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In the Shadows

von

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Kapitel 28

Das tiefe Knurren des Biestes riss sie zurück in die Wirklichkeit. Schockiert riss Akuma den Kopf herum, starrte durch die Scheibe nach draußen zu dem Biest, das es geschafft hatte, eine seiner gefesselten Pranken zu befreien und nach Kisame schlug. Fluchend hetzte Akuma durch die Tür, wollte dem Hünen helfen.
 

„Gott ich hasse Schusswaffen!“, fluchte eben dieser. Er schien zu versuchen den Wolf mit einem Gewehr, in dem wohl das Betäubungsmittel steckte von dem Sasori erzählt hatte, ruhig zu stellen allerdings schien etwas zu klemmen.
 

„Kisame pass auf!“, rief Akuma und riss den Hünen mit Hilfe seines eigenen Körpers hastig von den Beinen. Gerade rechtzeitig damit dieser nicht von der Pranke erwischt wurde. Ein Ziel traf diese jedoch und dies war der Rücken Akumas der unter den scharfen Krallen mühelos aufriss. Ein Schmerzerfüllter Schrei verließ seine Kehle und dennoch versuchte er sich zusammen zu reißen. Wütend fixierte er das Biest, richtete sich wankend wieder auf. Eine seltsame Atmosphäre schien von dem Jungen aus zu gehen als er auf das Biest zu wankte welches weiterhin zwar nichts sah aber erneut mit der Pfote ausschlug, Akuma dieses Mal um Haaresbreite verfehlte.
 

„Verdammt was tust du da? Geh dort weg!“, brüllte Kisame der sich inzwischen ebenfalls wieder aufgerappelt hatte. Es war schlichtweg waghalsig und dumm was der Junge da tat. Hinter sich hörte er wie die anderen Akatsuki ebenfalls etwas riefen, das absurde Szenario betrachteten.
 

Ein Klirren war zu vernehmen und im nächsten Moment brach eine weitere Kette aus seiner Verankerung, gab dem Wolf mehr Spielraum. Die auch direkt genutzt wurde. Während einer der Akatsuki sich noch rechtzeitig ducken konnte traf es Akuma unvorbereitet von der Seite, riss diesen erneut von den Füßen. Keuchend krachte der Albino gegen die Wand links von sich, rutschte blutspuckend an dem alten Gemäuer hinab.
 

„Verdammt gib mir das Gewehr!“, rief Pain, das Gesicht nun ebenfalls verborgen wie die anderen Akatsuki, zu Kisame der es ihm ohne weiteres zuwarf. Schnell war das Problem der Waffe gelöst und nachgeladen. Das Knurren des Biestes erfüllte auch weiterhin die Halle. So groß wie dieses war konnte Pain es zwar gar nicht verfehlen doch der Schuss schien das Biest nicht im Geringsten zu interessieren. Immer noch schlug es um sich, schüttelte seinen Kopf, um den Störenfried von seinen Augen und Schnauze fort zu bekommen. Ein weiterer Schuss durchschnitt die Luft doch immer noch schien das Monstrum nicht ruhiger zu werden. Es schien sogar noch wilder zu werden. Gezielt schlug es in die Richtung aus der Pain geschossen hatte. Nur knapp hatte dieser zurückweichen können. Das Vieh schien eindeutig heraushören zu können wo sie standen, roch sie vermutlich dazu auch noch. Wenn es wie der Albino sagte sich bei dem Biest tatsächlich um diesen Greed handelte wunderte es Pain nicht im Geringsten immerhin war es dieser gewesen der sie in ihrem alten Versteck hatte aufspüren können.
 

Kurz huschte Pains Augenmerk zu Akuma der sich an dem alten Gemäuer zurück auf die Beine zog, einen erneuten Schwall Blut spuckte. War der Junge eigentlich zu irgendetwas zu gebrauchen? Dafür das dieser ebenfalls ein Genexperiment wie der riesige Wolf sein sollte wies er absolut nichts Außergewöhnliches abgesehen von seiner Unsterblichkeit vor. Was brachte es einem Unsterblich zu sein, wenn man ansonsten nichts konnte? Der Junge war weinerlich, reizbar, unhöflich, respektlos und wusste zu allem Überfluss nicht wann er seine Finger bei sich lassen sollte.
 

„Will der denn gar nicht ruhig werden?!“, fluchte Kisame der inzwischen eine der herausgerissenen Ketten festhielt, sich gegen die Kraft des Wolfes stemmte. Seine Haut war von einem Schweißfilm bedeckt und die Atmung ging etwas schneller, war leicht außer Atem. Das Vieh dagegen schien nicht ansatzweise außer Atem zu sein, wies immer noch Unmengen an Kraft auf. Erneut warf dieses den Kopf wild umher, schlug dieses Mal mit der freien Pranke gegen eben diesen und zerrte an dem ungebetenen Material über Augen und Schnauze.
 

