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The Splintered Truth II

von

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Gruppenphase --- Runde 1 - Steigende Anspannung

[Daniel]
 

Was in dieser Nacht geschehen war, konnte man nicht herausfinden. Niemand hatte etwas gesehen oder gehört, bis auf die Fakten, die schon bekannt waren.

Daniel konnte sich auch keinen Reim daraus machen. Er hatte sich stark für diesen Fall eingesetzt, zumindest hatte es den jungen Mann sehr interessiert, wer nun der Schuldige war oder ob es überhaupt ein Mensch war. Die tiefen Krater in der Tür deuteten eher auf eine Kreatur hin. Jedoch war unklar wie eine Kreatur in dieses Stockwerk kam, vor allem völlig unerkannt und dann noch wahrscheinlich gezielt eine Tür attackierte.

Das Hotel hatte aber gegeben, dass man diese Sache nicht veröffentlichte, denn würden die Medien davon Wind bekommen, könnte es dem Hotel schaden und so schließlich dem Unternehmen. Außerdem würde unnötige Panik allgemein dem Turnier schaden. Man setzte die Gilde in dieser Sache unter Druck. Den meisten passte das nicht, aber die Hände der Gildenmeisterin waren gebunden.

Das hier die Geldgier herrschte, passte Linda aber gar nicht, jedoch weigerte sie sich weiter darüber aufzuregen. Die Gildenmeisterin musste klein beigeben und so überließ sie, auch durch den Wunsch des Sponsors, die Sache nicht an die Oberfläche kommen. Linda wirkte seitdem sehr gestresst und an diesem Morgen hatte sich die Dame auch nicht blicken lassen. Die schwarzhaarige Gildenmeisterin war letzte Nacht auch sehr spät zurückgekommen und da sie schon etwas getrunken hatte, musste Linda wohl ein wenig Schlaf finden. Zumindest hatte sich Engl in dieser Richtung geäußert.

Auf dem Programm stand etwas Anderes und zwar war heute der Beginn des Turniers. Eine große Feier gab es nicht, aber Daniel hatte auch nicht erwartet, dass man zu Beginn eine große Feier veranstaltete. Das Turnier und die Umgebung rund um das Turnier waren schon eine Feier genug, zumindest aus der Sicht des jungen Mannes.

Die teilnehmende Gruppe der Ranger Guild hatte noch wenige Stunden bis zum Beginn und die Vorbereitungen mussten bald abgeschlossen werden. Engl bat die Teilnehmer schon einmal vorzugehen, denn Noju und er würden sich schon um diese Sache mit den Kratzern kümmern und ab sofort nachts im Hotel Wache halten, zumindest einer von ihnen. Der Ursprung dieser Sache würde man schon finden.
 

Auf dem Weg zum Stadion:
 

„Glaubst du es war ein Mensch? Oder könnte es sogar eine Kreatur gewesen sein? Vielleicht auch ein Mischwesen, jemand der die Fähigkeit entwickelt hat zu einer Bestie zu werden.“, fragte Daniel Julius, während er selbst grübelte. Julius schien dagegen völlig gelassen und desinteressiert zu wirken, stattdessen lief der junge Mann uninspiriert in Richtung Stadion.

„Reden wir nicht darüber, es macht mir ein schlechtes Gefühl.“, erklärte Jenny, die wohl zugehört hatte. Sie schüttelte ihren Kopf, als würde die junge Frau einen Gedanken abwerfen wollen.

„Müssen wir auch nicht! Was auch immer das war. Es ist wie Jenny vor kurzem gesagt hatte, man will uns verunsichern und wir werden nicht kleinbeigeben, bevor wir überhaupt ein Spiel bestritten haben.“, erklärte Rick entschlossen und mit energischer Stimme. Daniel verstand nicht, warum der junge Mann immer noch so gereizt wirkte.

„Engl und Noju kümmern sich darum, also denke ich, dass wir das bald wohl herausfinden werden, denke ich zumindest.“, erklärte Daniel zuversichtlich.

„Hoffentlich.“, fügte Max skeptisch hinzu:

„Wobei ich mich schon frage, wieso niemand etwas gesehen hat. Diese Spuren waren eindeutig.“, meinte der weißhaarige anschließend.

