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Konoha High: Verschiedene Leben

Die Leiden eines Ausgeschlossenen
von

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Die neue Schule

Itachi wartete vor dem Lehrerzimmer darauf, dass sein neuer Kollege, Iruka Umino, ihn abholte. In den Sommerferien war er zwar schon hier gewesen, um sich vorzustellen und einen kleinen Überblick über diese riesige Schule zu gewinnen, aber trotz allem kannte er sich noch nicht gut genug aus und wusste nicht mal zu welcher Klasse er musste.

Als der 21-Jährige sich beworben hatte, hatte man ihm gesagt, dass hier sowohl eine High-School als auch eine Universität auf der anderen Seite des Geländes vorhanden waren und beide dieselbe Cafeteria nutzten. Daher war es oft sehr voll, aber damit hatte er schon gerechnet.

Innerhalb einer Minute liefen weit über hundert Personen über diesen Flur, wobei ihm jedes 2. Gesicht so vorkam, als wäre es schon mehrfach an ihm vorbeigelaufen.
 

Ein braunhaariger Mann um die 30 kam auf ihn zu und blieb vor ihm stehen, ehe er ihm die Hand hinhielt und lächelnd sagte:, "Sie müssen Itachi Uchiha sein. Mein Name ist Iruka Umino und ich werde bis auf Weiteres für sie zuständig sein."

"Ah, guten Morgen. Freut mich Sie kennenzulernen.", erwiderte der Schwarzhaarige, ehe er die Hand des Anderen annahm.

"Ebenso. Ich würde mich wirklich gerne noch ein Wenig mit Ihnen unterhalten, da wir demnächst täglich zusammenarbeiten werden, aber leider beginnt in 10 Minuten der Unterricht, darum sollten wir uns langsam auf den Weg zum Klassenraum machen.", erklärte Iruka und sah auf seine Armbanduhr an seinem linken Handgelenk.

Er deutete dem Referendar an ihm zu folgen und bog auf der rechten Seite neben dem Uchiha in einen Gang.

"Das verstehe ich natürlich. Ich bin sicher, im Laufe der Zeit werden wir uns auch so besser kennenlernen können.", erwiderte Itachi höflich, während er dem Braunhaarigen folgte. Beide gingen eine ganze Weile und dem 21-Jährigen wurde mal wieder bewusst, wie groß diese Schule war.

Ein Wunder, dass die Schüler sich hier nicht verliefen, wenn sie so gedankenverloren zu ihren Klassenzimmern oder in die Pause eilten. Iruka blieb stehen und Itachi tat es ihm gleich.

Der Ältere zog einen Schlüssel aus einer Tasche, die er bei sich trug und schloss die Tür zu ihrer Linken auf, ehe sie beide eintraten. Der Ältere lehnte die Türe hinter ihnen an und ging anschließend zum Pult.
 

Der Uchiha sah sich sogleich im Klassenraum um, da dies einer seiner neuen Arbeitsplätze war. Der Raum war relativ groß und die Tische waren in drei parallele Linien zur Tafel ausgerichtet. In der Mitte hatten sie einen Bruch, damit die Schüler auch zu den hinteren Tischen kamen. Sowohl links als auch rechts hatten jeweils 4 Schüler Platz, also gab es 24 Plätze.

Auf der linken Seite des Raumes zogen sich die Fenster durch. Auf der Rechten befanden sich Bilder, welche aus dem Kunstunterricht zu sein schienen. Sie alle zeigten Orte, wo ein Tier hingehörte, das von einem anderen Schüler gemalt worden war. Die hintere Wand war geschmückt mit unterschiedlichen Plakaten über verschiedene Personen, welche alle eine Gemeinsamkeit hatten. Sie alle hatten etwas Schreckliches getan oder etwas Schreckliches erlebt.
 

"Die Plakate sind von den Schülern, sie haben alles alleine organisiert.", sagte Iruka, als er Itachis Interesse an den Plakaten sah.

"Die Schüler der ganzen Klasse haben freiwillig einen Vortrag vorbereitet?!", fragte der Uchiha leicht ungläubig, da er schon in vielen anderen Schulen war, doch so etwas noch nie mitbekommen hatte. Die meisten Schüler versuchten es möglichst zu vermeiden Vorträge vor ihren Klassen zu halten.

"Ja, unsere Klasse sollte dieses Jahr auf Klassenfahrt gehen, aber, weil so viel Unterricht ausgefallen war, fehlten in 2 Fächern zu viele Noten. Aus diesem Grund wollte die Schuldirektorin die Fahrt streichen lassen. Darum waren fast alle Schüler schrecklich niederschlagen, da sich die Meisten schon seit Beginn des Schuljahres darauf gefreut hatten. Also schlugen die Schüler vor, dass sie die Fehlenden Noten in den Fächern Geschichte und Biologie als Test und Vortrag nachholten. Bei Beidem war kein Schüler schlechter als eine glatte 2. Darum wurde die Fahrt doch noch genehmigt und auf nächstes Frühjahr gelegt.", erklärte Iruka und packte das Klassenbuch aus.
 

Itachi hatte dem Älteren gelauscht, aber es war nach wie vor schwer vorstellbar, dass eine Klasse sowohl auf einen Test als auch auf einen Vortrag bestand, statt ein Jahr zu warten. Natürlich gab es zahlreiche Schüler, die mit so einer Maßnahme einverstanden war, aber da der Vorschlag von der Klasse kam, mussten wohl sämtliche Schüler einverstanden gewesen sein.

Er betrachtete noch ein paar Minuten die Plakate, ehe er seinen Blick abwandte und auf die Uhr über der Türe sah. Die Schüler hatten nur noch 4 Minuten und es war noch keiner da. Unterricht hatten sie vorher auch keinen immerhin war es erst kurz nach 8 Uhr.

"Kommt die Klasse immer erst so spät?", fragte der Schwarzhaarige und drehte sich zum Lehrer.

"Ja, Naruto ist um diese Uhrzeit immer noch in der Cafeteria und die Anderen leisten ihm dann immer Gesellschaft.", antwortete der Umino, ehe er hinzufügte:, "Aber keine Sorge, sie werden pünktlich hier sein."

>Naruto?<, dachte der Jüngere und verstand nicht ganz, was das alles mit diesem Jungen zu tun hatte, aber er wollte nicht die ganze Zeit dumme Fragen stellen, also ließ er die Sache damit so im Raum stehen. Man hörte wie das Stimmengewirr draußen im Gang zunahm und Itachi sah auf die Uhr. Es war 8:08 Uhr, also musste das ihre Klasse sein.
 

Ein paar Sekunden dauerte es noch, ehe die Tür geöffnet wurde und eine Traube von Schülern nach der Anderen eintrat. Ganz Hinten bildete ein blonder Junge, welcher von mehreren Mitschülern umringt wurde, das Schlusslicht. Alle Schüler, die vor ihm ins Klassenzimmer gekommen waren, warteten auf ihn bis sie zu ihren Plätzen gingen und sich setzten. Der blonde Junge hatte die Türe gerade geschlossen und wollte sich nun ebenfalls auf seinen Platz setzen, als Iruka ihn ansprach.
 

"Naruto, ich würde dir gerne unseren neuen Referendar Itachi Uchiha vorstellen. Er wird demnächst täglich bei uns sein und dem Unterricht beiwohnen.", sagte der Lehrer und Naruto nickte.

"Itachi, das ist Naruto Uzumaki. Er ist Klassensprecher und kümmert sich um die anderen Schüler in der Klasse, also, wenn Sie wegen eines Schülers besorgt sind oder was auch immer, wäre es besser, wenn Sie es uns Beiden erzählen, da Naruto sich im Endeffekt darum kümmert.", erklärte Iruka und sah zum Uchiha.

> Der Klassensprecher kümmert sich eher um seine Mitschüler als die Lehrer?! Irgendwie glaube ich nicht, dass das so normal ist. <, dachte Itachi und merkte nicht, wie der Ältere ihn rief.

"...chi? Itachi?", rief Iruka und der Jüngere zuckte minimal zusammen, ehe er zum Lehrer sah.

"Wie? Oh, natürlich, werde ich machen.", sagte der Uchiha zu Naruto, als er bemerkte, dass er gar nichts mehr dazu gesagt hatte. Der Blonde nickte nur freundlich und ging anschließend zu seinem Platz in der ersten Reihe, wo er sich setzte.

>Was für eine Schule! Also ich bin mir sicher, dass ich hier noch einiges lernen werde, was nicht unbedingt normal ist.<, dachte sich Itachi und war sich nicht wirklich sicher, ob er bereit war mit dem Unterricht anzufangen, doch Iruka konnte natürlich keine Rücksicht auf ihn nehmen, da es hier um die Schüler ging und nicht um ihn.

Der Unterschied

Alle Schüler hatten sich gesetzt und Iruka ging zu Itachi.

