt, ehe sich der Reiseführer verabschiedete. Alle waren von den ganzen Sachen so abgelenkt gewesen, dass komplett vergessen wurde, dass sie ja noch Aufgaben zu erledigen hatten.

Das war der perfekte Moment von Shinichi, sich endlich von Hakuba lösen zu können, ohne unhöflich zu wirken. Er musste ja nicht auch noch Öl ins Feuer gießen. Schlimm genug, dass er ihn nicht in Ruhe ließ. Ein bisschen konnte er schon verstehen, wieso Heiji nicht mit ihm klar kam.

„Das war wirklich ein wunderschöner Schatz.“, schwärmte Ran und Aoko nickte direkt bei ihren Worten.

Kaito strich ihm sanft über den Handrücken als er sich wieder zu ihnen gesellte. Fragend sah Shinichi zu ihm und bekam dafür ein verführerisches Lächeln, was dafür sorgte, dass er errötete und lieber zu den Mädchen sah. Wieso machte er das jedes Mal? Wobei ihn fast mehr interessierte, wieso es ihn jedes Mal so verlegen machte. Stattdessen drückte er seinen Ellbogen leicht in die Seite von Kaito und konnte ein unterdrücktes Lachen hören.

Dass das alles unter stetiger Beobachtung von Akako stand, fiel nur Kaito auf. Es wäre echt schöner gewesen wenn er mit Shinichi hier allein war. Aber er würde die andere Gruppe kaum los bekommen, wegen Sonoko. Die würde es schon so drehen, dass sie dort war wo Ran sich befand. Egal was sie dafür tun musste.

Aoko sorgte aber dafür, dass er nicht viel Zeit hatte sich darüber zu ärgern, denn sie hielt ihnen bereits die Aufgabenliste unter die Nase. Diese war bei Weitem länger und schon etwas schwieriger. Es gab Einiges zum Ausfüllen. Aber da Shinichi und Kaito die meiste Zeit aufgepasst hatten, war auch das kein Problem. So kamen sie gut voran und Aoko nickte zufrieden.

„Wenn wir weiter so gut sind, wird der Rest auch ein Klacks.“, sagte sie erfreut.

„Natürlich und dann haben wir auch genug Zeit alles in Ruhe anzusehen.“, freute sich auch Ran.

„So schwer sind die Aufgaben ja nicht.“, meinte Shinichi schulterzuckend.

„Du weißt das doch auch sowieso schon, ohne hier eine Führung zu bekommen.“, schmunzelte seine Kindheitsfreundin.

„Nicht alles.“

„Aber das Meiste.“

„Hättest ja auch mal ein Bisschen darüber lesen können.“, erwiderte Shinichi mit einem leichten Lächeln.

„Du hast es doch nur wegen Sherlock Holmes gelesen.“

„Nicht ausschließlich.“, grinste der Detektiv nun. Eigentlich hatte er sich schlau gemacht, als er das erste Mal mit Ran hier gewesen war. Immerhin wollte er ihr ja was erzählen können, wenn es soweit war. Aber das lag schon so weit in der Vergangenheit, dass er damit nicht anfangen wollte. Besonders wegen dem Punkt, dass er ihr indirekt gesagt hatte dass er sie liebte. Shinichi hoffte ja immer noch, dass sie es wieder vergessen hatte, aber irgendwie glaubte er nicht an dieses Glück.

Ran hatte bei seinen Worten leise gelacht und folgte nun den anderen, die ebenfalls schon fertig waren.

„Ihr zwei versteht euch echt gut.“, sagte Aoko neben ihr leise.

„Wir kennen uns ja auch lange.“, erwidert Ran verlegen.

Wissend grinste ihr Aoko entgegen und stieg vor ihr in den Bus.
 

Auch Kaito und Shinichi stiegen ein, wobei ihm Kaito wieder den Fensterplatz ließ und sich neben ihn setzte.

Viele im Bus beschwerten sich, dass sie total den Hunger hatten und hofften, dass es in der Pension wieder etwas gab. Immerhin waren sie jetzt den ganzen Tag unterwegs gewesen und es fing bereits an zu dämmern.

Doch als sie sich erneut der Tower Bridge nährten, lohnte es sich, dass sie so lange unterwegs waren. Der Ausblick war wunderschön, wie die Sonne den Abendhimmel in ein sanftes Rot-Orange tauchte. Sonoko fing wieder an zu schwärmen, wie gerne sie jetzt hier mit ihren Freund wäre und schloss vor lauter Träumerei wieder die Augen.

Hakuba war nicht mal wieder mit gekommen. Da er ja in London wohnte, wollte er lieber in seine Wohnung und würde morgen wieder an ihrem Ziel warten. Akako hatte sich nach hinten verzogen und ließ sich von verschiedenen Jungs die Füße küssen. Was Shinichi überhaupt nicht verstehen konnte. Sie war ihm viel zu suspekt einfach.

Ran und Aoko klebten beide total am Fenster und beobachteten die Sonne, wie sie immer tiefer wanderte. Doch lange konnten sie nicht hinschauen, da sie relativ flott über die Brücke kamen und auch schon die ihre Pension ansteuerten.

„London ist schon echt anders als Tokio.“, seufzte Aoko und sah dabei zu Ran.

„Ja es ist wunderschön hier. Als ich das erste Mal hier war, konnte ich meine Augen auch von nichts abwenden. Wobei es mir immer noch so geht.“, sagte die Oberschülerin mit einem breiten Lächeln.

„Du hättest mich da mitnehmen sollen.“, beschwerte sich Sonoko direkt.

„Naja es hat sich so spontan ergeben, nicht wahr Shinichi?“; dabei drehte sie sich auch noch zu ihm um.

„Irgendwie schon...“, wich dieser dem Ganzen aus.

„Es war echt schade, dass du danach gleich wieder weg warst.“

Ihre Enttäuschung war nicht zu überhören und versetzte Shinichi einen Stich vom schlechten Gewissen.

„Dafür ist er jetzt ja da.“, warf Kaito ein und grinste schief. „Immerhin muss er mich unterhalten, da kann er sich nicht einfach wieder aus dem Staub machen.“

Mit diesen Worten zwinkerte er dem Detektiven zu und er schüttelte etwas den Kopf.

„Träum weiter, dass ich dein Alleinunterhalter werde und für einen Fall würde ich dich sofort sitzen lassen.“

„Argh...“, sagte Kaito gespielt verletzt und fasste sich dabei dramatisch ans Herz. „Deine Worte sind so schmerzhaft, dabei dachte ich unsere Freundschaft ist noch enger geworden heute.“

Shinichi verdrehte bei der Reaktion die Augen.

„Wenn du mal weniger ein Idiot bist, könnten wir darüber reden.“

„Aber du magst es doch, wenn ich ein Idiot bin.“

„Red dir ja nicht so etwas ein.“, wehrte Shinichi direkt ab, als ob er es mochte wenn er ihn so aufzog.

„Dabei macht es so viel Spaß.“ Mit diesen Worten kam er ihm doch gefährlich nahe und der Detektiv musterte sein Gegenüber überrascht.

„Der Spaß ist dabei aber einseitig.“, erwiderte er bei Weitem leiser als er vorhatte.

Etwas verwirrt sahen die beiden Mädchen zwischen ihnen hin und her. Egal was Shinichi sagte, die zwei wirkten als würden sie sich ewig kennen und dass sie bereits wirklich gute Freunde waren.

„Mach weiter so, Kaito. Shinichi tut es mal ganz gut, wenn sich wer mit ihm messen kann.“, warf Sonoko in das kleine Geplänkel an.

„Oh? Ich bin dir also ein würdiger Gegner?“, fragte Kaito scheinheilig und Shinichi zog eine Braue hoch.

„Nur mit der passenden Ausrüstung.“, konterte der Detektiv nun doch, obwohl er eigentlich überlegt hatte, nichts dazu zu sagen. Immerhin wollte er nicht zu viel sagen und die Tarnung von ihm gefährden, aber da machte er sich wohl noch mehr Gedanken als der Dieb selbst.

Sonoko schüttelte über die beiden den Kopf und wandte sich lieber wieder an Ran und Aoko, die ein Gespräch mit Keiko angefangen hatten.

Es dauerte auch nicht viel länger, da waren sie zurück an der Pension.

Die anderen Gruppen kamen auch langsam wieder zurück und am Ende konnten sie sich alle im Speisesaal einfinden. Dort wurden die Zettel für die heutigen Aufgaben eingesammelt, diesen gab Aoko auch total stolz ab. Immerhin hatten sie echt gute Arbeit geleistet, ihrer Meinung nach.

Kurz darauf folgte das Essen und alle waren freigestellt von allem. Sie sollten sich nur ordentlich benehmen und ja in ihrem eigenen Zimmer schlafen gehen.

Nichts, was Shinichi störte. Kaito und er verabschiedeten sich nämlich von den Mädchen und kehrten direkt in ihr Zimmer zurück.

Da sie in diesem direkt ein Bad hatten, duschte Shinichi, als er alles dafür zusammen gesucht hatte. Das tat nach so einen Tag wirklich gut.

Erfrischt kam er zurück und ließ sich auf das Bett fallen.

„Schon wieder müde?“

„Nur etwas erschöpft.“, erwiderte der Detektiv mit einem leisen Gähnen.

„Aber nicht, dass du schläfst wenn ich zurück komme.“, grinste Kaito und verschwand nun auch im Bad.
 

Doch Shinichi war viel zu wach, um schlafen zu können. Es war überraschend, dass sich Kaito wirklich daran gehalten hatte und die Finger von ihm gelassen hatte. Bis auf den Kuss. Aber den fand er nicht mal wirklich schlimm. Es war in Ordnung gewesen. Geistesabwesend strich er sich selbst über die Lippen und seufzte leise. Je mehr er darüber nachdachte, desto mehr hatte er das Gefühl, dass es sowieso nichts brachte, sich großartig zu wehren. Noch würde er aber nicht aufgeben. Immerhin hatten er und Kaito noch ein Spiel am Laufen.

Zwar ging er immer noch davon aus, dass er es gewinnen würde, trotzdem wollte er Kaito nicht einen Moment das Gefühl geben dass er es verlieren könnte.

„Du bist echt noch wach.“, sagte Kaito überrascht und kam nur mit dem Handtuch um die Hüften aus dem Bad.

„Hab ich doch gesagt.“, meinte Shinichi und vermied es, Kaito anzusehen.

Natürlich fiel dem Mondscheindieb auf, dass der Blick direkt wo anders hinging als er aus dem Bad kam.

„Bin ich dir nicht attraktiv genug?“, fragte er den Detektiv mit gespielt trauriger Stimme.

„Wie kommst du darauf?“, erwiderte Shinichi sichtlich verwirrt und sah nun doch zu ihm.

„Du siehst mich nie an.“

„Red keinen Blödsinn.“, grummelte er leise. „Zieh dir lieber was an.“

„Wieso? Verlegen? Oder gleich unanständige Gedanken?“

„Was?! Nein natürlich nicht.“, stritt Shinichi energisch ab und richtete sich dafür sogar auf.

„Sicher, Sicher?“, fragte Kaito trotzdem nach und kam nun zu ihm aufs Bett. Dabei war er wieder schneller über Shinichi als dieser reagieren konnte.

Der Detektiv schwieg aber auf seine Frage hin, er würde sich sicher nicht auf dieses alberne Spiel einlassen.

„Du verstehst dich gut mit Hakuba.“, sagte Kaito dann plötzlich.

„Gut ist so eine Sache.“, meinte Shinichi schulterzuckend und beobachtete Kaito, der sich direkt auf seine Hüfte gesetzt hatte. Diese Position gefiel ihm nicht. Nein sie gefiel ihm, aber war irgendwie nicht gerade vorteilhaft für ihn.

„Über was habt ihr euch denn unterhalten?“

„Es ging um einen arroganten Dieb, der dafür sorgt, dass ich verdächtig werde ihn zu verteidigen.“, sagte Shinichi und ließ Kaito nicht aus den Augen.

„Oh? Es muss ja großartiger Dieb sein, wenn du ihn schützt.“

„Eher ein wahnsinniger Dummkopf, der nicht auf sich selbst aufpassen kann.“

Nun lachte Kaito doch wieder und küsste Shinichi kurz sanft auf die Lippen.

„Ich hab dir doch schon gesagt, du musst dir keine Sorgen machen.“

„Sorgen mache ich mir nicht. Aber in London im Gefängnis zu landen, wäre glaube nicht so toll oder?“, erwiderte Shinichi und blieb dabei, seine Sorge abzustreiten.

„Du willst ihn immer noch stehlen, oder?“, setzte der Detektiv nach einem kurzen Schweigen wieder an.

„Das werde ich.“

„Wenn ich mir wünsche, dass du es nicht sollst?“

„Dann musst du unser Spiel gewinnen...“

Das Lächeln auf den Lippen von Kaito wirkte für einen kurzen Moment fast traurig, doch wurde es ziemlich schnell durch seine typische Maske versteckt.

Schweigsam hatte ihn Shinichi nur gemustert. Das Spiel gewinnen...? Das hatte er doch sowieso vor. Außerdem konnte er dann diesen verrückten Coup verhindern.

„Ich werde trotzdem eine Ankündigung schreiben, nur für den Fall der Fälle.“, grinste Kaito ihm frech entgegen. Außerdem war für ihn klar, dass er es durchziehen würde. Egal unter welchen Umständen. Er könnte einfach Pandora sein.

„Du wirst schon noch sehen.“, seufzte Shinichi und konnte nicht anders als zu lächeln. Wie konnte ein einzelner Mensch nur so stur sein? Außerdem störte es ihn immer weniger, dass er auf ihm saß. Das ließ ihn etwas seine Deckung verlieren.

Als ihm Kaito dann erneut näher kam zum Küssen, streckte er sich ihm sogar etwas entgegen und erwiderte den Kuss sanft.

„Ich werde dich schon aufhalten.“, raunte ihm Shinichi an die verführerischen Lippen und gab nun komplett nach, um ihn erneut zu küssen.

Kaito sagte dieses Mal nichts dazu, lieber legte er seine Arme um seinen Detektiven und vertiefte den Kuss sogar. Soll er es versuchen. Nicht einmal Jii hatte ihn von seiner Idee abgebracht, auch Shinichi würde es nicht schaffen. Dafür war ihm Pandora viel zu wichtig. Innerlich entschuldigte er sich bei seinem liebsten Meisterdetektiven. Was nur dazu führte, dass er den Kuss noch etwas wilder werden ließ, schwer seufzte Shinichi dabei in den Kuss und musste diesen dann zum Luft schnappen lösen.

„Weißt du, was das perfekte Verbrechen wäre?“, fragte ihn Kaito raunend und leckte ihm dabei über die Halsbeuge.

„Hm...?“, machte Shinichi mit einem wohligen Seufzen.

„Wenn du mein Herz und ich dir dein Herz stehlen würde.“

Die Wangen von Shinichi verfärbten sich feuerrot bei den Worten, was Kaito leise zum Lachen brachte.

„Denk darüber nach.“, hauchte ihm der Mondscheindieb entgegen und küsste ihn wieder intensiv. Wirklich denken konnte er so nicht, aber es half ihm über seine Verlegenheit hinweg, sodass er sich erneut komplett in den Kuss fallen lassen konnte.

Trust is taking the first step even when you can't see the whole staircase.

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Why only make a mistake once when you can repeat it over and over again?

Das nervige Klingeln des Weckers schallte durch das ganze Zimmer. Shinichi hatte zwischen dem dritten und dem jetzigen Klingeln irgendwann den Faden verloren, vielmehr hatte er sich enger an die Wärmequelle gedrängt und hoffte einfach, dass es wieder ruhig wurde.

Erst als sich sein neu auserkorenes Kissen anfing sich zu bewegen gab er ein Brummen von sich.

„Ich mach nur den Wecker aus.“, hörte er Kaito lachen, der sich über ihn strecken musste damit er auch das Handy von Shinichi auf Snooze stellen konnte. Dann legte er wieder einen Arm um Shinichi und drückte den Detektiv an sich.

Dieser war schon längst wieder weg gedöst.

Doch lange hielt es nicht und nach zehn Minuten entschieden ihre Wecker erneut, dass es Zeit war das Bett zu verlassen. Jetzt schaffte es Shinichi selbst, quälend langsam sein Handy zum Schweigen zu bringen. Als er aber die Bewegung zu Ende ausgeführt hatte, stockte er.

Ein quälender Schmerz zog sich von seinem Steiß hoch zum Rücken.

„Alles in Ordnung?“, fragte ihn Kaito etwas besorgt als er bemerkte, dass Shinichi einfach so verharrte. Zögerlich und mit einen Gesichtsausdruck, als ob er entweder Kaito umbringen wollte oder sich selbst, legte er sich zurück auf sein Kissen.

Auch jetzt verstand der Meisterdieb und ein anzügliches Grinsen legte sich auf seine Lippen.

„Sag nichts...“, seufzte Shinichi und verfrachtete einen Arm über seine Augen.

Das störte Kaito aber nicht sonderlich. Er beugte sich runter zu ihm und küsste ihn sanft.

„Guten Morgen.“, raunte er ihm an die Lippen. Es tat ihm durch aus Leid, dass Shinichi Schmerzen hatte, aber irgendwie fühlte es sich für sein Ego gut an.

