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Der Neue meiner Ex

von

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Der Neue meiner Ex
 

Erneut warf er einen Blick auf seine Uhr. Viertel nach…

Wo blieben die anderen?

Es war doch Namis Idee gewesen sich hier zu treffen, hier in dieser Bar…

Langsam schüttelte er den Kopf, während seine Finger im Takt der Musik trommelten. Er kannte das Lied, woher wusste er nicht und es war ihm auch egal, denn eigentlich wollte er überhaupt nicht hier sein. Hier an diesem Ort, an diesem Tisch, wo er die Tanzfläche sehen konnte, die Tanzfläche auf der er sie damals kennen gelernt hatte.

„Hey Sanji.“

Lysops lange Nase schob sich in sein Blickfeld, während sich der Lockenkopf grinsend dem Blondschopf gegenüber auf die Bank fallen ließ.

„Sorry, dass wir so spät sind, musste unglaublich lange auf Nami warten.“

„Als würde ich ungeschminkt rausgehen. Außerdem hab ich dir gesagt, dass ich zehn Minuten länger brauche.“

„Zehn Minuten? Ich bitte dich, das war mindestens eine halbe Stunde.“

Lächelnd stand Sanji auf und bot seiner besten Freundin den Platz neben sich an.

Nami war eine Lady, die auch so behandelt werden wollte, das wussten alle, außer ihr Freund, der warum auch immer, noch nicht da war.

Der Blondschopf runzelte die Stirn.

„Wo habt ihr denn Ruffy gelassen, wollte der nicht mit euch kommen?“

„Ach vergiss den.“

Nami klang ausgesprochen wütend, wie immer wenn ihr Freund was ausgefressen hatte.

„Was ist denn passiert?“, fragte der junge Mann unwissend, doch seine Freundin winkte nur ab.

„ Er hat schon wieder ein Auto zu Schrott gefahren und sein Chef dreht dementsprechend durch. Ich wette, das war der letzte Firmenwagen den der Idiot zur Verfügung gestellt bekommen hat.“

„Und warum kommt er dann heute zu spät?“, wandte Lysop nachdenklich ein, sich dem Ernst der Lage offensichtlich nicht bewusst.

„Sein Chef war so wütend, dass er ihn dazu verdonnert hat die Altakten auszusortieren, darum macht er heute Überstunden, damit er nicht das nächste Jahr mit dem Papierkram verbringt.“

Sanji seufzte.

Es passte zu Ruffy, zwei Firmenwagen in einer Woche zu verschrotten, er hatte wieder mal echt Scheiße gebaut. Es grenzte an ein Wunder, dass er immer noch nicht rausgeschmissen wurde.

Eine hübsche Kellnerin kam an ihren Tisch, die dunkelbraunen langen Locken umrahmten ihr herzförmiges Gesicht und ihr keckes Lächeln brachte ihr vermutlich immer ein ordentliches Trinkgeld.

„Kann ich euch was bringen?“

Sie bestellten das übliche, ein Glas Wein und zwei grellpinke Cocktails, doch es fehlte das Bier und es fehlte der Kaffee.

Noch während sie bestellten änderte sich die Musik. Die leise Hintergrundmelodie wurde aufgedreht und ein flotter Rhythmus brachte immer mehr Leute auf die Tanzfläche.

„Ich liebe diesen Club“, lachte Nami, „Ich weiß noch wie Ruffy mich zum Tanzen aufgefordert hat und mir dabei den Fuß brach.“ Lächelnd schwelgte sie in Erinnerung.

„Er hat mich bis zum Krankenhaus getragen und ist dann zurück gelaufen um auf den Parkett meinen Schuh zu finden, das war so romantisch.“

Lysop nickte zustimmend.

„Oder wie Kaya sich aus Versehen an unseren Tisch gesetzt hatte, anstatt zu ihren Freundinnen, sie war so verträumt und hat uns alle richtig überrascht angesehen. Ah, da ist sie ja!“

Schon sprang er auf und begrüßte seine Freundin, die verloren am Eingang stand.

Kaya war die einzige Frau, die Ende November noch ein Sommerkleid tragen konnte, ohne dass es falsch wirkte. Die Schönheit mit den langen blonden Haaren wirkte in ihrem weißen Kleidchen und dem dünnen Mantel wie die Unschuld vom Lande, doch jeder der sie kannte wusste, dass sie mit allen Wassern gewaschen war.

Sanji verstand nicht, warum seine beiden Freunde ausgerechnet jetzt ihm ihre ach so tollen Liebesgeschichten erzählen mussten, die er selbst doch bereits auswendig kannte.

Bei Kayas überraschendem Auftritt war er sogar anwesend gewesen.

Es grenzte für ihn immer noch an ein Wunder, dass die Medizinstudentin sich ausgerechnet in den tollpatschigen Bastler ihrer kleinen Clique verguckt hatte. Auf der anderen Seite musste er Lysop zu Gute halten, dass er seine Freundin wirklich auf Händen trug.

Freudig führte er sie zu ihrem Stammtisch, nahm ihr den Mantel ab und bestellte für sie. In ihrer Gegenwart wurde aus dem schusseligen Jungen ein rücksichtsvoller Gentleman.

„Es tut mir leid“, begrüßte sie sogleich die beiden anderen, „Ich hatte heute Dienst im Krankenhaus und Doktor Trafalgar ist immer…“

Sanji schweifte ab.

Seine Aufmerksamkeit war auf den kleinen Tisch nahe dem Eingang gerutscht. Dort saß sie.

Robin.

Sie hatte ihn offensichtlich noch nicht bemerkt, denn sie unterhielt sich hoch konzentriert mit ihrem Sitznachbarn, Franky, wenn Sanji sich richtig erinnerte. Der Mann mit der blauen Elvisfrisur und den auffälligen Sternentätowierungen auf beiden Armen war ihr Kollege, wenn er nicht irrte, Musiklehrer oder sowas. Sanji war sich nicht sicher, schließlich hatte er ihn nur einmal getroffen.

