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Soul catcher

von

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Das vorletzte Opfer

Ein kaltweißes Licht gab Tsuyoshis kleiner, flacher Kristall, welchen er mit einer Hand fest umschloss von sich. Während der Buhmann durch das magische Tor schritt, tippte er einmal auf jenen flachen Kristal, welchen er vom Watchdog bekommen hatte und stierte auf das Hologramm das Sekunden später direkt über dem Handy ähnlichen Kristall erschien. „Hm… England.“, murmelte er und packte dabei den Kristall in seine Hosentasche. Den langen Umhang richtete er danach wieder zurecht und sprang auch schon leichtfüßig aus dem Portal. Nun war er schon zwei Stunde unterwegs und hatte seine Liste in Rekordszeit abgehakt. Er musste nur noch zwei unreine Seelen fangen und in seine Kristallkugel einsperren. Dann würde er sie später wenn er wieder bei seinem Vorgesetzten Akito war in die Höllenschlucht werfen.
 

Momentan war es schon dunkel in England. Tsuyoshi sprang von Dach zu Dach und hielt Ausschau nach seinem vorletzten Opfer. Wie schon bei vielen zuvor war es irgendein Krimineller der auf der Erde sein Unwesen trieb. Für Tsuyoshi war es aber von geringem Wert zu wissen, wer nun als nächstes den Löffel abgeben musste. Ihm waren all die Menschen auf der Erde eh lästig. Schnaufend glitt der vermummte Dämon von den Dachziegeln und sprang leichtfüßig vom Hochhaus um auf dem Boden zu landen. Eine kurze Weile fiel er im Sturzflug auf die steinharte Erde zu und erreichte sie ungeschadet mit einer flüssigen Bewegung der Füße. Es war ein leichtes für ihn von solchen hohen Gebäuden abzuspringen. Als Dämon war er sogar imstande mit zwei Sprüngen die Spitze des Kölner Domes zu erreichen.
 

„Hier muss es sein.“, murmelte der Buhmann zu sich selber und ging wieder gelassenen Schrittes weiter. Nicht weit von der Stelle wo er landete fand er eine Kneipe die ziemlich alt und vermodert aussah. Mit seinem Seelenstab stieß er die Tür zum inneren des Raumes auf und musste auch schon schwer schluckte wegen des widerlichen Gestanks, der ihm in die Nase kroch. Angewidert trat er in den Raum ein. Es war unerträglich laut und stickig. Hier saßen wohl die schlimmsten aller Kriminellen der Stadt. Tsuyoshi nahm noch mal seinen Kristall raus und tippte ihn an, wobei das Hologramm wieder auftauchte. „Akushu“, wiederholte der Dämon den Namen seines Opfers. Er sah sich einmal um und erkannte jene Person an einem kaputten Billardtisch. Er trank mit seinen Kumpels und genoss es den Kellner der ihm sein Getränk gab am Arsch zu befummeln.
 

Angeekelt rümpfte Tsuyoshi seine Nase und schritt weiter auf die Menschenmasse zu. Wie er es nur hasste unter so vielen, unnötigen und nutzlosen Menschen zu sein. Durch das klacken seines Seelenstabes wurde so langsam die Aufmerksamkeit auf Tsuyoshi gezogen. Nun sah schon die ganze Menschenmasse die sich um Akushu gebildet hatte zu ihm. „Oh! Sieh mal einer an. Da fürchtet sich wohl jemand vor dem Licht!“, scherzte Akushu abwertend und lehnte sich an den Billardtisch an. „Was willst du? Meinen Kopf?“, fragte er hämisch lachend und fing wieder an am Hintern des jungen Kellners zu spielen. Der Kellner selber hatte viel zu viel angst vor Akushu als das er es wagen würde sich zu wehren. Stattdessen räumte er die leeren Gläser auf ein Tablett und hielt sich einfach aus der Sache raus.
 

„Deine Seele!“, antwortete Tsuyoshi bedrohlich auf die Frage des Kriminellen. Anfangs fröstelte es Akushu als er die tiefe, eindringliche Stimme seines Gegenübers hörte. Dann aber fasste er wieder mut, zog seine Hand vom Hintern des Kellners wieder weg und griff nach seinem Messer. Der Kriminelle stieß sich förmlich vom Boden ab und sprang mit dem scharfen Messer in der Hand auf Tsuyoshi zu. Unbeeindruckt wich der Buhmann mit einem Schritt zur Seite einfach aus. Akushu startete wieder einen Angriff, erreichte aber nicht wirklich viel. So ging es weitere sieben oder acht Mal weiter, bis Akushu die Puste ausging. Alles war still im Raum. Niemand, wirklich niemand wagte es was zu sagen. Alle Augen waren auf Tsuyoshi und Akushu gerichtet. Nur ein leises Husten war zu vernehmen.
 