„Morgen...“, nuschelte der Detektiv zurück. Er hatte nicht erwartet, dass es so wehtun würde. Gut, eigentlich hatte er gar nichts erwartet, gestern hatte er sich noch keine Gedanken darüber gemacht, wie es am nächsten Tag sein könnte.

„Soll ich dich ins Bad tragen?“

„Lass mich einfach hier liegen.“

„Schmollst du?“

Nun hob Shinichi doch den Arm und warf Kaito einen skeptischen Blick zu.

„Nein?“, fragte er ihn etwas irritiert. Wieso sollte er? Immerhin hatte er sich das Ganze ja auch selbst eingebrockt. Er hätte einfach standhafter sein sollen. Wäre es nicht komplett irrational, würde er Akako die Schuld daran geben, aber diesen Teil der Nacht wollte er am liebsten einfach vergessen.

„Hätte ja sein können, dass du es jetzt komplett bereust und-...“

„Kaito... Ich bereue es nicht.“, unterbrach ihn Shinichi einfach und startete nun doch einen Versuch, aufzustehen.

„Ich hätte es nicht soweit kommen lassen, wenn ich es bereuen müsste.“

Kurz schwieg Kaito und man konnte ihm gut ansehen, dass er gerade genau darüber nachdachte, was Shinichi gesagt hatte. Dann kam sein altbekanntes Grinsen auf seine Züge zurück.

„Als ob du mir hättest widerstehen können.“

„Leg es drauf an und ich zeige dir, wie schnell das geht.“

„Natürlich geht es schnell, weil du dann wieder stöhnend unter mir liegst.“

Damit hatte er Shinichi, da dieser einfach rot anlief.

Leise grummelte er noch etwas Unverständliches vor sich hin, ehe er sich mit einer nicht ganz grazilen Bewegung aus dem Bett rollte.

Gerade als er sich aufrichten wollte, merkte er direkt wieder den beißenden Schmerz der bis nach oben wanderte. Ächzend legte er eine Hand auf sein Hohlkreuz. Er fühlte sich, als wäre er 100 Jahre gealtert. War immerhin mal eine nette Abwechslung zum Schrumpfen. Hätte ihn Kaito nicht für verrückt gehalten, würde er jetzt wohl einfach lachen. Das war alles so surreal.

„Soll ich dir wirklich nicht helfen?“, bohrte Kaito nochmal nach, der jede Bewegung von Shinichi mit Adleraugen überwachte.

„Ins Bad schaffe ich es noch allein.“, wehrte er erneut ab und ging etwas zögernd ins Bad. Man konnte gut sehen, dass er keine Ahnung hatte wie er laufen sollte, um dem Schmerz besser zu entgehen.

„Schrei, wenn was ist.“

Als Antwort machte Shinichi einfach die Tür zu.
 

Schmunzelnd drehte sich Kaito nun auf seinen Bauch und schnappte sich dabei sein Handy, um zu sehen, ob sich Jii bereits gemeldet hatte.

Zu seiner Freude hatte er auch direkt zwei Nachrichten von ihm. Anscheinend war er in seiner Nachtschicht genauso fleißig gewesen wie er selbst.

Das zauberte ihm gleich noch ein breiteres Grinsen auf sein Gesicht.

Es hatte ihn doch etwas überrascht, dass sich Shinichi so gehen lassen hatte, was ihn natürlich nicht störte. Es war unglaublich und er würde es am liebsten sofort wiederholen, aber vorerst musste er sich wohl damit begnügen. Wenigstens solange, bis der werte Herr Detektiv wieder normal laufen konnte.

Nach kurzer Zeit kam Shinichi wieder aus dem Bad heraus. Zwar lief er immer noch etwas angespannt, aber anscheinend hatte die warme Dusche ihre Wirkung nicht verfehlt.

„Du kannst.“

„Dabei hatte ich gedacht du würdest mich mitnehmen.“

„Damit du deine Hände nicht bei dir halten kannst und wir zu spät zum Frühstück kommen?“

„Hm... Diesen Punkt schenk ich dir mal.“

Lachend ging nun Kaito ins Bad und als die Tür ins Schloss fiel, schüttelte Shinichi den Kopf.

Er hatte wirklich keine Ahnung, wo er sich da hineingeritten hatte, aber er konnte es nicht mal als schlecht ansehen. Doch wollte er das Thema nicht zerdenken, nicht jetzt. Deswegen fing er an, Kleidungsstücke aus seiner Tasche zu fischen und sich ungelenkig anzuziehen.

Auf diese Schmerzen hätte er wirklich verzichten können.

Zu seinem Unglück brauchte Kaito ebenfalls nicht viel länger als er selbst. Glücklich strahlend kam der Dieb aus dem Bad und brachte den Detektiv dazu, leise zu seufzen. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass dieser Tag anstrengender werden würde als der Letzte.

Um diesen Gedanken zu unterstreichen, klopfte es auch schon im nächsten Moment. Noch während sich Kaito das Shirt über den Kopf zog, öffnete er die Tür.

„Guten Morgen.“, trällerte Aoko direkt.

„Morgen.“, erwiderte Kaito verwirrt. „Was ist los?“

„Ihr ward gestern so spät dran, da wollten wir heute sicher gehen, dass ihr wach seid.“

Lächelnd sah ihn seine Sandkastenfreundin an und auch Ran wünschte ihm nun einen guten Morgen.

„Wir müssen uns nur noch anziehen, dann kommen wir.“, sagte dann Kaito und grüßte Ran zurück, ehe er seine letzten Sachen suchte.

Shinichi war nicht wirklich wohl dabei, dass sie jetzt schon hier waren, immerhin hatte er immer noch nicht raus gefunden, wie er laufen sollte ohne das jeder Schritt diesen nervtötenden Schmerz auslöste. Aber da kam er wohl nicht drum herum.
 

Mit sehr zögerlichen Schritten ging er zur Tür, als er schon fertig war und stoppte dann als er merkte, dass er sein Handy noch nicht eingepackt hatte. Doch bevor Shinichi etwas sagen konnte, hielt es ihm Kaito bereits hin.

„Das solltest du nicht vergessen.“, grinste ihm der Dieb frech entgegen.

„Danke...“, sagte der Detektiv etwas überrascht und steckte es sich in die Hosentasche. Dass er auch auf jede Kleinigkeit aufpassen musste.

Als sie sich gebündelt auf den Weg machten, lief Kaito sogar noch etwas näher bei ihm, als er es gestern schon getan hatte. Dieses Mal störte es ihn aber kaum, sollte er halt.

Eher klinkte er sich in das Gespräch der Mädchen ein. Heute wäre der Buckingham Palast dran und im Anschluss der Big Ben. Dieser wäre am Abend viel beeindruckender als am Tag.

Irgendwie beschlich Shinichi ein komisches Gefühl, dort erneut mit Ran hinzugehen. Noch dazu weil es wohl langsam wirklich Zeit wurde, dass er mit ihr sprach. Jetzt, wo das mit Kaito passiert war.

Seufzend ließ er sich achtlos auf seinen Stuhl nieder und zuckte dabei regelrecht zusammen. Kurz abgelenkt und schon hatte er es vergessen. Doch sein Körper erinnerte ihn liebevoll an die letzte Nacht und Shinichi tat sich schwer, keinen Mucks von sich zu geben.

„Alles okay?“, fragte Ran trotzdem besorgt als sie sah, dass er so zusammen zuckte.

„Er hat sich heute Nacht so energisch bewegt, dass er einmal aus dem Bett gerollt ist.“, entschuldigte sich der Meisterdieb für ihn. „Da hat es dich wohl härter auf den Boden gedonnert als erwartet, hm?“

„Scheint so...“, murrte Shinichi und erwiderte seinen Blick. Ihm würde er auch gleich eine donnern, wenn er noch ausschweifender dazu wurde.

Etwas verwirrt sah Ran vom einen zum anderen. Als sie aber weiter nach bohren wollte, war es Aoko, die ihr ins Wort fiel. Diese wollte alles perfekt planen und drängte allen dabei ihr Gespräch auf. Shinichi beschwerte sich darüber nicht. Besser, als von Ran ausgequetscht zu werden und sich die Ausreden von Kaito anhören zu müssen.
 

Das Frühstück fand schneller ein Ende als das gestrige und schon wurden die Gruppen wieder zu ihren jeweiligen Bussen gelotst, um direkt anfangen zu können. Zu Shinichis Überraschung verlief die Fahrt relativ ruhig. Zwar hatte sich Sonokos Gruppe direkt wieder an Ran und Aoko gehängt, aber sonst gab es nichts Auffälliges. Nicht einmal Akako redete mit ihm. Wobei er fast befürchtet hätte, sie würde das tun. So konnte er die Fahrt wenigstens in aller Stille genießen, wäre da nicht Kaitos Hand, die die ganze Fahrt über auf seiner lag. Zuerst hatte er sich noch davon befreit, doch der Meisterdieb war einfach unglaublich hartnäckig, deswegen hatte er es zum Ende hin dann einfach aufgegeben. Aus dem Winkel der Mädchen konnten sie es sowieso nicht sehen, also ertrug er es einfach.

„Ich bin überrascht, dass ihr heute pünktlich seid.“

Wurden sie dann freundlicherweise von Hakuba begrüßt, der schon wartend an der Haltestelle stand. Beim Sprechen steckte er seine Uhr weg und grüßte die Mädchen dann ordentlich, ehe er zu Shinichi und Kaito ging. Aufmerksam glitt sein Blick über den Meisterdetektiv. Fragend erwiderte Shinichi den Blick. Was hatte er denn? Er bewegte sich zwar etwas vorsichtiger als sonst, aber das sollte kein Grund für seine Musterung sein.

Doch bevor der Detektiv nachhaken konnte, schob sich Kaito zwischen die beiden.

„Wir sollten langsam aufschließen, sonst gehen die ohne uns in den Palast.“

„Du hast Recht.“, sagte Saguru nun und ging einfach los, ohne noch etwas anderes zu sagen.

Verwirrt sah ihm Shinichi nach und sah dann zu Kaito.

„Glaubst du er weiß es..?“

„Woher? Er war ja nicht im selben Zimmer.“

„Er weiß ja auch das du Kid bist.“

„Er ahnt es.“

„Dann ahnt er halt etwas.“

Genervt seufzte Shinichi und fuhr sich dabei durch die Haare. Diese sorglose Art von Kaito brachte ihn noch um den Verstand.

„Mach dir keine Gedanken. Soll er doch ahnen was er will. Immerhin gibt es keine Beweise.“

Gerade wollte der Detektiv etwas dagegen sagen, da spürte er auch schon Kaitos Lippen an seiner Wange.

„Du solltest mal lernen, nicht alles von vorne bis hinten zu überdenken.“

Mit diesen Worten ließ er Shinichi einfach stehen, der irritiert mit seinen Fingern über die Wange strich. Als er seine Fassung wieder fand, brummte er leise und folgte ihm.

Kein Wunder, dass Hakuba ihnen auf die Schliche kam, wenn er sich so benahm.

Kurz zögerte Shinichi, aber aufschließen musste er ja fast wieder, so ging er einfach erst mal zu Ran. Kaito hatte sich zu Aoko gesellt und schien diese wieder ein bisschen zu ärgern, da sie ihm einen wütenden Blick schenkte. Gebündelt ging es dann in den Palast und beeindruckt blieben die ersten Schüler schon stehen. Auch Ran und Shinichi blickten sich neugierig um und blieben vor einigen Gemälden stehen.

„Geht es dir heute nicht so gut?“, fragte Ran dann total unverfänglich, als sie sich das Gemälde ansahen.

„Nein, alles in Ordnung.“, lächelte Shinichi bei ihrer Frage, wobei er doch etwas überrascht war. Doch sie hatte schon immer einen guten Riecher, wenn es um ihn ging.

„Übernimm dich nicht.“

Nun sah sie zu ihm auf und blickte ihn besorgt an.

„Keine Sorge, Ran. Ich sollte vielleicht nur etwas mehr schlafen.“

„Schläfst du nicht gut?“

Eigentlich schlief er viel zu gut seit er sich ein Bett mit Kaito teilte, aber das konnte er ihr ja schlecht auf die Nase binden.

„Irgendwie ja..“, wich er deswegen der Frage aus. Shinichi wollte nicht, dass Ran sich Sorgen machte, aber erklären konnte er ihr es ja auch nicht.

Was sollte er sagen? Kaito ist Kid und er zerbrach sich den Kopf darüber, wie er ihn davon abhalten sollte, den Koh-i-Noor zu stehlen?

„Man fühlt sich wie in Hogwarts.“, grinste Kaito breit, als dieser mit Aoko wieder zu ihnen kam.

„Wir sind im Buckingham Palast.“, stellte Hakuba nüchtern fest, der ebenfalls mit seiner Gruppe wieder zu ihnen kam. Sonoko konnte einfach nicht ohne Ran. Bei so einer langweilig Führung brauchte sie einfach ihre beste Freundin.

„Du hast keine Fantasie.“

„Ich bin nur realistisch.“

Theatralisch seufzte Kaito bei diesen Worten auf.

„Ich muss ihm Recht geben, das hier hat nichts mit Hogwarts zu tun.“, warf Shinichi stirnrunzelnd ein.

„Ihr seid beide echte Spaßbremsen.“

Energisch schüttelte Kaito den Kopf und grinste dann schief. Immerhin hatte er Shinichi so etwas aus seinen Gedanken holen können. Doch lange währte der Erfolg nicht, da ihr Touristenführer kam und sie direkt einwies, wo es gleich hinging und was es zu sehen gab.

Gerade als Shinichi losgehen wollte, hielt ihn Saguru zurück.

Fragend sah er über die Schulter zu dem Detektiv. Ein ungutes Gefühl kroch dabei in ihm hoch. Er hatte schon wieder diesen wissenden Blick.

„Kaito und du...“, fing er an und legte direkt eine Kunstpause ein, die Shinichi nervöser machte, als sie sollte.

„Ihr steht euch wirklich nahe und das obwohl er ein Dieb ist.“

Noch immer sagte Shinichi nichts dazu. Was sollte er auch sagen? Er würde kein Wort darüber verlieren.

„Weißt du überhaupt, auf was für einen Ärger du dich damit einlässt als Detektiv?“

„Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.“, platzte es aus ihm heraus, weswegen er direkt stockte.

„Also wirst du ihn weiter jagen.“

„Natürlich werde ich weiter Kid jagen, aber das hat nichts mit Kaito selbst zu tun.“

Lange ruhte Hakubas Blick auf ihm, ehe er seinen Arm endlich los ließ.

„Achte aber wirklich darauf, dass es sich nicht auf deine Arbeit auswirkt. Ich weiß genauso gut wie du selbst, dass es Kid auf einen Edelstein hier in London abgesehen hat.“

Nicht irgendeinen, dachte sich Shinichi bitter.

„Und nur weil ich es nicht beweisen kann, heißt es nicht, dass ich meinen Verdacht einfach so fallen lasse. Kaito passt einfach zu perfekt ins Bild.“

Am liebsten würde der japanische Detektiv zu Kaito gehen und ihm erst mal eine Kopfnuss verpassen. Er war halt einfach echt zu auffällig. Man musste ihn nur kennen und Augen im Kopf haben.

„Wie bist du überhaupt darauf gekommen?“

„Was?“, irritiert sah Shinichi Hakuba an. Er hatte sich schon wieder in seinen Gedanken verloren.

„Na wie du darauf gekommen bist, dass Kaito Kid ist.“

Kurz zog er die Stirn kraus. Dann aber fiel es ihm wieder siedend heiß ein. Natürlich. Es war, als er ihn geküsst hatte, da kamen einfach zu viele Dinge zusammen.

„Frag mich nicht Sachen, die ich dir nicht beantworten kann.“

Verlegen hatte Shinichi dabei den Blickkontakt mit Hakuba beendet. Er würde es ihm sicher nicht auf die Nase binden, noch dazu wo er es doch umschiffte zu sagen, dass er die Identität des Idioten kannte.

„So so...“, machte Hakuba und klappte dabei sein Notizbuch auf, um etwas hineinzuschreiben.

„Damit funktioniert es also auch.“

„Was?“

„Nun, du musst Kid sehr nahe gekommen sein, das habe ich bisher nicht geschafft oder nur unter erschwerten Umständen, sodass ich sein Gesicht nicht sehen konnte. Aber anscheinend hast du ein paar Kniffe drauf, die mir fehlen. Ich würde wirklich gerne mit dir zusammen arbeiten beim nächsten Coup.“

Sachlich sah Hakuba an und steckte dabei sein Büchlein wieder weg.

„Aber..“, fuhr dieser fort und hielt dabei eine Hand hoch, um Shinichi vom Antworten abzuhalten.

„Du musst nicht antworten. Lass uns lieber zur Gruppe aufschließen, immerhin gibt es hier Vieles zu sehen.“

Damit wandte sich der Blonde zum Gehen und achtete nicht darauf, ob ihm Shinichi nun folgte oder nicht. Der Meisterdetektiv war sichtlich überfahren von dem Ganzen. Seit er sich auf Kaito eingelassen hatte, wurden die Ausreden immer mehr und die Gespräche immer merkwürdiger. Leise seufzte er, ehe er ebenfalls zu der Gruppe zurückging. Immerhin wollte er nicht, dass es doch noch auffiel, dass er solange weg war.
 

