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Du bist Mein!

Weil deine Liebe allein nicht genug ist brauche ich alles von dir.
von

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Familienfeuer

Mir die Haare trocken rubbelnd kam ich aus dem Bad und entdeckte Elijah mal wieder beim Arbeiten, gebeugt saß er über den Akten mit nichts weiter am Leib als einer Boxershorts. Fasziniert beobachtete ich das Spiel seiner Armmuskulatur als er sich etwas notierte. Eine kühle Brise wehte durch die offene Balkontür und ließ mich leicht frösteln, immerhin hatte ich mir nur einen seidenen Morgenmantel übergestreift. Elijah war so vertieft in seine Arbeit das er erschrak als ich mich hinter ihn stellte und meine Arme um seinen Hals schlang. "Was machst du da?" Elijah warf mir einen kurzen Seitenblick zu. "Ein veraltetes Gesetz außer Kraft setzten." Er schmiss seinen Stift auf die Akten und griff nach meinen Armen und sie zu streicheln dann seufzte er und lehnte sich zurück. "Mein Vorgänger war mit der Zeit ziemlich faul und nachlässig geworden. Ich bin immer noch dabei die Arbeit aufzuholen. Ziemlich nervig, aber irgendwann muss das ja gemacht werden." Ich nickte nur und löste meine Umarmung und strich stattdessen zart über seine Schultern.

"Du bist ganz schön verspannt." Elijah ließ den Kopf hängen und stöhnte. "Das kannst du laut sagen." Ich lächelte und hielt ihm meine Hand hin. "Komm." Er legte den Kopf schief und sah mich mit hochgezogener Augenbraue an. "Seit wann gibts du hier die Befehle?" Ich war drauf und dran die Augen zu verdrehen doch ich erinnerte mich gerade noch rechtzeitig daran warum ich das jetzt nicht tun sollte. Das würde meinen Plan zunichte machen. "Bitte." Meine Wimpern klimperten und ich setzte einen Hundeblick auf. Mit einem tiefen Seufzer nahm Elijah meine Hand und ich zog ihn mit zum Bett, dirigierte ihn dann darauf zu. "Legst du dich auf den Bauch?" Ein Lächeln schlich sich auf Elijahs Lippen und er legte sich wortlos hin.

Gerade als ich auf ihn klettern wollte hielt ich inne. "Die kleine Kommode da, oberste Schublade." Auf Elijahs Worte ging ich zu der Kommode auf die er gedeutet hatte und öffnete die oberste Schublade. Massageöle, ich suchte mir eins aus und kehrte zu Elijah zurück. Nachdem ich dann rittlings auf seinem Po saß drückte ich etwas von dem Inhalt der Flasche auf seinen kräftigen Rücken und verrieb es bevor ich anfing seine verspannten Muskeln zu kneten. Elijah keuchte und entspannte sich, ließ völlig los und brummte immer wieder genießend.

"Hat das eigentlich irgendeine Bedeutung?" Nachdenklich betrachtete ich das Tattoo auf seinem Rücken und strich federleicht die Konturen des Schwertes nach. "Hm?" Elijah hatte die Augen geschlossen und schauderte kurz wegen der zarten Berührung. "Das Tattoo. Hat es eine Bedeutung?" Völlig dahin schmelzend nuschelte Elijah ins Kissen. "Wie kommst du darauf?" "Naja, ich kann mir von dir einfach nicht vorstellen das du dir einfach irgendetwas tätowieren lassen würdest, das für dich überhaupt keine Bedeutung hat." Etwas mühselig verschränkte Elijah seine Arme unter seinen Kopf und legte ihn dann seitlich darauf um sich wohl besser mit mir unterhalten zu können. "Du hast recht. Das würde ich nicht." Sein Blick ging ins Leere und es kam mir so vor als sei er gerade ganz wo anders, tief in Erinnerungen versunken.