"Ich mache nur noch schnell die Anwesenheitsliste und stelle Sie dann vor.", erklärte der Ältere kurz und wartete noch auf ein Nicken des Uchihas, ehe er wieder zum Pult ging und das Klassenbuch aufschlug. Scheinbar fing die Liste hinten rechts an und würde vorne links zu Ende sein, denn Itachi sah, wie die Schüler in der letzten Reihe antworteten.

"Choji Akimichi, Shikamaru Nara, Tenten Touka, Mayuri Ikawa, Kankuro Sabakuno, Gaara Sabakuno und Karin Uzumaki", damit war die erste Reihe vollzählig. Iruka machte eine kurze Pause, ehe er in der zweiten Reihe anfing.

"Neji Hyuuga, Lee Rock, Temari Sabakuno, Hinata Hyuuga, Nawaki Senju und Dousu Setsute", erneut machte Iruka eine kurze Pause zum Luftholen und las anschließend die letzte, vorderste Reihe laut vor.

"Kin Makito, Tayuya Uzumaki, Shino Aburame, Zaku Abumi, Ino Yamanaka, Sakura Haruno, Kiba Inuzuka und Naruto Uzumaki", Iruka beendete die Anwesenheitskontrolle und blickte noch einmal durch die Reihen, bis ihm auffiel, dass ihm in der ersten Reihe ein kleiner Fehler unterlaufen war.

Der Braunhaarige sah zu Naruto und fragte:, "Naruto, weißt du, was mit Kiba ist? Sonst fehlt er ja nie."

Naruto nickte und erwiderte:, "Ja, gestern Abend gab es einen kleinen Zwischenfall bei ihm zuhause, darum hat er bei seiner Tante übernachtet und musste heute Morgen erst noch seine Schulsachen abholen, da er diese vergessen hatte.", antwortete der Angesprochene und in der ganzen Klasse gingen wissende und mitleidende Blicke umher.
 

Dem Uchiha entging dies nicht und mal wieder fiel ihm auf, wie anders diese Klasse doch war im Vergleich zu den verschiedenen Normaleren, die er zuvor schon gehabt hatte. Er wüsste echt zu gern, was mit Zwischenfall gemeint war und warum diese Klasse sich so von allen vorherigen unterschied.

Natürlich war dem Schwarzhaarigen auch nicht entgangen, wie viele Verwandte es in dieser Klasse gab, immerhin wurden gleich drei Namen häufiger aufgerufen und zwei davon sogar gleich dreimal. Er musste echt sagen, er wusste nicht, was er von dieser Klasse halten sollte.

Iruka seufzte. Er hatte schon damit gerechnet, dass da wieder etwas vorgefallen ist, aber er hatte echt gehofft im Unrecht zu sein. Er wusste selbstverständlich von dem ganzen Leid seiner Schüler, doch er konnte nichts tun. Man konnte zwar mit den Vormündern reden, aber diese würden natürlich alles abstreiten. Welche Eltern würden zugeben, dass das eigene Kind nicht ordentlich behandelt oder vielleicht sogar geschlagen oder missbraucht wurde. Man konnte nur darauf warten, dass die Schüler von selbst erzählten, was los ist, doch die hatten natürlich zu große Angst vor den Konsequenzen.
 

Erneut seufzte Iruka beim Gedanken an diesen Teufelskreis auf und sagte:, "Weißt du denn, wann er hier ist?"

Naruto nickte und erwiderte:, "In 30 Sekunden."

Iruka sah ihn skeptisch an, während Itachi dachte der Blonde würde sie verarschen. In der Klasse ging vereinzeltes Kichern umher und noch bevor jemand was sagen konnte, wurde die Klassentüre geöffnet und ein atemloser Junge mit braunen Haaren stand gebeugt in ihr. Keuchend und nach Luft ringend brachte er hervor:, "Es... tut mir... wirklich... Leid, dass ich... zu spät bin."

"Alles in Ordnung, Kiba?", fragte Iruka besorgt und musterte den Jungen soweit es ging, da er dessen Gesicht und Oberkörper ja nicht sehen konnte.

Kiba richtete sich wieder auf und erwiderte:, "Ja, keine Sorge, mir geht es gut."

Dabei sah man zum ersten Mal, dass der Junge ein Verband um den Hals und den Kopf trug, sowie mehrere Pflaster und eine mittelgroße Kompresse im Gesicht. Ein blaues, geschwollenens Auge konnte man noch unter dieser erkennen, doch der Rest war mit den unterschiedlichsten Dingen verarztet worden.
 

Kiba erblickte Itachi und zuckte kurz zusammen, ehe er wie angewurzelt stehen blieb und wie in Trance, starr geradeaus zum Uchiha blickte.

Iruka konnte dazu nichts sagen, da er diesen Anblick schon ein Wenig gewöhnt war, also betrachtete er ihn mit einem traurigen Gesichtsausdruck und wand sich dann an Naruto:, "Woher wusstest du, dass er jetzt kommen würde Naruto?"

Das zweite Mädchen, das rechts von ihm saß antwortete für ihn.

"Man konnte eben durchs Fenster sehen, wie Kiba mit seinem Fahrrad über den Hof bretterte.", antwortete das rosahaarige Mädchen und lächelte dabei belustigt, woraufhin der Blonde nickte.

Iruka nickte verstehend und wollte Kiba gerade beten sich auf seinen Platz zu setzen, als dieser, wie von der Tarantel gestochen, kehrt machte und aus dem Klassenraum rannte. Dabei schlug er die Türe mit einem ohrenbetäubenden Knallen zu.
 

Alle zuckten erschrocken zusammen und sahen dem Inuzuka hinterher. Iruka wollte dem Jungen gerade hinterherlaufen, da stand Naruto auf und fragte:, "Sensei Iruka? Könnte ich nach ihm sehen gehen? Ich bin mir sicher, dass er gerade mit keinem Erwachsenen sprechen will."

Der Angesprochene sah seinen Schüler an und dachte nach. Es war immer Naruto, der die Klasse in Takt hielt, weil er es immer schaffte ihnen zu helfen, aber Iruka fühlte sich schlecht, wenn er jetzt nichts unternahm und seinem Schüler alles überließ. Doch, was sollte er jetzt machen, er konnte den Unterricht nicht ausfallen lassen und auch, wenn er mit Kibas Eltern sprach, würde das Kiba erst in ein paar Tagen bis ein, zwei Wochen was bringen, wenn ihm überhaupt jemand ohne jeden Beweis glaubte. Damit wäre dem Jungen jetzt also auch nicht geholfen.
 

Nach einigem Hin und Her, seufzte Iruka schließlich und gab mit einem Nicken sein Einverständnis bekannt. Naruto nickte seinem Lehrer daraufhin dankend zu und verließ die Klasse zügigen Schrittes. Er betrat den Flur und rannte nach links Richtung Eingangshalle. Der Blonde hatte gehofft seinen Mitschüler dort zu finden, doch der Gesuchte war unauffindbar.

Einige Minuten rannte Naruto noch durch die Gänge, als er Kiba im Korridor vor ihm von rechts nach links rennen sah. Er lief ihm hinterher, doch, aufgrund des Abstandes zwischen ihnen, verlor er ihn nach kurzer Zeit. Etwas deprimiert machte der Uzumaki sich auf den Rückweg und kam an ihrer Klasse an. Statt hinein zu gehen, ging er diesmal von der Türe aus nach rechts. Er ging etwa zwanzig Meter, ehe er links einer Treppe mehrere Stockwerke nach oben folgte. Auf der vierten Etage endete die Treppe bei einem Zwischenstockwerk vor einer roten Tür auf der ein Schild mit der Aufschrift:, 'Betreten für Schüler verboten!!!' hing. Rechts hing ein Feuerlöscher mit einer Löschdecke darin.

Naruto öffnete den Kasten, in dem sich die Löschdecke befand und nahm einen Schlüssel heraus, der mit einem Streifen Panzerklebeband an der oberen Innenseite des Kastens versteckt befestigt worden war. Er drückte den Kasten wieder zu und schloss die rote Türe auf, ehe er durch diese ging und auf dem Schuldach rauskam.
 

Hier oben war er ständig mit seinen Mitschülern, aber, weil sie vor einiger Zeit mal fast erwischt worden sind, hatten sie beschlossen erstmal nicht rauf zu gehen und in der Cafeteria zu bleiben. Erst wenn der Verdacht, dass Schüler auf dem Schuldach rumlungern, vollständig vom Tisch war, wollten sie ihre Pausen wieder dort verbringen.

Nur hatte Naruto so ein Gefühl, dass Kiba innerhalb der nächsten Minuten hier auftauchen würde. Darum steckte er den Schlüssel ins Türschloss und schob einen mittelgroßen Stein zwischen Tür und Wand, damit er nicht ausgesperrt ist, wenn Kiba doch nicht aufkreuzte. Anschließen ging er auf die rechte Seite und setzte sich dort an den Zaun, damit die Türe die Sicht auf ihn verdeckte und man ihn nicht sofort sah, wenn man aufs Dach kam.
 

