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Black Ruin

Ein Leben in Rost und Regen
von

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Das 'Lachesis-Project'

DeNoir:

Ein paar Tage später erhielt May den Anruf.

Ihr Kredit war bewilligt worden.

Die Summe betrug stolze 3.067.452 Credits.

May hatte fast einen Herzinfarkt bekommen, als sie davon hörte. Bei den Konditionen musste sie lachen.

5,00% Zins, Laufzeit 60 Jahre.

Eine monatliche Rate von 13.455,13 Credits.

"Ich bin Tod", grinste May abschließend, als sie Sébastien über die Konditionen aufgeklärt hatte:" Selbst wenn ich vorgehabt hätte zu bezahlen, hätte ich keine Chance. Das schreit ja zum Himmel. Niemand kann diese Raten aufbringen. Da steckt etwas anderes hinter."

Sie hatte eine E-Mail an Salazahr und Marcus geschickt, als sie die Konditionen in der Hand hatte.

Es knackte einmal kurz im Kom.

"Waaaaaaaaaaaaaaaaaas?! 13.455,13 Credits monatlich!?", rief der junge ITler ins Kom und May hatte sich, ob der seit Tagen nicht gehörten Stimme, fast erschreckt:" Das ist der blanke Wahnsinn! Wer soll das den Bezahlen?!"

"Wey, Salazahr. Schön zu wissen, dass du mich doch noch so lieb hast, auf Grund abgrundtiefer Sorge deinen schweigenden Streik zu brechen."

Wieder einige Sekunden Stille.

"Ich hasse dich", knurrte der Nerd dann in die Leitung:" Abgrundtief."

"Ich liebe dich auch, Schnuffel. Und jetzt zu den ernsten Dingen des Lebens. Was denkst du?"

"NENN-MICH-NICHT-SCHNUFFEL!"

"Profimode. Jetzt!"

Ein seufzen:" Ich denke um Geld geht es nicht. Jemand der solche Raten stemmen kann, brauch keine Kredite aus irgendeiner komischen Underground-Bar."

May nickte:" Das selbe hab ich auch gedacht."

"Was machst du jetzt?"

"Was wir vorhatten. Morgen werde ich abgeholt. Die Transaktionen sind schon alle gelaufen. Du schau dich in der Cloud um. Suche irgendwas, was uns verraten könnte, warum der gute Herr Melnikow sein Geld verschenkt."

"Klar. Das klingt alles sehr dubios, May."

"Naaaa", lachte sie:" Du bist so knuffig wenn du dir Sorgen machst."

Stille... Stille... Stille:" ...Ich hoffe sie bringen dich um..."

"Das meinst du nicht so und das wissen wir alle."

"Ich schau mich um. Und ihr Beide passt auf euch auf. Die blöden Sprüche muss ich dir noch heimzahlen."

"Klar."

Ein weiteres Knacken und Salazahr war wieder aus der Leitung.
 

So verlief alles wie es laufen sollte. May erschien am Treffpunkt, wurde abgeholt und zu einem Labor gebracht.

Dort wurden ihr die wirklich qualitativen, neuen Schaltkreise eingesetzt. Obwohl sie alleine gekommen war, wusste sie, das Sébastiens Augen wachsam auf ihr ruhten. Doch alles verlief ohne größere Schwierigkeiten.

Heil und ihres Lebens sogar froh, kam May wieder in der Behausung an.

Ihre rechte Seite hatte sich noch nie so gut angefühlt. Erschöpft von der langen 'OP', die mehrere Stunden gedauert hatte, war sie ins Bett gefallen.

Jetzt hieß es abwarten und Bier trinken und das tat May auch.

Sie war nicht immer mit Sébastien unterwegs, aber die Kom-Verbindung zwischen den Beiden war offen, so bald May das Haus verließ. Sie ging Einkaufen, in Bars und wartete auf den Schicksalshaften Augenblick.

1 Monat verstrich.

Keine Mahnung, kein Nichts.

Auch Salazahr hatte in der Zeit nichts aufgetan.

2 Monate verstrichen.

Kein Zeichen von Melnikow, aber eine E-Mail von Salazahr:

- Hab die Cloud auf links gedreht. Dieser Melnikow war extrem Vorsichtig, aber ich hab was gefunden, was Zeitlich zu den Anschlägen passt: CTA Consolidated hat eine Initiative gestartet, weil der Absatzmarkt für Augmetiken so schlecht geworden ist.

Das 'Lachesis-Project'.

Öffentlich heißt es, das qualitativ relativ hochwertige Cybernetics, gegen einen verringerten Preis angeboten werden, wenn die Käufer belegen, das sie seit 5 Jahren nicht über einen gewissen Jahreslohn gekommen sind. Nur irgendwie scheint das nicht richtig zu funktionieren. Mehrere Beschwerden in der Cloud, das der Vorrat aufgebraucht sei, keine positive Review.

Ray arbeitet in der Firma. Wenn er wieder hier ist, frag ich ihn aus.

Watch your back!-

May winkte Sébastien zu sich:" Hey Seb. Zahr hat was gefunden", sie zeigte auf den Bildschirm:" Was denkst du? Zufall, oder Kontext?"
 

Lenalee und Marcus verblieben so, dass Lena nach Hause zurück kehrte und vorerst nicht zu dem Aufstand zurück kehrte.

Schweren Herzens hatte sie sich von Marcus verabschiedet:" Passt auf euch alle auf ja?", dann war sie mit einem traurigen Lächeln nach Hause verschwunden.

Das war nun zwei Monate her, in denen Lenalee ein stink langweiliges Leben gelebt hatte. Schule, nach Hause, vielleicht mal in die Bibliothek. Die Abschlussprüfungen standen an und Lena war kurz davor ihre erste Klasse durchzubringen.

So hoffte sie.
 

A Tale of Rain:

Letztlich ging alles schnell und unspektakulär über die Bühne.

Sébastien war nicht sonderlich überrascht, dass die Raten für die Augmetiken und deren Einsetzung, jenseits jeglicher Liquidität lag. Die Sache war von Anfang an seltsam gewesen, Melnikow, der die Kredite scheinbar vergab, lag offenbar wenig daran sein Geld zurückzuerhalten.

Entweder hätte er die Rückzahlung auf einen längeren Zeitraum anlegen, oder die Kredite gar nicht erst vergeben sollen.

In den folgenden Wochen ging der Geistliche wie gewohnt seiner Arbeit nach. Der Vorfall mit den Clearing-Centern hatte dafür gesorgt, dass seine 'Schäfchen' ein ganzes Stück weniger vertrauensvoll geworden waren, was...schon eine Art Leistung war.

So anstrengend dies aber auch zwischendurch war, Sébastien hatte die unangenehme Befürchtung, dass dieses Misstrauen Ihnen nicht gerade schaden würde.

Jetzt kam er mit einem Teller Bratnudeln in der Hand aus der Küche und starrte nachdenklich auf den Bildschirm.

"Seltsam ist es auf jeden Fall", er war ein wenig verwirrt: "Ich bin nicht sicher ob es einen Zusammenhang gibt, aber mein Gefühl sagt mir beide...'Fälle' sind eine Untersuchung wert. Wir sitzen hier vorerst fest, vielleicht kann Ray näheres herausfinden was CTA betrifft."
 

Edgar hatte Jakob gebeten in Sichtweite der Schule zu parken. Die beiden Cops hatten die letzten Wochen damit verbracht sich erfolglos mit den bisher gewonnen Informationen auseinander zu setzen. Der Commissioner war bereit gewesen die Kamera Aufzeichnungen von Rusty-Rice beständigen auswerten zu lassen, um die Bewegungen der jungen Frau zu verfolgen, doch es war nichts ergiebiges dabei herumgekommen.

Miss Valentine ging zur Arbeit, kaufte ein, ging nach Hause. Ein unscheinbares Leben, nichts, das Verdacht erwecken konnte, und doch...

Ihr Chef stimmte zum Glück damit überein, dass es seltsam war, dass die Lehrerin wirklich 'nichts' anderes tat.

Fox hatte ihre Lehrerin offenbar nicht aufgesucht, doch es aufzuspüren hatte derartige Priorität, dass der Commissioner den beiden Captains vorerst freie Hand bei den Ermittlungen einräumte.

Für Edgar bedeutete dies, dass er jede noch so kleine Spur verfolgen würde und eine gar nicht so kleine lag für ihn in der Schule, die das Wesen offenbar als Schülerin getarnt besucht hatte.