„Können wir bitte das Thema beenden!“, erklärte Jenny lautstark. Sie klang schlechtgelaunt. Die beiden passten wirklich zusammen, dass sie ein Paar waren, war nicht unverständlich. Die schlechte Laune lag aber wahrscheinlich daran, dass sie letzte Nacht nicht besonders gut geschlafen hatte. Sie würde heute sicherlich nicht am ersten Spiel teilnehmen wollen. Diese Nacht lag schließlich fast allen im Magen, zumindest hatte auch Daniel die ganze Nacht darüber nachgedacht.


 

Die Gruppe lief weiter, bis plötzlich jemand vor Rick stehen blieb und ihn einfach ansprach. Der junge Mann hatte nicht erwartet jemanden Fremdes zu treffen, der ihn auf der offenen Straße einfach so ansprach, sodass Rick völlig perplex wirkte.

Der Mann, der Rick ansprach, war groß und von dürrer Statur. Er trug dicke Klamotten, die zu dieser Jahreszeit dann doch ein wenig zu viel waren. Ein schwarzer Wollschal war weit in sein Gesicht hochgezogen, als wollte er nicht erkannt werden. Eine Kappenmütze verdeckte einen oberen Teil seines Gesichtes. Nur seine Augen waren zu erkennen. Seinen tiefen stechenden Augen, die ein sehr schauderhaftes Gefühl verursachten.

„Entschuldige, ich habe nur eine Frage, ich kenne mich hier nämlich nicht aus, in dieser Stadt.“, erklärte er vorsichtig. Rick schaute den Mann weiterhin skeptisch an:

„Wo befindet sich das Amura Hotel?“, fragte er anschließend.

Rick sah den Mann erstaunt an.

„Amura Hotel?“, wiederholte Max erstaunt.

„Das ist unser Hotel. Sieht man es nicht von hier aus?“, stellte Daniel gedanklich fest. Er schaute sich um und der junge Mann sah in der Ferne das große Hotel, aus dem die Gruppe heute kam.

Das war schon ein seltsamer und beunruhigender Zufall, aber Rick schien nur kurz zu überlegen und er zeigte anschließend in die Richtung aus denen die Gruppe gekommen ist.

„Perfekt, vielen Dank.“, erklärte der verhüllte Mann, anschließend eilte er in die entsprechende Richtung, während der Mann seinen Schal festhielt.

„Mehr suspekt ging nicht?“, meinte Max sarkastisch.

„Tja…, er hat ja nur nach dem Weg gefragt und dort sind immer noch Engl und Noju. Linda ist auch noch da.“, erklärte Rick stur. Er zuckte anschließend mit den Schultern, als würde er das Thema einfach abtun, daraufhin ging der junge Mann wieder in Richtung des Stadions. Er dachte wohl nicht mehr darüber nach, aber Daniel tat dies noch.

Max sah Rick verständnislos an und auch Daniel musste zugeben, dass es nicht besonders klug gewesen war dem Mann das ohne zu bedenken einfach so zu erzählen. Was auch immer schließlich der Grund sein mag, warum der Mann sich so versteckt hatte, so würde das jetzt nicht zum Thema werden. Das Thema Nummer Eins blieb zurzeit das Turnier. Daniel war innerlich schon extrem nervös. Seine Anspannung nach außen ließ er kaum durch.

Daniel war immer wieder in Gedanken versunken, sodass sich die Gruppe dem Eingangsbereich des Stadions näherte, ohne dass Daniel dies wirklich wahrnahm. Der junge Mann bekam nur mit, dass es für die Teilnehmer einen parallelen gesonderten Eingangsbereich gab, dort war auch der Andrang gering und der anschließende Raum nicht so eingeengt, zumindest fühlte er sich wesentlich angenehmer an.


 

„Hey!“, unterbrach eine bekannte Stimme die Gedankengänge von Daniel. Daniel schaute auf.

Im Mitten des Warteraumes für Teilnehmer standen einige gepolsterte Sofas auf einen großen breiten roten Bodenteppich. In der Mitte stand vereinzelt ein gläserner und glänzender Glastisch mit einer Vase darauf. Zum Teil waren verschiedene Blumen darin platziert worden. Der Duft des Warteraumes ähnelte einem Salon. Der andere Raum zuvor, indem auch die ganzen Zuschauer warteten, roch es zum Teil fürchterlich. Eine Mischung aus Schweiß, Schmutz und sonstige Düfte, die Daniel nicht näher beschreiben wollte.

