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The Splintered Truth II

von

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Vorbereitungen III --- Alte neue Mitglieder

[Cedric]
 

Vor einigen Jahren:
 

Zwei etwas abgehalfterte Jungs standen vor den Eingangstüren der Gildenhalle der Stadt.

Damals lag das Gebäude noch ein wenig außerhalb der Stadt, wobei die Anbindung, also die Straße vorhanden war. Man musste aber nicht viele Meter laufen, um zu diesen Gebäude zu gelangen.

Ein großes Schild in der Nähe verwies auf diese Gilde.

Ein Junge mit blonden zerzausten und leicht schmutzigen Haaren, der einem ausgewachsenen Mann bis zur Hüfte reichte, öffnete vorsichtig die beschlagene gläserne Türen. Es war kalt draußen. Zurzeit herrschte ein starker Winter.

Jedoch war keiner der beiden Jungen keineswegs so angezogen, als würde es ihnen dennoch warm ergehen.

Die Klamotten des blonden Jungen waren heruntergekommen, teilweise zerrissen und schmutzig. Der andere Junge, welche zwei Köpfe größer war, sah ebenfalls so aus.

Er war zwar größer und breiter, aber genauso dünn. Sie schienen seit einer langer Zeit nichts gegessen zu haben.

Halb verfroren und mit roter Nase, Backen, Finger und Zehen betraten die beiden die Halle.

Das Geräusch, welche die Türe machte, während sie geöffnet wurde, lockte jemand herbei.

Zugleich wurden die beiden begrüßt. Eine weibliche Stimme meldete sich zu Wort:

„Wer ist da? Wer wünscht etwas? Es ist zurzeit niemand da, der................“, eine junge schwarzhaarige Dame stand vor den beiden Jungs. Sie schaute zuerst zu dem blonden Jungen und dann zu seinem zwei Kopf größeren Freund.

Völlig entsetzt meinte sie plötzlich:

„Oh mein Gott! Kommt schnell in die Küche. Ich werde euch ein Tee machen und legt eure Hände auf den Heizkörper. Ich hole euch Decken. Ihr seid ja ganz verfroren!“

So lernten die beiden Linda Westallya kennen und seitdem waren Cedric und Yannick mit der Gilde in Kontakt gekommen.
 

Wenige Jahre später:
 

Fast schon täglich gingen die beiden Jungs auf eine Mission. Vorzugsweise nahm Cedric die Aufträge an, die ein bisschen über das hinausging, was die Gilde normalerweise tat, aber heute war es anders.

Normalerweise kam er zurück und dann unternahm er etwas in der Regel mit seinen zwei besten Freundinnen Liranna und Mira.

Er hatte sie zufälligerweise in der Gilde kennengelernt und schnell hatten sich die drei bzw. die vier verstanden. Yannick war in der Regel immer nur dabei, denn der Hüne tat sich sehr schwer neue Leute kennenzulernen.

Heute, an diesem leicht stürmischen Tag, hatte Cedric zum Schrecken festgestellt, dass in den Zimmer seiner zwei besten Freundinnen nur ein gelben Zettel lag, der darauf hinwies, dass die beiden Mädchen plötzlich aufgebrochen waren, weil etwas Schreckliches in der Familie passiert sei. Mehr als der Hinweis, dass es ihnen Leid tut und wenn sie zurückkommen sich groß entschuldigen werden, war nicht darauf.

Cedric hatte deswegen eine Zeitlang getobt und selbst sein bester Freund Yannick hatte ihn nicht beschwichtigen können.

Vor allem machte ihn der Umstand wütend, dass man ihm kein Wort gesagt hatte. Keiner wusste Bescheid und niemand erreichte die beiden Mädchen. Die Gilde war für ein paar Tage im Stress, aber weil andere Probleme zurzeit herrschten, ließ man diese Problematik mehr oder weniger absichtlich unter den Tisch fallen.

Als dann nach Tagen niemand mehr sich wirklich damit beschäftigte, zu allem Ärger von Cedric, beschloss er ebenfalls abzuhauen, um die beiden zu finden und zurückzubringen.

Der Junge wollte sie zu Rede stellen.

