Zum Inhalt der Seite

poisoned kiss

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

bring him back

Chiyo hatte eben die große Palastküche verlassen und ging nun mit einem Tablett in der Hand zu den Gemächern ihrer Herrin. Auf halbem Weg lief sie Hatsumomo in die Arme. „Wohin des Weges?“ fragte Hatsumomo und blickte auf das goldene Tablett. Eine Teekanne und zwei Tassen befanden sich darauf. „Zur Prinzessin. Es wird Zeit für ihre Medizin.“ antwortete Chiyo und wollte an Hatsumomo vorbei, doch wurde sie zurückgehalten. „Ich wollte auch gerade zu ihr. Lass mich dir das abnehmen.“ Hatsumomo griff nach dem Tablett. „Nein. Das ist meine Aufgabe.“ sagte Chiyo und wich etwas zurück. Hatsumomos Blick verfinsterte sich. „Du nimmst deine Pflichten wohl sehr genau, aber vergiss nicht deinen Platz hier. Wenn ich sage, dass ich der Prinzessin ihren Tee bringe, dann hast du nicht zu widersprechen!“ zischte sie. Chiyo schluckte. Dieser Ort war so düster und grausam – fast wie die Hölle.

„Hast du mich verstanden?“ hakte Hatsumomo nach. „J-Ja.“ nickte Chiyo hastig. „Gut.“ lächelte die schwarzhaarige und nahm das Tablett an sich, ehe sie sich auf den Weg machte. Sakuras Gemächer lagen abgelegen, doch nach so vielen Jahren im Palast kannte Hatsumomo jeden der langen Gänge. Es vergingen trotzdem einige Minuten bis sie ihr Ziel erreichte. „Was macht ihr hier?“ fragte Kakashi und positionierte sich vor der Tür. Sasuke hatte ihn angewiesen niemanden zu Sakura zu lassen. „Ich bringe die Medizin der Prinzessin.“ meinte Hatsumomo. „Dafür ist Sakuras Dienerin zuständig.“ Kakashi musterte das Tablett in ihrer Hand. „Die kleiner Chiyo-chan wird anderweitig benötigt und bat mich ihre Aufgabe zu übernehmen.“ erklärte die schöne Frau. „Verstehe.“ nickte Kakashi mit verengten Augen. „Halte die Prinzessin nicht zu lange auf. Sie braucht Ruhe.“ Schließlich trat Kakashi zur Seite und ließ Hatsumomo eintreten.
 

„Du bist spät, Chiyo! Ich habe bereits auf dich gewartet.“ vernahm man Sakuras kränkliche Stimme. Sie saß noch immer in ihrem Bett. „Wer ist denn da so ungeduldig?“ Hatsumomo trat in das Sichtfeld von Prinzessin. „Wo ist Chiyo und warum seid ihr hier?“ fragte die rosahaarige misstrauisch. „Chiyo hat jetzt keine Zeit.“ sagte Hatsumomo und stellte das Tablett auf ein kleines Tischchen. Sakura beobachtete Hatsumomo mit Adleraugen, während sie ihnen den Tee einschenkte. „Warum seid ihr hier?“ fragte die Haruno erneut. „Waren wir nicht beim 'Du'?“ Hatsumomo reichte Sakura ihre Tasse. Jasmin. Es war die Lieblingssorte von Sakura. Chiyo hatte ihr also den Tee gemacht, doch wo war sie nun? „Beantwortet einfach meine Frage.“ beharrte Sakura und ihr Ton wurde rauer. „Ich will nur eine Tasse Tee mit dir trinken. Immerhin teilen wir uns doch denselben Mann. Warum werden wir nicht Freundinnen?“ sagte Hatsumomo lächelnd. Sakura begann zu kichern. „Nur weil mein Ehemann gelegentlich das Bett mit euch teilt, seht ihr ihn als euren Mann an?“