Damals auf Robins Geburtstagsfeier vor fast zwei Jahren.

Es war ein furchtbarer Tag gewesen. Sanji war erst wenige Wochen zuvor zum Sous Chef befördert worden und alle Verantwortung hatte auf ihm gelastet. Er hatte Robin geschrieben, dass es später werden würde, allerdings nicht wie viel.

Sie hatte nichts gesagt, als er verschwitzt und nach Küche riechend, Stunden später aufgetaucht war.

Höflich hatte sie ihm die teilweise unbekannten Gäste vorgestellt, von denen jedoch einige schon in Aufbruchsstimmung gewesen waren. Sie hatte gelächelt, ihm nicht einen Vorwurf gemacht.

Sie hatte immer verstanden, dass sein Beruf auch seine Berufung war und sich nie dazwischen gedrängt. Sie war eine tolle, rücksichtsvolle Frau für ihn gewesen.

Aber das war wohl der Tag gewesen, wo alles angefangen hatte, wo ihre Beziehung langsam in die Brüche gegangen war.

Er hatte es nicht bemerkt, hatte nicht bemerkt, wie unglücklich sie gewesen war, über seine dauernde Abwesenheit, hatte nicht bemerkt, wie alleine sie gewesen war, mit ihrer Sorge im Beruf und irgendwann war es dann vorbei gewesen.

Seit jenem Tag war er nicht mehr hier gewesen. Hier, an diesem Ort, wo er sie kennen gelernt hatte, wo er sich in sie verliebt hatte, wo sie so viele tolle Nächte verbracht hatten.

Sie sah immer noch so schön aus wie damals. Etwas reifer, etwas erwachsener. Die neue Frisur stand ihr gut und sie lächelte mehr, als er es von ihr kannte, während sie in ihrem Kaffee rührte.

Es war dieses Lachen, in das er sich verliebt hatte, damals auf der Tanzfläche, wo sie ganz unbeschwert ihre Arme um seinen Hals gelegt hatte, obwohl sie noch nicht einmal seinen Namen gekannt hatte.

Warum war ihm erst so spät aufgefallen, dass sie nicht mehr gelächelt hatte? Er hätte ihnen beiden viel Leid ersparen können.

„… sagst du dazu?“

Eine Hand legte sich auf seinen Unterarm.

„Hallo, Sanji?“

„Hmm? Ist was?“ Überrascht wandte er sich um.

Nami sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Was ist mit dir? Du starrst die ganze Zeit nur in der Gegend herum. Alles in Ordnung?“

„Ja klar. Hatte nur einen anstrengenden Tag“, antwortete er schnell.

Ihre Trennung lag schon über anderthalb Jahre zurück und seinen Freunden gegenüber hatte er immer wieder betont, dass es so gut war. Er hatte eh keine Zeit für sie gehabt.

Und das war auch nicht gelogen. Dieser freie Abend war der erste in den letzten zwei Wochen und wenn Nami ihn nicht regelmäßig in seiner Mittagspause besuchen würde, hätte er vermutlich schon sämtliche Sozialkontakte außerhalb seiner Küche verloren. Er hatte mit Robin abgeschlossen, es war damals richtig gewesen, dass sie gegangen war, für sie beide.

Aber es wäre wohl falsch, wenn er sagen würde, dass er sie nicht vermissen würde, als Gesprächspartnerin, einfach als Freund, gar nicht unbedingt mehr.

Seufzend wandte er sich seinen Freunden zu, deren Gespräch er schon wieder am ausblenden war.

Doch Wichtiges hatte er nicht verpasst.

Nami und Kaya unterhielten sich ausgelassen über irgendeine Fernsehserie, doch Lysops Blick war seinem gefolgt.

„Sie sieht gut aus“, murmelte er schlicht.

Sanji nickte nur.

„Du könntest doch einfach mal zu ihr rüber gehen und ‚Hi‘ sagen.“

Der Blondschopf sah seinen Freund an.

„Und wozu?“ Seine Stimme klang gereizter als er beabsichtigt hatte.

Der Lockenkopf zuckte mit den Schultern.

„Naja, ihr seid doch im Guten auseinander gegangen, oder etwa nicht? Es ist schon ewig her und ihr wart mal sehr glücklich zusammen, also…“ Er beendete den Satz nicht.

Sanji schüttelte den Kopf.

Ja, ihre Beziehung hatte ohne zerstörte Gegenstände, ohne einen ausartenden Streit, ohne diesen bekannten lauten Knall geendet. Es war ein ruhiges Gespräch gewesen, kühl, rational. Robin hatte seine Wohnung, in die sie damals eingezogen war, noch am gleichen Abend verlassen. Eine kurze Umarmung zum Abschied, ein Kuss auf die Wange, ein trauriges Lächeln, das war es gewesen. Während er am nächsten Tag auf der Arbeit gewesen war, hatte sie ihren sämtlichen Besitz ausgeräumt.

Auf dem Wohnzimmertisch hatte ein Zettel gelegen, daneben eine Flasche seines Lieblingsweines.

Ich hoffe, du wirst glücklich

Robin war zu erwachsen gewesen für kindische Streitereien, zu ernst und zu ehrlich gewesen für irgendwelche Spielereien oder Kämpfe.

Es hatte keine Tränen gegeben, zumindest keine, die ein anderer hätte sehen können.

Das Feuer ihrer Liebe, groß und gefährlich wie es einst für so lange Zeit gewesen war, war einfach erloschen, nach und nach, als wäre nicht genügend Sauerstoff im Raum gewesen. Sanji merkte langsam, dass es ihn immer noch beschäftigte. Er hatte immer noch nicht abgeschlossen.

