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Rückkehr der schwarzen Vögel

(Dramione)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein wichtiger Hinweis:
Voldemort ist in dieser Geschichte nicht zurückgekehrt, aber mein Antagonist hält
unsere Helden genug auf Trab :). Komplett anzeigen

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Es wird nicht leicht werden

Zeitgleich in den Slytherinkerkern...
 

„Zacharias Vane also.“ Genervt klappte der Eisprinz den Zeitungsartikel zusammen und warf ihn rüber zu Blaise Zabini, der neben ihm auf dem Sofa im Gemeinschaftsraum der Slytherins lümmelte.

„Jap“, bestätigte er seinen Freund und nahm den Artikel in seine Hände, um ihn wieder auseinander zu falten und das Bild zu betrachten.

„Komischer Vogel. Verschwindet fünf Jahre und taucht mir nix, dir nix wieder auf“, fügte der schwarzhaarige Slytherin noch hinzu. Draco streckte seine vom Schultag ermüdeten Glieder und ließ seinen linken Arm auf der Sofalehne zur Ruhe kommen. Erst dann begann er zu sprechen.

„Tja, er wird sich vermutlich vorbereitet haben. Ob er es geschafft hat hässliche, gefährliche Tiere nach seiner Pfeife tanzen zu lassen?“ Schon fast spöttisch kamen ihm diese Worte über die Lippen, doch Blaise starrte weiter auf das Bild des Schwerverbrechers, als hätte er Dracos Frage gar nicht gehört. Verwundert über das Schweigen zog der junge Malfoy eine Augenbraue hoch. Er wartete noch kurz, aber bekam keine Antwort.

„Hallo? Jemand zu Hause?“, fragte der blonde Zauberer nun und fuchtelte mit der linken Hand in der Luft, ohne den Arm komplett von der Sofalehne zu nehmen. Die grünen Augen des etwas dunkleren Slytherin ruckten hoch und blinzelten Draco zweimal an ehe er zu sprechen begann.

„Sorry, ich war am überlegen.“

„Hab ich gemerkt.“

„Irgendwie kommt er mir bekannt vor...“ Erneut richtete sich Blaise Blick auf das Foto von Vane und seine Hand wanderte nachdenklich zu seinem Kinn.

„Oh man, Blaise. Du hast bestimmt als Zwerg ein Foto von ihm gesehen. Er war ja bereits vor 15 Jahren aktiv und wurde gefasst. Da war er in aller Munde“, antworte Draco genervt und rieb sich mit seiner Hund durch das Gesicht. Doch Blaise schüttelte bestimmt seinen Kopf.

„Nein, nein, das meine ich nicht. Als hätte ich ihn schon mal gesehen. Von Angesicht zu Angesicht.“

„Achso? Und wo willste dem begegnet sein?!“, erkundigte sich Malfoy nun weiter. Er sprach es nicht laut aus, aber auch ihm kam der gesuchte Todesser komischerweise bekannt vor. Aber der junge, hübsche Mann konnte sich beim besten Willen nicht erklären woher und hielt deswegen lieber seinen Mund. Musste sich ja nicht unnötig sein niedliches Köpfchen darüber zerbrechen.

„Ich weiß es nicht, Draco. War ja auch nur so ein Gedanke“, sagte Zabini schließlich und legte den Tagespropheten auf einen kleinen Beistelltisch neben dem Sofa.

„Wie lief es denn bei der alten McGonagall?“, wechselte der Dunkelhäutigere nun das Thema. Sofort schloss Draco seufzend die Augen und warf theatralisch den Kopf in den Nacken.

„Die Alte ist vollkommen durchgeknallt! Sie zwingt mich auf kleine Blagen aufzupassen. Für längere Zeit! Gemeinsam mit der Granger.“ Blaise fing sofort an zu lachen. Draco richtete seinen Kopf langsam auf und sah bedrohlich in seine Richtung.

´Ein schöner Freund ist das!´, dachte sich Draco und versank förmlich im Selbstmitleid.

„Oh man, Alter! Wie kommt denn der Bücherwurm zu der Ehre?“, lachte Zabini weiterhin. Da hatte er Recht! Es war eine Ehre mit ihm, Draco Malfoy, arbeiten zu dürfen. Trotzdem war diese Arbeit weit unter seiner Würde, viel, viel zu weit!

„Sagen wir mal so: Die ist anständig bestochen worden. Wenn ich bei der ganzen Scheiße nicht mitmache, fliege ich sofort von der Schule.“ Erneut schloss Malfoy die Augen und verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf.