Hatsumomo trank etwas von ihrem Tee. „Ich kenne Sasuke schön sehr lange und weiß ganz genau was für eine Art Frau er bevorzugt. Er hat dich nur geheiratet, weil sein Vater es so wollte. Sasuke liebt dich nicht und er wird es auch nie tun!“ meinte sie. Sakura blieb weiterhin unbeeindruckt. „Das mag alles sein. Trotzdem bin ich seine Ehefrau und somit Herrin dieses Palastes. Hüte also deine Zunge, Hatsumomo. Es wäre doch eine Schande, wenn ich sie dir herausschneiden lassen müsste.“ entgegnete Sakura. „Jetzt zeigst du also dein wahres Gesicht.“ stellte Hatsumomo fest. „Das ist nur eines von vielen.“ Sakura trank ebenfalls einen Schluck Tee, ehe sie ihre Tasse beiseite stellte. Ihre grünen Augen funkelten auf. „Nur so kann man als Frau überleben.“ sagte sie. „Wozu das Ganze? Hast du überhaupt eine Ahnung, welches Glück du mit Sasuke hast?“ fauchte Hatsumomo.
 

„Hat er dich jemals geschlagen? Dich gegen deinen Willen angefasst? Dir auch nur einen Wunsch ausgeschlagen? Sag es mir!“ rief die schwarzhaarige. „Was ist das für ein Lärm?“ Kakashi stürmte in den Raum. „Es ist nichts. Wir haben nur eine kleine Meinungsverschiedenheit unter Frauen.“ winkte Sakura strahlend lächelnd ab. Hatsumomo beobachtete Sakura dabei. Wie schnell sie doch in ihre verschiedenen Rollen schlüpfte. Es war erschreckend. „Wenn ihr das sagst. Entschuldigt bitte die Störung.“ sagte Kakashi und verbeugte sich leicht vor Sakura, bevor er die Gemächer wieder verließ. Nachdem Kakashi gegangen war, wurde es kurz ruhig. „Sasuke-sama ist ein guter Mann.“ murmelte Sakura nach einer Weile. „Warum spielst du dann dieses hinterhältige Spiel mit ihm?“ bohrte Hatsumomo weiter nach. Fast hatte sie Sakura soweit. Nur noch ein kleines Stück und sie würde endlich alles erzählen.

„Ich erfülle lediglich den letzten Wunsch meines verstorbenen Vaters. Es gibt da einen bestimmten Mann...er muss eliminiert werden. Nur dann kann mein Vater Frieden finden.“ gestand die Haruno. Ihr fiel es sichtlich schwer über ihren Vater zu sprechen. Der Schmerz über seinen Verlust war einfach noch zu groß. „Wer ist dieser Mann? Etwas Sasuke? Weil er so viele Krieger deiner Familie getötet hat? Willst du dich nun an ihm rächen?“ So viele Fragen schwirrten ihm Kopf der Mätresse. „Ich habe nicht vor Sasuke zu töten!“ versicherte Sakura. „Ach nein?“ Hatsumomo traute Sakuras Worten nicht. „Nein. Dafür hab ich sein Gesicht zu gern.“ lächelte die Prinzessin. Vor ihrem inneren Auge tauchte Sasuke auf. Sakura hatte sich jedes noch so kleine Detail seines Gesichts eingeprägt. Er war so schön. Angefangen von seiner glatten Haut, dem markanten Kinn und seinen atemberaubenden Augen, die so dunkel waren und trotzdem wie der Nachthimmel funkelten.
 

„Warum erzählst du mir all das so offen? Hast du keine Angst, dass ich dich verrate?“ bemerkte Hatsumomo schließlich. „Niemand würde dir glauben. Als die Mätresse meines Mannes hast du nicht besonders viele Freunde im Palast. Ich dagegen werde von allen geliebt.“ gab Sakura Schulter zuckend zurück. „Unterschätze Sasuke nicht. Er wird dein Spiel durchschauen.“ warnte Hatsumomo. „Nicht solange ich ihm die heile Welt vorspiele nach der er sich so sehnt.“ entkräftete Sakura das Argument ihrer Konkurrentin. „Wie skrupellos kann man bloß sein?“ fragte Hatsumomo Kopf schüttelnd. „Sagt die Frau, die mit einem verheirateten Mann schläft. Du treibst mit Sasuke doch dein eigenes Spiel. Mit welchem Recht verurteilst du also mich?“ Sakura war sich keiner Schuld bewusst. Sie tat nur, was getan werden musste. „Wir werden ja sehen wer am Ende an Sasukes Seite steht.“ meinte Hatsumomo und erhob sich. Es war alles gesagt. „Die Mutter seines ersten Kindes nehme ich an und das werde nicht ich sein.“ seufzte Sakura. Hatsumomo zog ihre feinen Augenbrauen zusammen. Was meinte Sakura damit schon wieder? Diese Frau war ein Labyrinth aus Fragen. „Gute Besserung.“ Hatsumomo senkte kurz ihren Kopf und ging.
 

