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Afterworld

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo! Ich habe mich diesmal nicht so lange gequält. Vielleicht weil ich mich entschieden habe, die Geschichte zu einem späteren Zeitpunkt nochmal durch zugehen und sie zu überarbeiten, wenn sich das Chaos meiner Gedanken gelegt hat. Mit dem Prolog und dem ersten Kapitel habe ich es schon gemacht. Ich habe das Tempo etwas raus genommen und Passagen umgeschrieben oder entfernt. Es gibt also eine Alpha und eine Beta Version. Die Alpha Version werde ich hier veröffentlichen. Die Beta Version werde ich allerdings auf meiner geplanten Website veröffentlichen. Das wird aber erst nächste Jahr was. Ich habe einfach noch andere Hobbys, deren Projekte auf verschiedenen Portalen veröffentlicht sind. Das ist ein bisschen nervig. Aber okay, jetzt erst mal viel Spaß. Komplett anzeigen

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Kapitel 6

Es waren jetzt neun Tage seit Iasons Erweckung vergangen. Während dieser Zeit hatte er jede seiner Pflichten wie erwartet zur Perfektion erfühlt. Er sprach mit den anderen Eliten höflich und respektvoll. Ging aber jedem privatem Thema aus dem Weg. Wenn die anderen ihn nach seiner Beschädigung oder Riki fragten, entschuldigte er sich damit, dass dies nicht der rechte Ort oder Zeit war, um darüber zu sprechen. Und wenn sie in einem privaten Bereich waren, dann entschuldigte er sich damit, dass er noch Termine hätte und verschwand.

Iason blieb äußerlich immer ruhig und gefasst, aber innerlich tobte ein Sturm. Er wurde geschaffen, um eine Identität fort zusetzen, die nicht die seine war. Er musste mit den Folgen von Handlunge zurecht kommen, für die er nicht verantwortlich war, die ihm aber nun zugeschrieben wurden.

Warum konnte er nicht einfach seine eigene Existenz begründen? Warum wurde er in diese gezwungen?

Sein Gedanken drehten sich. Er fand einfach keine klare Linie. Der Besuch vor fünf Tagen in der Wohnung in Apathia hatte auch keine Klärung seiner Situation gebracht. Vielmehr warf es weitere Fragen auf. Er war dort hin gefahren, um eine Entscheidung darüber zutreffen, was mit dem Nachlass dieses Pet passieren sollte. Aber als er dort war, allein mit seinem Gedanken, konnte er es nicht abstoßen.

Der Duft, der selbst nach drei Monaten noch immer in der Wohnung hing, entspannte ihn auf seltsame Art und Weise. Hier schien sein Verstand tatsächlich zur Ruhe zu kommen. Er legte seine Hand auf seine Brust und nahm den Gegenstand, der direkt auf seiner Haut lag und von seiner Kleidung verborgen wurde, war. Es war die Auroramünze.

Er hatte sie noch am selben Abend wieder aus dem Müll geholt, nachdem alle gegangen waren und er sich in sein Schlafzimmer zurückgezogen hatte. Es war ein Impuls. Ausgelöst durch sein Vieraugengespräch mit Katze. Dieser blieb auf Iasons Befehl nach dem die Blondies gegangen waren. Die Wahl der Worte, die das ehemalige Möbel ihm gegenüber verwandt hatte, sorgten dafür, dass Iason gewillt war, ihm genauer zuzuhören. Katze hatte ihn als eine andere Person angesprochen. Und er wollte wissen wieso.

„Weil die Situation sich für mich sehr ähnlich der Situation der Möbel anhört.“

„Du vergleichst einen Elite mit einem Möbel? Denkst du nicht, dass du dich da etwas zu weit aus dem Fenster lehnst?“

Iason sah dem Eunuchen in die Augen und versuchte, irgendeine Regung wahrzunehmen. Aber entgegen zum jüngeren Furniture gab es dort nichts, dass auf Unsicherheit oder Angst deutete.

„Es ist ähnlich, nicht gleich. Ein Furniture besitzt keine Vergangenheit. Wenn wir das Guardian verlassen, stirbt die Existenz, die wir dort besessen hatten. Und uns wird eine andere Existenz zugeschrieben. Es ist komplett anders, als das was wir bisher kannten. Und was wir fühlen, spielt dabei keine Rolle. Entweder nehmen wir sie an, oder wir werden vollständig beendet. Es gibt keinen Platz für Sentimentalität.“

Katzes Blick war ausgesprochen klar, dennoch hörte Iason in diesem letzten Wort einen gewissen Unterton, der ihn dazu brachte, diese Münze wieder an sich zu nehmen.