Schockiert sahen sie wie der große Stoff hinab rutschte, zu Boden segelte. Blutrote Augen huschten über die Anwesenden, untersetzt von einem finsteren Knurren. Womit die Akatsuki jedoch nicht rechneten war das das Biest plötzlich ruhiger wurde, einen gewissen Albino fixierte.
 

„Du bist so eine Dramaqueen Greed…“, murmelte eben dieser während er sich Blut von den Lippen wischte, den Blick seelenruhig erwiderte. Ein Rumsen hallte durch die Halle als sich das Biest auf sein Hinterteil fallen ließ. Die Ohren hingen hinab und irgendwie lag etwas Reumütiges in dem Blick des Biestes. Völlig aus dem Konzept gebracht ließ Pain die Waffe sinken genauso wie Kisame sich nicht mehr gegen die Kette stemmte. Hatte es sich gerade als nützlich erwiesen das der Zwerg hier war?
 

„Hättest du die Güte oder willst du weiterhin als Flohsack rumrennen?“, hakte Akuma nach und schritt hustend zu Pain der ihn wie üblich mit einem kalten Blick taxierte. Greed knurrte wütend legte sich dann allerdings auf alle Viere. Gebannt sahen die Akatsuki dabei zu wie der Wolf zu schrumpfen begann und schließlich immer menschlicher wurde. Die Ketten fielen klirrend zu Boden. Das Fell ließ einen leichten, deutlich helleren Flaum auf nackter Haut zurück. Große Pranken wichen Händen mit spitzen Nägeln und das verhängnisvolle Maul bildete sich zurück bis schmale Lippen die noch scharfen Zähne verbarg. Der Wolf hatte sich tatsächlich in einen jungen Mann verwandelt, der nun vor ihnen kauerte, seine Blöße bedeckte.
 

Um allen einen gefallen zu tun entledigte sich Akuma seiner geschundenen Jacke und reichte diese dem Schwarzhaarigen, welcher diese direkt umlegte um zumindest etwas weniger nackt vor den vielen Augen zu sitzen. Sein Blick huschte einige Male zu den umherstehenden Akatsuki blieb aber immer wieder an Akuma hängen. Etwas wie Erleichterung schien in seinen Augen aufzuleuchten sobald er die ebenso roten Akumas fixierte.
 

„Ich schätze die Männer hier haben einige Fragen an dich, besser du beantwortest diese und wage es dich nicht zu Lügen, das würden sie sofort bemerken.“, ermahnte Akuma den Jashinisten und kehrte diesem wankend den Rücken zu, offenbarte dem Schwarzhaarigen so den geschundenen Rücken. Sein Atmen ging abgehakt doch als er gesprochen hatte war seine Stimme ungewohnt fest und eisern sodass selbst Pain skeptisch eine Braue verzog. Kisame eilte derweil rasch an Akumas Seite, wollte diesen Stützen doch der Albino wimmelte ihn knurrend ab.
 

Kurz verfolgte Pain den Jungen noch mit seinen Augen, wandte sich dann den wichtigeren Dingen zu. In diesem Fall der junge Jashinist der zu seinen Füßen saß. Sasori und die anderen anwesenden Akatsuki schritten zu ihm, sahen ebenfalls auf den Jungen hinab. Feindselig funkelte der Typ ihnen entgegen, schien sich aufrichten zu wollen sah sich dann aber mit Pains Gewehr vor seiner Nase konfrontiert.
 

„Ich schätze in deinem jetzigen Zustand wirst du nicht all zu viel von dem Mittel hier drin vertragen. Besser ist also, wenn du keine unnötigen Bewegungen machst.“ Ein Schnauben kam von Greed, doch er blieb sitzen, verschränkte die Arme vor seiner Brust.
 

„Wo steckt der Rest von euch?“, forderte Pain zu wissen. Missbilligend sah Pain wie der Schwarzhaarige spöttisch eine Braue hochzog, die Tätowierung in seinem Gesicht dabei merkwürdig verzerrte.
 

„Seh ich so aus als würde ich euch das verraten? Sucht ruhig weiter während wir eure hübsche Stadt zerstören.“ Ein lautes Knacken durchschnitt die Halle. Keuchend hielt sich der Schwarzhaarige die geschundene Nase. Pain hatte ihm, ohne zu zögern das Ende des Gewehres ins Gesicht geknallt, ihm die Nase gebrochen. Blut sprudelte unter den Fingern hervor, besudelte den ohnehin schon verschmutzen Boden.
 

