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poisoned kiss

von

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battle of brothers

Feingeschwungene Lippen umschlossen das Mundstück der Holzpfeife und zogen den kleingeschnittenen Tabak in die Lungen den Mannes. Sasuke saß auf seiner Terrasse und beobachtete den Mond. Die Winde wurden immer eisiger und der Prinz konnte den nahenden Schnee bereits riechen. Während er den Rauch ausatmete, lehnte Sasuke sich gegen einen der Holzpfähle. „Habe ich dir nicht immer gesagt, dass du das Rauchen unterlassen sollst?“ Fugaku tauchte neben seinem Sohn auf. „Hast du.“ nickte Sasuke. „Aber wie lange willst du noch versuchen mich zu belehren, Vater?“ sagte er weiter. Fugaku setzte sich seufzend. Ob Sasuke all das mit Absicht tat? Seine Regeln brechen? „Wie geht es Sakura?“ fragte der Uchiha König nun. „Sie macht jeden Tag Fortschritte. Die Ärzte sind sehr zufrieden mit ihr.“ antwortete Sasuke und zog erneut an seiner Pfeife. „Gut. Dann kann ich also auf dich zählen?“ meinte Fugaku. „Wobei?“ Sasuke sah ihm Seitenwinkel zu seinem Vater.

„Sag bloß, du hast es vergessen? Die Vertreibung der Banditen, die zu dieser Jahreszeit durch unsere Wälder streifen und Schutz in den Bergen suchen. Angeblich sollen es dieses Jahr auf Grund der schlechten Ernte im Sommer besonders viele sein.“ erklärte Fugaku. „Nein, ich habe es nicht vergessen. Meine letzte Jagd liegt einfach schon zu lange zurück.“ bemerkte Sasuke nachdenklich. Es war Tradition, dass die Männer der Uchiha Familie kurz vor jedem Wintereinbruch die streunenden Banditen eliminierten, damit diese den Bauern nicht ihre hart verdiente Ernte stehlen konnten. „Ich werde dieses Jahr auch Indra mitnehmen. Seine Mutter hat mich darum gebeten und außerdem wäre es für ihn doch eine gute Möglichkeit, um Kampferfahrungen zu sammeln.“ erwähnte Fugaku. Sasuke nickte stumm. Mit seinen Gedanken war er gerade ganz wo anders.
 

Sakura war noch lange nicht gesund, weshalb Sasuke ungern für eine unbestimmte Zeit fortgehen wollte. Außerdem waren seine Halbbrüder Asura und Obito drei Tage zuvor zur Familie ihrer Mutter gereist, um dort für einige Zeit zu verweilen. Wenn er, Fugaku, Itachi und auch Indra nicht im Palast waren: Wer sollte also die Frauen derweilen beschützen? Etwa der kleine Shisui? Nein, dafür war er noch viel zu jung. „Ich habe bloß die Befürchtung, dass Sakura während meiner Abwesenheit in Schwierigkeiten geraten wird.“ murmelte der zweite Prinz. Hatsumomo und seine anderen Konkubinen würden sich sicherlich auf die kranke Haruno stürzen, sobald Sasuke den Palast verlassen hatte. „Früher oder später muss Sakura ihre Stellung als deine Frau klarmachen und deine Liebhaberinnen in die Schranken weisen, besonders Hatsumomo. Dagegen kannst du nichts tun.“ entgegnete Fugaku Schulter zuckend.

„Mag sein, doch solange Sakura krank ist...-“ „Du kannst ihr momentan doch sowieso nicht helfen.“ unterbrach Fugaku seinen Sohn entnervt. „Im Morgengrauen brechen wir auf. Mach dich also bereit und sei bitte pünktlich.“ Fugaku klopfte Sasuke auf die Schulter, ehe er aufstand und ging. Sasuke sah seinem Vater kurz nach und schüttete den restlichen Tabak seiner Pfeife auf die Kieselsteine, die sich unterhalb der Terrasse befanden. Danach verstaute der junge Mann die Pfeife in einem seiner Ärmel und erhob sich langsam. Bereits in wenigen Stunden würde sie Sonne wieder aufgehen und bis dahin hatte Sasuke noch einiges zu erledigen. Sein erster Weg führte ihn direkt zu den Gemächern von Sakura. Obwohl es schon so spät war und Sakura zu dieser Zeit schon lange schlief, wollte Sasuke wenigstens kurz die Situation erklären und sich verabschieden. Das war er ihr schuldig!
 

