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c'mon, just ONE drink!

von

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Part 4: Und jetzt vertragt euch endlich

Und jetzt vertragt euch endlich, hatte Kisame noch gesagt, ehe sie sich mit einem Handschlag verabschiedeten. Nachdem Kisame gegangen war, sah sich Kakuzu noch eine Weile die Szene, die sich vor ihm bot, an. Ein Deidara, der besorgt um seinen Freund wuselte, ihm versuchte aufzuhelfen, während Hidan jedoch jede Hilfe ausschlug und den Blonden angiftete.
 

«Ich will dir doch nur helfen, un!»
 

«Das dürftest du, wenn du nicht so ein fucking Drama draus machen würdest. Er hat sich nur bei mir revanchiert, das steck ich locker weg. Also tut nicht so, als würde ich deswegen gleich krepieren.»
 

Seufzend ging Kakuzu auf die beiden zu, packte Hidan kurzerhand am Oberarm und zog ihn nach kurzer Gegenwehr auf die Beine.
 

«Bist du echt so ein Schwächling, dass dich das schon umhaut? Ich hab dich doch kaum berührt.» Ein fieses Grinsen zupfte an Kakuzus Mundwinkeln.
 

«Klappe», murrte Hidan und kniff, durch den plötzlichen Positionswechsel, die Augen zusammen, verzog schmerzerfüllt das Gesicht. Als der Jüngere die Augen wieder öffnete, hatte sich ein Schleier über seine Irden gelegt. Er hob den Blick, sah Kakuzu aus leeren Augen an, fast so, als würde er durch ihn hindurchsehen. Jede Emotion war aus seiner Mimik gewichen und erst als Hidan gefährlich anfing zu schwanken, ging Kakuzu langsam auf was los war.
 

Ups. Da hatte er wohl etwas zu fest zugeschlagen.
 

«Hidan, un?»
 

Genannter reagierte nicht, taumelte und fiel halb gegen Kakuzus Brust, der reflexartig den Jüngeren an den Schultern packte. Deidara gab einen erschrockenen Laut von sich und auch Kakuzu war eine Sekunde lang wie erstarrt, als Hidan einfach kraftlos vor ihm zusammenbrach. Wäre Kakuzu nicht gewesen, wäre der Jüngere geradewegs auf den Boden gesackt.
 

Nun. Das kam unerwartet. Sah aber bestimmt schlimmer aus als es war. Kein Grund durchzudrehen, so wie es Blondi neben ihm gerade tat.
 

Kakuzu spielte mit dem Gedanken Hidan gleich hier am Boden abzusetzen, damit sein Kreislauf erstmal wieder in Gang kommen konnte, überlegte es sich dann aber anders. Der Jüngere schien doch noch ein wenig da zu sein, denn er hielt sich mit einer Hand schwach an Kakuzus Mantelsaum fest, während er holperig einen Fuß vor den nächsten setzte. Was aber nur dazu beitrug, dass Kakuzu den Jüngeren mehr schleifend, denn tragend zu seinem Auto schleppte, das glücklicherweise nur ein paar Schritte entfernt war.

Er verlagerte Hidans Gewicht, damit er in seiner Hosentasche nach den Schlüsseln kramen konnte. Als der Wagen offen war, setzte er Hidan erstmal provisorisch mit nach außen baumelnden Beinen auf die Kante des Rücksitzes. Er hielt ihn weiter an den Schultern fest, wagte es noch nicht ihn loszulassen.
 

«Ich sollte da vorne irgendwo ne Cola rumliegen haben», sagte er zu Deidara, der ihnen stumm und mit besorgter Miene gefolgt war. Der Blonde nickte, durchsuchte den Vordersitz und reichte Kakuzu wenig später eine halb volle PET-Flasche.
 

«Mir geht es gut», kam es leise von Hidan, der ein wenig mehr zu sich zu kommen schien, kaum dass er sich gesetzt hatte. In seiner Haltung lag dennoch kaum Spannung, wie ein Kartoffelsack saß er da, mit gekrümmten Rücken und traurig vornüber hängendem Kopf. Seine Arme, mit denen er sich auf seinen Knien abstütze, zitterten, aber Hidan schien sich dessen nichtmal bewusst.
 

Kakuzu glaubte ihm natürlich kein Wort. Seine Erscheinung sagte ja schon alles aus. Außerdem spürte er das leichte Beben, das durch Hidans Körper ging.
 

«Trink.» Er drückte ihm die geöffnete Flasche in die Hand, sehr wohl im Klaren darüber, dass Hidan es ihm übel nehmen würde, wenn er versuchen würde, ihm das Gesöff wie bei einem Kind einzuflößen. Sturer, stolzer Idiot.

Hidan schaffte es immerhin die Flasche festzuhalten und ließ sie nicht gleich durch mangelnde Kraft fallen. Leicht lehnte er sich zurück, als er die Öffnung zittrig an seine Lippen führte. Er nahm einen Schluck – der Kakuzu nicht zufriedenstellte. Also zwang er den Jüngeren zum Weitertrinken.
 

Als Hidan die Flasche absetzte, musterte Kakuzu ihn gründlich.
 

«Besser?»
 

«Hm.»
 

Kakuzus schlechtes Gewissen nahm noch etwas mehr zu. Immerhin schien Hidan seine Verfassung mehr peinlich zu finden, als Kakuzu dafür Vorwürfe machen zu wollen.
 

«Wie fühlst du dich?»

Innerlich schüttelte es Kakuzu – was hatte ich nur dazu getrieben das zu fragen?
 