Die Stimme kam von einem bekannten Gesicht. Es war Juss, der erfreut aufsprang und auf die Truppe zulief. Rick und Jenny liefen voraus, an ihm wortlos vorbei, während Alina Tina zur Seite zog. Illan war verschwunden und Maike hatte sich auf dem Sofa schon Platz genommen. Der junge Mann schaute für einen Moment nervös an Daniel vorbei und fragte:

„Nur ihr hier?“, seine Stimme war leise, als würde der junge Mann sich vor etwas fürchten.

„Meinst du Engl, Noju und so?“, fragte Max und er schaute nach hinten.

„Ist schon in Ordnung, es ist nichts…“, erklärte Juss anschließend. Mit einem darauffolgenden fröhlichen Lächeln wirkte seine Anspannung verschwunden.

„Anscheinend sind nicht nur wir so nervös…“, dachte Daniel, während der junge Mann durch den Raum sah.

Während Juss mit Max, Julius und Daniel plauderten, erklärte er seine derzeitige Situation. Wer alles von seiner Gilde teilnahm und welche Gerüchte man über andere Teilnehmer gehört hatte. Welche Art von Technik in diesem Turnier zum Einsatz kam. Was für Technik genau, dies fragte Daniel nicht, auch wenn er es zu gern wissen würde. Juss verwies auch auf die anderen Gilden und auf die einzelnen Mitglieder die zum Teil in dem größeren Raum umherliefen. Es fielen haufenweise Namen, die Daniel dennoch nicht zuordnen konnte, außerdem wollte er sie sich sowieso nicht unbedingt merken. Große Gilden wurden genannt. Es sollen Gilden wie Sunlight Guild, Mountain Guild, Blood Guild oder Umi Guild teilnehmen. Daniel hatte sie schon öfters gehört und auch mitbekommen, dass Sunlight Guild oder Blood Guild in den letzten Turnieren sehr gut abschlossen, aber der junge Mann ließ sich von so etwas wenig beeindrucken. Wenn ihn jemand etwas über die grandiosen Techniker des internationalen TOM-Verein erzählt hätte, wäre der Technikvernarrte völlig begeistert gewesen, aber hier waren die ganzen Gilden nur so etwas wie Proleten und die Teilnehmer nur Superstars von morgen. Daniel interessierte so etwas nicht wirklich. Natürlich war es nicht so, dass Daniel deswegen keinen Respekt hätte, denn ihm war schon bewusst, dass z.B. die Sunlight Guild ernstzunehmende Gegner in sämtlichen Kategorien waren und man deswegen ja nicht nachlässig agieren sollte.


 

Dank Juss wusste die Gruppe nun auch genau wie die Teamaufstellung in Gruppe F lautete und wann wer gegen wen spielte, aber welche Spiele es waren, dies stand noch nicht fest. Linda hatte dieses Thema zwar angesprochen, aber nie genau über anderen Gilden berichtet. Sie hatte stets behauptet, dass man sich im Vorhinein nicht verunsichern sollte. Manchmal erfuhr man nicht das, was man unbedingt hören wollte.

In der Gruppe F waren neben Ranger Guild die Blackhole Guild und Leuten Guild natürlich auch die berühmte Gilde, die Sunlight Guild. Der Name Sunlight hatte Daniel nun schon so oft gehört, dass der junge Mann sich schon mehrmals erwischt hatte, wie die einzelnen Mitglieder aussahen und was für Techniken sie beherrschten. Sonnenlicht, Licht, Sonnenkraft, Solar… diese Begriffe geisterten dem jungen Mann durch den Kopf, dabei erinnerte er sich an seinen Lehrmeister, der ihm von der neuen Solartechnik der Robopanzerungen berichtet hatte. Kampfanzüge für das Militär, die an die Verteidigung verschiedener Länder geschickt wurde, meistens nur wenige Stück. Ein Land, welches immer wieder genannt wurde, war Dorna bzw. die Dornenregion. Bei Daniel schwang immer wieder ein schlechtes Gefühl mit. Immerhin sorgte der Waffenhandel für viel Leid. Da konnte sein Lehrmeister ihn noch so gut bezahlen und als Angestellter hatte Daniel wirklich nicht schlecht verdient.

„Oh je, da habt ihr aber schwere Brocken. Wir haben auch die Blood Guild bei uns in der Gruppe. Ich hoffe wir schaffen es trotzdem weit.“, erklärte Juss nachdenklich.

„Nun gut…, man kann ja in der ersten Phase auch als Zweiter weiterkommen. Schön wäre es schon, wenn wir als Erster weiterkommen.“, erklärte der Magier zufrieden und er grinste dabei.