Als Sasuke sich den Gemächern näherte, hob Kakashi seinen Kopf. Wie jede Nacht, stand der Hatake auch heute Wache. „Mein Prinz.“ nickte er. „Schläft Sakura?“ fragte Sasuke. „Ich glaube sie liest.“ antwortete Kakashi und fasste sich grübelnd ans Kinn. „Sie liest?“ wiederholte Sasuke. „Um diese Uhrzeit?“ Er zog die Augenbrauen zusammen. „Diese Frau.“ zischte Sasuke daraufhin und fuhr sich durch das schwarze Haar, bevor er in die Gemächer eintrat. Es brannte noch Licht, wodurch Sasuke den Schatten von Sakura sofort entdeckte. „Solltest du nicht schlafen?“ Der Uchiha stellte sich mit verschränkten Armen vor das Bett seiner Frau. „Sasuke-sama?“ Sakura schreckte überrascht zusammen. „Was macht ihr denn hier?“ wollte sie verständlicherweise wissen. Sasuke setzte sich zu Sakura und nahm ihr das Buch aus der Hand, ließ seinen Blick über die Seiten gleiten. „Ein Märchen?“

„Es geht um einen Kranich, welcher von einem Mann aus einer Falle befreit wurde und als menschliche Frau zurückkehrte. Doch eines Tages wird der Mann krank und die Frau reist sich die Federn aus, um daraus Stoffe zu weben, um ihrem Mann Medizin kaufen zu können.“ erzählte die Prinzessin. „Ja, ich kenne diese Geschichte.“ bemerkte Sasuke. „Mein Vater, Itachi, Indra und ich werden für ein paar Tage weg sein, um in den Wäldern zu jagen.“ sprach er weiter. Die Banditen verschwieg Sasuke ganz bewusst. „Also ein Ausflug unter Männern?“ hakte Sakura nach. „So ungefähr.“ nickte der Uchiha leicht lächelnd. „Wann brecht ihr auf?“ fragte Sakura weiter. „Im Morgengrauen.“ antwortete Sasuke. „Seid bitte vorsichtig, Sasuke-sama! Nicht, dass ihr krank werdet oder ihr euch verletzt.“ meinte die rosahaarige. „Du bist selbst noch nicht gesund und machst dir schon wieder Sorgen um andere, hmn?“ Sasuke strich Sakura eine Haarsträhne hinter das Ohr.
 

„Kakashi wird auf dich aufpassen, solange ich weg bin.“ erklärte der Prinz leicht flüsternd. „Und halte dich bitte von Hatsumomo fern.“ fügte Sasuke hinzu. „Wenn dies euer Wunsch ist, werde ich mich dem natürlich fügen.“ gab Sakura zurück. „Ich werde zurückkommen.“ versicherte Sasuke und stand auf. Irgendwie war es ihm wichtig gewesen diese Worte zu sagen. Vielleicht erhoffte er sich, dass Sakura auf seine Rückkehr warten würde. „Passt auf euch auf. Ich würde es nicht ertragen, sollte euch etwas zustoßen.“ hauchte Sakura zittrig. Immerhin brauchte sie Sasuke ja, denn er war ihre wichtigste Schachfigur. Er durfte also nicht sterben – vorerst zumindest. „Du bist ja noch besorgter um mich, als meine Mutter.“ lachte Sasuke. „Es ist meine Aufgabe mich um euch Sorgen zu machen. Schließlich bin ich eure Frau.“ gab sie zurück. Im selben Moment begann Sakura zu husten.

„Ruh dich aus! Du solltest schon lange schlafen.“ Sasuke beugte sich über Sakura, drückte sie sanft in die Matratze und deckte Sakura behutsam zu. Da Sakura sehr müde war, schlossen sich ihre Augen augenblicklich. Sasuke trat einen Schritt zurück und steuerte schließlich die Tür an. Zuvor löschte Sasuke noch das Licht der Öllampe. Bevor er jedoch ging, drehte er sich noch einmal zu Sakura um. „Träum...von mir.“ Sasuke öffnete die Tür und trat nach draußen. Kakashi lehnte noch immer mit dem Rücken an der Wand. „Es ist wieder soweit, nicht wahr?“ fragte Kakashi mit gedeckter Stimme. „Ja. Und dieses Jahr will Vater auch Indra mitnehmen.“ seufzte Sasuke. „Klingt nach einer Menge Spaß.“ schmunzelte Kakashi. „Natürlich. Menschen abzuschlachten ist ein wirkliches Vergnügen.“ brummte Sasuke und ging. „Sasuke!“ Kakashi folgte dem jungen Mann. „Was ist momentan los mit euch?“ rief er ihm nach.
 