„Greed?“ Akuma drehte sich in der Tür zu dem kleinen Raum um, sah den Jashinisten mit einem höhnischen Grinsen an. „Antworte ihnen vernünftig oder ich erzähle Hidan von deinem Crush auf ihn.“ Die roten Augen weiteten sich schockiert während das Gesicht eine ähnliche Farbe annahm. Dieses Mal war es Pain der ein Schnauben von sich gab. Akuma verhielt sich in seinen Augen merkwürdig. Einen Moment lang war er der übliche hilflose Junge und im nächsten war er so anders, so als hätte ihn die Zeit in den Fängen der Jashinisten verändert, ja geradezu härter gemacht.
 

„Verdammt ich weiß nicht wo der Rest sich aktuell aufhält! Sie sind alle in der Stadt verteilt.“, knurrte der Jashinist schließlich missgestimmt. Murrend wischte er sich das Blut aus dem Gesicht.
 

„Er sagt die Wahrheit.“, kommentierte Sasori die Aussage woraufhin Pain sich leicht genervt über die Nasenwurzel fuhr. Da hatten sie es also geschafft einen dieser Verrückten einzufangen und alles was er bekam war ein: Weiß ich nicht? Das war wohl ein schlechter Scherz.
 

„Was ist mit eurem sogenannten Gott.“
 

„Jashin-sama ist außerhalb eurer Reichweite, nicht mal eure Spürnase wird ihn finden!“
 

„Also weißt du wo sich dieser befindet.“
 

„Pff hinführen werde ich euch garantiert nicht!“
 

„Nun ich kann dich auch einem gewissen Herrn überlassen, der noch eine Rechnung mit dir offen hat.“, meinte Pain schulterzuckend. Rasch hatte er erkannt das der Junge nicht gut auf Zetsu zu sprechen war. Kurz glitt sein Blick zu einem der vermummten Akatsuki. Sicherheitshalber verbargen sie ihre Gesichter. Zwar schien dem Jungen ihr Geruch bereits zu reichen aber sicher war sicher. Ausnahme bildete nur Kisame allerdings hatte dieser auch nicht gewusst was auf ihn zu kam.
 

„Mit dem habe wohl eher ich eine Rechnung zu begleichen Bastard!“ Vielsagend hob der Jüngere seinen Arm an. Pain hätte beinahe die Augen verdreht. Was hatten diese Jashinisten bloß mit ihrer vulgären und respektlosen Aussprache? War es denn so schwierig ein normales Gespräch zu führen? So normal wie es unter den gegebenen Umständen sein konnte.
 


 

Akuma war derweil erneut am Erste-Hilfe-Schrank und suchte etwas, um seine Wunden versorgen zu können. Es brannte wie Feuer und noch immer spürte er wie ihm das Blut den Rücken hinab tropfte. Grübelnd dachte Akuma derweil darüber nach was er von den anderen Gen-Experimenten wusste - das Wort behagte ihm immer noch nicht. Allein der Gedanke daran das man ihn womöglich aufgeschnitten hatte und an ihm herum dokterte verursachte eine Welle kalten Übels.
 

Greed war ein künstlicher Werwolf soviel stand bereits fest, genauso wie Hidan und er Sukkubus und Inkubus waren. Bei den verbliebenen Kindern Jashins sah das Thema schon anders aus. Die genaue Anzahl von gelungenen Experimenten kannte er nicht. Wer wusste schon ob sich noch welche in den anderen Ländern verbargen?
 

Ließ man Greed außer Acht waren laut seinem Wissensstand sieben weitere in der Stadt verteilt. Xanxus wäre wohl keine Gefahr mehr für sie somit blieben nur noch sechs. Tatsächlich hatte er jedoch wenig Ahnung was diese waren. Ursprünglich dachte er das der Bruder von Greed diesem ähnlich wäre aber dies hatte eben jener Werwolf verneint. Es gab keinen anderen der ein Werwolf war. Seine einzigen Indizien waren das Akkan sich von Blut magisch angezogen fühlte und Siesta gerne mit dem Feuer spielte. Der Rest war ihm ein noch größeres Rätsel.
 

Frustriert raufte er sich die Haare. Wieso hatte er nie gefragt was für Kräfte die anderen besaßen? Hatte es ihn ernsthaft so wenig interessiert? Sein Blick fiel durch die Scheibe auf den Akatsuki hinter dem er Kakuzu vermutete, huschte kurz zu Kisame. Die beiden stammen von Dämonen ab, von echten einst lebenden. Sie waren keine Experimente und trotzdem wussten sie auch nicht all zu viel.
 