Mit einem tiefen Seufzen kam Elijah ins Hier und Jetzt zurück und schüttelte den Kopf um seine Erinnerungen abzuschütteln. "Es steht für meine Familie." Irritiert schaute ich mir das Gemälde auf seinem Rücken erneut an, konnte mir aber bei bestem Willen nicht vorstellen was das mit seiner Familie zu tun hatte. "Erklärst du es mir?" Fragte ich vorsichtig und legte mich neben ihn. Obwohl er mich anlächelte wirkte er bedrückt und traurig. Sanft strich ich seinen Arm entlang und wartete geduldig während Elijah erneut seinen Erinnerungen nachhing.

"Es hat etwas damit zu tun was mein Vater mal über uns gesagt hat.... Katja wäre der gütige Engel, den niemand von uns wirklich verdient hätte... Viktor wäre das wilde Feuer, welches uns immer auf Trap halten würde.... Michail das Schwert, welches uns vor allem Übel beschützen würde.... Ich wäre wie eine Rankrose, die alles zusammen halten würde.... Meine Mutter wäre der Himmel, der über allem wacht .... und mein Vater wäre der Blitz, der uns allen leben eingehaucht hatte...."

Kurz glaubte ich eine Träne in seinem Augenwinkel schimmern zu sehen, doch so schnell wie sie gekommen war, verschwand sie auch schon wieder. "Du vermisst die beiden sehr nicht wahr?" Elijah drehte sich auf den Rücken und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, ich schmiegte mich an seine Seite und strich zart über seine starken Bauchmuskeln. "Ja." "Wie waren sie so?" Ich war schon länger neugierig gewesen wie seine Eltern wohl gewesen sein mögen, doch ich hatte mich nie getraut zu fragen. "Streng, aber auch liebevoll und gerecht. Meine Mutter war unglaublich gütig und immer die Ruhe selbst. Mein Vater war sehr autoritär und aufbrausend aber letztendlich war er ein feiner Kerl, hatte das Herz am rechten Fleck.

Sie haben uns gelehrt das die Familie das Wichtigste überhaupt ist und auch wenn man sich manchmal streitet, das man sich trotzdem immer aufeinander verlassen können sollte. Denn manchmal ist die Familie alles was einem bleibt. Nicht die Ehre, der Ruhm oder das Geld. Nur die Familie ist wirklich von Bedeutung." Ein wehmütiges Lächeln zuckte um seine Mundwinkel und er schüttelte erneut den Kopf. "Genug davon. Sonst werde ich noch sentimental und das geht gar nicht." Mit diesen Worten rollte Elijah sich dann über mich und vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge.
 

Verschlafen streckte ich mich und gähnte herzhaft bevor ich mich ins Bad schleppte und kalt duschte um wach zu werden. Elijah war schon lange auf und zu einen Ratstreffen gegangen. Wir waren nun schon ein knappes halbes Jahr in Ägypten, die meiste Zeit war bei meinem Wechsel draufgegangen, momentan pendelte sich allmählich ein Alltag ein. Nach unserem gestrigen Gesprächs über Elijahs Eltern hatte ich ihn noch gefragt wie lange wir noch hier bleiben würden. Er hatte gemeint das er gerne alle wichtigen Angelegenheiten abarbeiten würde, die nur mit allen Fürsten zusammen entschieden werden konnten und da es hier am besten ging würden wir wohl so lange bleiben wie das eben dauern würde. Mir kam das sehr gelegen denn dann hatte ich etwas Zeit für mein Training. Elijah würde ab jetzt wohl jeden Tag von Fünf bis Achtzehn Uhr bei irgendwelchen Versammlungen sein. Warum er gleich so lange jeden Tag arbeiten wollte verstand ich erst als er es mir erklärte. Je mehr die Fürsten und er an einem Tag schafften umso schneller würden wir wieder abreisen können und da er keine Lust hatte so schnell wieder hierher zurück zu müssen, arbeiten sie gleich alles ab.