Er stieg aus, den Mantel wie üblich über die Schultern gelegt und wartete auf seinen Partner, wobei er das Schulgebäude einer Musterung unterzog.

Schäbig und heruntergekommen, wie es in dieser Gegend nicht anders zu erwarten war, schien es eine Art Aufenthaltsgelände für den verkommensten Nachwuchs der Stadt zu sein, junge Menschen, deren Ausgangslage im Leben ihnen nichts anderes erlaubte, als ein tristes, mühseliges oder benebeltes Dasein zu fristen.

Das Beste, auf das diese Kinder hoffen konnten, war, dass ihnen ihre eigene Situation als verhältnismäßig glücklich vorkam. Der Cop runzelte die Stirn. Er und Jakob würden sich mit den anderen Lehrkräften über 'Starlett' unterhalten, vielleicht bekamen sie einen, sei er noch so kleinen, Hinweis der ihnen einen Ansatzpunkt für die weitere Suche nach Fox bot.
 

DeNoir:

May nickte: "Salazahr schrieb schon das er Ray einspannt und wir warten", sie legte den Kopf nach links: "Und warten", dann nach rechts:" Und warten."
 

Es dauerte ein paar Tage bis Ray wieder im Unterschlupf aufgelaufen war, doch Salazahr hatte den Wissenschaftler abgefangen, noch bevor er die nasse Jacke aufgehängt hatte:" Hey Ray! Wir brauchen deine Hilfe!"

Ray seufzte und hing die triefend nasse Jacke an die Garderobe:" Was? Dein Arm sollte wieder wunderbar funktionieren."

Salazar drehte seine Schulter die er endlich, seit ein paar Wochen, wieder bewegen konnte:" Ja der ist wie neu, darum geht es nicht."

Ray schaute ihn mit einer erhobenen Augenbraue an, als er seinen Kittel unter den Arm klemmte:" Wobei soll ich euch helfen?"

"Es geht um CTA. Das 'Lachesis- Project'."

Ray blieb in der Stube stehen:" Was ist damit? Das 'Lachesis- Project' ist eigentlich ‘ne ziemlich gute Sache."

"Klar, klar, aber in der Cloud wirkt es als funktioniere es nicht richtig. Sagt dir der Name 'Ewan Melnikow' etwas?"

Ray klimperte mit den Augen:" Nein, aber Lachesis ist ein PR Albtraum, das ist wohl wahr."

Salazahr lümmelte sich in einen Sessel:" Erzähl."

Ray setzte sich gegenüber auf die Couch und legte den Kittel über die Lehne:" Naja. Wir dachten eigentlich, wir bekommen mal gutes Feedback. CTA ist schließlich einer der Konzerne, der hin und wieder mal einen lichten Moment hat, aber es kam gänzlich anders."

"Warte warte, wo ist dein Kom?"

Ray kramte den kleinen Ohradapter aus der Kitteltasche:"Hier? Wieso?"

"Erzähl es auch Sébastien und May!"

Ray steckte das kleine Gerät ins Ohr und schaltete auf den allgemeinen Kanal:" Hey. Ray hier. Hört ihr mich?"
 

May hörte auf als ihr Komlink mit ihr sprach:" Hey, Ray. Ja wir hören dich."

"Gut", ertönte die Stimme des Wissenschaftlers durch das Gerät:" Ihr interessiert euch für Lachesis?"

"Sí sí. Es ist ein komischer Zufall, das ein solches Angebot nicht eingerannt wird und in der selben Zeit ein Verrückter Blutgeld eintreibt, oder?"

Ray seufzte:" Mir fehlt tatsächlich noch eure Paranoider."

"Erzähl uns einfach was darüber Ray. Bist du in dem Projekt drin?"

"Ja, klar. Ich hab mich freiwillig gemeldet. Aber mehr als Kopfschmerzen habe ich davon nicht bekommen."

Salazahrs Stimme surrte ebenfalls durch das Kom:" Inwiefern?"

"Naja", begann Ray:"CTA hatte eine gute Idee, doch sind auch sie nicht die Wohlfahrt. Deswegen stand Lachesis nur ein bestimmtes Kontingent an Lagerbeständen zu Verfügung. B- Ware, die zwar gut waren, aber aufgrund von ein paar Schönheitsfehlern, nicht zum vollen Preis verkauft werden konnte. Ich habe damit gerechnet das Lachesis überrannt wird, aber wir waren nach 2 Tagen ausverkauft."

May zog eine Augenbraue hoch:" Das ging fix. Obwohl es B- Ware war?"

"Die B- Ware von CTA ist qualitativ immer noch hochwertig. Eventuelle hatten die Teile Beulen, oder waren durch ein paar verirrte Maschinen an einigen Stellen nicht Bündig geschnitten, oder es waren Teile aus alten Produktionsreihen, die schon eine Zeit im Lager lagen. Nichts was die Funktionalität der Teile beeinträchtigt."

May seufzte erleichtert:" Man hatte ich Angst. Schließlich renn‘ ich jetzt auch mit so was rum."

"Brauchst du nicht, May. Ich mach die Qualitätskontrolle. Der Markt ist ziemlich schlecht. Wenn jetzt auch noch irgendein minderwertiges Zeug von CTA auf den Straßen landet, erhängen sich meine Chefs und damit die ganze Firma. Obwohl die Bossetage im Moment echt Ball dreht."

May zog die Augenbrauen zusammen:" Warum? Ihr müsst doch massig Kohle gemacht haben, wenn ihr nach 2 Tagen ausverkauft wart."

"Klar, aber es kommen nur Beschwerden. Fast jeder Kunde meinte er habe keine Teile mehr bekommen, weil das Lager schon leer war."

May stutzte:" Zahr hatte schon so etwas ähnliches gesagt."

"Job", erklang die Stimme des Angesprochenen:" In der Cloud ist CTA als Lügner verschrien, die eine Fakekampanie gestartet hätten."

"Was definitiv nicht richtig ist", protestierte Ray:" Ich habe viele der Teile gesehen. Sie wurden gekauft und verschickt, Funktionstüchtig und nach allen Vorgaben. Aber seit dem scheinen sie wie vom Erdboden verschluckt zu sein."

"Kannst du die Verkaufsformulare besorgen?", fragte Salazahr.

"Klar. Morgen kümmern ich mich darum."

"Über wie viele Teile reden wir, Ray?", fragte May und rieb sich nachdenklich über die Lippen.

"Allzu viele waren es nicht. Die Zahlen kenne ich nicht genau", er überlegte kurz:" Ich tippe auf knapp 40 Prothesen aller Art und vielleicht 3x 10 Kilo Kisten mit kleinen Teilen wie Ports, Slots, Schaltkreisen, künstlichen Venen und Fasern, Schnittstellen."

"Und das hat sich alles in Luft aufgelöst?", fragte Salazahr verwundert.

"Frag mich nicht wie", stöhnte Ray:" Ich kann mich nur daran erinnern, wie mein Chef Wutschnaubend durch die Abteilung gefegt ist und uns sämtliches angedroht hat, kämme raus, das irgendeiner von uns Scheiße gebaut hat. Der Ruf von CTA ist so dermaßen am Boden durch die Sache, das selbst die Gutbetuchten zu der Konkurrenz abwandern."
 

Jakob hatte sich in den Wochen die sie die Lehrerin beschatteten zu langweilen begonnen. Natürlich machte er seine Arbeit gewissenhaft, doch so unscheinbar konnte doch wirklich niemand sein. Miss Valentine, schien außerhalb der Arbeit keine wirklichen Sozialkontakte zu unterhalten.

Passte dies zu ihrem Charakter?

Eigentlich nicht, würde Jakob tippen, andererseits waren die meisten Bewohner von Rusty-Rice sicherlich nicht der Schlag von Mensch mit denen sich die wenigen die Boden unter den Füßen haben, umgeben möchten.

Der Plan mit der Schule kam Jakob schlüssig vor, so parkte er den Wagen, den er fuhr, damit er wenigstens das Gefühl hatte, ein bisschen was getan zu haben.

Er stellte sich neben Edgar, eine Hand in der Hosentasche, in der Anderen ein Kaffe-to-go-Becher, den er sanft kreisen ließ damit der Zucker in dem ansonsten schwarzen, extra starken Kaffee sich nicht am Boden absetzte.

"Wie willst du vorgehen", fragte er bevor er sich den Rest Kaffee in den Mund kippte und sich eine Zigarette ansteckte und Edgar ebenfalls eine vor die Nase hielt.
 