Sakura fasste sich keuchend an die Brust. Selbst eine Kleinigkeit, wie das Sprechen war noch eine große Anstrengung für die junge Frau. Ihre grünen Augen wanderten aus dem Fenster. Die Gärten hatten ihren sommerlichen Glanz verloren und die Blätter der Bäume fielen auf den blass gewordenen Boden. In wenigen Wochen würde sich der Todestag ihres Vaters zum ersten Mal jähren. Sakura schlug die Bettdecke zurück und stieg aus ihrem Bett. Ihre Hand griff nach dem Mantel, welcher über einem kleinen Hocker gelegt war. Nachdem sie sich das Kleidungsstück übergezogen hatte, öffnete Sakura die Tür und trat nach draußen auf die Terrasse. Das Holz war bereits eiskalt und ein Schauer durchfuhr ihren Körper. Hier im Norden schlug das Wetter verblüffend schnell um.

Gestern schien noch die Sonne und heute war der Himmel mit grauen Wolken bedeckt. Plötzlich krümmte sich die Prinzessin. Ihr Herz schmerzte, als hätte man es mit einer Nadel durchstochen. Sasuke-sama. Ob es ihm gut ging? Mittlerweile hatte sie herausgefunden, dass er nicht losgezogen war um Wild zu jagen. Er würde Menschen töten. Sakura versuchte sich wieder aufzurichten. Der Schmerz in ihrer Brust blieb aber. Sasuke war in Schwierigkeiten! Das spürte sie genau. „Nein...bitte nicht.“ murmelte die rosahaarige. Ihm durfte nichts zugestoßen sein. Sie brauchte ihn doch. Ihr Blick richtete sich nach oben und Tränen glänzten in ihren Augen. Jetzt verstand sie, wie es Sasuke während ihrer Bewusstlosigkeit erging. Diese Ungewissheit war wirklich furchtbar. Kommt zurück!
 

Der Geruch von Wald und brennendem Holz lag in der Luft, als ein schwarzes Augenpaar sich zögerlich öffnete. Sasuke schreckte hoch und wurde gleichzeitig von einer Welle an Schmerzen überrollt. „Argh.“ Der Uchiha biss die Zähne zusammen, presste eine Hand gegen seinen Oberarm. „Beweg dich nicht.“ ertönte eine Stimme. Sasuke wandte sich der Stimme zu. „Indra?“ keuchte er angestrengt. „Du siehst...fürchterlich aus.“ bemerkte Sasuke. Indra hatte ein blaues Auge und mehrere Schnittwunden im Gesicht. „Ansehnlicher als du, glaub es mir.“ gab Indra grinsend zurück. Sasuke lehnte sich an einen Baum. Allmählich kehrten seine Erinnerungen über das Geschehene zurück. Hatte er Indra tatsächlich das Leben gerettet und dabei sein eigenes riskiert? Das klang zu verrückt, um wirklich wahr zu sein.