„Kisame besorg dem Jungen und der Flohtöle neue Sachen.“, durchschnitt Pains kalte Stimme die Stille. Erschreckt fuhr Akuma zusammen und sah zu dem Leader, der im Türrahmen stand und zu den restlichen Akatsuki sah. Murrend verkniff sich der Hüne einen Kommentar dazu und verschwand ohne Pain auch nur angesehen zu haben. Gerade so konnte Akuma noch den bewusstlosen Greed ausmachen.
 

„Wie geht es nun weiter?“, wollte der Albino dann wissen, sah Pain auffordernd an.
 

„Sobald Kisame zurück ist wird sich Zetsu des Burschen annehmen. Mit Sasori wird er hoffentlich mehr aus diesem rausbekommen.“, erklärte Pain. Dann zu Akumas Verwunderung trat er näher an ihn heran. Irritiert zog er seine Augenbrauen in die Höhe, was kam denn jetzt?
 

„Setz dich da drauf.“, wies Pain ihn an und zeigte auf den Tisch, ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Neugierig wieso Pain dies von ihm verlangte folgte Akuma den Worten ohne Wiederrede und setzte sich auf die Tischplatte, ließ den Orangehaarigen keine Sekunde aus den Augen.
 

„Zieh das aus.“, forderte Pain, zeigte auf Akumas Oberteil und etwas wiederwillig folgte Akuma dem Befehl, zog sich das ramponierte Teil über den Kopf. Pain platzierte sich hinter Akuma, begutachtete den geschundenen Rücken. Es quoll immer noch Blut aus den Wunden und sie schienen bisher nicht heilen zu wollen. Also hatte der Flohsack nicht gelogen als er ihm eben sagte er solle sich um die Wunden Akumas kümmern, weil sie nicht so heilen würden wie normalerweise. Zumindest konnte er so die Nettigkeit des Jungen erwidern und diesen ebenfalls verarzten, würde ihm nichts mehr schulden.
 

Akuma zuckte zusammen als er die kalten Hände an seinem Rücken spürte. Es schmerzte höllisch. In der Sorge um die Akatsuki hatte er die Schmerzen aus seinem Kopf verbannt doch jetzt wo er mit Pain allein war brachen sie mit einer Macht über ihn ein die ihn erzittern ließ. Erschöpft ließ Akuma den Kopf samt Schultern hängen, ließ es unkommentiert das Pain sich seiner Verletzung annahm und den Rücken säuberte, die Wunden vernähte sodass diese schnell verheilt wären.
 

Erst als er spürte wie sich etwas auf seiner Schulter ablegte schreckte er auf. Ein Blick reichte, um das orange Haar zu erkennen. Nadel und Faden lagen längst an ihrem Ursprungs Ort.
 

„Müde…?“, hauchte Akuma zögerlich, hatte Angst Pain zu vergraulen. Zu seiner Verwunderung brummte dieser lediglich, seufzte dann tatsächlich und erhob den Kopf wieder. Keine Sekunde zu spät, wie es Akuma schien denn im nächsten Moment hörte man bereits wie Kisame zurückgekehrt war, mit Sasori redete.
 

Kurz darauf trug Akuma ein neues Oberteil sowie eine Jacke von Kisame die ihm viel zu groß war. Auch Greed war eingekleidet worden und wenig später hatte Zetsu, der tatsächlich einer der vermummten Akatsuki gewesen war sich Greed angenommen. Statt eines Tobsuchtanfalls war Greed merkwürdig ruhig geworden, hatte den grünhaarigen Mann keinen Moment aus den Augen gelassen.
 

Ihre Wege trennten sich somit. Zetsu und Sasori verschwanden mit Greed, die übrigen Akatsuki bei denen es sich um Itachi und Kakuzu gehandelt hatte fuhren heim und Kisame führte Akuma zurück zum Wagen während Pain an ihnen vorbei zu seiner Maschine schritt. Kurz erinnerte Akuma sich an seinen Vater wie dieser Hidan anbrüllte, weil er mit dem Motorrad zu dieser Jahreszeit noch fuhr. Ein Kommentar lag ihm auf den Lippen, wollte aber nicht herauskommen.
 

Seufzend stieg er in Kisames Wagen. Doch er wurde das Gefühl nicht los das er als Kisame heim fuhr dadurch am falschen Ort wäre. Noch immer spürte er den letzten Blick Pains auf sich liegen und diese Kälte, die seitdem von ihm besitz nahm. Etwas schien ihn von innen zu zerfressen.
 