„Aber soll sie ruhig versuchen mir auf die Nerven zu gehen. Spätestens wenn dieser Vane näher kommt, wird die ganz andere Probleme haben, dieses Schlammblut.“
 

Am nächsten Morgen...
 

Hermine saß mit ihrem Freunden in der große Halle beim Frühstück. Sie schmierte sich gerade etwas Marmelade auf ihr zweites Brötchen und biss genüsslich hinein. Neben ihr saß Ginny und studierte konzentriert die neue Ausgabe vom Tagespropheten, als sie sich zu Hermine wand.

„Heute steht nichts neues über Zacharias Vane in der Zeitung. Hermine? Gibst du mir den Kürbissaft, bitte?“

„Klar“, antwortete die junge Löwin und reichte ihrer Freundin den Krug mit der Flüssigkeit.

„Ich bin mir sicher, dass die was wissen, es aber nicht sagen dürfen“, mischte sich nun Ron ein, der eine große Schüssel Schokoladenpudding in sich hinein schaufelte und den beiden gegenüber saß.

„Meinst du?“, fragte Harry skeptisch neben ihm und trank einen Schluck Saft.

„Denke schon. Die wollen wahrscheinlich keine Panik verbreiten.“ Ginny schüttelte nur ihre langen rötlichen Haare.

„Ach, so ein Unfug. Du bist viel zu negativ eingestellt. Vielleicht passiert ja gar nichts nichts und alles wird gut!“

„Wäre schön, wenn es so wäre“, mischte Hermine sich auch ein und aß den letzten Happen von ihrem Brötchen. Es wurde lauter in der Halle. Die Schüler erhoben sich langsam und marschierten zu ihren Unterrichtsräumen. Harry stand als erster von der Gruppe auf.

„Wir sollten los. Schließlich müssen wir in die Kerker zu Zaubertränke“, sagte er und schulterte seine Tasche. Hermine, Ginny und Ron taten es ihm gleich. Im Flur verabschiedete sich Ginny von ihren Freunden und das Trio lief weiter Richtung Kerker. Auf ihrem Weg begegnete ihnen Neville, der zu der Gruppe aufschloss.

„Ich habe keine Lust auf Snape und die Slytherins...“, maulte Ron genervt.

„Professor Snape wird mich wahrscheinlich wieder bloß stellen, wenn mir der heutige Trank nicht gelingt.“ Neville zog eine leidende Schnute, die Hermine lächeln ließ.

„Wenn du willst, bin ich heute deine Partnerin“, schlug sie dem etwas tollpatschigen, aber liebenswerten Gryffindor vor. Dieser strahlte begeistert.

„Das wäre toll!“
 

Fünf Minuten später waren sie im Zaubertrankraum. Hermine nahm neben Neville Platz. Ihre beiden Freunde saßen einen Tisch hinter ihnen. Kaum hatte sie die Bücher ausgepackt, traten die selbsternannten Könige der Kerker in den Raum. Malfoy, Zabini, Grabe, Goyle, Bulstrode und Parkinson schritten zu ihren Plätzen. Hermine beobachtete, wie der Malfoyspross seine Tasche neben dem Tisch fallen ließ und auf seinen Stuhl neben Zabini plumpste.

´Ich muss ihn nach dem Unterricht noch abfangen und einige Details besprechen...Hoffentlich lässt er mich einigermaßen ausreden´, grübelte die Musterschülerin. Eine Sorgenfalte bildete sich auf der Stirn der hübschen Hexe und sie stützte ihren Kopf mit einer Hand ab, ohne den Blick von der Schlange aller Schlangen abzuwenden.

´Ob diese Zusammenarbeit klappen wird...?´ Doch länger konnte sie nicht darüber nachdenken, denn Snape betrat mit seinen üblichen zügigen Schritten den Raum und schloss laut die Tür.
 

Dank Hermine hatte Neville heute keine Probleme mit dem strengen Zaubertranklehrer bekommen. Der Trank ist ihnen, wenn auch nicht perfekt, gelungen und der Hauslehrer der Slytherins war zufrieden. Als der Unterricht für beendet erklärt wurde, stieg der Geräuschpegel rekordverdächtig in die Höhe. Hermine packte zusammen und Neville bedankte sich noch einmal für ihre Hilfe. Mit einem Lächeln folgte die muggelstämmige Hexe ihren Freunden auf den Flur. Dort bemerkte Hermine die Gruppe Slytherins, die gerade Richtung Ausgang marschierten. Genervt atmete sie noch einmal ein, ehe sie sich an ihre Freunde wand.

