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In the Shadows

von

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Kapitel 29

Das Licht flackerte, erhellte schwach den gefliesten Raum. Die Maschinen surrten und die Behälter mit ihrer sonderbaren Flüssigkeit blubberten vor sich hin. In mitten seiner schlafenden Kreaturen brütete er über einigen Unterlagen. Seine Kinder hatten ihm berichtet das sein früherer Liebling verstorben sei. Tod dank seiner Anhänger. Aber wie konnte das sein?
 

In all seinen Berechnungen, Recherchen und bei seinem Wissensstand war ein Fehler ausgeschlossen. Der Junge konnte nicht tot sein. Das Wesen in ihm war perfekt, genauso wie seine Voraussetzungen. In ihm steckte das beste Erbgut, das es geben konnte. Niemand würde den Jungen beseitigen können. Vielleicht seinen Bruder der nicht im Geringsten solch gute Voraussetzungen mitgebracht hatte aber nicht seinen Burschen!
 

Zähnefletschend ließ er ein tiefes Grollen durch den Raum hallen. Wenn er nichts falsch gemacht hatte was war dann mit dem Jungen passiert? Keines seiner Schöpfungen hatte ihn seit jenem Tag finden können und nun fehlte auch noch sein einziger Überlebender des Wolf-Genes. Er konnte keinen neuen schaffen solange bis sie endlich dieses verdammte Rudel fanden. Sie beherbergten die Quintessenz, die er benötigte.
 

So viele neue Geschöpfe hat er hier im Untergrund dieser ungewöhnlichen Stadt finden können nur diese Köter verkrochen sich als würden sie das Unheil bereits 10 Km gegen den Wind riechen. Vermutlich würde er seinen Jungen demnächst erneut sich gerade so ans Leben klammernd in einer der Gossen finden. Aber würde er ihn noch einmal Retten? Allmählich war er es leid seine Kinder stets zusammen flicken zu müssen. Besonders jene die einem bestimmten Mann unterstanden.
 

Xanxus… er schien seine Gruppe nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Einige waren seit sie ihn in diese Stadt begleitet hatten spurlos verschwunden und der Rest schien zu tun was auch immer sie wollten.
 

Ein Glas zerschellte als er es in einem Anflug von Wut von seinem Tisch fegte.
 

Noch immer machte es ihn rasend, dass diese Frau dafür gesorgt hatte das eines seiner Ziele bis zur Unkenntlichkeit verbrannt war, nicht länger von Nutzen. Es hatte ihn in seinem Plan ein gutes Stück zurück geschmissen. Zusätzlich hatte es im Untergrund die Runde gemacht das nicht diese verdammte Organisation dahinter steckte, sondern jemand der es auf Sie abgesehen hatte. Folglich hat sich der Großteil noch mehr in seine Löcher vergraben. Jedoch konnte er seinen Kindern nicht sagen wofür genau er den Ungläubigen gebraucht hatte. Sie würden es nicht verstehen.
 

Sein Blick fiel auf seine Geschöpfe, die noch in ihren Behältern ruhten. Für ihn waren sie wunderschön. Schöner noch als diese eine Frau die seine Welt in ein Chaos stürzte. Er liebte Chaos aber dieses welches mit ihr daher kam war… verrückt. Es brachte ihn dazu sich nicht länger auf seine Arbeit konzentrieren zu können, war eine Ablenkung.
 

Genau aus diesem Grund hatte er sie beseitigen müssen. Nichts und niemand durfte ihn ablenken. Er würde sein Ziel erreichen und diese Welt bereinigen.
 


 


 

*~*~*~*~*~*~*~*
 


 


 

Es war doch ein schlechter Witz. Wie zum Teufel sollte er einen Mann, der deutlich mehr wog und größer war als er selbst in dessen Bett verfrachten wo er nicht einmal wusste wo genau dieses stand? Er könnte den Älteren schlecht einfach auf dem Boden liegen lassen und jeden Raum einzeln abklappern wollte er auch nicht.
 