Tatsächlich war es nur Kaito, dem die Abwesenheit der beiden Detektive aufgefallen war. Weswegen er immer wieder den Blick schweifen ließ, um nach den beiden zu sehen. Als er dann Hakuba sah, zog er eine Braue hoch, war aber dann erleichtert als er kurz darauf Shinichi ausmachte. Was hatten die zwei geredet? Aber so wie sein Lieblingsdetektiv wirkte, über nichts Gutes. Konnte Hakuba sich nicht einfach raus halten?

Doch leider ließ ihm Aoko nicht die Chance zu gehen. Das Mädchen hatte es sich persönlich zur Aufgabe gemacht, auf alles zu zeigen und Kaito zu fragen wie er es denn fand. Da er ihr nicht vor den Kopf stoßen wollte, stand er ihr Rede und Antwort.

Shinichi selbst gesellte sich zurück zu Ran.

„Wo warst du?“

„Kurz auf der Toilette, dann hab ich mich von einem Gemälde aufhalten lassen.“

„Die sind hier aber auch beeindruckend.“, lächelte Ran ihm breit zu.

Er war froh, dass sie es ihm einfach so abnahm. Er hatte keine Lust, dass sie hinterfragte, was er denn mit Saguru getan hatte.

In seiner Gruppe war es nicht mal aufgefallen, dass er weg war. Lediglich Akako warf Shinichi einen finsteren Blick zu, ehe sie sich wieder an Keiko wandte.

Womit hatte er das nur verdient? Doch erwiderte er nichts auf den Blick, sondern ignorierte es einfach. War wahrscheinlich das Leichteste.

Unspektakulär ging die Führung weiter durch die verschiedenen Räume. Dort wurde ihnen alles erklärt, ehe es weiter ging. Der Gruppenführer gab sich alle Mühe, jede neugierige Frage so gut es ging zu beantworten und schleppte sie weiter durch den Palast.

Mit der Zeit wurde es Shinichi doch etwas zu viel. Er hoffte, dass sie bald durch waren. Durch den leicht pulsierenden Schmerz, der ihn jetzt schon den ganzen Tag begleitete und den vielen Gedanken, konnte er sich sowieso nicht konzentrieren.

Umso besser war es, dass Aoko es komplett übernahm, alles in ihren Fragebogen zu schreiben.

Im letzten Raum überließ sie der Mann dann sich selbst, er erklärte noch ein zwei Dinge und verabschiedete sich dann. Müde hatte sich Shinichi an die Wand gelehnt und wartete darauf, dass sie endlich gehen konnten. Eigentlich hätte er sich mehr dafür begeistern können, aber nicht heute.

„Du bist heute wirklich ein Miesepeter.“

„Wärst du nicht so kopfloser Kerl, müsste ich es nicht sein.“

Dabei sah Shinichi auf und blickte direkt in die Augen von Kaito.

Das typische Lächeln lag auf seinen Zügen und er verzog die Lippen sogar noch ein Stück weiter bei dem Konter.

„Noch nicht so kopflos, dass es mir in den Hals regnet.“

„Das würde mir gerade noch fehlen.“

„Ich hab dir doch schon gesagt, dass du dir nicht so viele Gedanken machen sollst.“

Doch darauf erwiderte Shinichi nur ein Brummen.

Leicht schüttelte Kaito den Kopf und ließ den Blick kurz durch den Raum schweifen, dann beugte er sich etwas weiter nach vorne und hauchte dem Detektiv einen Kuss auf die Lippen.

„Lass uns heute Abend darüber reden, wenn wir zurück sind.“

„Solange du heute Nacht da bist.“

„Du bist deswegen wirklich sauer, hm?“, die Feststellung kam viel zu amüsiert über Kaitos Lippen.

„Ich bin nicht sauer...“

„Dann genieße den Ausflug doch ein bisschen.“

Nun legte Kaito beide Hände an seine Wangen und schob dabei seine Mundwinkel hoch.

„Lächele mehr und freu dich, dass wir in London sind.“

Genervt packte er die Handgelenke des Meisterdiebs und versuchte ihn so von sich zu schieben.

„Ich freue mich, dass wir hier sind und jetzt hör auf damit.“

„Du wirkst aber nicht so...“

Der Schmollmund der folgte ließ Shinichi schwer aufseufzen. Wie sollte er denn gegen so etwas argumentieren?

„Kaito...“, murmelte Shinichi und schob die Hände nun aus seinem Gesicht. „Heute Abend reden wir... Okay?“

Zufrieden nickte der Dieb.

„Gut und nein ich bleibe heute Nacht die ganze Zeit an deiner Seite.“

Dass die Stimme von Kaito dabei einen verführerischen Klang annahm, ließ Shinichi erröten. Ohne es wirklich zu wollen, beschleunigte sich dabei sein Herzschlag und er wandte den Blick wieder ab.

„Als ob ich darauf hinaus wollte.“

Das Kichern von Kaito zeigte ihm, dass er sowieso dachte, was er wollte. Das sanfte Streichen über seine Wange ließ ihn aber wieder aufsehen.

„Dann sei jetzt aber etwas fröhlicher.“

Widerwillig nickte Shinichi und zufrieden grinste Kaito, ehe er sich von ihm löste.
 

Das ganze Geplänkel wurde von Hakuba aufmerksam beobachtet und auch Akako hatte ihr Auge darauf. Sie konnte immer noch nicht verstehen, wie ihr Zauber so schief gehen konnte. Immerhin war doch alles so perfekt geplant gewesen. Sie musste sich das nächste Mal etwas Mächtigeres einfallen lassen. Denn nur ihr allein gehörte das Herz von Kaito Kuroba.

Hakuba hingegen hatte erneut sein Notizbuch zur Hand und notierte sich ein, zwei Stichpunkte. Dass sich Shinichi und Kaito nahe waren, war ihm schnell ins Auge gefallen. Aber anscheinend sogar noch näher, als vorerst gedacht.
 

Reibungslos kehrten alle Schüler zum Bus zurück und machten sich auf den Weg zum Big Ben. Aufgeregt sahen viele ihrer Klassenkameraden aus dem Fenster und andere unterhielten sich angeregt über das Gesehene im Palast.

Dieses Mal beteiligte sich Shinichi auch etwas bei dem Gespräch mit Ran und Aoko. Dabei redete er sich doch etwas warm. Er konnte ihnen einfach so viele Fakten zum Palast erzählen, die ihr Gruppenführer nicht parat hatte. Auch zum Big Ben hatte er eine Menge zu erzählen. Glücklich lächelte Kaito und war doch zufrieden, dass Shinichi doch noch etwas auftaute heute.

Ran wirkte auch mehr als erleichtert darüber, dass Shinichi wieder so mit Fakten um sich warf. Das war schon eher der Junge den sie kannte, doch stieg auch ihre Nervosität, als sie dem Glockenturm näher kamen.

Shinichi hingegen hatte ein ganz ungutes Gefühl. Er erinnerte sich einfach noch viel zu klar, dass er Ran dort seine Liebe gestanden hatte. Natürlich war es damals sein voller Ernst gewesen, aber es lag einfach viel zu viel Zeit dazwischen.

Aufmerksam ging der Blick von Kaito zwischen den beiden hin und her. Irgendwas lag zwischen den beiden in der Luft. Was es war, konnte er nicht sagen, trotzdem gefiel es ihm nicht.

Leider konnte er den Detektiv schlecht fragen was los war, so musste er nichts ahnend den Bus mit den anderen verlassen.

Es dämmerte bereits und bald würde der Turm in seiner voller Beleuchtung zu sehen sein, darauf warteten sie eigentlich. Deswegen konnten sie auch noch erst in Ruhe etwas essen.

„Wo ist Ran?“, fragte Sonoko, die eigentlich mit ihrer besten Freundin essen wollte.

„Gute Frage... Shinichi fehlt auch.“, stellte Aoko überrascht fest und im nächsten Moment löste sich auch Kaito von der Gruppe.

„Du solltest dein Herz nicht an jemanden geben, der seines schon verloren hat.“, war es Akako, die den Meisterdieb vom Gehen abhielt.

„Verloren an mich.“, grinste Kaito ihr überheblich zu. Überrascht blinzelte die rote Hexe.

„Das kann nicht sein. Der Magier des Ostens ist lediglich hinter Kaitou Kid her.“

„Dann hat es ja nichts mit mir zu tun.“, trällerte der Meisterdieb und setzte sich wieder in Bewegung.

Genervt ballte Akako die Hand zur Faust. Wie konnte sie nur verlieren? War es nicht offensichtlich, dass sich Kaito in etwas Sinnloses verrannte? Sie konnte nicht glauben, dass es der Detektiv ernst mit ihm meinte.

Es war nicht sonderlich schwer, die zwei Sandkastenfreunde zu finden. Schweigsam standen sie nebeneinander und sahen zum Big Ben auf. Leise ging Kaito in die Hocke und spitze dabei die Ohren. Er wusste, dass er das nicht tun sollte, aber seine Neugierde brachte ihn noch um sonst.

„Spionierst du sogar Shinichi hinterher?“, fragte ihn jemand leise von hinten, da er nicht damit gerechnet hatte, zuckte er sogar zusammen.

„Hakuba!“, fuhr er den Detektiv leise, aber wütend an.

„Pscht. Sonst bemerken sie uns noch.“

Was du nicht sagst, hätte ihm Kaito gerne an den Kopf geworfen, doch es war wirklich besser, wenn sie beide leise waren. Wobei er sich fragte, was Hakuba hier wollte. Er hatte hier schon nichts zu suchen, aber der Detektiv aus England noch viel weniger.
 

Shinichi wusste gar nicht wieso er Ran gefolgt war, aber etwas sagte ihm, dass er ihr reinen Wein einschenken sollte.

„Ran...“, fing er zögerlich an und ließ den Blick dabei auf den Glockenturm gerichtet.

„Erinnerst du dich noch an unseren ersten Besuch hier?“, fragte Ran ihn und ließ ihm damit nicht die Gelegenheit, weiter zu sprechen.

„Natürlich.“

„Für mich ist es, als wäre es gestern gewesen...“

Verträumt sah sie ebenfalls weiter zum Big Ben auf, ehe sie den Blick auf Shinichi richtete.

„Ich wünsche mir so sehr, dass ich dir damals eine Antwort gegeben hätte.“

Der Kloß der sich in Shinichis Hals langsam gebildet hatte während sie gesprochen hatte, war nun so groß, dass er einfach kein Wort heraus brachte.

„Vielleicht wäre dann alles anders und... Ich hätte meine Chance nicht vertan.“

„Ran... Ich...“

Doch das Mädchen schüttelte den Kopf.

„Ich liebe dich, Shinichi. Aber…es hat sich etwas für dich verändert, oder?“

Kurz hatte er das Gefühl, Tränen in ihren Augen glitzern zu sehen, doch sie waren so schnell weg wie sie kamen.

„Es tut mir Leid, Ran.“, brachte Shinichi dann endlich heraus. „Ich habe es wirklich ernst gemeint, damals. Ich habe dich wirklich geliebt. Aber ich weiß nicht...etwas hat sich wirklich verändert.“

Sein Erklärungsversuch kam ihm vor, wie eine schlechte Ausrede.

Nachdem Ran ihm nicht mehr antwortete, sah er doch wieder auf und es schmerzte ihn, was er sah.

Warme Tränen liefen über ihre Wangen und doch sah sie ihn nicht vorwurfsvoll an.

„Ich bin dankbar, dass du so ehrlich bist, Shinichi. Aber, mir wäre es lieber gewesen, du hättest mich nie gebeten zu warten.“

Ihre Worte schmerzten ihn mehr, als er es zugeben würde. Doch hatte sie Recht. Immerhin hatte er sie regelrecht angefleht, auf ihn zu warten. Immer wieder hatte er sie als Conan hingehalten, nur um ihr hier zu sagen, dass er nicht dasselbe für sie empfand. Nicht mehr.

„Es tut mir Leid...“, wiederholte er sich leise und senkte dabei den Blick. Das Einzige, was ihre Stille durchbrach, war das stetige Schniefen von Ran. Sonst herrschte Stille zwischen ihnen.

Shinichi wusste nicht, was er sagen könnte, damit es ihr besser ging und Ran wollte ihm keine Vorwürfe machen. Ein Streit war das Letzte, was sie wollte.

„Wann hast du es gemerkt?“, fragte sie dann mit leiser Stimme.

„Ein paar Wochen nachdem ich zurück war...“, antwortete ihr Shinichi komplett ehrlich.

„Ich würde dir gerne erklären was anders ist, aber ich weiß es einfach selbst nicht.“ Eigentlich konnte er es ihr einfach nicht erklären. Wie auch? Als Conan hatte er angefangen, sie immer mehr als Schwester zu sehen und seit Kaito aufgetaucht war, hatte sich so viel gedreht in seinem Leben. Das war alles so ein Durcheinander, dass er es nicht erklären konnte.

„Gibt es jemand anderes?“

Aufmerksam lag nun der Blick von Ran auf ihm, obwohl ihr immer noch ein paar Tränen aus den Augen kullerten.

Schweigsam streckte Shinichi eine Hand nach ihr aus und wischte ihr die nächsten Tränen weg, bevor sie weiter laufen konnten.

„Ich glaube ja...“, gab er erneut ehrlich zu und der Schmerz, der in ihren Augen aufflackerte, tat auch ihm weh. Als nächstes legte sich aber ein Lächeln auf ihre Lippen. Trotz der Tränen und ihrem traurigen Blick wirkte es echt.

„Dann vermassele das nicht auch damit, dass du einfach mal Ewigkeiten verschwindest und dich kaum meldest.“

„Das werde ich nicht. Immerhin weiß ich, wie stark du gelitten hast.“, erwiderte er traurig und lächelte etwas unsicher.

Außerdem wusste Kaito von ihm als Conan, das änderte die Sache komplett. Schnell aber drückte er den Gedanken beiseite. Es ging hier nicht um Kaito, ihn meinte er doch gar nicht.

Leise seufzte Ran und schüttelte den Kopf, legte dann aber eine Hand auf die von Shinichi, die er immer noch auf ihrer Wange hatte.

„Wenn du ihn nicht glücklich machst, trete ich dir persönlich in den Arsch.“

„Ihn?“, erwiderte Shinichi total überrascht und erntete dafür ein Lachen von Ran, das etwas merkwürdig klang mit ihrer traurigen Stimme.

„Du bist wirklich ein Dummkopf, wenn es um dich selbst geht.“

Der Detektiv verstand wirklich nicht, worauf Ran anspielte und verzog deswegen etwas die Mundwinkel.

„Na du großartiger Detektiv, kommst du von alleine darauf?“

„Natürlich!“, erwiderte der Junge sofort, dabei hatte er keinen blassen Schimmer, was sie gerade wollte.

„Da bin ich ja noch gespannt und ich will die Erste sein die alles erfährt. Immerhin bin ich deine beste Freundin, oder nicht?“

„Natürlich bist du das.“

Nun wurde ihr Lächeln doch glücklicher und sie nickte leicht. Natürlich brach es ihr das Herz, aber sie hatte so etwas schon im Gefühl. Spätestens, als er anfing sich so viel mit Kaito zu treffen. Sie war ja nicht blind. Es gesagt zu bekommen schmerzte trotzdem und Ran wusste, dass sie noch lange daran zu beißen hatte. Trotzdem wollte sie die Freundschaft zu Shinichi nicht aufgeben, er war ihr so unglaublich wichtig. Deswegen war sie bereit darüber zu stehen. Außerdem war er doch ohne sie verloren.

Leise kicherte sie und Shinichi sah sie verwirrt an.

„Was ist daran jetzt so lustig?“

„Das verrate ich dir nicht.“, erwiderte Ran frech und beugte sich vor, um ihm einen sanften Kuss auf die Wange zu geben.

„Danke, dass du so ehrlich warst.“

Er war sichtlich irritiert von ihrer Reaktion, doch das war in Ordnung. Er würde es sicher auch nicht verstehen, wenn sie es erklären würde.
 

Immer wieder habe ich den selben Fehler wiederholt. Immer wieder habe ich mich darauf verlassen, dass du bald zurückkommst, Shinichi. Aber endlich kann ich damit abschließen. Mein Herz wird es noch verstehen, dass ein Fehler nicht so oft wiederholt werden muss. Deswegen bin ich dankbar, dass du ehrlich warst und mir gesagt hast, dass es nicht klappen wird. Damit hast du mir zwar die Hoffnung auf eine glückliche Beziehung mit dir genommen, aber du hast mir auch die Chance gegeben, endlich darüber hinweg zu kommen. Jemand anderen zu finden, den ich vielleicht genauso lieben kann. Danke, Shinichi.
 

Langsam öffnete Ran wieder die Augen und strich sich nun selbst die letzten Tränen weg.

„Ich werde zurück zu Aoko gehen. Sie wollte noch ein paar Sachen für den Fragebogen ausfüllen.“

Kurz musterte Shinichi sie.

