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Die grausame Einsamkeit…

…zerstört sogar den stärksten Krieger des Reiches
von

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Kapitel 2: Was ist mit Haru?

„Was?!“, grollte Kyogo mit einer bedrohlich tiefen Stimme. Er hatte sich zu seinem Schüler und seinem Vorgesetzten gewand und stierte beide nun mit vom Schock weit aufgerissenen Augen an. Kiyoshi zuckte auf als er seinen Lehrer direkt an seinem Ohr zu hören bekam und wich automatisch ein bisschen nach hinten. „Kyogo-san…“, japste er erschrocken auf. „Sag mir das alles was du gesagt hast nicht war ist!“, grummelte Kyogo. Nervös zupfte Kiyoshi an seinem Oberteil herum und verkroch sich hinter seinem Onkel. „Hey… jetzt reg dich mal ab… wir gehen jetzt einfach zu Kaede und fragen selber nach was los ist. Es gibt bestimmt eine Erklärung dafür.“, mischte sich nun der General ein und schob Kyogo vor sich her in Richtung Überwachungsstation.
 

~ ~ ~
 

„Na los! Rein mit dir!“, keifte Aki giftig und stieß Haru rücksichtslos in das dustere und feuchtkalte Verließ. Mit einem schmerzverzerrten Keuchen kam der Blauhaarige auf dem steinigen, dreckigen Boden auf und krümmte sich vor Schmerz. Achtlos wurde die dicke, klamme Stahltür zugestoßen. Ein ohrenbetäubendes Geräusch erschallte und hinterließ in Haru ein schreckliches Gefühl. „Stell uns ja keine Scheiße an! Sonst gibt’s noch was!“, knurrte Yuu drohend und verließ Sekunden später mit seinem Kumpel den Keller.
 

Es war still. Nur das elende Wimmern Harus war nur noch zu hören. Er war allein, wurde seiner Freiheit beraubt und musste nun auch noch in einem solchen niederträchtigen Verließ verweilen. Er wusste einfach nicht was er nun tun sollte. Es gäbe keinen Sinn auf Kyogo zu warten, schließlich würde dieser davon ausgehen, dass Haru mindestens einen Monat lang sich unters korokaesche Volk untermischen würde. Immer und immer wieder rannen ihm die Tränen seine Wange hinab und tropften auf den eiskalten, feuchten Boden. Jedes mal wenn dies geschah, hallte das tropfende Geräusch schon fast so laut wie Presslufthammer durch das kleine Verließ. So fühlte es sich zumindest für den Blauhaarigen an.
 

„Kyogo…“, schluchzte Haru. Er verharrte in einer zusammengekauerten Position, sein Kopf auf seinen Knien und seine Arme um die Beine geschlungen. Die vom Weinen angeschwollenen Augen stierten kraftlos zu Boden, fielen jedoch langsam aber sicher zu. Mit kleinen Tränchen in den Augenwinkeln nickte er kurzzeitig ein.
 

~ ~ ~
 

„Haru! Nicht so schnell du Idiot!“, hallte es lautstark durch die Gegend. Schnaufend stützte sich der neunjährige, kleine Junge auf seinen Beinen ab. Ein zweiter Junge so um die sechs Jahre schloss sich dem neunjährigen Wuschelkopf an und rief schon beinahe außer Atem: „Er haut doch tatsächlich wieder ab!“
 

Grummelnd sahen die beiden Sphinx Nachkommen zum Himmel hinauf, wo sich ein blauhaariger Harpyienjunge durch die Lüfte bewegte und sich dabei köstlich amüsierte.
 

„Sag mal Bruderherz, lacht Haru uns etwa aus?“, murmelte Kuro, der jüngere von den beiden Brüdern. Kyogo der Ältere ballte die Hände zu Fäusten und warf diese schon beinahe hysterisch in die Höhe. „Haru du Idiot! Bleib endlich stehen! Ich und Kuro brauchen eine Pause!“, moserte Kyogo und warf seinem Kumpel Haru böse Blicke zu.
 

„Ich komme ja schon. Musst deswegen doch nicht so giftig werden.“, erwiderte Haru gut gelaunt und machte sich dazu bereit direkt vor den Füßen seiner beiden Kumpane zu landen. „Hier bin ich ja auch. Ich würde dir raten mal etwas mehr zu lachen. Sonst bekommst du am Ende nur Falten, wenn du weiterhin so schaust.“, riet Haru dem älteren und knuffte ihm etwas in die Hüfte. Schnaufend gab Kyogo nach und ließ ein leichtes grinsen nun doch zu. „Ja, ja. Schon klar!“, murmelte er und boxte dem Harpyienjungen sachte gegen die Schulter.
 