„Warum hast du das getan?“ fragte Indra im selben Moment, als hätte er Sasukes Gedanken gelesen. Sasuke blickte zu ihm. „Vater hätte mir wohl möglich den Kopf abgeschlagen.“ antwortete Sasuke. Indra nickte. „Wir wurden zwar nicht im selben Leib ausgetragen, aber du bist dennoch mein Bruder. Und als Bruder danke ich dir! Du hast mir das Leben gerettet.“ sagte er. „Warum so sentimental?“ hakte Sasuke leise lachend nach. „Ich muss mir bei dem Aufprall wohl den Kopf angeschlagen haben.“ Indra tippte auf seinen Schädel. „Wo sind die Pferde?“ hakte Sasuke nach, als er sich etwas umsah. „Sie sind im Gebüsch verschwunden und seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen.“ erklärte Indra. „Dann bleibt die Küche wohl kalt.“ murrte Sasuke. Der ganze Proviant befand sich in den Taschen, die sein Pferd mit sich trug.
 

„Was würde ich jetzt für eine wunderschöne Frau geben, welche sich auf jede erdenkliche Weise um meine Wunden kümmert und mich mit saftigen Weintrauben füttert.“ seufzte Indra verträumt. „Ah, dagegen hätte ich auch nichts.“ nickte Sasuke. Ihm fiel das Atmen schwer. Er hatte eine tiefe Wunde an seinem linken Oberarm und deshalb viel Blut verloren. „Ob deine Frau damit einverstanden wäre?“ grinste Indra. „Wir haben doch nur geträumt.“ sagte Sasuke leise und seine Lider wurden schwer. „Dann träume, Bruder. Aber vergiss nicht wieder aus deinem Traum aufzuwachen, mag er auch noch so schön sein.“ Indra warf einige Äste in das kleine Lagerfeuer. Er wusste, dass Sasuke dringend behandelt werden musste.

Da fiel ihm der kleine Lederbeutel ein, den Indra an ein Lederband um den Hals trug. Seine Mutter hatte es ihm gegeben. Mit diesem Mittel konnte er alles beenden – Sasuke Leben beispielsweise. Ein Seufzen ließ den jungen Prinzen aus seinen Gedanken schrecken. Sasuke war etwas zusammengesackt. Er schlief, doch sein Atem war angestrengt und kratzig. Ihm ging es nicht sonderlich gut. „Du hast mir das Leben gerettet, also lass ich dir das deine. Zumindest fürs Erste.“ hauchte Indra und schloss ebenfalls seine Augen. Auch Indras Körper schmerzte, seine Glieder brannten. Vielleicht war dies nur ein Traum und er würde schon bald in seinem warmen Bett wieder aufwachen.
 

Als sich Indras Augen das nächste Mal öffneten, befand er sich nicht länger im kalten Wald. Stattdessen lag er auf einem weichen Futon und trug auch seine schwere Rüstung nicht mehr. „Er ist aufgewacht, Oba-chan.“ rief eine kindliche Stimme aufgeregt. Indra hob seinen Kopf, doch er erhaschte er nur einen kurzen Blick auf einen schwarzen Haarschopf, welcher aus dem Zimmer stürmte. Wo war er? Kurz darauf trat eine ältere Frau ins Zimmer. Sie hatte blondes Haar, welches zu zwei Zöpfen gebunden war. Bernsteinfarbene Augen und ein lilafarbenes Mal auf der Stirn. „Wie geht es euch?“ fragte sie. „Gut. Ich habe kaum Schmerzen.“ antwortete Indra zögerlich. „Verzeiht, aber wer seid ihr?“ wollte er daraufhin wissen. „Mein Name ist Tsunade. Ich habe euch und Sasuke im Wald gefunden und in meine Hütte gebracht.“ erklärte die Angesprochene. „Ihr kennt den Namen meines Bruders?“ bemerkte Indra überrascht. „Oba-chan!“ Ein kleines Mädchen trat neben Tsunade und krallte sie an ihrem Gewand fest.