A Tale of Rain:

Was Ray erzählte war interessant, doch Sébastien war nicht ganz sicher welche Schlüsse sie daraus zu ziehen hatten. Auffällig war, dass der für die Prothesen verantwortliche Konzern offenbar nicht der Gewinner dieses seltsamen Spiels war.

Melnikow bereicherte sich wohl daran, aber der Geistliche bezweifelte, dass er selbst die Möglichkeiten hatte einen mächtigen Konzern im Alleingang zu bedrängen. Die Augmetiken konnte ein Mann wie er nicht aufgekauft haben, da steckte jemand, vielleicht auch eine Gruppe von Leuten, hinter, mit erheblich mehr Kapital.

"Denkst du es geht hier darum CTA in Schwierigkeiten zu bringen oder um die Augmentierung?", fragte Seb nachdenklich: "Hast du eine Möglichkeit, die Wege zu verfolgen, die die Teile nach der Auslieferung genommen haben?"

Wahrscheinlich hatte er das schon versucht, aber wenn nicht...

"Das Ganze wirkt als spiele da jemand ein böses Spiel und dann noch mit gezinkten Karten."

Der Geistliche war der Ansicht, dass das quasi nach einer Art Kampf zwischen Konzernen erinnerte, wer sonst hatte Geld, Ausrüstung, Einfluss und Skrupellosigkeit im Übermaß ein solches Mysterium aus einem Verbrechen zu machen?
 

Edgar nahm die Zigarette an und ging langsam in Richtung des Eingangstors.

"Wir werden mit Miss Valentines Kollegen sprechen und dafür sorgen, dass sie uns sieht."

Der Cop lächelte dünn: "Ich bezweifle, dass irgendjemand mehr weiß als Sie, aber vielleicht sind die anderen auskunftsfreudiger."

Der Schulhof war recht belebt, scheinbar war gerade Pause.

Der Anblick der beiden schlanken, großen Männer in teuren, eleganten Kleidungsstücken war gewiss nicht alltäglich und zog sofort feindselige Aufmerksamkeit auf sich.

Jakob und Edgar brauchten keine Ausweise um zu demonstrieren was sie waren, unerschütterliches Selbstvertrauen, harte Züge und ein täuschend träger Gang waren unverkennbare Zeichen der hohen Ebenen der Cypher-Police, da brauchte es keine offensichtlichen Waffen oder einen längeren Blick in die kalten Augen.

Die Jugendlichen liefen nicht etwa davon, doch während die beiden Cops gemächlich zum Eingang des eigentlichen Gebäudes gingen leerte sich, lautlos und verblüffend schnell, der Hof.

Edgar nahm die Anwesenheit der Schüler mühelos war, selbst in den Winkeln und Schatten die ihre, fast natürlichen, Verstecke zu sein schienen.

Er empfand einen gewissen Respekt vor der Klugheit Ihnen aus dem Weg zu gehen und sich auf finstere, misstrauische Blicke zu beschränken.
 

DeNoir:

"Hmmm. Es könnte sich tatsächlich um einen sehr perfide geführten Konkurrenzkampf handeln", Ray schwieg nachdenkend ein paar Sekunden:" Warum sollte sonst jemand so einen unglaublichen Aufwand betreiben?"

Auf die zweite Frage von Sébastien antwortete Ray mit einem leichten Zögern:" Jaein. Ich sitze nicht im Verkauf. Die Quittungen kann ich bekommen, aber mehr als Name und Bankverbindung stand da nicht drauf. Für die abgelegten Gehaltsinfos usw. fehlen mir die Passwörter."

Ein Lachen in der Leitung. Unverwechselbar von Salazahr.

Ray seufzte:" Vergesst was ich gesagt habe... Zu dem Zurückverfolgen. Das... geht nicht so gut. Die Pakete hatten keinen Trecker oder so. Das einzige was wir machen könnten wäre die Adressen abzufahren. Mal schauen was dort auf uns wartet."

"Und wer soll das tun?", fragt Salazahr:" May und Sébastien hängen in Bottomless Barrel fest, Lenalee liegt auf Eis, Marcus und du haben immer viel zu tun und Scarlett ... Ist glaube ich nicht der Typ für so was..."

Salazahr wollte sich nicht überlegen wie Scarlett die Adressen abklappert, unter der Leitung von Mr. Tibbles...

Mr. Tibbles...

Eine Imaginäre Katze, ok. Jedem was er braucht. Aber warum Mr. Tibbles? Und nicht Felix, oder Simba, oder irgendwelche anderen Namen die Katzen halt so hatten?

Salazahr seufzte.

Ray lachte:" Naja, du bist ja wieder Diensttauglich, oder?"

Salazahr blinzelte verwirrt:" Wer du?"

"Du Salazahr", antwortet May für Ray.

"Ja bin ich. Wieso?"

"Na dann ist doch alles klar", lachte Ray.

"Was? Was ist klar?"

"Oh man, du hängst ja schon wieder mit dem Kopf in den Wolken, Zahr", schmunzelte May:" Was klar ist, das du eine neue Aufgabe gewonnen hast, Schnuffel."

"Wenn du mich noch einmal Schnuffel nennst, ich schwöre dir, ich breche des Nachts in dein Zimmer ein, werde mich an deiner Software vergehen und sie so einstellen, das sich deine Gliedmaßen entgegen deiner Denkrichtung bewegen! Meine Fresse! Ich bin keine 12, verdammt!"

May lachte:" Sagt derjenige der fast 4 Tage nicht mit mir geredet hat, weil er über einen doofen Scherz schmollen musste."

"Das... Das war auch einfach überhaupt nicht komisch!", keifte Salazahr zurück in dem verzweifelten Versuch ich zu erwehren.

May konnte sich bildlich vorstellen wie Salazahr schon wieder, aufgrund von Scharm und Ärger, rot auf seinem Stuhl anlief und beleidigt die Arme verschränkte.

Rays lachen bestätigt ihr, dass es wohl auch genau so gekommen war.

"Und... Und zur Sache trägt das auch nichts bei!", warf der ITler mit dem angekratzten Stolz eines gerupften Pfaus zwischen Ray und Mays Lachen ein:" Was genau wollt ihr jetzt von mir?"

"Das du die Adressen abfährst, die du herausfinden wirst", sagte Ray wieder ruhig, ich wenn immer noch ein gewisses Amüsement in seiner Stimme lag.

"Was?", der Nerd stutzte verdutzt:" Das könnten etliche sein!"

"Ich hoffe du hattest nicht zu tun", erwiderte Ray:" Aber wie du selbst vortrefflich festgestellt hast, kommen alle anderen nicht in Frage."

Salazahr seufzte:" Na gut, ok. Dann kann ich wenigstens mein Motorrad mal wieder spazieren fahren...."
 

Jakobs Augen huschten unheilverkündent über den Schulhof und den alten Bau:" Und ich dachte, ich hätte eine sadistische Veranlagung", lachte er dunkel und warf den Zigarettenstummel auf den Boden bevor er das Gebäude betrat.

Eine Eingangshalle die man erwartet.

Ein kleiner Raum, ein paar Vitrinen und gerahmte Fotos mit Auszeichnungen und Pokalen, von irgendwelchen Schulturnieren, in der Mitte des gelben Linoleumboden, das Schulzeichen. Auch die paar Schüler die hier auf den paar bekritzelten Bänken saßen, duckten sich unter den eisigen Blicken der beiden Corps hinweg und verschwanden schleunigst in den Gängen die von der Aula abgehen. Jakob bog mit Wasser in einen Gang ein vor dem ein kleines Schild mit der Aufschrift 'Sekretariat' von der Decke hing. Spärlich von Leuchtstoffröhren ausgeleuchtet, lag der Flur zu den Verwaltungsräumen der Schule vor ihnen und die Absätze ihrer Echtlederschuhe klicken unnatürlich laut durch den ruhigen Gang.

Vor dem Raum mit der Aufschrift 'Lehrerzimmer' blieb Jakob stehen. Zwischen den Türen der Räume hingen Rahmen, mit Fotos der Lehrer und ihren Fächern und sonstigen Tätigkeiten. Lenalees Foto beschaute er kurz.

" Vertrauenslehrerin", lachte Winter:" Warum überrascht mich das nicht?"

Dann grinste er Edgar mit der freudigen Gewissheit an, das sie gleich für ein furchtbares Aufsehen und Aufregung sorgen werden, bevor er ohne zu klopfen die Türe auf stoß.

Das Lehrerzimmer war recht klein.