Man könnte meinen, dass es überstürzt gewesen sei, dass der blonde junge Mann mit dem roten Stirnband und seinem Kurzschwert fast über Nacht einfach abgehauen war, aber in seinen Augen konnte er einfach nicht mehr still sitzen. Yannick war der einzige Mensch der ihn verstand und deswegen ging er mit. Zusammen waren sie ein gutes Team.

Ein solcher Koloss als Unterstützer dabei zu haben, hatte natürlich auch seine großen Vorteile.

Nach einem Fausthieb von ihm, stand nichts mehr. Die Wucht seiner Schläge waren enorm, außerdem war dieser Mensch undurchschaubar und so gut wie nicht reizbar.


 

Die Tage vergingen und die Suche gestaltete sich als schwierig, denn die beiden Mädchen waren nicht aufzufinden, aber Cedric gab die Suche nicht auf. Er ignorierte auch alle Anrufe von Linda und der junge Mann meldete sich auch nicht mehr, zumindest nicht wirklich. Er hatte sich ein festes Ziel vor den Augen gesetzt und nichts brachte ihn davon ab.

Die ersten Anhaltspunkte waren der Wohnort ihres Großvaters und der Lebensraum der beiden Mädchen.

Von den Nachbarn erfuhren die beiden Jungs, dass im Haus des Großvaters eines Tages etwas schreckliches passiert sei. Der Großvater war ermordet worden. Man fand seine Leiche blutüberströmt im Haus. Zwei Mädchen seien eine Zeitlang später dort aufgetaucht und auch gleich wieder verschwunden. Die Nachbarin wusste nicht wohin genau.

Zeitgleich erschien in den Zeitungen Nachrichten von zwei maskierten Personen, die Verbrechern auflauern und sie aus dem Weg räumen. Die teilweise übel zugerichteten Verbrecher lagen anschließend vor den Polizeirevieren.

Schnell zählte Cedric eins und eins zusammen und somit machte sich der junge Mann auf die Suche nach diesen maskierten Personen.

Die beiden maskierten waren den beiden Jungs immer ein Schritt voraus, sodass Cedric und Yannick immer dann eintrafen, wenn alles schon gelaufen war aber dafür fanden sie in der Regel heraus, was sich dort alles abgespielt hatte und so sammelten sich auch die Hinweise an.

Natürlich traf man auch vereinzelte verärgerte Verbrecher an, die nicht erwischt wurden. Cedric nutzte diese Chance, um nach einer Prügelei noch Informationen zu erhalten.

So wurde der Name der Organisation DSO immer wieder erwähnt und auch öfters gerieten die beiden Jungs in weitere Hinterhalte von Verbrechern, die vorrangig die beiden maskierten erwischen wollten, aber weder der blonde junge Mann noch der große schwarzhaarige Brocken mit der Stachelfrisur waren naiv, schwach oder zögerlich. So floss auch mal viel Blut, wenn es brutal wurde oder wenn es nötig war um aus den Fängen von Verbrechern zu entkommen. So sammelten die beiden nebenher auch Kampferfahrung.

Eines Tages trafen sie zwei Mitglieder einer neuen Gilde, die zufälligerweise Linda Westallya leitete und Cedric wurde hellhörig.

Nach so einer langen Zeit entschied er sich, dass der junge Mann vielleicht zurückkehren sollte und so baute er langsam wieder den Kontakt mit der Gildenmeisterin auf.

Dies dauerte aber ein paar Woche, wenn nicht sogar Monate.

Sein Ziel kam Cedric dabei nicht wirklich näher, aber er sah ein, dass eine Rückkehr in das Gildenhauptquartier nicht schaden konnte und so beschlossen die beiden, einige Monate später, zur Gilde zurückzukehren. Wenig später traten sie auch wieder offiziell in der Gilde ein.

Seitdem betrieben die beiden jungen Männer ihre Suche parallel dazu, um auch so im finanziellen Bereich nicht ganz im Trockenen zu stehen, leider blieben weitere Informationen bisher aus.

Zu allem Erstaunen jedoch schien Linda den beiden jungen Männern schnell verziehen zu haben.
 