 


 

*~*~*~*~*~*~*~*
 


 

Hidan und Akuma gingen sich die nachfolgenden Tage andauernd aus dem Weg. Ständig verschwand einer von ihnen wodurch sich der andere dann mit ihrem Vater konfrontiert sah, der wissen wollte, wo sein jeweiliger Sohn verblieben sei immerhin stand Weihnachten vor der Tür.
 

Etwas das Akuma selbst sauer aufstieß. Seit Jahren hatte er keine Feiertage mehr gefeiert – nicht zu Letzt, weil es gegen ihren Glauben ging. An sich war der Heiligabend bzw. die ganze Scharade namens Weihnachten nur ein kommerzieller Tag, der die Menschen dazu bewegen sollte Unmengen an Geld auszugeben. Die geheuchelte Liebe, die dann überall in der Luft lag, brachte ihn jedes Mal gefühlt zum Kotzen und er war beinahe froh das er in all den vergangenen Jahren niemanden gehabt hatte mit dem man diesen Tag hätte verbringen müssen. Nur leider war da nun sein Vater, der anscheinend einen Narren an all den Festivitäten gefunden hatte seit er selbst aus der Sekte Jashins verschwunden war.
 

Das komplette Haus war unter Lichterketten versteckt und kitschige Dekoration stand an den unnötigsten Orten. Als er sogar ein Weihnachtszwerg über der Kloschüssel aufgefunden hatte, hätte er diesen am liebsten direkt mit hinuntergespült. Hidan hatte sich bereits lautstark bei ihrem Vater beschwert und zumindest einen Teil der Dekoration verschwinden lassen. Von Deidara wusste er das sie letztes Jahr Feuerwerkskörper an einigen befestigt hatten, um die Haufen von Deko los zu werden. Beinahe hätte er bei der Vorstellung gelacht ohne Hidan der die Geschichte zusätzlich ausschmückte war es jedoch weit weniger witzig.
 

Seufzend schob er den Schnee vor sich her. Er war ernsthaft zum Schneeschippen verdonnert worden, musste ab und zu die neugierigen Nachbarn grüßen, schöne Feiertage wünschen und sobald diese erkannten das es sich bei ihm nicht um Hidan handelte erst einmal ihre Familien Geschichte erklären. Am meisten nervten ihn die alten Leute, die nicht aufhören wollten, ihn mit Fragen zu durchlöchern – seine Familie erzählte wohl nichts – und die kleinen Kinder, die sich Schneeballschlachten lieferten, ihn wie zufällig andauernd trafen.
 

„Akuma?“, rief ihn der blonde Akatsuki der gerade die freigekehrte Auffahrt hinauf schritt, eingemummelt in dicken Wintersachen aufgrund der momentanen Kälte und Schneemassen.
 

„Sag mir bitte das du mich aus dieser Hölle befreien willst!“ Hoffnungsvoll sah der Albino den Akatsuki an, dachte nicht einmal daran zu Fragen warum dieser überhaupt hier auftauchte.
 

„Du redest schon wie Hidan, un. Der beschwert sich auch jedes Jahr.“, lachte Deidara und blieb vor dem beinahe gleichgroßen Jungen stehen. „Tatsächlich bin ich hier um zu Fragen ob du anstelle von Hidan mich in die Stadt begleiten willst hmm. Danna hat keine Zeit da er euer Wölfchen analysiert und Hidan hat keinen Bock.“
 

„Dei du triffst mich zu tiefst! Ich bin nicht deine erste Wahl gewesen? Wie kannst du nur.“, antwortete Akuma theatralisch, fasste sich an die Brust und lachte kurz auf. „Nichts Neues bei ihm oder…?“ Deidara schüttelte den Kopf, sah Akuma ernst an.
 

„Sasori meinte bei unserem Treffen, das er schweigt wie ein Grab egal was Zetsu mit diesem anstellt.“
 

„Vielleicht sollte ich mit ihm reden…“, murmelte Akuma daraufhin. Das Lachen war ihm vergangen. Es wurmte ihn das Greed nichts sagte. Wäre er selbst nur immer noch in den Reihen Jashins, dann hätte er nachhaken können wo sie alle waren, was sie vorhatten. So war er allerdings schlichtweg nutzlos wie immer, was ihn wütend stimmte. Er wollte nicht nutzlos sein!
 

„Das würde nichts ändern un.“ Deidara knuffte ihm in die Seite und grinste leicht. „Na komm wir tun uns den Weihnachtsbummel an, der wird dich schon ordentlich ablenken!“ Etwas wiederstrebend gab Akuma nach. Er hasste Weihnachten und Co auch weiterhin aber ihm war für den Moment jede Ablenkung willkommen.
 