«Geht schon», erwiderte Hidan, offensichtlich darum bemüht sich keine Blöße zu geben. Was ihm nicht ganz gelang, denn seine zugekniffenen Augen und dass seine Hand wie automatisch an seinen Kopf fand, enttarnten ihn.
 

«Sollten… sollten wir ihn nicht ins Krankenhaus bringen, un?», schlug der Blonde vor, der neben Kakuzu vom einen auf das andere Bein trat. Kakuzu ging auf Deidaras Vorschlag gar nicht erst ein, da er das als für zu übertrieben hielt. Was ihn mehr beunruhigte war, dass Blondi nicht aufhören konnte rum zu zappeln. Weswegen er befürchtete, dass es gleich noch einen zweiten Ohnmachtsanfall gab. Bitte nicht. Seine Fähigkeiten sich um jemanden zu kümmern waren dürftig – es erschien ihm schon schwer genug, sich bei Hidan nicht allzu dumm anzustellen. Wie sollte er es dann erst bei einem mehr oder weniger Fremden angehen? Bei seinem Talent würde es ihn nicht verwundern, sollte ein Vorbeilaufender denken, er wäre hier gerade Zeuge einer Entführung.
 

«Mach jetzt nicht einen auf dicke Hose und sag mir, wo's weh tut», forderte er Hidan in strengem Ton auf. Er war ein wenig laut geworden, aber er hasste es einfach, wenn man so schwammige Antworten auf seine Fragen gab.
 

Hidan murrte unwillig, schien sich dann aber doch nicht auf eine längere Diskussion einlassen zu wollen.

«Meine Nase blutet, sollte dir das noch nicht aufgefallen sein. Also ja, die tut sau weh. In meinem Schädel hämmert es und mir ist schwindelig. Zufrieden?»
 

Kakuzu ließ das unbeantwortet, nahm Hidans Kopf etwas grob in beide Hände und tastete sein Nasenbein ab. Hidan schreckte kurz zurück, blinzelte und sog schließlich scharf die Luft ein. Doch Kakuzu ließ nicht von ihm ab, bis er sich sicher war.
 

«Sie ist nicht gebrochen. Sieh mich mal an.»
 

Als Hidan seiner Aufforderung nach kam, überprüfte er seine Pupillen. Hätten diese eine unterschiedliche Größe, wäre das ein Anzeichen einer Gehirnerschütterung. Doch bei Hidan war das nicht der Fall.
 

«Ist dir schlecht?»
 

«Nein. Aber wenn du weiter so an mir–»
 

«Gut. Dann hast du vermutlich auch keine Gehirnerschütterung. Dein Kreislauf hat wohl einfach nur kurz schlapp gemacht», war Kakuzus letztendliche Schlussfolgerung.

Er wandte seinen Kopf, sah zu der Stelle rüber, wo Hidan am Boden gehockt hatte. Der Asphalt dort war voll geblutet. Für einfaches Nasenbluten war es ungewöhnlich viel Blut. Sogar jetzt noch lief es Hidan aus der Nase – zwar nicht mehr so stark wie zuvor, aber doch fortlaufend. Und sein Shirt… ja das konnte er nachher gleich in die Tonne werfen.
 

«Vermutlich, un?», warf Deidara skeptisch dazwischen.
 

Kakuzu seufzte.

«Bin ich Arzt? Möglich, dass er eine leichte hat. Eine schwere ist aber ausgeschlossen, denn dann hätte er mir mein Auto bereits voll gekotzt.» Entweder das, oder er hätte eines der anderen Anzeichen gezeigt. Retrograde Amnesie oder Wortfindungsstörung. Obwohl letzteres dann doch eher schwer zu überprüfen war bei Hidan – der besaß ein solch kleiner Wortschatz, dass er eh immer die selben ordinären Wörter benutzte.
 

Obwohl Blondi augenscheinlich immer noch Zweifel hegte, beachtete Kakuzu diesen nicht weiter, sondern wandte sich wieder Hidan zu. Dieser setzte soeben die geleerte Cola ab, vermied jeden Augenkontakt.
 

«Steig ein, ich fahr dich nach Hause.»
 

«Was ist mit Dei?», fragte der Jüngere, worauf Kakuzu seufzte und mit einem Handzeichen andeutete, dass dieser ebenfalls einsteigen sollte. Innerlich hoffte er, der Blonde würde nicht am Arsch der Welt oder irgendwo in der entgegengesetzten Richtung wohnen. Er hatte dann doch keine Lust einen allzu großen Umweg zu fahren. Er war immerhin kein verfluchtes Taxi.
 

Als alle eingestiegen waren, startete Kakuzu den Motor und fuhr den Wagen vom Parkplatz auf die Straße. Der Verkehr war um diese Zeit Gott sei Dank noch erträglich, auch wenn die Straßen in der Innenstadt, egal zu welcher Uhrzeit, immer ein wenig verstopft waren.
 

«Geht’s, un?»
 

Kakuzu sah im Rückspiegel, dass Hidan seinen Kopf zurückgelegt und die Augen geschlossen hatte. Mit einem Taschentuch, das er vorhin von ihm bekommen hatte, hatte er sich pro forma das Blut aus dem Gesicht gewischt und hielt es sich nun zusammen geknäult unter die Nase. Auf Deidaras Frage hin, murrte Hidan nur genervt.
 

«Ja, man.»
 

«Bist du sauer?»

Unsicher biss sich Deidara auf die Lippe, während Kakuzu nur spekulieren konnte, worum es bei den beiden ging. Hidan antwortete nicht sofort, was Blondi mit jeder Sekunde nervöser werden ließ.
 