Indra riss die Augen auf. Dieses Kind sah seinem Vater erschreckend ähnlich. Dies konnte kein Zufall sein! „Sasuke-chan fängt wieder an von dieser Frau zu sprechen.“ sagte die Kleine. Indra verstand die Welt nicht mehr. Sasuke-chan? Noch nie hatte jemand seinen Bruder so angesprochen. „Welche Frau?“ hakte Indra nach. „Sasuke murmelt ständig den Namen Sakura vor sich hin.“ gab Tsunade grübelnd zurück. „Sakura ist Sasukes Ehefrau.“ erklärte Indra. „Er ist verheiratet? Das habe ich gar nicht mitbekommen.“ Tsunade machte ein überraschtes Gesicht. „Ja. Bald wird es ein halbes Jahr.“ nickte der Uchiha. Wie schnell die Zeit doch verging. „So ist das.“ murmelte die Frau. „Wie geht es meinem Bru...- Sasuke?“ fragte der Prinz. „Er hat zwei gebrochene Rippen, mehrere Blutergüsse und Schnittverletzungen. Vor allem die Wunde an seinem Oberarm hat ihn schwer zugesetzt, aber er wird schon bald wieder der Alte sein.“
 

Eine Hand bewegte sich durch das sich im Wind wiegende Getreide. Weit und breit sah man nichts anderes, als goldene Felder an einem herrlichen Sommertag. Der Wind war rein und die Luft roch nach frisch gemähtem Gras. Sasuke ging weiter durch das Feld. Es gehörte ihm, genau wie das Land um ihn herum. Der Prinz war in ein einfaches Gewand gehüllt, die Haare zu einem Zopf gebunden. Nach diesem friedlichen Dasein hatte sich Sasuke gesehnt. Aber warum war er nun hier? Was nicht eben noch mit Indra im Wald gewesen? Wo war sein Bruder nun? „Sasuke-sama!“ Sasukes Augen weiteten sich.

Sakura? Er drehte sich der Stimme zu. Nicht weit von ihm entfernt stand Sakura, welches in Sasukes Richtung winkte. Ihr langes Haar tanzte im Wind. Automatisch hob sich seine Hand und Sasuke winkte zurück. Seine Beine setzten sich in Bewegung. Doch je mehr sich Sasuke näherte, desto weiter entfernte sich Sakura vom Uchiha. Sasuke streckte seine Hand nach ihr aus, griff jedoch ins Leere. „Sakura!“ Von der traumhaften Landschaft war nichts mehr zu sehen. Stattdessen wanderte Sasuke in Dunkelheit. Wohin würde ihn dieser Weg wohl führen?
 

„Ich mache mir Sorgen um Sasuke und Indra.“ gestand Itachi und blickte zu seinem Vater. Sie hatten ihr Nachtlager aufgeschlagen und saßen nun um ein Lagerfeuer. „So wie ich die Beiden kenne werden sie sich geprügelt haben und sitzen nun auch an einem wärmendem Feuer.“ gab Fugaku entspannt zurück. „Du bist zu hart zu Sasuke, Vater! Seine Frau hat sich noch nicht erholt und du schickst ihn gleich wieder fort. Warum tust du das?“ meinte der Kronprinz. „Weil Sasuke zu Großem bestimmt ist. So haben es die Gelehrten vorhergesagt.“ antwortete Fugaku. Er erinnerte sich noch genau an diesen Tag vor 25 Jahren. Auch die damals hochschwangere Mikoto spürte, dass das Kind in ihrem Leib etwas besonderes war. „Jeder weiß wie sehr du Sasuke liebst. Jeder bis auf Sasuke.“ bemerkte Itachi.

„Lass ihn etwas mehr über sein Leben bestimmen.“ Im selben Moment raschelte es und man hörte das Wiehern von Pferden. Sofort sprangen Itachi und Fugaku auf, griffen nach ihren Waffen und gingen in Kampfstellung. „Ein Überfall?“ vermutete Fugaku. Dann tauchten zwei Pferde auf. „Das ist Sasukes Pferd!“ rief Itachi und ging sofort auf das Tier zu. „Aber wo sind Sasuke und Indra?“ fragte Fugaku. „Es muss etwas passiert sein.“ schlussfolgerte Itachi. Immerhin befand sich Sasukes ganzer Proviant und seine Waffen noch am Sattel seines Pferdes. „Wir müssen nach ihnen suchen.“ Fugaku griff nach den Zügeln von Indras Pferd. Beide Männer stiegen auf die Pferde und Sasukes schwarzer Hengst ritt sofort los, ohne auf ein Kommando von Itachi zu warten. Fugaku folgte augenblicklich.
 