„Verdammt! Wer… wer zum Teufel bist du?“, keuchte Akushu und hielt sich stützend an seinen Knien aufrecht. Schmunzelnd schüttelte Tsuyoshi seinen Kopf. „Mit Teufel liegst du schon gar nicht so falsch!“, meinte der vermummte Dämon, „Nur bin ich Teufels rechte Hand!“ Mit weit aufgerissenen Augen verstummte Akushu direkt vor dem Buhmann, dann zuckte er auf und schrie: „Verarsch mich nicht, du Freak!“ Der Kriminelle holte wieder aus, traf aber wieder nicht. Stattdessen streifte er Tsuyoshis Kapuze und schrak fürchterlich auf, als diese nach hinten fiel und ein Blick auf sein Gesicht frei machte. „Jetzt wo du mein Gesicht gesehen hast, kann ich dich erst recht nicht am leben lassen!“, murrte der genervte Dämon und schwang schon seinen Seelenstab etwas nach hinten. Als er diesen wieder nach vorne schnellen ließ, löste sich die violette Kugel die am Anfang des Stabes an der eisernen Dämonenhand befestigt war und schoss mit voller Geschwindigkeit auf den Sterblichen zu.
 

Die violette Kugel berührte Akushu nicht mal richtig. Sie drang einfach durch seinen menschlichen, schwachen Körper und kam auch gleich wieder auf der anderen Seite wieder raus. Rot schimmernd prallte die magische Kugel an der nächstliegenden Wand wieder ab und schnellte wieder auf Tsuyoshi zu. Mit einem dumpfen Knall fiel der leblose Körper des Kriminellen zu Boden und regte sich nicht. Alles war wieder Still. Alle sahen zu Tsuyoshi. Seufzend drehte sich der Dämon um, streckte seinen Arm und auch seinen Stab in die Luft und sagte: „Alle Zeugen die dieses Geschehen mitbekommen haben werden hiermit stumm gestellt.“
 

Die große Panik erfasste den ganzen Raum. Viele knieten sich nieder und flehten um ihr Leben, andere wiederum versuchten abzuhauen, was natürlich nicht funktionierte da Tsuyoshi diese aufhielt und für eine kleinere Gruppe war dies alles viel zu viel, wobei sie einfach in Ohnmacht vielen. „Ihr könnt gegen mich eh nicht ankommen. Wer seinem Schicksal entrinnen will, dem trifft es noch schlimmer!“, merkte Tsuyoshi genervt an. Sein blick streifte zum Kellner, welcher wie erstarrt schon das Tablett fallen lassen hatte und innerlich um sein Leben bangte. „Beim Teufel! Dann eben anders!“, murrte der vermummte Dämon und schüttelte seinen Kopf. Wie es schien wollte er keine reinen Seelen mit reinziehen und entschied sich für den sanfteren Weg. Tsuyoshi ließ seine Magiekraft in die Kugel rüber fließen und murmelte etwas Unverständliches vor sich hin. Die Kugel leuchtete wieder rot auf und tränkte den ganzen Raum in ein blutrotes Rot. Ein paar Schreie fielen, was Tsuyoshi wenig interessiert. Die Menschen in der Kneipe schlossen alle wegen des unerträglichen, hellen Lichtstrahls welche Tsuyoshi magische Kugel abgab ihre Augen. Dies nutzte Tsuyoshi und schon verschwand er durch die Tür. Er wartete nicht mal eine Minute vor der Tür und schon hörte er die verwunderten Stimmen der Menschen.
 

„Was ist passiert?“, fragte ein älterer Mann.

„Ich weiß nicht… War nicht gerade so ein komischer Kerl mit Umhang noch hier?“, kam es aus dem Mund eines anderen.

„Nein. Das ist nur Einbildung. Ich glaub ich bin einfach für ne Minute einge…“, ertönte wieder die Stimme des älteren Mannes. Dieser jedoch konnte nicht weiterreden, da er von einem stechenden Schrei gehindert wurde.

„Was hast du?“, fragte ein jüngerer Mann seine Ehefrau. Die Frau zeigte auf den Boden, wo die Leiche des vorletzten Opfers auf Tsuyoshis Liste lag und hielt sich ihre Hände vors Gesicht. Zitternd schritt sie auf ihren Mann zu und schmiegte sich ängstlich an ihn.