«Keine Ahnung», meinte Hidan dann seufzend.
 

«Tut mir leid, un…»
 

Dann war es wieder still im Wagen.
 

«Wo soll ich dich rauslassen?», fragte Kakuzu. Der Blonde nannte ihm daraufhin eine Adresse, die so gut wie auf dem Weg lag. Glück gehabt.
 

Kurze Zeit später hielten sie vor einem Wohlkomplex.
 

«Wir schreiben, Hidan?», erkundigte sich Deidara.
 

«Jo.»
 

«Ok.»
 

Ein wenig freundlicher Blick wurde Kakuzu durch den Rückspiegel zugeworfen. Erst schien es, als würde Blondi etwas zu ihm sagen wollen, doch dann schnaubte er nur verächtlich und schlug laut knallend die Tür zu.
 

Hm. Was für eine Zicke. Deidara war also doch noch etwas pissig auf ihn wegen der Sache mit Hidan vorhin. Kakuzu war das zwar egal, aber ein kleines Danke für’s Heimfahren hätte dann trotzdem drin sein können.
 

Alles nur noch undankbare Bälger heutzutage.
 

Die restliche Fahrt verlief ruhig. Keiner sagte etwas – Hidan, weil er augenscheinlich noch mit seiner Nase beschäftigt war und Kakuzu, weil er nicht wusste, was er sagen sollte. Obwohl es zwischen ihnen durchaus noch Klärungsbedarf gab. Immer noch. Ihr Streit vorhin hatte den Knoten zwar ein wenig gelockert, aber richtig geklärt hatten sie so gut wie gar nichts.
 

Durch die Stille im Auto hatte Kakuzu eigentlich genügend Zeit, sich Gedanken zu machen, wie es nun weitergehen sollte. Eigentlich. Denn es erschien ihm, als wären kaum ein paar Sekunden vergangen und da erreichten sie auch schon Hidans Wohnung. Sein Kopf war dementsprechend noch genauso leer.
 

Kakuzu parkte auf dem Gästeparkplatz und seufzte laut aus. Er zog den Schlüssel aus dem Zündschloss und schaukelte sie unruhig in seiner Hand umher. Er sah in den Rückspiegel, wo ihn Hidans schwer deutbarer Blick bereits empfing. Dann stieg der Jüngere wortlos aus dem Wagen und Kakuzu kam dieser stummen Aufforderung nach und folgte ihm.
 

Hidan wohnte in einem Mehrfamilienhaus in einer ruhigen Siedlung, etwas abseits des Stadtmitte. Hier herrschte kaum Verkehrslärm und anders, als es Kakuzu in seiner Stadtwohnung gewohnt war, spross hier und da noch etwas Grün. Gepflegter Rasen, Pflanzen, Büsche und bunte Blumenbeete zierten die Vorgärten der Häuser. Eine Gegend, die weit genug vom Trubel entfernt war, um es sich leisten zu können, ein wenig in die Breite zu gehen. Und nicht wie diese hässlichen Plattenbauten, bei denen jedes Fünkchen Natur zubetoniert und die billigen, aber menschenunwürdig kleinen Wohnungen aufeinander gestapelt wurden.

Das hatte Kakuzu nämlich zuerst gedacht – dass Hidan in einem solchen Assiloch hausen würde. Er war dann doch etwas überrascht gewesen, als sich herausstellte, dass dem nicht so war und sich Hidan doch ganz gut über Wasser halten konnte.
 

Als sie durch das Gartentor dem gepflasterten Weg folgten, kam nun doch Neugier in Kakuzu auf. Er hatte Hidans Wohnung noch nie von innen gesehen und fragte sich jetzt, ob seine Vorstellungen davon wohl auch falsch sein mochten.

Jupp, dachte er sich, als Hidan die Tür aufschloss und sie die Wohnung im Erdgeschoß betraten. Nachdem sie sich die Schuhe ausgezogen hatten, folgten sie einem kurzen Gang nach rechts. Der Wohnbereich war mit der Küche kombiniert und es sah… anders aus, als Kakuzu gedacht hatte. Mehr Farbe spiegelte sich in der Einrichtung wieder als erwartet. Die Wohnung war hell und soweit er es auf den ersten Blick feststellen konnte, sauber. Zwar ein wenig unaufgeräumt, nein… chaotisch traf es besser. Aber immerhin keine totale Katastrophe.

Die Möblierung war ein zusammengewürfelter Haufen – so ganz wollte das eine nicht mit dem anderen Stück harmonieren. Und das senfgelbe Sofa… das gab Kakuzu die meisten Rätsel auf. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Hidan das Stück irgendwo in einem Möbelhaus gefunden und sich gedacht hatte: Geil, voll mein Geschmack, das nehm ich!
 

Es gibt doch das Sprichwort, dass die Wohnung vieles über den Bewohner verrät. Aber Kakuzu hatte gerade das Gefühl, dass er die Person, die hier wohnte, gar nicht kannte.
 

Hidan hatte sich mittlerweile auf dem Sofa niedergelassen. Er sah ziemlich fertig aus und hielt sich noch immer den Kopf, rollte sich halb liegend, halb sitzend in eine Ecke zusammen.
 

«Sehr gastfreundlich», war Kakuzus trockener Kommentar dazu, dass der Jüngere ihn hier so stehen ließ.
 

«Schnauze, mein Kopf explodiert gleich.»
 

Und schon meldete sich Kakuzus schlechtes Gewissen wieder. Wie nervig. Na danke, Hidan.
 

«Hast du keine Schmerztabletten?», fragte er und sah auf das bemitleidenswerte Häufchen Elend hinab, welches das Gesicht in die Kissen drückte.
 