Sasuke blieb stehen, weshalb Kakashi beinahe in ihn hinein stolperte. „Was mit mir los ist?“ keifte Sasuke und drückte seinen Freund gegen die Wand. „Ich war in der Lage hunderte, vielleicht sogar tausende Männer ohne auch nur mit der Wimper zu zucken zu töten. Und während mich alle für einen Kriegsheld halten, straften mich die Götter und wollten mir Sakura nehmen. Wegen mir wäre sie beinahe gestorben und du fragst mich wirklich, was mit mir los ist?“ brüllte der schwarzhaarige. Seine Hand krallte sie dabei in den Stoff von Kakashis Yukata. Im selben Moment öffnete sich eine Tür. „Sasuke-sama!“ keuchte Sakura angestrengt. Ihre Augen waren weit aufgerissen. Es war das erste Mal, dass Sakura ihren Mann so erbost sah. Sasuke sah überrascht zu Sakura und ließ Kakashi umgehend los. „Ihr solltet in eure Gemächer zurückkehren, Prinzessin.“ sagte der Hatake. „Erst will ich wissen, was vorgefallen ist.“ beharrte Sakura. „Misch dich da nicht ein und geh wieder schlafen!“ knurrte Sasuke und ging ohne ein weiteres Wort. Sakura sah zu Kakashi. „Verzeiht, aber unser Prinz ist momentan etwas angespannt.“ entschuldigte er sich. „Schon gut.“ Sakura fasste sich an die schmerzende Brust und lehnte sich gegen die Tür. Vor ihr lag noch eine Menge Arbeit.
 

„Du bist spät dran.“ nörgelte Fugaku, als Sasuke bei Sonnenaufgang den Vorhof betrat. „Ich kann auch wieder gehen.“ gab Sasuke zischend zurück und steuerte sein Pferd an. „Musst du dich immer so mit Vater anlegen?“ flüsterte Itachi seinem kleinen Bruder ins Ohr. „Er ist selbst schuld.“ Sasuke befestigte einige Beutel am Sattel seines Pferdes. Außerdem brachte er ein Behältnis an, in dem sich unzählige Pfeile befanden. Den passenden Bogen befestigte Sasuke direkt dahinter. „Dummkopf.“ Itachi schlug Sasuke leicht auf den Hinterkopf. Sasuke brummte unzufrieden und drehte seinen Kopf leicht nach rechts. Dort stand Indra neben seinem grauen Pferd. Wenn man ihn so in seiner Rüstung sah, könnte man Indra glatt für einen berühmten Krieger halten – was er allerdings in keinster Weise war. Eine komplett schwarze Rüstung mit roten Details war das Markenzeichen der Uchiha und alle Männer der Familie trugen sie. Auch Sasuke, nur hatte seine Rüstung schon lange ihren Glanz verloren.

Itachi musterte ebenfalls seinen Halbbruder. „Ist es nicht etwas zu früh für ihn?“ fragte er. „Indra ist nur drei Jahre jünger als ich und als ich in seinem Alter war, befand ich mich seit geraumer Zeit an der Front. Also, nein, es ist ganz und gar nicht zu früh.“ erklärte Sasuke. Es ertönten Schritte und einige Frauen traten nach draußen in den Hof. Mikoto, Izumi und etwas abseits stand Kaguya. Sasukes Augen suchten automatisch nach Sakura – vergebens. Stattdessen tauchte Kakashi auf. Als dieser den Kopf schüttelte war es Gewissheit. Sakura würde nicht kommen. Sasuke nickte und stieg auf sein Pferd. Ehrlich gesagt hatte er nicht mit ihrem Kommen gerechnet. Nicht, nachdem er so schroff zu ihr gewesen war. In der Zwischenzeit war Kaguya zu ihrem Sohn gegangen. „Vergiss nicht was ich dir gesagt habe.“ sagte sie leise und legte ihre kalte Hand auf Indras Wange. „Ich habe mir eure Worte gut gemerkt, Mutter.“ meinte Indra.
 