 


 

*~*~*~*~*~*~*~*
 


 


 

Leicht genervt trottete Akuma neben Deidara her. Die Stadt war für seinen Geschmack viel zu voll. Überall tummelten sich Leute, die versuchten natürlich auf den letzten Drücker noch Geschenke zu besorgen, anstatt dies rechtzeitig zu tun. Ständig rannte jemand gegen ihn, trat ihm auf die Füße oder in einem Fall bekam er sogar einen Ellenbogen ins Gesicht. Immer noch darüber verärgert rieb Akuma sich die geschundene Wange. Wieso hatte er doch gleich das hier dem Schneeschippen vorgezogen?
 

Deidara war inzwischen vollbeladen mit einigen Tüten, in denen sich einige Geschenke tummelten. Unteranderem eines für Hidan. Eigentlich hatte Akuma nie erwartet das sich die Akatsuki womöglich gegenseitig etwas schenken immerhin waren diese keine Freunde oder gar Familie wie ihm Pain ja bereits des Öfteren eingetrichtert hatte. Auf seine Frage hin hatte Deidara ihm dies jedoch schlicht erklärt.
 

„Seit Hidan, Tobi und ich auf dieselbe Schule gehen sind wir halt schon irgendwie Freunde geworden, un. Danna bekommt etwas da er vor Jahren selbst damit anfing – Ich weiß bis heute nicht was ihn damals geritten hat, hmm.“ ‚Augenscheinlich du…‘, hatte sich Akuma zuerst gedacht erinnerte sich dann allerdings daran das Deidara keinerlei Interesse an Männern hegte, egal wie feminin er auf einen wirkte und viele dies anscheinend von ihm erwarteten. Wobei er ja nicht wusste wie das bei Sasori aussah.
 

Es bekamen nicht alle Akatsuki ein Geschenk. Irgendwie hätte er sich auch nicht vorstellen können wie z.B. jemand wie Kakuzu oder gar Zetsu auf Geschenke Bummel ging. Kisame vielleicht noch und bestimmt besorgte Konan etwas für Pain. Pain…
 

Akuma ließ den Kopf hängen. In einem Geschäft wo Deidara auf der Suche nach einem passenden Geschenk war hatte er zufällig etwas entdeckt das ihn irgendwie an Pain erinnerte. Einen Moment lang hatte er tatsächlich kaufen wollen was da so schön vor seiner Nase glitzerte, dann fiel ihm jedoch wieder ein das Pain ja eigentlich nichts von ihm wissen wollte.
 

Aber wieso hatte dieser dann nach Greeds Angriff seinen Rücken versorgt und einen Momentlang seinen Kopf auf seiner Schulter abgelegt?
 

„Akuma wartest du mal eben hier?“ Deidara riss ihn aus seinen Gedanken. Irritiert nickte er, trat etwas an die Seite und wartete darauf das Deidara zurückkäme. Wärme suchend vergrub er seine Nase tiefer in seinem Schal. So lange draußen zu sein ließ einen ziemlich frieren, egal in wie viel Läden sie sich tummelten.
 

Ein kurzes Seufzen verließ seine Kehle. Eigentlich genoss er es im Grunde ja wie jeder normale Junge in seinem Alter einen Bummel zu tätigen allerdings war es schlichtweg wenig zu genießen, wenn man stets die Gefahren im Hinterkopf hatte - Ihm könnte ein Jashinist auflauern und erneut antun was sie ihm zuletzt angetan hatten. Die Akatsukis könnten wieder angegriffen werden, genauso verletzt werden wie Kisame oder schlimmer.
 

Wäre ihr Vater damals nur rechtzeitig mit ihrer Mutter geflohen, dann hätten Hidan und er ganz normal aufwachsen können, hätten nicht durchlebt was sie nun alles durchmachten. Allerdings hätten sie die Akatsuki dann auch niemals kennen gelernt. Hidan wäre niemals auf Kakuzu getroffen und er schien diesen Typen wirklich leiden zu können - Merkwürdigerweise. Er selbst hätte Pain nie getroffen. Wobei das vermutlich besser gewesen wäre. Allen voran wären Jashin und seine Anhänger dann jetzt nicht in der Stadt. Niemand würde Akatsuki in Frage stellen. Alle von ihnen wären nicht in Gefahr.
 

„Wenn Blicke töten könnten…“ Komplett aus dem Konzept gebracht riss Akuma die Augen weit auf und wirbelte herum. Diese Stimme würde er unter tausenden wiedererkennen! Diese Augen würden immer in seinem Kopf sein.
 

