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Spielzeug

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Yay, es ist fertig.
Und sogar mit nur leichter Verspätung.
Als kleine Wiedergutmachung löse ich nun mein Versprechen ein.
Ihr dürft beim übernächsten Kapitel mitwirken.
Worum es geht, werde ich im Nachwort erläutern.
Erst einmal viel Spaß mit diesem Kapitel.
LG,
BloodyRubin Komplett anzeigen

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Ein Schritt zu weit

„Stehenbleiben!“ rief Akira laut, während er dem Mann hinterherrannte. Seine Lungen brannten, doch er wurde nicht langsamer. Warum mussten die Leute nur immer wegrennen? Eine besorgte Mutter hatte den Braunhaarigen und seinen Kollegen angerufen. Verdacht auf Drogenhandel. Kaum hatte der Typ Akira und Nishiko gesehen, war er abgehauen. Gerade bog er um eine Ecke, als der Polizist ihn erreichte und zu Boden warf. Gemeinsam fielen die beiden auf den schlammigen Boden und Akira schaffte es nach einem kurzen, aber heftigen Kampf, den Mann in Handschellen zu legen. Außer Atem erreichte auch Nishiko die beiden. „Alles in Ordnung?“ fragte er keuchend. „Geht schon.“ „Lass mich los, du blöder Drecksbulle!“ brüllte der vermeintliche Dealer und warf sich wild hin und her. Unbeeindruckt zerrte der Braunhaarige den Mann hoch und brachte ihn zusammen mit seinem Kollegen zum Polizeiwagen.

„Schau mal, was unser Freund hier auf seiner Flucht verloren hat.“ grinste Nishiko und hielt einen Rucksack in die Höhe. Darin waren verschiedene Gegenstände und mehrere Beutel, in denen sich ein weißes Pulver befand. „Warum nur glaube ich nicht, dass das Traubenzucker ist?“ „Leckt mich doch.“ „Bringen wir ihn zur Wache.“ seufzte Akira. „Ich muss unter die Dusche.“ Die Polizeiwache verfügte über zwei Duschen und zwei Umkleideräume. Fast jeder war begeistert davon, in der Pause notfalls kurz duschen zu können. In den Umkleidekabinen waren mit Namen versehene Spinde, in denen sich frische Uniformen befanden. Zwar musste jeder seine Sachen selber waschen und durfte nicht vergessen, die saubere Ersatzuniform mitzubringen, doch ansonsten gab es nichts, worüber man sich beschweren konnte. „Mach das. So kannst du auf jeden Fall nicht mehr rumlaufen.“

Kaum hatten sie die Wache erreicht, ließ Akira seinen Kollegen mit dem Verdächtigen alleine und ging in die Umkleidekabine. Er schaute in seinen Spind und stellte erleichtert fest, dass er an seine Ersatzuniform gedacht hatte. Der Braunhaarige zog sich aus und stellte sich unter das heiße Wasser. Sofort fühlte er sich besser und legte genussvoll den Kopf in den Nacken. Er blieb noch einige Minuten unter der Dusche, ehe er leicht widerwillig den Hahn abdrehte und in die Umkleide zurückkehrte, um sich abzutrocknen und anzuziehen. Er war gerade dabei, seine Hose zuzuknöpfen, als er hörte, wie sich die Tür hinter ihm öffnete. Zunächst achtete er nicht darauf, doch dann legte sich ihm eine Hand auf die Schulter und er schrak zusammen. „Hey, Akira-kun. Wie geht es dem Kleinen?“ Der Braunhaarige wandte sich um, nur um in eisblaue Augen zu sehen. „G-g-gut...“ stotterte er mit leicht zitternder Stimme.

Naoto-san stand vor ihm, das Oberteil seiner Uniform aufgeknöpft, so dass Akira einen sehr guten Blick auf seinen Oberkörper hatte. Hitze stieg ihm in das Gesicht und er wusste, dass er nun ganz offensichtlich starrte. Trotzdem konnte der Braunhaarige seine Augen nicht abwenden. Ein Schnippen brachte ihn wieder zur Besinnung. „Akira-kun. Akira-kun!“ Mühsam riss sich der Polizist von dem Anblick los. „T-tut mir leid.“ Naoto-san lachte kurz auf. „Schon gut. Ich wollte nur verhindern, dass du vor Begeisterung in Ohnmacht fällst.“ „Ich wäre nicht...“ begann Akira, unterbrach sich aber, als nun der Rothaarige ihn musterte. „Du bist gar nicht so dürr, wie ich erwartet hatte.“ meinte Naoto-san, streckte eine Hand aus und fuhr mit den Fingern über die linke Seite des Braunhaarigen. Seine Berührung schien flammende Spuren auf Akiras Haut zu hinterlassen. Erschrocken wich dieser zurück, bis er mit dem Rücken gegen die Wand stieß. „Naoto...san...“ Sein Herz wummerte und sein Blut begann allmählich, sich an einer bestimmten Stelle zu stauen. Der Rothaarige bemerkte Akiras Misere nicht und trat wieder dicht an den Braunhaarigen heran.