Der Mond hatte seine volle Pracht erreicht, als Itachi und Fugaku nach einem langen Ritt endlich am Ort des Geschehens eintrafen. „Sasuke! Sasuke!“ rief Itachi nach seinem kleinen Bruder, erhielt jedoch keine Antwort. „Es hat ein Kampf stattgefunden.“ ertönte Fugakus Stimme. Trotz der dunklen Umgebung hatte der König mit seinem scharfen Blick verschiedene Blutspuren entdeckt. Außerdem lagen noch immer die Leichen unzähliger Banditen auf dem Boden verteilt. „Nein.“ Kopfschüttelnd sprang Itachi zu Boden und begann nach seinen Brüdern zu suchen. Jedoch gab es kein Zeichen von ihnen.

„Itachi!“ Fugaku winkte seinen ältesten Sohn zu sich. „Hast du etwas entdeckt?“ fragte der Kronprinz, während er zu seinem Vater eilte. Fugaku stand vor einem Abhang. Sein Blick war nach unten gerichtet. „Sie sind dort unten.“ sagte Fugaku leise. Itachis Augen waren weit aufgerissen. Büsche mit dicken Dornen bedeckten den Abhang. Konnte man solch einen Sturz überhaupt überleben? Die Wolken am Himmel zogen weiter, weshalb der Mond die Stelle nun hell erleuchtete. Dabei fiel Itachi etwas ins Auge. Er beugte sich nach unten und hob das Objekt auf. „Was ist das?“ hakte Fugaku nach. „Das ist...Sasukes Ehering.“ murmelte Itachi.
 

Rosafarbenes Haar lag auf dem weißen Laken und blasse Haut wurde durch die Strahlen des Mondes in ein schimmerndes Licht gehüllt. Sakura lag in ihrem Bett und blickte nach draußen. „Ihr solltet schlafen.“ hörte man Chiyo sagen. Die Dienerin saß auf einem Hocker und arbeitete an einer Stickerei. „Ich kann nicht.“ gab Sakura zurück. „Sasuke-sama wäre sicher nicht darüber erfreut, dass ihr euch nicht ausruht.“ bemerkte Chiyo. „Er ist der Grund warum ich keine Ruhe finden kann.“ meinte die Prinzessin. „Was ist geschehen? Ihr wirkt so bedrückt.“ Chiyo legte ihre Stickerei zur Seite. „Mein Vater hat mir damals versprochen, dass er wiederkehren wird. Doch ich habe ihn nie wieder gesehen. Nun hat Sasuke-sama mir dasselbe Versprechen gegeben und ein Gefühl sagt mir, dass ihm etwas zugestoßen ist. Er wird mich auch alleine lassen.“ erklärte Sakura. „So dürft ihr gar nicht denken.“ widersprach Chiyo.

Sakura atmete laut aus und ihre Augen fassten ihre zarten Hände ins Visier. Ihr goldener Ehering fiel sofort auf. Vor fast einem halben Jahr hatte Sasuke ihr diesen Ring angesteckt und mittlerweile konnte Sakura es sich gar nicht mehr vorstellen, ohne dieses Schmuckstück zu existieren. Dieses Metall verlieh der Haruno eine gewisse Macht und man konnte es auch als Warnung verstehen. Immerhin war sie die Frau eines Uchihas – einer gefürchteten Familie. Wer würde es also wagen sich gegen Sakura zu stellen? Doch konnte dieses Symbol der Macht innerhalb eines Wimpernschlages erlöschen. Sollte Sasuke vor ihr sterben, dann lag Sakuras Schicksal in den Händen ihres Schwiegervaters. Aber soweit durfte es nicht kommen! Sasuke durfte nicht sterben. Doch wie sollte Sakura ihn beschützen, wenn Sasuke sich ständig selbst so in Gefahr brachte? Sasuke-sama, lasst mich nicht allein. Tut mir das bitte nicht an!
 