„Geht schonmal vor. Ich muss Malfoy noch über die Betreuergeschichte aufklären.“

„Ok, kommst du denn mit seiner Gefolgschaft klar?“

„Logisch. Bis gleich!“ Damit wand sich Hermine um und rannte den Slytherins hinterher.

„Malfoy! Warte mal kurz!“, rief sie durch den Flur. Der Angesprochene zuckte kurz zusammen, blieb stehen und sah sie an, als die Gryffindor vor ihm zum Stehen kam. Mit großen Augen bemerkte sie, dass er sich auffällig im Flur umsah.

„Was hast du denn?“, fragte sie irritiert.

„Schrei meinen Namen nicht so laut! Ist ja peinlich, wenn alle mitbekommen, dass ein Schlammblut meinen Namen quer durch den Flur brüllt!“, sagte er und setzte sein fieses Grinsen auf.

Also echt!

„Was willste, Granger?“, mischte sich Pansy ein, ein schwarzhaariges, hübsches Mädchen, und stellte sich neben Malfoy.

„Ihm ein paar Dinge bezüglich seiner Strafe erklären“, antwortete Hermine ihr gelangweilt. Mit einem Lächeln verdrehte Pansy nur die Augen. Unbeirrt fuhr die mutige Löwin mit der braunen Mähne fort:

„Er muss mir ja nicht zuhören. Dann muss ihm aber auch klar sein, dass er nie wieder jemanden auf dieser Schule zuhören muss!“ Dracos schluckte sein blödes Grinsen runter und räusperte sich. Pansy wollte schon zu einer Antwort ansetzten, als Malfoy ihr zuvorkam.

„Pansy. Klappe halten, umdrehen und verschwinden!“, befahl er ihr in einem barschen Ton. Sie gehorchte und folgte dem Rest der Gruppe, die bis dahin schweigend gewartet hatten, aus dem Flur.

´Charmant...´ Als hätte der Slytherin ihre Gedanken gehört, drehte er sein Gesicht zu der Hexe, sein Blick weder freundlich noch neutral. Sie erkannte sofort seine Abneigung ihr gegenüber. Er verschränkte seine Arme vor der Brust und sah Hermine auffordernd an.

„Also, da du ja gestern einen so schönen Abgang hingelegt hast, hatte ich nicht mehr die Möglichkeit, es dir zu sagen. Unsere Gruppe wird circa aus acht Kindern bestehen. Alle weisen leichte Defizite in Zaubertränke und Verwandlung auf. Drei Schüler haben zusätzlich Schwierigkeiten mit dem Fliegen.“ Draco, der ihr bislang brav zugehört hatte, weitete seine Augen und schaute sie fragend an.

„Probleme beim Fliegen?! Müssen wir denen etwa auch Nachhilfe geben?“

„Ich hatte eher gedacht, dass du das übernehmen könntest.“

„Ich?!“

„Wo ist das Problem?“

Bei Merlin, spinnt die? Mit Zweitklässlern fliegen? Warum sollte er das machen? Und was machte sie dann?

„Warum machst du das nicht?“, fragte der junge Malfoy. Seine Arme hatten sich aus der Verschränkung gelöst und hingen schlaff an seinem Körper. Hermine senkte nur leicht ihren Kopf.

„Ich...fliege nicht sonderlich gerne. Ich dachte, ich übernehme dann die Schüler, die Probleme bei Zaubertränke haben. Verwandlung würden wir dann zusammen machen.“ Nun hob Draco skeptisch eine seiner hellen Augenbrauen nach oben. Mochte Granger Zaubertränke lieber als Flugunterricht zu geben? Fliegen war doch nun wirklich einfach und mit Abstand das spaßigste Fach der ersten Klasse gewesen. Wo er jetzt genau darüber nachdachte, hatte er Granger seither nicht mehr auf einem Besen gesehen.

„Wenn du willst....können wir auch tauschen“, fügte Hermine nun hinzu. Draco entging aber ihr tiefes Ein-und Ausatmen nicht. Die kleine Miss Perfect hatte also Schiss vorm Fliegen. Soso.

„Auf keinsten! Wenn ich schon so einen Scheiß machen muss, dann wenigstens das Spaßigste. Außerdem ist das viel zu gefährlich. Nachher geht ein Kessel von den Zwergen in die Luft und eine haut-verätzende Säure zerstört mein makelloses Aussehen! Das kannst du ruhig übernehmen. Bei deinem Aussehen kann eh nicht viel zerstört werden.“

´Autsch...´Jedoch ließ sich die junge Hexe nicht anmerken, wie sehr dieser Kommentar sie verletzte. Am meisten verletzte sie jedoch die Tatsache, dass er es wirklich ernst meinte. So war dieser Schnösel nun mal. Abgrundtief böse!