„Es wird Zeit aufzubrechen.“ verkündete Fugaku, während er sich auf sein Pferd schwang. Auch Itachi und Indra bestiegen ihre Pferde. Bevor die vier Männer los ritten wagte Sasuke noch einen letzten Blick zurück. In dem Schwarz seiner Augen spiegelte sich die aufgehende Sonne wieder, als er nach oben zu einem der Fenster blickte. Er lächelte, ehe Sasuke sein Pferd in Bewegung setzte und zusammen mit seinem Vater an der Spitze durch das gewaltige Tor ritt. „Laut meinen Informationen bewegt sich eine große Gruppe Banditen in Richtung Berge. Wir sollten sie vor Sonnenuntergang aufgeholt haben.“ erklärte Fugaku und sah dabei zu Sasuke. „Es wäre das Beste, wenn wir uns aufteilen und von zwei Seiten angreifen.“ erläuterte der zweite Prinz seinen Plan. „Dann nimm du Indra mit.“ schlug Fugaku vor. „Das kann ich nicht.“ wies Sasuke seinen Vater zurück. Jeder wusste um das schlechte Verhältnis von Sasuke zu seinen Halbbrüdern. Nie könnte er mit einem von ihnen Seite an Seite kämpfen. An einer Weggabelung mitten im Wald blieb Fugaku abrupt stehen.

„Vater!“ stieß Itachi verwundert hervor. „Werde endlich erwachsen, Sasuke!“ schrie Fugaku zornig und positionierte sein Pferd direkt vor Sasuke. „Das sagst ausgerechnet du.“ schnauzte Sasuke zurück. „Ich hätte dich in deinem Lager versauern lassen sollen. Du bist nicht mehr der Alte.“ meinte Fugaku. „Damit hättest du mir einen großen Gefallen getan.“ grummelte Sasuke. „Könnt ihr euren Streit nicht vertagen? Dies ist ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt für eine Diskussion.“ mischte sich Itachi ein. Sasuke zog die Zügel seines Pferdes zurück, weshalb das prächtige Tier einige Schritte nach hinten ging. „Ich gehe nach links. Etwa 50 Kilometer von hier ist eine Lichtung. Dort treffen wir uns morgen früh!“ verkündete er und ritt davon. „Sasuke.“ Itachi wollte seinem Bruder folgen, doch plötzlich preschte Indra an ihm vorbei und verschwand kurz nach Sasuke im Dickicht des Waldes. „Dann nehmen wir wohl den rechten Pfad.“ bemerkte Fugaku und setzte sich ebenfalls in Bewegung. Itachi seufzte. Es war unklug Sasuke so zu reizen. Oder war genau dies der Plan von Fugaku?
 

Indra trieb sein Pferd an und holte seinen Halbbruder langsam auf. „Was sollte diese Aktion?“ rief der dritte Prinz. Sasuke blickte zwar kurz nach hinten, reagierte jedoch nicht auf Indras Worte. Ganz im Gegenteil. Er schlug die silbernen Steigbügel noch kräftiger gegen sein Pferd, woraufhin dieses schneller lief. Natürlich zog Indra nach und verfolgte Sasuke weiter durch den Wald. „Sakura tut mir leid. Mit dir verheiratet zu sein muss sich wie die Hölle auf Erden anfühlen.“ spottete Indra. Auf einmal machte Sasuke kehrt und Indra stoppte sein Pferd. „Was gibt dir das Recht über meine Frau zu sprechen, als würdest du sie kennen?“ funkelte Sasuke dunkel. „Weil sie nur noch wegen mir am Leben ist.“ gab Indra grinsend zurück. „Was?“ Sasuke zog die Augenbrauen zusammen. „Ich habe ihrer Dienerin ein Mittel gegeben, welches sie Sakura geben sollte. Kurz darauf ist sie wieder aufgewacht.“ erklärte Indra.

