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Ein Märchen

- nur für dich allein -
von

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Version 2

Ein Märchen

- nur für dich allein -
 

Nach langem anstrengendem Weg durch die Wildnis hatte ich es endlich gefunden, das sagenumwobene Schloss am Ende des Märchenwaldes. Ja, das musste es sein, auch wenn man es kaum erkennen konnte. Zu viele Wildrosenranken überzogen das wohl einstmals prächtige Schloss, in dem sich vor vielen, vielen Jahren der erbarmungslose Fluch dieser bis ins tiefste Herz gekränkten, mächtigen Fee erfüllte.
 

Es hieß, der unsterbliche Engel der Liebe, Endorphin, der in diesen einstmals sonnendurchfluteten Mauern sein irdisches Leben verbrachte, stach sich an einer tödlichen, verwunschenen Spindel und fiel sofort in einen todesähnlichen Schlaf. Nur durch die Unsterblichkeit des Engels, war es der verbitterten Fee nicht gelungen, Endorphin durch ihren Fluch gänzlich dem Tode zu überantworten. Die Schlossbewohner, die den lieblichen Engel fanden, betteten ihn zuallererst in das schönste Turmzimmer, das sie extra für Endorphin hergerichtet hatten und an die Decke ließen sie aus purem Gold einen großen siebenzackigen Stern malen, der als symbolisierter Glücksstern über den süßen Engel der Liebe wachen sollte.
 

In den ersten Tagen und Nächten beteten die Schlossbewohner ununterbrochen an Endorphins Bett für das Erwachen des geliebten Engels, der ihnen allen stets wohlgesonnen und liebevoll begegnet war und um ein Zeichen Gottes, doch als der Engel nach sieben Tagen und Nächten noch immer kein Lebenszeichen von sich gab, bekamen sie es mit der Angst zu tun und fürchteten, Gott hätte diese Mauern verlassen. So verängstigt, packten sie nach und nach allesamt ihre Habseligkeiten und verließen das Schloss.
 

Dies ist nun schon vor so langer Zeit geschehen, dass es niemanden mehr gab, der noch persönlich von den schönen Tagen und dem wundervollen und lieblichen Engel Endorphin berichten konnte. Nur in Erzählungen erinnerte man sich des verwunschenen Platzes, an dem der süßeste aller Schätze schlief, dessen Seele jedem, dem es vergönnt war, sie wahrzunehmen, als Glücksstern zur Seite stehen mochte. Doch davon gab es nicht viele und die meisten von ihnen hielten ihn nur für ein Produkt ihrer Fantasie.
 

So wäre es beinahe auch mir ergangen. Ich spürte seine warme Hand, sein liebevolles Wesen und fühlte mich, wenn ich den Hauch seiner Anwesenheit empfand in einer wundervoll wonnigen Stimmung. Doch dass dem allen eine wahre Existenz zugrunde lag, darauf kam ich nicht in meinen kühnsten Träumen. Bis ich eines Tages auf die Erzählung von dem verwunschenen Schloss und dem darin für immer schlummernden Engel der Liebe stieß. Sofort zog mich ein Verlangen, dieses Schoss und den Engel, meinen Glücksstern zu suchen, hinaus in die weite Welt.
 

Ohne Kompass oder Karte war ich unterwegs, nur auf mein Herz hörend und auf Gott vertrauend. Und nun stand ich vor diesem Schloss, das dermaßen über und über von Rosenblüten bedeckt war. Die dicht bedornten Rosenranken hielten es fest in ihren unerbittlichen Krallen, so dass sich die Kontur des Schlosses innerhalb des wundervollen, so unüberwindlichen und grausamen Grüns meinem Blick niemals offenbart hätte, wenn mich nicht ein so stark wie noch nie empfundenes Sehnen hätte innehalten lassen und mein Herz mir die Augen für das nicht Offensichtliche geöffnet hatte.
 