„Hey! Vergesst mich gefälligst nicht!“, grummelte Kuro. Er quetschte sich zwischen seinen Bruder und Haru. Grinsend zog Haru den sechsjährigen an sich, wuschelte ihm durchs pechschwarze Haar und umarmte ihn danach. „Keine Sorge! Dich kann man nicht vergessen, Kuro-chan!“, flüsterte der Blauhaarige ihm zu und grinste.
 

~ ~ ~
 

Ein lautes Knarren schreckte Haru aus seinem Traum. Was war das? Er hatte doch tatsächlich von der Vergangenheit geträumt. Missgelaunt sah er auf einen imaginären Punkt vor seinen Füßen und wischte sich die Tränen die ihm mitten im Traum übermannten mit seinem Handgelenk weg. „Kuro-kun… wo bist du nur…“, murmelte Haru. Es tat ihm im Herzen weh zu wissen, dass er den kleinen Jungen von früher nie wieder sehen würde. Kyogo und er hatten schon lange nach ihm gesucht, doch nie auch nur ein Lebenszeichen von ihm bekommen. Bedrückt bohrte Haru seine Fingernägel in seine Oberschenkel. Je mehr Jahre vergingen desto verunsicherter wurde er. Schon öfters fragte sich der Blauschopf ob Kuro schon längst gestorben war und je öfters er daran dachte desto trauriger wurde er.
 

„Kuro… Kyogo…“, stammelte Haru schluchzend. Etwas Warmes floss Harus Oberschenkel hinab und als er vom dreckigen Boden aufsah und sich vergewissern wollte, was ihn da aus seiner Trauer zurück ins Diesseits brachte, schreckte er beim Anblick seiner blutroten Hände auf. Haru hatte doch tatsächlich seine Fingernägel so tief in sein Fleisch gebohrt, dass er anfing zu bluten. Angewidert von seinem eigenen Blut, versuchte er hektisch seine Hände so gut es ging an seiner Hose abzuwischen. „Scheiße… geh ab… ver… verdammt…“, stammelte er aufgelöst und schweißgebadet und merkte schon gar nicht wie sich jemand dem Verließ näherte.
 

Total benommen und zerstreut versuchte er immer und immer wieder das Blut von seinen Händen abzuwischen, doch letzten Endes verschmierte er alles nur und machte es somit schlimmer. Harus Nerven waren am Ende. Klaren Gedanken fassen konnte er nun nicht mehr, aber kein Wunder bei dem was Haru gerade passierte. Er kauerte sich wie betäubt zusammen, und fing nun abermals an zu Schluchzen und zu Wimmern. Es machte ihn fertig! Wieso hatte er sich nur auf die Mission eingelassen! Er hätte wissen müssen, dass dies alles nicht funktionieren würde. Er war nun mal zu schwach… Wieso also? Wollte er sich selber was beweisen? Wollte er Kyogo beeindrucken? Die Stimme des Blauhaarigen wurde immer heiserer. Als er hörte wie die Tür seines Verlieses geöffnet wurde zuckte er schreckhaft auf und stierte aus verschreckten, rot angelaufenen Augen zur Tür.
 

Eine unbekannte Person trat im Schutz der Dunkelheit in das Verließ ein und blieb direkt vor dem Blauhaarigen stehen. Panisch sah sich Haru um, versuchte nach einem Fluchtweg zu suchen, doch leider war der einigste Aus- und Eingang wieder verschlossen worden. Wer war diese Person? Was wollte sie nun von ihm? Haru wich verunsichert wenige Millimeter nach hinten, prallte aber schmerzhaft gegen die Wand und sog zischend die modrige, kühle Luft ein. Kein einziges Wort wagte sich aus Harus trockener Kehle. Nur unkontrolliertes Keuchen und Seine Kehle brannte wie Feuer wobei panisches Zittern das Einzige war, was er in dem Moment tun konnte.
 

„Haru…“, kam es leise vom Unbekannten, wobei dieser sich zu ihm hinunterbeugte.
 

