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Starlight

von

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Epilog

Epilog - Familie

 

 

Adamas reichte Xenos eine Tasse mit heißem Tee, welche er dankend annahm.

Der Kampf mit Arc lag nun schon eine Woche zurück und seither war es zu keinen weiteren Zwischenfällen gekommen. Gemeinsam hatten die überlebenden Götter es geschafft ihre Stadt wieder zurück zu erobern.

Nach ihrem hart erkämpften Sieg hatten sie nun etwas Zeit um ihre Wunden zu kurieren – der Angriff der Dunklen hatte vorerst geendet – scheinbar hatte Shereena die Horden der Dunklen angezogen. Nun da sie fort war, schienen die dunklen Kreaturen Abstand zu halten und zu beobachten.

 

Xenos hatte beschlossen Ares und seine Eltern zu besuchen – denn er hatte etwas, das er unbedingt loswerden musste. Adamas hatte sich gefreut ihn zu sehen und ihn gleich angeboten, zum Tee zu bleiben.

Als sie sich zu ihm setze zuckte sie etwas zusammen – scheinbar waren ihre Wunden noch nicht vollständig verheilt.

„Alles in Ordnung? Kann ich dir irgendwie… helfen?“

 

Die Göttin des Stahls sah in überrascht an, doch dann lächelte sie „Nein, es geht schon – aber ich danke dir für deine Sorge. Ich denke bald wird alles verheilt sein.“

 

Xenos nippte an seiner Tasse „Dann ist gut. Aber… wenn etwas ist… bin ich für euch da...“ es war ihm peinlich. Xenos war kein Teil dieser Familie – und doch glaubte er, das es sich so anfühlen musste, wenn man eine hatte.

Die Göttin neben ihm auf den Sitzkissen lächelte, während sie einige Stücke Zucker in ihren Tee rührte.

„Aber du bist doch sicher nicht hergekommen um mir anzubieten, mich zu bemuttern oder?“ Genussvoll nippte sie elegant an ihrer Tasse und schien auf eine Antwort zu warten.

Sie hatte recht. Das war er nicht. Sein Blick wanderte durch die offenen Glastüren hinaus in den Wintergarten, wo Ares und Khion nebeneinander auf einer filigran gearbeiteten Metallbank saßen – man konnte nicht hören worüber die Beiden redeten, doch vielleicht war das so ein berühmter Vater-und-Sohn-Moment.

Xenos seufzte. Er kam sich so unglaublich dumm vor. Verlegen vergrub er sein Gesicht, auf dem noch immer blaue Flecken zu sehen waren in seinen Händen.

 

Auf einmal wurde er von Adamas' Lachen aus den Gedanken gerissen. „Hab ich's doch gewusst!“ Sie stellte ihre Tasse hastig ab und schlang ihre Arme um Xenos – welcher nun total verwirrt war. Als sie ihn wieder aus ihrer Umarmung frei lies, konterte sie auf das irriterte Gesicht des Blauhaarigen nur: „Du brauchst doch keine Erlaubnis von mir, um mit Ares zusammen zu sein.“

 

Xenos brauchte sie. Glaubte er zumindest. Er kannte Ares, seit dieser ein Junggott war – Er selbst war über 800 Jahre älter! Es kam ihm so falsch vor, so unglaublich in einen um so viel jüngeren Gott verliebt zu sein. Beschämt vergrub er sein Gesicht erneut in seine Handflächen.

„Weist du, ich wollte mich eigentlich schon lange bei dir entschuldigen.“

Xenos blickte Adamas an – für was wollte sie sich entschuldigen? Er konnte sich an nichts erinnern, was dies rechtfertigen würde.

 

Sie begann zu erzählen. „Es war damals auf dem Ball. Auch wenn Arc damals meinen Fehltritt als nicht weiter von Bedeutung abstempelte – wir wurden gemieden. Ich, Ares… und Khion. Nach außen hin lächelten zwar alle, doch ich wusste sie zerrissen sich hinter unseren Rücken ihre Mäuler.“

Ihre Hände umfassten sich verkrampft. Ihre Stimme zitterte leicht, als sie weitersprach.