«Weiß nicht. Vielleicht sind noch welche im Spiegelschrank im Bad.» Nur gedämpft drang Hidans Stimme durch die Kissen hervor. Dabei schien es ihm egal zu sein, Blutflecken auf dem Bezug zu hinterlassen. Und da Hidan augenscheinlich nicht vor hatte seinen Hintern zu bewegen und nachsehen zu gehen wie es um Tabletten stand, konnte nur bedeuten, dass es ihm wirklich schlecht ging. Mist.
 

Also übernahm Kakuzu das für ihn, fand im Bad tatsächlich eine fast leere Packung und kehrte zusätzlich noch mit einem Glas Wasser und einem feuchten Lappen zu Hidan zurück.
 

«Hier.» Er hielt dem Jüngeren die Tablette und das Glas hin, worauf dieser träge aufsah und sich schließlich aufsetzte. Dankbar nahm er es Kakuzu ab und schluckte die Tablette runter.
 

«Komm her.»
 

«Hm?»
 

Mit dem feuchten Lappen bewaffnet, hatte sich Kakuzu mittlerweile neben Hidan gesetzt. Und als dieser nicht reagierte, ihn nur fragend ansah, machte er schon Anstalten den Jüngeren zu sich zu ziehen.
 

«Tch. Du musst dich nicht um mich kümmern», wehrte Hidan ihn schnaubend ab.
 

«Doch muss ich. Da du ja unfähig bist das selbst zu übernehmen. Und sogar zu faul bist dir Tabletten zu holen.»
 

«Ich bin nicht unfähig und auch nicht faul. Sorry, ich bin nur grad damit beschäftigt mich zusammenzureißen und nicht alles voll zu kotzen. Also lass mich zufrieden.»
 

«Dann ist dir doch schlecht?»
 

Ertappt starrte der Jüngere ihn an, ehe er unwillig die Mundwinkel verzog.

«Nur ein bisschen», gab Hidan murrend zu.
 

Kakuzu hatte es sich fast schon gedacht. Und da er so langsam keine Geduld mehr hatte, sich mit einem störrischen Hidan herumzuquälen, fackelte er nicht lange, packte Hidan energisch an den Schultern und zwang ihn, sich hinzulegen. Hidans Kopf ruhte dabei auf Kakuzus Schoß, als dieser begann mit dem Lappen das Blut aus dem Gesicht des Jüngeren zu wischen.
 

«Au! Was soll das?», meckerte dieser sogleich los und versuchte sich aufzusetzen. Doch Kakuzu hielt ihn unten und fuhr mit seiner Prozedur erbarmungslos fort. Er war dabei wohl ein wenig grob, denn Hidan hörte nicht auf sich zu beschweren.
 

«Pass doch auf, das tut weh!»
 

«Dann halt still.»
 

Grummelnd ergab sich Hidan seinem Schicksal und blieb liegen, sah dennoch trotzig zu ihm auf. Grimmig erwiderte Kakuzu den Blick, schließlich konnte er sich auch schönere Szenarien vorstellen mit Hidans Kopf in seinem Schoß. Aber das jetzt weiter in seinem Kopf auszuspinnen, nein, dafür war gerade der falsche Zeitpunkt.
 

«Du musst das nicht tun, weißt du.»
 

«Ich weiß.»
 

«Ich nehm's dir nicht übel, dass du mir auf die Fresse gehauen hast, okay? Also wenn das jetzt so ne Mitleidsnummer wird, dann lass es. Das will ich und brauche ich auch nicht. Ich komme auch alleine klar, kapiert?»
 

«Hidan…» Kakuzu gab ein langgezogenes Seufzen von sich. «Ich tue das, weil ich es tun will, also akzeptier das und halt die Klappe.»
 

Kakuzu sorgte sich ehrlich um den Jüngeren und würde sich schlecht fühlen, wenn er Hidan jetzt einfach sich selbst überlassen würde. Nicht zu fassen, dass man sogar dann noch von Hidan angemotzt und skeptisch beäugt wurde, wenn man einfach nur für ihn da sein wollte.
 

«Warum?», fragte Hidan mit neutraler Stimme. «Ich bin dir doch total egal. Also kannst du dir deine Heuchelei auch sparen.»
 

Kakuzu kniff ihm dafür einmal in die Nase, worauf der Jüngere ächzend aufheulte.
 

«Hör auf damit, Hidan», mahnte Kakuzu und ärgerte sich, dass der Jüngere ihm jetzt wieder so kam.
 

«Ist doch so.»
 

«Das stimmt nicht. Und ich dachte das wüsstest du auch.»
 

«Du sagst zwar, dass du was für mich übrig hast, aber ich merke davon nicht viel. Ich bin manchmal so verwirrt und weiß nicht was ich glauben soll… ich werde einfach nicht schlau aus dir.»
 

Dachte Hidan wirklich so? Dachte er wirklich, dass er Kakuzu egal wäre? Dass Kakuzu es ihm nicht zeigte, dafür gab es Gründe. Doch eigentlich hatte er immer angenommen, dass er schon durch zu viele kleine Gesten, in denen er mehr unterbewusst handelte, verraten hatte, dass er den Kleinen mochte.
 

«Du kannst darauf vertrauen was ich sage. Dir sollte doch langsam klar sein, dass ich Lügen verabscheue.»
 

Darauf sagte Hidan nichts mehr, wandte stattdessen nachdenklich den Blick zur Seite. Eine Weile lang blieb es still, bis Kakuzu mit seiner Säuberung schließlich nicht mehr weiterkam.
 