Seufzend schlang er einen Arm um die Hüfte des anderen und legte sich zusätzlichen einen Arm von ihm über die Schulter, versuchte den Älteren so besser zu stützen. Mühevoll lugte er in die einzelnen Zimmer während das Gewicht, von dem im Moment bewusstlosen scheinbar immer mehr wurde. Zu seiner Frustration war erst das letzte Zimmer, das welches er suchte. Leise vor sich hin fluchend brachte er den muskelösen Körper zu dem Bett. Auch dieses Zimmer sah nicht besser aus als die restliche Wohnung. Überall im Raum waren Papierstapel und Wäscheberge verteilt.
 

Erleichtert ließ er den Orangehaarigen auf dessen Bett fallen, erntete ein aufstöhnen. Murrend drehte sich der Ältere direkt auf die Seite, vergrub sein Gesicht in den Kissen wodurch Akuma ein Lachen kurz verkneifen musste. Der Leader sah im Moment alles andere als gefährlich aus, als würde er eine geheime Organisation leiten.
 

„Pain die Sachen müssen runter.“, erhob Akuma die Stimme mit Blick auf die Stiefel des Älteren an welchen noch Matsch vom Schnee klebte. Erneut grummelte der Ältere woraufhin Akuma ein genervtes Stöhnen von sich gab. „Ich schwöre, wenn ich von denen dafür nicht irgendetwas kriege bringe ich sie alle um!“, fluchte Akuma leise vor sich hin und begann von dem bereits Dösenden die Schuhe aufzuschnüren, zog sie anschließend von den Füßen. Bei der Jacke – die übrigens völlig ungeeignet für den Winter war – sah Akuma sich vor ein Problem gestellt. Pain müsste sich aufrichten oder irgendwie mithelfen damit er die Jacke von diesem bekäme, genauso wie dessen Schal.
 

Leicht rüttelte er an der Schulter, wurde kurz darauf aus glasigen Augen angesehen. „Richtest du dich bitte einmal auf damit ich dir die Jacke ausziehen kann?“, murmelte er mit gesenkter Stimme und tatsächlich richtete sich Pain kurz darauf ohne ein Murren auf. Anscheinend konnte es doch leichter als gedacht werden. Zögernd erfasste Akuma den Zipper des Reißverschlusses. Es war merkwürdig den Leader so ohne Gegenwehr zu erleben. Was könnte er womöglich noch alles tun?
 

Innerliche verpasste Akuma sich eine schallende Ohrfeige. Jetzt war alles andere als der Moment mit den Gedanken zu spielen eine Situation schamlos auszunutzen!
 

Rasch öffnete er die Jacke und streifte diese von den Schultern. Das Shirt darunter schien an der Haut zu kleben, so verschwitz war der Ältere von seinem Fieber. Nicht nur das Pain eindeutig krank war, der Typ hielt es nicht einmal für nötig sich Wintergerecht anzuziehen. Da war es doch gar kein Wunder, das dieser Krank wurde!
 

„Akuma…“ Leise drang sein Name an seine Ohren und rasch sah er hoch in die graulilanen Opale Pains. Einen Momentlang schienen sie nicht mehr ganz so glasig zu sein.
 

„Ehrlich gesagt solltest du duschen Pain. Du bist verschwitzt und vielleicht tut dir das ja auch ganz gut?“ Akuma sprach einfach drauf los, durchbrach die für ihn unangenehme Stille und rückte etwas von Pain weg. Ebendieser fuhr sich mit einer Hand gerade durchs Gesicht, anscheinend war er wirklich gerade wieder einigermaßen anwesend.
 

„Meinst du, du schaffst das?“, hakte Akuma direkt nach als Pain seine Beine plötzlich über die Bettkante schwang. Ein leicht genervter Blick traf ihn weswegen der Albino das Gesicht verzog. Er machte sich doch nur Sorgen, musste Pain ihn da so ansehen?
 

„Es ist nur eine Grippe, die bringt mich schon nicht um und hindert mich bestimmt nicht daran duschen zu gehen. Was willst du hier eigentlich überhaupt noch?“, knurrte Pain. Beinahe wäre es Akuma lieber gewesen das Pain nicht wieder anwesend wäre. Ein in Watte gepackte Pain war bei weitem freundlicher als der ‚Ich brauch keine Hilfe‘ Pain. Der Orangehaarige erhob sich, schien nicht einmal auf eine Antwort von ihm zu warten. Mit wankenden Schritten machte sich der Größere auf den Weg ins Bad und zog sich dabei das verschwitzte Shirt vom Leib, ließ es einfach irgendwo auf dem Boden liegen.
 