Das vom Regen geschwächte Tageslicht sickerte durch die Fenster, doch nur so schwach, das trotzdem die Lampen im Zimmer brannten. An den Wänden links ,waren Schreiberische mit Rechnern, doch nicht genügend für das grade mal 15 Mann starke Kollegium, was die Fotos im Flur schon angekündigt hatten. Gegenüber eine Tür aus Milchglas, der Eingang zum Büro. An der rechten Wand, standen Regale mit abgeschlossenen Fächern, wovon jeder einen Namen aufgeklebt hatte. Im Raum verteilt standen einige runde Tische mit Stühlen. Es waren wohl fast alle Lehrer grade Anwesenheit, saßen an den Rechnern oder in Grüppchen an den runden Tischen. Und alle schauten die zwei Männer an, die wie selbstverständlich in den Raum getreten waren.

Winter hörte ein angestrengtes husten.

Sein Kopf wanderte zu einen der Tische an dem eine adrett gekleidete, junge Frau mit weißen, langen, hochgesteckten Haaren in ihre Hand hustete, in der anderen eine Tasse, an der sie sich grade offensichtlich furchtbar verschluckt hatte.

Unterkühlt lächelte Winter Lenalee an, ging dann aber einfach weiter und klopfte an der Milchglastür und studierte kurz das Namensschild daneben.

"Herein", schalte eine ältere Frauenstimme von Innen.

Die Cops traten ein, keine Sekunde von den geschockten und verwirrten Lehrkräften aus den Augen gelassen.

Die Tür fiel zu.

Hinter einem Schreibtisch mit Rechner in einem typischen Direcktariat, saß eine hagere Dame Ende 50, ihr graumeliertes Haar in einen strengen Dutt gefasst und mit streng, adretter Garderobe, auch wenn die Qualität ihrer Kleidung nicht die Beste war.

Sie nahm eine günstige Brille von der Nase, als sie die beiden großen Männer mit der arktischen Aura, fragend musterte:" Ja, die Herren, was kann ich für sie tun?"

"Guten Tag, Direktorin Besket", surrt Jakob kühl melodisch und hielt fahrig seinen Ausweis hoch:" Cypher- Police. Wir würden uns gerne kurz mit ihren Kollegen unterhalten. Ist das möglich?"

Besket wirkte überrascht, allerdings nicht darüber das die beiden Herren zu der Cypher- Police gehören, sondern eher darüber, das sie überhaupt da waren. Sie zog die Augen zusammen:" Darf ich erfahren, warum sie das Wünschen?"
 

Lenalee war grade mit ihren zwei Kollegen, die ihre Parallelklassen betreuten, daran gewesen die Probeklausur für die Abschlussprüfungen zusammenzustellen und hatte einen Schluck ihres Lavendeltees getrunken, als die Türe aufschwang und Lenas persönliche Straffe Gottes hereinspaziert kamen. Sie hatte sich so derart erschreckt, das sie sich an ihrem Tee verschluckt hatte, der wahrscheinlich nur die milde Absicht hatte, sie umzubringen, bevor die Beiden es taten. Lenalee fühlte sich ihrem Tee sehr verbunden, aber zog sie es doch vor, die Situation zu lösen zu versuchen. Die beiden Corps erkannten sie zwar genau, doch ignorierten sie die Lehrer und gingen einfach durch ins Büro der Direktorin.
 

A Tale of Rain:

Letztlich stellte sich der Vorschlag Sébastiens als machbar und zumindest im Hinblick auf die tatsächliche Durchführung, innovativ heraus.

Salazahr würde die Adressen, oder zumindest einen Teil, abklappern und sehen ob er etwas herausfinden konnte, so patzig ihn Mays unnachahmliche Art den Jungspund zu reizen auch machte.

Der Geistliche hatte im Großen und Ganzen Schweigen bewahrt und Ray einfach nur zugehört, in die Fopperei wollte er sich nicht einmischen, da ein Quälgeist für Salazahr schon mehr als genug zu sein schien.

"Viel Spaß, Schnuffelchen.", murmelte er jedoch halblaut, einen Moment bevor die Verbindung abbrach, bevor er sich erlaubte zu grinsen und May den erhobenen Daumen zu zeigen.

"Und wir? Deine Frist ist vermutlich bald abgelaufen, schätze da wird bald jemand vorbeikommen und fragen wie es mit der nächsten Rate aussieht. Und den letzten dreien."
 

Von Innen war das Schulgebäude nicht einladender als von Außen, wenngleich dem Gebäude nicht die Atmosphäre von Leiden anhaftete, was zumindest in gewisser Weise für das Etablissement sprach. Letztlich, dies war Edgars Meinung, musste man die Dinge immer im Verhältnis betrachten.

Die Lehrer waren ähnlich entsetzt wie die Schüler, als urplötzlich zwei sinister wirkende Männer, denen ihre militärische Herkunft anzumerken war, in den Raum traten als marschierten sie in feindliches Gebiet ein - die Lehrer liefen jedoch nicht davon.

Jakob trat in das Büro der Rektorin und schloss die Tür, bevor er auf den Grund ihrer Anwesenheit, die die Frau verständlicherweise nicht gerade erfreute, zu sprechen kam.

Da sein Partner bereits den Ausweis gezückt und den höflichen Part für sich requiriert hatte sparte Wasser sich beides.

"Nein, dürfen sie nicht und das war keine Bitte."

Er starrte sie durchdringend an.

"Sie haben fünfzehn Minuten für die Vorbereitung, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit."
 

DeNoir:

Salazahr war aufgesprungen und hatte mit einem Fuß auf den Boden gestampft:" Was?! Seb, du nicht auch noch!"

Ray tat etwas ungewöhnliches. Er lehnte sich in die Couch und lachte laut.

Salazahr ging in die Knie und warf die Hände in Rays Richtung:" WAS?! Was habe ich euch getan!?"

Ray musste sich vor lachen nach vorne lehnen und brauchte ein paar Sekunden, bis er dem Jungspund mit fester Stimme antwortet:" Nichts, aber deine jugendlichen Ausbrüche sind ein nie versiegender Quell ewiger Freude."

Salazahr verschränkt die Arme vor der Brust:" Besorg‘ mir einfach den Access!"
 

May kicherte verspielt. Dann nickte sie:" Ja, lange wird es nicht mehr brauchen", sie grinste breit:" Ich freue mich drauf! Aber der einzige der was bezahlen wird, wird der Typ sein und zwar eine sehr innovative Art von Lehrgeld."
 

Besket klappte der Kiefer ein Stück auf, als sie überlegte was sie darauf antworten sollte. Winter verschränkte die Arme und lächelte kalt:" Sie sollten jetzt damit anfangen."

Besket wirkte etwas bleich, als sie an den beiden Männern vorbei ging und ins Lehrerzimmer verschwand.
 

Lenalees Herz klopfte bis in ihre Kehle. Kaum war die Türe zugefallen, hatte ein verwirrtes Getuschel eingesetzt, doch das währte nicht lange bis Detektoren Besket weiß wie die Wand aus ihrem Büro kommt.

"Die beiden Herren der Cypher- Police wünschen mit euch zu sprechen... alphabetische Rheinfolge. Sue wird eine Durchsage machen, das die Kinder nach Hause sollen."

Besket konnte sich vorstellen was die Präsenz der beiden, sie müssen Captain sein, mit diesem frechen Selbstverständnis, mit ihren Schülern anstellte.

"Wer fertig ist, geht ebenfalls nach Hause", Besket seufzte. Was soll an ihrer Schule vorgehen, das alle Lehrer von der Cypher- Police zum Verhör geordert werden?

"Adler. Du bist der erste. Warte im Beratungsraum."

Ein älterer Mann, ebenfalls Ende 50, mit weißen Haaren, Bart, Brille, Hemd und Jeans steht auf und verlässt gefasst, doch ein wenig Unwohl den Raum. Lenalees Gesichtsausdruck ist mehr als besorgt als Direktorin Besket wieder ins Zimmer zu Wasser und Winter ging.

Die Direktorin seufzte:" Der Erste wartet im Beratungszimmer, gegenüber des Lehrerzimmers auf sie...."
 

A Tale of Rain:

Die Befragung der Lehrkräfte war in soweit eine Überraschung, als offenbar niemand je von Starlett gehört, geschweige denn das 'Mädchen' mit dem auffälligen, märchenhaften Äußeren je gesehen hatte.

Als Mrs. Besket Lenalee Valentine hereinholen wollte winkte der Captain ab: "Nicht nötig, wir hatten bereits das Vergnügen."