Iason saß mehrere Stunden auf dem Sofa in der Wohnung von Apathia, und versuchte zu verstehen, warum dieses Ding ihn selbst im Tot zu verfolgen schien. Obwohl es nur ein Mongrel, Abschaum aus dem Slum, und somit keiner besonderen Erwähnung wert war, schien dieser Riki allgegenwärtig zu sein. Er musste zugeben, dass dieser Junge ein sehr hübsches Gesicht hatte, auch seine intellektuellen Fähigkeiten waren ausgeprägter, als es bei den Slumbewohnern üblich war. Das konnte er an seiner Arbeit auf dem Schwarzmarkt und den Berichten sehen, die Katze ihm nachträglich gegeben hatte.

„Warum wurde er nicht als Furniture ausgewählt?“

Nach Rikis äußeren Erscheinungsbild und seinem IQ wäre er dafür perfekt gewesen.

„Die Wesenstests zeigten einen zu temperamentvollen Charakter.“

„Temperamentvoll?“

„Er war niemand den man leicht kontrollieren oder zähmen konnte. Immer sehr aufbrausend und aggressiv mit sehr wenig Geduld.“

Ein Wolf unter Schafen.

Iason entschied sich, die Wohnung fürs erste zu behalten. Seit seiner Erweckung konnte er hier zum ersten mal klar denken und sich entspannen. Selbst in seiner Wohnung in Eos war dies bisher nicht möglich. Und heute würde er den Ort besuchen, an dem dieses Ding herangezogen wurde.

An dem Tag, als er nach Eos kam, hatte er mit Katze und den anwesenden Blondies über die Situation auf dem Schwarzmarkt und in Ceres, besonders Guardian gesprochen. Das Pflegezentrum lag sehr nah an Dana Burn. Dem zu folge hatte es schwere Schäden erlitten. Ein Großteil der unterirdischen Labore waren zerstört. Viele Gebäude und Strukturen lagen in Trümmern. Sogar das unterirdische Kazara - Netzwerk hatte gelitten. Es gab Unmengen an Verletzte, Tote und Vermisste. Das Guardian selbst wurde geplündert und es war auch nicht auszuschließen, dass dort untergebrachte Personen, Kinder wie Frauen, die Chance genutzt hatten, um das Zentrum zu verlassen. Dadurch wurde das Verhältnis der Männer zu Frauen in Ceres deutlich verändert. Und auch die bisherige Geburtenkontrolle konnte nicht mehr gewährleistet werden.

Diese Umstände hatten natürlich auch Folgen für Tanagura und Midas. Die bisherige Möglichkeit der Wahl der Furniture aus dem Guardian war nun nicht mehr in dem Umfang machbar wie bisher. Und auch die Lieferung mit Organen für Transplantate und Forschungen war stark gefährdet. Es war offensichtlich, dass Tanagura diese Katastrophe nicht einfach ignorieren konnte. Auch wenn das die Mehrzahl der Eliten und Einwohner von Midas taten.

Kurz nach dem Zusammenbruch von Dana Burn wurden die Grenzen von Midas und Tanagura verstärkt und genau kontrolliert. Nur so konnte das Chaos auf ein Gebiet begrenzt werden. Aber jetzt, nach drei Monaten, musste die Regierung Stellung beziehen und sich entscheiden, was sie tun wollten. Es gab bereits ein paar Schiffe von anderen Planeten, die den Orbit von Amoi umkreisten. Es waren Schiffe von intergalaktischen Hilfsorganisationen. Bisher war es ihnen nur nicht gestattet gewesen, zu landen. Doch der Druck wurde immer größer.

„Dann lasst sie landen.“ Iason schien von der ganzen Situation völlig unbeeindruckt zu sein. Er saß ruhig und entspannt auf seinem Platz und betrachtete das Datenblatt mit allen Informationen des Schwarzmarktes, das Katze ihm gegeben hatte. Denn nicht alle Informationen waren für alle Ohren bestimmt.

„Aber was ist wenn sie etwas finden, dass sie nicht finden sollen?“

„Orphe hat recht. Wie sollen wir wissen wer kommt und wer geht? Oder was sie machen? Es gibt keine Überwachung dort wie in Midas.“ Gideon legte nachdenklich seine Stirn in Falten.

„Dann machen wir es einfach so wie vor 21 Jahren nach dem Großbrand im Guardian.“

Damals wurde mit Hilfe von Kommunikationsdroiden eine Verbindung zum Netzwerk von Jupiter geschaffen, und Überwachungsdroiden zeichneten jede Bewegung auf. Zusätzlich wurden einige Darkman geschickt. Natürlich war dies Überwachung nicht perfekt, und sie hatte bestimmt ihre Lücken. Aber es war besser als gar keine.