Kein Weg, keine Öffnung schien durch die betörend duftenden Rosen hindurch zu führen. So blieb mir nichts anderes übrig, als mein geschwungenes Schwert zu ziehen und den Kampf gegen diese wohlbewehrten Pflanzen aufzunehmen. Immer kräftiger hieb ich in das Grün, immer deutlicher spürte ich die Anwesenheit meines Glückssterns und immer wagemutiger stürzte ich nach vorne. Meine Kleidung, ja meine Haut erhielt immer heftigere Kratzer, immer größere Risse, immer tiefere Wunden, doch das war mir egal. Mein Verlangen, meinem Glücksstern nahe zu sein, verlieh mir übermenschliche Kräfte. Ich wusste, mein Glücksstern brauchte mich. Ich wusste, hier galt es, einen Fluch zu brechen und meinen unsterblichen Engel der Liebe, Endorphin, aus einem qualvollen Alptraum zu erwecken. Ein Blick aus seinen gütigen Augen sollte mein Lohn sein und für diese Belohnung allein war ich bereit alle Mühen und Gefahren auf mich zu nehmen.
 

Endlich hatte ich mich bis zum hölzernen Tor durchgeschlagen. Oh wie massiv und uneinnehmbar schien es mir. Mein Mut sank und mein Herz begann zu weinen. Ich drückte mich mit meinem Körper und meinem Gesicht an dieses schier unüberwindbare Tor. Als meine Tränen nun das Holz benetzten geschah etwas beinahe unglaubliches. Das eiserne Schloss zerbrach. Zuerst konnte ich es kaum glauben, doch der große schwere Torflügel schwang leicht in seinen alten Scharnieren auf, als hätte er nie etwas von Rost erfahren. Wie in einem Traum, meine sämtlichen Kräfte doch bereits im Kampf gegen diese dornigen Ranken aufgebraucht, hastete ich in den Innenhof, fand mich, als wäre ich hier zuhause, sofort zurecht und erreichte mit schlafwandlerischer Sicherheit das Turmzimmer, in dem mein Engel schlief. Mein Herz pochte so laut, dass ich schon glaubte, allein dadurch Endorphin aufzuwecken, doch als ich mich endlich traute und das Zimmer betrat, lag mein wunderschöner, süßer Engel der Liebe reglos mit gefalteten Händen auf einem wundervoll hergerichteten Bett. Das Haar wie ein dunkler goldener Schleier, floss bereits über den Boden und reflektierte jeden Bruchteil eines Sonnenstrahls, der es schaffte, durch das rosenbewachsene Turmfenster zu scheinen. Die zart rosa schimmernde Haut verlieh meinem Engel einen wahrhaft überirdischen Schimmer.
 

Nun schließlich nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und näherte mich meinem Engel, der mir zum Glücksstern geworden war. Ich kniete mich vor ihm nieder. Seine Lippen leuchteten wie Rosenblüten und ganz vorsichtig näherte ich mich diesen süßen Verlockungen. Ganz sanft hauchte ich ihnen nun einen Kuss auf. ... ... ...
 

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doch Endorphin rührte sich nicht. Nichts schien verändert, außer, dass dieser verlockende Engel der Liebe nun ein wenig durch mein Blut, das mir - wie ich jetzt erst gewahr wurde - in unappetitlicher Weise aus mehreren Wunden meiner Haut und sogar schon durch die nur noch in Fetzen an mir hängenden Kleider sickerte, beschmutzt und verschmiert war. Erschrocken blickte ich mich um, aber wer sollte dieses Malheur schon mitbekommen haben? Es war ja niemand da, außer dieser süße Engel in seinem todesähnlichen Schlaf und ich. Erleichtert atmete ich auf. Dennoch, so konnte ich das nicht lassen. Instinktiv nahm ich den Zipfel meines Ärmels und wollte wenigstens die wundervolle Haut meines Glückssterns säubern, doch bedachte ich nicht, dass der Ärmel selbst viel zu besudelt für diese Aufgabe war. Nach kurzem darüber Wischen ähnelte dieses Engelsgesicht stark dem eines Indianers mit roter Kriegsbemalung. Nein, das war nicht das, was ich beabsichtigt hatte.
 