War er glücklich?

Er hatte sie geliebt! Mehr als alles andere. Nein, mehr als jeden anderen, aber tatsächlich war sein Job ihm wichtiger gewesen. Es war sein Traum gewesen, Koch zu werden. Es war sein Lebenswerk und so sehr er Robin auch geliebt hatte, es wäre nie genug für ihn gewesen. Selbst wenn sie ihn darum gebeten hätte, was sie nie getan hätte, er wäre nicht in der Lage gewesen, seine Liebe für seinen Beruf zu schmälern, noch nicht einmal für sie.

Ihre Trennung war furchtbar gewesen, aber es hatte ihn auch erleichtert. Keine drängenden Blicke auf die Uhr mehr, keine halbherzigen Entschuldigungen mehr, keine Schuldgefühle und Enttäuschungen mehr.

Er war vielleicht noch nicht glücklich, aber er war sehr zufrieden mit seinem Leben. Er hoffte, dass sie es auch war, denn er wusste, dass sie gelitten hatte, wegen ihm gelitten hatte.

Aber irgendetwas war da, irgendetwas, weswegen er doch noch nicht glücklich war, glücklich sein konnte.

„Ein Gespräch zwischen uns beiden würde sie nicht glücklich machen. Es ist besser so.“

Warum hatten sie ausgerechnet in diese Bar gehen müssen? Es gab doch so viele in dieser Stadt.

Lysop seufzte nur und knabberte am Strohhalm seines Drinks.

Im nächsten Moment spürte Sanji einen starken Arm um seine Schulter und ein lachender, junger Mann mit schwarzen Haaren tauchte zwischen ihm und Nami auf.

„Na ihr! Wartet ihr schon lange?“

„Ruffy!“ Einstimmig begrüßten sie ihn.

Grinsend warf sich der Neuankömmling auf die Bank neben Lysop, seiner Freundin gegenüber.

„Was machst du denn schon hier?“, fragte diese sowohl überrascht als auch etwas beleidigt, „Und was grinst du so? Hast du keinen Ärger bekommen?“

Der Schwarzhaarige ignorierte Nami getrost, während er der Kellnerin zurief, dass er ein Bier und irgendetwas zu essen brauchte.

„Ich verhungere fast“, erklärte er dann grinsend, „Wir haben zwar extra am Drive-In etwas für die Fahrt geholt, aber das reicht ja kaum für den hohlen Zahn.“

„Ruffy!“, knurrte Nami nun und sah ihn wütend an, „Was ist denn jetzt los? Du hast am Telefon nur gesagt, dass du ein Auto zu Schrott gefahren hast. Was ist passiert?“

„Ach“, zuckte Ruffy mit den Achseln, „Eigentlich nichts Besonderes.“

Weiter kam er nicht, denn die hübsche Kellnerin brachte gerade eine riesige Portion Fritten und seine Aufmerksamkeit wurde eindeutig von diesen beansprucht.

„Nichts Besonderes?!“, fragte nun auch Lysop mehr als skeptisch.

„Naja, wie immer halt. Es war nicht wirklich meine Schuld. Wir waren im Einsatz und genau vor unserer Nase ist ein Unfall passiert und der Idiot wollte Fahrerflucht begehen. Da ist mir dann ausversehen der Fuß aufs Gaspedal gekommen und der Typ ist voll in uns rein gerammt.“

Der Schwarzhaarige lachte zwischen zwei Fritten, während er so sprach, als würde er über das normalste der Welt reden.

„Und als der Typ dann noch zu Fuß abhauen wollte, ist Zorro einfach durch die Scheibe gesprungen, weil seine Tür ja verzogen war und hat den Kerl zu Boden geworfen. War mega lustig.“

„Und was war mit dem Opfer?“ Kayas Stimme war heiser vor Sorge. Bis auf Ruffy fand niemand die Situation komisch.

„Ach, es war nichts Schlimmes. Ich glaube dem Jungen ging’s besser, als dem Kerl, nachdem Zorro mit dem fertig war. Man muss aber auch schon echt dumm sein, wenn man sich mit einem wie dem anlegt.“

Verwirrt sah Sanji den Schwarzhaarigen an, aber es schien, als wäre er der einzige, der mit dem Namen nichts anfangen konnte.

„Jetzt warte mal“, warf Lysop ein, „Zorro ist durch die Scheibe gesprungen, hast du gesagt? Der Typ ist euch in die Seite reingefahren?“

Lachend nickte Ruffy: „War auch überrascht in dem Moment. Aber am besten war Zorros Kommentar. Ihr kennt ja seine tiefe Darth Vader Stimme und dann knurrt der doch allen Ernstes Ruffy, das bedeutet Überstunden für uns und zertrümmert einfach die Scheibe.“

„Wer ist denn dieser Zorro?“

Endlich schaffte der Koch es, sich in das Gespräch einzubringen.

„Ach, stimmt, du warst ja gar nicht auf meiner Geburtstagsfeier“, grinste Ruffy ohne jeden Vorwurf, aber Sanji schluckte schwer. Gerade heute wurde ihm wieder mal sehr bewusst, wie wenig Zeit er mit seinen Freunden verbrachte.

Außer ihm schien das jedoch in diesem Moment niemanden zu stören.

„Er ist mein Partner“, antwortete Ruffy schlicht.

Erneut legte der Blondschopf den Kopf schräg.

„Ich dachte dein Partner wäre dieser Buggy?“

Die anderen teilten einen Blick.

„Was ist denn?“

Nami seufzte.

„Buggy hat nach zwei Monaten mit Ruffy seine Versetzung eingereicht, weil er zu jung wäre um wegen einem Neuling drauf zu gehen.“

Wieder lachte Ruffy.

„Ja, das war schon lustig mit dem alten Buggy.“

„Und seit dem ist Lorenor Zorro sein Partner“, beendete Nami ihre kleine Erklärung für Sanji.