„Du lügst.“ knurrte Sasuke. „Frag die kleine Chiyo. Ihre schönen Augen haben mein Gesicht sicherlich nicht vergessen.“ Indra zuckte mit den Schultern. „Wenn ich mit dir fertig bin wird sich niemand mehr an dein Gesicht erinnern.“ Sasuke stieg von seinem Pferd. „Da bin ich ja mal gespannt.“ Auch Indra stieg ab. Ein starker Wind ließ das am Boden liegende Laub laut rascheln, während die Brüder aufeinander zugingen. „Wie konntest du eigentlich in Sakuras Nähe kommen? Du hast in meinem Bereich des Palastes nichts zu suchen.“ bemerkte der Ältere. „Die Gemächer deiner Frau befinden sich in Vaters Bereich, da du ja lieber deine Mätresse in deiner Nähe hast.“ entgegnete Indra. Einen Wimpernschlag später lag Indra auf dem Boden und hielt sich die pochende Wange. Bevor er reagieren konnte, drückte ihn Sasuke mit seinem Gewicht weiter nach unten. Sasuke hatte sich rittlings auf seinen Bruder gesetzt und ballte eine Hand zur Faust. „Seit deiner Heirat bist du ganz schön reizbar.“ krächzte Indra.
 

Für diese Aussage fing sich Indra erneut einen Schlag ein – und noch einen, noch einen. Als Sasuke zum fünften Schlag ausholte nutzte Indra die Chance und befreite sich durch eine Kopfnuss aus seiner Misere. Sasuke fiel nach hinten und Blut tropfte aus seiner Nase. Er brauchte einen Moment, um sich wieder zu sammeln. Diese Möglichkeit ließ sich Indra nicht entgegen und er begann wahllos auf Sasuke einzuschlagen. Bei diesem Streit ging es nicht mehr um Sakura, oder den wahren Grund ihres Aufwachens. Nein. Zwischen den Brüdern herrschte ein tiefer Hass auf den jeweils anderen. Aber keiner der Beiden hatte ihn je ausgelebt. Im Palast wurde jede Möglichkeit einer Eskalation sofort im Keim erstickt, weshalb sich die Brüder so gut wie nie gesehen haben. Dennoch wuchs der Hass Jahr um Jahr. Indra hatte es satt im Schatten seines großen Halbbruders aufzuwachen. Den großen Krieger, den wunderschönen Prinz, den nach außen perfekt wirkenden Sohn, den liebenden Bruder und fürsorglichen Ehemann. Selbst unter den Konkubinen war Sasuke von allen Brüdern am meisten Angesehen.

Sasukes Beweggründe lagen ähnlich tiefgründig. Indra hatte eine Kindheit, die Sasuke nie erleben durfte. Mit sechs Jahren begann seine militärische Ausbildung und Sasuke lernte zu töten, während andere Kinder in seinem Alter sich frei entwickeln konnten. So auch bei Indra. Der dritte Prinz war ein begabter Poet und erfreute die Frauen im Palast mit seinen melodischen Worten. Betrat Sasuke den Raum, so starb jedes Lachen und eine erdrückende Stille kehrte ein. Für den damals 10 jährigen Sasuke war dies ein tiefes Trauma, welches ihn noch heute plagte. Darum sehnte er sich auch so nach Freiheit, nach einem Leben weit weg vom Palast. Sasuke wollte nie ein Prinz sein, geschweige denn ein Krieger. Doch durch seinen Vater wurde er zu beidem gemacht. Sasuke blickte in Indras Gesicht, welches sich über seinem befand. Die Augen von Indra glühen förmlich, genau wie Sasukes. Ein tiefes rot breitete sich von der Iris aus über die ganze Pupille. Sharingan. So nannte man die Höllenaugen der Uchihas.
 

Plötzlich wurden die Pferde unruhig und begannen mit ihren Hufen in den Boden zu schlagen, als wollten sie Sasuke und Indra vor etwas warnen. Der erfahrene Sasuke erkannte als Erstes die Lage. Nicht besonders sanft stieß er Indra von sich und taumelte zu seinem Pferd. Ein Knacksen – danach Schritte. So wurde aus den Jägern innerhalb kürzester Zeit Gejagte. Verdammt. Sasuke drehte sich um und blickte in die Gesichter einer Gruppe Banditen. „Ich hoffe wir stören nicht, königliche Hoheit.“ sprach der Anführer und verbeugte sich ausladend vor den Prinz. Er machte sich über sie lächerlich. „Ehrlich gesagt schon. Ich wollte meinem Bruder gerade eine Lektion erteilen.“ meinte Sasuke und zog sein Schwert. Mit Worten würde er hier nicht weit kommen. Indra schnaubte. Wer hat hier gerade wen eine Lektion erteilt?