„W-Was… was machst du denn hier?“, rief er völlig schockiert darüber ausgerechnet ihn in solch einer Alltags Situation anzutreffen. Mit einer gehobenen Augenbraue sah kein anderer als Pain selbst auf ihn hinab. In seinem Haar hatten sich einige Schneeflocken verfangen, brachten das orange Haar so zum Glitzern. Ein Dicker Schal verbarg Pains untere Gesichtshälfte, vermutlich versuchte er so gegen die Kälte des Metalls in seinem Körper anzukommen. Auch der Rest von Pain war augenscheinlich ungewohnt dick eingepackt und an der Stirn prangte immer noch die vernähte Wunde.
 

„Vermutlich dasselbe wie du mit Deidara.“, antwortete Pain ihm in üblich monotoner Art.
 

„Woher?“ Irgendwie fühlte er sich ertappt. Wie lange schien Pain sie bereits beobachtet zu haben? Als Antwort bekam er lediglich ein Schulterzucken. Kritisch verengte Akuma seine Augen. Irgendetwas stimmte hier doch nicht! Wieso kam Deidara nicht wieder und warum wirkte Pain so merkwürdig unruhig? Das Gesicht des Oranghaarigen genauer betrachtend fiel ihm auf das es leicht gerötet war und die Augen wirkten tatsächlich etwas glasig. Als Pain sich im nächsten Moment abwand, um ein Husten zu verbergen löste sich zumindest ein Rätsel für ihn. Pain wollte nicht das er bemerkte das er eindeutig krank war! Daher die Unruhe.
 

„Du solltest ins Bett und dich auskurieren.“, kommentierte er den Hustenanfall des Älteren der leicht ertappt dreinsah.
 

„Ich weiß nicht was du meinst.“, wiedersprach Pain ihm auch direkt und zog seinen Schal höher über seine Nase, verbarg die Rötung. Akuma schnaubte abfällig und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Verarschen konnte er sich auch allein. Jeder sah doch das es Pain nicht gut ging. Wieso war dieser bei solch einem Wetter überhaupt draußen, anstatt im Bett zu liegen, sich auszukurieren? Bestimmt hatte er vor kurzem auch noch gearbeitet.
 

Grummelnd schwiegen Beide sich an. Pain machte keine Anstalten weiter zu gehen und mit jeder Minute, die verstrich, in der Deidara nicht zurückkam, fragte sich Akuma immer mehr was der Leader noch hier wollte. Als dieser schließlich ein lautstarkes Niesen von sich gab, welches sogar einige Passanten erschrocken zusammen fuhren ließ platzte dem Albino der Kragen.
 

„Verdammte Axt Pain was willst du noch hier? Geh heim!“, fauchte er den Leader wütend an.
 

„Ich gehe sobald Konan zurück ist.“, knurrte Pain sichtlich verärgert. Anscheinend ging ihm das ewige Warten auf die Nerven. Tatsächlich standen sich bereits fast eine halbe Stunde zwischen den Ständen des Weihnachtsmarktes und warteten auf ihre Begleiter. Akumas Handy meldete sich zu Wort. Ehe sein Anrufer auch nur etwas sagen konnte fauchte er bereits in den Hörer.
 

„WO zum Teufel bist du?! Beweg dein Hintern hierher!“
 

Der blonde Akatsuki lachte am anderen Ende und das Einzige was dieser sagte bevor er bereits wieder auflegte war: „Sorry mir ist etwas dazwischen gekommen un. Sei doch so lieb und kümmere dich um den Leader, ja? Richte ihm von Konan schöne Grüße aus. Sein Gefährt bekommt er wieder sobald er Gesund ist. Pains Adresse bekommst du gleich von Konan hm.“
 

Verdattert starrte Akuma auf sein Mobiltelefon das kurze Zeit später tatsächlich eine Nachricht von einer ihm unbekannten Nummer empfing. Nach kurzem lesen war klar das es sich um besagte Nachricht von Konan handelte. Hatten die Beiden ihn gerade tatsächlich zum Babysitter deklariert?
 

„Bist du ernsthaft Motorrad gefahren bei all dem Schnee und Eis auf der Straße während du eindeutig eine Grippe hast?“, knurrte er gereizt zu dem Orangehaarigen der ihn nicht wirklich beachtete. „Bist du irgendwie lebensmüde?“ Wütend drehte Akuma sich zu dem Älteren um, blitzte ihn aus seinen roten Opalen an.
 

„Ich werde dich jetzt nach Hause bringen wo du dich dann gefälligst in dein Bett legst!“
 

„Ein Teufel wirst du tun und erteil mir keine Befehle.“, murrte Pain, hustete kurz darauf erneut.
 

