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Sorrow

von

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Die Prüfung

Drei Jahre waren nun schon vergangen, seit das Juwel der vier Seelen zusammengesetzt, Naraku getötet und alle Youkais niedergestreckt wurden. Drei Jahre, die für den einen schnell, den anderen sehr langsam vergangen waren. Kagome musste wieder in ihre Zeit, um die Schule zu beenden, denn länger konnte sie nicht mehr fehlen und der Hanyou Inuyasha blieb in seiner Zeit, da er das moderne Japan nicht vertrug. Ab und zu trafen sich die Beiden noch, vor allem während Kagomes Ferien, doch in den letzten zwei Jahren sind diese Treffen immer weniger geworden, bis sie schließlich ganz versiegten. Kagomes Mutter, sowie ihr Großvater, hinderten sie immer mehr daran, in das Mittelalter zu gehen; Kagome wusste, warum. Immer, wenn sie bei ihm gewesen war, sei es für eine oder zwei Wochen, fühlte sie sich danach sehr entmutigt, wenn sie wieder in ihrer Zeit war. Auf die Schule konnte sie sich überhaupt nicht mehr konzentrieren und ihre Noten sackten in den Keller.

Sie hatte geweint, als der Brunnen geschlossen wurde, sie hatte geflucht, weil sie nicht verstehen konnte - nicht verstehen wollte. Das Mittelalter war nicht ihre Zeit und es wurde ihr verboten Inuyasha zu besuchen, zumindest solange, bis sie ihren Abschluss bekam.

Drei Jahre sind eine sehr lange Zeit für die wartenden, die liebenden und die vermissenden.
 

~~~
 

Allmählich wurde es Nacht und Ruhe legte sich in dem kleinen Dorf nieder. Inuyasha hatte es sich wie so oft auf einem Baum bequem gemacht und starrte in den Nachthimmel. Das Treffen mit Kaede war - wie erwartet - ermüdend gewesen. Er hatte die ganze Zeit auf dem Boden gehockt, während sich Sango, Miroku und Kaede über verschiedene Dinge unterhielten: das Dorf, das anstehende Fest, und gewiss noch mehr, wäre er an dieser Stelle nicht eingeschlafen.

Seufzend räkelte er sich auf dem Ast. "Ja, ja, diese Versammlungen bei Kaede sind schon etwas wert", dachte er ironisch.. Er wusste gar nicht, warum alle gleich so sauer wurden auf ihn, er hatte doch nur ein kurzes Schläfchen gehalten. "Keh!". Und dann tauchte auch noch dieser dämliche Kouga auf, dieses kleine Wölfchen. Inuyasha wusste ohnehin nicht, was dieser Typ noch hier wollte. Kagome war doch nun schon längst nicht mehr da.

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Kagome.

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Ein Windstoß zersauste seine Haare.
 

~~~
 

"Kagome! Wach auf! Deine Freundinnen warten schon auf dich!", tönte die Stimme von Kagomes Mutter hinauf.

Wie spät war es? Kagome fixierte halbverschlafen ihren Wecker. 8 Uhr. Na ja. Vor ca. einer halben Stunde wurde sie von ihrem nervigen Bruder Souta geweckt, bevor sie wieder in den Tiefschlaf hinüberglitt. "Verdammt. Ich hätte doch eher ins Bett gehen sollen", fluchte sie. Gestern war mal wieder so eine Nacht gewesen, wo Kagome sich so leer fühlte. Meistens schlich sie sich dann aus dem Haus und begab sich zum Goshinboku, dem heiligen Baum, ihr Schicksalsbaum, der ihr immer wieder Trost spendete.

Gähnend richtete Kagome sich auf. Eine Woche noch, dann würde sie ihren Abschluss erhalten.

Sie wusste, was das bedeutete. Der Brunnen wurde wieder geöffnet. Kagome saß am Rand ihres Bettes, aufstehen wollte sie noch nicht. Ja, noch eine Woche. Und dann? Sie schluckte. Konnte sie einfach so zurückkehren? Nach drei Jahren? Was wohl alles vorgefallen war? Inuyasha wusste es nicht. Inuyasha wusste nicht, warum sie nicht mehr kommen konnte, auch sie hatte es ja unvermittelt getroffen. Und er selbst konnte auch nicht mehr den Brunnen benutzen.

