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Die vierte Mauer

Um mein Herz gebaut
von

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Traust du deinen Augen?

Erneut vergingen einige Jahre und zur Überraschung anderer und auch seiner, hatte er bis hier hin überlebt. Eren hatte sich tatsächlich dem Aufklärungstrupp angeschlossen, so wie er es immer wollte. Nun, nicht ganz. Die Umstände waren andere. Es hatte sich herausgestellt, dass er selbst ebenfalls ein Titan war. Titanenwandler nannte man diese Spezies.. und sie waren intelligenter als die anderen Titanen. So wie er es beobachtet hatte, mussten sie sich selbst verletzen um sich verwandeln zu können, doch an Eren konnte man gut sehen, dass selbst das nicht so einfach war wie man hätte meinen können.

Es war still. Das war es lange nicht mehr. Aber dunkel war es, so wie gewohnt.

In letzter Zeit waren sie oft Nachts unterwegs gewesen.
 

Ein frustriertes seufzen entwich der Kehle eines anderen. Armin schaute ins Feuer.

"Hast du schmerzen?", fragte Armin leise, als könnte er Jemanden wecken. Eigentlich wünschten sie sich, dass es hier etwas menschliches gab, was man wecken konnte, aber.. dem war nicht so. Sie waren allein.

"Mein Schädel brummt total.",stöhnte der Braunhaarige und rieb sich die Stirn.

"Du bist auch ziemlich tief gefallen. Ich bin froh, dass dir nichts schlimmeres passiert ist...", sagte Armin besorgt, lächelte dann aber erleichtert, als Eren sich aufrichtete.

"Meine Wunden heilen zwar, aber es tut echt weh..", schmollte der andere und stützte sich auf seinen Händen ab.

"Und wo sind wir jetzt?"

Armin schwieg kurz und wusste nicht recht wie er es beschreiben sollte. Abgesehen davon, dass sie mittlerweile nur dank des Lagerfeuers die Hand vor Augen erkennen konnten.
 

"Ich bin mir nicht sicher.", entgegnete er seinem Freund enttäuscht. Dieser verzog den Mund zur Seite und versuchte etwas zu erkennen, in dem er sich umschaute.

"Wenn die Sonne auf geht sollten wir versuchen die anderen zu finden... die Pferdefresse kann nicht weit sein. Der ist sicher noch nicht beim Ziel.", grummelte Eren und zog seine Augenbrauen zusammen.

Armin schmunzelte. Es war zwar nicht nett, aber er freute sich über dieses Verhalten. Wenn der Titanenwandler wieder so über seinen Kameraden schimpfen konnte, ging es ihm besser. Es war ein gutes Zeichen.

"Wenn wir Glück haben sind unsere Pferde noch hier in der Nähe.", fiel ihm ein, wenn sie schon von Pferden sprachen. Da sie diese Gegend nicht genügend kannten, wäre es gut ein Reittier zu haben anstatt sich zu Fuß von Titanen aufsammeln zu lassen. Außerdem sollten sie ihren Gasvorrat nicht unnötig aufbrauchen.
 

Es war nicht mehr ganz so einsam, da sie mit einander sprechen konnten. Lange war es her, dass sie mal wirklich allein waren. Als er so zurück dachte, konnte er sich kaum an eine Zeit erinnern in der es so war. Aber es gab schon ein paar schöne Momente. Und auch wenn die Situation momentan ungewiss war, zählte dies auch zu einer Zeit in der er sich kurz entspannen konnte, auch wenn dies vielleicht daran dachte, dass er abgelenkt war.

Als die ersten Sonnenstrahlen ihre Haut berührten war es ihnen auch endlich möglich etwas mehr zu sehen. Auf dem ersten Blick waren keine Titanen zu sehen, was allerdings kein Grund war unvorsichtig zu werden. Eren hob seine Hände und holte tief Luft um zu pfeifen, Armin jedoch hielt ihn an der Schulter und zog ihn zurück.

"Nicht.", flüsterte er und und hielt sich einen Finger vor den Mund.

"Wenn wir jetzt krach machen, wird vielleicht etwas auf uns aufmerksam, das nicht erwünscht ist.", erklärte der Blonde leise.

Bis eben hatten sie zwar auch etwas lauter gesprochen, aber nun wo die Möglichkeit bestand, dass die Titanen wieder aktiv wurden, wollte er es nicht riskieren.
 

Eren schnaufte frustriert.

"Wie sollen wir die anderen finden?! Ich sehe hier nur Bäume!", regte er sich mit gedämpfter Stimme auf. Armin konnte ihm ansehen, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er die Geduld verlor. Dagegen musste er etwas tun.

Allerdings konnte er es auch verstehen. Es war nicht nur die Tatsache, dass sie nicht wussten wo sie sich befanden, auch die Ungewissheit was mit den anderen passiert war, war so beunruhigend, dass es auch ihn betroffen machte. Denn die Chance, dass sie nicht alle wieder sehen würden bestand immer.

Gestresst fuhr sich der Blonde durchs lange Haar um einige Strähnen aus seinem Sichtfeld zu beseitigen. Damit sie ihm nicht weiter im Weg waren, band er sich einen Zopf. In der ganzen Zeit war er nicht mehr dazu gekommen seine Haare kürzen zu lassen. Wenn das so weiter ging, hatten sie bald die Länge wie die von Christa. Es gab nunmal Dinge die wichtiger waren, dennoch war es nicht von Vorteil.
 