„Ich war die Hure und das Flittchen, dass meinen Mann betrogen hatte. Die einen Bastard geboren hatte. Aber ich konnte damit leben. Doch genauso fielen sie über Khion her. Weil er an meiner Seite blieb und auch noch das von ihnen so verabscheute Kind annahm. Doch Ares hatte es am Schlimmsten – obgleich ihn keinerlei Schuld traf.

Die Götter verachteten ihn, und die Junggötter die es nicht anders von ihren Eltern sahen, taten es ihnen gleich. Er hatte nicht einen einzigen Freund. Er versuchte es zwar immer hinter seinem Lächeln zu verbergen, aber er war sehr einsam und unglücklich.“

Ihre Hände begannen zu zittern – es schien sie unglaublich aufzuwühlen über die Vergangenheit zu reden, doch sie schien es endlich aussprechen zu müssen.

Xenos legte eine Hand auf die ihre und sprach mit seiner tiefen Stimme.

„Und warum genau willst du dich bei mir entschuldigen?“

„Weil du auch dort warst. Du warst genauso allein. Ebenso ein Ausgestoßener. Ich wollte dich damals eigentlich ansprechen… doch ich fürchtete dass dann alles für meine Familie noch schlimmer werden würde. Ich hatte nicht den Mut mich gegen den Einfluss der anderen Götter zu wehren. Nicht wie du... deinen eigenen Weg zu gehen, egal was Andere über einen erzählten.“

 

Xenos seufzte „Das ist nichts wofür du dich entschuldigen musst. Ich befürchte ich war damals so schlecht drauf, dass ich dich ohnehin abgewiesen hätte. Ich war so furchtbar verbittert, das mir alles egal war. Bis ich ihn getroffen habe...“

Adamas schmunzelte „Ich danke dir. Aber weist du was? Ich bin dir damals gefolgt. Auf die Terrassen. Und da habe ich dich mit Ares gesehen. Und… ich hatte meinen Sohn vorher noch nie so glücklich gesehen.“

 

„Du bist alles für ihn. Sein Vorbild. Seine große Liebe. Selbst nachdem du fortgeschickt wurdest – allein seine Gedanken an dich haben ihm Kraft gegeben. Die Kraft sich gegen sein Schicksal zu stellen. Dank dir ist er zu diesem wunderbaren Mann herangewachsen.“

Xenos zog seine Hand weg und strich verlegen eine seiner blauschwarzen Haarsträhnen hinter sein Ohr.

„Ich… ich kann mich nicht erinnern, ihn dermaßen beeinflusst zu haben.“

hastig griff er nach seiner Tasse und schlürfte etwas von dem heißen Kräutertee.

Adamas nahm ebenfalls ihre Tasse und nippte an dem duftenden Tee.

„Du selbst vielleicht nicht, aber seine unglaublich reine Liebe zu dir.“

Xenos zuckte zusammen. Seine Wangen mussten knallrot sein, so warm wie sie sich anfühlten.

 

Khion starrte auf die verschiedenen Pflanzen die seine Frau hier pflegte. Man konnte sehen, das jede Einzelne mit Sorgfalt und Geduld großgezogen wurde.

Er merkte gar nicht, das Ares sich neben ihn gesetzt hatte, bis dieser zu sprechen begann.

„Wie… geht es deinen Verletzungen, Vater?“

Khion biss auf seine blassen Lippen. „Vater?… Nein… ich war alles andere als ein Vater für dich…“ es folgte ein kurzer Moment der Stille. Er schlang seine bandagierten Arme um seinen Oberkörper als müsste er sich selbst festhalten um nicht die Fassung zu verlieren.

„Ich… ich habe es nicht verdient dass du mich so nennst.“

Khions Stimme klang verletzt und bedauernd.