"Kagome!". Die Stimme ihrer Mutter riss sie aus ihren Gedanken. "Ich komm schon Mama!", rief Kagome herunter, "ich zieh mich nur noch schnell um". "Aber beeil dich, ja?", erwiderte ihre Mutter, "deine Freundinnen warten nicht ewig!". Mit einem Ruck richtet Kagome sich auf, schlüpfte in ihre Schulkleidung und eilte die Treppe hinunter. Unten stand schon das Frühstück bereit, zumindest das, was davon übrig geblieben war, denn Souta verschlang heißhungrig alles, was ihm vorgesetzt wurde. "Du hast aber einen Hunger", meinte Mrs. Higurashi lachend, "was hast du denn heut noch vor?"

Souta murmelte etwas von Kagome, begleiten und Kino, während er die letzten Reste hinunterwürgte. Seine Schwester indessen verdrehte leicht die Augen. Natürlich, Kino. Sie hatte Souta versprochen ihn ins Kino mitzunehmen, wenn er den Mund halten würde. Souta hatte damals beobachtet, wie Inuyasha in ihr Zimmer kam, obwohl es ihm zu diesem Zeitpunkt schon verboten war.

"Ja kleiner Bruder, ich nehme dich schon mit", murrte sie schließlich. Was konnte sie schon anderes tun?

"Hast du denn heute gar keine Schule?", erkundigte sich ihre Mutter.

"Nein, heute nicht. Wir haben ein paar freie Tage bekommen um uns richtig auf die Prüfungen vorzubereiten." Kagome schaute abwägend auf die letzten Reste des Frühstücks, welches aus Gemüse, Fisch und Reis bestand, und überlegte, was sie denn essen könnte.

"Und du willst Souta mitnehmen? Das ist aber lieb von dir mein Schatz, sich so um deinen Bruder zu kümmern".

Kagome nickt nur und schaufelte sich etwas von dem Reis auf ihren Teller, hauptsächlich, damit ihre Mutter nicht merkte, wie sehr sich ihr Mund verzog. Souta jedoch strahlte über das ganze Gesicht. "Also dann Schwesterchen, ich zieh mich schon mal um, ja?". Kaum ausgesprochen, rannte er auch schon die Treppe hoch.

,Schwesterchen' starrte ihm mürrisch hinterher. "Auch das noch" murmelte sie. Als ob sie nicht schon genug Probleme hätte. Aber sie konnte nun mal nicht anders; besser ihn mitnehmen, als den ganzen Ärger der Familie auf sich zu ziehen. Kagome seufzte leicht auf.
 

Später am Abend wurde die Tür zum Hause der Higurashis aufgerissen und Kagome stürmte herein, Souta im Schlepptau.

Gott, was war das nur für ein Reinfall! Nicht nur, dass ihr Bruder ihr keine Ruhe ließ, nein, dann musste auch noch Hojo auftauchen. Kagome schmiss sich entnervt auf ihr Bett und starrte an die Decke. Ihre Freundinnen hatten ihn eingeladen. Sie schloss ihre Augen. Hojo. Inuyasha. Tränen sammelten sich unter ihren Lidern. "Warum nur", flüsterte sie. Sie war nun mit Hojo zusammen, obwohl sie ihn nicht einmal liebte. Kagome öffnete ihre Augen, Tränen strömten ihre Wangen hinunter. Sie hatte jemanden gebraucht, sie konnte nicht ewig einsam sein.. Und Hojo hatte sich immer um sie gekümmert. Kagome presste ihre Lippen zusammen, um den aufkommenden Schluchzer zu unterdrücken. Das klang ja fast so, als würde sie ihn rechtfertigen. Und warum weinte sie überhaupt? ... Ja, er hatte sich um sie gekümmert und sie hatte ihm nachgegeben. Ein Jahr nun, und sie brachte es trotzdem nicht fertig mit ihm Schluss zu machen. "Warum... warum".