„Ich bleibe noch etwas hier.“

Leicht nickte Ran und strich ihm dabei noch einmal über die Hand, ehe sie ohne weitere Worte ging. Es gab nichts mehr dazu zu sagen. Das wusste auch Shinichi.

Schrecklich fühlte er sich trotzdem, obwohl er wusste das es das Richtige war.

„Wie lange wollte ihr da eigentlich noch sitzen bleiben? Oder ist es so spannend, mir nach zu spionieren?“, fragte dann Shinichi ohne den Blick in Richtung der beiden Schnüffler zu werfen.

Etwas ertappt sahen sich Kaito und Hakuba an, ehe sie aufstanden.

Skeptisch drehte sich Shinichi nun doch um und musterte die beiden.

„Ich denke es wird Zeit zu gehen.“, stellte Hakuba in Seelenruhe fest und sah dann noch demonstrativ auf die Uhr. „Es ist wirklich spät geworden.“

Ohne auf die anderen beiden zu achten, machte er sich einfach aus den Staub. Verwirrt sah ihm Kaito nach. Was sollte das denn bitte?

Auch Shinichi war von dem Verhalten des Detektivs überrascht. Sein Blick wanderte dann aber wieder zu Kaito und er sah ihn auffordernd an.

„Ich war einfach neugierig.“, rechtfertigte sich dieser, als er auf den Meisterdetektiv zuging.

„Und deswegen belauschst du mich?“

„Sieht so aus.“

„Und? Bist du jetzt glücklich?“

„Zumindest nicht unglücklich.“

Etwas genervt warf Shinichi Kaito einen Blick zu und seufzte schwer, als dieser breit grinste.

„Du hast Ran echt gerne, oder?“, fragte Kaito dann nach einer Weile des Schweigens, da es Shinichi nicht eingesehen hatte, das Gespräch weiter zu führen. Er hatte ja niemanden nach spioniert.

„Hm...“, machte er nur.

„Aber du warst wohl zu viel als Conan um sie herum.“

„Könnte man so sagen...“

„Du bist wirklich gesprächig.“

„Muss ich doch nicht sein, immerhin hast du ja alles mitbekommen.“

„Tut mir leid. Ich konnte nicht widerstehen, außerdem dachte ich … Ihr habt was anderes zu besprechen.“

Nun sah Shinichi Kaito fragend an und dieser war es, der den Blick abwandte.

„Ihr habt euch halt so gut verstanden und...“

„Du bist eifersüchtig gewesen?“, fragte Shinichi den Meisterdieb überrascht. Zwar mochte er in seinen eigenen Dingen langsam sein, aber wenigstens ein paar Signale konnte er richtig deuten.

„Vielleicht.“, seufzte Kaito und hob den Blick dabei wieder.

„Dafür gab es doch gar keinen Grund.“

„Ich finde schon. Immerhin muss ich immer noch die Wette gewinnen, oder nicht?“

Nun war es wieder da. Das schelmische Grinsen auf seinen Lippen.

Shinichi konnte wirklich nicht sagen, was ihm lieber war. Aber es überraschte ihn etwas, dass Kaito in seiner Nähe doch so oft seine Maske mittlerweile fallen ließ.

„Als ob ich dich gewinnen lasse würde.“

„Nicht? Dabei dachte ich, ich bin auf einem guten Weg.“

Leise schnaubte der Meisterdetektiv.

„Davon träumst du nachts.“

„Oh nein, da hab ich mittlerweile Besseres im Sinn.“

Das ihm Kaito beim Sprechen immer näher gekommen war, war ihm erst gar nicht aufgefallen. Doch als sich ihre Schultern berührten, wurde er sich der Nähe erst bewusst.

„Ein Glockenturm bringt wirklich Erinnerungen zurück.“

Fragend sah ihn Shinichi dabei an.

„Du wirst schon noch drauf kommen, was ich meine.“, grinste Kaito mysteriös und drehte sich nun ganz zu seinem Detektiv.

„Ich finde nur, dieser Ort hat etwas Melancholisches und Magisches.“

„Findest du nicht du redest komische Sachen?“, erwiderte Shinichi etwas fragend.

„Nein. Immerhin schadet ein Hauch von Magie nie.“

Noch während er ihm die Worte entgegen raunte, beugte er sich vor und küsste Shinichi. In diesem Moment schlug auch der Glockenturm zur vollen Stunde und hallte dabei durch ganz London.

Während Kaito den Kuss Stück für Stück vertiefte, legte Shinichi langsam die Arme um den Dieb.

Es fühlte sich einfach von Mal zu Mal besser an.

Außerdem konnte er nicht ganz abstreiten, was Kaito sagte.

Es hatte wirklich etwas Magisches. Die Beleuchtung des Turms und der Klang seiner Glocke ließen diesen Ort zu etwas Besonderem werden. Immer leidenschaftlicher bewegten sie ihre Münder gegeneinander und der Detektiv vergaß dabei sogar, wo sie sich befanden. Sein Griff um Kaito wurde etwas fester und dieser schob seine Hand hoch zu dem dunkelbraunen Haar des Detektivs.

Erst als der Big Ben den letzten Glockenschlag erklingen ließ, lösten die zwei Jungs ihren Kuss voneinander.

Lange sahen sie sich dabei in die Augen und Kaito legte seine Hand gegen Shinichis Wange. Dieser drückte sich der Handfläche leicht entgegen und schweigsam musterten sie einander nur.

Doch wie Kaito zuvor schon sagte, war es nur ein Hauch, denn im nächsten Moment rief der Lehrer sie zusammen. Laut brüllend stand dieser am Bus und versuchte, die Meute zu bändigen.

„Ich würde gerne mit dir mal ohne die Klasse her kommen.“, flüsterte ihm Kaito an die Lippen.

„Können wir ja...“, murmelte Shinichi und fand den Gedanken, allein mit Kaito hier zu sein, wirklich gar nicht so schlecht.

Glücklich lächelte ihn der Dieb an und gab ihm einen weiteren sanften Kuss, ehe er seine Hand nahm und sich mit ihm zusammen in Bewegung setzte.

Dass hiermit die Wette an Kaito ging, merkte Shinichi überhaupt nicht. Er war viel zu gefangen gewesen in dem Moment. Viel zu sehr auf den Kuss fixiert gewesen. Dabei war ihm sein eigener Herzschlag gar nicht aufgefallen. Auch nicht der Wunsch, den er empfand, so nah wie möglich bei Kaito zu bleiben.

Als sie zu den anderen wieder aufschlossen, tadelte sie erst Mal Aoko, weil sie mit Ran jetzt die ganze Arbeit allein hatte, doch störte das die zwei Jungs nicht. Sie hatten ihr zusammen sein viel zu sehr genossen.

Wissend lächelte Ran Kaito zu und dieser zwinkerte ihr entgegen. Leise lachte das Mädchen und stieg mit Aoko zusammen ein, während sie ihr immer wieder sagte, dass es doch okay war. Spaß hatten sie ja trotzdem gehabt.

So schön das alles auch war, als sich Shinichi auf den Sitz fallen ließ, wusste er auch wieder, wieso er heute den ganzen Tag eigentlich schlechte Laune gehabt hatte. Doch mit den Glückshormonen, die gerade durch seinen Körper tobten, war der Schmerz nur ein kurzes 'Hey ich bin auch noch da'. So ignorierte er es und war es dieses Mal sogar selbst, der die Hand von Kaito suchte. Dieser ließ sich nicht lange bitten und verflocht seine Finger mit denen von Shinichi.
 

 

A clean thief always makes a stainless steal.

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Don't ask too much of me. But I promise you I will stay by your side.

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

I see you there, Great Detective~

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

When I die, don't come near me. Because my hand may not be able to wipe your tears.

Am liebsten hätte sich der Meisterdetektiv zurück ins Bett gelegt, aber diese Gelegenheit bekam er nicht. Da er immer noch am Fenster stand, sah er wie ein Auto an die Pension heran fuhr.

„Ich komme gleich wieder, Baaya.“, sagte Hakuba als er aus dem Auto ausstieg. Mit raschen Schritten war er am Eingang und verschwand im Haus. Leise seufzte Shinichi. Er holte ihn wirklich ab. Als ob er den Weg allein nicht gefunden hätte. Kopfschüttelnd suchte er alles zusammen was er brauchte und stellte die Rose schon fast liebevoll in ein Glas, das eigentlich zum Zähne putzen gedacht war.

Noch bevor Hakuba die Chance hatte zu klopfen, öffnete Shinichi die Tür.

„Wir können.“, sagte der Meisterdetektiv nur knapp.

„Sehr gut. Ich hatte schon befürchtet, dass wir uns deinetwegen noch verspäten.“, lächelte Hakuba zufrieden und wandte sich direkt wieder zum Gehen.

„Ich bin vielleicht nicht so pünktlich wie du, aber die Uhrzeit kann ich lesen.“

Darauf antwortete ihm der englische Detektiv nicht einmal mehr. Stillschweigend verließen sie die Pension und Shinichi stieg hinten ein, während Hakuba sich auf den Beifahrersitz setzte.

„Du kannst, Baaya.“

„Wie Ihr wünscht.“, sagte die alte Dame am Steuer und startete den Wagen.

Zu Shinichis Missfallen war es nicht die ganze Fahrt über ruhig, da Hakuba wieder das Wort ergriff.

„Vor Ort sind ein paar Leute von Interpol und eine gesamte Einheit von Scotland Yard. Der Einzige, der aus Japan angereist ist, ist Inspektor Nakamori.“

Doch interessiert löste Shinichi den Blick von der Stadt.

„Nur er?“

„Ja. Anscheinend musste er den Flug schon aus eigener Tasche bezahlen.“

„Tatsächlich?“, fragte Shinichi verwirrt.

„Kid mag zwar der meist gesuchte Dieb Japans sein, aber dadurch, dass Interpol involviert ist, wollte Japan sich nicht einmischen.“, klärte Hakuba ihn auf.

„Also hat Interpol die Fäden in der Hand.“, stellte der Meisterdetektiv für sich fest. Wirklich glücklich war er darüber nicht. Sollte Kaito geschnappt werden, wusste er nicht, ob er dann wirklich Japan überstellt wurde.

„Haben sie. Umso wichtiger ist es, dass wir ihn schnappen. Ich will ihn in Japan vor Gericht wissen.“

Überrascht sah Shinichi deswegen auf, musste aber etwas lächeln.

„Klingt eher so, als würde es dein Ego ankratzen wenn ihn jemand vor dir schnappt.“

„Würdest du es nicht auch als Triumph sehen, ihn zu verhaften?“, fragte Hakuba Shinichi einfach und sah in den Rückspiegel, um die Reaktion von ihm zu sehen.

„Wichtig ist, dass wir ihn davon abhalten den britischen Staatsschatz zu stehlen.“, wehrte Shinichi etwas ab. Seit sich die Sache mit Kaito in eine so seltsame Richtung entwickelt hatte, wusste er nicht einmal mehr, was er nun zu dem ganzen Coup sagen sollte.

Zu seinem Glück bohrte Hakuba nicht weiter nach. So fuhren sie schweigend weiter und kamen dank der Ortskenntnis von Baaya gut durch den Verkehr.

„Ich werde dich vor Ort direkt mit Detective Lewis bekannt machen, er übernimmt für Scotland Yard. Interpol selbst hält sich bisher im Hintergrund und ich muss gestehen, ich weiß nicht einmal wer der Ansprechpartner ist.“

„Am Ende kommen sie nur für die Lorbeeren.“, murmelte Shinichi mehr zu sich selbst und sah weiter dem zähfließenden Verkehr auf der anderen Seite zu.

„Das befürchte ich auch.“, gestand Hakuba. „Aber nichtsdestotrotz haben wir ein Ziel, auf das wir uns konzentrieren müssen.“

Shinichi antwortete darauf gar nicht mehr, sondern machte sich lieber bereit endlich aussteigen zu können, als die ältere Dame das Auto parkte.

„Ich melde mich wenn ich hier fertig bin.“, sagte Hakuba zu ihr und sie verabschiedete ihn mit einem Nicken. Auch Shinichi sagte auf Wiedersehen und ließ den Blick schweifen. Es war wirklich unglaublich ruhig hier.

„Die Polizei hat hier seit 18 Uhr alles sperren lassen. Zwar kommt Kaitou Kid später, aber wir wollen auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.“, klärte der Londoner Detektiv den japanischen freundlicherweise auf.

„Das verhindert immerhin, dass er sich unter die Leute mischen kann, die hier zu Besuch sind.“, sagte Shinichi mehr zu sich selbst und zog dabei die Stirn in Falten. Erst das Vibrieren seines Handys zog ihn zurück in das Hier und Jetzt. Fragend holte er es aus seiner Hosentasche. Normalerweise sollte ihm doch keiner schreiben.
 

»Mach nicht so ein ernstes Gesicht, Herr Detektiv _ರೃ«
 

Fast wäre er versucht gewesen tatsächlich zu antworten, doch stattdessen schaltete er sein Handy aus und sah zu Hakuba.

„Du nimmst mich sicher wieder mit zurück, oder?“

„Natürlich. Ich kann dich ja schlecht am Turm stehen lassen.“, erwiderte Saguru amüsiert und sah dabei zu, wie Shinichi noch einmal die Tür öffnete und das Handy achtlos auf die Rückbank warf.

„Das brauche ich sowieso erstmal nicht.“

Etwas fragend wurde er gemustert, doch beachtete Shinichi das gar nicht. Er würde sich von Kaito sicher nicht so auf die Palme bringen lassen und seine Spielchen würde er erst Recht so nicht mitspielen. Außerdem wurmte es ihn, dass Kaito wohl schon in der Nähe irgendwo war. Blieb nur noch die Frage, in welche Rolle er geschlüpft war.

Schweigsam folgte Shinichi Hakuba zu den Waterloo Barracks und ließ den Blick dabei schweifen. Hier und da waren einige Polizisten platziert und auch einige von Interpol waren darunter. Doch was ihm wirklich auffiel, war ein schwarz gekleideter Mann, der sich angeregt mit einem der Polizisten unterhielt. Leider hatte er nicht die Gelegenheit Hakuba darüber zu befragen, da dieser von selbst das Wort ergriff.

„Detective Lewis, es freut mich, Sie wieder zu sehen.“, grüßte Hakuba einen Mann mittleren Alters. Er hatte aschblondes Haar und wirkte wenig begeistert davon, die zwei Oberschüler zu sehen.

„Hakuba...“, kam es etwas verzögert von dem Mann.

„Ich sehe, Sie sind jetzt schon im Stress.“

„Durchaus. Zwar hast du uns die Ankündigung komplett aufgeschlüsselt, trotzdem ist die Zeitangabe etwas schwammig. Immerhin wird der Mond in der nächsten halben Stunde anfangen aufzugehen und selbst am höchsten Punkt wird er eine Weile stehen.“

Genervt schnaubte er deswegen.

„Ihr hättet euren japanischen Lupin ruhig behalten können.“

„Wir nehmen ihn heute Abend auch sehr gerne mit ins japanische Gefängnis.“, kam es plötzlich von hinten und alle drei drehten sich. Nakamori stampfte mit einem unzufrieden Gesichtsausdruck auf sie zu.

„Vorerst muss der Dieb erst einmal auftauchen.“, bremste Lewis ihn direkt ab. „Bis dahin bitte ich Sie, die Beine still zu halten und nicht ständig meine Leute wild zu machen.“

Shinichi konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Anscheinend war Nakamori genauso lästig wie sonst auch bei seinen Fällen.

„Ich bin im Gegensatz zu ihren Männern gründlich, dieser Drecksdieb könnte überall auftauchen.“

„Mysteriöser Dieb.“, rutschte es den japanischen Oberschüler leise über die Lippen und er räusperte sich direkt, in der Hoffnung, niemand hätte es gehört. Kaito färbte wirklich eine Spur zu sehr auf ihn ab.

Doch Nakamori sah direkt auf und fixierte Shinichi und noch bevor ihm die Chance gelassen wurde sich zu rechtfertigen, packte ihn Nakamori an der Wange und zog daran.

Ein schmerzhafter Laut kam Shinichi über die Lippen.

„Schade, ich dachte schon du wärst Kid.“, kommentierte er sein Verhalten und wandte sich an Hakuba.

Mit einer Träne im Auge rieb sich Shinichi über die Wange. Dass er das auch jedes Mal ohne Vorwarnung machen musste. Die selbe Prozedur vollzog er auch bei Hakuba, doch auch hier war er ohne Erfolg, weswegen er leise schnaubte.

Lewis hatte das Schauspiel nur mit einem gelangweilten Gesichtsausdruck beobachtet. Er hatte das schon bei all seinen Männern gemacht. Er fand es ein wenig unlogisch, dass sich dieser Dieb davon fangen lassen würde, aber er würde den japanischen Polizisten nicht bei seinem Treiben unterbrechen. Dann wanderte sein Blick zu Shinichi.

„Wir haben uns noch gar nicht richtig bekannt gemacht.“, bemerkte er dann und lächelte dabei etwas. „Mein Name ist Charles Lewis, freut mich.“

„Shinichi Kudo...“, stellte sich der Oberschüler seinerseits vor und reichte Lewis die Hand. Kurz war er am Überlegen, ob sich Kaito hinter diesem Mann befinden könnte.