«Zieh das aus.» Er zupfte an dem blutbeschmierten Shirt, das seine Arbeit behinderte. Hidans Nase hatte so stark geblutet, dass ein Rinnsal es geschafft hatte ihm übers Kinn, den Hals hinab, bis zur Brust zu fließen.

Mit der Hilfe des Jüngeren zog Kakuzu das Shirt über dessen Kopf und legte es neben sich. Das Teil hatte einen Waschgang bitter nötig.
 

Dann machte er sich daran, Hidan auch von den letzten Resten getrockneten Blutes zu befreien. Als er damit fertig war drehte sich der Jüngere ihm zu und schloss erschöpft die Augen. Leicht lehnte er seine Stirn gegen Kakuzus Bauch, schlang einen Arm um seine Mitte.
 

«Du hast recht. Du bist zwar ein Mistkerl. Aber ein ehrlicher Mistkerl. Ich hätte dir bei der ganzen Sache vorhin mit Deidara gleich glauben sollen.»
 

Oha. Kakuzu hob eine Braue hoch ob dieser unerwarteten Einsicht. Dieser mangelnden, verspäteten Einsicht, aber wenigstens war es eine.
 

«Hättest du.»
 

«Ich war nur so sehr geflasht von dem ganzen Kack, da hab ich das Schlimmste angenommen und bin durchgedreht.»
 

«Durchgedreht ist gar kein Ausdruck», brummte Kakuzu, wobei sich ein unscheinbares Lächeln auf seine Lippen legte. Er streichelte Hidan durch das silberne Haar, ließ es zwischen seinen Fingern hindurch gleiten. Es war so weich. Wie konnte eine so störrische Person so seidige Haare haben?
 

Hidan kicherte kurz, ehe er lächelnd sein Gesicht in Kakuzus Shirt vergrub. Ein leises Seufzen drang an Kakuzus Ohr, als er Hidan weiter streichelte, seine Hand etwas runter gleiten ließ und ihm schließlich den Nacken kraulte.
 

«Das solltest du öfter tun», brummte Hidan hörbar zufrieden.
 

Kakuzu spürte Hidans warmer Atem an seinem Bauch, als dieser einmal tief ein und aus atmete. Der Jüngere schmiegte sich noch etwas fester an ihn, nahm seinen zweiten Arm und führte ihn hinter Kakuzus Rücken, um ihn mit dem anderen zu verschränken. Kakuzu war diesem Klammergriff erbarmungslos ausgeliefert. Doch er hatte auch gar nicht vor sich daraus zu befreien. Stattdeßen sah er auf den Jüngeren hinab, während das Lächeln auf seinen Lippen noch etwas anschwoll. Wenn es ohne Verrenkung möglich gewesen wäre, hatte er sich nun zu Hidan hinuntergebeugt und ihn geküsst.
 

Der Moment währte noch etwas an und auch wenn Kakuzu diesen nicht zerstören wollte, gab es doch noch eine Sache die ihn beschäftigte.
 

«Übrigens war es ziemlich mies von dir, mich glauben zu lassen, dass du was mit Deidara hättest.»
 

«Was sollte ich denn tun?», grummelte der Jüngere. «Ich wollte dich deine eigene Medizin schlucken lassen. Außerdem bist du nicht im Recht dich zu beschweren, du warst derjenige, der–»
 

«Ich weiß», unterbrach Kakuzu ihn, da er es mittlerweile von allen Seiten zu hören bekam. Ja, er war derjenige, der gesagt hatte, Hidan solle sich mit anderen treffen. Er hatte es kapiert, er war selbst schuld. Am Anfang war er ja noch okay damit gewesen.
 

Doch das hatte sich nun geändert.
 

«Aber ich hab es mir anders überlegt.»
 

«Was… was anders überlegt?», fragte Hidan leicht verwirrt, drehte den Kopf, um Kakuzu von unten herauf anzusehen.
 

«Ich nehme es zurück. Ich will nicht mehr, dass du mit anderen Kerlen verkehrst.»
 

Hidans Lächeln war von jetzt auf gleich wie weggewischt. Der friedliche Moment war zerstört, Anspannung lag in der Luft.
 

«Ist das dein fucking ernst?»
 

«…»
 

Nach der angepisster Miene nach zu urteilen, war es nicht das, was der Jüngere hören wollte. Eigentlich hatte Kakuzu gedacht, dass er sich zumindest ein bisschen darüber freuen würde. Oder wenigstens einverstanden damit war. Doch da hatte er sich wohl getäuscht.
 

«Denkst du, du kannst das jetzt einfach so zurücknehmen? Ohne irgendeine Erklärung oder ner Entschuldigung! Was läuft falsch mit dir… ernsthaft, ich bin nicht dein scheiß Köter, den du mal eben so anders pfeifen kannst.»
 

«Dann hast du ein Problem damit dich daran zu halten?»
 

«Und ob ich ein scheiß Problem damit habe! Ich meine… werd ich eigentlich auch mal gefragt, was ich will? Warum soll ich mich nach dir richten, nur, weil's dir jetzt plötzlich doch nicht mehr passt? Du musst mir dafür schon was geben. Gib mir nen verdammten Grund, einfach irgendwas, das mir zeigt, dass du mich nicht fünf Minuten später wieder fallen lässt wie ne heiße Kartoffel. Und dann überleg ich's mir!»
 

«Und was soll das für ein Grund sein? Was willst du von mir hören?», fragte Kakuzu ausweichend.
 