„Er ist ein ziemlich düsterer Zeitgenosse“, meinte Lysop nur, „Hat den ganzen Abend auf Ruffys Party in sein Bier gestarrt und kaum ein Wort mit uns gewechselt.“

„Ich fand ihn eigentlich sehr nett“ widersprach Kaya lächelnd, „Er war sehr ehrlich und direkt. Halt eher in sich ruhend.“

„Zorro ist klasse.“ Ruffys Worte ließen keinen Zweifel zu.

„Er hat’s richtig drauf und hat mir eben noch extra mit dem Papierkram geholfen, damit ich nicht so lange brauche.“

Das hörte sich wirklich nach einem guten Freund an, fand Sanji und er war dankbar, dass Ruffy an so einen als Partner gekommen war, jemand der auf ihn aufpassen konnte. Schließlich war Polizeiarbeit kein sicherer Job, man brauchte jemanden auf den man sich verlassen konnte.

„Musste er denn nicht ins Krankenhaus um untersucht zu werden?“, warf Kaya mit ihrer kühlen Medizinerstimme ein.

Doch der Schwarzhaarige winkte ab. „Ach, Zorro ist hart im Nehmen. Dem haut doch so eine Kleinigkeit nicht um.“

„Ich hoffe sehr für dich, dass du nicht einfach abgehauen bist und dein Partner jetzt immer noch im Büro sitzt“, murrte Nami, ehe sie sich zurücklehnte und eine zweite Runde für alle bestellte.

„Aber nein.“ Nicht eine Sekunde schwand das Grinsen des Schwarzhaarigen, der sich gerade die Finger sauber leckte.

„Er hat mich sogar her gefahren, da er auch auf dem Weg hierhin war. Aber er wollte noch Blumen kaufen… ah, da kommt er doch schon.“

Sanji folgte Ruffys ausgestreckten Finger zur Tür, wo gerade ein junger Mann mit einem Strauß dunkelroter Rosen hineinkam.

Obwohl der kleine Club nicht hell erleuchtet war, fiel dem Koch sofort die ungewöhnliche Haarfarbe des anderen auf: Grün. Eine dunkle Schürfwunde über der rechten Augenbraue gab dem eh schon sehr markanten Gesicht etwas Düsteres, Geheimnisvolles.

Gemeinsam mit der schwarzen Lederjacke und dem dunkelblauen Hemd machte der Grünhaarige nicht gerade einen vertrauenserweckenden Eindruck auf Sanji und er würde tunlichst vermeiden, dem Kerl alleine in einer dunklen Gasse zu begegnen.

Die Augen des Polizisten glitten durch den Raum, blieben kurz auf Ruffy mit einem kleinen Nicken hängen und wanderten dann weiter.

Doch der suchende Blick des Neuankömmlings wurde unterbrochen, als niemand anderes, als Robin aufstand und ihm lachend um den Hals fiel.

Erstarrt beobachtete Sanji, wie der braungebrannte Mann seine ehemalige Freundin in den Arm nahm. Wie der ernste, harte Gesichtsausdruck einem liebevollen Lächeln wich und Robin ihn küsste.

Es war, als würde alle Luft den Raum verlassen, als Sanji das Pärchen anstarrte.

Obwohl er die Worte des Mannes nicht hören konnte, war es eindeutig, dass er sich entschuldigte, eine Hand am Hinterkopf kratzend, die andere mit den Blumen ihr hinhaltend.

Doch die Schwarzhaarige lachte nur und schüttelte den Kopf. Beinahe vorsichtig legte sie eine Hand an seine Verletzung, ihr Gesichtsausdruck blieb Sanji verborgen.

Dankbar nahm sie ihm die Blumen ab und er legte, offensichtlich erleichtert, beide Hände an ihr Gesicht und küsste sie erneut.

Selten hatte Sanji eine so schöne Szene gesehen, die ihn so sehr verletzte.

Schnell wandte er sich wieder um, wollte das vergessen.

Doch er war nicht der einzige gewesen, der das Geschehene gesehen hatte.

Bis auf Ruffy, der gerade eine neue Portion Fritten vertilgte, wo auch immer die hergekommen war, sahen die anderen ihn betreten an.

„Das ist also dein neuer Partner? Sieht ja ganz schön mürrisch aus, der Gute“, lachte Sanji eine Tonlage zu hoch. Er war selbst unglaublich geschockt, aber darüber reden brauchte er wirklich nicht.

„Sanji“, begann Nami zaghaft, ihre Stimme wurde jedoch problemlos von ihrem Freund übertönt, der das unangenehme Schweigen nicht einmal mitbekommen hatte.

„Jop, das ist Zorro. Er guckt immer ziemlich grimmig, aber eigentlich ist er richtig lustig, vor allem wenn er sich mit seinem Navi streitet.“

„Ruffy“, murmelte Lysop in dem verzweifelten Versuch, seinen Freund möglichst taktvoll auf die neuen Ereignisse hinzuweisen, natürlich erfolglos.

„Er ist ein klasse Partner, auch wenn er manchmal echt total streng ist. Du solltest mal seinen Trainingsplan sehen. Einmal hab ich ihn beim Zählen seiner Liegestütze unterbrochen und durfte die ganze restliche Woche den Papierkram alleine machen.“

Immer noch lachte der Schwarzhaarige.

„Hört sich nach einem von diesen Fitnessjunkies an“, meinte Sanji, froh darüber, dass zumindest einer seiner Freunde ihn gerade nicht wehleidig anstarrte.

„Absolut“, stimmte ihm der junge Polizist zu und leerte seine zweite Portion Fritten.

In diesem Moment änderte sich die Musik erneut und nun tanzten die Leute eher in Paaren als alleine. Auch Nami neben dem Blondschopf lugte immer wieder zu den Tanzenden, offensichtlich Feuer und Flamme, doch ihr Freund bemerkte es wieder einmal nicht.