Ohne ein weiteres Wort an die reichlich verwirrte Dame verließ er das Büro. Wasser ging lässig an der auf einem Stuhl wartenden, jungen Lehrerin vorbei und sah sie spöttisch an: "Rätsel über Rätsel, wie kann ein so einzigartiges Mädchen nicht nur von der Bildfläche, sondern aus dem kollektiven Bewusstsein sämtlicher Lehrer ihrer Schule verschwinden, eine einzige Person ausgenommen?", sein Lächeln war so scharf wie ein Rasiermesser.

"Wir kommen auf  Sie zurück, wenn wir die Antwort auf diese Frage herausgefunden haben, möchte ich wetten."

Der Cop ging ohne einen weiteren Blick in Richtung des Ausgangs.

Edgar war noch nicht sicher was er von der Sache halten sollte, doch Jakob und er waren ein eingespieltes Team und sie würden herausfinden was hier gespielt wurde, auf die eine oder andere Art und Weise.
 

DeNoir:

Winter ging hinter seinem Partner her, das bleiche Gesicht der schockierten Lehrerin ignorierend.

Die Hände in den Hosentaschen ging er mit seinem Partner zum Wagen zurück:" Interessant, interessant. 'Fox' und die Weißhaarige stellen sich als wahres Mysterium heraus."

Die Captain steigen ins Auto und ohne große hast begann Jakob aus zu Parken. Er hatte sich nach hinten gedreht, den Ellbogen auf der Rückenlehne, um aus dem Rückfenster zu schauen:" Das sagt zwar aus das die Werte Miss Valentine in einer andersartigen Beziehung zu 'Fox' steht, doch leider nicht welche", Jakob drehte sich wieder nach vorne und drehte am Lenkrad, als er auf die kaputte, leere Straße vor der Schule fuhr, Richtung Hauptstraße. Er lehnte eine Hand auf die Türe und kratze sich am Kinn, während er mit der Anderen lenkte und auf die Straße schaute, als er weiter mit Edgar sprach:" Und schon gar nicht wo sie ist."

Er stoppte um darauf zu warten, dass er in den regen Verkehr der Hauptaus- und Einfahrtstraße einscheren kann:" Was schlecht ist."

Das Auto fädelte sich in den Verkehr ein, da hörte man ein Hupen von vorne. Das Auto vor den Cops ging in die Eisen und auch Jakob stieg auf die Bremse. Mit einem Ruck kam das Fahrzeug zum stehen. Winter warf die Hand nach vorne:" Oh man! Passt doch mal auf ihr unfähigen, amputierten Idioten!", rief er wütend.

Schade das das Fenster geschlossen war.

Wer denkt der blonde Polizist sei nicht aus der Ruhe zu bringen, hat ihn noch nicht beim Auto fahren erlebt.

Genervt mit dem Kopf schüttelnd setzte Jakob das Auto wieder in Bewegung:" Wenn mir irgendjemand eine Beule oder ein Kratzer in das schöne Auto fährt krieg ich einen Anfall. Blöde Penner", grummelte er.

Dann seufzte er, hinter den blauen Augen sah man die Gedanken rasen, den Zeigefinger auf die Lippe gelegt.

"Was ist", sprach Jakob dann nach ein paar Minuten auf:" Wenn 'Fox' sie zwingt? Ich meine ein derart gefährliches Subjekt....", aber irgendwie konnte Jakob den Satz nicht vollenden, irgendwas kam ihn an der Überlegung falsch vor, in Gedanken an das zierliche, kleine Ding. Er erinnerte sich natürlich an die scharfen Instruktionen in Umgang mit 'Fox'. Wie oft sie daran erinnert wurden, dass es sich um ein Geschöpf handelt was immense Zerstörungen hervorrufen kann.

Das junge Ding?

Dieser Strohhalm von Mädchen?

Jakob entschied sich diesen Gedankengang mit Edgar zu besprechen.

"Irgendwie ", er nahm den Zeigefinger von dem Lippen und begann im Rhythmus seiner Worte mit der einen, auf dem Fenster abgesetzten Hand zu gestikulieren, während er seine Augen weiter auf dem Verkehr gerichtet waren:" Kommt mir der Gedanke unlogisch vor. Ich meine, überlege mal, Edgar: Hätte uns niemand gesagt, dass das Fox ist, hättest du es gedacht? Dem Mädchen darf man bei einer seichten Brise keinen Regenschirm in die Hand geben, weil sie einen Abflug macht. Das passt hinten und vorne nicht."
 

A Tale of Rain:

Edgar blickte Jakob spöttisch an: "Hier überhaupt von einem Menschen zu sprechen scheint mir unangebracht, geschweige denn einem hilflosen Kind."

Er blickte seinen Partner nachdenklich an: "Ich gebe ja zu, dass die Sache etwas seltsam ist. Ich habe mir Fox auch anders vorgestellt, aber diese harmlose Hülle macht es nur umso gefährlicher", sein Gesicht zeigte jedoch das Interesse an diesem Gespräch: "Du denkst Fox erpresst die Lehrerin?", er zündete sich eine Zigarette an.

"Das glaube ich nicht, jedenfalls nicht mit Gewalt, die Frau hat Angst um das 'hilflose Ding'." Komisch war allerdings das Verhalten der Abomination.

"Ich frage mich ob das Ding wirklich so zerbrechlich ist wie seine hübsche Hülle uns Glauben machen möchte."

Er blies nachdenklich den Rauch aus, das Aero-System ihres Wagens saugte den schädlichen Dunst jedoch sofort ein und entließ ihn in die Umwelt.

"Vielleicht...", er schwieg kurz, entschloss sich jedoch den Gedanken zu äußern: "Vielleicht hängt alles miteinander zusammen. Der Anschlag, Fox und die Lehrerin, der Widerstand", ein erneutes, kurzes Schweigen, dann fuhr Wasser fort: "Oder der gemeinsame Nenner ist die Clearing-Stelle. Miss Valentine hat Fox dort unauffällig hineingebracht, Fox hat die Angestellten in der unteren Sektion getötet, während der Widerstand zufälligerweise zur gleichen Zeit die Anlage in die Luft gesprengt hat."
 

DeNoir:

"Hmmm", machte Jakob nachdenklich:" Eine manipulative, gemeingefährliche Missgeburt. Das sind mir die Liebsten."

Jakob tippte ungeduldig mit den Fingern auf das Lenkrad, als er sich durch den zähen Feierabendverkehr quälte der fast ein Stau war. Etwas was Jakob sichtlich auf den Zeiger ging.

"Wenigstens sind wir uns darin einig, dass unsere Erwartungen an 'Fox' unterboten wurde, zumindest nach außen hin" ,überlegte Winter weiter:" Aber klar, das wäre eine exzellente Tar....!", Jakob musste schon wieder bremsen, weil jemand einfach aus einer kleinen Seitenstraße ein geschert war und ihm somit die Vorfahrt genommen hatte. Nur Zentimeter hatten die Beiden Karosserien getrennt. Allerdings stand das andere Auto jetzt quer auf der Spur, da er es nicht in die Spur neben ihnen, die wohl das eigentliche Ziel dieses Fahrgenies war, geschafft hatte.

"So ein...! Schonmal von Rechts vor Links gehört?! Die fahren hier wie die Gestörten!"

Jakob drückte auf einen Knopf und Blaulicht, so wie Martinshorn sprangen an.

Der andere Autofahrer starte Winter perplex an wie einen Geist, zu erschrocken um los zu fahren, doch Jakob wusste sich Anders zu behelfen.

Er ballte seine Hand zur Faust. Einige Lichter seiner Implantate leuchten auf und mit einem furchtbaren Knarzen schob sich der Kofferraum, des schon etwas längeren Vehikels in die Insassenkabine.

Die Augen des armen Seele am anderen Steuer wurden groß vor Schreck.

"Soll ich weiter machen?", fragte Jakob in einem diabolisch, arktischen Tonfall, nach dem der elektrische Fensterheber, sein Fenster herunter gelassen hatte und die beiden Autofahrer sich nun hören können.

"Nein! Nein!", rief der andere Autofahrer bis ins Mark geängstigt.

"Hättest du dir vorher überlegen sollen", Jakob gab ein Lachen von sich, das es vermag die Hölle ein zufrieren. Mit einem Schnippen flog das Auto in die Luft, einmal über die belebte Straße hinweg und kracht in eine von den Arbeitern verlassene Baustelle. Jetzt bildeten die andere Autos so eilig eine Rettungsgasse, das es fast zu Unfällen kam und Jakob legte ein erstaunliches Tempo vor, als er Richtung Autobahn davon heizte.