„Du wirst ja schon wieder rot.“ kicherte Naoto-san. „Findest du mich wirklich so anziehend?“ Erneut streckte er die Hand aus und fuhr nun mit der Handfläche über den Brustkorb des Braunhaarigen. Ein heftiges Kribbeln überlief Akiras Rücken. Der andere war ihm viel zu nahe… „Nao...to...“ Das Gesicht des Rothaarigen kam ihm näher...nur noch ein paar Zentimeter, dann würden sich ihre Lippen berühren… Die eisblauen Augen bohrten sich in seine, schienen in seine Seele zu blicken… Inzwischen war das surrende Gefühl der Erregung in ihm kaum noch auszuhalten. Er wollte den anderen küssen, wollte, dass die Hand, die über seinen Brustkorb strich, weiter an seinem Körper hinunter wanderte… Seine Atmung war zu einem Keuchen geworden, mit verhangenen Augen blickte er Naoto-san an. Dieser schmunzelte leicht. „Du bist wirklich niedlich. Wäre ich nicht verlobt, würde ich sofort über dich herfallen.“

Wie durch Watte drangen die Worte an Akiras Ohren und langsam, ganz langsam setzte sich etwas in seinem vernebelten Verstand fest. Naoto-san war in einer Beziehung. Mit einer Frau, die ein Kind von ihm erwartete. Er wusste nicht, dass der Braunhaarige ihn liebte. Für ihn war das Ganze nichts Ernstes. Unbewusst versuchte Akira, noch weiter zurückzuweichen und Tränen sammelten sich in seinen Augen. Dann entfernte sich die Wärme von ihm und er hörte ein lautes Klatschen. „Was fällt dir ein, Naoto?“ zischte Nishikos Stimme in einem derart hasserfüllten Ton, dass selbst der Braunhaarige zusammenzuckte. Endlich klärten sich seine Gedanken und er sah seinen Kollegen, der Naoto-san gegenüberstand. Dieser hielt sich mit einer Miene aus Überraschung, Schmerz und Wut die Wange. „Was sollte das denn, Nishiko-san?“ fauchte er, als er sich von seinem ersten Schrecken erholt hatte. „Wie kannst du nur? Bist du wirklich so blind, wie du blöd bist?“ Die Augen des Rothaarigen weiteten sich, ehe er sich wieder fing. „Ich habe keine Ahnung, was du von mir willst. Ich habe Akira-kun nur etwas aufgezogen.“ Schon schallte das nächste Klatschen durch den Raum und Naoto-sans Kopf ruckte zur Seite.

„Bist du bescheuert?“ rief der Rothaarige, inzwischen auch wütend. „Kannst du mal aufhören, mich zu schlagen?“ „Du bist so ein verdammter Dreckssack. Wie kannst du es wagen, so mit Akira zu spielen?“ „Er weiß doch, wie ich es meine. Nicht wahr, Akira-kun?“ Endlich sahen die beiden Männer wieder zu dem Braunhaarigen, dem inzwischen stumme Tränen über die Wangen liefen. Er hasste sich dafür, dass er so eine Schwäche zeigte, doch seine Gefühle überschlugen sich gerade und machten es ihm unmöglich, etwas Anderes als Trauer zu empfinden. „Akira-kun? Warum weinst du denn?“ „Das kann ich dir sagen, du dämlicher Trottel. Akira ist schwul, verflucht noch mal. Und er ist in dich verliebt, du Idiot!“ „Blödsinn. Wie kommst du auf so was? Wir sind nur Freunde. Richtig, Akira-kun?“ Wieder spürte dieser, wie eisblaue Augen ihn musterten. Doch er schaffte es nicht, irgendetwas zu sagen. Er wollte nur noch weg. Weg von seinen Gefühlen und vor allem weg von Naoto-san. „Akira...kun?...Hey, sag etwas...“ Der Blick des Rothaarigen glitt über Akiras Körper, ehe ein geschockter Ausdruck in seine hübschen Züge trat und er knallrot anlief. „Aber...ich...ich schwöre, ich hatte keine Ahnung...warum hast du nie etwas gesagt…?“ „Weil er wusste, dass du verlobt bist. Er hat genau gewusst, dass seine Liebe ihn nirgendwohin führt. Und du hast nichts Besseres zu tun, als so eine Scheiße mit ihm abzuziehen. Herzlichen Glückwunsch, Naoto. Du hast gerade nicht nur Akiras, sondern auch meine Achtung verloren.“

Der Braunhaarige löste sich von der Wand und stürmte aus der Umkleidekabine. Er hörte, wie Naoto-san ihm etwas hinterher rief, doch er machte sich nicht die Mühe, zuzuhören. Immer noch mit freiem Oberkörper rannte er durch die Polizeiwache, hörte noch mehr Stimmen, darunter eine, die stark nach Isamu-san klang...Er blendete alles aus, lief in sein Büro, schloss die Tür ab, wobei er den Schlüssel von innen stecken ließ, ließ sich auf seinen Bürostuhl fallen und vergrub das Gesicht in den Händen. Er fühlte sich furchtbar. Natürlich hatte er gewusst, dass Naoto-san seine Gefühle nicht erwiderte und auch niemals tun würde, aber trotzdem fühlte er sich, als wäre ihm gerade das Herz herausgerissen worden. Dieses Mal war der Rothaarige zu weit gegangen. Er war nur froh, dass sein Büro im zweiten Stock lag und niemand sehen konnte, wie er völlig fertig dasaß und seinen Tränen freien Lauf ließ. Wie hatte er nur so dumm sein können?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Mamesa
2017-04-08T22:00:40+00:00 09.04.2017 00:00
Tolles Kapi der arme Akira
Dafür sollte er büssen

Es gibt doch vor jeder Hochzeit einen Junggesellenabschied ... Hier könnte man so einiges reinhauen
Aber das mit der Schwulenbarsche könnte auch ganz witzig werden
Antwort von:  mor
15.04.2017 20:16
Das mit den Junggesellenabschied klingt gut ^^
Antwort von:  BloodyRubin
16.04.2017 11:51
Gut, wird eingebaut. ^^
Vielen Dank fürs Mitmachen. xD
LG,
BloodyRubin
Antwort von:  Mamesa
16.04.2017 16:57
wuuuhu da freu ich mich schon drauf viel Spaß beim schreiben


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