«Was weiß ich! Muss ich dir alles vorkauen? Aber gut, fang am besten damit an mir zu erklären, warum du deine Bitch jetzt doch nicht mehr teilen willst. Oder warum du mich erst wegwirft wie so ein benutztes Kondom, dann aber trotzdem einen auf eifersüchtig machst.»
 

«Ich bin nicht eifersüchtig.»
 

«Ach nein…?» Zweifelnd sah Hidan von unten zu ihm auf.
 

«Nein.»
 

Der Jüngere seufzte lautlos.

«Okay, gut. Dann kann ich es dir ja sagen. Ich habe jemanden kennengelernt.»
 

Kakuzu starrte Hidan an. Sein Mund wurde ganz trocken und sein Herz rutschte ihm ein Stück weit in die Hose. Darauf war er nicht vorbereitet. Natürlich war ihm klar gewesen, dass so etwas eintreffen könnte. Irgendwann bestimmt würde. Er hatte versucht, nicht darüber nachzudenken. Aber jetzt, da er es live von Hidan gesagt bekam, war es nun tatsächlich auch real, greifbar geworden. Vorhin war er noch so erleichtert gewesen, als sich Deidara als Hidans Kindheitsfreund entpuppt hatte und jetzt…
 

Hidan hatte jetzt also doch jemanden neben ihm. Das zu erfahren war für Kakuzu ein scheiß Gefühl.
 

«Wer ist er?», entglitt es ihm scharf.
 

Obwohl er ja stark daran zweifelte, dass er den Typen kannte. Doch im Moment schwirrten ihm zu viele Fragen im Kopf herum, als dass er sie alle zurückhalten könnte.
 

«Spielt das eine Rolle?»
 

Ja, dann wüsste ich, welchem Wichser ich den Schädel einschlagen muss.
 

«Nein.»

Das Gewicht von Hidans Kopf in seinem Schoß fühlte sich plötzlich unerträglich schwer an. Kakuzu wollte den Jüngeren am liebsten von sich schieben, aufstehen und gehen.
 

«Was bedeutet kennengelernt?», fragte Kakuzu mit der leisen Hoffnung, dass es nicht das bedeutete, was er dachte.
 

«Tch», machte Hidan und grinste. «Zwei Menschen, die sich sehen, Namen austauschen, miteinander quatschen. Na, klingelt’s?»
 

Kakuzu schnaubte. «Danke, die Definition davon ist mir geläufig. Aber das meinte ich nicht. Und das weißt du auch. Also stell dich nicht dumm.»
 

«Du willst wissen ob wir ficken? Sorry, aber das geht dich nichts an. Aber sei doch mal glücklich. Ist es nicht das, was du wolltest?»
 

«Nein, bestimmt nicht. Und ich erwarte von nun an, dass du dich nicht mehr mit ihm triffst. Und auch mit keinem anderen.»
 

Hidan rollte mit den Augen und schnaubte. «Siehst du? Das ist genau das, was ich meinte. Du befielst und ich soll kuschen. Ja und amen. Der Gebieter hat gesprochen, Wiederworte sind nicht erwünscht. Aber weißt du was? Ich bin nicht deine verdammte Puppe, also kannst du mich mal! Ich treffe mich weiter mit ihm, weil der Typ hot ist und ich es will, klar?»
 

«Ich meine es ernst, Hidan. Schreib den Kerl ab oder ich bin raus. Ich dulde keinen neben mir.»
 

«Pfff, und was macht dich so sicher, dass ich mich für dich entscheide? Weißt du, im Vergleich zu dir hat er nämlich einige Vorzüge. Er ist nicht tausend Jahre alt, sondern noch jung und knackig. Er ist spontan und locker drauf. Bis zu seiner Wohnung brauche ich nur zehn Minuten und keine halbe Stunde. Er hat Respekt vor mir und behandelt mich wie einen fucking Menschen. Er hat einen coolen Job und sitzt nicht den lieben langen Tag vor’m Bildschirm oder steckt mit der Nase in langweiligen Büchern oder telefoniert mit schnöseligen Spießern. Er geht auch mal raus und unternimmt was. Er hat nen geilen Körper und das Beste ist, er lässt mich auch mal ihn ficken. Also komm mal wieder runter von deinem hohen Ross. Sei dir ja nicht zu sicher. Glaub bloß nicht, dass du einfach über mich verfügen könntest! Oder dass ich dir wie ein treudoofer Köter hinterher laufe. Denn das tue ich nicht. Und das werde ich auch nicht. Das habe ich mir geschworen. Ich lasse das alles nicht mehr mit mir machen, kapiert! Und wenn du mir nicht etwas mehr bieten kannst als dieses ewige hin und her, wenn wir nicht… ich will doch nur, dass du dich mir gegenüber etwas mehr öffnest… warum können wir nicht einfach…»
 

Hidan brach ab, doch Kakuzu nahm es kaum wahr. Er war genug damit beschäftig das Gesagte nicht zu sehr an sich heranzulassen. Doch in Wahrheit hatte sein Gehirn bei jenem gewissen Satz schon wie automatisch abgeschaltet.
 

Das Beste ist, er lässt mich auch mal ihn ficken.
 

Kakuzu war wie betäubt. Es war wie ein Schlag. Es war zu viel. Genug, um seine harte Schale zu durchbohren. Das war nicht bloß gesagt worden um ihn zu verletzen. Nein. Es war die Wahrheit. Das hatte man Hidans Stimme angehört.