"Man, was ein Klappspaten. So", es war schon fast eine charakterliche Meisterleistung, so zwischen kalkuliert, kalten Überlegen und dem Bedürfnis den anderen Autofahren im Kofferraum zu parken, weil es ihm nicht schnell genug ging, zu wechseln:" Demnach haben wir also eine Lehrerin die sich naiverweise den falschen Schützling gesucht hat, oder eine verkleideten Terroristin im Heiligenkostüm, mit einem ziemlich mächtigen Verbündeten zu tun. Aber selbst wenn die Lehrerin engeren Kontakt zu 'Fox' pflegt, denkst du sie ist eine gesuchte Verbrecherin?"
 

Ray war ein wenig im HQ geblieben, hatte seine Angelegenheiten dort geregelt und war dann schnell wieder verschwunden, nach dem er Salazahr zum Aufräumen verdonnert hatte.

In der Firma tat Ray wie abgesprochen.

Er steckte einen Stick in seinem Rechner im Labor und Salazahr konnte sich an dem gesamten Network von CTA Consolidated gütig tun. Es dauerte tatsächlich eine Zeit, dann hatte Salazahr den Ablageort des 'Lachesis Project' gefunden und die Pin-Sperre geknackt. Die zweite Sperre zu den Verkaufsdokumenten, war auch nur eine Frage der Zeit und Salazahr hatte Unterlagen von 145 Käufern vor der Nase, also seine Beschäftigung für de nächsten 2 Tage.

Er stopfte sich seinen Rucksack mit Energydrink voll, um dann seine gelbe Jacke, die endlich nicht mehr nach 'ode toilet' duftete, anzuziehen und seinen Motorradhelm aufzusetzen. In der alten Sakristei der kaputten Kirche wartete eine schöne Maschine in blau/schwarz metallic auf ihn, die er schon schändlich lange nicht mehr ausgefahren hatte. Mit 145 Adressen im Gepäck machte sich der Jungspund mit einem Seufzen auf in den Außendienst.
 

Es dauerte noch ein paar Tage die May und Sébastien in Ruhe verbrachten.

Das treffen mit Jegger in der 'grellen Grille' war jetzt ein bisschen mehr als drei Monate her.

May war mal wieder unterwegs gewesen.

Sie saß mit ihren Saufkompanen an ihrem Stammtisch in der 'Neo- Creep- Bar' und zockte Karten. Auf den Tisch hatte bis zum Ende des Abends ein gutes Häufchen Credits gelegen, die May sich einstrich, als sie sich entschloss um 3:50 Uhr, nachdem sie eine letzte Runde 'Toxic Tonic' geschmissen hatte, den Weg in ihr vorübergehendes Zuhause anzutreten. Sie schlenderte durch die kalten, nassen, leeren, kleinen Gassen. Es war nichts mehr los, noch nicht mal die obligatorischen Junkies hingen hier noch rum. Die 'Neo-Creek-Bar' lag in der wohl schlechtesten Gegend von Rusty-Rice in 'Den of Iniquity'. Ein ewig großes Labyrinth aus endlos vielen kleinen und verlassenen Gassen.

Nach ein paar Minuten erreichte der leise Ton von Schritten Mays Ohr.

Sie schaute über die Schulter.

Nichts.

Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, als sie sich wieder nach vorne drehte und weiter ging. Einige Schritte später raschelte es hinter ihr.

Wieder ein Blick über die Schulter.

Nichts.

Ein leises Lachen entfuhr ihr, als sie wieder weiter ging.

Es dauerte zehn Minuten, in denen sie durch die leeren Gassen ging. Dann kam das Geräusch von Schritten wieder.

Diesmal schnell.

Sie drehte sich ruckartig um, stoß ihren Arm nach vorne und ein hohles Geräusch ertönte, als ihre mechanische Hand gegen einen harten Brustpanzer knallte.

Ihr Angreifer schlitterte über den nassen Boden. Er steckte in einer Rüstung aus schwarzen Militärplastik in mittelmäßiger Qualität, schätzte sie, doch trug er einen schwarzen Plastikregenmantel, so das sie die Panzerung und das Gesicht nicht erblicken konnte.

"Wer bist du?", lachte May.

Als ob sie's nicht wüsste.

Keine Antwort.

Der Angreifer sprang auf sie zu. May drehte sich zur Seite. Ein nasses Ratschen ging durch die Luft, als ihr Wollhoodi an ihrer Brust einen langen Schnitt aufwies, gefolgt von einem schrillen quietschen, als eine Messerspitze über Mays Panzer schabte, die sie seit einigen Wochen immer unter der langen Jacke versteckt trug.

Sie packte ihren Überraschungsbesuch am Handgelenk:" Gesprächig bist du ja nicht. Schleichst armen Mädchen hinterher, überfällst wehrlose Leute in dunklen Gassen", mit einer Schwungvollen Bewegung machte May einen Ausfallschritt und drehte ihren Oberkörper:" Bist ja ein ganz, ganz harter!", den ihren Bewegung unfreiwillig folgenden Angreifer warf sie weg. Er landete halbwegs elegant. May verschränkte die Arme und lachte:" Aber heute hättest du im Bett bleiben sollen, 'Urbanslayer'."
 

A Tale of Rain:

Sébastien hatte die Bar einige Zeit nach May verlassen und war der jungen Cyborg gefolgt. Den Beginn des Angriffs verpasste er so, doch es war natürlich nichts schlimmes passiert, der Angreifer war ein gerüsteter, bewaffneter Mörder, aber seine üblichen Opfer waren weder vorbereitet, noch in der Lage gewesen zu kämpfen.

Seb trat hinter ihm aus der Nacht, in seine Rüstung gehüllt, die Doppelklinge in der Rechten.

"Ein gemeiner Auftragsmörder, wie zu erwarten war."

Seine Stimme klang dumpf, düster und seltsam maschinell durch das Stimmaggregat seiner Maske.

Der 'Urbanslayer' wirkte deutlich verunsichert, er versuchte beide Gegner im Auge zu behalten und schien zu überlegen wie er der Falle entrinnen konnte.

"Wer hat dich beauftragt, Melnikow?", fragte der Mönch und ging langsam auf den Killer zu.

"Du hast die Wahl, rede und vielleicht lassen wir dich gehen, sag nichts und du stirbst auf jeden Fall."

Sébastien hob die Waffe, der Andere tat es ihm gleich, doch sein Messer war kaum geeignet für einen Schwertkampf dieser Art.

"Wer seid ihr?", fauchte er.

"Du sollst keine dummen Fragen stellen, du sollst uns antworten", gab Seb ungeduldig zurück, er wischte die Klinge des Urbanslayers bei Seite, als dieser ihn zögernd Angriff und trat ihm mit dem Stiefel gegen die Brust. Der Mörder wehrte den Tritt leidlich ab, taumelte in der engen Gasse jedoch gegen die Wand und wäre fast gestürzt. Er hielt sein Gleichgewicht, machte jedoch einige rasche Schritte um aus der unmittelbaren Reichweite des Geistlichen zu gelangen.
 

DeNoir:

Zu dem gesteigerten Pech des Auftragsmörder, war Sébastien nicht alleine in der Gasse.

Da der 'Urbanslayer' May und sein Anliegen sie umzubringen schon vergessen zu haben schien, fühlte May sich dazu angehalten ihn zu erinnern. Als ihr Gegner strauchelte und zur Seite fliehen wollte, stand May schon im Weg um ihn in Empfang zu nehmen. Da er immer noch zu Sébastien schaute, erkannte die Cyborg ihre Chancen und steckte den Auftragsmörder gekonnt in einen Haltegriff. Bei der Hälfte versuchte er noch sich zu wehren, kam mit seinem Messer allerdings nicht besonders weit. Nun hing er , einen Arm ungesund auf den Rücken gedreht, in Mays eisernen Griff.

"So, du Aushilfspausenclown, wir versuchen das nochmal mit dem Fragen und Antworten. Ich sage dir, dass Antworten weise wäre, weil ich im Gegensatz zu dir, keine Waffen brauche um die Scheiße aus dir raus zu prügeln und deine Knochen in Mehl zu verwandeln. Also: Wer hat dich engagiert mich umzubringen?"