„Das erklärt die Unordnung…“, murmelte Akuma verstimmt und trottete dem Älteren leise hinterher. Sollte er wirklich einfach gehen? Würde Pain klarkommen? Fragen schwirrten in seinem Kopf und die Sorge um den gepiercten Mann wollte nicht verschwinden. Pain war zwar inzwischen in dem Bad verschwunden doch gelegentlich konnte Akuma ihn Husten hören. Schließlich drang das Rauschen der Dusche an seine Ohren. Seufzend sah er sich im Flur um. Er konnte sich einfach nicht dazu durchringen zu gehen. Was wäre, wenn Pain erneut einfach wegkippte? Zudem sah es nicht danach aus als würde Pain sich um seine Grippe wirklich kümmern.
 

Leise auch wenn Pain ihn ohnehin nicht hören konnte schlich Akuma in die Küche direkt neben dem Badezimmer. Die Küche war schlicht, nicht allzu modern aber wirkte genauso ungepflegt wie der Rest der Wohnung. Einiges an Geschirr tummelte sich in der Spüle. Ein Blick in den Kühlschrank reichte Akuma, um zu erkennen das bis auf ein paar Dosen Bier gähnende Leere in diesem herrschte.
 

„Mensch Blechgesicht du erfüllst das Klischee einer Männerwohnung schon fast zu gut. Ich dachte immer bei Hidan würde es so aussehen.“, murmelte Akuma kopfschüttelnd und schloss den Kühlschrank. Sein Handy zückend überprüfte er die Uhrzeit. Würde er sich jetzt auf den Weg machen sollte er es noch schaffen alles zu besorgen was benötigt wurde.
 

Einen Entschluss fassend schlich er zurück in das Schlafzimmer wo die zuvor getragene Jacke des Älteren noch auf dem Boden lag. Hastig durchsuchte er die Jackentaschen bis er fand was er suchte. War ihm doch so gewesen das der Gepiercte den Haustürschlüssel zurück in die Tasche hatte gleiten lassen.
 

Bevor Pain aus der Dusche zurück war, war er bereits aus der Wohnung verschwunden.
 


 


 

*~*~*~*~*~*~*~*
 


 


 

Gedankenverloren starrte Hidan die Decke seines Zimmers an. Vor einer Stunde war er daheim angekommen und hatte sich wie üblich mit seinem Vater in die flicken bekommen. Als wenn er etwas dafür könnte das sein Bruder einfach abhaute statt wie aufgetragen die Einfahrt frei zu schaufeln. Das er dann nicht eingesehen hat dies anstelle von Akuma zu tun hatte die Hutschnur seines Erzeugers endgültig platzen lassen. Das Gebrüll war laut und unnötig gewesen. Erst als sich eine Nachbarin beschwerte, weil sie angeblich ihre Rotzlöffel durch den Streit zum Weinen brachten beendete das Gespräch mit seinem Vater.
 

Hidan vermutete das die Kinder vermutlich nur etwas ausgefressen hatten und versuchten davon abzulenken in dem sie Drama über die ach so bösen Nachbarn führten. Früher hatte er auch meist versucht abzulenken, hatte sich bei den alten Damen etwas erschnorrt sobald sein Vater ihn anbrüllte jedoch hatte es irgendwann die Runde gemacht das er ein schlechter Umgang sei, schwer zu händeln wie der alte Sack den Nachbarn gerne erklärte. Seitdem gab es nur noch abfällige Blick und böse Zungen für ihn.
 

Nicht das es ihn je interessiert hatte.
 

Seufzend erhob er sich. Sein Magen knurrte und verlangte das er ihn endlich füllte. Also machte er sich auf den Weg die Treppe hinab zur Küche. Im Haus war es still, anscheinend war der alte Herr nachdem er die Haustür lautstark zu geknallt hatte noch nicht wieder zurück. In der Küche öffnete er den Kühlschrank, um nach etwas Essbaren zu suchen. Leider war dieser nur spärlich gefüllt. Irgendwie schaffte es nie einer von ihnen regelmäßig einkaufen zu gehen. Es fühlte sich aber auch keiner dafür verantwortlich.
 