„Was zum! Das is unser Boss! Wieso liegt der auf dem Boden?“, schrie wieder ein anderer Mann laut und kniete sich vor die Leiche auf den Boden.

„Oh Gott! Er is tot!“, kam es keuchend vom Anhänger der Leiche.
 

Stumm beobachtete der Kellner das ganze Szenario. Er fuhr sich ungläubig durchs Haar und bemerkte die Scherben der zerbrochenen Gläser die auf dem Boden lagen. Er bückte sich nieder und fing an sie einzusammeln. Im Gegensatz zu den Anhängern des Opfers, war er nicht gerade berührt wegen des Todes des Kriminellen. Wenn er ehrlich war, war er sogar ziemlich erleichtert. Jener Kriminelle war schon öfters bei ihm und seinem Boss in dieser Kneipe gewesen. Er hatte immer nur herumgewütet und ihn sexuell belästigt. Wie er noch so zurück dachte, an die vielen gaffenden Blicke und das ständige Gefummele des Leaders dieser unausstehlichen Bande, gruselte es ihn immer noch. Der Kellner brachte das Tablett mit den Scherben zum Waschbecken hinter der Theke und stellte es dort ab. Dann fiel sein Blick auf einen kleinen Beutel, der neben einem blauen Küchenlappen lag. Er nahm den Beutel an sich und öffnete ihn. Ein Blick genügte um dem Kellner ein weites Lächeln auf die Lippen zu zaubern.
 

„Boss! Boss, schauen sie mal! Hier liegt ein ganzer Beutel voller Bares am Waschbecken! Und er ist an mich gerichtet!“, jubelte der hübsche junge Mann. Alles um ihn herum blendete er ohne es zu bemerken aus. Seine Freude war groß. Nun konnte er sich seinen Lebenstraum erfüllen und zusammen mit seinem Boss ein Restaurant öffnen. Schon früher träumte er davon, doch das Geld reichte leider nur für eine alte kleine Kneipe. Wer ihm wohl das Geld dagelassen hatte? Dem wünschte er auf jeden Fall alles Gute! Wie sehr er sich nur freute.
 

~ ~ ~
 

Schmunzelnd stieß Tsuyoshi sich von der Wand ab. „Hm… So kenne ich mich eigentlich gar nicht. Neija… egal. Watchdog muss das wohl mitbekommen haben. Dafür soll er mir eine doppelte Portion Windbeutel geben!“, sagte der vermummte Dämon noch eher an sich gerichtet. Hier war er auf jeden Fall fertig, also weg hier! Er öffnete ein magisches Portal nach Deutschland, wo er sein nächstes Opfer finden würde und sprang auch schon leichtfüßig hinein. Die Tür der Kneipe wurde noch aufgerissen und der Kellner hielt der heulenden Bikergang die Tür auf. Alle verschwanden und bogen mit ihrem Boss im Schlepptau um die Ecke. Noch bevor der Kellner die Tür schloss, erblickte er in der Finsternis etwas Funkelndes und erstarrte, als er das Portal nicht weiter weg von sich sah. Er rieb sich einmal die Augen, dann verschwand das Portal auch schon und ein verwunderter Kellner bleib alleine zurück.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  _-Merle-_
2018-02-08T12:42:00+00:00 08.02.2018 13:42
Ooohhh xD der Keiner tut mir voll leid. Bzw am Ende ja nicht mehr weil ihm was tolles passiert :D aber der buhmann mag doch keine Menschen xD wie nett von ihm. Für ihn ist dass voll was einfaches nebenbei. Auch mit dem Geld. Und für den jungen hat er sein Leben geändert. Wäre cool wenn der junge später in der Geschichte noch mal kurz auftaucht xD wenn er seinen laden hat oder so :D
Sieht der buhmann denn so furchtbar unter der kaputze aus? O.o :D ich glaub er ist ein hübschling ^_^
Antwort von:  _-Merle-_
08.02.2018 13:42
Ich meine Kellner *
Antwort von:  Minzou_Sshi
10.02.2018 12:11
Hahaha. Anfangs war das mit dem Gelöd nicht geplant, doch beim schreiben tat mir der Kellner irgendwie voll leid und ich hab es etwas umgeändert. XD Außerdem macht es Tsuyoshi auch wegen den windbeutel die er nachher bekommt. XD
Ich glaube den jungen baue ich auch nochmal ein. Er ist mir beim schreiben ans herz gewachsen. >< Haha.
Nein. Er sieht nicht furchtbar aus. Er trägt die kapuze eben weil sein gesicht nicht so angst einflößend ist. Nur verschrecken seine Creepy augen die menschen immer so. Da achten die nicht mehr aufs gesicht. ><


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