Naruto sah hoch in den strahlend blauen Himmel und beobachtete zwei umherfliegende Vögel, welche wohl miteinander rumtollten, so wie der Eine dem Anderen überall hin folgte, egal wie viele Kurven dieser auch machte, um seinen Verfolger los zu werden.

Plötzlich wurde die Türe krachend aufgestoßen, sodass sie laut scheppernd gegen die Wand schlug, woraufhin ein bröckelndes Geräusch folgte, und ein braunhaariger Junge völlig aus der Puste mitten auf dem Dach stand, sich auf seinen Knien abstützte und keuchend nach Luft rang. Er brauchte ein paar Minuten bis er wieder halbwegs genug Atem übrig hatte, sich aufrichtete und erschöpft und unsicher hoch ins Blau über ihn sah.
 

Naruto betrachtete den Braunhaarigen, der ihn noch nicht bemerkt hatte, und stand vorsichtig auf, um diesen auch nicht zu erschrecken, ehe er langsam auf ihn zuging. Der Blonde wollte seinen Gegenüber nicht erschrecken, immerhin kannte er dessen Geheimnis und somit auch die Angst, die er gerade in sich trug.

Er war nur noch 2 Schritte von seinem Mitschüler entfernt, als dieser die Anwesenheit einer anderen Person erschrocken bemerkte, zusammenzuckte, instinktiv mit der geballten Rechten zum Schlag ausholte und dem unerwünschten und gefürchteten Menschen eine reinhauen wollte um sich zu verteidigen. Doch noch bevor er seinen Gegenüber treffen konnte, hatte dieser ihn in eine kräftige Umarmung gezogen und ihm seine Wärme geschenkt.
 

Der Inuzuka zog leicht erschrocken die Luft ein und hielt einen Moment inne, ehe er wieder zu atmen begann und sich langsam und vorsichtig entspannte. Kaum hatte er seine Deckung fallen lassen, da fing sein Körper zu beben an. Ein gewaltiger Kloß formte sich in seinem Hals und er konnte spüren, wie sich in seinen Augen Tränen bildeten. Reflexartig krallten sich seine Hände in das Oberteil des Anderen und er drückte ihn näher an sich, damit niemand die Chance bekam zu sehen, wie er weinte. Selbst seinen Mund presste er gegen den Körper seines Mitschülers, damit nicht doch noch vereinzelte Schluchzer seiner Kehle entkamen.

Naruto blieb anfangs bloß stumm stehen und ließ den Anderen machen, damit dieser merkte, dass er für seinen Freund da war und ihn nicht im Stich lassen würde. Dann streichelte er ihm den Rücken. Erst nur ganz langsam und vorsichtig und hinterher ein Wenig stärker.
 

Der Blonde wusste genau, dass Kiba so reagiert hatte, nachdem er Itachi gesehen hatte, doch wusste er auch, dass dessen Reaktion nichts mit dem Uchiha zu tun hatte. In Wirklichkeit hatte der Braunhaarige den Schwarzhaarigen gar nicht wahrgenommen. Er hatte lediglich auf dessen tiefschwarze irden reagiert, welche ihn an Jemanden erinnert hatten, der ihn jahrelang und nach wie vor immer wieder verletzte, ihm immer wieder Blutergüsse, Schürfwunden, Prellungen und hin und wieder sogar Knochenbrüche bescherte.
 

Naruto wusste schon seit der Mittelschule davon und er hatte seinen Mitschüler auch darauf angesprochen, doch dieser leugnete es immer wieder. Erst als der Blonde sagte, er würde den Erwachsenen, den Lehrern, ihren Eltern und jedem Anderen, der dem Braunhaarigen helfen könnte, erzählen, dass man den damals 13 Jährigen täglich verprügelte und er deshalb immer mit Wunden übersät war, bat der Andere ihn unter unerträglicher Angst erzitternd und mit leblosen, trüben Augen niemandem davon zu erzählen. Der verängstige Junge beschwor immer wieder, dass keiner ihm glauben würde, dass sein gewalttätiger, doch in der Öffentlichkeit anerkannter, Onkel ihn schlug und, dass es dadurch nur schlimmer werden würde. Am Ende fing der Braunhaarige sogar an zu weinen und übergab sich bei der bloßen Vorstellung daran, was der Erwachsene mit ihm machen würde, weshalb der Uzumaki es nicht konnte. Nachdem er gesehen hatte wie sein, sonst so vorlauter und stets belustigt grinsender, Klassenkamerad bei der bloßen Vorstellung erzitterte, konnte er ihm sowas einfach nicht antun. Also versprach er ihm als treuer Freund zur Seite zu stehen und für ihn da zu sein.

Natürlich würde ein Freund mit diesem Wissen einem Erwachsenen davon erzählen, was er wusste, aber sowas konnte er seinem Freund nicht antun, also half er ihn, indem er für ihn da war, ihm Mut zusprach und hoffte, dass sein Freund endlich den ersten Schritt machte, um von seinem Onkel loszukommen, auch wenn er das schon 3 jahrelang tat. Kiba war mutiger geworden, das hatte er bemerkt, darum war er zuversichtlich, dass der Braunhaarige schon bald bereit war etwas zu verändern.
 

Sie standen schon ein paar Minuten dort oben, doch keiner hatte etwas gesagt. Außer dem Wind, welcher hin und wieder etwas stärker an ihnen vorbeizog, war es totenstill, bis Kiba leise sagte:, "Naruto... Danke, dass du mir gefolgt bist."

Der Angesprochene ließ den Braunhaarigen vorsichtig los, sah ihm ins Gesicht und nickte einmal lächelnd, ehe er sagte:, "Ich hatte ein Versprechen mit meinem besten Freund zu halten."

Der Inuzuka musste wegen den Worten des Blonden schwach lächeln, ehe er sagte:, "Wir sollten besser wieder zurückgehen, sonst heißt es noch, wir hätten die erste Stunde geschwänzt."

Naruto lachte leise auf, nickte und erwiderte:, "Stimmt, wir haben eine Weile gebraucht."

Kiba drehte sich zur Türe und wollte gerade losgehen, als ihm etwas einfiel, weswegen er sich zum Blonden drehte und fragte:, "Naru, hast du den Schlüssel mit rausgenommen?!"

Naruto schüttelte den Kopf und antwortete:, "Ich hab ihn für dich an der Türe stecken lassen, sonst wärst du doch gar nicht aufs Dach gekommen, aber ich habe einen Stein zwischen die Türe gelegt, damit sie nicht ganz zufällt."

"Oh, Gott sei Dank, nachher wären wir hier noch versauert.", meinte Kiba erleichtert und beide gingen zur roten Türe. Da fiel dem Uzumaki noch etwas ein und er fragte:, "Hast du die Wand eigentlich eben beim Aufstoßen der Tür kaputt gemacht?"

Er sah zur Wand, während Kiba abrupt stehenblieb, kreidebleich wurde und dem Blick seines Mitschülers folgte. Beide sahen, dass die Wand weder Risse noch ein Loch hatte, weshalb Kiba laut und erleichtert seufzte.

"Wie kamst du eigentlich darauf, Naru?", fragte der Braunhaarige und sah den etwas Kleineren an, welcher sich zum Anderen drehte und entgegnete:, "Naja... ich war mir sicher, dass ich gehört habe wie Steine über den Boden rollten, als du die Türe aufgeschlagen hast."

Beide setzten sich wieder in Bewegung, ehe der Inuzuka seinen Freund ansah und sagte mit einem lächerlichen Grinsen:, "Als ob!"

Sie waren nur noch wenige Schritte von der Türe entfernt, als Kiba beim Gehen etwas trat und sie hörten, wie ein Stein vor ihnen über den Boden rollte. Die Jungs sahen runter zu ihren Füßen und erblickten, wer hätte es gedacht, tatsächlich einen Stein. Naruto bückte sich und hob ihn auf, ehe er ihn betrachtete. Gerade wollte er weitergehen, als er doch inne hielt, sagte:, "Das ist doch nicht..."

Kiba sah ihn fragend und mit einem unguten Gefühl in der Magengegend an. Naruto ging fast schon panisch zur Tür, griff nach dem runden Türgriff und zog an der Tür, welche sich nicht öffnen ließ, da der Stein nicht mehr lag, wo er sollte und die Türe während den vorherigen Strapazen zugefallen war.
 

Beide starrten eine halbe Ewigkeit ungläubig zur Türe, bis sie sich mit dem intelligenten und hilfreichen Ausruf:, "Arrgh!!!", die Haare rauften. Das machten sie zwei, dreimal, bis Naruto schrie:, "Das ist alles deine Schuld! Wieso musst du auch gleich die Tür rammen, als würdest du mit einem LKW dagegen fahren?!"

"Häääh?! Was soll das denn jetzt heißen, warum hast du die Türe nicht einfach offen gelassen und selbst den Schlüssel behalten?!", schrie der Braunhaarige zurück.