Armin sah hinauf. Etwas weiter weg von hier ging es berg auf. Von dort kamen sie, Eren war dort mit seinem Pferd hinunter gestürzt, als dieses bei der Flucht vor einem Titanen stolperte. Vermutlich hatten sie, wenn überhaupt auch nur noch ein Pferd, wenn sie dieses wieder finden würden. Der Blauäugige wandte sich um und schaute in die andere Richtung, dabei atmete er so flach wie möglich um eventuelle untypische Bewegungen wahrnehmen zu können.

"Lass uns dort lang gehen. Das Sonnenlicht kommt von dort. Die Bäume scheinen da nicht mehr so dicht bei einander zu stehen.", schlug Armin vor und beobachtete Eren erneut. Dieser schaute missmutig in die Richtung. Dann veränderte sich sein Gesichtsausdruck zu einem entschlossenen.

"Das heißt man kann mehr sehen!", schlussfolgerte er und ging zielstrebig los. Dass er vorsichtig sein sollte, musste Armin ihm sicher nicht sagen. Im Notfall hatten sie auch noch Eren's Titanenform. Auch wenn er diese nun ein wenig besser unter Kontrolle hatte, gab es immenroch ein Restrisiko. Und es lockte zudem auch noch mehr Titanen an...
 

Armin holte auf und streifte mit seinem Freund durch den Wald. Es war tatsächlich so, dass die Anzahl der Bäume abnahm. Der Boden bestand aus hohem Gras, welches ihnen fast bis zu den Knien ging.

"Sieht aus, als wäre hier nichts weit und breit.", sagte Eren frustriert und trat das Gras. Ein paar Hälme flogen herum. Am liebsten würde er vor Wut alles heraus reißen und herumbrüllen. Armin ging weiter. Dort wo er war, waren keine Bäume mehr. So wie es aussah, lief er erneut auf einen Abgrund zu. Wie weit runter ging es hier bloß?

Nocheinmal schaute er nach hinten zu Eren und dem Abhang von dem sie gekommen waren. Es roch eigenartig. Er war sich sicher, dass er diesen Geruch noch nie zuvor in der Nase hatte. Egal was es war, es ließ sein Herz schneller klopfen. Aufregung und Nervosität kooperierten um dies möglich zu machen. Seine Schritte wurden größer, bis er es endlich zur Spitze geschafft hatte.
 

Das was er sah ließ ihn vollkommen erstarren. Die Luft blieb ihm weg. Die Zeit blieb stehen. Es war zu viel, als dass er es sofort verarbeiten konnte. Seine Beine hielten ihn nicht mehr und so sank er zu Boden und hielt sich am hohen Gras fest. Eren sah, dass sein Freund auf die Knie fiel und rannte sofort los. Offensiv kämpfte er sich durch's Gras um so schnell wie möglich bei ihm zu sein.

"Armin!!", rief er, ohne großartig zu überlegen und stolperte auch die letzten Schritte zu ihm, berührte gerade seine Schulter als er selbst nach vorn schaute und zurück schreckte.

Es war gewaltig.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yuugii
2018-10-27T12:14:09+00:00 27.10.2018 14:14
Das Kapitel finde ich schon viel besser als die anderen. ^^

Es geschieht etwas, was wir als Leser nicht kennen und dadurch überraschend ist. Ich habe es jetzt so verstanden, dass sie bei einem Außeneinsatz von der restlichen Truppe getrennt wurden und einen einen steilen Berg mitsamt ihrer Pferde abgestürzt sind. Jetzt sind sie auf der Suche nach ihren Freunden bzw. ihrer Truppe und stolpern direkt ins nächste Ungeschick. Da bin ich aber gespannt, was sie da erwartet. Ich gehe von einem Titanen aus, aber wer weiß, ob da nicht doch etwas anderes wartet.

Ich finde es irgendwie süß, dass sich Armin einerseits Sorgen um Eren macht, aber auch direkt sich selbst daran erinnert, wie stark dieser ist und dass dieser mit seiner Titanenmacht auch gegen kleinere Titanen ankommt. Er ist halt so ein typischer Junge, der sich schnell viele Sorgen macht und sich gerne mal im Kreis dreht, ehe er die Lösung klar und deutlich sieht. Dass Armin sich die Haare in einen Zopf bindet, hat mich echt schmunzeln lassen. ♥

Erens temperamentvoller Charakter kommt hier auch gut zur Geltung. Also dass er direkt los marschiert und sich gar keine Gedanken um eventuelle Gefahren macht. Das passt super zu ihm!

Eine ganze Weile lang habe ich darüber nachgedacht, warum ich den Klappentext, den du verwendest, nicht so gut finde. Jetzt weiß ich es, es wirkt einfach uninteressant. Ich würde dir raten, einen Satz zu nehmen, der eine Handlung anstrebt, aber die mögliche Aktion dahinter nicht genauer beschreibt.

„Wie sollen wir die anderen finden?! Ich sehe hier nur Bäume!“, regte er sich mit gedämpfter Stimme auf. Armin konnte ihm ansehen, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er die Geduld verlor. Dagegen musste er etwas tun.

Würdest du diesen Satz nehmen, würde man sich direkt fragen, was Armin nun plant und man würde eher auf die Geschichte klicken, um herauszufinden, was los ist. Finds irgendwie schade, dass du so wenige Kommentare hast. Entweder liegt es an Animexx oder die deutsche Community unterstützt sich gegenseitig nicht so sehr, wie man es sich erhofft. >3>)/


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