~ ~ ~
 

„Irgendetwas stimmt mit Haru nicht!“, ertönte Kaedes besorgte Stimme. Sie wischte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn und beobachtete die Veränderungen von Harus Puls und den anderen Werten. Kyogo, Takahashi und auch Kiyoshi stierten gebannt auf den Bildschirm, konnten dem aber keine Information entnehmen. Dans einzige was auf eine negative Entwicklung hinwies war der unübersehbare rote Balten, auf dem ’Warnung: Zu hohe Werte’ drauf stand. „Was hat er denn?“, erkundigte sich der Jüngste von den Dreien. Kaede fing an den dreien die Situation zu schildern. Also war das was Kiyoshi gesagt hatte wirklich war.
 

Unruhe machte sich in Kyogo breit. Was war nur passiert? Grummelnd griff er nach Kaedes Schulter und fragte: „Wo ist er denn jetztgerade?“ Kaede besah sich den jungen Kämpfer vor sich erst mal gut, als sie sich dann wieder dem Monitor zuwandte und eine Karte öffnete. Sie gab Harus Erkennungsnummer ein und schwupp. Schon hatten sie seinen Aufenthaltsort. Kyogos Mine verfinsterte sich. Er merkte sich die Stelle und ging danach zusammen mit Takahashi im Schlepptau nach draußen. Kiyoshi und Kaede wurden zurück gelassen, wobei sie dies nicht auf sich sitzenlassen wollten und den Beiden folgten. „Ihr wollt doch wohl nicht dorthin aufbrechen, oder etwa doch… Wir kennen das Gebiet nicht! Das wäre viel zu riskant!“, erinnerte sie aufgebracht ihren Boss. Stirn runzelnd stoppte Kyogo. „Wenn wir ihm nicht helfen, dann kann sogar noch schlimmeres mit Haru geschehnen! Wir sind doch dafür da um die mazukanischen Bürger zu beschützen, also wieso nicht auch Haru?“, keifte der Löwenmensch und krallte seine Nägel ohne es zu wissen in Takahashis Handgelenk. Grummelnd versuchte der General sich vom aufgebrachten Kyogo zu lösen.
 

„Wir sind dafür da das Volk zu beschützen! Und wenn du jetzt mit mehreren Männern ins feindliche Reich ziehst, könnte der Verlust von guten Kämpfern die, welche die mazukanischen Bürger verteidigen sollen größer sein. Also lass das und hoff einfach das Haru da selber wieder raus kommt!“, konterte Kaede. Der General musste schon sagen, sie hatte Temperament! Er konnte Kyogo auch sehr gut verstehen, doch leider hatte Kaede recht. Schnaufend setzte er zu einem Satz an, wurde aber von einer bekannten Stimme unterbrochen. „Kyogo! Lass es! Es ist das reinste Selbstmordkommando wenn du da jetzt hin gehst.“, ertöhnte Generalmajor Hebis Stimme. Er hatte das Gespräch mitgehört und fand es für sehr unreif von seinem Kollegen einfach so drauf loszustürmen zu wollen, weswegen er es für nötig empfand sich auch in das Gespräch mit einzumischen um dem Jüngling von seinem Hirngespinst zu befreien.
 

Zähne knirschend sah Kyogo zu General Takahashi. „Was haben sie dazu zu sagen! Wollen sie Haru nun etwa auch noch im Stich lassen? Wollen sie ihn, genauso wie die Beiden hier sterben lassen? Wenn wir nichts tun wird nämlich genau das passieren!“, sprudelte es schon für mich aus ihm heraus. Er wollte nicht dass sein Freund leidet. Er wollte ihm helfen und die Person die ihm solche Qualen zufügte verrecken lassen. Schnaubend stemmte Takahashi eine Hand in seine Hüfte. Auch er fand dass sie wenigstens noch etwas warten sollten, doch wollte er seinen treuen Kameraden nicht verletzen. Er wusste ja wie sehr Haru und Kyogo aneinander hingen. Es war ja schon schwer genug wenn kyogo auf eine Mission ging. Da wollte er es nie wagen seinen Freund loszulassen und zog die totale Drama Show ab.
 

Grummelnd sah Takahashi zu Boden. „Ich glaube… Die beiden haben recht Kyogo. Du solltest wenigstens erst mal warten bis wir mehr Information haben. Es schein nämlich sehr gut möglich zu sein, dass dort sich die Festung unseres Feindes befindet. Und dot Kopflos reinzustürmen… dein Schicksal wäre so besiegelt…“, teilte der General nun so milde es geht seine Meinung mit.
 

fortsetzung folgt...



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