"Wie jetzt?! Jetzt soll ich Schuld sein, dass du aufs Schuldach rennst ohne den einzigen Schlüssel mitzunehmen?!", schrie der Uzumaki und ging einen Schritt auf den Anderen zu.

"Klar! Du hättest wissen müssen, dass ich andere Sorgen hatte, als einen blöden Schlüssel mit auf ein blödes Dach zu nehmen!", schrie der Ältere zurück und ging ebenfalls einen Schritt auf den Anderen zu.

Beiden keuchten und sahen sich stumm an, ehe sie seufzten und synchron sagten:, "So'n Scheiß."

Genervt bewegten sich die Freunde auf den Zaun, links von der Türe, zu und sahen runter zu ihrem Klassenzimmer. Irgendwie hatten sie echt Glück, dass ihre Schule ein bisschen wir ein H aufgebaut war. Erst sahen sie bloß runter, ehe sie erschöpft zu seufzen begannen und wie wild herumhampelten.
 

Zur selben Zeit im Klassenzimmer

Alle lauschten der tiefen und doch so sanften Stimme Itachis, während dieser die Fragen der Schüler beantwortete und doch versuchte nicht zu viel von sich preiszugeben, weil man privates und berufliches nun wirklich trennen sollte. Gerade antwortete er auf Shinos Frage, ob es nicht ansträngend ist mit Schülern zu arbeiten, weil die ganze Klasse wusste, was sie Iruka für Sorgen bereiteten, obwohl sie immer zuhören und an sich so gut wie nie Mist bauten.

Itachi hatte die Frage beantwortet und wieder gingen mehrere Finger in die Luft, wie auch schon die ganze letzte viertel Stunde hindurch, aber, als neuer Referendar, musste er da wohl die nächste Zeit wohl oder übel durch.

"Ja?", fragte der Uchiha und deutete auf Karin, welche ihre Frage stellen wollte, doch gerade, als sie fragen wollte, meldete sich Sakura zu Wort, welche sich auf Narutos Platz gesetzt hatte, um das Fenster zu öffnen.

"Ähm, Sensei Iruka?", fragte die Schülerin vorsichtig, weil sie wusste, dass ihr Lehrer es nicht mochte, wenn sie sich gegenseitig unterbrachen, da dies immer zu Streitereien führte. Der Braunhaarige sah sie streng an und sagte einfach:, "Sakura, Karin ist gerade dran."

Die Erwähnte saß 2 Reihen hinter der Angesprochenen und versuchte sie wohl mit Blicken zu töten, doch das konnte man nicht genau sagen, da ihre Brille das Sonnenlicht zu stark reflektierte.

Die Rosahaarige nickte etwas verlegen und erwiderte:, "Ja, das ist wahr und die Unterbrechung tut mir auch wirklich leid, aber ich glaube, Naruto und Kiba haben sich auf dem Schuldach ausgesperrt."

Dabei zeigte sie mit dem Finger ihrer linken Hand nach draußen auf die andere Seite des Gebäudes, während sie selbst versuchte möglichst nur auf die Tischplatte zu gucken.

Alle sahen das Mädchen verwirrt an, ehe die ganze Klasse und die Erwachsenen zum Fenster gingen und am Gebäude rauf aufs Dach sahen, wo sie die beiden wild winkenden Jungs entdeckten, welche man wirklich nicht übersehen konnte. Iruka schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, während er sich seufzend an die Klasse wandte.

"Bitte setzt euch alle wieder hin. Shikamaru könntest du die Beiden bitte holen gehen?", fragte er und der angesprochene Schüler stöhnte kurz genervt auf, ehe er sagte:, "Das ist doch voll mühsam."
 

Er verließ den Raum und die Schüler setzten sich, während er seine Mitschüler holte.

Kaum kamen die 3 wieder im Klassenzimmer an, da flüchtete Shikamaru auf seinen Platz und Kiba und Naruto sahen starr zu Boden, da sie sich eine gewaltige Standpauke von Iruka anhören konnten. Immer wieder wiederholte der Lehrer, wie gefährlich es da oben wäre, da kein Lehrer da ist und was gewesen wäre, wenn man sie dort oben nicht bemerkt hätte.

Keiner der beiden Freunde nahm die Predigt von ihrem überfürsorglichen Sensei wirklich ernst, aber das ließen sie sich nicht anmerken, sonst würde die Predigt länger, die Strafe härter, die Sorgen des Erwachsenen größer und am Ende würde Iruka noch die Direktoren davon in Kenntnis setzen, dass die Beiden sich nicht an die Schulregeln hielten, weshalb sie Nachsitzen konnten oder so.
 

Itachi hatte die Schüler, während Irukas Rede genau beobachtet und er war sich sicher, dass es sie nicht juckte, egal, was Iruka ihnen erzählte und er war sich auch sicher, dass sich das Problem von vorher erledigt hatte, auch wenn es noch da war. Er verstand nur nicht, wie zwei 16-jährige Schüler sich so gut verstellen konnten, immerhin waren sie in der Pubertät. Ihre Gefühle und Hormone müssten völlig an die Decke gehen. Sie müssten gegen die Standpauke ihres Lehrers rebellieren sich verteidigen oder sonst was. Solches Verhalten hatte er schon dutzendfach bei Schülern gesehen, doch, dass Schüler ohne einen Mucks von sich zu geben vor ihrem Lehrer standen und zugaben, dass sie einen Fehler gemacht hatten, war ihm noch nie untergekommen.

Sein Blick ging durch die Klasse und seine Augen weiteten sich minimal. Seit 1,5 Jahren war er Referendar und davor war er ein Jahr lang als Praktikant in Schulen tätig gewesen. Er hat daher schon mehrere Schulen hinter sich und war in unterschiedlichen Jahrgängen gewesen. Diese Klasse jedoch war selbst für ihn ein absolutes Mysterium.

Zwei Schüler werden ausgeschimpft. Sie stehen vorne und müssen eine Predigt über sich ergehen lassen und, während jeder von Itachis vorherigen Klassen zu lachen, tuscheln oder quatschen angefangen hätte, schien es so, als würde Iruka allen eine Rede halten. Alle wirkten verlegen und angespannt, alle sahen stumm zur Tischplatte, zur Decke oder hatten ihre Augen ergeben geschlossen und verfolgten dennoch jedes von Irukas Worten.

Der Uchiha war sprachlos. Sowas hatte er noch nie gesehen, weder als Referendar oder Praktikant noch als Schüler hatte er eine solche Klasse gesehen und er beschloss dem nachzugehen. Er beschloss herauszufinden, was es war, dass diese Klasse sich so von den Anderen unterschied.

Hintergründe

Es klingelte zur Pause und Naruto und Kiba gingen an ihre Plätze um ihre Sachen zu holen. Der Rest packte derweil ihre Taschen, immerhin hatten sie gleich in einem anderen Raum Kunst. Während die ersten schon zur Tür gingen und dort auf die Anderen warteten, sprach Sakura, Narutos Sitznachbarin, ihn an.

Itachi sah dies und schon wieder fand er es ziemlich faszinierend, dass die ganze Klasse wartete, während sich die Beiden unterhielten. Als sie fertig waren, gingen sie zu ihren Mitschülern und alle verließen mit einem Mal die Klasse.

"Ähm, Sensei Iruka?", fragte der Uchiha und sah den Schülern noch einen Moment nach.

"Ja, Itachi? Kann ich was für Sie tun?", fragte der Ältere und der Schwarzhaarige wand seinen Blick gerne von der Türe ab um sich seinem Kollegen zuzuwenden.

"Naja nicht direkt, aber könnte ich eventuell mit Naruto Uzumaki unter vier Augen sprechen?", bat er und sah zu Iruka runter, da dieser am Pult saß und Kibas Verspätung nachtrug.
 

"Er hat also auch schon ihr Interesse gewonnen, was? Unter normalen Umständen wäre das keine Option, aber diese Klasse kann man einfach nicht wie eine normale behandeln und da Naruto Klassensprecher ist, könnte man das einrichten. Schließlich müssen sie und Naruto in der Lage sein zu kooperieren.", erklärte der Braunhaarige und klappte das Klassenbuch zu, "Aber sie sollten wirklich darauf achten niemanden in der Klasse in irgendeiner Form schlecht oder ihn wütend zu machen."

Itachi sah verwirrt zu seinem Mitarbeiter und erkundigte sich:, "Wieso? Ich bezweifle, dass er ein Aggressionsproblem hat."

"Das ist wahr, hat er nicht. Naruto genießt das Vertrauen seiner ganzen Klasse und versteht sich mit jedem gut. Er sieht sie alle wie Freunde und ihm bedeutet dieses Wort mehr als alles Andere. Darum würde er nie zuhören, wenn Sie schlecht über sie reden. Außerdem brauchen Sie sein Vertrauen, damit die Klasse ihnen nach und nach vertraut. Für sie es wichtig, dass Naruto erst sagt, dass man Ihnen vertrauen kann, aber, wenn Sie ihn wütend gemacht haben, wird er das nie sagen und die ganze Klasse wird sich gegen Sie wenden.", erklärte der Lehrer und stand auf.