„Nein das kann nicht sein.“, meinte Hakuba direkt. „Lewis und auch Nakamori sind schon den ganzen Tag hier.“

„Wirklich?“

„Das sind wir. Seit heute Morgen beobachten wir das Treiben der Menschen hier, ehe wir das Gelände haben absperren lassen. Dazu kommt, dass wir die Kronjuwelen seither nicht mehr aus den Augen gelassen haben. Ankündigung hin oder her. Er muss sich nicht daran halten, wobei es ein netter Gefallen an die Polizei ist.“, sagte Lewis und zuckte mit den Schultern am Ende. Beruhigen tat das den Meisterdetektiv noch lange nicht. Natürlich wusste er, dass Kaito nicht so früh hier sein hätte können, aber den Tausch zwischen ihm und einer anderen Person konnte er ja im Schlaf. Wer wusste, ob er nicht schon längst in der Rolle von einem der beiden steckte.

„Das ist kein Gefallen. Er will uns nur verhöhnen!“, warf Nakamori erzürnt ein.

„Das Publikum ist einfach größer und es tut seinem Ego gut.“, erwiderte Shinichi darauf und rollte mit den Augen. Als ob er etwas für die Polizei tun würde. Je mehr Leute ihm zusahen, desto besser fühlte er sich doch.

„Können wir uns den Koh-i-Noor ebenfalls ansehen?“, fragte nun Hakuba, da er nicht wollte, dass dieses Thema noch mehr vertieft wurde. Er teilte Shinichis Ansicht über die Ankündigung, aber jetzt war es erst einmal ihre Aufgabe, Kid zu schnappen.

„Natürlich.“, stimmte Lewis direkt zu und deutete ihnen, dass sie ihm folgen sollten.

„Aber wehe ihr stört die Polizisten bei der Arbeit.“, rief ihnen Nakamori noch nach als sie los gingen.

„Da stört er fast mehr.“, murmelte der Detective in seinen nicht vorhanden Bart.
 

Auf ihrem Weg zum britischen Staatsschatz klärte sie Lewis über die kompletten Sicherheitsvorkehrungen auf. Wo sich seine Männer befanden und in wie weit Interpol darin involviert war.

„Wer ist dieser schwarzgekleidete Mann?“, fragte Shinichi dann, nachdem der Detective geendet hatte. Ihm war dieser Kerl schon wieder aufgefallen. Er schien schon fast um das Gebäude herum zu schleichen, auf der Suche nach etwas.

„Angeblich von Interpol. Aber die geben uns kaum Informationen. Wir sollen mit ihnen zusammenarbeiten, aber es wirkt eher so, als würden sie uns nur brauchen um ihn dingfest zu machen und Kid dann selbst abzuführen.“, antwortete ihm Lewis schnaubend.

„Keine Sorge, er ist auch schon überprüft, aber leider konnte ich keinen Namen erfahren. Aber ich muss auch ehrlich sagen, ich weiß nicht einmal genau wer den Einsatz von Interpol kommandiert.“ Damit nahm er Shinichi gleich seine nächste Frage und schweigsam nickte dieser. Auch Hakuba hatte den Mann mittlerweile ins Auge gefasst. Beide Oberschüler waren sich sicher, dass etwas mit ihm nicht stimmte, doch wenn er überprüft worden war konnten sie vorerst nichts tun.

Die Sicherheitsmaßnahmen waren vor ein paar Tagen schon sehr beeindruckend gewesen, doch dem Ganzen hatten sie jetzt noch mehr aufgesetzt.

„Hier kommt nicht mal das kleinste Insekt unerkannt heraus. Vielleicht wird er es in den Raum schaffen, aber spätestens dann sitzt er in der Falle.“

Weder Shinichi noch Hakuba waren sich da so sicher. Der alte Suzuki hatte die selben Worte ebenfalls oft verwendet und doch war Kid einfach entwischt.

„Sind Sie sicher, dass er noch keinen Wechsel mit einem Ihrer Leute durchgeführt hat?“, fragte Hakuba nun Lewis und wandte sich wieder an den Detective.

„Sehr sicher. Zum einen, weil alles strengstens überwacht wird, nicht nur von mir, sondern auch von Interpol und zum anderen weil Nakamori es sich selbst zur Aufgabe gemacht hat, meine Männer auch zehnmal zu untersuchen wenn es sein muss.“

Leicht schüttelte der Mann den Kopf und seine Augen wanderten zurück zu dem Diamanten, der das Ziel von Kaitou Kid werden würde.

„Es wäre eine Schande für ganz England und das Königshaus wenn wir zulassen würden, dass dieser Dieb uns den Diamanten entwendet. Ich werde alles Nötige veranlassen, dass das nicht passieren wird.“

Diese Worte ließen Shinichi wieder aufhorchen.

„Alles?“, bohrte der Oberschüler direkt nach.

„Ja, alles. Es ist nicht gesagt, dass wir den Dieb lebend fangen müssen.“

Auch Hakuba war die Überraschung über die Worte anzusehen, doch fehlten beiden Jungs die Worte um etwas darauf zu kontern.

„Aber genug davon. Was genau wollt ihr jetzt hier? Die Überwachung ist lupenrein, ich weiß nicht ob wir zwei Jungspunde wie euch hier gebrauchen können.“

„Wir halten uns bedeckt, keine Sorge.“, erwiderte Saguru direkt, der seine Stimme vor Shinichi wieder gefunden hatte.

„Ich gehe mich nur etwas umsehen.“, meinte Shinichi dann und ließ die beiden zurück. Irgendwie erinnerte ihn Lewis stark an Chris, den er damals bei dem Sonnenblumenfall kennen lernen durfte. Doch selbst er hatte es nicht geschafft Kid zu treffen, wieso also er? Außerdem glaubte er nicht, dass sich Kaito einfach vom Himmel schießen lassen würde. Leicht schüttelte der Detektiv den Kopf und lief den Hof ein Stück weiter ab, ehe ihm erneut ein paar Leute von Interpol ins Auge fielen.

Sie waren wirklich kein bisschen an einer Zusammenarbeit interessiert. Sie machten ihr Ding und behielten dabei nur Scotland Yard im Auge. Viel eher beschäftigte er sich mit der Frage, welches Dach Kaito nun gemeint hatte. Das Dach des Turmes konnte es kaum sein oder,...?

Kurz grinste er und setzte sich wieder in Bewegung. Das Ganze war immer noch eine Burg. Die Mauer konnte genauso als Dach fungieren. Die Frage war dann wohl nur, wo genau. So machte der Meisterdetektiv einen Abstecher bei der Information und bekam nach einem kurzen Gespräch mit der jungen Frau einen Lageplan des Ganzen.

Zwar konnte er sich ja so allerhand merken, den Grundriss hatte er trotzdem nicht im Kopf. Es war auch nicht schwer anhand der Lage festzustellen, was Kaito nun genau meinte. Immerhin gab es nicht so viele Möglichkeiten. Wenn er sich an seine Worte des Ausleihens hielt, müsste er sich in der Nähe der Baracken aufhalten. Langsam ging sein Finger über die Karte und blieb an einem Punkt dann stehen.

„Das habe ich mir auch gedacht.“, hörte er plötzlich hinter sich und zuckte merklich zusammen.

Hakuba stand knapp hinter ihm und sah ebenfalls auf die Karte, ehe sein Blick den von Shinichi traf.

„Erschreck mich doch nicht so.“, brummte Shinichi und atmete tief durch. Er war so in Gedanken versunken gewesen, dass er ihn gar nicht gehört hatte.

„Eigentlich hättest du mich kommen hören müssen, immerhin habe ich mich nicht angeschlichen.“

„Ich hab gerade nachgedacht...“, murmelte Shinichi leise und ließ den Blick zurück auf die Karte schweifen. Für eine Sekunde hatte er gedacht, Kaito wäre hinter ihm.

„Also glaubst du auch, dass er sich nach seinem Diebstahl hier hin bewegen wird?“, fragte er Hakuba nun um vom Thema abzulenken.

„Ich glaube es nicht. Ich weiß es. Es ist der einzige, sinnvolle Punkt und auch der einzige Ort an dem er denkt, nicht von den Wachleuten überrannt zu werden. Da wir da aber einer Meinung sind, werde ich Lewis informieren.“

Noch bevor Shinichi etwas erwidern konnte, machte Hakuba schon kehrt und ging wieder davon.

„Habt ihr was Neues heraus gefunden?“, überraschte ihn nun auch noch Nakamori, der auf ihn zuging und jedem auf seinem Weg einen kritischen Blick schenkte.

„Kann sein...“, meinte Shinichi ausweichend, doch allein der Blick des Inspektors reichte, um ihn zum Seufzen zu bringen.

„Wir hätten eine Idee, wo Kid mit den Diamanten hin will. Immerhin wird er ihn wieder in den Mond halten.“

„Tatsächlich?“, hinterfragte Nakamori direkt und kam noch etwas näher, um auf den Lageplan schauen zu können, den sich Shinichi hatte geben lassen.

„Hier. Der Blutmond selbst wird erst gegen 22 Uhr seine volle Größe erreichen, vorher brauchen Sie gar nicht so nervös durch die Gänge tigern.“, sagte Shinichi, ehe er die Karte zusammen klappte und weg steckte. Wenn er auch eine wollte, sollte er sich eine besorgen.

„Man kann nie vorbereitet genug sein. Ich werde nicht zulassen, dass mir dieser Dieb schon wieder durch die Lappen geht. Es gibt noch viel zu tun.“, erwiderte Nakamori voller Elan und marschierte direkt mit seiner neu gewonnen Information los.

Leicht schüttelte Shinichi den Kopf. Sie waren nicht mal in Japan und er hatte hier keinen, den er herumkommandieren konnte und doch war er so motiviert.

„Keinen den er...“, murmelte Shinichi dann und zog eine Braue hoch. Ja, Nakamori war allein hier her gekommen, immerhin hatte die japanische Polizei selbst gesagt, sie wolle sich da nicht einmischen. Grübelnd legte er einen Finger an sein Kinn und von ganz allein setzte er einen Fuß vor den anderen und machte sich zurück auf den Weg zu Lewis.

Als er diesen fand war er nicht alleine, er unterhielt sich gerade mit einem seiner Männer. Von Hakuba fehlte jede Spur.

Als Lewis sah wie Shinichi auf ihn zu kam, nickte er seinem Mann zu, wechselte noch zwei Worte und dieser machte sich wieder auf.

„Hakuba hat mir bereits von eurer Idee erzählt.“

„Und?“

„Wir sind gerade dabei, die Wachen zu verstärken und werden das komplette Dach fluchtsicher machen.“, erklärte ihm Lewis direkt. Doch Shinichi stimmte diese Antwort nicht glücklich. Kaito musste doch wissen, dass sie darauf kommen würden, dass er dieses Dach nehmen würde, besonders weil er zu ihm gemeint hatte, dass er auf ihn warten würde. Erneut legte er einen Finger an sein Kinn und bemerkte gar nicht, wie Lewis mit ihm weiter redete.

„...-deswegen sind wir uns sehr sicher, dass er uns auf keinen Fall entwischen kann.“

„War Nakamori wirklich den ganzen Tag hier?“, fragte Shinichi komplett aus dem Kontext gerissen und wurde auch dementsprechend verwirrt gemustert.

„Ich denke schon, ja? Er kam ein bisschen später als wir an... Wieso?“

„Und Sie hatten ihn die meiste Zeit im Blick?“, bohrte Shinichi weiter, ohne auf die Gegenfrage zu reagieren.

„Meistens schon. Es war auch nicht schwer, da er mehr als genug bei meinen Männern aufgefallen ist.“

„Aufgefallen?“

„Die Nummer, mit der er versucht Kid zu entdecken. Das Wangen kneifen?“

„Das hat er wirklich bei allen gemacht?“

„Allen außer mit den Leuten von Interpol, ja.“, bestätigte Lewis und man sah ihm immer noch an, wie verwirrt er war.

„Wurde es auch bei ihm gemacht?“

„Angeblich schon. Ich habe es nicht selbst überprüft. Es ist unwahrscheinlich, dass er Kid ist. Hakuba meinte, wir sollen auf Leute achten die nach 16 Uhr hier ankamen.“

Ja das sah ihm ähnlich, immerhin hatte er Kaito unter Verdacht und früher hätte er es auf gar keinen Fall hier her geschafft.

„Danke Ihnen, Detective Lewis. Sie haben mir sehr geholfen.“, bedankte sich der Oberschüler und ließ einen verdutzten Polizisten zurück.
 

Es war nicht schwer für Shinichi, Nakamori auszumachen, da dieser schon wieder in einer Diskussion mit einem der Polizisten verstrickt war.

„Inspektor, könnte ich Sie kurz sprechen?“, platzte der Oberschüler einfach rein und bekam dafür einen dankbaren Blick von dem Mann, dessen Wangen rot leuchteten.

„Wenn's denn sein muss. Ich hoffe es ist wichtig.“, brummte Nakamori und folgte Shinichi dann, als dieser ihm deutete, das er folgen sollte.

„Wissen Sie, eine Sache macht mich wirklich stutzig.“

„Ach...?“, fragte der Inspektor skeptisch und ließ den Blick schweifen. Shinichi hatte sich von dem eigentlichen Ziel recht weit entfernt und somit waren sie in einem Nebengang, der im Moment kaum benutzt wurde.

„Du weißt, dass du mich gerade bei der Arbeit störst. Kid könnte jederzeit zuschlagen.“

„Unwahrscheinlich.“, sagte Shinichi direkt und seufzte leise. „Hakuba kommt nur nicht darauf, weil du mich als dein perfektes Alibi hast, nicht wahr, Kaito?“

Fest sah der Oberschüler dem Inspektor in die Augen. Das Grinsen, das sich dann unter dem Schnäuzer bildete, war unverkennbar das von Kid.

„Ich bin überrascht, dass es doch so schnell ging, was war es dieses Mal?“

„Das alles zu perfekt gepasst hat.“

„Wie kommst du darauf?“

„Es hat mich verwundert, dass Nakamori ohne seine Männer hier war. Natürlich konnte er nicht alle mitnehmen, immerhin ist so ein Flug nicht günstig, aber ganz allein? Ohne Unterstützung der eigenen Männer? Fast so, als hätte er sich Urlaub genommen und weder Scotland Yard oder Interpol hinterfragt es? Das passt alles nicht zusammen. So einfach ist es nicht, wenn so viele Parteien aufeinander treffen, es sei den man tüftelt es genauestens aus und weiß wie man den armen Inspektor einschleust, ohne dass einer von beiden es hinterfragt. Wie auch? Es gab niemanden sonst hier aus Japan, der Fragen stellen könnte.“

Schweigsam hatte ihm Kaito zugehört und sein Grinsen war dabei keine Sekunde kleiner geworden.

„Dir hat es nur nicht gefallen, dass Nakamori seit heute Morgen hier war.“

„Das auch, ja. Wieso sollte er noch vor der englischen Polizei hier sein? Das macht keinen Sinn. Hier gelten andere Regeln, so hätte er nichts machen können. Natürlich umsehen, aber wozu? Das würde auch später funktionieren, wenn die anderen auch hier sind. Dein Plan ist eine Spur zu perfekt gewesen, würde ich sagen.“

„Er war die perfekte Rolle, von der ich wusste, dass sie niemals hier auftauchen würde.“

„Wieso?“

„Er hatte bereits Aoko den Flug hier her bezahlt, ich ging davon aus, dass er nicht noch mehr auf der hohen Kante hat, dass ein zweites Ticket drin ist. Dazu kommt, dass die japanische Polizei ihm direkt das Fass zu gemacht hat und ihm gesagt hat, dass er es wenn dann schon aus eigener Tasche zahlen muss.“

Shinichi schüttelte nur den Kopf und verschränkte dabei die Arme vor der Brust.

„Du blühst eine Spur zu sehr auf als Nakamori, das ist dir klar oder?“

„Oh, findest du? Dabei macht es wirklich Spaß, jeden auf Kid zu überprüfen.“, witzelte Kaito vergnügt.

„Dein Assistent hat dich hier solange vertreten, oder?“

„Das hat er, ja.“, gab der Meisterdieb ehrlich zu. „Immerhin habe ich dir versprochen, einen schönen Tag mit dir zu verbringen.“

„Und ich war ein praktisches Alibi.“, schnaubte der Meisterdetektiv nur.

„Bist du deswegen sauer?“

„Wieso sollte ich?“

„Shinichi. Natürlich war es hierfür praktisch, aber ich habe den Tag mit dir verbracht, weil ich es wollte und den letzten Tag in London mit dir in vollen Zügen genießen wollte.“

Überrascht sah ihn Shinichi an und verzog dann die Mundwinkel.

„Könnten wir so Gespräche lassen, wenn du aussiehst wie Nakamori? Es ist ja schon nett, dass du deine Stimme nicht verstellst, aber … Das irritiert mich.“ Es machte ihn verrückt, ständig in das Gesicht des Inspektors schauen zu müssen.

„Findest du diesen Bart denn nicht attraktiv?“, fragte ihn Kaito amüsiert.

„Auf keinen Fall.“, antwortete Shinichi wie aus der Pistole geschossen.