In der Gegenwart:
 

So war der junge Mann auch heute wieder von einem Auftrag zurückgekommen. Es war nichts besonderes gewesen, denn eigentlich mussten sie nur auf einer der Nachbarinseln jemanden helfen, der scheinbar Probleme mit Marder hatte. Cedric hatte sich unter der Beschreibung etwas Besseres vorgestellt, denn Marder wurden nicht erwähnt. Viel Geld hatte es auch nicht gegeben.

Der junge Mann betrat zügig die Eingangshalle und dabei ließ er den verdutzten Hannes links liegen. Genervt stieg der Stirnbandträger die Stufen nach oben. Er wollte schnell duschen gehen.

Yannick lief ihm sichtlich planlos hinterher.

„Yannick..........“, murrte Cedric nach einer Weile, als er bemerkt hatte wie sein Gildenkollege ihn fragend anschaute und hinterlief.

„Ich bin dann mal kurz weg, du kannst ja weiterhin malen, zeichnen, was auch immer du in deiner Freizeit machst.“, der Hüne nickte und er ging an Cedric vorbei.

Seufzend öffnete der junge Mann seine Tür zu seinem Zimmer und anschließend bereitete sich Cedric vor.


 

Ein paar Stunden später, als Cedric auch ein wenig gedöst hatte, stieg er die Stufen wieder nach unten.

„Perfekt!“, hörte Cedric Linda sagen, als er die unterste Stufe erreicht hatte.

Eigentlich wollte der junge Mann noch in die Stadt gehen, um eine Bar aufzusuchen, aber den einen Moment konnte er Linda noch zuhören.

„Bald gibt es Abendessen bzw. eine kleine Feier, wobei ich wirklich am Überlegen bin, die Feier auf morgen zu verschieben, aber jedoch ist es wichtig, dass..............“

„................, dann ist es ja egal.“, meinte Cedric nur und er wollte weitergehen, aber Linda schaute ihn leicht beleidigt an. Ihr Blick wurde ein wenig finsterer.

„Nicht so schnell! Du trinkst mir in letzter Zeit sowieso ein wenig zu viel, außerdem kapselst du dich immer so sehr ab. Ich bin der Meinung, dass du bei uns mitfeiern solltest.“, erklärte Linda. Es klang weniger nach einem Vorschlag, eher nach einer Tatsache, die Cedric nicht zu entscheiden hatte.

„Gibt es wenigstens Alkohol?“, fragte der junge Mann. Er klang nicht interessiert.

„Ich denke Engl bringt etwas mit.“, meinte Linda.

„Ich bin mir sicher, dass sie wahrscheinlich mal wieder am meisten trinken wird. Warum soll ich mich dann an die Regeln halten?“, überlegte der blonde junge Mann. Beim Überlegen viel dem jungen Mann etwas anderes wichtiges ein:

„Hey Linda..........“, begann er:

„..............ich habe gehört, dass angeblich in der Nähe eines weltbekannten Zirkus ein Krater gefunden wurde. Der Direktor meinte, dass ihm nichts aufgefallen sei. Du wolltest ja irgendetwas in dieser Richtung wissen.“

„Ach!“, meinte Linda überrascht. Sie wirkte nun ein wenig neugieriger.

„Aber es wurde niemand gesichtet, der aus dem Krater stieg?“, fragte die schwarzhaarige Dame anschließend.

„Nein.“, meinte Cedric deutlich. In diesem Moment wurde die gläsernen Eingangstüren geöffnet und zwei Personen betraten die Halle. Es waren Engl und ein weißhaariger Junge. Cedric musste kurz überlegen, aber nach einer Weile schien ihm das Gesicht des weißhaarigen Jungen bekannt vorzukommen.

„Ist das nicht dieser Knirps? Aber hatte der keine schwarzen Haare gehabt?“, überlegte der blonde junge Mann.

Als hätte der Junge ihn gehört, schaute der weißhaarige ihm grimmig entgegen.

„Dich kenne ich...................“, gab der weißhaarige bekannt.

Engl ging der Weilen zur Küche. Beide hatten mehrere Tüten bei sich. Mit großer Wahrscheinlichkeit war Proviant und ähnliches darin.