Grummelnd schlug er die Tür des Kühlungsgerät zu. Wieso war immer dann nichts da, wenn er Hunger hatte? Gefühlt stand er jedes Mal vor dem Kühlschrank und sah nur gähnende Leere. Verärgert trottete er aus der Küche. Sollte er jetzt ewig warten bis sein alter Herr eventuell mit etwas essbaren zurück käme? Oder direkt zu Kakuzu verschwinden der seltsamerweise immer was bereit hatte sobald er bei ihm auftauchte?
 

Sein Blick fiel auf die Tür zum Büro seines Vaters.
 

Etwas stimmte nicht an dem Bild das sich ihm bot. Die Tür war nicht verschlossen, sondern stand einen kleinen Spalt offen, zog ihn wie magisch an. Ehe er sich versah huschte er zu der Tür und zog diese auf um das erste Mal einen Blick in den Raum, der stets vor ihm versteckt wurde zu werfen.
 

Seine Stirn kräuselte sich. Was auch immer er erwartet hatte, dies hier war es nicht.
 

Kurz sah er sich zu seinen Seiten um. Sein Vater würde bestimmt nicht in den nächsten Minuten auftauchen also konnte er es riskieren den Raum in Ruhe zu inspizieren. Somit betrat er die Kammer endgültig und besah sich die vielen Zettel, die an all den Wänden hingen, ließ den Blick über die Bücher in den Regalen gleiten.
 

„Was zum…“ Überrascht starrte er die Wand vor sich an. Über dem Schreibtisch samt PC und allem was dazu gehörte Erstreckte sich etwas das ihn stark an die Falltafeln in Krimis erinnerte. Bilder und Texte waren mit Bindfaden verbunden, schienen Dinge einander zu zuordnen die er nicht im Geringsten erkannte. Was er aber erkannte war worum es ging.
 

„Scheiße alter Mann was verheimlichst du uns?“, murmelte Hidan, starrte schockiert auf die rote Wolke, die auf einem der Bilder prangte, nur um kurz darauf auf das ihm allzu bekannte Symbol Jashins zu blicken. Wo war der Mann hinterher und was hatte das alles zu bedeuten? Er hatte immer gedacht das der alte Mann sich mit irgendeinem Wirtschaftskram auseinandersetzte so wie Kakuzu es tat und nicht das dieser die Spuren von Akatsuki oder Jashin verfolgte.
 

Ohne länger darüber nach zu denken zückte Hidan sein Handy, um Fotos von der Wand zu tätigen. Er würde mit den anderen darüber sprechen müssen. Sein Vater verbarg hier eindeutig etwas Großes vor ihm. Wusste dieser womöglich das er selbst zu Akatsuki gehörte? Das wäre schlecht, sehr schlecht.
 


 


 

*~*~*~*~*~*~*~*
 


 


 

Hastig erklomm er die Stufen, um endlich zurück ins Warme zu kommen. Etwas unelegant schloss er die Tür zu der ihm eigentlich fremden Wohnung auf, um schließlich sich samt Tüten durch diese hinein zu quetschen. Rasch stülpte er die Schuhe von seinen Füßen, um nicht unnötig den Schlamm von draußen in der Wohnung zu verteilen. Die Tüten brachte er daraufhin in die Küche.
 

In der Wohnung an sich war es verdammt ruhig wie ihm nun auffiel. Folglich machte er sich auf die Suche des Eigentümers. Wie eigentlich bereits erwartet fand er diesen nicht in seinem Bett vor, da wo dieser hingehörte! Grummelnd schritt er zu dem Arbeitszimmer des Älteren wo er schließlich fündig wurde. Mit einer dampfenden Tasse saß der Orangehaarige hinter seinem Pc und tippte etwas ein.
 

„Pain verdammt noch mal geh ins Bett!“, fauchte er den gepiercten ohne weiteres an und erschreckte diesen damit. Noch nie hatte er gesehen wie der Leader erschrocken zusammenfuhr und ihn entgeistert anstarrte. Das Haar glänzte noch nass und die Nase war deutlich gerötet.
 

„Akuma?“
 

„Ne der Heilige Geist.“
 

„Was tust du hier? Ich dachte du wärst gegangen?“ Pain schien sichtlich irritiert zu sein wodurch Akuma sich ein schmales Grinsen nicht verkneifen konnte.
 