„Oh doch ich werde. Konan hat mir bereits geschrieben wo ich dich hinbringen soll und ich soll dir ausrichten das du dein Motorrad erst wiedersiehst, wenn du gesund bist.“ Ohne auf Pains wiederrede zu achten, die sowieso in weiteren Husten unterging, packte Akuma das Handgelenk des Älteren und zog diesen hinter sich her Richtung nächstgelegener Bahnstation. Währenddessen stellte er auf seinem Handy das Navi ein, um zu Pain finden zu können. Glücklicherweise wären es nur drei Stationen mit der Bahn und nicht viel Fußweg. Pain hinter ihm schien sich auch nicht mehr sonderlich zu sträuben, folgte ihm beinahe brav.
 

Erst bei der Bahnstation wo sie warten mussten ließ Akuma den Älteren los, um Deidara eine Nachricht zu pfeffern was der Blödsinn eigentlich sollte, ihn anscheinend absichtlich mit Pain allein zu lassen. Hatten der blonde Akatsuki und Konan das womöglich von vornherein geplant gehabt? Nach der Nachricht für den Blonden schrieb er seinem Vater das es eventuell spät werden könnte. Pain stand derweil ruhig neben ihm, vergrub seine Hände in den Jackentaschen.
 

In der Bahn machten sich die Beiden gar nicht erst die Mühe einen Platz zu suchen, in nicht einmal fünf Minuten würden sie sowieso wieder aussteigen. Einige Male war von Pain ein Husten zu hören sowie leichtes Schniefen. Trotzdem versuchte der Ältere partout sich nicht anmerken zu lassen wie schlecht es ihm wirklich ging. Ihm war einen Momentlang heiß und im nächsten Moment bereits eisigkalt. Sein Schädel dröhnte, zudem verschwamm seine Sicht ab und zu. Er hasste den Winter. Jedes Jahr aufs Neue fing er sich eine Grippe ein sobald die Temperaturen weiter runter gingen und die Metallstäbe in seinem Körper zu Eiszapfen verwandelte.
 

Pain bekam gar nicht mit wie sie die gewünschte Bahnstation erreichten. Er wusste ja nicht einmal welche die Richtige war immerhin fuhr er sonst nie Bahn. Erst als Akuma ihn erneut hinter sich herzog verstand er das sie gerade die Bahnstation bei ihm um die Ecke verließen. Als der Albino vor ihm sich fragend umsah übernahm er dieses Mal die Führung, ergriff dieses Mal Akumas Handgelenk, um ihn hinterherzuziehen.
 

Zwei Straßen weiter erreichten sie bereits den Wohnblock in dem Pain lebte. Bereits von außen sah dieser meilenweit besser aus als der in dem Akuma bis vor kurzem hauste. Eigentlich hatte er nicht gewollt, dass der Junge wusste wo er lebte aber das hatte Konan ja gekonnt ignoriert. Aus seiner Jackentasche zog er seine Schlüssel hervor während er den gepflasterten Weg zur Haustür hinauf schritt. Akuma hatte er bereits wieder losgelassen.
 

Bei der Tür angelangt sah er auf den Kleineren hinab der immer noch an seiner Seite klebte. Was wollte er denn noch? Er war jetzt doch wie gefordert zuhause.
 

„Du kannst dann gehen.“, murmelte er daher mit kratziger Stimme und schloss die erste Tür auf.
 

„Damit du dich gleich wieder in Arbeit hineinstürzt? Auf gar keinen Fall. Ich werde dafür sorgen das du dich gefälligst ausruhst.“, knurrte Akuma verärgert zurück und schob sich an Pain vorbei blieb im Treppenhaus allerdings direkt wieder stehen da er absolut gar keinen Plan hatte in welchem Stockwerk Pain eigentlich lebte. Kraftlos erklomm Pain die Treppe bis hin zu seiner Wohnung, dicht gefolgt von dem Albino. Er wiedersprach dem Jungen gar nicht erst. Vermutlich würde es besser sein, wenn er ausnahmsweise auf diesen hörte.
 

In der Wohnung traf Akuma beinahe der Schlag. Diese Unordnung war nicht zu fassen. Wie konnte man denn so leben? Kopfschüttelnd streifte er seine Schuhe ab und hing seine Jacke an Pains Garderobe. Pain lehnte derweil an der Wand, hustete mehrere Male.
 

„Pain?“, sprach Akuma ihn zögerlich an. Keine Reaktion.
 

„Pain!“ Hastig rannte er auf den Orangehaarigen zu, stützte ihn gerade noch rechtzeitig ab. Der Ältere schien kaum noch da zu sein und Akuma hatte immer mehr Mühe diesen aufrecht zu halten. Lediglich eine Hand an dessen Stirn reichte um zu erkennen wie schlecht es dem Leader eigentlich ging.
 

„Verdammt du glühst ja!“



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