Am nächsten Morgen und den darauf und auch den nachfolgenden wartete Sakura auf ein Lebenszeichen ihres Mannes. Doch es geschah nichts. Niemand kam durch das Tor geritten. Tag um Tag zog ins Land, aber keiner der losgezogenen Männer kehrte Heim. „Du solltest nicht hier draußen stehen. Es ist viel zu kalt.“ Mikoto trat neben Sakura. „Warum kehren sie nicht zurück?“ flüsterte Sakura. Ihre Wangen waren durch den kalten Wind gerötet. „Ich habe bereits Späher entsannt um nach ihnen suchen zu lassen. Sei unbesorgt, Sakura.“ sagte Mikoto aufmunternd. „Es ist nur...ich habe kein gutes Gefühl, wenn ich an Sasuke-sama denke. Dieses Gefühl lässt mich seit Tagen nicht mehr schlafen.“ gab Sakura zurück. Mikotos Augen weiteten sich, als sie Sakura musterte. Zum ersten Mal gab es eine Person, neben Mikoto selbst, die sich solche Sorgen um den zweiten Prinz machte. „Du scheinst meinen Sohn sehr gern zu haben.“ bemerkte die Uchiha. Sakura nickte nur stumm.

Auf einmal bebte die Erde etwas und man vernahm das typische Geräusch von Hufen, welche über den Boden preschten. Sakura und Mikoto hörten auf. Ihr Blick richtete sich gespannt auf das Tor. Es vergingen Sekunden, ehe man zwei Umrisse entdecken konnte. Mikoto atmete erleichtert aus. Ihren Ehemann erkannte sie sofort und auch das Gesicht ihres Erstgeborenen würde die Königin unter Tausenden entdecken. Doch wo waren Sasuke und Indra? Erst jetzt bemerkte Mikoto, dass zwei Reiterlose Pferde hinter den Männern trabten. „Sasuke-sama.“ hauchte Sakura zittrig. Wo war er? Sasuke liebte sein edles Pferd über alles. Niemals würde er es unbeobachtet lassen. Mikoto eilte zu ihrem Gatten. „Wo ist mein Junge?“ rief sie. Fugaku sprang von seinem Pferd. „Wir haben überall nach ihnen gesucht.“ flüsterte der Uchiha. „Dann such noch einmal! Bring mir meinen Jungen zurück.“ zischte Mikoto aufgebracht. „Es tut mir leid. Scheinbar kam es zu einem Kampf. Dort war ein Abhang und...“ Fugaku stoppte.
 

Mikoto wandte sich Sakura zu. Diese stand regungslos da und beobachtete das Geschehen. Gerade ging Itachi auf die junge Prinzessin zu. „Seid ihr unverletzt?“ erkundigte sich Sakura. „Ja. Eure Sorge um mich schmeichelt mir.“ nickte Itachi. Das Herz wurde ihm schwer beim Anblick seiner Schwägerin. Die Hoffnung auf Sasukes Rückkehr spiegelte sich in ihren grünen Smaragden wieder. „Wo ist Sasuke-sama?“ fragte die Haruno. Itachi griff nach Sakuras Hand und legte etwas hinein. Sakura wusste instinktiv was es war. „Ich bin untröstlich.“ sagte Itachi. Sakura gefror das Blut in den Adern, während sie langsam nach unten Blickte. Als sie dann Sasuke Ehering sah, verlor sie ihre Fassung. „Er hat gesagt, dass er zurückkommt.“ schluchzte Sakura verzweifelt. „Es war ein Versprechen!“ schrie sie. Itachi blickte zu seinen Eltern. Was nun? Diese Frage lag in seinem Blick. Itachi glaubte zwar fest daran, dass seine Brüder noch am Leben waren. Jedoch konnten sie keinerlei Spuren finden. Fugaku und er hatten tagelang den Wald abgesucht und einfach nichts finden können.