Nun war guter Rat gefragt. Was sollte ich tun? Verzweifelt blickte ich in meine Hände. Zum Glück befanden sich die schlimmsten Risse und Kratzer auf dem Handrücken. Entschlossen spuckte ich nun in meine Hände, verrieb die Spucke gründlich und wischte alles an meinem noch einigermaßen heilen Hosenboden ab. Na, wer sagte es denn? Sah doch schon viel besser aus. Frischen Mutes untersuchte ich nun mit diesen relativ sauberen Fingern die Bettstatt meines Engels und stellte fest, dass - warum auch immer - die Schlossbewohner damals den lieblichen Endorphin auf drei Laken gebettet hatten. Ich schüttelte belustigt den Kopf. Dachten sie, er würde in diesem Dauerschlaf bettnässen? Wollten sie protzen? Wollten sie - falls der Tod den Engel tatsächlich ereilt hätte - sich die Arbeit erleichtern und bereits genug Laken zur Hand haben um ihn dann auch sorgsam genug einwickeln zu können? Oder dachten sie einfach: aller guten Dinge seien Drei? Wie dem auch sei - ich konnte nicht anders und musste nachsehen - nein, wegen des Bettnässens hätten sie sich keine Sorge machen müssen. Das Tuch unter der entsprechenden Stelle meines Glückssterns war noch so blütenrein wie frisch gewaschen.
 

Seufzend riss ich einen Streifen des untersten Lakens ab, was recht einfach ging, da nach all den Jahren der Stoff brüchig und porös geworden war. Ohne zu zögern spuckte ich auf den Lakenzipfel in meiner Hand und machte mich erneut an die Arbeit, das Gesicht meines lieblichen Glückssterns nun damit zu säubern, doch dabei lehnte ich mich soweit an das Bett, dass meine Kleidung nun blutige Streifen auf diesen herrlich eleganten und romantisch weißen Ärmeln des Gewands meines Engels ebenso wie auf dem oberen Laken hinterließ, und das Gesicht Endorphins schien auch noch nicht wieder so strahlend sauber, wie zuvor - eher so, als hätte ich mein Blut nur gleichmäßig verschmiert. So war das nichts. Ich blickte an mir herab. Bevor ich etwas anderes sauber machen konnte, musste erst einmal mit mir etwas geschehen. Alles, was ich berührte, konnte doch nur dreckig werden. Erschöpft ließ ich den Kopf hängen. Doch dann hatte ich eine Idee. Dies war ein Schloss, also musste es hier auch einen Brunnen geben. Behutsam legte ich erneut ein Stück des untersten Lakens frei und riss - so groß wie eben möglich - einen weiteren Streifen davon ab. Diesen etwa 50cm breiten Streifen vorsichtig und fern von meinem Körper haltend, lief ich aus dem Turmzimmer und die Treppen wieder hinunter, bis ich erneut im Innenhof des Schlosses stand.
 

Und da war auch schon der Brunnen. Skeptisch ließ ich den Eimer mit der Kurbel hinunter in die Tiefe. Bei meinem Glück würde er eventuell ausgetrocknet oder das Wasser trübe und veralgt sein. Wider Erwarten schien es mit dem Brunnen doch zum Besten zu stehen. Frohen Mutes zog ich nun den Eimer wieder hinauf, was mir mit jedem Zug immer leichter zu gehen schien... dann sah ich es: nicht Euphorie, sondern die sich verringernde Wassermenge hatte den Eimer leichter gemacht. Da war ein großes Loch im Boden. Doch das Wasser selbst schien von guter Qualität, denn der letzte Schluck, der als Rest im Eimer geblieben war schmeckte wirklich gut und erfrischend. Erschöpft ließ ich mich einfach neben dem Brunnen auf die nackte Erde sinken. Irgendwie hatte ich mir die Rettung eines Engels doch einfacher vorgestellt. Zumindest hatte ich nicht mit so vielen kleinen, trivialen Hindernissen gerechnet. Und noch während ich mit dieser Situation haderte, glitt ich entkräftet in einen traumlosen Schlaf.
 

Fernes Donnergrollen ließ mich aufschrecken. Wie viel Zeit war vergangen? Ich hatte keine Ahnung. Langsam stand ich auf. Ich spürte jeden Klochen einzeln, Muskelkater machte sich in allen meinen Gliedern breit und die Wunden an meinem Körper brannten oder begannen bereits zu jucken. Der Staub von der Erde klebte nun an meiner Haut und Kleidung und das Stück Laken war ebenfalls staubig geworden, doch das ließ sich leicht ausschlagen. Ich blickte hinauf zum Himmel, doch, obwohl es schon spät am Nachmittag sein musste, war er wolkenlos blau. Nur ein dicker Kondensstreifen zog sich über das Schloss. Daher also das ''Donnern''. Ich musste schmunzeln.
 