„Dann zeig uns doch einmal was du so zu bieten hast, Prinz.“ Der Banditenanführer griff ebenfalls nach seinem Schwert. Es war nicht schwer die beiden Prinzen zu erkennen. So prangte doch das Uchiha Wappen deutlich sichtbar auf ihren Rüstungen. Sasukes Mundwinkel zuckten und sein Blut kam in Wallung. Obwohl Sasuke das Töten auf eine gewisse Weise verachtete, liebte er es dennoch irgendwie. Man konnte sagen, dass es wohl sein größtes Talent war – jemanden auf eine fast schon perfekte Art zu töten. Kurz wurde es still, bevor das Klirren von aufeinander treffendem Metall erklang. Auch Indra ging in Kampfpostion, doch hielt er sich ganz bewusst im Hintergrund. Zwar war auch er in der Schwertkunst ausgebildet worden, doch ging es bei seinem Training nie um Leben oder Tod. Vielleicht zitterte seine Hand auch deswegen etwas.
 

Sasuke dagegen war in seinem Element. Für ihn war es ein Leichtes einen Banditen nach dem Anderen abzuschlachten. Mit jedem Hieb seines Schwertes spritze ihm das Blut seiner Feinde ins Gesicht und auf die Rüstung. Doch musste auch er einiges wegstecken. Immerhin stürzten sich gleich immer mehrere Männer auf ihn. Aber das Adrenalin, welches durch seine Venen gepumpt wurde, ließ Sasuke keinerlei Schmerzen spüren. Gerade befand er sich in einem Zweikampf gegen den Banditenanführer, ihre Klingen waren wieder einmal aneinander gepresst. „Du bist gut.“ gab der Bandit zu. „Jedoch auch nur ein Mensch.“ spottete er daraufhin. Sasuke verengte seine glühenden Augen, als er einen feinen Luftzug hinter sich spürte. Ein zweiter Bandit tauchte hinter Sasuke auf und wollte dem Uchiha gerade sein Schwert in den Rücken rammen, als sich eine fremde Klinge durch seinen Bauch bohrte. „Was?“ Der Mann blickte auf seinen Bauch. „Drehe deinem Feind niemals den Rücken zu!“

Es war Indra, der seinem Bruder zur Hilfe geeilt war. Sasuke grinste zufrieden. Scheinbar steckte in Indra doch ein brauchbarer Krieger. Es war auch Sasuke, der die unerwartete Situation nutzte und seine verkeilte Klinge löste, ehe er auch dem Anführer dieser Horde den Todesstoß verpasste. Als ihr Anführer zu Boden ging, suchten die restlichen Männer das Weite und rannten panisch davon. „Das war knapp.“ Indra strich sich die Haare aus dem Gesicht. „Für dich.“ fügte Sasuke hinzu und drehte sich zu Indra um. „Ich hatte alles unter Kontrolle.“ sagte Indra, während er sich umsah. Auf Grund des Kampfes waren die Pferde der Männer zurückgewichen und standen nun in der Nähe eines Abhanges. Auch Sasuke sah sich um. Es war zu einfach. Der Kampf hatte nur wenige Minuten gedauert und nun herrschte totenstille. Indra hatte gerade sein Pferd erreicht, als er ein merkwürdiges Geräusch vernahm. Man konnte es nicht genau beschreiben. Als würde man eine Schnur spannen.
 