Der Mann im Regencape versuchte sich noch einmal Mays Griff entgegen zusetzten. Diese stöhnte genervt auf, bis sie seinen verdrehten Arm ein Stück nach oben zog:" Gut. Ich erweitere unser nettes Spiel um eine Regel. Immer wenn du nicht antwortest tue ich, oder mein liebenswerter maskierter Freund, dir ganz ganz böse weh. Klar? Also: Name deines Auftraggebers, jetzt!"
 

A Tale of Rain:

Der Mann wirkte, als behagten ihm seine derzeitigen Lebensumstände überhaupt nicht. Er schien jedoch auch zu begreifen, dass es nicht clever gewesen wäre jetzt weiter den harten Mann zu markieren.

Er räusperte sich und murmelte dann: "Das wisst ihr doch schon, ich arbeite für Melnikow."

Sébastien nickte: "Und wer hängt da noch mit drin?"

Der Mörder zögerte: "Ich weiß so was nicht, ich krieg Namen, Bilder und Adressen, das ist mein Job."
 

DeNoir:

"Gut", machte May :" Du scheinst verstanden haben, wie die Sache läuft."

Sie bog seinen Arm noch ein Stück nach oben, was ihre Geisel mit einem gequälten Aufschrei quittierte, um mit dem Zeigefinger die Kapuze von seinem Kopf zu ziehen. Sie ließ seinen Arm sinken:" Nanu? Läuft die Bar nicht?"

Der Mann mit den kurzen braunen Haaren, in ihrem Griff, entpuppte sich als der Barkeeper der 'grellen Grille':" Du hättest dir einen anderen Nebenjob suchen sollen."

Dann lachte sie:" Aber jetzt, da du unser neuer bester Freund bist! Erzähl uns doch mal ein bisschen über den netten Ewan. Wir wären so interessiert an...", sie schaute Sébastien gespielt überlegend an:" Ach sagen wir, einfach allem."

Der Mann gab ein gestresstes knurren von sich:" Ich weiß nichts!"

May schnaubte:" Das wäre schlecht für dich."

Der Barkeeper ächzte:" Ach man, keine Ahnung! Das einzige was Melnikow macht ist mir einen Umschlag in einen Briefkasten von ‘nem kaputten Hotel legen zu lassen, wenn jemand mit den Raten 3 Monate im Rückstand ist!"

"Wire bist du an Melnikow geraten?", wollte May wissen.

"Könntest du mich endlich los lassen?!"

Sie hob wieder seinen Arm an.

"Ist ja gut!", stöhnte der Kopfgeldjäger:" Er stand eines Abends in meiner Bar! Meinte er wüsste davon das ich Bankrott gehe und das er ein Angebot hätte, was ich nicht ablehnen könne. Ich sollte Jegger in meiner Bar unterbringen und jeden der einen 'Pod of gold' bestellt, zu Jegger bringen. Wenn Zahlungen ausbleiben, sollte ich die Augmetiken zurückbringen, weil seine Kunden es wohl nicht mögen, wenn sie bestohlen werden."

"Seine Kunden?", May horchte auf und schaute Sébastien bedeutungsvoll ins Gesicht:" Damit werden wohl nicht die Kreditnehmer gemeint sein, oder?"

"Ja, keine Ahnung. Er hat mir damit gedroht, dass er den Unmut seiner Kunden zu mir weiter tragen wird und ich keine Lust auf Beschwerden habe!"

May nickte und warfen Mann unsanft auf den nassen Boden:" Die Adresse des Hotels."

Der Mann richtete sich auf und drehte seinen schmerzenden Arm:"Das alte Hotel auf dem Jystondrive."

"Gut", May ging nochmal zu dem Mann und hob seine Kinn an, sodass er sie anschauen musste:" Wenn du noch einmal einen Umschlag kriegst, bin ich die erste die davon erfährt, klar? Du wirst dahin gehen, wir werden dich vermöbeln und du wirst unvollrichteter Dinge nach Hause gehen, klar?"

"Melnikow wird mich umbringen", erwidert der Mann.

"Du hast zwei Möglichkeiten, mein Freund", May ging vor ihm auf und ab:" Du kannst natürlich sagen, wir sollen uns verpissen und du willst weiter machen wie bisher. Dann töten wir dich. Jetzt und hier und ohne mit der Wimper zu zucken, oder: Du wirst mein kleiner neuer Freund und ich gebe dir die Chance Melnikow zu überleben, der dich so oder so umbringen lassen wird, so bald er dich nicht mehr braucht."

Der Mann Mitte 30 schien als überlege er welches bittere Pille man besser schlucken kann, während er abwechselnd zu May und dann zu Sébastien schaute.

"Ok ok", sagte er schließlich:" Ich mach‘s..."

May lachte auf:" Eine weise Entscheidung! Meine Nummer hast du ja."
 

A Tale of Rain:

Sébastien sah dem Kerl hinterher und schnaubte leise: "Toller Job, den der Klaus da hat."

Er trennte seine beiden Klingen und schob sie in die Hüllen zurück.

"Melnikow...", die Beiden machten sich auf den Weg zurück zu ihrer Bleibe: "Ich schätze er wird nicht begeistert sein, dass der Typ versagt hat, aber vielleicht ist er schlau genug ihm das erst mal nicht so zu erzählen."

Der Geistliche dachte einige Momente nach, dann fügte er hinzu: "Vielleicht sollten wir unser Domizil aufgeben, falls unser Freund, oder sein Boss, auf die Idee kommen es mit einem größeren Aufgebot zu versuchen. Wir brauchen nicht noch mehr Aufmerksamkeit, als sich eben nicht vermeiden lässt."
 

DeNoir:

May nickte:" Klingt gut. Packen wir unsere Sachen und hauen noch heute Nacht ab!"

Als sie in ihrer Bleibe ankommen, packen die Beiden ihre Besitztümer ein und machen sich auf den Weg zurück in die Basis.

Ihr Weg war nur spärlich erleuchtet von vereinzelten Neonschildern und ein paar Laternen die, die aggressive Jugend von Rusty-Rice überlebt hatten.

Auf der bekannten sicheren Route machen sie sich zurück zur Kirche und von dort aus in die Kellerräume die Mays Zuhause waren.

Ray saß auf eine der Couchen und lass etwas auf einen Data Tab. Sein Kopf drehte sich langsam zum Aufzug als seine Türen aufgingen:" Hey. Die verlorenen Kinder sind zurück gekehrt."

May kicherte:" Job."

"Alles gut gegangen?"

"Ohne eine Kratzer, zumindest bei uns."

Ray nickte erleichtert:" Gut zu hören. Habt ihr den Typen in Nirvana geschickt?"

May schüttelte den Kopf:" Nein, ich habe ihn als Informant geworben."

Ray hob eine Augenbraue:" Wofür?"

"Vielleicht bekommen wir so endlich mal Infos über Melnikow", May legte ihre Jacke ab, stellte das Equipment zur Seite und ließ sich seufzend auf einen Sessel fallen:" Es ist nirgends so schön wie Zuhause... Wer ist noch alles hier?"

"Nur ich", antwortet Ray:"  Von Lenalee gibt es noch nichts neues, Scarlett ist ja immer sehr unregelmäßig hier und Salazahr ist noch auf Mission."

"Immer noch?"

Ray nickte:" Ja, immer noch. Deswegen befürchte ich die Sache ist nicht ganz so einfach wie wir sie gerne hätten."

May nickte gedankenschwer:" Der Auftragskiller sagte Melnikow hätte ihm gegen über von 'seinen Kunden' gesprochen."

Ray zog die Augenbrauen zusammen:" Welche Kunden?"

May lachte und zündete sich eine Zigarette an:" Ich tippe da ist der Casus Knachsus."
 

A Tale of Rain:

Zumindest der Weg zurück zur Wohnung und von dort zur Basis der Widerstandszelle, wurde ohne eine Störung bewältigt.

Sébastien schätzte, dass es einige Tage dauernde würde bis Melnikow sich um die ausbleibende 'Zahlung' kümmerte, selbst wenn der verhinderte Killer erzählte, was passiert war.

Im HQ angekommen zeigte es sich, dass bis auf Ray alle Vögel ausgeflogen waren.

Salazahr klapperte die Adressenliste ab, die sie aufgetan hatten, scheinbar gestaltete sich die Sache kompliziert.

"Melnikow scheint im Prinzip nichts anderes zu sein, als ein weiterer Mittelsmann, aber vielleicht einer, der die Informationen hat, die wir suchen. Nur...wie kommen wir am besten an ihn heran?"
 