„Ah........, ich hatte ja vergessen, dass ihr euch schon mal gesehen hatte, aber Cedric.........“, begann Linda und sie verwies mit ihrer linken Hand zu dem weißhaarigen Jungen:

„...........das ist Max Maxxus.............., er ist ein Mitglied der Gilde.“, daraufhin schaute die Gildenmeisterin zu dem Jungen:

„Das neben mir ist Cedric Bricks. Er war schon Mitglied der alten Gilde. Der junge Mann kann zwar stur und bockig sein, aber dafür ist er ein...........“

„Hey!“, meinte der blonde junge Mann genervt:

„Ich kann mich schon selbst vorstellen.“, er klang genervt. Linda wirkte darauf als Reaktion wieder ein wenig beleidigt. Der Stirnbandträger schaute anschließend geringschätzig zu dem weißhaarigen Jungen:

„Ich bin Cedric und fertig.............., ich habe immer etwas zu tun, also nerve mich nicht.“, daraufhin wandte sich der blonde junge Mann zu Linda:

„Wann findet die Feier statt? Ansonsten gehe ich jetzt raus.“

„Ich denke bald. Wir bauen noch auf, aber!“, Linda wurde lauter:

„SEI ein wenig freundlicher zu deinen Gildenkollegen und du gehst mir nicht fort!“, aber die ermahnenden Worte ließ der junge Mann an sich abprallen und desinteressiert wandte er sich wieder den Treppen zu. Er würde einfach noch ein wenig Fernsehen, denn der junge Mann hatte sich erst dem Letzt einen angeeignet und sich auch noch ein schöne Musikanlage bestellt.

„Sag wenigstens Yannick Bescheid, denn ich weiß nicht, ob er das schon wieder vergessen hat.“, rief Linda hinterher, als dieser die oberste Stufe erreicht hatte. Cedric erwiderte darauf nichts, aber er würde das tun, denn der Hüne war tatsächlich jemand, der in seiner Welt abtaucht, wenn er einmal angefangen hatte zu malen bzw. zu zeichnen.

So klopfte der blonde junge Mann an der Zimmertür und nach einer Weile öffnete Cedric diese selbst. Er trat in eine Welt voller Bilder und Zeichnungen. Fast die ganze Wand war mit Bildern übersät und auf dem Boden standen Stapel von Bildern und ähnlichem.

An einem Schreibtisch, der für Cedric viel zu hoch war, saß Yannick auf einem großen quadratischen Stuhl, der für ihn passend war und er zeichnete mit einem speziellen Füller wieder Figuren auf ein weißes Blatt Papier.

Der Rollladen, außerhalb vor dem Fenster, war nach unten gezogen worden und auch nur eine etwas größere Lampe, die auf dem Tisch stand, beleuchtete den Raum, dennoch war die schöne Pracht der Kunstwerke zu erkennen.

Cedric würde dies niemals zugeben, aber Yannick konnte beachtlich schöne Zeichnungen anfertigen. Meistens waren es Personen die er gesehen hatte oder auch Personen, die er so wahrgenommen hatte, wie sie innerlich wirken. Dabei zeichnete er diese Figuren bis in das kleinste Detail ziemlich genau, auch die Frauen. Dazwischen war auch mal ein Bild dabei, welches zeigte, was die beiden erlebt hatten.

Auch ein Bild von Lirana Mezzo und Mira Winzskar war dabei. Es stimmte Cedric ein wenig traurig, aber auch zeitgleich extrem wütend. Jedoch nicht wütend auf Yannick, sondern auf sich selbst.

„Du solltest dich Bereit machen, Yannick. Bald findet eine Feier unten statt. Wir sollen da auftauchen. Sag einfach Bescheid, wenn du soweit bist.“, erklärte der blonde junge Mann.

„Alles klar.“, meinte Yannick nach einer Weile, während er völlig konzentriert weiter zeichnete.

Cedric verließ das Zimmer und er widmete sich wieder seinen eigenen vier Wänden zu, da hörte er von der Halle aus weitere Stimmen.

Es waren mit Sicherheit Hannes und Jay. Auf die beiden hatte Cedric so ziemlich kein Bock und auch als Uwe hinter ihm von oberen Stockwerk vorbeilief, verlor der Stirnbandträger völlig die gute Laune, denn der grün haarige dürre große junge Mann erklärte ihm, dass ein wenig mehr Konzentration bei der Kleiderwahl angebrachter gewesen wäre.