Kagome kuschelte sich in ihre Decke, den Kopf in das Kissen vergraben. Dabei liebte sie ihn nicht einmal richtig. Dieser freundliche liebe Kerl, der immer Angst hatte etwas falsch zu machen. Seit sie diesen engstirnigen, egoistischen, arroganten, aber dennoch liebenswürdigen Hanyou kennen gelernt hatte, konnte sie nicht aufhören an ihn zu denken. Niemand war mit ihm vergleichbar, niemand.

"Inuyasha", murmelte sie leise, bevor sie ihren Tränen freien Lauf ließ.
 

Nun war es soweit - die Prüfungen standen an. Kagome hatte sich gut vorbereitet - zumindest hoffte sie das, denn ein guter Abschluss wäre für ihr zukünftiges Studium wichtig, welches sie nach der Oberschule beginnen wollte.

Gähnend bahnte sich die 18-jährige einen Weg durch die U-Bahn um einen möglichst freien Platz zu finden. "Oh Gott, hoffentlich mache ich nichts falsch", murmelte sie, in Gedanken schon bei den Prüfungen. Endlich entdeckte sie einen noch freien Platz und machte es sich bequem. Die Beine ausgestreckt und den Kopf nach hinten geneigt versuchte sie, nochmals alles durchzugehen. Ihre Prüfer waren Mr. Yamamoto, Mr. Saitô und Mrs. Tanaka. Sie waren gut, ließen dem Geprüften Zeit und halfen ihm auch manchmal etwas bei einer Frage nach, ohne das es großartige Konsequenzen nach sich zog. Kagome schloss die Augen. Ja, da hatte sie wirklich einmal Glück gehabt...

Plötzlich hörte sie, wie ihre Haltestelle genannt wurde. Sie musste eingenickt sein, verdammt. Hastig sprang Kagome von ihrem Sitz hoch, quetschte sich durch die Menge und schaffte es gerade noch aus dem Abteil zu kommen, bevor die Türen geschlossen wurden.

Erst nachdem der Zug abgefahren war, konnte sie sich wieder bewegen. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Nun war es also soweit. Ihre Prüfungen. Nur sie allein wusste, welch große Bedeutung sie für sie darstellten.
 

"Schaffst du deinen Abschluss, werde ich den Brunnen wieder für dich öffnen, mein Kind. Aber bis dahin bleibt er verriegelt, du musst das einsehen"
 

"Kagome!", hörte sie da jemanden rufen. Das Mädchen zuckte zusammen; diese Stimme kannte sie doch! Kagome drehte sich um. "Hojo...", flüsterte sie. Er kam auf sie zugerannt, mit leuchtenden Augen und einem Lächeln auf den Lippen. Kagome konnte nicht anders, sie musste einfach mitlächeln. Hojo breitete die Arme aus und schloss Kagome in diese. "Meine liebste Kagome", hauchte er, "ich weiß, dass du es schaffen wirst, ich weiß es..". Kagome drückte sich enger an ihn; einfach nur, um seine Wärme und Geborgenheit zu spüren und das Gefühl, dass jemand sie liebte. "Danke", meinte sie schließlich. Sie schob ihn ein Stück weg und schaute in seine Augen. Braune Augen, aus denen einfache, simple Liebe sprach. Ob sie seine Gefühle jemals richtig erwidern konnte? Sie drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. "Danke, dass du wegen mir gekommen bist".

Hojo lachte. "Aber natürlich... ich... ich werde dich doch nicht alleine lassen... viel Glück also".

Kagome nickte ihm zu... Hojo......