"Verstehe. Gut sagen wir mal, ich verbocke das Gespräch, was würde passieren?", fragte Itachi aus Neugier, weil er sich nicht denken konnte, was eine Klasse dann tun würde.

"Naja, wissen sie, ich bin nicht der erste Lehrer dieser Klasse. Allein in den letzten 3 Jahren sind 5 Lehrer in diese Klasse gegangen. Leider konnten sie nicht mit den Lehrern arbeiten. Sie weigerten sich und, dass ihre Noten den Bach runter gingen, war ihnen völlig egal. Die Klasse kam zu spät, störte die anderen Klassen und, wenn man von den Noten ging, wäre die ganze Klasse sitzengeblieben, was für die Schule ein Zustand war, den wir nicht so stehen lassen konnten.", erklärte Iruka und sie Beide verließen die Klasse um auch in die Pause zu gehen. Nachdem er abgeschlossen hatte, sprach er weiter:, "Ihrem Lehrer fing die Klasse an egal zu werden und, da nach einer Weile niemand mehr zum Unterricht erschien, weil ihr Lehrer sich weigerte sie zu unterrichten bis sie anfingen die Schule ernst zu nehmen, musste man eine Lösung finden, damit nicht eine ganze Klasse zurück gestuft wurde. Man wechselte den Lehren nachdem sich die Schüler beschwerten und gab ihnen einen neuen Lehrer."
 

"Einfach so? Weil eine Klasse es mit ihrem nicht aushielt? Warum hat man nicht die Eltern verständigt?", fragte der Uchiha, da ihm eine solche Lösung surreal vorkam.

"Naja, das hat man. Leider vermuten wir, das nicht gerade wenige Schüler aus dieser Klasse unter jahrelanger häuslicher Gewalt leiden. Ihnen schien es egal zu sein. Wir haben Ämter verständigt und weiteres, aber die Schüler zogen sich zurück. Das war vor 3 Jahren. Damals war Naruto noch auf einer anderen Schule und zog gerade erst her. Er kam in eine andere Klasse, doch in den Pausen war er immer alleine, vom ersten Tag an. Kein Lehrer konnte sagen warum, weshalb man mit seinen Mitschülern sprach. Sie meinten, er wäre seltsam. Man sagte, er wäre immer nett und so, aber irgendwie schien er trotz seiner Freundlichkeit etwas bedrohliches zu haben. Nach dieser Aussage beobachteten wir ihn und merkten, dass sich eine andere Klasse um so mehr zu ihm hinzugezogener fühlte.", erzählte Iruka und sie gingen in die Cafeteria, wo sie sich ein paar Brötchen holten.

"Das war seine jetzige Klasse, richtig?", fragte Itachi und die beiden Männer setzten sich.

"Ja, das ist wahr. Während wir kaum 2 Worte von ihnen zu hören bekamen, saßen sie in jeder Pause bei ihm und unterhielten sich mit ihm. Anfangs stellten sie ihm nur Fragen, woraufhin er alles erzählte, was ihm zu dieser Frage einfiel. Sie saßen am Rand auf der Wiese und er redete bloß. Weil er ihnen alles über sich erzählte, gute wie schlechte Dinge, vertrauten sie ihm. Es kamen immer mehr von der Klasse dazu und nach nicht mal 2 Wochen, befand sich jede Pause die ganze Klasse bei ihm und sie unterhielten sich. Irgendwann stellte er seine erste Frage, was die Klasse wunderte, immerhin hatte er nie eine Frage gestellt.", sagte Iruka und trank einen Schluck von seinem Kaffee.
 

"Sagen Sie bloß, sie haben nicht geantwortet?!", meinte Itachi und wollte ursprünglich in dein Frühstück beißen, was er dann aber unterließ, da er erst hören wollte, was Iruka zu sagen hatte.

Der Braunhaarige schüttelte verneinend den Kopf und erwiderten:, "Damit hat jeder von den Lehrern gerechnet, aber das unerwartete war, dass sie ihm antworteten. Auch, wenn sie anfangs unsicher waren, beantworteten sie jede von Narutos Fragen. Wir sprachen hinterher mit ihm und wollten wissen, was die Schüler gesagt hatten, aber er weigerte sich es uns zu sagen. Er meinte und ich zitiere:, 'Das sind meine Freunde und, was sie mir gesagt haben, ist vertraulich, sonst hätten sie es auch ihnen erzählt. Aus diesem Grund werde ich ihnen nichts sagen, was in unseren Gesprächen besprochen wurde.' Da sie nur auf der Wiese gesessen haben und keine Regeln verletzt haben, konnten wir ihn nicht durch die Hausordnung oder seinen Eltern dazu bewegen, es uns zu erzählen. Aber, da sich das Verhalten der Klasse wenigstens minimal zum besseren geändert hatte, wurde beschlossen Naruto in ihre Klasse zu versetzen. Ab da an hatten wir Jemanden, der uns sagen konnte, was sie wollten und die Schüler bekamen nach einigen Lehrerwechseln mich, jemand mit dem sie arbeiten konnten. Seit dem ist der Notenspiegel der Klasse der Beste der ganzen Schule, da alle gemeinsam lernen und es sich erklären."
 

"Verstehe und, wenn Naruto das Gefühl bekommt, dass ich die Klasse nicht ernst nehme, dann könnte es sein, dass er mir nicht vertraut und ich ohne einen Zugang zur Klasse nicht mit ihnen arbeiten kann. Damit wäre ich überflüssig und müsste in eine Andere versetzt werden.", schloss Itachi aus den erhaltenen Informationen und Iruka nickte.

"Ja, das könnte sein.", stimmte er seinem neuen Kollegen zu.

"Eine Klasse, die den Ton angibt. Also das sieht man auch nicht alle Tage.", meinte der Uchiha und biss in sein Brötchen.

"Also gleich haben die Schüler Kunst, da Naruto Kunst gern hat, sollten sie besser warten, da er dem Gespräch gereizt entgegenkommen könnte. Danach wäre Sport, also könnten sie dann mit ihm sprechen.", schlug Iruka vor und der Uchiha nickte nach kurzem überlegen. Es kam ihm komisch vor, dass sich die Lehrer nach ihrem Schüler richten mussten, aber er war froh, dass er die Chance bekam allein mit Naruto zu sprechen. Da konnte er sich vielleicht sogar das Ein oder Andere, was er eben von Iruka gehört hatte, zu nutze machen, immerhin waren es die Hintergründe der Klasse.

Die Schlussfolgerung

"Sag mal, was wollen wir denn am Wochenende machen?", fragte Sakura und bekam ein Stöhnen als Antwort.

"Du brauchst nicht wieder wehen zu bekommen, Shikamaru.", sagte Ino und seufzte genervt.

"Können wir nicht einfach zuhause bleiben? Oder wir treffen uns, spielen ein paar Games, essen Etwas und verabschieden uns wieder.", meinte der Nara dazu, da es ihn nervte, wenn seine Mutter sich erst beschwerte, er solle mehr mit Freunden unternehmen und dann jammerte, wenn er etwas später zu Hause war.

"Weißt du, Shikamaru, wir haben immer Spaß daran uns zu treffen. Du solltest also mitkommen. Kannst ja schlafen.", mischte sich Temari ein, die nicht verstand, wie ein Junge in ihrem Alter so bewegungsfaul sein konnte.
 

"Wir könnten doch am Strand grillen gehen. Shikamaru passt auf das Essen auf und wir spielen Beachvolleyball oder so. Letztes Mal wurde es doch ziemlich lustig.", schlug Neji vor und Tenten lachte laut auf, ehe sie dazu sagte:, "Au ja, wir können Badesachen tragen und, da es inzwischen wieder wärmer ist, können unsere Eltern nichts dagegen sagen."

"Spitze, dann besorgen wir noch zwei Kästen Bier, da wir eine Menge Leute sind und können gegen Sonnenuntergang ein Lagerfeuer machen. Dann spielen wir Flaschendrehen.", rief Kiba begeistert.

Hinata kramte einen Block und einen Stift aus ihrer Tasche und schrieb schnell mit, während sie sagte:, "Wenn wir ein Lagerfeuer machen, brauchen wir auch Marschmallows."

"Und Stockbrot!", rief Kankuro rein und irgendwie bekam es wohl die ganze Cafeteria mit. Erst sahen sämtliche Schüler und Lehrer nach hinten zum größten Tisch im Raum, welcher auf der rechten Seite stand, und an dem immer die 10a saß. Die Schüler der Klasse sahen erst stumm zwischen den anderen Anwesenden umher, ehe Naruto sich verlegen am Hinterkopf kratzte und sagte:, "Ähm, ja Sorry, wir sind jetzt leiser."
 