Cedric wollte darauf nichts erwidern und mit einem abfälligen Blick in Richtung Uwe, der die breiten Stufen nach unten trat, betrat der Stirnbandträger sein Zimmer. Er wollte nun endlich wieder seine Ruhe haben und Fernsehen.


 

Während er auf seinem gelblichen Sofa einschlief, als der junge Mann darauf lag und halb abwesend auf sein Flachbildschirm starrte, erinnerte sich Cedric an ein, für ihn wichtiges, Gespräch aus vergangener Zeit.

„Du wirst uns doch immer beschützen, nicht wahr, Cedric?“, fragte ihn eine weibliche Stimme.

„Aber natürlich!“, stellte sich der junge Cedric auf. Mit einem stolzen Grinsen und leicht geschwollener Brust baute er sich vor den beiden Mädchen auf, die auf einem umgefallenen Baumstamm saßen.

Es war sonnig und warm. Mittlerweile schon ein wenig spät, aber noch war es nicht dunkel.

Cedric schnappte sich zugleich ein Stock und er drosch wild auf einen anderen Baum ein.

„Ich mache ihn fertig. Ich mache jeden fertig, der euch irgendetwas böses will, das verspreche ich euch!“, ließ der Junge laut verlauten.

Der Stock zerbrach plötzlich und ein Holzsplitter traf den Jungen an der Stirn.

Die beiden Mädchen mussten daraufhin laut loslachen.

Während sich das Mädchen mit den schulterlangen blonden Haar und den bläulichen Pupillen fast schon den Bauch vor lauter Lachen halten mussten, lächelte ihre schwarzhaarige Freundin, mit den purpurfarbenen Pupillen nur ein wenig.

Das blonde Mädchen hieß Lirana Mezzo und ihre Freundin hieß Mira Winzskar.

Soweit Cedric wusste, wohnten sie bei ihrer Tante, die sich von ihrem Mann getrennt hatte. Dass die beiden Mädchen dort wohnen musste, das war nicht ganz freiwillig gewesen, zumindest für die beiden Mädchen nicht. Sie kamen wohl nicht ganz klar mit ihrer schroffen und bösen Tante, die immer nur schlechte Laune verteilte.

„Ein bisschen Übung würde dir nicht Schaden, aber du wirst bestimmt ein guter Schwertkämpfer.“, erklärte Mira schmunzelnd.

Ein etwas größerer Junge, der Cedric um einiges überragte, stampfte fast schon panisch herbei:

„Alles in Ordnung, Cedric?“, fragte dieser mit erstaunlich tiefer Stimme für sein Alter.

Mit heruntergezogener Miene und einem traurigen Blick schaute Cedric wütend und verlegen zur Seite, während er seine kleine Wunde auf der Stirn zuhielt. Sie hatte kurz geblutet.

Da stand das schwarzhaarige Mädchen plötzlich dicht neben ihn und sie überreichte Cedric ein rotes Stirnband:

„Decke damit deine Wunde ab, dann sieht sie keiner und du heulst nicht mehr so herum. Kopf hoch, denn eigentlich fand ich deine Rede ganz süß.“, verdutzt nahm Cedric das rote Stirnband entgegen und als er schließlich realisiert hatte, was Mira gesagt hatte, wurde der blonde Junge schlagartig rot.

„Ich möchte nur eines noch klarstellen.“, erklärte sie anschließend und der Junge horchte neugierig auf:

„Du versprichst uns beiden also, dass du immer für uns da sein wirst, wenn wir dich brauchen?“, daraufhin nickte Cedric energisch:

„Auf jeden Fall! AUF JEDEN FALL! Ich verspreche euch das absolut! Ich werde euch nie im Stich lassen!“, mit diesen Worten wachte Cedric auf, als es wild an der Türe klopfte. Es war Yannick, der daraufhin die Tür öffnete.

„Ach verdammt..........., jetzt bin ich doch wieder eingeschlafen!“, stellte der Stirnbandträger fest.

Cedric sprang auf. Er schaute kurz auf die Wanduhr, dann schaltete er den Fernseher ab und zum Abschluss rückte er sein rotes Stirnband zurecht, während der junge Mann sich im Spiegel betrachtete.

