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Legend of the Blue Phoenix 2

Operation: Phoenix
von

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Phase 5: Misstrauen

Lagerhaus 17:23
 

Der schwarze SUV hält vor einer verlassen wirkenden Lagerhalle. „Wir sind da. Macht das Tor auf.“ Der junge Mann auf dem Beifahrersitz spricht in ein Walki Talki. Kaum hat er zu Ende gesprochen, setzt sich das Tor in Bewegung. In der Lagerhalle herrschte rege Betriebsamkeit. Es hätte wie eine militärische Operation ausgesehen, trügen die Männer und Frauen nicht so total verschiedene Kleidung. Die Stile reichen von Anzugs- und Uniformträgern über Biker und Punker zu extrem blassen Gogh Gestalten. Masas Vater ging, nachdem er ausgestiegen ist, zielstrebig auf einem braunhaarigen Mann mit schwarzer Tarnhose, Springerstiefeln und langen schwarzem Mantel zu. Er schüttelte dem Kommandanten die Hand.

„Schön dich zu sehen. Wie geht es dir?“ „Soweit ganz gut und dir?“ Der Kommandant lächelte und dabei verzog sich seine Narbe, welche sich auf der linken Wange befand, auf unnatürliche Weise, was noch durch das kalte harte Licht der Neonlampen verstärkt wurde, weshalb sie ungewöhnlich hart hervorstand. „Gut, wenn man davon absieht, dass uns meine Älteste ein paar Sorgen bereitet, aber wer kann es ihr verübeln, nach allem was passiert ist.“

„Wohl wahr. Also wir haben in den letzten Wochen mehrere Vorfälle von ‚Fehlinformationen‘ der Schattenbewegungen verzeichnet. Sie sind hier, hier und hier gehäuft aufgetreten.“ Bei jedem ‚hier‘ tippte er auf einen Punkt auf einer der Karten, die er von dem großen Tisch, welcher hinter ihm stand, zu sich herangezogen hatte. „Wir haben verschiedene Tests zur Magiemessung durchgeführt und sind zu dem Schluss gekommen, dass es keine Fehlinformationen gab. Das wirft jetzt natürlich die Frage auf, warum dort keine Schatten waren, wenn unsere Einheiten dort angekommen.

Hinzukommt, dass das Team von meinem Sohn Schatten angetroffen haben, die sich bei einer Befragung, soweit sie etwas wissen, sofort auflösen, wenn sie etwas erzählen wollen. Außerdem sind sie einer Frau begegnet, die anscheinend Schatten kontrollieren kann. Wir denken jetzt, dass das alles im Zusammenhang mit dem Kreis steht.“ „Das heißt, wenn wir die Frau finden, finden wir den Kreis-König, richtig? Wie sieht sie den aus?“ „Da liegt das Problem. Wir haben nur eine dürftige Beschreibung und jedes Team, dem sie bisher begegnet ist, konnte sie nur sehr kurz sehen. Daher wiedersprechen sich die Aussagen. Das einzige worin sich alle einig sind, ist das sie sehr junge Frau ist und sie immer schwarze Kleidung und einen schwarzen Helm trägt. Dieser Helm soll wie der einer Walküre geformt sein und eine keltische Rose vorn in der Mitte besitzen.“

„Das ist doch eine sehr detaillierte Beschreibung und außerdem sehr auffällig. Es dürfte doch kein Problem sein, sie zu finden.“ „Tja, das Problem ist nicht das erkennen. Sie kann spurlos verschwinden, genau wie der ‚Blaue Phönix‘. Ich weiß echt nicht wie sie das machen.“ „Apropos ‚Blauer Phönix‘, was ist eigentlich aus ihm geworden?“ „Was soll mit ihm sein?“ Der Kommandant sieht von der Karte auf, die er die letzten Minuten studiert hat. „Ich mein die Suche nach ihm.“ „Hab ich aufgegeben.“ „Warum? Ich mein, gehörte er nicht zum Kreis?“ Herr Quasasch runzelt verwirrt die Stirn.

„Nein, ich dachte das immer nur. Er sucht sogar selber aus mir unerfindlichen Gründen nach dem Kreiskönig.“ In dem Moment huscht der blasse Schatten einer rennenden Person über den Kartentisch. Die untergehende Sonne erleuchtet zusammen mit dem Neonlicht den Tisch, sodass die Personen auf dem Dach Schatten auf diesen warfen. „Was zum ...?!“ Die Köpfe des Kommandanten und des Herrn Quasasch schossen in die Höhe. Sie können gerade noch einen Jungen mit roten Haaren und bodenlangen Ledermantel erkennen, der einer nicht mehr sichtbaren Person hinterherläuft. Dabei ist Dragon leise durch die Scheiben des Oberlichtes zu hören. „Hey! Warte auf mich! Warum rennst du schon wieder weg?!“
 

CMA-Zentrale 15:06
 

„Was hast du gestern auf dem Dach der Lagerhalle getrieben?“ „Was?“ Dragon schreckt aus seinen Gedanken und fährt herum. Er hatte sich an dem Tisch mit Blick nach draußen niedergelassen und für seine Prüfung gelernt, wobei er irgendwann nur noch gedankenverloren aus dem Fenster gestarrt hatte. Jetzt sieht er seinen Vater verwirrt an. „Das heißt nicht ‚was‘ sondern ‚wie bitte‘ und ich hab gefragt, was du beim Lagerhaus wolltest.“ Dragon runzelt nachdenklich die Stirn. „Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.“ „Ich rede von gestern. Du warst auf dem Dach der Lagerhalle und sag jetzt nicht, dass das nicht stimmt, denn ich habe dich gesehen!“