Lysop auf der anderen Seite zeigte sich abermals von seiner besten Seite und bat seine Angebetete um einen Tanz, diese schüttelte jedoch liebevoll lächelnd den Kopf.

„Nimm es mir nicht übel, aber ich bin den ganzen Tag durch die Gegend gerannt und bin einfach nur froh, mal zu sitzen. Aber frag doch Nami.“

„Ja komm, Lysop, lass uns tanzen gehen!“, willigte die Orangenhaarige sofort ein.

„Ja aber warte doch mal“, widersprach der Lockenkopf, während er schon auf die Beine gezogen wurde, „Was ist mit Ruffy?“

„Ach, lass den Vielfraß. Es ist Abendessenszeit, da krieg ich den bestimmt nicht vom Tisch weg.“

Wie auf Geheiß rief ihr Freund erneut nach der Kellnerin.

„Ruffy, wenn du so viel in dich rein schlingst, könntest du Bauchschmerzen kriegen“, mutmaße Kaya besorgt. Ihr Blick ruhte noch einen Moment auf ihrem Freund, der nun lachend mit Nami tanzte, ehe sie den Schwarzhaarigen ansah.

„Außerdem wirst du fett von dem ganzen Fastfood-Kram“, ergänzte Sanji missmutig. Ihn gierte es nach einer Zigarette und dass ausgerechnet Ruffys neuer Partner der neue Liebhaber seiner Ex war, steigerte seine Laune nicht gerade.

„Solltest du als Polizist nicht etwas besser auf deine Gesundheit achten?“

Nicht eine Sekunde hörte der andere auf zu Grinsen, während ein riesiger Hamburger an seinen Tisch geliefert wurde.

„Macht euch keine Sorgen, ich bin topfit. Aber wegen dem ganzen Papierkram haben wir weder eine Kaffe- noch eine Mittagspause gemacht, dass heißt ich muss zwei ganze Mahlzeiten nachholen.“

„Du frisst mehr als eine ganze Familie“, murmelte Sanji nur und beobachtete den anderen dabei, wie er sich über sein neues Opfer her machte.

Kaya auf der anderen Seite lachte freundlich und entschuldigte sich um auf die Toilette zu gehen.

Sie wirkte wirklich etwas müde. Auch sie musste für ihre Passion, die Medizin, einiges einsetzen. Sie hatte Glück, dass Lysop selbst auch immer beschäftigt war, so konnten sie ihre wenige gemeinsame Zeit genießen ohne, dass einer die ganze Zeit auf den anderen warten musste. Aber es war offensichtlich, dass sie ihn über alles liebte.

Sanjis Blick wanderte zur Tanzfläche. Lysop war kein herausragender Tänzer, aber er war auch nicht schlecht und Nami war selbstredend wunderschön anzusehen. Die beiden schienen Spaß zu haben, während sie etwas unbeholfen dem Takt folgten. Vielleicht sollte er doch zu ihnen hinübergehen.

Doch dann sah er Robin. Die schwarzhaarige Schönheit bewegte sich fließend zur Musik. Anmut und Eleganz waren wohl die ersten Worte, die einem einfielen, wenn man sie tanzen sah. Genau dadurch hatte er sich in sie verliebt. Wie gerne hatte er mit ihr getanzt. Warum also hatten sie es während ihrer gemeinsamen Zeit so selten getan?

Verführerisch grinsend zwinkerte seine Exfreundin ihrem neuen Verehrer zu, der griesgrämig vom Tisch aufstand und gemächlich zu ihr herüber kam.

Der Kerl mit der Elvistolle hatte sich anscheinend schon längst verdünnisiert.

Sanji konnte sich kaum vorstellen, dass dieser Zorro auch nur einen Hauch von Taktgefühl hatte.

Seine steifen Schultern und das durchgedrückte, gerade Kreuz ließen ihn eher aussehen wie einen Soldaten.

Aber er sollte überrascht werden.

Der Grünhaarige wirkte alles andere als glücklich, während er die Hände seiner Freundin ergriff, doch in dem Moment, wo er den ersten Schritt machte, wurde offensichtlich, dass er alles andere als ein Anfänger war.

Seine Bewegungen waren klar und definiert, Sanji selbst fehlten die Leidenschaft und der Hüftschwung, aber er musste gestehen, dass er gut war, wirklich gar nicht übel.

„Er hat’s für sie gemacht.“

Überrascht wandte er sich um. Ruffy war seinem Blick gefolgt und beobachtete die beiden. Sein Grinsen und seine fröhliche Tonart passten kaum zu dem Thema, das er ansprach.

„Als Zorro gehört hat, wie gerne sie tanzt, hat er extra einen Kurs belegt, um sie damit zu überraschen.“

Der Koch murrte nur irgendetwas zustimmend, was sollte er schon dazu sagen?

„Schon ein merkwürdiger Zufall, oder?“, meinte er schließlich mit einem rauen Unterton, „Dass ausgerechnet dein neuer Partner mit meiner Ex zusammenkommt…“

Wieder lachte Ruffy und begann seinen Teller abzuschlecken.

„So klein ist die Welt, was?“ Er grinste ihn an.

„Am Anfang wusste ich es auch nicht, er hat sie nur selten erwähnt.“

Der Schwarzhaarige stand auf.

„Aber wenn, dann hat er immer gestrahlt.“

Sanji nickte nur.

„Weißt du, wie lange sie schon zusammen sind?“

Sein Freund schien einen Moment nachzudenken, dann zuckte er mit den Achseln.

„Bin mir nicht sicher, so ein paar Monate sind es wohl schon, ist aber ja auch egal. Ich geh jetzt tanzen.“

Für einige Minuten beobachtete der Koch nun alleine am Tisch die Tanzenden. Irgendwann kam Kaya zurück, bestellte sich ein neues Getränk.