Es wurde Zeit. Sie drehte sich um und nahm ihren Weg wieder auf, in Richtung Schule. Vielleicht das letzte Mal, dass sie ihn gehen wird.
 

~~~
 

500 Jahre vor dieser Zeit saß ein ziemlich mürrischer Hanyou auf einem Ast des Goshinboku und beobachtete das glückliche Pärchen unter ihm. Sango und Miroku. Das die Beiden irgendwann zusammen kommen würden, war klar. Aber das dieser perverse Mönch auch so lange aushielt - nun fast schon anderthalb Jahre - war schon eine beachtliche Leistung. Inuyasha zupfte ein paar Blätter von dem Baum und schnippte diese nach unten. Auf eine Reaktion stieß er jedoch nicht, denn Sango und Miroku kuschelten unaufhörlich weiter.

Grummelnd schaute Inuyasha zur Seite, aber auch das schien nicht zu helfen, laufend gelangte ein Kichern in seine empfindsamen Ohren. "Hey ihr da unten", fauchte er schließlich, "könnt ihr eure Turtelein nicht woanders erledigen???". Die Angesprochenen wandten ihren Kopf nach oben, Sango eher verwirrt, Miroku grinsend. "Aber Inuyasha, das gleiche hättest du doch auch gemacht, wenn Kagome hier gewesen wäre, oder irre ich mich da??", fragte der Mönch. Zu spät erkannte er, dass er einen Fehler gemacht hatte.

Der Hanyou starrte ihn schweigend an, seine Lippen zusammen gepresst... doch seine Augen - seine Augen zeugten von großer Traurigkeit. Einige Sekunden verharrte er in dieser Stellung, dann sprang er leichtfüßig vom Baum und verschwand in der Dunkelheit.

Miroku saß stumm da, während Sango ihm aufmunternd durch das Haar strich. "Keine Sorge, er wird sich wieder beruhigen. Du hattest eben einen Moment nicht nachgedacht". Miroku hatte wirklich nicht nachgedacht, aber er wusste, was er in den Augen des Halbdämons gesehen hatte. Nicht nur Trauer - sondern auch Resignation, und das machte ihm Angst. Sollte Inuyasha, der Sohn des großen Hundedämons, einfach so aufgeben?

Der Mönch streifte Sangos Hand ab und sah sie anschließend reuevoll an. "Ich hätte das nicht sagen sollen. Ich weiß doch, wie er darauf zu sprechen ist. .. ich werde mit ihm reden". Mit diesen Worten erhob er sich, wurde jedoch von Sango aufgehalten. "Moment mal... woher willst du überhaupt wissen, wo er ist? Es ist doch dunkel! Such ihn lieber morgen, er wird schon in unserer Nähe bleiben."

Miroku entzog ihr seine Hand "Er ist dort, wo er immer ist", meinte er nur.

Dann wandte er sich in die Richtung, wo er Inuyasha zu Recht vermutete. Nur wenige Minuten später gelangte er an den Brunnen. Inuyasha hockte auf dem Rand dessen und starrte in die Tiefe, den Kopf auf seine Hände gestützt. Langsam näherte Miroku sich ihm, doch der Hanyou reagierte überhaupt nicht. Nur seine Ohren zuckten leicht, ein Zeichen dafür, dass er ihn gehört hat.

Miroku beschloss, dass es wohl an ihm lag, das Gespräch zu beginnen. "Inuyasha... ich weiß..".

"Gar nichts weißt du", unterbrach ihn der Halbdämon. Inuyashas Stimme klang abweisend, seinen Blick hielt er immer noch in die Tiefe gerichtet.

Miroku ließ sich neben ihm nieder, sagte jedoch nichts. Schließlich hob der Hanyou seinen Kopf. Seine goldgelben Augen richteten sich zögernd auf den Mönch. "Gar nichts weißt du", wiederholte er noch einmal. "Du und deine verdammten Frauen. Was willst du denn schon wissen. Kriegst sie doch reihenweise ab!". Miroku erwiderte vorsichtshalber lieber nichts, er konnte verstehen, dass Inuyasha durch seine Worte ziemlich verletzt sein musste, auch wenn er es nie zeigte. "Wie lange ist es schon her, als ich sie das letzte Mal gesehen habe? Wie lange? Zwei Jahre? Drei Jahre? Keine Ahnung... Ich will es auch gar nicht wissen", zischte Inuyasha. "Sie ist mir total egal, von mir aus kann sie ewig fortbleiben, ich komm' auch ohne sie klar!! Sie wäre mir auch gar nicht eingefallen, hättest du sie vorhin nicht erwähnt"

Er sprang vom Brunnen und richtete seinen Blick wieder auf den Mönch, der immer noch nachdenklich auf dem Brunnenrand saß. "Gehen wir", knurrte Inuyasha.

Miroku hob fragend eine Braue. "Du willst jetzt schon gehen?"

Inuyasha zuckte leicht mit den Schultern. "Jetzt oder nie, was macht es schon aus, wenn wir drei Tage eher als geplant eintreffen? Mir kommt es fast schon so vor, als ob du und Sango mit Absicht hier am Brunnen bleiben wollt".

Miroku vermied es zu erwähnen, dass es Inuyasha gewesen war, der darauf bestanden hatte, in der Nähe des Brunnens zu bleiben. So zuckte er nur ebenfalls mit den Schultern. "Wie du meinst, Inuyasha".
 