„Der arme Nakamori. Er glaubt bestimmt, dass er damit gut ankommt und dann sowas. Ich dachte das würde meinen Charme dir gegenüber steigern.“

„Deinen Charme? Dass du in die Rolle eines Mannes mittleren Alters schlüpfst soll dir helfen? Ich glaube du hast heute Morgen einen zu viel im Tee gehabt.“, erwiderte Shinichi perplex.

Diese Aussage sorgte nur dafür, dass Kaito in schallendes Lachen verfiel. Es dauerte auch etwas, bis der Meisterdieb sich wieder gefangen hatte.

„Du bist wirklich süß wenn du so bist.“, lachte der Dieb und musste zwischen den Worten immer wieder nach Luft schnappen, um nicht zu ersticken.

Der Blick von Shinichi war genauso verwirrt wie zuvor, doch zuckte er etwas zurück, als Kaito seine Hand nach ihm ausstreckte. Sanft strichen seine Finger über die Wange des Detektivs.

„Hätten wir nur etwas mehr Zeit. Wärst du mal schneller darauf gekommen.“

„Entschuldige, ich hab auch noch andere Dinge im Kopf.“

„Hm? Die Sache im Park zum Beispiel?“

„Das würde dir wohl so gefallen.“, brummte Shinichi mit roten Wangen. Bis gerade hatte er daran überhaupt nicht mehr gedacht, nur jetzt war es um einiges schlimmer. Als ihm Kaito dann verdächtig nahe kam, legte er seine Hände an dessen Schultern.

„Oh nein. Auf keinen Fall küsse ich dich mit diesem Gesicht.“, wehrte der Detektiv direkt ab.

„Also würdest du es tun wenn ich keine Maske auf hätte?“, fragte Kaito amüsiert, doch ließ er den Detektiv gar nicht erst aussprechen, sondern nahm ihn bei seiner Hand und zog ihn mit.

„Ah, gut dass ich euch beide treffe.“, kam es von Hakuba, der gerade um die Ecke bog, wenn auch sein Blick etwas skeptisch war. „Was macht ihr hier?“

Sein Blick lag dabei auf der Hand von Shinichi, die in der von Nakamori lag.

„Ich...“, fing Shinichi etwas neben der Spur an, doch übernahm direkt der Meisterdieb.

„Probleme beseitigen. Ich hab euch beiden gesagt, ihr sollt keinen Ärger machen, aber es geht jetzt schon los. Dem Jungen geht es nicht gut, also bringe ich ihn zur nächsten Toilette.“, erklärte Kaito perfekt in seiner Rolle und schnaubte dabei auch noch. Gerne hätte Shinichi ihm dafür gegen die Schulter geboxt. Wieso wurde er ständig in diese Scharade mit hinein gezogen?

„Dir geht es nicht gut?“, fragte Hakuba direkt alarmiert.

„Geht schon, aber ich sollte mich wahrscheinlich setzen...“, murmelte Shinichi leise.

„Bestimmt ist das die Schuld von Kid. Ich behalte ihn im Auge, damit wir ihm nicht die Chance lassen, die Rollen zu tauschen.“

„Gut, dann werde ich bei Lewis bleiben und ihn im Auge behalten. Komm wieder auf die Beine, in einer Stunde geht es los.“, mahnte Saguru Shinichi noch und wandte sich zum Gehen. Blieb aber noch einmal stehen und sah zurück.

„Du hättest ihm vielleicht nicht so viel vertrauen sollen. Ich bin mir sicher, das hat er geschickt eingefädelt als ihr unterwegs wart.“

Damit ließ er die beiden zurück und machte sich wieder auf den Weg. Das, was er ihnen eigentlich erzählen wollte, hatte er dabei komplett vergessen.

„Hakuba hat dich wirklich auf dem Kieker.“, stellte Shinichi nüchtern fest.

„Dabei würde ich dir niemals ein Haar krümmen.“

„Das vielleicht nicht, aber du reitest mich ständig in irgendeinen Ärger.“

„Aber ich hole dich auch immer wieder heraus.“, zwinkerte ihm Kaito zu und setzte sich dann auch in Bewegung. Dabei merkte er den angewiderten Blick des Detektivs nicht mehr. Für ihn war es immer noch suspekt, so von 'Nakamori' behandelt zu werden.

„Wohin willst du?“

„Na auf die Toilette.“

„Kannst du nicht mehr allein deine Geschäfte erledigen?“, seufzte Shinichi, folgte ihm aber trotzdem.

„Wieso hast du eigentlich nicht Lewis verdächtigt?“

„Wollte ich erst, aber wenn das mit dem Tausch zwischen dir und deinem Assistenten klappen sollte, war es wohl leichter wenn ihr eine Person nehmt die ihr beide kennt. Euer Verhalten hätte sich unterscheiden können. Außerdem kennt Hakuba Lewis und seine ganzen Leute hier wissen ebenfalls wie er sich verhält. Das Risiko, zu schnell entdeckt zu werden, wäre dabei größer gewesen.“, erklärte ihm der Meisterdetektiv ehrlich und betrat mit ihm zusammen das Bad.

„Schlau kombiniert.“

„Hast du etwas anderes erwartet?“, fragte Shinichi etwas überheblich und sah dabei zu, wie sich Kaito die Maske über den Kopf zog. Dabei kamen seine schwarzen Haare wieder zum Vorschein und noch bevor er etwas sagen konnte, drehte sich der Dieb zu ihm herum und stahl ihm einen sanften Kuss von den Lippen.

„So ist es doch in Ordnung, oder?“, fragte er ihn mit einem Lächeln.

„Besser als mit Nakamoris Gesicht.“, murmelte Shinichi und sah ihm dabei nicht in die Augen.

„Bin ich nur deswegen hier?“, bohrte er trotzdem nach.

„Vielleicht?“, grinste ihm Kaito zu und fing an, sich aus seiner Kleidung zu schälen, während er zu einer der Kabinen ging.

„Wie machst du das mit den schwarzen Haaren? Es ist keine Perücke oder?“

„Ein Magier braucht seine Geheimnisse, findest du nicht auch?“, konterte der Meisterdieb amüsiert und grinste ihm breit zu, ehe er eine der Türen öffnete.

Kopfschüttelnd lehnte sich Shinichi an eines der Waschbecken und wollte erst nicht zusehen was Kaito trieb, aber seine Neugierde war einfach stärker.

„Wann hast du...?“, fragte er überrascht als er sah, dass dort einer der Polizisten auf dem Klodeckel saß und friedlich vor sich hin döste.

„Vor einer Weile. Du hast mich ja nicht die ganze Zeit im Auge gehabt. Außerdem sind sie nicht klüger als die Polizisten bei uns daheim.“, kicherte Kaito und schälte nun den Polizisten aus seiner Uniform, um ihn dann in den Anzug von Nakamori zu stecken. Dann zog er dem armen Kerl eine Maske über und nickte zufrieden.

„Willst du mir jetzt deinen genialen Plan zeigen?“, fragte Shinichi skeptisch als er dabei zusah, wie sich Kaito nun die Uniform überzog.

„Nicht doch. Ein bisschen Arbeit sollst du auch noch haben, immerhin wollen wir uns doch sowieso auf dem Dach treffen.“, erwiderte Kaito belustigt und schob sich die Uniform zurecht.

„Da bin ich mir nicht so sicher, ob wir im Moment vom Selben reden.“, seufzte der Meisterdetektiv und sah erst richtig auf, als Kaito fast vor ihm stand.

„Du wirst auf dem Richtigen sein, dass weiß ich.“

Langsam beugte er sich zu ihm und da Shinichi nicht zurück wich, nutzte er das um erneut seine Lippen auf die von Shinichi zu legen. Einen kurzen Moment überlegte der Detektiv, sich ernsthaft dagegen zu wehren, doch er schmolz zu schnell unter dem Kuss dahin. So bewegte er seine Lippen gegen die von Kaito und legte sogar seine Arme um ihn. Viel zu sehr verloren sich die beiden in dem Kuss und Stück für Stück wanderte die Hand von Kaito unter das Oberteil von Shinichi.

„Kaito..“, seufzte Shinichi an seine Lippen und der Meisterdieb versuchte direkt wieder, einen Kuss anzufangen.

„Nicht...“

„Warum?“

„Du verpasst deinen Auftritt...“, murmelte der Detektiv und sah ihm dabei in die Augen. Es war zu sehen, dass er nicht davon begeistert war, aber er würde Kaito auch nicht aufhalten.

„Dass du sogar hierbei fast ein stärkeres Pflichtgefühl hast als ich, aber du hast Recht.“, erwiderte Kaito dann nach einer kleinen Pause, küsste Shinichi aber trotzdem noch einmal, ehe er sich komplett von ihm löste. Dieser musste erst Mal wieder seine Kleidung richtig ziehen.

„Wenn wir zurück sind, kommst du mir nicht mehr so leicht aus.“, grinste ihm Kaito frech zu und setzte seinen Polizeihut auf.

„Das werden wir noch sehen. Aber nun geh, du großartiger Meisterdieb. Die Leute warten auf dich.“, erwiderte Shinichi nur augenrollend und warf einen kurzen Blick in den Spiegel, um sicher zu gehen, dass Kaito keine Spuren hinterlassen hatte.

„Mir reicht es, wenn du auf mich wartest...“, hauchte Kaito ihm ans Ohr, als er ihn von hinten noch einmal umarmte. „Der Diamant und ich warten auf dich.“ Ein federleichter Kuss wurde auf seine Wange platziert und schon löste er sich von ihm. Als sich Shinichi umdrehte um noch etwas dazu zu sagen, war der Meisterdieb bereits weg.

„Idiot...“, murmelte er und rieb sich dabei über seine Wange.
 

Tief atmete Shinichi durch und machte sich dann endlich auf den Rückweg. In der Zeit hatte er die Karte aus seiner Tasche gekramt und ließ noch einmal einen Blick darüber schweifen. Er war sich immer noch sicher, dass sie auf dem Holzweg waren. Wenn ihn Kaito allein treffen wollte, würde er sicher nicht riskieren, dass schon so viele Polizisten da waren.

Als er gedankenverloren auf den Lageplan sah, merkte er nicht wie die Polizisten bereits nervös durch die Gänge liefen.

„Da bist du ja wieder.“, wurde er von Hakuba empfangen, als er zurück kam.

„Hat etwas länger gedauert. Nakamori hat mir noch seine tragische Geschichte über den Flug erzählen müssen.“, log Shinichi schneller als er gedacht hätte. Noch so ein Grund wieso er es jetzt schon hasste, dass Kaito ihn da mit hineinzog.

„Und wo ist er?“

„Er meinte, er müsse noch ein paar Kleinigkeiten erledigen, kann dabei aber keine Kinder gebrauchen.“, erwiderte der Meisterdetektiv und schob den Lageplan zurück in seine Hosentasche. Erst da fiel ihm eine unscheinbare Tür auf. Es war ja ein Turm, also wäre es nur logisch, wenn man auch hier nach oben kommen würde. Schweigsam legte er einen Finger ans Kinn und bekam das Gespräch zwischen Lewis und Hakuba nicht einmal mit.

„In zehn Minuten müsste er auftauchen.“, sagte Hakuba mit einem kurzen Blick auf die Uhr und Lewis nickte lediglich. Schweigsam standen die drei in der Nähe der Vitrine und während die zwei Engländer auf die Ankunft warteten, zerbrach sich Shinichi weiter den Kopf über das Dach. Doch gerade als er den Geistesblitz hatte, kam ein Polizist herein gestürmt.

„Detective Lewis! Wir haben Nakamori bewusstlos in der Toilette gefunden.“, panisch sah der Mann seinen Chef an und dieser war sofort alarmiert.

„Kid ist also als Nakamori unterwegs. Ihr wisst, wen ihr zu suchen habt!“, befahl Lewis direkt und ein paar seiner Männer stürmten los.

„Er muss ihn direkt nach deinem Gespräch mit ihm ausgeschaltet haben.“, wandte sich Hakuba an Shinichi, dieser reagierte erst nicht besonders, weil ihm gerade ein Licht aufgegangen war.

„Kann schon sein..“, murmelte der Oberschüler und lächelte dabei etwas. Darauf hätte er auch gleich kommen können. Natürlich konnte man auch auf das Dach des Towers selbst, die Burgmauern waren nur leichter für die Flucht. Doch wann wählte Kaito schon den leichteren Weg.

Noch bevor Hakuba weiter fragen konnte, ging das Licht für einen Moment aus. Lewis setzte schon dazu an, seine Leute anzuschreien, doch dann ging es auch schon wieder an. Der Jungspund war weg, aber stattdessen war unter den Polizisten Nakamori zu sehen.

„Da hat wohl dein Stromausfall nicht das bewirkt, was er sollte.“, lachte Lewis triumphierend und deutete seinen Männern, sich den japanischen Inspektor zu schnappen.

„Das kann niemals Kid sein...“, sagte Hakuba skeptisch und näherte sich deswegen der Vitrine etwas.

„Wir haben ihn!“, rief einer der Polizisten freudig.

„Ich bin nicht Kid.“, jammerte der Festgenommene direkt.

Shinichi wusste genau, dass es eine falsche Fährte war, auch was als Nächstes kommen würde, deswegen löste er sich von seinem Platz und steuerte die unscheinbare Tür an. So leise wie möglich öffnete er diese und verschwand dadurch.

Keiner der Anwesenden bemerkte etwas von seinem Verschwinden, dafür waren sie von dem falschen Nakamori viel zu sehr abgelenkt.

Gemütlich stieg Shinichi die Stufen nach oben. Kaito würde sich sicherlich noch seinen Spaß mit Scotland Yard erlauben. Selbst Hakuba würde sich von der Vitrine lösen müssen um den anderen zu zeigen, dass es nicht der echte Kid war.

Dass auch keine der Alarmanlagen ansprang, zeigte auch, dass Kaito fleißig war und jede wohl deaktiviert oder manipuliert hatte. Sollte ja nicht schwer sein, wenn sein Assistent schon den ganzen Tag hier war, dann müsste er bestens darüber informiert sein, was sie alles für ihn bereithielten.

Dass er ihn immer noch als Alibi genutzt hatte freute ihn kein Stück, aber es war nun mal das Einfachste. Leise schloss er die Tür hinter sich als er seinen Blick schweifen ließ. Ein kalter Wind fegte über das Dach und Shinichi verschränkte dabei seine Arme. Der Mond hatte bereits angefangen, immer roter zu werden. Dass sich der Meisterdieb gerade so einen Tag ausgesucht hatte. Wahrscheinlich mussten sie viel vorbereiten, weswegen es nicht früher ging. Doch wollte er sich damit gar nicht aufhalten. Die Arbeit von Kaito interessierte ihn dann nicht so sehr, er würde ihn einfach nur schnappen. Zumindest redete er sich das ein. Ob er im Ernstfall wirklich noch dazu in der Lage war, wusste er nicht. Wie auch? Immerhin hatten sich die Dinge viel zu sehr geändert.

Es wurde Zeit, dass sie doch wieder zurück nach Japan kamen. Immerhin konnte er sich da in seinen Sessel schmiegen und über alles in Ruhe nachdenken.

Erneut ließ eine eisige Böe den Jungen zittern.

„Beeil dich mal du Idiot.“, grummelte Shinichi leise. Dafür, dass sie eigentlich Sommer hatten, war es ganz schön kalt hier. Das Rufen aus verschiedenen Richtungen und das durcheinander Rennen der Polizisten auf dem Hof zeigte Shinichi, dass es Kaito wohl wirklich geschafft hatte den Diamanten zu stehlen.

„Ich bin enttäuscht, Herr Detektiv.“

Überrascht drehte sich Shinichi um und sah Kaitou Kid nicht weit von sich stehen und den Diamanten in den blutroten Mond halten.

„Ich dachte du würdest dir meine Show bis zu Ende ansehen.“

„Wenn man das Ende kennt, ist es nicht so spannend wie du denkst.“

„Also hast du an mich geglaubt.“

„So selbstsicher wie du warst, wäre es doch etwas traurig gewesen, wenn du dich direkt dort unten hättest schnappen lassen, oder?“, erwiderte Shinichi nur mit einem Schulterzucken. Schweigsam musterte er Kid. Sein Gesichtsausdruck war wie immer nicht zu lesen, doch kurz hatte er das Gefühl, so etwas wie Enttäuschung darauf zu lesen.

„Es ist nicht das was du suchst?“

„Nein... Leider nicht.“, seufzte Kid und deutete Shinichi, näher zu kommen.

„Siehst du, damit ist er nur ausgeliehen und du darfst ihn gerne in seine rechtmäßige Vitrine zurück bringen.“

„Wie edel von dir.“

„Ich tue, was ich kann.“, grinste Kaito und wollte gerade auf Shinichi zugehen, bevor ein Schuss durch die Nacht donnerte.

Wie angewurzelt blieben die zwei Oberschüler stehen. Mit einem lauten Krachen fiel das Monokel zu Boden und warmes Blut lief langsam über die Wange von Kid.

Schockiert sah Shinichi zu Kaito und drehte sich dann erst in die Richtung, von der der Schuss kam. Der Meisterdieb hatte direkt seine Kartenpistole zur Hand und zielte auf den Mann, der aus dem Schatten der Zinnen hervor trat.