´Merlin, steh mir bei!´, dachte sie verzweifelt und massierte ihre Nasenbrücke.

„Nun gut. Dann wäre das ja geklärt. Wir treffen uns zweimal die Woche für 1-2 Stunden mit den Kleinen. Für dich sind das Verwandlung am Dienstag und Flugunterricht am Samstag.“

„Samstag?“, fragte der Slytherin entsetzt und Hermine verkniff sich ein Lachen. Dieser fand das aber gar nicht lustig. Mit zu Fäusten geballten Händen baute er sich vor ihr auf.

„Du willst mich doch verarschen!“

„Würde ich nie tun.“ Sarkasmus lässt grüßen. Blöde Kuh. Der blasse Slytherin schaute sie noch kurz zornig an, ehe er dann seine Hände zu den Schläfen führte und sie mit einem lauten Stöhnen massierte.

Das ist gut! Soll das kleine verwöhnte Frettchen ruhig etwas leiden.

´Die ganze Sache könnte doch recht lustig werden´, grinste die junge Hexe in sich hinein. Noch immer betrachtete Hermine den jungen Malfoy, der nun sein Gewicht auf ein Bein verlagerte und sie wieder ansah. Er war kurz davor zu schreien. Das durfte doch alles nicht wahr sein! Aber er hatte keine Wahl, so sehr es ihm auch missfiel. Wenn er nicht von der Schule fliegen wollte, musste er da durch. Trotzdem hatte er keinen Bock mehr auf die Streberin aus Gryffindor. Ehrlich gesagt, will er sie gar nicht mehr wieder sehen müssen.

„Ok, da muss ich jetzt wohl durch. Aber lass dir eins gesagt sein, Granger.“ Sein Blick wurde wieder kalt und distanziert. Hermine schauderte es. Unmerklich tauchte das Bild von Zacharias Vane in ihrem Kopf auf. Dieser Blick...Als würde der Todesser direkt vor ihr stehen.

Tief in Gedanken versunken merkte sie nicht, dass die Schlange näher kam.

„Das ändert rein gar nichts zwischen uns. Du bleibst ein Schlammblut, das die Ehre hat mit mir zu arbeiten. Und ich warne dich! Gehe mir ja nicht auf die Nerven oder befehlige mich herum. Ich bin nicht dein scheiß Diener, auch wenn du petzen gehen kannst! Du stehst ganz unten in der Nahrungskette!“ Hermines braune Augen verfinsterten sich. Ohne Angst schaute sie in seine eisblauen, beinah grauen Augen. Sie konnte es nicht genau erkennen, welche Farbe sie nun hatten.

„Wenn du mir keinen Grund zum Petzen gibst, werde ich das auch nicht tun! Ehrlich gesagt bin ich auch gar nicht daran interessiert, dich zu ´versklaven´. Du würdest es leidenschaftlich gerne tun, ich weiß, aber ich bin nun mal nicht so! Arbeite fair mit mir und alles ist bestens!“

´Alles ist bestens? Die spinnt doch!´ Verächtlich schnaubte Draco und wandte sich zum Gehen.

„Tss! Wir werden ja sehen, Granger!“

„Wir treffen uns am Donnerstag nach dem Unterricht zum ersten mal mit den Schülern“, rief sie ihm hinterher. Hermine hatte kaum geblinzelt, da war er schon zehn Meter weg. Aber kaum hatte sie das gesagt, blieb Malfoy stehen und wandte sich genervt zu ihr um.

„Geht nicht! Da hab ich Quidditchtraining. So ein Pech. Musste wohl alleine machen.“

„Bin mir durchaus bewusst, dass du da Training hast. Wir treffen uns vorher nur kurz mit ihnen um sie aufzuklären. Richtig anfangen tun wir erst nächste Woche. Kannst also in Trainingsmontur erscheinen und dann direkt weiter zum Feld, verehrter Herr!“, lächelte die kampflustige Löwin ihm arrogant entgegen. Draco knurrte tief aus seiner Kehle, aber leise genug, damit sie es nicht hörte.

´Hässliches Miststück!´

„Dann bis spätestens übermorgen, Maaalfoy!“, rief Hermine noch einmal laut durch den Flur und betonte seinen Namen besonders laut. Die Provokation war nicht zu überhören. Dann lief sie Richtung große Treppe zum nächsten Unterricht.

„Widerwärtiges Schlammblut...“, brummte der Jüngste der Malfoys zu sich selbst und verschwand in Richtung Kerker.



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