Es sollte nicht so sein, doch Kakuzu fühlte sich verraten und betrogen. Hintergangen und verarscht, mit Füßen getreten. Doch das, was am meisten schmerzte waren die Dinge, die Hidan aufgezählt hatte. Die Kritik an seiner Person, seine Fehler und Macken, seine Schwächen. In einem Ton vor die Füße gespuckt, dass Kakuzu gerade ernsthaft daran zweifelte, ob Hidan ihn überhaupt jemals gemocht hatte.
 

«Gut», war alles, was Kakuzu aus kratziger Kehle herausbekam. Der Kloß in seinem Hals schluckte er mit Gewalt runter, drängte das, was ihn gerade zu übermannen drohte zurück.

Hidans Kopf von seinem Schoß schiebend stand er auf. Er musste hier raus, bevor er noch durchdrehte. Oder Sachen sagte und Dinge tat, die er nicht mehr ungeschehen machen könnte. Sein Stolz litt schon genug darunter, dass er kaum ein Wort herausbekam. Sicherlich hatte Hidan ihm schon angemerkt, wie sehr ihm seine kleine Ansprache zugesetzt hatte.
 

«Hey, warte», murmelte Hidan unsicher und setzte sich halb auf. «Wo willst du hin?»
 

Kakuzu achtete nicht auf den Jüngeren, wagte es nicht sich noch mal zu ihm umzudrehen, da er sich selbst nicht traute. Und nicht wusste, wie er reagieren würde, ob er es schaffen würde sich unter Kontrolle zu halten.

Schwäche. Er hasste sie. Und das Letzte, das ihm in Sinn stand, war, diese irgendjemandem offenzulegen. Vor allem nicht Hidan, der einer der wenigen Menschen war, der ihm nahe genug stand, um in ihm noch mehr Schaden anzurichten.
 

Mit steinerner Miene entfernte er sich deshalb, steuerte die Haustür an und verließ beinahe fluchtartig die Wohnung.
 

«Verdammt, jetzt warte doch mal! Fuck, bitte! Es tut mir leid…»
 

Kakuzu bebte und schnaufte, als er nach draußen trat, nachdem er die Tür lautstark hinter sich zugeknallt hatte. Seine Brust schwellte an, bis er das Gefühl hatte kaum noch atmen zu können. Schmerzerfüllt verzog er das Gesicht, obwohl ihm körperlich gar nichts fehlte.
 

Es war seine Schuld. Es war alles seine eigene Schuld. Und er hasste sich dafür. Dass er so naiv gewesen war zu glauben, dass es dieses mal – mit Hidan – anders ablaufen könnte. Er hätte nicht auf Kisame hören sollen, mit Hidan gar nicht erst etwas Längerfristiges anfangen dürfen. Er war dumm gewesen zu glauben, dass er es schaffen würde den Jüngeren auf Distanz zu halten. Mit genug Abstand, damit er sich nicht zu sehr an Hidan gewöhnte und doch nah genug, um seine Triebe und menschlichen Bedürfnisse nach Nähe und Zuneigung stillen zu können. Das Gleichgewicht war verrutscht und Kakuzu hatte schleichend, unsichtbar immer mehr zugelassen, als er es eigentlich hätte tun dürfen.
 

Und nun war ihm der Kleine ans Herz gewachsen.
 

Es hatte es genossen. Er hatte sich gefürchtet. Und jetzt tat es nur noch weh.
 

Dabei hatte er doch alles Mögliche getan um Hidan abzulenken, damit er damit aufhörte ihn in eine Beziehung zu drängen. Hidans Bemühungen anfangs von Kakuzu ignoriert, war der Jüngere jedoch immer hartnäckiger und offensichtlicher geworden, so dass sich Kakuzu nicht mehr unwissend hatte geben können.

Doch Kakuzus Selbstschutz hatte nicht so funktioniert wie er es sollte. Er dachte immer, so lange er keine Beziehung einging, diese Grenze nicht überschritt, wäre alles fein. Dabei war das nur ein Wort, der einen als Paar definierte, ein Treueversprechen, vielleicht auch eine Liebesbekundung. Der Begriff war die simple Definition eines vertrauten Verhältnisses und keine emotionale Sperre.
 

Kakuzu wurde schmerzlich bewusst, dass er diese auch ohne dieses banale Wort überschritten hatte und ihm der Kleine nun etwas bedeutete.
 

Und das machte ihm Angst. Er fühlte sich dadurch angreifbar, verletzlich, schwach. Er hasste dieses Gefühl so sehr wie es ihn erzürnte.
 

Es war alles ein Fehler.
 

Und als Kakuzu den gepflasterten Weg durch den Garten zurück zur Straße lief, spürte er, wie sich der Druck, der sich die letzten Wochen in seiner Brust aufgestaut hatte, seinem Limit näherte. Er wollte ihn nicht entweichen lassen und versuchte mit allen Kräften seine Emotionen weiter unterdrückt zu halten. Doch er wusste, dass er es dieses mal nicht schaffen würde. Er brauchte ein Ventil.
 

Und er fand eines.
 

Es war als würde sich sein Geist für kurze Zeit aus seinem Körper zurückziehen. Als betrachtete er sich selbst von oben, als Zuschauer dieser Wuttat.
 

Er kam erst dann wieder richtig zu sich, als der Briefkasten schon zerbeult am Boden lag. Ungeöffnete Briefe lagen verstreut drum herum und von seinen geballten Fäusten tropfte etwas Warmes. Er war außer Atem und schwitzte, dabei war seines Empfindens doch kaum ein paar Sekunden vergangen. Seine Knöchel schmerzten unsagbar, doch er ignorierte es.
 

Denn jetzt fühlte er sich besser.
 

Ein Geräusch veranlasste ihn dazu seinen Kopf zu heben. Ein kleiner Junge auf einem Dreirad starrte ihn mit offenem Mund vom Trottoir aus an.
 