~~~
 

Ein Schreien, Pfeifen und Grölen hallte an diesem Abend durch Tokyo, wie es selten erlebt wurde. Zumindest nur bei großen Festen, aber eigentlich sollten an diesem Tag gar keine statt finden.
 

"Schatz, woher kommt denn nur dieses Geschrei?".

"Hm, ich weiß nicht genau, ob es stimmt Liebling, aber ich denke, die Schüler der Oberstufe haben heute ihren Abschluss erhalten"

"So? Und da machen die so ein Theater?". Die Frau verzog ihren Mund zu einem abfälligen Lächeln. "So was unsinniges. Die Prüfungen waren außerdem schon vor drei Tagen, oder irre ich mich?".

"Die Prüfungen schon, aber heute erst bekamen sie ihre offizielle Bestätigung".

"Na so was.....".
 

Auch Kagome befand sich unter den Feiernden. Ihre Prüfungen waren sogar besser verlaufen als gedacht und zusammen mit Hojo und ihren Freundinnen wollte sie diesen Abend genießen. Zum ersten Mal seit mehreren Jahren war Kagome wieder mal so richtig glücklich und es machte ihr auch nichts aus, dass Hojo ununterbrochen ihre Hand hielt, sie küsste oder über ihr Haar strich. Sie war einfach glücklich. Kagome hat endlich das erreicht, wofür sie so lange gekämpft hatte. Sie warf den Kopf zurück in den Nacken und schrie ihre Freude hinaus. Ihre Freundinnen stimmten mit ein und schon bald gellte ein unglaublicher Stimmenchor durch Tokyo, der so manchem Nichtwissenden gehörig einen Schreck versetzte.

Etwa zwei Stunden später ging Kagome, begleitet von Hojo, nach Hause. Sie war etwas angeheitert und lachte wegen alles und jedem los, und genau deswegen bestand Hojo darauf, sie zu begleiten.

"Dir könnte doch etwas passieren Kagome".

Ziemlich losgelöst kamen die Beiden also beim Hause der Higurashis an und Hojo verabschiedete sich von seiner Liebsten. Zärtlich strich er ihr durchs Haar. "Gute Nacht meine Kagome" flüsterte er leise. Bedächtig näherten sich seine Lippen den ihren..... Kagome sah ihn leicht errötend an, bevor ein plötzlicher Lachkrampf sie erschütterte. Hojo seufzte leicht. "Na gut, wir sehen uns dann ja später! Bye mein Schatz!". Hojo winkte ihr, bevor er sich auf dem Absatz umdrehte und rasch das Grundstück verließ, eine lachende Kagome zurücklassend. Diese wühlte in ihrer Tasche um ihren Schlüssel zu finden, brauchte allerdings eine Weile, bis sie das Schlüsselloch traf, was wiederum einen erneuten Lachkrampf bei ihr verursachte. Sie öffnete die Tür - und blieb abrupt stehen. Stille breitete sich über dem Haus aus, sonst wurde sie doch immer von ihrer Mutter begrüßt, oder zumindest von ihrem nervigen Bruder Souta. Verwundert schaute Kagome sich um. Nichts. Ob ihre Eltern schon ins Bett gegangen sind? Prüfend schaute sie auf die Uhr.. Der Zeiger stand kurz vor der zehn. Eigentlich eine vernünftige Zeit..
 