Angeschlagen, aber frischen Mutes suchte ich nun die Küche auf und fand hier tatsächlich, wenn zwar auch keinen Eimer, so aber dennoch einen Kessel mit einem Bügel, an dem er über das Feuer gehangen worden war. Nun band ich ihn statt des Eimers an das Brunnenseil. Behutsam löste ich nun meine teilweise festgeklebte Kleidung von meiner Haut und erfrischte und säuberte meinen Körper endlich von dem ganzen Schmutz. Die meisten der unzähligen Risse waren bereits verkrustet und begannen zu heilen. Nur aus wenigen großen sickerte noch etwas Blut. Vorsichtig tupfte ich mich mit dem Lakenstück trocken und riss mir anschließend daraus einige Streifen, mit denen ich die größeren Wunden nun verband. Ja, jetzt fühlte ich mich besser. So würde ich nichts mehr durch meine Berührungen verschmutzen. So würde ich... höchstens eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses bekommen, wenn mich jemand so sähe. Das, was einmal meine Kleidung gewesen war, konnte ich vergessen. Ich blickte an mir herab. So konnte ich doch nicht meinem Glücksstern entgegentreten.
 

Im Schloss nach Kleidung oder auch nur Stoff zu suchen war zwecklos, wenn mir eines aufgefallen war, dann die Konsequenz, mit der die ehemaligen Schlossbewohner alles, was auch nur entfernt von Wert war, mitgenommen hatten. Erneut blickte ich an mir herab. Mein Blick blieb an den Verbänden hängen. Der Rest des Lakens musste meine Blöße bedecken. Wie schwer waren Engel? Ich musste es irgendwie schaffen, das Laken unter Endorphin wegzuziehen, ohne etwas durcheinander zu bringen. Der Trick bei dem man ein Tischtuch unter dem aufgedeckten Geschirr einfach wegziehen konnte fiel mir ein, und mein Hirn malte sich sofort aus, wie mein Engel der Liebe im hohen Bogen von seiner Ruhestatt purzelte und sich unweigerlich in dem obersten und dem mittleren Laken verfing, würde ich diesen Trick mal eben bei ihm ausprobieren wollen. Es würde anders gehen müssen... und es würde anders gehen. Noch immer entkräftet, nackt, zerschunden und verbunden machte ich mich erneut auf den Weg hinauf in das Turmzimmer, in dem noch immer mein Glücksstern schlief, allerdings nicht, ohne den mit Wasser gefüllten Kessel mitzunehmen.
 

Ja, da lag Endorphin, noch ebenso friedvoll und ruhig, wie ich ihn zum ersten Mal gesehen hatte... nur mit etwas weniger Glanz in seinem Gesicht... und einem etwas ''rostig'' anmutendem Teint. Ich blickte zu dem Kessel, den ich nun neben die Türe stellte. Ihn würde ich später erst gebrauchen. Auch mein geschwungenes Schwert, das mitten im Zimmer lag, hob ich auf und legte es zur Seite. Dann trat ich an das Bett heran. Hm... den Engel ganz wegheben konnte ich nicht, da ich ihn nicht auf den staubigen Boden legen wollte und es sonst keine andere Ablagemöglichkeit gab. Außerdem war er wohl etwas größer als ich und da ich sowieso nicht im Besitz all meiner körperlichen Kräfte war, schien es mir sehr wahrscheinlich, dass ich bei solch einer Aktion auf dem Allerwertesten und der Engel der Liebe unsanft und schwer auf mir landen würde. Aber jetzt wusste ich, wie es gehen musste.
 