„Habe ich nicht gesagt das ich dafür sorge das du dich auskurierst? Ich war nur weg, um einige Sachen zu besorgen und wie ich sehe hast du meine Abwesenheit direkt genutzt, um genau das zu tun was du nicht tun sollst also geh jetzt gefälligst ins Bett damit dein Fieber sinkt!“
 

„Mir geht es gut.“, knurrte Pain verstimmt und erntete ein Augenverdrehen von Akuma.
 

„Schön dann macht es dir bestimmt nichts aus, wenn wir einmal Fieber messen.“, erklärte der Jüngere schlicht.
 

„Besitze kein Thermomete.“, erwiderte Pain und wandte seinen Blick erneut auf den Pc.
 

„Na man gut das ich eben in der Apotheke eins besorgt habe.“ Ehe sich der Orangehaarige versah wuselte Akuma bereits aus seinem Büro raus in die Küche nur um kurz darauf mit besagtem Thermometer vor ihm zu stehen und ihn auffordernd anzusehen. Wiederwillig tat er schließlich was der Jüngere von ihm wollte. Nur weil er sich ausgelaugt fühlte hatte er doch kein Fieber. Der Junge übertrieb genauso wie Konan.
 

„39,4°C.“, las Akuma vor kaum das das elendige Ding nach dem Messen gepiept hatte. „Ins Bett Pain!“, setzte er dann hinterher woraufhin Pain schnaubte. Dann hatte er halt Fieber, na und? Das würde auch so wieder runter gehen. Den Albino ignorierend widmete er sich erneut seiner vorherigen Tätigkeit. Es gab zu viel das erledigt werden musste, zum Krank sein war keine Zeit.
 

Zum zweiten Mal an diesem Tag fuhr Pain erschrocken zusammen. Ohne es zu bemerken war Akuma hinter ihn getreten und strich mit einer Hand über seinen Nacken. Es war eine ungewohnte Berührung. Die Finger fühlten sich weich an und entspannten ihn irgendwie.
 

„Pain… kannst du bitte ins Bett gehen?“, murmelte der Jüngere nah hinter ihm. Seufzend sah er hinauf in die roten Opale die ihn so besorgt musterten. Wann würde der Junge aufhören ihn so anzusehen? Und wann hatte er überhaupt damit angefangen? Er musste den Zeitpunkt eindeutig verpasst haben in dem sich der Hass in den roten Augen veränderte.
 

Ohne es wirklich zu merken ließ er sich von Akuma hochziehen, stand auf und folgte dem Jüngeren ins Schlafzimmer wo er sich ohne weiteres erneut ins Bett verfrachten ließ. Vielleicht tat ihm eine Mütze voll schlaf ja gut und er konnte dann direkt weiterarbeiten? Wenn sein Hirn nicht mehr so ein Brei wäre würde er bestimmt schneller vorankommen.
 

Bevor er jedoch ins Traumland abdriften konnte verschwand Akuma hastig aus dem Raum nur um mit einem Glas Wasser und wie er bald erkannte mit Medikamenten zurück zu kommen. Erst hatte er sagen wollen das er diese nicht nehmen würde doch ein Blick reichte damit er ohne wiederrede die bittere Medizin schluckte und sich schließlich tief in die Kissen sinken ließ.
 

„Wie lange bleibst du hier…?“, murmelte Pain und sah zu Akuma der an der Bettkante saß und die Medikamente samt Glas auf dem leicht überfüllten Nachttisch abstellte.
 

„Bis du Gesund bist.“, antworte Akuma ihm prompt, ohne mit der Wimper zu zucken. „Und jetzt schlaf endlich.“, setzte er dann noch hinterher. Damit das Pain kurz darauf die Decke anhob und ihn auffordernd ansah hatte er jedoch nicht gerechnet. War das sein Ernst? „Du willst nicht wirklich das ich-“
 

„Halt die Klappe und komm her bevor ich es mir anders überlege.“, fauchte Pain gereizt zurück. Das Gerede dröhnte in seinem Kopf und auf einen Streit mit Akuma hatte er gerade keine Lust. Zufrieden sah er wie sich Akuma seines Pullovers entledigte, um anschließend zu ihm unter die Decke zu kommen.
 