DeNoir:

Ray legte die Hand ans Kinn und schien angestrengt nachzudenken. Nach ein paar Minuten wackelte er mit dem Zeigefinger:" Ich tippe, versagt zu haben wird unseren Auftragsmörder nicht so gut bekommen."

May legte den Kopf schief:" Wie meinst du das?"

"Naja", Ray verschränkte die Arme und überschlug die Beine:" Kredithaie heben Personal was nichts bringt nicht unbedingt auf. Sie wissen meist zu viel und sind dadurch gefährlich."

"Du meinst also", May beugte sich nach vorne um an den Aschenbecher auf dem  Tisch zu kommen:" Melnikow wird den Killer töten lassen."

"Vermutlich ", nickte Ray:" Dann brauch er aber einen neuen."

"Oh", machte May:" Ich denke ich weiß in welche Richtung das geht. Aber wer? Ich fall raus."
 

A Tale of Rain:

Sébastien hatte unter seiner Maske die Stirn gerunzelt, er hielt die Arme verschränkt und meinte: "Keine gute Idee, als Henkersknecht wird niemand von uns an Melnikow ran kommen, meint ihr, der Typ von vorhin wird von ihm zum Essen eingeladen?", der Mönch klang nicht sehr überzeugt.

"Vielleicht sollten wir versuchen den Boten zu verfolgen, der die Aufträge übergibt...gesetzt den Fall, dass er nicht nur ein beliebiger Kurier ist der gar nicht weiß, was er da abliefert."

Er seufzte, die Sache wurde nicht wirklich leichter.

"Melnikow ist wohl ein ziemlich wichtiger Mann in der Schattenwelt und vorsichtig ist er auch."
 

DeNoir:

"Das wäre ein Job für Lenalee, aber die wird augenscheinlich immer noch von Cypher- Pol verfolgt", grummelte Ray.

May kratzte sich am Kopf:" Man, die haben echt Ausdauer.  Ich weiß auch nicht wie wir rausbekommen sollten, ob sie noch verfolgt wird... Wenn wir uns verschätzen wird es uns schlecht gehen und zwar allen."

Ray nickte:" Das ist das Problem. Ansonsten wäre das wahrscheinlich eine ziemlich gute Idee."

May drückte ihre Zigarette aus und verschränkte die Arme hinter dem Kopf:" Wir könnten auch warten bis Salazahr wiederkommt. Vielleicht findet er was interessantes. Weißt du wie lange er schon unterwegs ist?"

Ray zog eine Augenbraue hoch:" Das letzte mal hab ich ihn vor 4Tagen gesehen."

May zog eine Augenbrauen hoch:" Das ist schon ziemlich lange her."

Ray nickte:" Aber wenn was ist wird er sich melden. Wenn er unterwegs ist und man von Ihm nichts hört, heißt das meistens das man ihn einfach in Ruhe lassen sollte."
 

A Tale of Rain:

"Marcus kann vielleicht helfen, was die...Untersuchung von Lena angeht", der Boss hatte ausgezeichnete Kontakte innerhalb der Cypher, wie auch immer er das genau machte.

"Salazahr taucht schon wieder auf, ich glaube für den Moment können wir drei nicht viel ausrichten."

Der Mönch stand auf: "Ich mache mich auf den Weg zurück nach Sanctum, wenn ihr wollt rufe ich unterwegs Marcus an."
 

DeNoir:

"Nein, nein", May streckte sich:" Geh du nach Hause, ich erstatte Bericht, bevor ich ins Bett gehe."

Ray stand auf:" Ich würde mich Sébastien anschließen. Ich war nur noch hier, weil ich sicher gehen wollte das ihr Heil seit. Gute Nacht May."

"Gute Nacht, ihr Beiden."

Nach dem die Beiden verschwunden sind, hatte May geduscht, sich einen Pyjama angezogen und Marcus Nummer gewählt. Sie erzählte ihm nochmal ausführlich die Konditionen des Mietvertrages, so gut sie konnte wo sie sich getroffen haben und wo das Labor vielleicht sein konnte, aber May wurde mit einem kleinen Transporter abgeholt, so das der Platz auf dem sie gesessen hatte, kein Fenster hatte. Dann klärte sie ihn über den Barkeeper auf, erzählte von der Andeutung von Kunden, zündete sich bei der Hälfte noch eine Zigarette an:" Aufjedenfall... Ist das alles mächtig kompliziert. Wir haben viel mit Ray und Zahr durch die Gegend überlegt. Es könnte sein, dass das eigentliche Ziel CTA ist. Ray arbeitet grade mit einigen Kollegen am 'Lachesis- Project'... So eine Aktion das Menschen mit geringen Einkommen Cybernetics erwerben können... Das ging aufjeden voll nach hinten los. Laut Ray ist CTA ziemlich am Arsch. Deswegen haben wir Salazahr drauf angesetzt. Der klappert die Adressen der Käufer ab, allerdings ist er schon 4 Tage unterwegs, das scheint also auch nicht ganz so einfach zu sein. Wir haben überlegt ob wir Melnikows Boten vom Hotel aus folgen, aber dafür bräuchten wir Lenalee zurück. Gibt es von der Front was neues, Boss?"
 

A Tale of Rain:

Marcus hatte grade zu Abend gegessen, als ihn der Anruf erreichte. Er saß noch bei Tisch und trank ein Glas Rotwein. Marcus hob ab und vernahm Mays Stimme.

Der Anführer lauschte ihrem Bericht und hörte ihre Überlegungen an.

Was die Cyborg erzählte schien ihm weitestgehend schlüssig, auch wenn er gemischte Gefühle bezüglich der Sache mit dem Boten hatte.

"Melnikow ist eine ziemlich große Nummer", Marcus seufzte: "Der Mann ist kein Dummkopf, er scheint besonnen und recht vorsichtig zu sein."

Der Widerstandskämpfer trank sein Glas aus und stand auf. Als er das Restaurant verlassen hatte fuhr er fort: "Die Boten werden keine direkte Verbindung zu ihm darstellen und wir können nicht einfach bei ihm zuhause durch die Tür brechen. Die Cypher-Police wäre innerhalb weniger Minuten dort und ihr gelangt sowieso nicht ohne weiteres in den Cypher-District hinein."

Marcus schwieg, während er sich einen Zigarillo anzündete.

"Trotzdem ist das die beste Chance, die wir momentan haben. Was Lenalee betrifft habe ich Grund zu der Annahme, dass die Police sie nicht weiter verfolgt. Wir sollten die Augen offen halten, aber ich denke dieses Mal haben wir noch Glück gehabt."
 

DeNoir:

May seufzte:" Ich weiß auch noch nicht so ganz wie wir weiter kommen sollen... Melnikow ist ein gerissener Hund und es ist mir gänzlich schleierhaft, warum er so viel Geld verheizt... Er muss eine Art Absicherung haben, vielleicht diese 'Kunden' von dem der Auftragsmörder sprach. Wenn du es für ungefährlich hältst, rufe ich morgen Mittag Lenalee an und bestelle sie in die Basis."
 

A Tale of Rain:

"Melnikow wird vermutlich selbst nur eine Art Strohmann sein...", Marcus dachte nach.

"Er ist sicher ein gefährlicher Unterweltboss, aber mein Gefühl sagt mir, dass hier jemand anderes die Fäden zieht, einer der wirklichen großen Spieler in dieser verfluchten Stadt", es gab nicht so viele Individuen, die alleine fähig waren einen so vielschichtigen, gerissenen Coup durchzuziehen.

"Ein Kartell, vielleicht, aber trotzdem ist dieser Plan nicht als Team-Projekt entstanden, dafür ist alles viel zu glatt, undurchschaubar und makellos gestrickt."

Viele Köche verdarben den Brei, aber ein einzelner Koch konnte mit ein paar fähigen und folgsamen Küchenhilfen Wunder vollbringen.

"Du kannst Lenalee anrufen, denke ich, morgen habe ich auch Zeit selbst vorbeizuschauen, ich versuche bis dahin herauszufinden wem eine CTA Pleite nützt."

Marcus verabschiedete sich und legte auf, inzwischen war er zuhause angekommen.

Der Boss der Widerstandszelle von New-Nippon wählte die Nummer seines Sekretärs, nachdem er sich auf einem Sessel niedergelassen und ein großes Glas Ember-Brand vor sich auf dem Glas-Tisch stehen hatte.

Marcus Staiger hatte einen Verdacht, was den eigentlichen Drahtzieher hinter der Geschichte anging und er brauchte Gewissheit.



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