Behutsam ergriff ich meinen Engel bei den Schultern und versuchte ihn langsam in die Höhe zu ziehen, doch kaum dass ich es schaffte, ihn etwa 10 Zentimeter hoch zu heben, da verließen mich meine Kräfte. Also, langsam würde ich es nicht schaffen... aber vielleicht mit Schwung. Noch einmal tief Durchatmend packte ich Endorphins Schultern und riss ihn voller Elan in die Höhe. Ja! Genau das war der richtige Weg! Doch erschrak ich ein wenig, als das Genick meines Glückssterns erst beim nach Hinten knicken und anschließend beim wieder nach Vorne schwingen komische knackende Geräusche machte. Wie lange hielt wohl ein schlafender menschlicher Körper? Wurden die Knochen irgendwann spröde? Nein! Gott... oder wer auch immer hat mich doch nicht den weiten Weg hier her machen lassen, damit ich diesem Engel der Liebe den Garaus machen sollte!... oder etwa doch? Ich hob die langen wundervollen Haare Endorphins zur Seite. Nein, er sah nicht toter aus, als gerade noch. Ich wollte schon eines seiner Augenlider anheben, als mir einfiel, dass ich überhaupt keine Ahnung hatte, wie sich das Auge eines Schlafenden von dem eines Toten unterschied. Ich beschloss, mich an meinen Zweckoptimismus zu klammern und einfach mal davon auszugehen, ich hätte mich mit den Geräuschen getäuscht. Genau. Wahrscheinlich hat es sogar bei mir selbst geknackt. Ich hasste es, wenn es das tat, aber manchmal tat es das und so musste es gewesen sein.
 

Dann also weiter. Um besser an das unterste Laken heranzukommen, schwang ich die beiden anderen über Endorphin, der sofort liebe Kindheitserinnerungen in mir weckte. Wie schön war es doch immer gewesen unter Laken oder im Bettbezug ''Berg'' zu spielen... und wie lange war das schon her. Seufzend raffte ich nun das unterste Laken zusammen und schob es so nahe es ging an Endorphins Hintern heran. Nun die Laken wieder in ihre richtige Lage und - diesmal behutsam und vorsichtig, wie bei einem kleinen Kind - den Oberkörper meines Glückssterns wieder in die Wagerechte bringen. Und das ganze dann noch einmal mit dem Unterkörper... Schwundvoll hob ich Endorphins Beine in die Höhe und ebenso schwungvoll offenbarten sich mir zwei Dinge. Erstens, was Engel so ''darunter'' trugen und zweitens - ich musste da noch mal genau hinsehen - dass sie tatsächlich androgyne Wesen sind. Die Röte schoss mir ins Gesicht, während ich versuchte, so gut es ging, mit seinem Gewand diesen verdammt süßen Po wieder zu bedecken. Nun konnte ich mich daran machen auch hier das unterste Laken so weit wie es nur ging zusammenzuraffen. Mit letzter Kraft hievte ich schließlich Endorphins Unterleib kurz in die Höhe und zog nun das Laken unter ihm heraus. Durch den Schwung landete ich auf den Dielen, doch ich hatte es geschafft. Ein Blick noch auf meinen Glücksstern zeigte mir, dass er tatsächlich wieder dalag, wie zuvor all die Jahre wohl auch - zum Glück.
 

Mir wurde beinahe schwarz vor Augen. Mühsam rappelte ich mich auf und begutachtete meinen Glücksstern. Ach wenn er doch endlich aufwachen würde. Aber was, wenn er es täte? So unbekleidet, zerschunden und vor allem erschöpft würde ich ihm sicherlich einen gar bemitleidenswerten Anblick bieten. Und von draußen drang nur noch spärlich das letzte Licht des Tages herein. Mein Blick streifte den Kessel mit dem Wasser. Vielleicht könnte ich alles ein wenig beschleunigen, wenn ich Endorphin das Wasser ins Gesicht spritzen würde. Ja, das könnte ich immer noch als letzte Lösung in Erwägung ziehen. Nachher - der Kessel war vorhin schon sehr schwer gewesen. Nun brauchte ich erst einmal selbst ein wenig Ruhe um Kraft zu schöpfen. Wie lieblich und wie entrückt sah doch der Engel aus. Mit wenigen Handgriffen zupfte ich nun die beiden übrigen Laken wieder zurecht. Morgen würde ich es erneut versuchen. Nun aber konnte ich nicht mehr. Ich setzte mich auf das Bett, schob Endorphin ein wenig zur Seite und streckte mich nun, so gut es eben ging, neben ihm aus. Mit dem zerrissenen Laken deckte ich uns beide zu und kuschelte mich schließlich an den bereits seit so langer Zeit schlafenden Körper dieses herrlichen Engels der Liebe. Und während er seinen Arm um mich legte und mich noch näher an sich zog, war ich bereits eingeschlafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  shinjia
2003-10-24T09:48:10+00:00 24.10.2003 11:48
Einfach nur schön und zum Schmunzeln^^

Dein Stil war wieder gewohnt gut.

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