„Nacht…“, hauchte Pain im zu und schloss die Augen. Nicht lange und er war bereits eingeschlummert. Einen Arm um den Stocksteifen Akuma gelegt.
 


 


 

*~*~*~*~*~*~*~*
 


 


 

Beinahe panisch durchwühlte er die Schubladen, riss hier und da etwas heraus, um einen Blick drauf zu werfen. Er wusste nicht wie oder woher sein Vater all diese Informationen hat sammeln können doch eines wusste er definitiv – es war erschreckend wie viel dieser wusste.
 

Bei seiner Suche fand er eine genauste Liste von Anhängern Jashins. Jeder noch so kleine Name schien auf dieser zu stehen. Eine Aufreihung von fehlgeschlagenen Experimenten sowie eine mit Namen jener die diese erfolgreich überstanden hatten. Woher er wusste das diejenigen auf dieser Liste erfolgreich waren? Nun sein eigener sowie der Akumas standen auf dieser ebenso der Greeds.
 

Was ihn jedoch so panisch hatte werden lassen war eine Akte über Akatsuki in der eindeutig stand das diese einen Maulwurf bei der Polizei hätten. Itachi könnte somit durch seinen Vater auffliegen sollte die falschen Leute an diese Akte gelangen.
 

Sobald er etwas in seinen Augen wichtiges Entdeckte schoss er Fotos davon, um es dann wieder an seinen Ursprungsort zu legen. Sein Vater dürfte nicht wissen das er hierherumschnüffelte. Hidan wollte sich gar nicht ausmalen was geschehen würde wenn sein Vater ihn erwischte.
 

Hastig überprüfte er ob alles so lag wie er es vorgefunden hatte.
 

Nachdem er sich sicher war das er den Raum so verlassen könnte eilte er in sein Zimmer wo er direkt die Nummer von Pain wählte. Doch selbst nach dem dritten Versuch ging dieser nicht dran weswegen er dann die Nummer von Kakuzu wählte. Für seinen Geschmack dauerte es viel zu lange bis der Ältere endlich den Anruf annahm.
 

„Was willst du?“, knurrte Kakuzu ihm schlecht gelaunt wie eh und je entgegen.
 

„Wir haben ein fucking Problem.“
 

„Was hast du jetzt schon wieder angestellt?“ Bei Kakuzus Worten verzog Hidan verstimmt das Gesicht. Natürlich dachte der Braunhaarige wie üblich er hätte irgendetwas angestellt. Warum sollte es immer seine Schuld sein, wenn etwas vorfiel?
 

„Ich hab Garnichts angestellt Geldsack sondern habe etwas wichtiges herausgefunden worum wir uns definitiv kümmern müssen.“
 

„Und wieso richtest du das nicht Pain aus?“, wollte Kakuzu wissen. So grimmig wie dieser klang musste er ihn wirklich gestört haben. War dieser gerade am Arbeiten?
 

„Der geht nicht dran.“
 

„Dann versuchs bei Konan. Ich habe keine Zeit.“, war das Letzte, dass Hidan sich anhören durfte ehe ein Tuten an sein Ohr drang. Fluchend warf er das Smartphone auf sein Bett. Wieso hatte der Sack nie Zeit, wenn er etwas wollte? Es schien stets nur nach der Nase des Älteren zu gehen.
 

„Fick dich Kuzu…“, fluchte Hidan verärgert griff dann jedoch nach seinem Handy, um es bei Konan zu versuchen.
 

„Hidan?“
 

„Hi Konan. Ich erreiche Pain nicht.“, erklärte er der Frau ohne Umschweife und erntete irritiert ein leichtes Lachen von Akatsukis einziger Dame.
 

„Den wirst du auch erst einmal nicht erreichen. Pain ist krank und ich habe deinen Bruder zum Aufpassen verdonnert. Wenn es sehr wichtig ist, versuch es bei ihm.“
 

„…Akuma und ich reden aktuell nicht miteinander…“, murmelte Hidan seufzend. Akuma war der Letzte, den er jetzt anrufen wollte, um diesen zu sagen das ihr Vater hinter ihrem Rücken Jashin sowie Akatsuki auszuspionieren schien.
 

