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Ocarina of Time

von

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Prolog

Blitze zuckten über den tiefschwarzen Horizont und der Regen peitschte über die weite Ebene. Der Himmel war so stark mit Wolken verhangen, dass kein einziger Stern zu sehen war. Sämtliche Bauern der Umgebung hatten ihr Vieh in die sicheren Ställe gebracht und auch die wildlebenden Tiere hatten Schutz im Unterholz gesucht. Kein Lebewesen wagte sich freiwillig in diesen Sturm hinaus – und trotzdem stemmte sich ein etwa zehnjähriger Junge mit aller Kraft gegen Wind und Wasser.

Trotzig bot er den Elementen die Stirn und kämpfte sich mühselig Richtung Hyrule-Stadt. Ein gleißender Blitz erhellte für einige Sekunden die Ebene und wurde fast augenblicklich von einem krachenden Donnergrollen abgelöst. Der Junge schlang sich die Arme um die Brust und zwang sich tapfer weiter vorwärts. Die sintflutartigen Regenfälle hatten das Erdreich inzwischen so aufgeweicht, dass die kniehohen Lederstiefel des Jungen beinah vollständig in den Schlamm einsanken.

Eine Windböe fegte über das Land und riss dem einsamen Wanderer seine lange, grüne Mütze, deren Zipfel ihm fast bis in den Rücken reichte, vom Kopf. Leise fluchend eilte der Junge so schnell wie es der Schlamm unter seinen Füßen zuließ seiner Kopfbedeckung hinterher, die sich glücklicherweise in den Zweigen eines Baumes verfing.

Mit einem grimmigen Blick auf die weißen Türme Schloss Hyrules, das hinter der prächtigen Stadt mit den mächtigen Mauern aufragte, setzte er seine völlig durchnässte Mütze wieder auf. Seine braunen Haare, die mit feinen blonden Strähnen durchzogen waren, hingen ihm ins Gesicht und waren ebenso nass als wäre er in den in der Nähe fließenden Fluss gesprungen. Eine weitere Windböe streifte den Jungen und ließ ihn frösteln. Der Stoff seiner grünen Tunika, die ihm bis zu den Kniekehlen reichte, hatte sich mit Regenwasser vollgesogen und bot keinen Schutz mehr vor der beißenden Kälte des Windes. Seufzend setzte der Junge sich wieder in Bewegung.

Nur noch ein paar hundert Meter... Er sprach sich selbst Mut zu, während der Sturm um ihn herum immer wilder tobte. Dabei wusste er nicht einmal, was er in Hyrule-Stadt wollte. Er spürte nur den beinah magischen Sog, der an ihm zerrte. Er musste dorthin. Warum würde er noch erfahren.

Es waren nur noch wenige Meter bis zu den schützenden Mauern der Stadt, als der Junge bemerkte, dass die Zugbrücke hochgezogen war. Frustriert blieb er stehen und blickte missmutig an den hohen Mauern hinauf. Regenwasser tropfte ihm aus Haaren und Kleidung und er fror bitterlich. Gerade als er noch überlegte, wie er nun in die Stadt gelangen sollte, wurde die Zugbrücke krachend heruntergelassen und ein strahlendweißer Schimmel jagte über die Bretter. Mit einem beherzten Sprung hechtete der Junge aus dem Weg. Erstaunlich elegant rollte er sich auf dem schlammigen Untergrund ab und blickte irritiert den beiden Reitern hinterher.
 

Eine junge Frau mit kurzem, weißblondem Haar hielt die Zügel des edel aufgezäumten Pferdes in den Händen. Ihr schimmernder, silberner Brustpanzer blitzte im Mondlicht, doch durch ihre kurzen nachtblauen Hosen und ihren langen, dunklen Umhang wurde sie beinah von der Finsternis verschluckt. Vor ihr saß ein ängstlich blickendes Mädchen, das seine Hände in die lange Mähne des galoppierenden Pferdes krallte.

Als sein Blick auf den Jungen fiel, schien in seinen Augen Erkennen aufzuflackern und es wandte den Kopf, um den Jungen nicht aus den Augen zu verlieren. Es sah ihn so eindringlich an, dass der Junge den Blick nicht von den großen, blauen Augen wenden konnte. Der Junge spürte, dass dieses Mädchen ihm etwas mitteilen wollte, doch er konnte sich keinen Reim darauf machen – schließlich kannte er es doch gar nicht!

Er war verwirrt und irritiert.

Die Reiter waren schon längst hinter dem nächsten Hügel verschwunden, doch er starrte ihnen trotz des Unwetters, das mit ungebrochener Intensität tobte, noch immer hinterher.

Warum hatte dieses Mädchen ihn so eindringlich angesehen?

Und vor was hatte es solche Angst?

Plötzlich riss ihn ein Schnauben hinter ihm aus seinen Gedanken. Erschrocken drehte er sich um und blickte in die funkelnden Augen eines riesigen, schwarzen Pferdes. Das helle Braun der Iris hatte einen Rotstich, der den Augen einen dämonischen Glanz verlieh. Unruhig trat der Rappe auf der Stelle, wobei seine gewaltigen Hufe ein schauriges Donnergrollen erzeugten. Mit weit aufgerissenen Augen starrte der Junge das wilde Tier an. Es sah aus als wäre es direkt der Hölle entsprungen.

Ängstlich ließ er den Blick über die festen Muskelstränge unter dem glänzenden Fell an Hals, Schultern und Rücken gleiten, bis er an einem in dunkles Leder gehülltes Bein des Reiters hängen blieb, das sich an den Bauch des Pferdes drückte.

Der Reiter war ein hünenhafter, breitgebauter Mann, dessen muskulöser Körper in einem Anzug aus schwarzem Leder und einem ebenso dunklen Brustpanzer steckte. Langsam richtete der Junge seinen Blick auf das Gesicht des Mannes. Der stechende Ausdruck in den kalten, dunklen Augen, die seinen Blick auffingen, ließ den Jungen schaudern. Die roten Haare, die wild im Wind flatterten, erinnerten an loderndes Feuer. Auf den schmalen Lippen lag ein hartes, leicht ironisches Lächeln und die lange Hakennase war leicht kraus gezogen.

Ohne Eile hob der Mann den linken Arm und richtete seine Handfläche auf den Jungen, der wie erstarrt da stand. Das Herz des Jungen schlug ihm bis zum Hals und Panik schnürte ihm die Kehle zu. Der Drang fortzulaufen wurde allmählich unerträglich, als helles Licht die Szene zerriss.

Heftig atmend schlug der Junge, Link, die Augen auf. „Wieder dieser Traum...“, murmelte er, während er sich langsam aufsetzte.



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