Sie unterhielten sich leise, genossen die Ruhe, mal ohne die lauten Quatschköpfe ihrer Clique.

Nach einer Weile wurde sie dann von ihrem liebevollen Freund abgeholt, der auf einen Tanz bestand.

Sanji nutzte diese Gelegenheit, um ins Bad zu entkommen.

Irgendwie war er diesen Abend umgeben von glücklichen Pärchen. Er fühlte sich einsam, ein Gefühl, das er eigentlich nicht kannte.

Während er sich die Hände wusch, ging die Tür in seinem Rücken auf und natürlich kam niemand anderes herein, als Ruffys Partner. Das Glück meinte es heute wirklich nicht gut mit Sanji.

Im Spiegel nickten sie einander kurz zu, ehe sie sich einstimmig ignorierten.

„Du bist also Ruffys neuer Partner?“, meinte der Blondschopf schließlich und griff nach den billigen Papiertüchern. Er musste das hier regeln wie ein Gentleman, immerhin war die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie sich in Zukunft öfters sehen würden und dann wäre es gut, wenn die Verhältnisse geklärt wären.

„Hmm“, murrte der andere zustimmend, „kleiner Chaot.“

Sanji konnte hören, wie der andere seinen Reißverschluss zuzog.

„Das stimmt wohl“, grinste er, unsicher wie er das heikle Thema ansprechen sollte.

„Ich weiß wer du bist“, sagte der andere nur schlicht, den Blick kühl auf ihn gerichtet und drehte den Wasserhahn auf. Seine Stimme klang wirklich tief.

Sanji nickte nur. „Ruffy hat dir mit Sicherheit von mir erzählt.“

„Und Robin.“

Überrascht sah er auf. Natürlich würde auch sie über ihn gesprochen haben.

„Keine Sorge.“ Der andere grinste leicht, „Robin ist eine erwachsene Frau. Die Details eurer damaligen Beziehung gehen nur euch beide was an, das interessiert mich auch gar nicht. Aber klar kann ich dein Gesicht zuordnen, hab’s auf den Bildern in deiner Wohnung gesehen.“

„Du warst bei mir Zuhause?“

Etwas perplex starrte er den anderen an.

Doch wieder nickte der Grünhaarige nur.

„Paar Mal. Aber du warst immer arbeiten.“

„Oh…“

Der Polizist trocknete seine Hände ab.

„Hör mal“, murrte er dann und seine Stimmte war dabei so rau, dass Sanji sich nicht sicher war, in welche Richtung dieses Gespräch führen würde. Er hatte echt keine Lust sich auf dem Männerklo mit dem Neuen seiner Ex zu prügeln.

Zorro kratzte sich den Hinterkopf, sah ihn jedoch kühl an.

„Also Ruffy ist mein Partner, klar? Wir sind Freunde und ich verstehe, dass ihr auch Freunde seid. Daher fände ich es gut, wenn wir das hier wie Erwachsene regeln können, ohne den ganzen Kinderscheiß, okay?“

Nun verschränkte er die Arme.

„Ich weiß, dass du eine Vergangenheit mit meiner Freundin hast und ich respektiere das, aber ich werde nicht zulassen, dass du sie noch einmal so verletzt wie du es damals getan hast.“

Seine Worte waren ruhig, sein Blick kühl, aber es war offensichtlich, dass er es ernst meinte.

Zustimmend verschränkte nun auch Sanji die Arme.

„Die Nachricht ist angekommen“, meinte er schlicht, „Ich bin auch dafür, dass wir versuchen miteinander klar zu kommen. Immerhin sind Robin und ich schon ziemlich lange getrennt.“

„Gut“, murrte der andere und schritt Richtung Tür.

„Hey, warte mal.“

Der andere blieb stehen und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Was ist denn?“

Sanji biss sich auf die Unterlippe.

„Danke, Mann.“

Nun legte der andere verwundert den Kopf schief und wandte sich ihm wieder ganz zu.

„Ich meine, Ruffy kann wirklich ein Idiot sein, aber er ist ein guter Kerl und ich bin froh, dass er an einen wie dich geraten ist. Danke, dass du auf meinen Freund aufpasst.“

Ein unerwartet sanftes Lächeln stahl sich auf die dünnen Lippen des anderen.

„Kein Ding, er ist nun mal mein Partner und so wahnsinnig er auch sein mag, so macht er die Arbeit doch wesentlich interessanter.“

In einvernehmlichem Schweigen standen sie einen Moment sich ruhig gegenüber.

„Ruffy hat mir erzählt, dass du einen Tanzkurs besucht hast“, zerbrach Sanji die Stille.

„Dieser Idiot!“, knurrte Zorro und rollte mit den Augen.

„Nein, nein, ich meine, das ist echt toll von dir. Das du so etwas für sie tust.“

Der andere sah ihn nachdenkend an, als würde er überlegen, ob Sanji sein Feind war oder nicht, dann schien er eine Entscheidung getroffen zu haben.

„Sie mag keine Rosen, nur die dunkelroten, da sie sie an Blut erinnern. Kaffee ist ihr Lieblingsgetränk, doch nur, wenn er richtig heiß ist. Beim Lesen vergisst sie ihn aber immer, sodass man ihn meistens wegschmeißen muss. Manchmal sucht sie ihre Lesebrille, während sie sie bereits auf hat. Wenn sie angespannt ist, vergisst sie auch mal zu atmen und bekommt dann Schluckauf. Morgens genießt sie gerne die Stille, aber abends hasst sie es, wenn sie alleine Zuhause ist, auch wenn sie das nie zugeben würde.“

Während er sprach hatte sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen gestohlen.