„Wieso das denn?“, wollte Konan tatsächlich leicht neugierig von ihm wissen.
 

„Kisame.“, war sein einziges Wort der Erklärung. Von Konan kam ein nachdenklicher Laut.
 

„Innerhalb Akatsuki sollten keine Unstimmigkeiten herrschen Hidan.“ Kaum belehrte Konan ihn verdrehte Hidan seine Augen. Das brauchte er ja jetzt.
 

„Erzähl das mal Pain. Davon abgesehen muss ich nicht dabei zusehen wie sich einer an meinem Bruder vergreift.“
 

„Akuma ist noch jung Hidan. Jeder macht mal Fehler.“
 

„Warte mal, wieso ist es Akumas Fehler, wenn Kisame seine Finger nicht bei sich lassen kann?“ Hidans Stimme erhob sich leicht vor Verärgerung. Es war doch eindeutig das Kisame hierbei der Böse war und nicht sein Bruder. Der Haimann nutzt den Kummer des Albinos schamlos aus, nicht anders herum!
 

„Du müsstest selbst am besten wissen das die Menschen um euch herum nur schwerlich nein zu euch sagen können.“
 

„Okay weißt du was? Das ist mir zu dumm. Ich lass das jetzt nicht unserem Wesen in die Schuhe schieben das Kisame schlichtweg ein Arsch ist!“ Dieses Mal war es Hidan der einfach auflegte. Diese Diskussion würde eh zu nichts führen. Die Anschuldigungen von Konan waren einfach lächerlich. Wieso nahm sie Kisame überhaupt in Schutz? Der Hoshigaki hatte mit all dem überhaupt erst angefangen!
 


 


 

*~*~*~*~*~*~*~*
 


 


 

Lange hatte er es neben Akatsukis Leader nicht ausgehalten. Der Orangehaarige strahlte aufgrund seines Fiebers eine solche Hitze aus das Akuma selbst innerhalb kürzester Zeit begann zu schwitzen und spürte wie sein Shirt an seinem Rücken klebte. Sobald er sich sicher war das der Älter fest schlief kroch er direkt aus dem Bett, bemüht den anderen nicht zu wecken. Auf leisen Sohlen hatte er sich schließlich aus dem Schlafzimmer hinausgeschlichen.
 

Nun befand er sich seit einiger Zeit in der Küche des Leaders. Der Einkauf war verräumt, der Kühlschrank gefüllt. Nicht wissend was er hätte tun sollen solange er wartete das der Gepiercte genesen würde hatte Akuma schließlich angefangen den überfälligen Abwasch zu tätigen. Das sich dieses überhaupt stapelte verstand er nicht immerhin besaß Pain einen Geschirrspüler und der war doch leicht ein und ausgeräumt. Lediglich die Pfannen und Töpfe mit eingebrannten Essen, Fett oder in seinen Augen bereits wieder lebenden Inhalt weichte er vorher ein um sie anschließend zu schrubben.
 

Kaum war das Geschirr im Spüler restlos verschwunden brummte dieser ruhig vor sich hin. Beinahe erinnerte ihn das Surren und Brummen an das Schnurren eines Katers, was ihn kurz schmunzeln ließ. Um auch die letzten Überbleibsel der Geschirrstapel verschwinden zu lassen reinigte er die Spüle und jegliche Oberflächen gleich hinterher, bis alles schließlich einen angenehmen Glanz besaß.
 

Da seine Langeweile jedoch auch weiterhin befriedigt werden wollte begann er schließlich damit Staub zu wischen, die Vorräte zu sortieren und den Boden schlussendlich sogar zu Fegen und zu wischen nachdem er jeglichen Müll zur Tür gebracht hatte. Seit Jahren war es eine kleine Unart von ihm das er begann aufzuräumen, zu putzen sobald er große Langeweile besaß oder sich vor Dingen drücken wollte. Konnte an sich zwar nützlich sein war allerdings auch nervig da er sich so meist nicht konzentrieren konnte, wenn etwas wichtiges anstand da er zunächst jegliche Unordnung beseitigen musste.
 