Maike hatte sich etwas zum Trinken organisiert, sie setzte sich wieder auf das Sofa und schwieg. Ihr sanfter Blick streifte immer wieder zwischen den jungen Männer hin und her. Man konnte kein bisschen erkennen über was die junge Frau nachdachte. Daniel verlor relativ schnell das Interesse darüber nachzudenken.

Während Juss weiter mit den anderen redeten, legte Daniel seinen Kopf schläfrig nach hinten. Ein wenig müde war er schon, auch wenn der junge Mann heute noch nichts geleistet hatte. Die allgemeine Bekanntmachung durch die Lautsprecher gaben bekannt, dass es noch einige Minuten dauerte, bis die Teilnehmer Eintritt in ihre persönlichen Lounges zur Vorbereitung bekamen, angeblich wegen technischen Schwierigkeiten.

Die zweite Bekanntmachung war, dass heute alle Gilden spielen sollen. An sich war das eine große organisatorische Herausforderung, aber dank der Magie war es möglich nahezu unendliche viele Räume für die Spiele zu erzeugen, in denen die Spiele stattfanden. Juss erklärte dazu, dass es Projektorbrillen gab, die die Zuschauer im Stadion tragen konnten, um die jeweilige Gilde zu beobachten. Nur die höheren Spiele bzw. das Endspiel wurden live im Stadion ausgetragen, dann konnten alle Zuschauer ohne Projektorbrille zuschauen, auch wenn es dann mit immer noch möglich war.


 

„Hey! Was machst du, wenn diese XZ2-Spezialagenten tatsächlich kommen und dich mit ihren Brandbomben bedrohen würden? Hey! Was würdest du denn dann machen?“, fragte ihn ein mit Sommersprossen übersätes Gesicht mit einem schiefen Grinsen. Der Junge war halb so groß wie Daniel und er hüpfte fast schon energisch durch den Raum.

„Kannst du mir den 13er geben. Ich muss die Schrauben noch anziehen.“, meinte Daniel und er streckte seine Hand nach dem Jungen aus. Der Junge kratzte sich am Kopf, schaute verplant zur Seite, erkannte den Schlüssel und überreichte diesen dann Daniel.

„Was ist nun…?“, fragte der Junge weiter. Daniel zuckte nur mit den Schultern.

„Ich meine ernsthaft…, überlege dir das mal!“, seine Stimme wurde höher und sie quiekte beinahe schon in seinen Ohren. Daniel zog die vier losen Schrauben schnell fest, anschließend verdrahtete er die Drähte sorgfältig, aber zügig zusammen und deckte das gesamte System mit einer Aluminiumhülle ab. Der junge Mann zog aus einer hölzernen Schublade neben ihn ein paar Plastikzahnräder, sowie ein paar Gummiräder heraus.

Nachdem Daniel eine Weile geschraubt hatte, meinte der Junge mit den Sommersprossen genervt:

„Also gut…, ich würde sie auf jeden Fall versuchen mit einem Korkerzieher zu überraschen…, du wei0t schon… diesen krassen Karateschlag des Helden.“, der Junge demonstrierte seinen Vorschlag mit einer Handbewegung.

„Gewalt ist nicht so mein Ding…“, erklärte Daniel nur. Der Junge schaute erstaunt auf:

„Aber du bist ja doch ins Kino gegangen…, ich meine „Razor Rache“ hat dir doch Gefallen, nicht? Du hast doch gesagt er war cool.“, meinte er verdutzt.

„Ja…“, antwortete Daniel knapp, denn er war völlig konzentriert. Seine Gedanken schweiften um das Konstrukt, welches er momentan erschuf, auch wenn es nichts Großes war.

„Gewalt ist trotzdem nicht so mein Ding, auch trotz dem Film. Ich meine ich fand ihn cool, aber das ist alles nur fiktiv. In der Realität sieht es anders aus, da stehe ich nun nicht einmal auf körperliche Auseinandersetzungen…, außerdem… musst du nicht auch das kleine Projekt für Herr Zickzack fertigmachen? Ich meine…, die Abgabe ist doch morgen?“, fing Daniel an zu erklären, während er das Zahnrad zur Seite lag und mit Schleifpapier über die Oberfläche seines Konstrukts fuhr.

„Tss…, das mache ich noch.“, meinte der Junge trotzig. Er seufzte lautstark und turnte wieder durch den Raum.