„Wir müssen ihn suchen. Der Winter könnte jederzeit einbrechen und dann ist es viel zu kalt, um in der freien Natur zu überleben.“ murmelte Sakura vor sich hin und sah sich um. „Kakashi! Kakashi!“ rief sie laut. Da Kakashi der Prinzessin zu keiner Zeit von der Seite wich, tauchte er augenblicklich auf. „Sattelt mein Pferd. Wir müssen Sasuke-sama suchen.“ verkündete die Haruno. „Was?“ Kakashi sah zum Königspaar. „Sasuke und Indra sind verschwunden.“ meinte Fugaku. Kakashi zog die Augen zusammen. Verschwunden? „Kehrt in eure Gemächer zurück, Prinzessin! In eurem Zustand könnt ihr unmöglich durch die Wälder reiten.“ sagte der Offizier zu Sakura. „Mein Ehemann ist dort draußen und ihr sagt mir, dass ich in meine Gemächer gehen soll?“ fauchte Sakura. „Sakura!“ Itachi nahm die junge Frau zur Seite. „Ich werde Kakashi begleiten.“ teilte der Kronprinz mit. „Nehmt mich mit.“ bat Sakura. „Nein! Ihr seid das Wichtigste für meinen Bruder. Bleibt hier im Palast, wo es für euch am Sichersten ist.“ erklärte Itachi. „Bringt ihn wieder heim...zu mir.“ In diesem Moment war es Sakuras größter Wunsch.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  RanmaForever
2018-08-01T20:50:12+00:00 01.08.2018 22:50
Ähmmm was labert bitteschön Sakura da das sie keine babys mit Sasuke haben wird??? o.O
Was muss das muss..
Aufjeden fall seeehr spannendes kap. Das viele fragen aufwirft die hoffentlich alle schon im nächsten kap. Aufgeklärt werden..
Bis zum nächsten mal👋🏽
Von:  Biest90
2018-07-31T05:34:52+00:00 31.07.2018 07:34
Guten Morgen 🌞
Endlich bin ich dazugekommen, die letzten Kapitel zu lesen, war ja eine Menge los. Dein Schreibstil haut mich immer wieder um. Nach diesem Kapitel habe ich so viele Fragen in meinem Kopf. Warum wird Sakura nicht Sasukes erstes Kind austragen? Oder vielleicht ja doch? Juro soll sterben und dabei brauch sakura sasuke? Wird es vielleicht doch eine Lovestory? Was haben Indra und Hatsumomo vor? Und werden sakura und sasuke mehr zusammenempfinden durch dieses Unglück? Und was hat Sasukes Traum zubedeuten?

Hoffe du kannst mir möglichst schnell, die Fragen beantworten

Ganz großartige Geschichte
LG biest90
Von:  Farbwolke
2018-07-30T20:34:56+00:00 30.07.2018 22:34
Huhu
Wohaaa also ich will das sasuke und Sakura ein happyend bekommen. Mit vielen Babys. Und ohne Hatsumomo. Ich finde Sakura ist eine tolle Ehefrau, zumindest wenn es um die Sorge um ihren Mann geht. Was mir nicht gefällt ist, wie Hatsumomo sich aufführt. Ich an Sakura ihrer Stelle hätte sie schon umgebracht 😅 Ich hoffe, sasuke wird Überleben, schließlich wartet ja Sakura auf ihn. Mal schauen, wie es weiter geht und was passiert.

Grüße
Farbwolke
Von:  xXSakuraHarunoXx
2018-07-30T18:36:37+00:00 30.07.2018 20:36
ich hatte mich rausgeschlichen um zur suchen gehen.biss dann
Von:  HoneyLove
2018-07-30T17:41:31+00:00 30.07.2018 19:41
Hey Ho!

..."Die Mutter seines ersten Kindes nehme ich an und das werde nicht ich sein.“ -Waaaaaas das los? Ich glaube immer noch gaaanz fest daran, dass es ein Sasusaku Baby geben wird!
Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Ich finde das Kapitel gut geschrieben, wie jedes deiner Kapitel. Besonders den Einblick in Sakuras Denkweise, dass sie nicht nur die liebe und Nette Ehefrau ist, sondern auch einen eigenen Plan hat den Sie verfolgt!

Mach weiter so!:)

Lieben Gruß,
HoneyLove ❤


Zurück