Der Küche folgte der Flur und diesem schließlich das Wohnzimmer. Zwischen dem sortieren von Büchern und Filmen sowie dem Fegen und Wischen schaute er kurz nach Pain. Der Leader verweilte immer noch im Land der Träume weswegen sich Akuma rasch aus dem Schlafzimmer wieder verzog und weiter putzte. Da ihm dabei ziemlich warm wurde band er irgendwann seine Haare hoch und öffnete die Fenster, Lüftete so zusätzlich. Gerne hätte er die Musikanlage, die er unter einigen Bücher gefunden hatte, eingeschaltet fürchtete jedoch Pain so zu wecken.
 

Was wohl gar nicht mehr nötig wäre da er bereits im nächsten Moment ein Fluchen und poltern vernehmen konnte. Irritiert stellte er den Wischer, den er glücklicherweise in einer kleinen Abstellkammer gefunden hatte, ab und ging auf den Flur. Neugierig lugte Akuma ins Schlafzimmer. Zu seiner Verärgerung sah er das Pain nicht mehr im Bett lag, sondern draußen auf dem Balkon in zu dünnen und vermutlich durchschwitzten Sachen stand, ernsthaft eine qualmte. Das Fluchen und Gepolter führte Akuma darauf zurück das Pain einen Stapel Bücher umgeschmissen hatte. Innerlich hoffte er das dem Älteren eines davon auf den Zeh gedonnert ist.
 

Verärgert über die fehlende Rücksicht auf seine eigene Gesundheit riss Akuma die Tür zum Balkon auf und schnauzte direkt los: „Ich glaube du hast nicht mehr alle Tassen im Schrank!“ Dieses Mal zuckte Pain nicht im Geringsten zusammen. Sein Blick wanderte lediglich kurz gelangweilt zu ihm, sah ihn ausdruckslos an.
 

„Du bist ja immer noch hier.“, murmelte Pain mit einem genervten Ton und zog einmal kräftig an seinem Glimmstängel, pustete kurz darauf den Schadstoff in den dunklen Himmel. Akuma wusste nicht worüber er sich gerade am meisten aufregen sollte. Das Pain rauchte während er Krank war und oft genug am Husten war? Das dieser in verschwitzten Sachen und mit Fieber vor die Tür ging? Oder doch eher über die herablassende Art, die der Ältere ihm gerade an den Tag legte, obwohl er sich um ihn kümmerte. Sein Augenmerk glitt auf die nackten Füße Pains und fanden somit das nächste Ziel seiner Schimpftriade.
 

Ehe Akuma jedoch auch nur ein Wort hätte sagen können ließ Pain diesen schockiert erstarren. Eine Hand des Größeren war völlig unerwartet in seinen Nacken geglitten, zog ihn näher an die trainierte Brust. Zusätzlich hatte sich Pain leicht hinab gebeugt, war seinem Gesicht gefährlich nah gekommen. Aus weit aufgerissenen Opalen starrte Akuma Pain an. Was tat der Orangehaarige gerade? Er verstand dessen Handlung nicht im Geringsten. Nichts war in dem Blick zu erkennen, kalt wie eh und je funkelten die graulilanen Irden im entgegen.
 

„Was erhoffst du dir hierdurch?“ Gerade so drang die tiefe Stimme Pains an Akumas Ohren, übertünchte das Rauschen seines stark gepumpten Blutes fast jeden Laut von außerhalb. Eine Antwort gab er nicht. Warum auch? Er erhoffte sich schließlich nichts. Es war lediglich eine Art Gefallen, den er Konan und Deidara hier tat.
 

„Mh… ich glaube ich weiß es bereits.“ Blinzelnd sah Akuma dabei zu wie Pain das Ende des Glimmstängels erneut zwischen die Lippen nahm. Beinahe hätte er die neuen Worte Pains überhört da sich alles auf die Tätigkeit, der für ihn so verführerisch aussehendes Lippen fixierte.
 

„Lass mich dir eines sagen.“ Hustend und würgend kniff Akuma die Augen zusammen, Pain hatte ihm den Qualm absichtlich direkt ins Gesicht gepustet. Abwenden konnte er sich jedoch nicht da sich der Griff in seinem Nacken mit einem Mal verstärkt hatte, ihn zwang hinauf in die kalten Augen zu sehen.
 

„Das was du dir erhoffst wird niemals geschehen.“



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