«Was gibt’s da zu glotzen!», knurrte er. Der Junge rührte sich kein Stück.
 

Kakuzu stieg über das zerbeulte Teil zu seinen Füßen und versuchte nicht mehr an Hidan zu denken. Als er im Auto saß hatte er sich wieder soweit beruhigt, dass er auf dem Weg nach Hause keinen Unfall bauen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Saicke
2019-09-15T20:00:15+00:00 15.09.2019 22:00
Ich könnte in meiner Wohnung im Dreieck springen, wie doch erst alles gut zu gehen scheint und dann alles so schnell bergab geht! Dabei sah es doch so gut aus, die haben normal miteinander geredet und Kakuzu hat auch mal klipp und klar gesagt, dass er Hidan nicht teilen will. Aber ich kann auch Hidan's Reaktion verstehen, dass er sich nicht wie ein Haustier an der Leine fühlen will, dass bei jedem Beifuß und blleib weg brav gehorcht. T^T
Und dann die Offenbarung: Hidan hat einen Neuen! Und er durfte bei ihm auch mal zustechen! Nooooo!
Ich konnte richtig hören, wie Kakuzu's Herz in tausend Splitter zersprungen ist, auch wenn er leugnen würde ein Herz zu haben. :(
Sein Kurzschluss und der Ausraster am Briefkasten war so gut beschrieben und nachvollziehbar, ich habe richtig mitgefiebert. Er tut mir so Leid, aber leider ist er auch teils selbst schud. :( Ich hoffe ja, dass es irgendwie alles wieder ins Lot kommt und ich bin da genau wie kleines-sama: Ich mag eher ein Happy End für die beiden als ein Sad end. Aber es ist deine Story und egal wie du es enden lässt, ich mag deine FF und deinen Schreibstil. =)
Antwort von:  hYdro_
04.11.2019 17:43
Tja, was soll ich sagen... falls man es noch nicht gemerkt hat, jetzt sollte es klar sein: ich lasse meine Protagonisten gerne leiden. xD Dass sie sich so einfach vertragen wird also in nächster Zeit nicht der Fall sein. Die große Bombe kommt sowieso erst noch... aber ich will nicht zu viel verraten :D
Hidan bleibt nunmal ein Mann und Männer wollen in der Regel was stopfen (haha sry für die dumme Beschreibung, mir kam nix besseres in den Sinn). Und ich weiß aus sicherer Quelle, dass so gut wie alle Homopärchen auch mal gerne beim Sex die Rollen tauschen. Vielleicht übernimmt der eine häufiger den dominanten Part, aber die wechseln sich trotzdem hier und da ab. Und das ist ein Fakt. Deswegen, Hidan will doch auch nur Mann sein und Kuzu lässt ihn nicht... :(
Das mit dem Briefkasten war eine spontane Aktion von mir, aber ich dachte, hey, Kuzu ist sauer, irgendwas muss jetzt halt her halten. xD
Zum Thema Happy oder Sad End: ich hab mich schon entschieden was es wird und joa... ich bin glücklich damit und ich hoffe sehr, ihr dann auch. Mal sehen :)
Antwort von:  Saicke
04.11.2019 18:32
Also mir ist definitiv klar geworden, dass du sie gerne leiden lässt und ich habe nichts dagegen. Im Gegenteil, so kommt doch erst richtig Schwung und Spanung in die Story rein. :)
Also mir ist auch klar, das die Männer mal ab und zu tauschen, aber wenn man es auf die Charaktere hier betrachtet, dann kann ich mir nur schwer vorstellen, dass Kakuzu jemanden an seinen Arsch lässt, selbst wenn es Hidan ist. xD
Na dann bin ich mal gespannt, was für ein Ende du für die beiden vorgesehen hast. Aber egal wie sie ausgeht, ich liebe deine Geschichte und mag sie so wie sie ist. :)
Von:  kleines-sama
2019-08-22T20:13:23+00:00 22.08.2019 22:13
Oh nein! T-T Und ich hatte fast schon zu hoffen gewagt, dass die beiden es mal auf eine vernünftige Art schaffen über ihre Gefühle & Probleme zu sprechen und eine funktionierende Beziehung aufzubauen...
Wen hat Hidan kennengelernt? Ist es was Ernstes? Was wird jetzt aus ihm und Kakuzu? Ich bin so mega gespannt! Hoffentlich gibt es ein Happy End. Ich ertrage Geschichten ohne Happy End nurtotal schwer :(

bye
sb
Antwort von:  hYdro_
23.08.2019 00:37
Es ist echt hoffnungslos, ein ewiges auf und ab mit den beiden. Und leider stehen noch ein paar Hügel und Täler vor ihnen. :S
Ich könnte dir jetzt ein paar Dinge spoilern, aber das verdirbt dann das Lesegefühl, also lass ich's lieber. Du magst Happy Ends? Echt? Hab ich schon erwähnt, dass ich eingefleischte Sad End Liebhaberin bin? Aber vielleicht verschone ich diese FF damit? Wer weiß das schon?! :'D
Antwort von:  kleines-sama
23.08.2019 17:36
Was? Eingefleischte Sad End Liebhaberin? Oh Gott, bitte nicht T-T
Mir sind der Kakuzu und Hidan aus deiner Feder total ans Herz gewachsen. Ich spüre beim Lesen immer wie ich mit den beiden mitleide. Und ich finde, sie hätten ein bisschen Glück wirklich mal verdient.
Aber natürlich ist das deine Story, ich rede dir nicht rein :o

bye
sb


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