Einige Schülerinnen begannen zu kichern, während sich die Schüler und die Lehrer desinteressiert von der Gruppe abwanden. Alle außer Itachi und Iruka, die vorne links im Raum am Fenster saßen und verwundert zu ihren Schülern blickten, welche sich inzwischen wieder ihrer Unterhaltung gewidmet hatten. Itachi drehte sich zu seinem Kollegen und fragte:, "Kommt sowas öfter vor? Ich meine, wenn die Klasse nur unter sich bleibt und sich vor anderen Schülern und Lehrern zurückhalten, sind sie dann dennoch so laut in der Cafeteria?"

Iruka verstand die Verwirrung des Jüngeren und nickte:, "Ich weiß worauf sie hinaus wollen, aber es ist wahr. Seit Narutos Anwesenheit ist die Klasse etwas aufgeschlossener und es kommt schon das ein oder andere Mal vor, dass sie wegen manchen Themen etwas aufgeregt werden und an Lautstärke zunehmen. Allerding nur solange Naruto dabei ist, wenn er im Sekretariat oder Krank ist, passiert sowas nie. Stattdessen verbringen die Schüler die Pause überwiegend mit schweigen, obwohl sie normalerweise redeten und lachten, aber wenn er abwesend ist, dann sind auch sie abwesend, auch wenn es nur geistig ist. Faszinierend nicht?!"

Itachi sah erst zu Iruka und dann wieder nach hinten zur Klasse. Anschließend wand er sich wieder seinem Brötchen zu und erwiderte:, "Ich würde es nicht faszinierend nennen, sondern viel mehr außergewöhnlich. Unnormal könnte man ja falsch verstehen."
 

Iruka besah sich den Uchiha und merkte, dass er in Gedanken war. Es interessierte ihn wirklich, was der Jüngere auf dem Herzen hatte, doch, gerade als er fragen wollte, klingelte es zur dritten Stunde und alle machten sich auf dem Weg in die Klassenzimmer zurück. Auch die beiden Lehrer setzten sich in Bewegung, aber, weil der Braunhaarige jetzt erstmal eine Freistunde hatte, ging Itachi mit einem anderen Lehrer mit in dessen Klasse, während die 10a sich gen Kunstraum aufmachte.

Alle gingen in das Klassenzimmer und freuten sich schon auf die doppelte Kunststunde. Leider verging die Stunde wie immer in Kunst viel zu schnell, weswegen schneller wieder Pause war, als dass die Klasse es sich gewünscht hätte.

In der Pause saß Itachi im Lehrerzimmer und hörte sich alles mögliche an, was er noch zu wissen brauchte über die Geräte an der Schule, die einzelnen Lehrer, Problemkinder in den Klassen, sowie anstehende Veranstaltungen, Ausflüge und Klassenfahrten. Die 10a beredete derweil noch alles fürs Wochenende, wer was mitbrachte, wer mit wem wann kam, wer bei wem übernachtete, damit strengere Eltern nichts mitbekamen und was sie neben dem Grillen und dem Volleyballspielen noch machen wollten.

Nach der Pause wartete Itachi auf Irukas Bitte hin im Klassenzimmer der 10a, da diese bei Kurenai in der Klasse war. Aus irgendeinem Grund wollte sie mit 2 Klassen Mathe machen, da ein anderer Lehrer krank war und man so einer Klasse 2 Freistunden hätte geben müssen.

Er sah auf seine Uhr und bemerkte, dass die Pause schon seit 10 Minuten vorbei war. Er wartete noch ein paar Minuten, doch, als immer noch nichts passierte, entschied er zu Kurenais Klasse zu gehen und um ein Gespräch mit Naruto zu bitten. Natürlich war das ein bisschen voreilig, wenn man bedachte, dass Itachi nicht mal einen ganzen Tag an der Schule arbeitete und Naruto ihn überhaupt nicht kannte.

Aber seinem Bruder ging es schon seit Jahren schlecht und die 10. war das letzte Schuljahr, welches er privat absolvieren konnte. Die Klassen 11 bis 13 sowie ein Studium waren nur öffentlich beziehungsweise mit Privatschulen, die dennoch öffentliche Lehrgebäude waren, zugänglich. Also musste man Sasuke innerhalb des nächsten Jahres helfen, sonst war die Chance gleich Null, dass er je wieder lernte sozial mit anderen Menschen zusammen zu leben. Er vertraute ja nicht mal mehr seiner Familie, wie sollte er irgendwann in einer eigenen Wohnung leben, eine Freundin bekommen, einen normalen Haushalt führen oder arbeiten gehen, wenn er nicht langsam lernte seinen Mitmenschen zu vertrauen.
 

Itachi schüttelte seinen Kopf und versuchte seine Gedanken von seinen Sorgen um seinen Bruder los zu werden. er stand von seinem Stuhl auf und ging zur Türe, als diese gerade geöffnet wurde und Naruto hereintrat.

Überrascht und verwundert sah der Uchiha den Schüler an, woraufhin dieser fragte:; "Sensei Iruka hat gesagt, sie wollten mit mir sprechen?!"

Itachi war nun zwar immer noch verwirrt, aber nun verstand er, warum er hier warten sollte. Er bedeutete dem Jüngeren sich zu setzen und der Uzumaki nickte nur, während er am Schwarzhaarigen vorbeiging. Itachi setzte sich auf seinen Stuhl an der Fensterseite und Naruto setzte sich auf die Tischplatte knapp einen Meter vom Stuhl des Anderen entfernt.

"Ich wollte mit dir reden, das ist wahr. Ich finde es interessant, wie sich eure Klasse von den Anderen unterscheidet, sowohl charakteristisch als auch, dass sich die anderen Schüler nahezu instinktiv von euch fernhalten. Da du sozusagen der König in der Klasse bist, wollte ich dich persönlich dazu fragen.", erklärte der Uchiha und Naruto musste lachen. Der Ältere sah perplex zum Blonden, der versuchte sein Lachen unter Kontrolle zu bekommen und sich wieder aufrichtete.

"Ich bitte um Entschuldigung. Ich musste einfach lachen.", sagte er und der Andere musterte ihn, woraufhin der Kleinere weitersprach:, "Ich verstehe, dass Sie unser Verhalten als Klasse ungewöhnlich finden, aber mich wundert, wie Sie dieses Gespräch beginnen. Sie sagen die Wahrheit und doch lügen Sie über ihre wahren Absichten."
 

Itachi sah Naruto ungläubig an. Er hatte das Gefühl, als hätte der Jüngere recht, dabei wusste er nicht, wieso. Er log nicht. Er wollte von Naruto wissen, was diese Klasse so anders machte.

"Ich verstehe nicht, was du meinst. Ich lüge nicht und ich habe dir erklärt, was ich wissen will.", erwiderte Itachi und blickte in die blauen Irden des Blonden.

"Sie tun es schon wieder. Es interessiert Sie wirklich, was unsere Klasse so anders macht, aber das, was Sie jetzt eigentlich fragen wollen, ist nicht der Unterschied zwischen unserer Klasse und den Anderen sondern, was anderes. Es gibt Jemanden um den Sie sich Sorgen machen. Jemand in unserem Alter und ich würde sogar darauf wetten, dass es ihr Bruder ist.", meinte Naruto und Itachi ruckte erschrocken hoch.

"Woher weißt du das?", fragte Itachi wütend und sah Naruto an. Der Kleinere sah ihn unbeeindruckt an und erwiderte:, "Wann immer ich Sie gesehen habe. Sie sahen zu unserer Klasse oder schienen in Gedanken versunken zu sein, was bedeutet sie machen sich sorgen. Sie haben nicht genug Falten, als das Sie jeden Tag so besorgt sind und das heißt, es hat etwas mit uns oder mit Jemandem in unserem Alter zu tun. Da Sie uns noch nicht lange genug kennen, ist es unwahrscheinlich, dass es um einen von uns geht, also ist es Jemand aus ihrer Familie. Sie scheinen noch sehr Jung zu sein, also haben Sie noch keine Kinder und wenn doch, dann keine in unserem Alter, sonst hätten Sie Jemanden in der Grundschule geschwängert, was unwahrscheinlich ist. Also war die Wahrscheinlichkeit, dass die Vermutung, dass Sie einen Bruder haben um den Sie sich sorgen, sehr hoch. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sie eigentlich über ihn sprechen wollten."
 

Itachi konnte nicht glauben, dass der Junge in seinem Alter, so einfach und schnell geschlussfolgert hat, worum es eigentlich ging. Da war es kein Wunder, dass diese Klasse so ungewöhnlich war.

"Du hast recht. Ich mache mir Sorgen um meinen kleinen Bruder und ich hatte tatsächlich vorgehabt mit dir darüber zu reden, wenn die Gelegenheit sich ergibt und ich denke, das hier wäre die Gelegenheit.", erwiderte Itachi und ließ sich wieder auf seinen Stuhl fallen.