Die Brüder drehten sich gleichzeitig in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Auf einer kleinen Anhebung stand einer der Banditen und richtete seinen Pfeil auf Indra. Sasukes ungutes Gefühl hatte sich tatsächlich bewahrheitet. Es war noch nicht vorbei. „Indra.“ rief Sasuke warnend, doch der Angesprochene starrte stur geradeaus. „Verflucht.“ zischte Sasuke und blickte wieder zu ihrem Angreifer. Dieser lachte überlegend – zeigte dabei sein verfaultes Gebiss. Schließlich ließ er das Ende des Pfeils los. In den Augenblicken danach geschah alles wie in Zeitlupe. „Indra!“ Sasuke ließ sein Schwert fallen und lief so schnell er konnte zum jüngeren Uchiha. Dieser stand völlig starr vor Angst da. Seine Augen waren weit aufgerissen, während er den nahenden Pfeil beobachtete. Beweg dich. sagte Indra zu sich, doch sein Körper wollte ihn nicht gehorchen. Beweg dich endlich!! – Keine Reaktion. Als Indra die silberne Pfeilspitze ganz klar erkennen konnte, wurde er auf einmal weggerissen. Er überschlug sich mehrere Male und spürte, dass er sich bergabwärts bewegte. Danach wurde alles um ihn herum Schwarz. Stille. Man hörte nichts, außer das Zwitschern der Vögel und ein leises Geheul der Wölfe.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hello again^^ Heute gab es mal etwas Bro action, hoffe es hat euch gefallen ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  RanmaForever
2018-07-27T11:45:19+00:00 27.07.2018 13:45
Wow was für ein kap.
Deine ff macht spaß beim lesen.. wirklich.. hoffentlich gehts bald wieder los.. und ich bange um sasuke das ihm nichts passiert ist..
Antwort von:  misscantarella
27.07.2018 21:23
Ehrlich gesagt ist das nächste Kapitel schon in Arbeit und vielleicht schaffe ich es ja übers Wochenende es hochzuladen :)
Von:  Farbwolke
2018-07-26T17:31:11+00:00 26.07.2018 19:31
Hallöchen
Ich muss nach diesem Kapitel einfach ein Kommentar da lassen, weil mir das Kapitel am besten von allen gefällt.
Ich muss gestehen, eigentlich mag ich Indra eigentlich nicht, aber nach der Bemerkung mit der Mätresse mag ich ihn doch einen kleinen wenig. Liegt aber wohl auch daran weil ich Hatsumomo nicht leiden kann. Ich hasse dieses Weib und die Tatsache das sasuke was mit ihr hat. Der gehört nur zu Sakura. So!
Jetzt aber mal mein Fazit für das gesamte Kapitel und die FF.
Ich Frage mich die ganze Zeit, was Sakura in Schilde führt, weil ja immer etwas angedeutet wird. Dadurch bin ich ja schon sehr neugierig, weil ich wissen will was los ist. Sasuke mag ich zum Teil in deiner Story, außer das mit Hatsumomo. Was mir aber gefällt ist, dass er wohl schon Gefühle für Sakura hat, sonst wäre er ja nicht besorgt um sie und ihre Gesundheit. Was mir auch sehr gut gefällt ist, dass sasuke wohl schon gegen sein Vater rebellieren will, was ihn sympathisch macht, weil er nicht 100% nach fugaku seiner Nase tanzen will. Itachi scheint in der Story sehr vernünftig zu sein, was ich gut leiden kann. Mikoto ist natürlich eine super Mutter und mir gefällt, wie sie sich Sorgen um ihren Sohn macht und nur das beste für ihn will. Sie ist schon wohl das Gegenteil von ihren Mann. Fugaku scheint nämlich schon sehr streng zu sein und hat wohl starke Anforderungen an seine Söhne, was man bei sasuke sehr deutlich merkt.

Ich mag deinen Schreibstil in der Story sehr gerne. Ich bin Jedes mal von deinen Kapiteln gefesselt und lese mir die Kapitel auch gerne mal öfter durch. Wenn es nach mir ginge könnte jeden Tag ein neues Kapitel kommen, weil ich halt so neugierig bin. Die Handlung ist sehr fesselnd und man kann immer nur ahnen was Sakura vor hat, wenn sie wirklich das vor hat was ich vermute. Insgesamt hat du also eine tolle Story entwickelt, welche mich grundsätzlich fesselt und in ihren Bann zieht. Ich bin auf jedenfall gespannt, was da noch kommen wird und vor allem wann.

Liebe Grüße
Farbwolke
Antwort von:  misscantarella
27.07.2018 21:25
Huhu^^
Danke, dass du dir die Zeit genommen und mir so ein schönes Kapitel hinterlassen hast!
Ich habe mich beim Lesen wirklich sehr über dein Lob gefreut. Vielen lieben Dank!! <3
Von:  xXSakuraHarunoXx
2018-07-25T17:42:52+00:00 25.07.2018 19:42
Geschwister Liebe tolles kapi freue mich auf die nächste.
Antwort von:  misscantarella
27.07.2018 21:23
Danke dir :3


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