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Schöne heile Welt

von

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Trümmer

EPILOG

Trümmer
 

Allein.

Sie war nun wieder völlig allein.

Doch damit war nicht die gegenwärtige Abwesenheit von Personen gemeint.

Natürlich ... auch das traf zu, denn keine Menschenseele war weit und breit zu sehen, als Relena die Überreste des Hauses besichtigte.

Des Hauses, in dem Heero und seine Schwester gewohnt hatten.

Nun war dieses Haus zerstört.

Und sie war wieder allein.

Verlassen.

Da war niemand mehr, dem sie sich hätte anvertrauen können.

Traurig stieg Relena über einige Mauerreste und setzte sich etwa an dem Ort nieder, an dem sich einst das Wohnzimmer befunden hatte.

Heero und die anderen Piloten waren schon längst auf der Raumstation eingetroffen und in ihren militärischen Dienst eingewiesen worden. Jedenfalls vermutete Relena das ... Sie hatte eigentlich den Kontakt zu ihnen verloren und es gab gewisse Elemente in der Regierung, die ihre Beziehungen zu diesen fünf Soldaten am liebsten ganz unterbunden hätten.

Doch darum kümmerte sich Relena im Moment nicht.

Heero würde jetzt sowieso nicht mit ihr reden wollen.

Dünne Wolken zogen über den blauen Himmel dahin und Relena legte erschöpft ihren Kopf in den Nacken. Sie lächelte ironisch ... Das Wetter schien sich wieder über sie lustig zu machen. Strahlender Sonnenschein ... nichts wünschte sie sich sehnlichster, als dass es nun beginnen würde zu regnen.

Ja, es sollte in Strömen regnen.

Der Himmel sollte nicht lachen ... er sollte weinen.

Er sollte weinen, weil Relena es nicht konnte.

Sie konnte einfach nicht weinen um die Personen, die ihr nahe standen.

Um die Personen, die sie nun verloren hatte.

Tamara.

Sie versuchte jeden Gedanken an das schreckliche Ereignis zu verdrängen, doch es fiel ihr sehr schwer. Hier erinnerte einfach alles an sie.

Millardo.

Relena seufzte schwer.

Hätte sie ihn doch früher angerufen.

Vielleicht hätte sie ihn noch erreicht ... vielleicht wäre dann wenigstens er bei ihr?

Man hatte ihr von dem Vorfall bei Media Technologies berichtet ... auch von der Eplosion ... und vom vermeintlichen Tod ihres Bruders.

Eine Leiche war noch nicht gefunden worden, doch es war unwahrscheinlich ... ja, sogar schier unmöglich, dass diese Explosion jemand überlebt haben könnte.

Doch eine Leiche gab es nicht.

Genau wie bei Tam.

Noch keine Leiche.

Überhaupt war Relena, was die Untersuchungen über die Bombe in Heeros Haus anging, nicht besonders gut informiert. Man vermutete einen ferngesteuerten Sprengsatz, der in der Küche platziert worden war, doch genaueres wusste sie nicht. Es war nicht ihr Aufgabengebiet und sie war noch immer zu sehr in einem Schockzustand, als dass sie irgendeine Entscheidung treffen könnte.

Man hatte ihr eine Stelle im Ministerrat angeboten, auf dass ihre Präsenz dort der Bevölkerung eine Aussicht auf Frieden vermitteln würde, doch Relena hatte noch nicht zugestimmt.

Die Ereignisse hatten sich in der letzten Zeit viel zu sehr überschlagen.

Sie war hergekommen, um nachzudenken.

Um wieder zu sich zu finden.

Um ... zu reden ...

"Es ist nicht fair ...", sagte sie leise.

"Du hast mal gesagt, dass ich mit Heero reden sollte ... aber Heero ist nicht mehr da."

Ihre Stimme war dünn und zittrig.

"Er ist weggegangen ... und die anderen vier auch ... und Hilde ist auch weg ..."

Hilde war Duo auf die Raumstation gefolgt, wo sie sich um eine Stelle beim technischen Personal beworben hatte.

"... und ... und du ... du bist auch gegangen, Tam .. einfach so ... ohne dich zu verabschieden ..."

Dorothy, Elbie und Alan waren auch wie vom Erdboden verschwunden. Relena hatte versucht sie zu erreichen, doch in den Wirren des beginnenden Krieges war das sehr schwer.

"Und du hast doch noch meinen Teddy ... wahrscheinlich hast du ihn auch mitgenommen ..."

Sie begann planlos mit dem Schuh im Boden vor sich zu scharren.

"Mit wem ... soll ich denn nun reden, wenn ich Probleme hab?"

Unter einem Haufen grober Steine sah Relena etwas seltsam schimmern, fast phosphoreszieren.