„Du gehst doch schießen? Ist das nicht Gewalt, die du ausübst?“, fragte der Junge nach einigen Minuten.

Nach einer Weile meinte Daniel, nachdem er die eckigen Kanten rund geschliffen hatte:

„…ich gehe zwar Schießen, aber trotzdem würde ich niemals auf Menschen schießen. Ich könnte es nicht. Ich könnte keinem Leben ernsthaften Schaden zufügen. Ich bin nicht so ein Mensch. Ich bin es nicht…“, erklärte er deutlich. Der Junge, mit dem Daniel geredet hatte, schaute ihn eine Weile schweigsam an. Daniel arbeitete währenddessen weiter, er wollte heute unbedingt mit seinem Projekt noch fertig werden.

„Wie langweilig du doch bist…“, meinte der Junge gnadenlos.

„Du bist wirklich langweilig…“, fügte er kräftig hinzu.


 

„Wie langweilig…“, hallte es Daniel durch den Kopf, als er wieder aufwachte. Erst jetzt bemerkte der junge Mann, dass es für einige Minuten gedöst hatte. Wieder einmal war Daniel sich nicht sicher, was er da geträumt hatte. Waren es Erinnerungen oder doch nur Ängste?

„Ach was, Julius.“, meinte Max.

„Juss hat ja gesagt, dass alle Arten von Spielen drankommen können. Solche Spiele musst du ja nicht mitmachen, dafür sind wir ja so viele im Team. Für jeden etwas…“, erklärte der weißhaarige junge Mann.

„Das musst du mir nicht erklären…“, meinte Julius mit ernster Miene. Max seufzte als Antwort.

„Wie lange habe ich geschlafen? Habe ich lange gedöst? Wo ist die nächste Uhr?“, überlegte Daniel, bis ihm einfiel, dass auf seinem Handy die Uhrzeit ebenfalls angezeigt wurde. Schnell zog er es herbei und der junge Mann blickte auf das Display.

In diesem Moment kam die Durchsage, dass die Teams sich bitte in ihre Räume begeben sollen, denn die Spiele würden in den nächsten Minuten ausgewählt werden.

So stand Daniel nervös vom Sofa auf und die anderen seiner Gilde taten dies ebenfalls.

„Viel Glück…, ihr wisst eure Raumnummer?“, fragte Juss.

„Ja…, Linda hat das gestern erwähnt.“, antwortete Max.

„Und dir ebenfalls viel Glück…“, fügte er noch schnell hinzu, bevor sie losgingen.


 

Die Gruppe machte sich auf zu den Gängen, die hinter dem großen Warteraum lagen, dort war eine lange Reihe von Türen, die jeweils wahrscheinlich in einer ähnlichen Lounge führten, indem die jeweiligen Gilden warten sollten. Vereinzelt sah man fremde Personen, die in die Räume gingen. Alina betrat als Erstes den Raum, sie stürmte förmlich in das Zimmer und begutachtete erfreut die Lage:

„Ich wusste es! Es ist wie beschrieben worden…, wunderbar…“, nun traten auch Tina, Rick, Jenny, Julius, Maike und Max in den Raum. Daniel darauffolgend und interessiert schaute er zu dem großen flachen Bildschirm an der Wand. Sauber verkabelt, die Oberfläche geputzt und das Licht im Raum war so positioniert worden, dass man nicht das Gefühl hatte im mitten des Raums durch die Spiegelung im Fernseher gestört zu werden. Ein großer eckiger Holztisch stand in der Mitte des Raumes, vor dem Bildschirm. Er bot sechzehn Plätze. Am gegenüberliegenden Ende des Holztisches, welcher in einem Meter Abstand zum Fernseher aufgestellt worden war, befanden sich eine eingebaute Tastatur und Maus im Tisch, sowie ein großer roter Knopf, dessen LED in der Mitte nicht leuchtete. Abseits des Tisches standen noch vereinzelte kleinere Sofas, ein paar Schränke mit wenig Büchern, einem kleinen Tisch mit einer Tischlampe darauf, ein paar Blumen und einem Kühlschrank, der jedoch darauf verwies, dass nur Wasser kostenfrei sei und der Rest würde nachträglich bezahlt werden müssen. Ansonsten befanden sich in dem Raum keine Fenster, dennoch hatte man durch die ausgeglichene Farbwahl und der Raumgestaltung nicht das Gefühl, dass man hier eingekerkert war. Man war ja frei, man durfte wohl während den Spielen draußen umherlaufen, aber man wurde gebeten in der Lounge zu bleiben, soweit den allgemeinen Regeln des Turniers.