Der Kommandant baut sich bedrohlich vor Dragon auf. „Ich weiß trotzdem nicht, wovon du redest, da ich erstens ziemlich oft auf den Dächern irgendwelcher Lagerhäuser herumturne und zweitens ist ‚Lagerhaus‘ keine genaue Beschreibung. Warum ist das denn so wichtig?“ „Und wer war bei dir?“ „Wann? Gestern? Ich weiß nicht genau. Ich habe mich gestern mit meinen Freunden zu unversieglichen Zeiten getroffen.“ „Na gut. Jetzt lern gefälligst weiter und starr nicht nur aus dem Fenster.“

Der Kommandant dreht sich schwungvoll um und geht strammen Strittes davon. „Ja, Vater.“, murmelt Dragon leise und beugt sich wieder über seine Bücher. „Wie hat er mitbekommen, dass Masa und ich auf dem Dach waren? Und vermutet er, dass wir ihm hinterher spioniert haben?“
 

***
 

Das ist der Leiter des Hauptquartiers!“, staunt Dragon. „Der was?!“ „Der Leiter des Hauptquartiers. Er und mein Vater sind schon seit ihrer Kindheit befreundet, obwohl er kein Krieger ist.“ Masa sieht wütend und verletzt runter in die Lagerhalle und auf den Kommandanten und ihren Vater, die sich gerade wieder über die Karten gebeugt haben. „So ein mieser Lügner!“, schnaubt Masa erbost. „Was hast du gesagt?“ Dragon sieht von seinem Fernglas auf, doch Masa schüttelt nur den Kopf. „Ach nichts.“ Oben auf dem Dach herrscht wieder Stille. Sie wird nur von dem fernen Rauschen der Stadt, den gelegentlichen Schrei eines Vogels und das Klicken der Kamera unterbrochen.

„Na los sag mir, warum du auf einmal so wütend bist.“ „Ich bin nicht wütend!“ „Nein, überhaupt nicht. Du blaffst mich nur ohne Grund an.“ „Tut mir leid. Ich musste nur gerade wieder an meinen Vater denken.“ „Wieso habt ihr Streit?“ „So in etwa. Mein Vater ist fast nie zu Hause. Das war er nie, doch in letzter Zeit war er immer länger und öfter nicht da. Vor ein paar Wochen ist er dann nach Hause gekommen und hat alles kritisiert, dabei bin immer noch gut in der Schule.“ „Ja, das kenn ich. Ich habe auch kein gutes Verhältnis zu meinem Vater.“ „Das ist es ja. Unseres war immer gut. Ich bin eher mit meiner Mutter aneinandergeraten und dann stand er meist auf meiner Seite.“

„Und was willst du jetzt tun?“ „Nichts. Ich geh ihm aus dem Weg und wohne solange er in der Stadt ist bei Zen. Obwohl ich glaube, dass ich ihm langsam auf die Nerven falle. Vielleicht sollte ich Alice fragen, ob ich bei ihr schlafen kann.“ „Lieber nicht. Sie denkt, du bist ein Junge.“ „Nein, nicht mehr. Meine Freundin Kate hat letztens beim gemeinsamen Lernen die Bombe platzen lassen. Du hättest ihr Gesicht sehen sollen!“ Masa und Dragon lachten tränen. Nachdem sie sich beruhigt hatten, sagte Dragon: „Du kannst ja doch lachen.“ Da gefror das Lächeln auf Masas Gesicht und sie stand auf und rannte davon. Dragon sprang verdutzt hinterher. „Hey! Warte auf mich! Warum rennst du schon wieder weg?!“
 

***
 

Dojo 10:33
 

Die Trainingsgeräte waren weggeräumt wurden. Dafür standen ein großer Tisch und mehre Pin-Tafeln in der Mitte des Raumes. Drum herum liegen Sitzkissen, auf welchen sich Zen, Todd und Dragon gemütlich gemacht haben. Masa steht am Tisch und sortiert lauter Blätter. Bilder von Karten, Gesichter und Geräten hängen an verschiedenen Pin-Tafeln hinter ihr. Dragon und Todd berichten Zen und Masa, was in der abendlichen Besprechung der Zentrale herausgekommen war und Masa schreib die wichtigsten Informationen auf Dateikarten, die vor ihr auf dem Tisch liegen.

„Der Kommandant hat jetzt die Suche nach der sogenannten ‚Schwarzen Rose‘, der Frau, der wir schon mal begegnet sind und die Schatten kontrollieren kann, zur obersten Priorität erklärt. Es wird vermutet, dass sie zum Kreis gehört. Außerdem wird verstärkt nach dem Hauptversteck des Kreiskönigs gesucht, der hier in dieser Stadt vermutet wird.“ „Sagt mal, wer hat sich eigentlich diesen bekloppten Namen ausgedacht?“, wirft Masa dazwischen. „Meinst du ‚Schwarze Rose‘? Das ist eine gute Frage. Es könnte aber was mit dem Aussehen zu tun haben, da du ja als der ‚Blaue Phönix‘ bezeichnet wirst.“ „Ich werde WAS? Das ist jetzt ein Scherz, oder?“ „Nein, absolut nicht.“ Todd grinst Masa an. „Oh, man! Die haben nicht mehr alle Tassen im Schrank.“, seufzt Masa als gerade die Tür geöffnet wird und Alice mit dem Rücken zuerst den Raum betritt.



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