"Ich ... hab ... nämlich Probleme, weißt du?", sagte sie, während sie aufstand und sich vor die Steine kniete. Relena machte sich dabei völlig dreckig, doch sie versuchte dennoch unter den Haufen zu greifen und herauszuziehen, was da ihre Aufmerksamkeit erregt hatte.

"Mit wem soll ich denn nun ...", doch sie war schon nicht mehr bei der Sache. Ihr ganzes Interesse schenkte sie nun den drei kleinen Steinen, welche sie zusammen mit etwas Asche und feinen Holzsplittern aus den Trümmern hervorgezogen hatte. Nachdem sie sie etwas abgeputzt hatte, konnte Relena auch feine Zeichen darauf erkennen.

Runen.

Perth.

Manaz.

Teiwaz.

Relena kannte weder ihre Namen, noch ihre Bedeutung. Aber sie fühlte sich besser.

Sie lächelte, schloss ihre Hand um den gefundenen Schatz und blickte zum Himmel auf.

Wahrscheinlich war es für sie so etwas wie eine Art Zeichen, denn sie lächelte.

Dankbar sah sie zu den Wolken hinauf und die Stärke und Entschlossenheit der wahren Relena Peacecraft traten zurück in ihr hübsches Gesicht.

"Danke", flüsterte sie in den Wind.

Ihr war klar, dass das, was sie in ihren Händen hielt, im Grunde Trümmer waren.

Trümmer ihrer schönen heilen Welt.

Ihre Welt ... auch sie war zerbrochen ... viele Welten waren es, die in den letzten Tagen zerstört worden waren ...

Doch Relena klammerte sich an die Runen, so wie sie sich an ihre Hoffnung klammerte.

Denn sie glaubte an ihre Hoffnung.

Und sie glaubte an ihre Zukunft.

Sie würde sich eine neue Welt erbauen.

Immer und immer wieder.

Eine Wellt für sich, ihre Freunde und alle anderen.

Und für Heero.

Dies war die Aufgabe, die ihr die drei kleinen Steine vermittelt hatten.

Sie hatte wieder ein Ziel vor Augen.

Doch was Relena in diesem Moment nicht wusste, war, wie beschwerlich und verlustreich der Weg zu diesem Ziel sein würde.
 

Perth.

Manaz.

Teiwaz.

Bald würden sie ihr wahres Gesicht zeigen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Lorelei89
2004-11-26T11:32:50+00:00 26.11.2004 12:32
he bitte schreib dochn weiter ich will wissen wie es weiter geht ich warte schon 2 monate -.- *heul schnief*bBIITTTTEEEEEEEEE SCHREIB WEITERR ich wil wissen wies weiter geht bitte bitte bitte
lorlei89
Von:  Nostradamus_MB
2003-10-15T22:09:33+00:00 16.10.2003 00:09
Hey Leute, ich weiß echt nicht was ihr habt! Endlich gibt es hier mal eine erstklassige Story und dann ließt sie (außer mir) anscheinend keiner! Ist das normal?!?!?

Aber mal zurück zur Story, die letzten Kapitel fand ich sehr gut, man könnte sogar sagen "Kommerziel" (den sie sind so gut, das man sie ohne Probleme als Drehbuch für eine Forsetzung verkaufen könnte!!!).

Um einmal über die gasamte Geschichte zu reden:
Anfangs wirkt alles recht "08-15", was sich aber schon sehr schnell ändert. Das erste Anzeichen ist eigentlich Tamara. Nun gut, jetzt wird man sich denken "och wie nett, jetzt hat er eine schwester bekommen... NA UND?!", aber weit geirrt. Hier wurde es geschaft den Leser "hinter's Licht zu führen". Geschickt wendet sich der Ablauf und man erkennt schnell das hier mehr hinter steckt als nur eine "Schöne heile Welt"-Story. Ja der Name trügt, den hier geht es nicht um so eine Welt. Nein hier geht es darum wie eine solche Welt, wie sich die Charaktere gewüscht hatten, Stück für Stück und dann am Ende völlig zerbricht.

Was sagt uns das Ende? Vielleicht, das ein neuer, ein härterer Kampf beginnt? Oder vielleicht, das nun alle Karten auf den Tisch liegen und wir nur noch warten, bis sie einer aufdeckt!

DIE VORBEREITUNGEN SIND GETROFFEN! DAS LICHT IM SAAL ERLÖSCHT! GESPANNT WARTET MAN, DAS SICH DER VORHANG ÖFFNET...


Du hast meine volle Achtung, ich selbst weiß wie schwer es ist, eine gute und interessante Story-Line zu entwerfen, aber es ist dir gelungen. Das einzigste was für mich bleibt, ist auf die Fortsetzung zu warten.

nos / michel


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