Die Antwort

Itachi konnte nicht glauben, dass der Junge in seinem Alter, so einfach und schnell geschlussfolgert hat, worum es eigentlich ging. Da war es kein Wunder, dass diese Klasse so ungewöhnlich war.

"Du hast recht. Ich mache mir Sorgen um meinen kleinen Bruder und ich hatte tatsächlich vorgehabt mit dir darüber zu reden, wenn die Gelegenheit sich ergibt und ich denke, das hier wäre die Gelegenheit.", erwiderte Itachi und ließ sich wieder auf seinen Stuhl fallen. Er stützte seine Ellenbogen auf seinen Knien ab und verschränkte seine Hände ineinander, ehe er seinen Kopf auf den Fingern abstützte. Er musste kurz nachdenken. Natürlich hatte er vorgehabt Naruto von Sasuke zu erzählen, aber er musste aufpassen. Wenn er dem Jüngeren zu viel von Sasuke erzählte, würde der Uchiha das letzte Bisschen vertrauen, welches sein Bruder ihm schenkte, verlieren. Zudem wollte der Referendar zuerst mehr über den Uzumaki und die Klasse 10a erfahren, ehe er Sasuke ins Spiel brachte.
 

Naruto entging diese Reaktion nicht. Wie könnte er dies auch übersehen?! Weshalb er fragte:, "Was wollten Sie mit mir bereden? Es muss Ihnen wichtig gewesen sein, wenn Sie mich deshalb sprechen wollten, obwohl wir uns heute erst kennen gelernt haben."

Itachi reagierte zuerst gar nicht, auch wenn er sich die Frage des Kleineren durch den Kopf gehen ließ. Dann lehnte er sich entschieden in seinem Stuhl zurück und erwiderte:, "Mein Bruder... hat Probleme sich... anderen Menschen anzuvertrauen. Früher war er anders. Er lachte, unternahm viel mit Freunden und war wirklich sehr beliebt, ... doch vor einigen Jahren zog er sich plötzlich zurück. Er hörte auf zur Schule zu gehen, brach den Kontakt zu all seinen Freunden ab, tat so als wäre er nicht da, wenn seine Freunde ihn besuchen wollten. Er hörte sogar auf zu sprechen und bestand auf Privatunterricht zuhause. Meine Eltern und auch ich haben versucht mit ihm zu sprechen und ein paar Mal haben wir schon versucht ihn mit Therapeuten sprechen zu lassen, wenn wir Hausbesuche ausgemacht hatten, weil er das Haus seit Jahren überhaupt nicht mehr verlassen wollte, doch es half alles nichts. Er weigerte sich und gab einfach kein Wort von sich.", erklärte Itachi so gut er konnte und machte eine kleine Pause, ehe er hinzufügte:, "Ich habe gehört, dass einige Lehrer glauben, die Schüler der 10a hätten Probleme und nur du konntest ihnen helfen. Darum dachte ich, vielleicht könntest du auch ihm helfen."
 

Naruto lauschte den Worten des Älteren und ihm tat dessen Bruder leid. Viele Jugendliche haben Probleme, ob es nun Mobbing, Missbrauch, Drogen oder sonst was war, doch einen Jungen so weit zu bringen, dass er wie ein Gefangener nur noch in seinem Zuhause bleibt, mit niemandem mehr spricht und sämtliche Kontakte abbricht. Der Junge muss wirklich einiges durchgemacht haben.

"Ich verstehe, dass Sie sich Sorgen um Ihren Bruder machen, aber was wollen Sie nun von mir? Ich bin kein Therapeut. Natürlich konnte ich meinen Mitschülern helfen, aber das war eine Sache. Die sind in den letzten Jahren zur Schule gegangen und haben sich nie so schlimm verschlossen, auch wenn es schwierig war ihr Vertrauen zu gewinnen. Wenn ich mir so die Geschichte Ihres Bruders anhöre, klingt er nach einem sehr viel schlimmeren Fall, selbst ich kann da nicht mehr viel machen. Und selbst wenn ich ihn dazubekommen sollte mir zu vertrauen, sollte sein Vertrauen in irgendeiner Form erschüttert werden, wird ihn das kaputt machen und er wird nie wieder in der Lage sein jemandem zu vertrauen. Im schlimmsten Fall könnte er sogar in der Psychiatrie landen. Sie sollten das also besser einem Profi überlassen.", erklärte Naruto und stand auf, ehe er hinzufügte:, "Es tut mir leid, aber ich denke nicht, dass ich Ihnen und Ihrem Bruder helfen kann."
 

Mit diesen Worten verbeugte der Uzumaki sich zur Entschuldigung, wie auch zum Abschied, ehe er wieder den Rückweg in den Unterricht antreten wollte. Doch Itachi konnte diese Antwort nicht einfach so hinnehmen. So viele Therapeuten hatten sich schon an seinem Bruder versucht, doch keiner hatte Erfolg gehabt. Itachi war sich sicher, dass nur jemand in Sasukes Alter im helfen konnte. Jemand der ihn verstand und es nicht noch schlimmer und er fühlte einfach, dass Naruto da die richtige Wahl war. Er konnte sich keinen besseren vorstellen.

Aus diesem Grund griff der Uchiha ruckartig nach Sasukes Handgelenk um ihn zum Stehen zu zwingen und rief:, "Bitte warte!"

Naruto schreckte bei der kräftigen Berührung zusammen und riss sich los, ehe er Itachis Hand verschlug und einige Schritte auf Abstand ging, während er den Anderen erschrocken mit misstrauischem Blick musterte.

"Entschuldige bitte, ich wollte dich nicht erschrecken.", sagte der Schwarzhaarige, während er beschwichtigend die Hände hob. Die Reaktion des Jungen war dem Erwachsenen nicht entgangen. Er merkte sofort, dass auch Naruto so seine Lasten mit sich rumtrug, nur dass er der Einzige war, der es so gut vertuschte, dass niemand auch nur einen Verdacht bekommen würde.
 

"Komm einmal mit zu mir nachhause. Du musst dich nicht um ihn kümmern und ich verlange nicht, aber komm bitte nur ein einziges Mal mit zu uns nachhause und lerne meinen Bruder kennen. Wenn du ihm danach immer noch nicht helfen willst, werde ich dich nie wieder darauf ansprechen.", bat der Uchiha, ehe er hinzufügte:, "Ich bin mir den Gefahren bewusst, aber, wenn ich ehrlich bin, bezweifle ich, dass es ihm kaum noch schlimmer gehen könnte. Ich will bloß, dass er wieder richtig leben kann. Eingesperrt in einem Haus, weil er Angst hat, das ist doch kein leben. Ihm dabei zusehen zu müssen, wie er sich vor allem und jedem fürchtet und sich somit selbst kaputt macht. Ich kann das einfach nicht mehr. Er sollte zur Schule gehen, Menschen kennenlernen, sich verlieben und Erfahrungen sammeln und nicht auf ewig in einem Haus eingesperrt sein, ohne eine Aussicht auf ein selbstständiges Leben."
 

Naruto war die ganze Zeit stehen geblieben, doch eigentlich hatte er dem Referendar kaum zugehört. Er war wie in Trance, völlig verstört. Schien überhaupt nicht anwesend, geschweige denn ansprechbar zu sein. Erst, als Itachi aufhörte zu reden und die vollkommene Stille über sie hereinbrach, wurde Naruto aus seinen Gedanken gezogen und sah nur noch den Uchiha, welcher vor ihm stand und ihn weiterhin bat seinem Bruder zu helfen. Einige Zeit starrte der Jüngere nur auf den Anderen, ehe er ein paar Schritte zurück machte und erwiderte:, "Es tut mir leid, ich kann Ihnen nicht helfen. Ich muss zurück in den Unterricht."

Er warf noch einen letzten Blick auf den Schwarzhaarigen, ehe er sich zügig abwandte und zum Sportunterricht ging. Itachi blieb im Klassenzimmer und sah dem Anderen zu, wie er und somit die letzte Chance, die er für seinen Bruder sah, ein vernünftiges Leben zu führen verschwand.
 

Eilig verschwand Naruto wieder in den Sportunterricht, wo er sich zuerst umzog und dann zusammen mit Kurenai und einem weiteren Lehrer und seinen Klassenkameraden Sport machte. Seine Klassenkameraden erwarteten ihn bereits besorgt, da er so lange brauchte. Gemeinsam wärmten sie sich auf und spielten erst eine Runde Völkerball, um sich noch ein Wenig aufzuwärmen und dann spielten sie noch eine halbe Stunde Volleyball, ehe sie wieder in die Umkleidekabinen durften, um sich umzuziehen. So waren die Schüler der Klasse 10a einige Minuten vor Pausenbeginn wieder in der Cafeteria und planten ihre Grillparty weiter.

"Naruto?!", fragte Kiba nach einer Weiler, da Naruto sehr viel stiller war, als er ist normalerweise ist. Der Uzumaki reagierte jedoch nicht und hing weiter seinen Gedanken nach.

