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Ocarina of Time

von

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Unterwegs in der hylianischen Steppe

Als Link durch die letzten Baumreihen hindurch seinen ersten Schritt auf die hylianische Steppe tat, verschlug es ihm beinah den Atem.

Vor ihm breitete sich weites Grasland wie ein dicker, grüner Teppich aus, vereinzelte Bäume schossen majestätisch in die Höhe und über ihm erstreckte sich ein endlos erscheinender, tiefblauer Himmel, über den fluffige Wolken trieben.

Mit großen, staunenden Augen ließ er seinen Blick über den Horizont gleiten. In breiten, goldenen Bahnen schickte die Sonne ihre Strahlen über die endlos wirkende Ebene. „Wow, das ist ja riesig!“

Langsam trat er aus dem Schatten der Bäume heraus und genoss die prickelnde Wärme der Frühlingssonne auf seiner Haut. Er schloss die Augen und sog die duftgeschwängerte Luft tief ein. Es war als würde sich plötzlich ein fehlendes Puzzlestück einfügen und er fühlte sich auf einmal so wohl wie noch nie in seinem Leben.

Er fühlte sich zuhause.

Er holte noch einmal tief Luft und schaute Navi, die ähnlich überwältigt wirkte, verträumt an. „Es ist wunderschön hier.“ „Ja, da hast du Recht. Aber wir sollten uns trotzdem beeilen, damit wir die Stadt noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen.“ Link nickte und machte sich auf den Weg, die heimischen Wälder hinter sich zu lassen.

Mit entschlossenen Schritten marschierte er den leicht bergigen Weg entlang, als er plötzlich ein lautes Rascheln in einem Baum neben ihm hörte. Erschrocken drehte er sich um und zog instinktiv sein Schwert.

„Du bist also der junge Held, der die Spinnenkönigin Gohma besiegt hat“, stellte eine tiefe, überraschend angenehm klingende Stimme fest. Als Link ihren Ursprung entdeckte, machte der Junge einen Satz nach hinten.

Eine sprechende Eule?!

Link klappte der Mund auf und er ließ beinah seine Waffe fallen, während er zur Baumkrone hochstarrte.

„Du bist tatsächlich sehr jung, vielleicht zu jung... Aber das werden wir noch sehen. Begib dich jetzt zum Schloss. Die Prinzessin wartet sehnsüchtig auf deine Hilfe.“ Mit diesem Worten schwang sich die gigantische Eule in die Lüfte und entfernte sich mit lauten Flügelschlägen.

Link blieb mit noch immer offen stehendem Mund zurück und blickte dem Vogel hinterher.

„Was war das?“, fragte er Navi schließlich, als er seine Stimme endlich wiedergefunden hatte. „Ich weiß es nicht genau. Aber wenn ich mich recht erinnere, erzählte der Deku-Baum mal von der Eule des Rauru.“

„Rauru?“ „Einer der sieben Weisen, die einst den Zugang zum Heiligen Reich versiegelten. Als Heiliges Reich bezeichnet man den Ort, an dem das Triforce aufbewahrt wird. Niemand weiß, wo es ist, und nur wenige Auserwählte wissen, wo sich der Zugang befindet.“

Ein letztes Mal warf Link einen Blick in die Richtung, in die das riesige Federvieh verschwunden war und setzte dann seinen Weg fort.
 

In der Ferne zeichneten sich die hellen Stadtmauern Hyrules gegen die langsam einsetzende Dämmerung ab, doch lange bevor Link und seine Begleiterin das Stadttor erreichten, hatte sich bereits Nacht über die hylianische Steppe gesenkt. Die beiden Wanderer suchten Schutz unter einer stämmigen Eiche, deren ausladenden Äste wie ein Dach gegen Regen wirkten.

Link lehnte sich gegen den Baumstamm, zog seine Stiefel aus und massierte sich die Füße, während Navi sich in seiner abgesetzten Mütze einrollte. Mit einem herzhaften Gähnen legte auch Link sich hin und zog die Beine an, um zumindest ein klein wenig Schutz gegen die Kälte zu haben, die mit Einsetzen der Nacht Einzug hielt.

Er war schon in das Land der Träume abgedriftet und schnarchte leise, als ein unheimliches Klappern ihn aufschrecken ließ. Mit einem Ruck setzte er sich auf und tastete in der Dunkelheit nach seinem Schwert, während das Geräusch immer näher kam.

Plötzlich trat eine Gestalt aus dem Schatten des Baumes heraus und beäugte Link, dem sich ein Schrei die Kehle hochdrückte, aus glühendroten Augen. Das wandelnde Gerippe schimmerte im fahlen Mondlicht in einem hellen Weiß, das seine Erscheinung noch unheimlicher machte.

Panisch riss Link Stiefel und Mütze an sich und zückte sein Schwert, während die überraschte Navi missbilligend quiekte, als sie gegen den Zeh eines weiteren Skeletts rollte. Schnell schoss sie auf Link zu, der auf die Füße sprang, den Rücken gegen den breiten Baumstamm presste und das Schwert abwehrend vor sich hielt.

Mit wenigen harten Schwertstreichen waren die ersten Angreifer niedergestreckt, doch die nächsten Knochengerüste rückten schon an.

„Ich befürchte, das hat keinen Sinn, Link“, murmelte Navi, während sie die nicht enden wollende Angreiferflut beobachtete.

„Was schlägst du vor?“, keuchte der Junge, dem die Anstrengungen des zurückliegenden Tages deutlich ins Gesicht geschrieben waren.

„Nimm die Beine in die Hand und renn!“ „Toller Plan...“

Navi zuckte mit den Schultern und flog los Richtung Hyrule-Stadt. Mit einem wilden Kampfschrei schlug sich Link eine Schneise durch die Skelettreihen und rannte seiner Fee hinterher, während die ersten Sonnenstrahlen im Morgentau glitzerten.

Laut klappernd verfolgten die Gerippe die beiden Fliehenden und Links Beine wurden vor Erschöpfung bleiern und schwer. Er begann zu straucheln und zu stolpern und stürzte in den Staub, gerade als sich ein besonders großer Angreifer auf ihn stürzen wollte.

Instinktiv riss er seine Klinge hoch, doch er durchschnitt nur die Luft.

Resigniert kniff er die Augen zusammen und machte sich auf die Schmerzen gefasst, aber es passierte nichts.

Ängstlich hob er die Lider und riss überrascht die Augen auf. Das Morgenlicht hatte das Skelett erreicht und ließ es langsam zu Staub zerfallen.

Link setzte sich auf und atmete vor Erleichterung tief durch. Navi ließ sich vor ihm auf den staubigen Boden nieder und deutete hinter ihn. „Dieser nächtliche Besuch mag unangenehm gewesen sein, aber er hat uns unglaublich voran gebracht.“

Link drehte sich um und zuckte angesichts der Stadtmauern aus seinem Traum unwillkürlich zusammen. Laut krachend wurde gerade die Zugbrücke herabgelassen.

Navi setzte sich auf Links Schulter und strahlte ihn an. „Auf, auf! Lass uns Hyrule erkunden. Vielleicht haben wir ja Glück und finden eine Gaststätte, in der wir noch ein wenig schlafen und frühstücken können.“



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