Gerade als ich mir mein Shirt anzog klopfte es. "Herein." Ich schnappte mir das Handtuch und warf es ins Bad. "Moment ich bin gleich soweit. Ist Bl..." Als ich mich umdrehte blieb mir der Rest des Satzes im Halse stecken, denn mein Besucher war nicht wie erwartet Ana die mich zum Training abholen wollte sondern mein Großvater. "Ich hoffe ich komme nicht ungelegen mein Kind." Etwas atemlos antwortete ich. "Ja, nein. Ich bin verabredet, aber solange Ana noch nicht hier ist habe ich noch Zeit." Mein Großvater war zu seiner alten Pracht zurück gekehrt, es waren keinerlei Spuren mehr von seiner Gefangenschaft durch seinen Zwilling zu sehen, er sah wieder aus wie ein junger Mann Ende Zwanzig. Irgendwie war es eigenartig zu wissen das er mein Großvater war obwohl er so jung aussah.

"Gut." Er deutete auf die Couch. "Darf ich?" "N-natürlich, bitte." Eilig ging ich zu ihm und setzte mich ebenfalls. Als wir saßen lehnte sich mein Großvater entspannt zurück während ich nervös auf der Kante sitzen blieb und unruhig an meinen Fingernägel puhlte. Ich war so aufgeregt, immerhin war es erst das zweite Mal, das wir uns unterhalten würden. Mein Großvater lächelte wissend und ergriff meine Hände, strich fest mit seinen Daumen über meine Handrücken. "Ganz ruhig Mädchen, ich bin vielleicht ein alter Wolf aber ich werde dich schon nicht gleich fressen." Zack, das Eis war gebrochen, ich lachte kurz und herzlich und meine Nervosität legte sich.

Er ließ meine Hände wieder los und lehnte sich erneut zurück. "Möchtest du vielleicht etwas trinken?" Meine Güte, das mir so was aber auch erst jetzt einfiel, ich war vielleicht eine Gastgeberin. "Gern. Ein Wasser, reicht. Ich will ja nicht gleich einen schlechten Einfluss auf dich haben indem ich so früh morgens anfange zu trinken." Er zwinkerte mir zu und ich musste wieder lachen, mittlerweile wusste ich ja das Vampire viel mehr vertrugen als Menschen und außerdem tranken sie Alkohol eher um den Blutdurst zu regulieren als um betrunken zu werden. Bei Vampiren war es ganz natürlich viel und auch morgens zu trinken.

Nachdem ich das Glas auf den Tisch gestellt und mich wieder gesetzt hatte wartete ich, doch wieder etwas nervös. Worüber er wohl reden wollte? "Also..." Mein Großvater stellte das Glas wieder auf den Tisch nachdem er getrunken hatte und sah mich nun ernst an. "Wie ich gehört habe, hat Elijah dich bereits über Laila informiert. Es wird wohl noch dauern bis du zu ihr kannst und ich kann mir vorstellen wie schwer dir das fällt. Ich weiß von deinem Freund das dir Familie sehr wichtig ist und du darauf brennst sie kennen zu lernen.

Aber Laila hatte es nicht leicht, sie braucht wohl sehr viel Zeit um ihre Traumata zu bewältigen. Vertrauen fällt ihr sehr schwer, besonders Fremden gegenüber, sie gerät immer sofort in Panik wenn jemand kommt den sie nicht kennt und du bist nun mal noch eine Fremde für sie. Mich kennt sie schon durch die Gefangenschaft daher ist es leichter bei uns. Außerdem musst du sie so nicht sehen, es würde dich wahrscheinlich sehr mitnehmen da du ihr sowieso nicht helfen kannst."

Traurig nickte ich und fragte mich was August ihr wohl alles angetan haben mochte. "Was genau fehlt ihr denn? Also wie wirkt sich das Ganze aus? Hat sie Panikattacken?" Mein Großvater holte tief Luft und schwieg eine Weile. Er überlegte wohl ob ich das verkraften würde. "Ich bin hart im Nehmen, du brauchst mich nicht zu schonen." Sein Lächeln auf meine Aussage wirkte entschuldigend. "Tut mir leid mein Kind. Ich weiß, du bist stark und voller Feuer, genauso wie deine Mutter, doch den Drang dich zu schützen werde ich nie ganz ablegen können.