Zur Anleitung erhielt man Software für das Handy. In kurzen Sätzen wurde erklärt wie die Technik im Raum funktionierte. Allzu kompliziert war dies nicht, denn man musste nur nach Bekanntgabe des Countdown den roten Knopf drücken und somit das Spiel per Zufall auswählen, aber auch nur, wenn der Münzwurf entschieden hatte, welche Gilde diesen Knopf drücken durfte.

Eine rote Türe, mit der Aufschrift „Game“ war im hinteren Teil des Raumes zu sehen, wahrscheinlich war dies der Zutritt zu den Spielen. Ein Lautsprecher, durch die die nächste Durchsage kam, befand sich in einem der Ecken des Zimmers. Es war kein besonders auffälliger Lautsprecher, sondern eher ein Fischauge mit einem vergitterten Einlass.


 

„Gut, dann können wir…“, wollte Alina beginnen, da kam eine weitere Durchsage, die jeweils leise mit einem Rauschen begleitet wurde:

„Die Spiele stehen kurz bevor. Alle Vorbereitungen wurden abgeschlossen. Nun wird per Zufall entschieden welche Gilde das Glücksrad benutzen darf. Zum Nachvollziehen der Spiele und der teilnehmenden Gilden wird gebeten die App zu nutzen und nun noch ein Zusatz der allgemeinen Sicherheitsvorschriften. Sämtliche magische Artefakte, die nicht angemeldet wurden, führen zum Ausschluss, bitte entfernt diese vor dem Spiel. In drei Minuten fällt die Entscheidung. Wir wünschen allen teilnehmenden Gilden viel Erfolg.“, daraufhin herrschte eine kurze Stille und die Gilde sah sich an.

Alina nahm sich zugleich den Platz am gegenüberliegenden Ende des Bildschirms mit der Tastatur, der Maus und dem großen roten Knopf. Der Bildschirm gegenüber ihr wurde automatisch angeschaltet und eine computergenerierte Stimme begrüßte die Gilde mit dem vollständigen Gildennamen. Auf dem Bildschirm war auch die erste Runde der Gruppe F gekennzeichnet worden und welche zwei Spiele stattfinden würden. Die Ranger Guild würde in der ersten Runde gegen die Black Hole Guild antreten, während die Sunlight Guild gegen die Leuten Guild antrat.

Tina setzte sich zögerlich neben Alina, während Rick das andere Ende aufsuchte und Jenny sich neben ihm platzierte. Julius setzte sich gegenüber und Max daneben. Neben Max setzte sich Maike, so war noch ein Platz neben Julius frei. Daniel setzte sich hin und er bemerkte, dass vor jedem Platz eine Art integriertes Tablet war, auf dem jeder Teilnehmer persönlich und frei nach Wunsch das Bild steuern konnte. Ein paar Buttons an der Seite verwiesen auf verschiedene Funktionen hin. Oben rechts war der aktuelle Raum angezeigt. Es war wie eine Drohne die man durch verschiedene noch leere Räume steuern konnte, aber vermutlich war das Ganze mit Magie gemischt worden, denn als Hinweis war unten links eingeblendet, dass diese Kamera mit einem Spieler im Raum nicht interagieren kann, also nicht einmal von einem Spieler gesehen bzw. berührt wird. Diese Kameras dienten nur optischer Natur.

Die LED auf dem roten Knopf leuchtete auf und ein Grinsen bildete sich bei Alina ab. Ein Aufblicken auf Alinas Tablett verwies darauf, dass die Ranger Guild die Entscheidung erhielt das Spiel per Zufall auszuwählen. Ohne größeres Abwarten sauste die rechte Hand der Blondine auf den großen roten Knopf und als dieser gedrückt wurde, erschien ein Glücksrad auf dem großen Bildschirm im Raum und dieser fing an sich zu drehen.

Für Daniel war dieser Knopfdruck fast schon ein Signalschuss, denn jetzt spürte er in seinem Körper wie die Anspannung stieg. Nun galt das Motto:

Was hatte jeder in den letzten vier Jahren erreicht und würde die Gilde sich hier gut beweisen können? Daniel atmete leise durch und dann schaute er gespannt auf das Glücksrad, welches im nächsten Moment stehenbleiben würde.



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