"Schaffst du deinen Abschluss, werde ich den Brunnen wieder für dich öffnen, mein Kind. Aber bis dahin bleibt er verriegelt, du musst das einsehen"
 

Kagome erstarrte. Natürlich, der Brunnen! Schnell ging sie hoch in ihr Zimmer, warf ihre Tasche auf das Bett und stürmte wieder hinunter in die erste Etage. Dann verließ sie ihr Haus und wandte ihren Schritt Richtung Schrein. Dort sah sie es auch schon - Licht breitete sich überall in dem kleinen Bauwerk aus. Vorsichtig öffnete Kagome die Tür - und sah sich Souta, ihrer Mutter und ihrem Großvater entgegen.
 

"Oh.. äh...". Kagome stand wie angewurzelt da, während ihre Mutter ihr gutherzig entgegensah. "Komm nur rein mein Kind, es wird Zeit, das wir unser Versprechen einlösen". Damit trat sie zur Seite und machte Kagomes Blick frei für den Zeittunnel, den Knochenfresserbrunnen; der Brunnen, der sie damals, als sie noch 15 Jahre alt war, in das Mittelalter versetzte, zu Inuyasha.

Sie wusste nicht was sie sagen sollte, jahrelang hatte sie darauf gewartet und nun stand sie vor dem Brunnen und hatte keine Ahnung, was sie tun sollte. Hojo. Warum verdammt musste sie ausgerechnet jetzt an Hojo denken??

"Ich..."

"Der Brunnen ist nun wieder offen", unterbrach sie ihr Großvater. "Du kannst ihn benutzen, wann immer du willst, doch er wird nicht für ewig offen bleiben, dass kann ich dir jetzt schon sagen. Es ist aber noch eine Weile hin, bevor ich ihn wieder sperre".

Kagome starrte einfach nur auf den Brunnen. Sie konnte ihn benutzen, wann immer sie wollte. Jetzt. Morgen. Wann sie will. Sie spürte die plötzliche Ruhe und sah sich um. Ihre Familie hatte sie verlassen, sie war allein. Bedächtig ließ sie sich vor dem Brunnen nieder. Von ihrem aufgekratzten Wesen war nichts mehr übrig geblieben. Es hat sie verlassen, als sie das Haus betreten hatte.

Vorsichtig legte sie eine Hand auf den Rand des Brunnens und zog sich nach oben. Sie beugte den Kopf und sah in die schwarze Tiefe. Alle Zweifel, die sie jemals gehabt hatte, kamen angesichts dieser Schwärze wieder in ihr hoch.

Was ist, wenn Inuyasha nicht mehr da ist?

Was ist, wenn er... wenn er jemanden gefunden hat? Unwillkürlich musste sie an Kikyou denken... ihre Hände ballten sich zu Fäusten.

Was ist, wenn er mir nicht glaubt?

Und vor allem - Kagome schluckte - was ist mit Hojo?

Nicht, dass Hojo irgendetwas mit ihrer Zeitreise zu tun gehabt hätte, aber sie war mit diesem Jungen zusammen, und sie..

"Liebe ich ihn?". Kagome schüttelte den Kopf über ihre Aussage. "Verdammt!!! Drei Jahre warte ich auf diesen Tag und dann ziehe ich es tatsächlich in Erwägung Hojo zu lieben"... was redete sie da eigentlich? Wieder sah sie in den Brunnen. Er wartete da drüben. Irgendwo. Inuyasha. "Ich muss erst noch packen", murmelte sie.

Kagome trat einen Schritt zurück und schaute zu Boden. Früher war sie doch auch nicht so. Einst hatte sie sich gefreut, wenn sie ihn wiedersah, und sie ist so schnell wie möglich zu ihm in die andere Zeit gereist. Drei Jahre... drei Jahre sind eine lange Zeit.
 

Kagome näherte sich wieder dem Brunnen, stützte sich an dem Rand ab und zog sich hoch. Wind zog durch die Ritzen des Schreins und brachte ihre Haare durcheinander. "Soll ich... soll ich nicht...".