„Sie mag den Regen, aber nur im Sommer, dann läuft sie gerne wie ein kleines Kind nach draußen. Am nächsten Tag ist sie dann fast immer erkältet und geht trotzdem arbeiten. Man muss ihr dann abends ein warmes Bad einlassen und sie dazu zwingen früh ins Bett zu gehen, sonst wird sie richtig krank. Sie liebt Musik und tanzt für ihr Leben gern, aber wenn sie Klavier übt, kann man das nur mit Ohrstöpseln ertragen, da sie echt schlecht ist. Sie weint nie wenn jemand in der Nähe ist, dafür ist sie viel zu stolz. Das Einzige, was man tun kann, wenn es ihr nicht gut geht, ist sie in den Arm zu nehmen ohne etwas zu sagen. Irgendwann schläft sie dann ein und wenn sie wieder aufwacht ist sie bereit darüber zu reden.“

Mit großen Augen hörte Sanji dem anderen zu. Vieles war ihm vertraut, doch das ein oder andere war ihm auch fremd.

Nun wurde der Gesichtsausdruck des anderen wieder kühl.

„Diese Frau ist das Beste, was mir in meinem Leben widerfahren ist und ich liebe sie über alles.“

Es war ein Geständnis voller Hingabe und Ehrlichkeit unter Fremden.

Mit einem kurzen Nicken hielt Sanji ihm die Hand hin.

„Das ist alles, worauf ich hoffen konnte.“

Der andere schüttelte seine Hand.

„Bitte mach sie glücklich, ja? Ich habe sie genug leiden lassen.“

Der Polizist grinste schief.

Dann drehte er sich um und ging zur Tür.

„Freut mich dich kennen zu lernen, Koch Sanji“, murrte er mit erhobener Hand, „Meinem Partner und meiner Freundin zur Liebe werde ich gerne versuchen mich mit dir anzufreunden.“

Er öffnete die Tür.

„Aber wenn du Scheiße baust knall ich dir eine Kugel in deinen Schädel und werf deine Leiche ins Meer.“

„Das nenne ich doch mal einen warmen Empfang“, antwortete Sanji, ebenfalls mit einem leichten Grinsen, „Solltest du in deiner Tätigkeit mit solchen Drohungen nicht etwas vorsichtiger um dich werfen, Polizist Zorro?“

Er folgte dem anderen aus dem Bad.

„Wir haben Dienstschluss mein Lieber. Jetzt bin ich nicht viel mehr, als der Arsch, der mit dir den Fußboden aufwischen wird.“

„Ach, das würde ich ja zu gerne sehen. Mit deinen lausigen Tanzschulschritten kannst du nicht im Mindesten mit mir mithalten.“

Mit verschränkten Armen und hämischen Grinsen starrten sie einander an, als sie die Tanzfläche erreicht hatten.

„Ich bezweifle, dass wir Freunde werden können.“

„Auf keinen Fall.“

„Darauf sollten wir ein Bier trinken.“

„Nur zu gerne, du bezahlst.“

„Das werden wir ja noch sehen. Ich denke, derjenige, der als Erstes unterm Tisch liegt, zahlt.“

„Deal!“

Es sollte noch ein langer Abend werden und obwohl Sanji an jenem Abend seine erste große Liebe wieder getroffen hatte, gemeinsam mit ihrem neuen Freund, war die Stimmung ziemlich gut.

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten verbrachte er noch eine tolle Nacht in guter Gesellschaft.

An diesem Abend würde er vielleicht lernen, dass es wichtigere Dinge im Leben gab neben der eigenen Passion und wenn er Glück hatte, würde er nicht nur eine alte Bekanntschaft wieder aufleben lassen können, sondern auch noch einen neuen Freund finden.

Jedoch würde nicht nur er das bestreiten, nachdem der andere ihn ein halbes Vermögen gekostet hatte, sondern auch Zorro, während er den Blondschopf gemeinsam mit seinem Partner in den dritten Stock hievte und den Sous Chef in dessen Bett warf.

Dies würde die erste Nacht seit langem sein, in der Sanji wieder gut schlafen würde. Denn an diesem Abend würde er die Geister der Vergangenheit endlich loslassen können, seine längst verloschene Liebe endlich loslassen können.

Doch das würde er am nächsten Morgen nicht merken, wenn er mit dem schlimmsten Kater seines Lebens aufwachen würde.

Auch nicht in der folgenden Woche, wo er seine Freunde und sogar den grünhaarigen Idioten zu sich ins Restaurant einladen würde.

Aber an dem einen Tag, wo sich die Tür zur Küche öffnen würde und sie ganz unverhofft rein stolperte, an diesem einen Tagen würde sich sein Leben wirklich erst komplett ändern.

Aber dafür hatte er erst einmal lernen müssen, dass die Liebe zu seinem Beruf nicht ausreichen konnte um ihn wirklich glücklich zu machen.



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Von:  DoD
2020-11-17T22:25:40+00:00 17.11.2020 23:25
Moin
Falls du aus Erfahrung schreibst, auch nur teilweise, dann gratulier ich dir dazu, so eine saubere Trennung erlebt zu haben. Ich kenns nur als, naja, das Gegenteil, wobei das ja auch immer an den Beteiligten liegen mag, wie auch immer..

Schöner One-Shot, die Rivalität der beiden auf dem Klo ist sehr sehr typisch, so sehr, dass ich grinsen musste. Ich mag auch die Vorstellung davon, dass Nami und Sanji Freunde sind.

Hab gerade daran gedacht, wie viele Benarichtigungen du morgen bekommst und hoffe, du fühlst dich nicht gestalkt.
Was mir beim durchlesen deiner Werke auffält ist, das du eine ziemliche Range hast, von Drama, ernsten und harten Geschichten, zu zwischenmenschlichen Begebenheiten bis zu Fluff und Bubblegum, was ich sehr beindruckend finde.