„Übergib mir den Diamanten.“, befahl dieser mit harscher Stimme. Erst jetzt fiel Shinichi auf, dass es der selbe Mann war, der ihm vorhin schon aufgefallen war.

„Das kann ich leider nicht machen. Immerhin ist es eine Leihgabe der Queen, was für ein Gentleman wäre ich, wenn ich es einfach weiter geben würde?“, erwiderte Kid seelenruhig und musste sich selbst davon abhalten, das Blut von seiner Wange zu wischen. Dank der Entfernung zwischen ihm und dem Fremden war der Schatten seines Zylinders immerhin genug um seine Identität zu verschleiern.

„Snake erwähnte bereits, dass du Probleme bereiten wirst, Kid. Aber nicht heute. Überreiche mir Pandora oder ich erschieße dich hier und jetzt.“

„Ich muss dich leider enttäuschen, aber Pandora ist nicht in diesem Diamanten.“

„Als ob ich auf die Worte eines Diebes höre.“, lachte der Mann boshaft.

„Du, Hände hoch über den Kopf und auf den Boden knien oder du dankst genauso ab.“

Shinichi hatte keine Ahnung was hier passierte, noch was Pandora war. Da er aber hier am kurzen Hebel saß, tat er wie befohlen und ging auf die Knie. Sein Blick flackerte kurz zu Kaito.

'Alles wird gut', formten seine Lippen und sein Blick ging zurück zu dem Kerl.

„Aber wenn wir schon so höflich sind und uns die Waffen unter die Nase halten, willst du dich da nicht vorstellen?“, fragte Kid in seinem üblichen, fröhlichen Ton.

„Viper.“, kam knapp als Antwort und die Pistole richtete ihren Lauf auf Shinichi.

„Den Diamanten. Jetzt. Oder dein Detektivenfreund wird dir aus dem Jenseits den Rücken freihalten.“

„Ich glaube, hier gab es ein Missverständnis.“

„Glaub was du willst, Kid.“, knurrte Viper. „Ich. Will. Den. Diamanten!“

Als Shinichi plötzlich den Lauf der Waffe an seiner Schläfe spürte, lief es ihm doch kalt den Rücken runter. Es war schon schlimm genug, dass dieser Kerl ebenfalls komplett in Schwarz hier stand. Aber er glaubte nicht, dass er ein Mitglied der Organisation war, oder? Doch dass die Glock eisern an seinem Kopf blieb, sorgte dafür, dass die Panik in ihm zu kochen begann.

Kaito musste sich stark zusammen reißen, sich seine Gefühle nicht ansehen zu lassen. Tief atmete er durch und hob dann den Diamanten hoch.

„Nimm deine Waffe von ihm weg und du bekommst ihn.“, sagte er dann lächelnd, doch jeder Blinde hätte gesehen, wie gequält das war.

„Du bist nicht in der Position, Forderungen zu stellen!“, stellte Viper kalt fest. „Schieb deine Waffe hier rüber.“

Kurz zögerte Kaito, doch dann legte er seine Kartenpistole auf den Boden und schob diese mit dem Fuß zu ihm hinüber.

Viper nahm diese und schob sie weiter ans andere Ende des Daches. Dabei nahm er keine Sekunde seine eigene Pistole runter, sondern ließ sie an der Schläfe des Detektivs.

„So und das Selbe einmal mit dem Diamanten.“

Erneut zögerte der Meisterdieb. Er musste es tun, für Shinichi. Aber das war leider keine Gewährleistung, dass Viper sie gehen lassen würde.

„Ich denke wir müssen das anders machen...“, fing Kaito deswegen an.

„Mit dem Blut deines Freundes?“, erwiderte Viper gelassen und Shinichi rollte mit den Augen. Was auch immer dieser Dummkopf vorhatte, er sollte es nicht übertreiben. Doch sein Gehirn hatte schon längst die Schotten dicht gemacht. Die Waffe fast im Gesicht und diese blutrote Nacht machten es nicht besser für ihn. Er war des Öfteren schon in gefährlichen Situationen gewesen, aber meistens betrafen sie nur ihn oder waren von weniger Feuerkraft unterstützt worden.

Kaito und er stecken tiefer im Schlamassel, als er es sich je gedacht hatte.

„Der Mond steht heute in einer gefährlichen Stellung; du solltest gut auf dich und Kaito aufpassen.“, hallten die Worte von Akako in seinem Kopf wider. Hatte sie das wirklich vorausahnen können? War das überhaupt möglich?

Der Druck an seiner Schläfe wurde verstärkt und brachte seinen Kopf in eine leichte Schräglage. Unsicher flackerte sein Blick zu Kaito und dieser erwiderte diesen zwar nur kurz, aber es reichte Shinichi um etwas Vertrauen zu fassen, das sie da noch heil heraus kamen.

„Wieso sollte ich dir vertrauen? Du könntest uns auch beide erschießen, nachdem du den Diamanten hast.“

„Das könnte ich. Ich könnte auch gleich damit anfangen.“

Erneut lief ihm ein Schauer über den Rücken, als er hörte wie Viper die Waffe entsicherte.

„Also beweg deinen diebischen Arsch hier her und gib mir den Diamanten, dann können wir darüber reden, ob du deinen Freund wieder bekommst.“

Leise seufzte Kaito und wirkte nicht wirklich sicher, doch dann tat er wie gesagt und kam ein paar Schritte näher.

„Auf die Knie und schieb ihn rüber.“, befahl der Mann weiter und auch das machte der Meisterdieb, ohne weiter etwas zu sagen.

Er bewegte sich leider auf zu dünnem Eis. Wäre er wenigstens allein, dann wäre das nicht so schlimm. Viel zu viele Ideen hätte Kaito schon gehabt, um aus dieser Sache heraus zu kommen, aber nicht mit Shinichi. Solange er die Waffe am Kopf hatte, waren ihm die Hände gebunden, so ungern er es auch zugab.

So schob er den Edelstein zu Viper und beobachtete den Mann, wie er diesen aufhob.

„Ich bin ja ein Mann der zu seinem Wort steht...“, sagte er mit einem ekligen Lächeln. Etwas grob schubste er Shinichi von sich weg. Der Detektiv schaffte es gerade noch, sich mit den Händen abzustützen. Immerhin hatte er keine Lust, mit dem Gesicht auf dem Beton aufzukommen.

„Es war mir eine Freude, Kid. Ich hoffe das nächste Mal bist du ebenfalls so kooperativ.“, schmunzelte Viper und wandte sich zum Gehen.

Shinichi konnte Kaito gut ansehen, dass es ihm nicht passte.

„Lass gut sein. Ich hab mir alles gemerkt.“, sagte der Meisterdetektiv leise und richtete sich etwas schwerfällig auf. Die kniende Haltung war gar nicht gut für seinen Körper gewesen. Kaito zögerte auch nicht lange und half ihm, dass er aufrecht stehen konnte.

„Tja, damit ist es wohl hinfällig, dass ich ihn ausleihe.“

„Aber du hast ihn...“

„Soll ich etwa zur Polizei gehen und ihn anzeigen? Entschuldigen sie Officer, aber der Diamant, den ich gestohlen habe, wurde gestohlen.“

„Idiot.“, grummelte Shinichi und boxte dem lachenden Kid gegen die Schulter.

„Wir bekommen das schon hin“, schob er dann noch nach. Kid fangen hin oder her. Logisch gesehen hätte er ihn ja zurück gebracht, außerdem wollte ihn dieser Viper einfach erschießen, das würde er nicht auf sich sitzen lassen.

„Also komm. Zieh dich um, wir haben glaube ich einiges zu klären.“, seufzte Shinichi dann und wandte sich ab zum Gehen. Dabei sah er direkt in die giftgrünen Augen von Viper.

Er war ein paar Meter weiter wieder stehen geblieben und hatte sich zu den zwei Oberschülern umgedreht.

Nachdenklich drehte dieser den Diamanten in seinen Fingern.

„Mir ist leider ein Fehler unterlaufen..“, ging Viper mit langsamer Stimme an und hob dabei seinen Schussarm.

„Kid darf nicht überleben. Kurz dachte ich ja, dich in meine Pläne mit einzuweihen, aber ich glaube dich zu erschießen geht leichter.“

Das boshafte Grinsen auf seinen Lippen wurde breiter und schon entsicherte er die Waffe erneut, die er zuvor wieder gesichert hatte, als er weggegangen war.

„Es ist zwar schade so ein Talent zu verschwenden, aber ich bin mir sicher, dass du es verstehen wirst.“
 

Mit einem Lachen drückte Viper den Abzug und keiner der beiden Jungs reagierte schnell genug. Die Kugel bohrte sich tief in die Seite von Kaito. Während der Rauch langsam von der Glock abzog, beschleunigte sich der Puls von Shinichi umso schneller.

„Kaito?!“, rief er panisch auf und achtete gar nicht darauf, dass er ihn gerade mit seinem echten Namen angesprochen hatte.

Der Meisterdieb war viel zu versteinert und brauchte ein paar Sekunden länger, doch als der Schmerz sich durch seinen kompletten Körper zog wurde ihm schlagartig bewusst, was gerade passiert war. Wie in Zeitlupe wanderten seine Finger zu der Wunde und wurden mit seinem eigenen Blut benetzt. Sein Anzug nahm dank der weißen Farbe das Blut umso stärker auf und es breitete sich viel schlimmer aus, als die Wunde eigentlich war.

Entsetzt weiteten sich aber seine Augen als er sah, dass Viper direkt hinter Shinichi stand. Seine Stimme gehorchte ihm nicht und so war er nicht in der Lage, den Detektiv zu warnen. Fest bohrten sich die Finger in das dunkelbraune Haar und zogen den Kopf ruckartig in seine Richtung.

Ein schmerzhafter Schrei kam Shinichi über die Lippen, da er damit nicht gerechnet hatte.

„Du wirst allen sagen, dass Kid tot ist. Nach all den Jahren ist es vollbracht. Denn niemand stellt sich den Weg von Pandora.“

Was als nächstes passierte, bekam Shinichi nur noch in einem milchigen Schleier mit, da ihm Viper einen gekonnten Schlag in den Nacken verpasste, der ihm das Bewusstsein raubte. Wie ein nasser Sack kippte er zur Seite weg und schlug hart auf dem Boden auf.

Er durfte jetzt nicht bewusstlos werden. Kaito brauchte ihn. Noch während er sich verzweifelt an dem Gedanken festhielt, konnte er sehen wie das Blut sich den Weg nach unten gebahnt hatte. Selbst seine Hose wies blutige Spuren auf und es tropfte durch sein Hosenbein nach unten auf den Boden.

Schwer stöhnend hielt sich Kaito die Wunde und versuchte damit, den Blutfluss etwas zu stoppen. Aber die Wunde war viel zu tief, als dass ein einfacher Druck mit den Händen reichen würde. So sickerte immer mehr und mehr Blut durch seine Finger. Mit schmerzverzerrtem Gesicht suchte er den Blick von Viper. Er musste sich was einfallen lassen und das schnell.

Viper stieg einfach über Shinichi hinweg und ging gelassen auf Kid zu. Immer weiter trieb er den Jungen an das Ende des Dachs.

„Ich habe mich immer gefragt wieso Snake dich nicht einfach erschossen hat. Dabei bist du doch auch nur ein Mensch. Aber wahrscheinlich war er einfach zu ungeschickt.“, erzählte ihm Viper in Seelenruhe und bohrte dabei die Waffe in die bereits entstandene Wunde, was dazu führte, dass Kaito scharf die Luft einsog. Kurz hatte er Panik, dass er ihm noch eine zweite Kugel in den Körper jagte, aber Viper hatte eine viel bessere Idee.

„Ich reiße dir hier und jetzt deine weißen Flügel aus. Niemals wieder wirst du Pandora im Weg stehen. Auf Wiedersehen, Kid.“

Das boshafte Lächeln und das mörderische Funkeln in den Augen des Mannes war eines der Dinge die Kaito wahrnahm, doch sein eigentlicher Blick ging zu Shinichi. Der ihn mit entsetzten Augen musterte. Angst, Sorge und sogar ein paar Tränen konnte er in ihnen sehen. Er würde hier nicht sterben und doch konnte er nichts tun, der Schmerz hatte sich in jede Faser seines Körpers gefressen und so konnte er nur nachgeben.

Viper musste nicht einmal viel Kraft aufwenden, um Kid den letzten Stoß zu verpassen. So gerne hätte sich der Dieb dagegen gestemmt, doch noch bevor er etwas tun konnte, verlor er den Halt unter den Füßen.

Shinichi wollte es nicht sehen und wollte es nicht glauben. Doch Kaito fiel. Ohne Widerstand war das Einzige was zurück blieb sein Zylinder, der ein weniger langsamer hinter ihm nach segelte. Er musste seiner Ohnmacht entkommen, er musste seinen Körper dorthin bringen. Er musste zu ihm.

„Kaito...“, nuschelte der Detektiv und ohne es zu merken, brannten ihm die warmen Tränen in den Augen. Er konnte sich doch nicht wirklich von diesem Kerl... Nein das durfte nicht sein...

Mühevoll streckte er seine Hand aus und schlug die Zähne schmerzhaft aufeinander. Viper war ihm fest auf das Handgelenk gestiegen.

„Na na, der Dieb ist tot und wenn du ihm nicht in die Hölle folgen willst, wirst du jetzt einfach seelenruhig bewusstlos. Ich hoffe auf dein Glück, dass wir einander nicht wieder sehen, Shinichi Kudo.“ Noch einmal verstärkte er den Druck und ließ den halb bewusstlosen Detektiv auf dem Dach zurück.

Die Worte von Viper waren schon gar nicht mehr zu ihm durchgesickert. Nicht einmal, dass er seinen Namen kannte. Seine Gedanken kreisten einzig allein um Kaito.

Er musste einfach irgendwie zu ihm kommen. Doch das Einzige, was er in seinem Zustand zustande brachte, war dass er ein paar Millimeter nach vorne robbte und dann wieder zu Boden ging. Doch war er damit näher an das hinunter getropfte Blut gekommen. So gerne würde er glauben es wäre Kunstblut, doch es war echt. Die Wunde war echt. Der Dieb spielte ihm dieses Mal keinen Streich. Die ersten Tränen lösten sich aus seinen Augenwinkeln und liefen warm über seine Wange. Wieso hatte er weder Hakuba noch Lewis Bescheid gesagt, wenn einer der beiden gewusst hätte, dass sie auf dem falschen Dach waren, dann hätten sie hier her kommen können. Dann hätten sie Viper aufhalten können.

Doch sein ganzes inneres Flehen, dass Kaito jeden Moment zurück war, blieb ungehört. Er war weg. Wahrscheinlich für immer. Das Bild, wie der Dieb vom Dach geschubst wurde, brannte sich tief in sein Gedächtnis und sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. So fest, dass noch mehr Tränen den Weg über seine Wange fanden.

Langsam sackte sein Kopf auf den kalten Boden und er schloss die Augen.

Wieso? Wieso hatte Kaito gelächelt? Wollte er ihm damit zeigen, dass er es schaffen würde? Oder einfach nur seine typische Art zu sagen, dass alles gut wurde.

Shinichi wusste nicht, wo er mit seinen Gedanken anfangen sollte, es tat alles so weh und am schlimmsten war der Schmerz, der in seinem Herzen entstanden war. So sehr er versuchte, Kaito zu vertrauen. Daran zu glauben, dass er dort unten stand und lebte. Es half alles nichts. Sein Verstand hatte bereits den Schluss gezogen, dass Kaito nie wieder kommen würde. So wurden die Tränen noch ein bisschen mehr und wenn er die Kraft dazu gehabt hätte, wäre wohl auch ein Schluchzen über seine Lippen gekommen. So blieb ihm nichts anderes übrig, als der Schwäche seines Körpers immer mehr nachzugeben und in die kalte Umarmung seiner Ohnmacht zu fallen.

Das Letzte was er hörte war das Rufen eines ihm nicht bekannten Mannes. Aber die drückende Schwärze war stärker, als zu erfahren wer mit ihm auf dem Dach war. Sein Herz hoffte einfach nur, dass es Kaito war.
 

„Wir haben ihn gefunden, Detective.“, rief einer der Männer von Scotland Yard und lief auf Shinichi zu.

Lewis und Hakuba folgten direkt und ließen den Blick über das Dach schweifen.

„Was macht er hier? Ich dachte er war auch der Meinung, dass Kid bei uns auftaucht.“

„Anscheinend muss ihn etwas an der Schlussfolgerung gestört haben.“, meinte Hakuba nur und kniete sich neben das Blut. Dann stand er wieder auf und folgte der Spur, die am Ende des Daches aufhörte. Doch konnte er nicht mit Sicherheit sagen, was hier passiert war.

„Er hat nur das Bewusstsein verloren, aber wir sollten lieber einen Krankenwagen rufen.“

Bei diesen Worten drehte sich Hakuba wieder herum. Was genau hatte Kudo hier mit Kid getrieben? Nachdenklich musterte er das Ganze, doch konnte sich keinen wirklichen Reim darauf machen. Es sei denn, eine dritte Person wäre hier gewesen. Vielleicht Interpol? Aber die hatten ihre Männer sogar abrücken lassen, als sie erfolglos auf dem Dach gewartet hatten. Schweigsam fiel sein Blick auf die Kartenpistole, die am anderen Ende lag.