 

Doch Ares sah ihn nur überrascht an. Kein Zögern oder Zweifel lag in seiner festen Stimme als er seinem Vater entgegnete: „Wie kommst du darauf?“

 

Khion blickte ihn an – eine einzelne Träne lief über das schmale Gesicht, rollte zielstrebig an den Kristallen entlang über seine eisblauen Göttersymbole um am Ende von seinem Kinn zu tropfen. Ares sprach unbeirrt weiter.

 

„Auch wenn wir nicht das gleiche Blut teilen… du warst immer mein Vater. Ich weiß, du hast aus dem Hintergrund über mich und Mutter gewacht. Du hattest es selbst nicht leicht.

Anfangs... glaubte ich dass du nie etwas Anderes in mir sehen könntest als ein Monster. Ein fremdes Kind, dass in deine Familie geboren wurde.

Doch ich hatte mich geirrt. Manchmal hast du mich angelächelt – ich glaube du hattest das selbst gar nicht bemerkt. Du hast mir über den Kopf gestrichen und mich stets aufgebaut. Du hast mich alles gelehrt. Ohne dich hätte ich unsere Familie nicht beschützen können.“

 

Ein sanftes Lächeln lag auf Ares Lippen.

„Ich weis, dass die Seele meines leiblichen Vaters über mich wacht und mir Kraft gibt. Doch mein richtiger Vater, meine Familie, bist du.“

 

Nun schlich sich auch auf Khions Lippen ein Lächeln. „Und du bist mein Sohn. Ich bin unglaublich stolz auf dich Ares.“ Es erschien dem Gott des Eises mit einem Mal so lächerlich, dass er das was zwischen ihnen war, je in Frage gestellt hatte.

„Außerdem glaube ich nicht, dass du dich für jeden Beliebigen in einen von Arc's Energiebällen geworfen hättest!“ kicherte der großgewachsene Blondschopf.

Khion schien es peinlich zu sein – er stammelte mit roten Wangen nur zurück „Natürlich! Denkst du ich beschütze die, die ich liebe nicht? Du vorlauter Bengel!“

 

Sie gecksten sich hin und her – und es endete in einer spielerischen Rauferei. Xenos und Adamas beobachteten das bunte Treiben aus sicher Entfernung. Khion schien Ares durchaus noch körperlich ebenbürtig zu sein - obwohl der Gott des Eises viel kleiner und schmächtiger war. Aber sie lachten und schienen beide so unglaublich viel Spaß zu haben.

 

Xenos fiel fast seine Tasse aus der Hand, als Adamas plötzlich aufsprang und ihren Mann anfeuerte „Los Schatz! Zeig unserem Jungen mal wo der Hammer hängt!“

„Was?! IEKS! DAS IST EISIG! NIMM DEINE KALTEN PFOTEN WEG!“ schrie Ares auf, als Khion ihn mit einer eisigen Hände am Bauch kitzelte.

„Dann solltest du dich endlich mal wärmer anziehen! Du rennst immer halbnackt herum!“

 

Auch Xenos musste nun über dieses unglaublich witzige Bild, das sich vor ihm abspielte herzhaft lachen. Er fragte sich in diesem Moment nur, in was für eine Familie er da nun hineingeraten war. Aber er wollte nirgendwo anders sein. Hier war sein Platz, den er nun endlich gefunden hatte. Ein Zuhause.

 

„Xenos! Hilfe!“ Ares rief beleidigt nach Hilfe, nachdem sein Vater ihn mit seinen eiskalten Händen immer wieder zusammenfahren lies – Adamas und Xenos grinsten sich nur an – und stürzten sich auf die rangelnden Götter. „Platz da, jetzt kommen wir!“

Sicher, die Zukunft auf die sie alle zusteuerten war ungewiss. Doch erging es nicht allen Lebenden so?

 

Egal welche Probleme und Widrigkeiten sich ihnen in den Weg stellen würden – zusammen würden sie diese überwinden können. Dessen war sich der Gott der Sterne sicher.



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