GG
DoD
Antwort von:  Sharry
18.11.2020 16:40
Hey,
die Entstehungsgeschichte hierhinter ist eigentlich eine ganz langweilige und hat mit mir nur sekundär zu tun (kurz erklärt hat sich ein Pärchen in meinem Freundeskreis getrennt und es lief richtig übel ab, beiden benahmen sich unterste Schublade und haben uns Freunde da auch mitreingezogen, und als ich von so einer Aktion gerade nach Hause fuhr lief im Radio Bruno Mars - when I was your man, und ich dachte mir halt nur, wie würden erwachsene/vernünftige Menschen wohl damit umgehen, und daraus ist mehr oder weniger diese Geschichte hier entstanden [sorry, nicht dass du wirklich gefragt hättest^^'])

Es freut mich sehr, dass es dir gefallen hat (und keine Sorge, ich war heute morgen total baff und hab mich nur gefreut über deine Kommentare^^) und danke für dein Lob. Ich muss gestehen, ich konnte nie gut nach Genre schreiben oder nach Plot-Bingos, was viele Leute ja auch benutzen, bei mir ist es irgendwie viel simpler, ich habe eine Idee/Geschichte im Kopf, und die kommt dann irgendwann aufs Papier, ganz gleich welche Genre sie umfasst, daher vielleicht die Unterschiede^^'
Aber es freut mich, dass es dir gefällt und ich wünsche dir noch einen ganz schönen Tag^^

Liebe Grüße
Von:  Stoechbiene
2017-01-09T10:36:51+00:00 09.01.2017 11:36
Mit hat die Story gut gefallen, war mal was anderes :)

Die Beziehung zweier Menschen aus der Sicht des Ex-Freundes ist schließlich nicht alltäglich. Dass Sanji noch immer mit der Trennung zu kämpfen hat, obwohl sie so lange zurück liegt. Aber wie du am Ende so schön verdeutlicht hast, dass es auch seine eigene Lebenseinstellung war, die ihn am Glück gehindert hat, nicht nur die mangelnde Zeit für einander. Er hat wohl eine Art Reifeprozess durchlaufen.

Ich frage mich allerdings, wieso Zorro schon in Sanji's Wohnung war? Hatte er damals schon mit Robin angebandelt?

Lustig fand ich, wie Sanji Zorro's Tanzstil beschreibt. Nicht perfekt, aber dass er dennoch zugeben muss, dass der andere keine schlechte Figur macht.

Und last but not least: Du hast diese typische Rivalität zwischen den beiden mit eingebaut. Dass sie sich respektieren, aber das niemals voreinander zugeben würden.

Tolle FF!
LG
Antwort von:  Sharry
17.04.2017 21:01
Hi,
vielen lieben Dank für deinen Kommi (auch wenn's was spät kommt^^')
Inspiriert hat mich vor Jahren das Lied von Bruno Mars 'When I was your man' , allerdings hat es sich im laufe der Zeit etwas abgeändert.
Also long backgroundstory short: Kuina, die mit Zorro zusammen im Fitnessstudio trainiert, kennt Robin von ihrem alten Job her und hat ihren kleinen Problemfall öfters mitgenommen, wenn sie sich trafen (und außerdem ist so ein Muskelschrank ziemlich praktisch, wenn man den ganzen Krempel aus dem dritten Stock räumen muss)
Ich hoffe ich konnte deine Neugierde doch noch stillen ;-)
liebe Grüße
Sharry
Von:  Terbia
2017-01-08T00:14:37+00:00 08.01.2017 01:14
hey ho, das war mal erfrischend. Kein : oh wir treffen einander nach Jahren wieder und dann wird alles gut.... (naja fast nicht, bis auf Zoros Monolog über Robin, der mir doch etwas zu Nah am Kitsch vorbei geschrammt ist.) Ich mag die Art, wie du alle mit einbezogen hast, trotz der Kürze des Textes. Lustigerweise konnte ich mir am besten vorstellen wie es bei Ruffy und Zorro auf Arbeit zugeht.
Ich finde das hat mal ein Bienchen verdient.
Antwort von:  Sharry
17.04.2017 19:40
Hey,
vielen lieben Dank für deinen Kommi^^ Freue mich sehr.
(Und jaaa, ich hab den Kitschfaktor sogar halbwegs freiwillig reingebracht (eine Wette -.-)
Um ehrlich zu sein hätte ich am liebsten einen OS alleine über Ruffy und Zorro bei der Arbeit geschrieben, das wäre glaube ich recht lustig ;-P
Alles Liebe
Sharry
Von: abgemeldet
2016-12-31T12:08:47+00:00 31.12.2016 13:08
Ich finde es schön, das Sanji seine Leidenschaft fürs Kochen über Frauen stellt. Das kommt in der FF sehr gut rüber und hat mich letztlich auch dazu bewogen, es fertig zu lesen, obwohl ich AU in der ausgedehnten Form nicht mag.

Schön fand ich auch das Gespräch zwischen Sanji und Zorro auf dem Klo, obwohl mit das Liebesgeständnis viel zu kitschig und too mich war. Dafür war der restliche Verlauf echt gut! :)
Antwort von:  Sharry
02.01.2017 18:03
Vielen Dank für deinen Kommentar^^
Freut mich, dass du die Geschichte ganz zu ende gelesen hast, obwohl AU nicht dein Ding ist.
Tatsächlich war es acuh mein erstes Mal, dass ich außerhalb der One Piece Welt geschrieben habe.

Zum kitschfaktor muss ich gestehen, dass es Teil einer Wette war, Zorro so etwas sagen zu lassen, dafür finde ich geht es noch (Aber ja, es trieft vor rosa Herzchen nur so^^')
Schön, dass es dir gefallen hat und vor allem vielen Dank für deine Kritikpunkte ;-)
Sharry


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