"Kagome!! Du hast noch was vergessen..". Mit einem Ruck wurde die Tür aufgerissen und Hojo platzte herein

Im selben Augenblick drehte Kagome sich um, wollte wissen, was Hojo hier wollte... und verlor ihr Gleichgewicht. Mit ausgestreckten Armen und vor Schreck geweiteten Augen spürte sie, wie sie sich nicht mehr halten konnte - und stürzte rückwärts in den Brunnen..
 

"KAGOMEEEEEEEEE!!!!!!!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2005-05-17T06:48:25+00:00 17.05.2005 08:48
Aua. Der Aufprall wird bestimmt übel. *g*

So. Kritisieren wir mal. XD
Der Prolog hat mir sehr gut gefallen. Da konnte man schon viel rausfiltern, was man für die weitere Handlung brauchen könnte. Da ist mir aber schon aufgefallen, dass du die Dialoge so hintereinanderschreibst. Für die Übersicht ist es aber besser, wenn man für jeden Sprachteil eines Charas ne neue Zeile beginnt. Da geht die Übersicht nicht verloren. Das war dann auch bei dem ersten Kap der Fall. Ist aber nicht weiter tragisch.

Die Handlung war sehr spannend. Die arme Kagome, aber mit dem Verschleßen des Brunnens hate sie wenigstens den richtigen Ansporn mehr zu machen. Und sie kann zu Inuyasha zurück. Was der wohl sagen wird? Der tut mir leid. Der ist noch Single und alle um ihn herum sind glücklich.Da wär ich auch depremiert, aber das kennst du ja. XD

Ist echt klasse. Auch dein Stil gefällt mir sehr gut. Du benutzt Beschreibungen und stilistische Mittel. Frau H. wäre stolz auf dich. *g* Auch wenn sie doe Serie nicht kennt.

Ein bisschen mehr Absätze könnten noch rein. Aber ansonsten Hut ab!! XD

hdl deine jenki
Von:  Satine15
2004-08-12T13:17:09+00:00 12.08.2004 15:17
Du bist fies T_T Wie kannst du da aufhören? *heul* Mach bitte ganz schnell weiter, ja?
Von: abgemeldet
2003-10-26T22:57:31+00:00 26.10.2003 23:57
AHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!! Ich dreh noch durch!!! Immer diese Cliff-Hänger!!! Das is so fies!!! Und dann bei so einer geilen Story!!! Du MUSST ganz schnell weiter schreiben!!BITTEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Cu -Schneckchen-
Von: abgemeldet
2003-10-26T21:51:23+00:00 26.10.2003 22:51
Das ist mal ein wirklich gute FF. *staun* Hmm ich weiß nicht genau warum aber ich mag sie jetzt schon. Dacht beinahe schon es würde jetzt traurig Enden weil Kagome nicht in den Brunnen springt. Daher von mir ausnahmsweise: Bitte schreib schnell weiter!^^
Von: abgemeldet
2003-10-23T20:44:45+00:00 23.10.2003 22:44
.... bin sprachlos, aber echt wie kannst du jetzt bitte aufhören ,ich sterb hier echt gleich weg vor lauter verzweiflung!!!
die geschichte ist echt geil und bitte beeile dich die fortsetzung zu schreiben.*fleh*^^
aber ehrlich wie kannst du mitten dabei aufhören wie sie in den brunnen fällt .hääh !!!!! kannst du mir das mal erklären(nehms bloß nicht zu ernst was ich hier sag)aber bitte ich flehe dich an schreib die geschichte weiter!!!
noch besser wäre ja wenn du mir eine ENS schreiben könntest wenn du mit der geschichte fertig bist , wäre echt lieb!!!!*schluchz*
viele grüße inu
Von:  DragonSoul
2003-10-22T22:00:41+00:00 23.10.2003 00:00
Gemien..-.-
Wie kannst du jetzt aufhören..schreib blos ganz schnell weiter hörst du^^
Ich finde die story nämlich super..^^
Also mach bitte ganz schnell weiter..ja?!
Ciao Suicune


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