Er musste wohl oder übel darauf warten, dass Shinichi wieder wach wurde. Doch dessen Gesichtsausdruck zeigte ihm schon, dass hier mehr los war als sie mitbekommen haben.

„Detective...“, fing einer der Männer plötzlich zögernd an.

„Was ist denn noch?“, erwiderte Lewis etwas pampig. Er war unglaublich sauer, dass ihnen Kid mit dem Diamanten entwischt war. Er hatte noch keine Ahnung, wie er das seinem Chef erklären sollte, immerhin musste es dieser weiter zur Queen tragen.

„Der Koh-i-Noor...“

„Was ist damit?“

„Er ist hier..“

„Was?!“, perplex sah Lewis ihn an und der Mann holte aus der Jackentasche von Shinichi den Diamanten. Er strahlte so schön wie immer und schien komplett unberührt.

„Er ...“

„Ich hab Ihnen doch gesagt, dass Kid alles zurück bringt, auf dem einen oder anderen Weg.“, sagte Hakuba mit einem leichten Lächeln. Immerhin war der Schatz noch da, wo er hin gehörte.

Trotzdem hätte er gerne die Lücken gefüllt, die dieser Fall mit sich brachte.

Die Männer nahmen den Edelstein direkt, um ihn zu seinem rechtmäßigen Platz zu bringen. In der Zeit kam auch endlich der Notarzt um sich Shinichi kurz anzusehen. Dann folgten zwei weitere und transportieren den Oberschüler auf einer Liege ab.

Hakuba seufzte leise. Wahrscheinlich würde er erst alles erfahren, wenn Shinichi wieder wach war. Doch bis dahin würde er sehen, was er selbst an Beweisen finden würde. Denn das Blut gehörte definitiv Kid, aber wieso war er nicht hier? Die Menge des Blutes deutete daraufhin, dass es eine tiefe Wunde sein musste, aber kein Durchschuss, weil keine Kugel gefunden wurde. Die Patrone wurde wohl auch mitgenommen. Beweise gab es hier also keine. Aber war es wirklich eine Pistole? Man hätte ihn auch mit einem Messer attackieren können, aber er glaubte nicht, dass der Meisterdieb sich von so etwas treffen lassen würde.

Schweigsam sah Hakuba in die Ferne und ging alles durch.

„Du solltest langsam zurück.“, brach Lewis in seine Gedanken ein.

„Hm?“

„Es ist spät, Hakuba.“

„Oh stimmt...“, kam es dann von ihm und sein Blick fiel auf die Uhr. Er hatte immerhin das Glück, dass er nicht zurück nach Japan fliegen musste.

„Es wird wirklich Zeit.“

„Wir kümmern uns um den Rest.“

„Gut. Ich werde morgen mal bei Ihnen vorbeisehen.“, lächelte Hakuba leicht.

„Kannst du gerne. Bis morgen dann, schlaf gut.“, verabschiedete ihn Lewis und er wandte sich direkt an seine Männer, um alles zu klären als auch Hakuba sich verabschiedet hatte.

Sie mussten das Blut vom Dach bekommen, bevor noch irgendwelche Touristen auf die Idee kamen hier hoch zu kommen. Ab und an verliefen sich manche einfach.

Keiner der Polizisten kam auf die Idee, dass es das Blut von Kid sein könnte. Auch Hakuba sagte nichts dazu. Es wäre einfach, das Blut zu nehmen und anhand der DNA festzustellen, wer er nun in Wirklichkeit war. Doch etwas in ihm sträubte sich gegen diese Art. Immerhin schien hier etwas Unschönes passiert zu sein und er konnte nicht wirklich sagen, wie weit Kid mit der Wunde gekommen war. Nein, wenn dann machte er ihn bei einem Coup dingfest.

Leise seufzte Hakuba, als er endlich das Gebäude verließ.

„Lass dich ja nicht umbringen, Kuroba.“, murmelte er und machte sich auf dem Weg zum Auto, in dem immer noch Baaya auf ihn wartete.
 

 
 


 

 

Ever since the day you came into my life, I know that you are the one I'll truly love till the end.

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich möchte mich sehr bei Ceci bedanken. Dank ihr ist diese Fanfiktion überhaupt lesbar x'D
Und allen anderen wünsche ich sehr viel Spaß beim lesen <3 Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (19)
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Von: abgemeldet
2019-05-23T19:48:16+00:00 23.05.2019 21:48
Jetzt habe ich diese Geschichte endlich zu Ende gelesen und ich muss sagen, dass ich begeistert bin!
Wie du mit den Wörtern gespielt hast, war unbeschreiblich gut und die Charaktere waren so IC, dass der Lesegenuss dazu noch den Höhepunkt erreicht hat :)
Vielen lieben Dank für diese wundervolle Geschichte! =)
Lieben Gruß, Angelina
Von: abgemeldet
2019-05-16T18:37:36+00:00 16.05.2019 20:37
Hallo Kazuya_Kuroba,

direkt schon nach den ersten Zeilen war ich schon von dieser Story faziniert und jetzt nach dem sechsten Kapitel musste ich dir einfach mal ein kleines Feedback da lassen :)
Wie du Shinichi und Kaito in deiner Geschichte rüberbringst ist einfach Kawai und so verdammt IC gut!
Die kleinen Neckereien, die die beiden untereinander haben, machen die Annäherungen gleich viel interessanter und das Shinichi sich so bei Kaito hat fallen lassen, gut, da war nicht nur der liebe Kaito überrascht, sondern auch ich, aber es passte einfach :D
Als du das rote Band des Schicksals im unfreiwilligen Traum von Shinichi mit ins Spiel gebracht hast, da dachte ich kurzzeitig, oh nein, jetzt ist es aus mit den beiden aber wie ich lesen konnte, wurde das Band dadurch nur neu gestrickt, welches um einiges stärker zwischen den beiden ist als das alte =3
Ich bin echt gespannt wie die Geschichte weitergeht und kann dir nur meinen größsten Respekt zollen. Es ist wunderbar geschrieben, alles ist durchdacht und die Charaktere bringst du so detailgetreu rüber, so dass man diese Story als Fan einfach nur lieben kann <3
Eine andere Wahl hat man da nicht wirklich, aber traurig darum bin ich ehrlich gesagt nicht ;D Außer das Ran viel zu sehr an Shinichi hängt und ihn von Kaito "weglocken" möchte. Pah, als ob sie gegen den charmanten Herzensdieb eine Chance hätte ... *gg*

Lieben Gruß, Angelina
Von:  Yuna_musume_satan
2019-04-09T14:52:14+00:00 09.04.2019 16:52
Einfach KAWAII
Von:  -Darkness-
2019-01-20T13:43:13+00:00 20.01.2019 14:43
Hey du, ich weis das es schon eine weile On-gestellt war, und ich wie immer sehr spät dran bin -.-
Aber wie ich lesen muss hat sich das warten ja echt gelohnt XD

Ich freue mich nun auch den letzten Teil deiner Story lesen zu können und du hast ja einiges was offen war geklärt (zwar nicht alles aber immerhin)
Auch habe ich mir den Kopf zerbrochen wie Kaito entkommen war und was danach gesehen ist, um so schöner war es, dass du dies so schön und schlüssig erklärt hast.
Mir ist auch der Gedanke gekommen, das Kaito nie weit weg von Shinichi war und wurde wieder einmal von dir belohnt.

Irgendwie habe ich mir schon gedacht, das der Hakuba am Flughafen, nicht jener war, der im Krankenhaus bei unserem Detektiv war der selbe ist und auch damit hatte ich recht XD
Du bist manchmal soooo durchschaubar XD

Dieser eine Satz von Shinichi hat mir dann irgenwie das Herz gebrochen („Ich wüsste nicht, dass ich mit dir in einer Beziehung bin"). Ich konnte mir nur all zu gut denken wie es
dem Dieb hier erging, irgendwie tat er mir da echt leid.
Oh wie ich diese Gespräche der beiden liebe, man sagt ja nicht um sonst was sich Liebt, das Neckt sich XD, es ist immer wieder schön den beiden zu zuhören, es macht einfach nur
Spaß sie zu beobachten oder zu belauschen. Ist es doch immer wieder das gleiche mit den beiden.

Man kann Shinichi durchaus verstehen, er und Gefühle, das ist wohl nicht so sein Ding XD

Hab ich schon mal erwähnt, dass ich Haibara gerne habe, sie ist immer so direkt und klug auch was das mit Shinichi und Kaito angeht, ist sie nicht am Kopf gefallen.
„Es ist schon... Abend...?“ Lol wie cool, ist dass denn bitte schön, da war unser Meisterdetektiv wieder einmal so in seiner Arbeit vertieft, das er wie immer nichts mitbekommen
hat.

Das Kaito ein Liebesgeständnis abgibt war sehr überraschend, das hätte ich nicht gedacht aber ich fand es echt schön, wie er es getan hatte.

Was soll ich noch dazu sagen, ich bereue nicht, dass ich deine Story zu meinen Favoriten gepackt habe, denn es ist eine der Besten die bei mir verharren.
Ich habe zwar viele aber mit unter gibt es nur 5 von denen man sagen kann, dass ist es, da passt alles, der Sinn, die Handlung, der Schreibstil, die Grammatik (mehr oder weniger)


Ich freue mich jetzt schon darauf, wenn du wieder ein neues Projekt anfängst und hoffe doch inständig, dass ich von dir eine ENS bekomme, sollte es so sein.

Lg Devi
Von:  SchwarzflammeDethora
2019-01-08T00:19:53+00:00 08.01.2019 01:19
Guten... Äh Morgen ? ^^`
Ich weiss nicht so Recht was ich schreiben soll.
Zuerst einmal, die Story war super!
Ich hab die ff durch Zufall entdeckt, dachte mir bei der Konstellationen auch eher:
Was soll das denn?
Da ich aber neugierig bin, wollte ich es mir nicht entgehen lassen.
Es gibt einige Schreibfehler, auch hab ich es mit der Grammatik nicht so,
aber ich konnte nicht aufhören zu lesen!
Du hast es gut durch dachte, es ist logisch wieso und weshalb es mit Ran nicht klappt.
Dafür schon Mal ein fettes Lob!!
Die Charaktere kommen gut ruber, es ist gut geschrieben.
Hier und da, wären eventuell ortsbedingte Beschreibung gut...
Aber alles in allem Top!

Gruß SfD
Von:  -Darkness-
2018-09-28T18:08:12+00:00 28.09.2018 20:08
OMG was hast du getan?
Ich weiß der Titel sagt ja schon einiges aus, du hast ihn im Übrigen wieder sehr passend gewählt. Wo soll ich denn nur Anfangen, der ganze Teil hier war so schön Emotional, man konnte Lachen, schmunzeln, sich sorgen machen und dann kommt noch die Angst um Kaito hinzu.
Mir gefällt zum Beispiel das hier sehr gut

„Nicht...“
„Warum?“
„Du verpasst deinen Auftritt...“


das war einfach nur genial und dass du Kid als Nakamori auftauchen liest war einfach nur der Hammer 😊 auf die Idee muss man einmal kommen aber wenn man sich das ganze so richtig überlegt, war dies wohl die einzige Möglichkeit um nicht sofort auf zu fallen. Hast du super hinbekommen.
Ich mag Hakuba eigentlich nicht so, er ist ein wenig seltsam aber das was er dann am Schluss getan oder besser gesagt nicht getan hat, war bemerkenswert. Es wäre ein leichtes für ihn gewesen Kid oder besser gesagt Kaito auffliegen zu lassen aber so wie Shinichi hat er wohl eine Ehre, die ihm besagt, den Dieb nur auf frischer Tat zu enttarnen.
Auch das Shinichi sich an die Worte von Akako erinnert hatte, leider aber viel zu spät, ich bin schon total gespannt auf den Schluss, ich hoffe doch inständig, dass es Kaito gut geht, dass er das alles überlebt, du kannst doch Shinichi jetzt wo er doch endlich begriffen hat, dass er in den anderen verliebt ist (denn leugnen ist zwecklos 😊) nicht einfach Sterben lassen.
Ich finde den Teil gerade richtig, denn ich bin mir nicht sicher, was du sonst noch alles schreiben hättest können. Viper ist ein …. aber so sind nun mal Männer in Schwarz 😊

Also bis zum letzten Teil (schade das es schon zu Ende geht)

Lg Dark

P.s. Irgendwie will das heute nicht so wie ich 😂😂😂😂😂😂😂

Antwort von:  Kazuya_Kuroba
29.09.2018 12:08
Das hat mich meine Betaleserin auch gefragt und die wusste so halb was passieren wird xD
Irgendwie ist alles mehr eskaliert als es geplant war und dann machen die Charaktere plötzlich alles, nur nicht das was man will x'DD
Aber es freut mich unglaublich das es dir so gefallen hat :D
Freue mich auch jedes mal wenn ein Kommentar von dir kommt x'D

Nakamori ist einfach so schön zu schreiben und ich glaube das Kaito immer relativ viel Spaß hat in seine Rolle zu schlüpfen :D
Aber ganz unter uns... Ich bin auch kein Fan von Hakuba. Der hat so eine komische Art das ich bei ihm einfach nicht durchsteige x'D Wobei es beim schreiben dann doch ganz klappt das wir auf einen Nenner kommen xD
Bin selber gespannt was nun aus Kaito wird, hab irgendwie die Sache weniger zu Ende gedacht als erwartet... Aber am Ende wird immer alles gut... Vielleicht ;D <3

Ich kann ein wenig spoilern, das ist nur das Ende hier für :D
Es ist super viel in Planung, was mir beim schreiben eingefallen ist. Dem kann ich mich endlich widmen wenn das abgeschlossen ist :D
Vllt kommt sogar eine Fortsetzung zu dieser dann, immerhin gibt es viel was auch in Japan zu erleben gibt ;D

Und nochmal vielen vielen Dank für deine lieben Worte :D
Hoffe das auch das dir der letzte Teil gut gefallen wird x3

Bis dahin ~
Von:  -Darkness-
2018-09-16T16:55:26+00:00 16.09.2018 18:55
So hier nun der nächste Kommentar 😊
Ich wundere mich immer wieder wie Gefühlskalt Shinichi sein kann, wobei so kann man das ja eigentlich nicht nennen. In der Nacht die Leidenschaft pur und am nächsten Morgen so tun als wäre nie etwas geschehen und den anderen regelrecht abblitzen lassen. Sehr bemerkenswert XD
Du hast hier wieder alles sehr ausführlich erzählt auch das Holmes Museum, ich konnte mich richtig in Shinichi hineinversetzen wie er da Kaito und dann auch noch den anderen alles so schön erklärt hat. Es freut mich das dieses mal auch wieder Akako mit dabei war, ich bin ja schon gespannt was Akako mit ihren Worten meinte, dass hat mich jetzt schon total neugierig gemacht.
Endlich kommt der Teil worauf ich mich schon solange gefreut habe, endlich ist es soweit das Kid wieder auftaucht XD
Shinichi hat schon recht damit, dass Kaito etwas Notgeil ist, denn mittlerweile ist es ja so, dass die beiden jeden Tag Sex haben 😊. Auch wenn es Shinichi immer noch nicht zu geben will aber auch er steht auf den heißen Sex XD. Dass er die Wette schon vor einigen Kapitel verloren hat, ist ihm ja bis jetzt immer noch nicht bewusst und ich bin schon gespannt, wann er es mal schnallt.

Sore made
Dark

Von:  -Darkness-
2018-09-16T16:54:53+00:00 16.09.2018 18:54
Spät aber doch 😊 der Teil war wieder super gutgeschrieben, alleine der Zoo besuch war sehr ausgefeilt XD Die Sache mit dem Aquarium hast du gut hinbekommen, ich fand es witzig das Kaito immer wieder abgestritten hat das er Angst vor Fischen hat und dann als Shinichi diesem gefolgt war.
Was mir auch sehr gut gefallen hat war die Szene im Nachthaus 😊 da wo Kaito, Shinichi nach dem Leidenschaftlichen Kuss einfach stehen lies und dann so tat als sei nie etwas geschehen, einfach nur genial. Genauso wie der Streichelzoo XD und das Ran ihren besten Freund darauf angesprochen hat, dass er mal seinen siebten Sinn auf sich selber ansetzten sollte XD
Auch war, der Schluss bzw. die Sexszene wieder super gutgeschrieben und das es diesmal eigentlich mehr von Shinichi ausging …..
Ich fand es gut dieses Versprechen was der Detektiv seinen Dieb da gab, nur woraus ich bis jetzt immer noch nicht schlau geworden bin, ist die Beziehung der beiden 😊😊😊😊😊😊😊

Tsugi no shō made
Dark


Von:  Snowprinces
2018-09-16T16:07:03+00:00 16.09.2018 18:07
Hallo einfach süß die beiden hoffe das nächste Kapitel dauert nicht zu lange
lieben Gruß da lass
Von:  SenseiSasuNaru
2018-09-13T11:48:28+00:00 13.09.2018 13:48
Wow echt gute ff hoffentlich geht alles gut. Bin gespannt wann er seinen Dieb sich seine Gefühle für ihn eingestellt. Oder beziehungsweise die drei kleinen Worte sagt.mach weiter so lg


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