„Naruto? Hey, Naruto? Alles ok? Du wirkst irgendwie bedrückt.“, fragte Kiba weiter, da er sich langsam Sorgen machte. Wenn der Kleinere irgendwie Sorgen hatte, dann würde er ihm helfen und der Rest der Klasse ganz sicher auch. Immerhin half Naruto ihnen ständig und das schon seit er hier auf die Schule gewechselt war.

Bevor der Blonde auf dieser Schule war, hatten sogar einige von ihnen überlegt die Schule abzubrechen und sogar von zuhause weg zu laufen und irgendwo ein neues Leben anzufangen. Natürlich hatten die Schüler zu dieser Zeit sogar mit dem Gedanken gespielt ihrem Leben langsam ganz ein Ende zu bereiten, immerhin würde alles nur viel schlimmer werden, wenn man sie beim Weglaufen erwischen würde.

Naruto hatte ihnen geholfen. Ihnen allen. Darum würden sie ihm auch jederzeit helfen, wenn sie etwas für ihn tun konnten.
 

Kibas Worte rissen den Jüngeren aus den Gedanken und er sah auf, ehe er verlegen lächelnd erwiderte:, „Nein, entschuldigt, ich wollte euch keine Sorgen bereiten. Irgendwie bin ich etwas müde.“

Kiba nickte verstehend, während er und die anderen den Uzumaki musterten. Doch sie waren alle davon überzeugt, dass Naruto sich an sie wenden würde, sollte er Sorgen haben.

„Worüber haben Sensei Uchiha und du eigentlich gesprochen? Ich kann den Typen so überhaupt gar nicht einschätzen.“, wechselte Shikamaru das Thema und sah Naruto abwartend an, ehe sein Blick zu Hinata ging, welche sich ebenfalls zu Wort meldete:, „Stimmt, was denkst du, Naruto? Er wirkt nicht so wie unsere alten Lehrer, aber wie Sensei Iruka scheint er auch nicht so sein.“

Naruto legte einen Finger an seine Unterlippe und dachte kurz nach. Er hatte nur sehr ungern Geheimnisse vor seinen Freunden, vor allem weil sie ihm wirklich vertrauen, doch sein Gefühl sagte ihm, dass er seinen Mitschülern nichts von Itachis Bruder erzählen sollte.

„Er ist der Meinung, unsere Klasse würde sich sehr von anderen Klassen unterscheiden. Darum wollte er wissen, wieso.“, erklärte Naruto, ehe er hinzufügte:, „Ich bin mir aber selbst noch nicht ganz sicher, was ich von ihm halten soll.“

„Naja, sobald du es weißt, kannst du uns ja bescheid sagen. Wir verlassen uns da voll und ganz auf dich.“, erwiderte Temari und zwinkerte ihm zu woraufhin der Uzumaki leicht lachen musste.

„Sicher, ich sag euch als erstes bescheid.“, entgegnete der Blonde, ehe er sagte:, „Wir sollten langsam zurückgehen. Die anderen Schüler sahen auf die Uhr und standen ebenfalls auf, wobei Chouji sagte:, „Zum Glück sind das die letzten 2 Stunden.“

In Ruhe ging die Klasse zurück in ihre Klasse, wo sie gemeinsam mit Sensei Iruka und Sensei Uchiha Mathe und Englisch hatten. Glücklicherweise machten sie heute überwiegend Spiele zum auswendig lernen oder zum Üben. Das hatten die Schüler wohl auch Itachi zu verdanken, da er neu hier war.

Als der Unterricht endlich vorbei war, wollten alle möglichst schnell verschwinden, als Iruka sagte:, „Naruto? Würdest du bitte noch einen Moment warten? Sensei Uchiha wollte noch einmal kurz mit dir sprechen.“

Man sah seinen Mitschülern die Missbilligung deutlich an, doch der Uzumaki nickte nur und erwiderte:, „Natürlich.“

„Gut und wir können draußen warten.“, sagte Iruka zu den anderen Schülern der Klasse, ehe er sie vorsichtig vor sich hinaustrieb und hinter sich die Türe schloss.

Es wurde still im Klassezimmer und Itachi zögerte noch kurz, ehe er zu sprechen begann:, „Ich muss zugeben, ich würde mir immer noch wünschen, du würdest meiner Bitte entgegenkommen, doch ich verstehe ebenso deine Worte und möchte mich bei dir entschuldigen. Ich habe dich mit meiner Bitte gedrängt und das war nicht richtig. Es tut mir leid, wenn du dich deshalb unwohl gefühlt hast. Außerdem möchte ich mich bei dir bedanken, dass du mit mir gesprochen und dir meine Bitte angehört hast.“

Naruto lauschte den Worten des Schwarzhaarigen und nickte verstehend. Eine unangenehme Stille brach über sie herein und Naruto fielen die Worte seiner Freunde wieder ein. Wie sehr sie ihm vertrauten und wie sehr er ihnen geholfen hatte.

Einige Zeit blieb es still, ehe er nicht anders konnte, als zu erwidern:, „Ich bin einverstanden. Ich werde mich mit Ihrem Bruder treffen. Ich würde es nicht ertragen, würde Ihr Bruder so weiter leiden, obwohl ich ihm vielleicht hätte helfen können.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (27)
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Von: abgemeldet
2021-10-08T18:31:37+00:00 08.10.2021 20:31
Ich hoffe doch, du arbeitest noch an dieser FF. Bin nämlich echt gespannt wie es Weitergehen wird
Von:  Sylvia73hille
2019-07-29T21:26:37+00:00 29.07.2019 23:26
Interessante Geschichte, bin heute darauf gestoßen und musste gleich alle Kapitel lesen. Bin im Real life auch schon so jemanden begegnet wie Sasuke hier beschrieben wird. Was die Klassen Situation anbelangt ist mir sowas auch nicht fremd. Naruto ist eine sehr interessante Persönlichkeit und nicht nur Itachi möchte mehr über ihn erfahren. Ich bin auch total neugierig wie es nun weiter geht.bin schon auf das nächste Kapitel gespannt. LG Ylva :-)
Von:  Scorbion1984
2019-07-27T11:36:12+00:00 27.07.2019 13:36
Nun bin ich gespannt wie bzw.ob Sasuke auf ihn reagiert !
Interessante FF !
Von:  Yuna_musume_satan
2019-07-26T15:17:18+00:00 26.07.2019 17:17
Ok ich bin jetzt total neugierig und kann das nächste Kapitel kaum noch erwarten
Von:  Onlyknow3
2019-07-26T12:21:33+00:00 26.07.2019 14:21
Super Kapitel, schön das es weiter geht.

LG
Onlyknow3
Von:  Yuna_musume_satan
2018-12-09T01:14:21+00:00 09.12.2018 02:14
Naru ist in dieser story mit seiner Schlussfolgerung fast wie Conan( Cinichi kudo)
Kasse fafo haste auf jeden fall
Von:  Wisteria
2018-06-04T16:56:14+00:00 04.06.2018 18:56
Moin,
coole FF, echt interessant und schön geschrieben.
Das alle ihre Probleme haben ist natürlich scheiße, aber der Halt den sie sich geben ist toll, auch Naruto mit seinem Verhalten.
Wie Sasuke da wohl rein passt und sich mit den anderen entwickelt macht einen neugierig.
Ich würde mich freuen, wenn du irgendwann weiter schreibst, es ist echt toll.
LG
Von:  Onlyknow3
2018-03-07T17:29:35+00:00 07.03.2018 18:29
Auch so ein tolle Geschichte.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  Noir776
2017-05-01T05:03:38+00:00 01.05.2017 07:03
Das war atemberaubend. Seit wann ist Naruto nicht mehr so ein Dobe? Itachi macht sich echt viele Sorgen um Sasu. Der jedoch ist der selbe Teme wie bei anderen seufz
Von:  Scorbion1984
2017-04-29T06:03:58+00:00 29.04.2017 08:03
Nun ist Itachi mehr als erstaunt ,Naruto hat sein Anliegen genau analysiert !
Vielleicht lädt er Itachi und Sasuke auch zum See ein und wenn bloß zum beobachten !
A!so dann lass ich mich mal über raschen ,wünsche Dir ein schönes Wochenende !
Lies doch bitte mal den Anfang ,da ist ein Fehler nicht zu über sehen !(Gespräch :Sakura+Shika )
Nichts für ungut !
Antwort von:  NARUTOuO
29.04.2017 08:21
Ok, mach ich. :)
Ich wünsch dir auch ein schönes Wochenende. :D
Antwort von:  NARUTOuO
29.04.2017 08:26
Was für einen Fehler meinst du? Also der Satz mit Ino sieht zwar aus wie ein Fehler aber das stimmt so, weil ich möglichst viele im Gespräch dabei haben wollte. Meinst du etwas anderes oder war das die Stelle? :)


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