Mit einem gleichgültigen Blick ging er weiter.


 

Unten in der Eingangshalle hatte sich schon ein kleiner Trupp versammelt.

Gelangweilt ging der blonde junge Mann die breiten Stufen hinunter. Yannick kam anschließend ebenfalls hinab.

„Und wie oft durftest du nun den Boden schrubben?“, fragte Jay mit einem schadenfrohen Schmunzeln. Er meinte damit vermutlich seinen Blutsbruder oder wie er ihn immer bezeichnete.

„Ich habe zumindest etwas Produktives getan!“, meinte Hannes stolz, während er beleidigt zur Seite schaute.

„Ja........., aber auch nur, weil du zu blöd warst die Schuhe auszuziehen!“, erklärte Jay, während er durch die Eingangshalle schaute.

„Was heißt hier blöd?“, meinte der rothaarige junge Mann gereizt.

„Hey! Streitet euch nicht! Hannes hat recht, er hat was getan, was uns allen hilft. Du dagegen, Jay, ich habe gehört, dass du nachts heimlich Besuche abstattest, ohne jemanden Bescheid zu geben.“, warf Linda ihm vor.

Die Gildenmeisterin stand fast zwischen den beiden Jungs. Neben ihr stand ein großer junge Mann, der breite Schultern aufwies und auch ungewöhnlich mächtig wirkte, aber im Vergleich zu Yannick, war dieser junge Mann ein Pazifist. Omega war sein Name. Cedric empfand ihn ein wenig als merkwürdig, aber Omega zählte auch zu den vier Brüdern, die aus dem Kriegsgebiet stammen.

„Ja und!“, erwiderte Jay sofort:

„Ich bin alt genug! Ich kann mich mit jeden treffen, wen ich will und wann ich will!“, erklärte der ebenfalls blonde junge Mann, dabei wirkte er aber ein wenig unsicher.

„Hach!“, meinte Hannes nun schadenfroh grinsend:

„Hat man dich also erwischt? Endlich bist du auch mal dran!“, Jay warf dem rothaarigen ein bösen Blick zu.

„Wärst du so erwachsen wie Uwe, dann hätte ich dir das durchgehen lassen, aber du und auch du HANNES! Ihr benehmt euch wie kleine Kinder! Also benehmt euch endlich! Ihr seid nun achtzehn Jahre alt, also zeigt mal ein wenig Respekt aneinander!“, ermahnte Linda und sie wurde immer lauter.

„Also wann beginnt nun endlich die Feier?“, unterbrach Cedric. Er war nun nicht mehr so genervt, weil die beiden Jungs endlich ihr Fett wegbekommen haben. Sie hatten es auch nach seiner Meinung verdient. Immer machten die beiden nur Schwachsinn.

„Eigentlich demnächst, wenn nun endlich die anderen kommen. Ich weiß nur nicht wann genau.“, erklärte Linda unzufrieden.

„Du meinst die anderen, die du vor vier Jahren weggeschickt hast?“, fragte Cedric. Eigentlich interessierte ihn das nicht so sehr, denn so wie die vier adoptierten Blutsbrüder, hatten auch Yannick und Cedric schon längst den B-Rang erworben, daher war das Turnier für sie völlig uninteressant. Mit großer Wahrscheinlichkeit durften die sechs nicht mal mitkommen, weil ja irgendwer die Gilde im Auge behalten sollte. Denn die Kriminalität war zu hoch in dieser verdammten Touristenstadt, um das Gebäude leerstehen lassen zu können.

Linda nickte ihm als Antwort zu.

„Ach das wird schon! Feiern können wir nämlich auch so und ich denke, dass sie bald kommen werden und..................“, meinte Engl, als er plötzlich stoppte. Der Mann schien etwas wahrzunehmen und nach wenigen Sekunden schien auch die restliche Gruppe etwa zu bemerken. Es war ein Geräusch. Es war ein lautes Brummen, welches immer näherkam und somit lauter wurde.

Cedric hatte dieses Geräusch schon einmal gehört, aber im Moment konnte der blonde junge Mann dieses Geräusch nicht zuordnen.



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