Tanagura selbst beteiligte sich ebenfalls an den Hilfsmaßnahmen, in dem es Strom, Wasser, Nahrung und eine Auswahl an medizinischen Gütern zur Verfügung stellte. Immerhin konnten sie nicht einfach zuschauen, wenn der Rest der Galaxis auf ihrem Territorium Katastrophenarbeit leistete.

Sie hatten dann noch alle notwendigen Details geklärt und sofort alles in Auftrag gegeben. Schon am nächsten Morgen konnten die ersten Schiffe landen.

Nun war es für die Elite Zeit, selbst vor Ort nach dem Rechten zu sehen. Und so hatten sich Raoul, Iason, Gideon und Katze für heute verabredet, um die zerstörten Gebiete von Her Bay und Guardian zu besuchen.

Iason hatte noch etwas Zeit, bevor ihr Abreisetermin war. Und so ging er noch einmal auf das Gartenlevel.

Es war noch früh am Morgen, deswegen war noch niemand hier. Iason wollte einfach nur noch die letzten Tage in Gedanken durchgehen, und sich auf jedes erdenkliche Szenario mental vorbereiten. Denn eines war klar. Dort würden jede menge Berichterstatter der anderen Planeten sein, die ihn auf Schritt und Tritt beobachteten.

Er durfte sich keinen Fehler erlauben und musste jeder möglichen Provokation aus dem Weg gehen. Er musste also auf jeden Fall seine Ruhe und Haltung bewahren. Sonst könnte das ernste Folgen für Amois Ansehen haben.

Als Iason aus seinen Gedanken zurück in die Realität glitt, brauchte sein Verstand nur Bruchteile von Sekunden, um zu realisieren, wohin ihn seine Füße geführt haben.

Er war in Sichtweite eines Baumes gekommen, der vor fast einem Jahr Gegenstand von weiterem provozierten Ärger durch Riki war. Er war auf diesen Baum geklettert und dort eingeschlafen. Der Junge hatte dafür drei Wochen Hausarrest bekommen. Dabei wollte er sich nur vor dem anderen Pet verstecken. Er hätte nach Hause gehen sollen.

„Wieso hat er drei Wochen Arrest bekommen, wo eine Verwarnung doch Standard ist?“ Iason drehte sich um und sah Orphe direkt an.

Der Bondie, der für den Eos Tower verantwortlich war, hatte gesehen, dass Iason alleine durch die Anlage ging. Dieser schien irgendwie abwesend zu sein, und so beschloss er, zu ihm zu gehen.

„Es war die einzige Option, die wir damals hatten. Riki wäre nie freiwillig zu Hause geblieben. Und wir dachten es reicht, wenn dass andere Haustier ihn eine weile nicht sieht, damit er sein Interesse an diesem Mongrel verliert.“

„Wenn Riki von dem anderen Haustier verfolgt wurde, wieso wurde er dann bestraft?“

„Wie meinst du das?“

„Riki hatte sich an die Anweisung, sich zu benehmen und den anderen aus dem Weg zu gehen, gehalten. Es gab also keinen Grund ihn zu bestrafen. Es war das Haustier Miguel, dass sich falsch verhalten hat. Aber dieses wurde nicht bestraft, oder? Korrigiert meine Informationen, wenn sie falsch sind.“

„Wie du weist, ist die Bestrafung von Haustieren das Vorrecht der Besitzer.“ Orphe fuhr mit seiner Hand durch sein langes blondes Haar.

„Ja, aber ihr könnt es verlangen. Und ich frage, wieso habt ihr für Riki immer eine Bestrafung verlangt, aber nicht für die anderen?“

„Nun er ist ein Mongrel gewesen. Man konnte mit ihm nicht so umgehen wie mit den Akademiepets.“

„Ist dass so? Dabei war das doch immer die Forderung der Gesellschaft von Tanagura. Mein alter Ego sollte Riki wie ein Haustier behandeln, aber andererseits, wer er für euch immer nur der Bastard aus den Slums. Ich erkenne da einen gewissen Widerspruch.“

Iason wandte sich von Orphe ab und warf einen letzten Blick auf den Baum. Dann drehte er sich um und verließ das Gartenlevel. Es war Zeit in das Katastrophengebiet zu fahren.

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Aibouneko
2018-11-12T21:01:46+00:00 12.11.2018 22:01
Hey :3
Ein sehr interessantes und schönes Kapi.
Scheinbar lässt sich die Vergangenheit nicht so einfach entfernen und ist ziemlich hartnäckig ^^ Und es ist auch schön zu sehen bzw zu lesen das Iason Interesse an Rikki zeigt, also was so in der Vergangenheit geschehen ist.
Bin neugierig wie es weiter gehen wird :3

Lg SephiRai


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