Laila hat Panikattacken ja und kleine Aussetzer in denen sie versucht sie selbst etwas anzutun, im Nachhinein kann sie sich nicht daran erinnern und wundert sich wo ihre Verletzungen her kommen. Sie spricht kaum und isst oder trinkt nichts, sogar Blut trinkt sie viel zu wenig. Sie hat den Willen zu Leben verloren, wir versuchen ihr zu zeigen wie schön das Leben sein kann."

Ich schluckte trocken, die Arme. Als ich fragen wollte was August ihr denn genau angetan hatte unterbrach mein Großvater mich einfach. "Nein, das werde ich dir nicht erzählen. Du musst nur wissen das sie es überstanden hat und das es ihr hoffentlich bald besser gehen wird." Obwohl er über sie sprach hörte ich genau raus das er auch sich selbst meinte. Er würde mir nie erzählen was genau in den unzähligen Jahren der Gefangenschaft geschehen war. Mühsam schluckte ich meine Neugier runter und konzentrierte mich stattdessen auf etwas anderes das er eben erwähnt hatte.

"Ich bin meiner Mutter also ähnlich, sagst du?" Er lachte. "Oh ja Mädchen. Und wie. In dir brennt das selbe Feuer, voller Leidenschaft und Willenskraft. Elijah erzählte mir von deiner Flucht vor ihm als er dich zu sich holen wollte, als du noch als Halbblut galtst. Genauso etwas wäre von deiner Mutter zu erwarten gewesen, ebenso wie von deiner Großmutter. Die Frauen unserer Familie waren schon immer voller Feuer." Ich musste lächeln, bisher hatte ich nichts das mich mit meiner Mutter verband, zumindest hatte ich das gedacht. Nun wusste ich das es schon immer meine Persönlichkeit war die das tat.

"Elijah hat mir erzählt das es, damals als du noch ein Fürst warst, Gerüchte gab du hättest eine Ehe für sie arrangiert gehabt?" Sein Lächeln wurde geradezu spitzbübisch. "Ja, die gab es tatsächlich, immerhin habe ich sie aller Orts selbst gesäht und genährt." Ich muss wohl ziemlich verwirrt ausgesehen haben denn er lachte kurz auf. "Nein. Ich hatte keine Ehe für sie arrangiert. Sie war viel zu wild als das ich es je geschafft hätte sie zu zähmen. Und ich konnte ihr keinen Wunsch abschlagen. Sie wollte keinen Mann, zumindest damals. Und ich hatte das Gerücht entstehen lassen um ihr die Männer vom Hals zu halten." Oh. Ich musste sagen das er mir immer besser gefiehl. "Also hast du nichts gegen meine Beziehung zu Elijah?" Mein Großvater trank einen Schluck Wasser bevor er antwortete.

"Nein, generell nicht. Auch wenn ich mich erst allgemein daran gewöhnen muss das außereheliche Intimität wohl heutzutage normal ist." Ich wurde Rot. "Aber die Tatsache das dein Freund mich bereits um deine Hand gebeten hat erleichtert mir das erheblich. Zudem ist deine Wahl ausgezeichnet wenn man seinen Stand bedenkt. Mit einem weniger angesehenem Mann hätte ich wahrscheinlich mit mir selbst zu kämpfen."

Elijah hatte bei meinem Großvater um meine Hand angehalten?!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: Yugoku
2019-09-02T09:42:38+00:00 02.09.2019 11:42
Ich glaube auch, dass es besser ist Minna erfährt nicht genau, dass Leila und ihrem Großvater genau widerfahren ist. Das würde sie dann bestimmt nur runterziehen und das möchte ihr Großvater um jeden Preis vermeiden.
Antwort von:  Miyako-Naoko
02.09.2019 17:41
Ja Minna ist einfach viel zu mitfühlend dafür
Von:  CharlieBlade1901
2019-08-31T05:56:49+00:00 31.08.2019 07:56
Charlie: „Elijah ganz der traditionelle.“
Elijah: „Jaja ich weiß. Gott sei dank hat er ja gesagt.“
Charlie: „Ja Gott sei dank. Ok Blade Zeit mal was du drauf hast geh Laila mal trösten.“
Antwort von:  Miyako-Naoko
31.08.2019 09:05
xD


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