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Das Totenreich

von

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Unerwartete Panik - Verlust einer wichtigen Erinnerung?

Lächelnd standen beide im Raum und sahen sich an. „Ich dachte nicht, dass wir uns so schnell wieder sehen.“, sagte Neru und kam langsam auf Kan-Chan zu. „Freust du dich denn nicht?“, fragte sie mit einem leicht traurigem Gesichtsausdruck. Mittlerweile stand Neru direkt vor ihr. Kan-Chan sah zu ihm auf. „Machst du Witze? Wie kann man sich nicht freuen, wenn man eine solch schöne Frau wie dich sieht.“, sagte Neru und legte seine Hand auf ihre Wange. Sie lächelte und schloss ihre Augen. Neru beugte sich zu ihr hinunter. Langsam berührte er ihre Lippen. Kan-Chan erwiderte den Kuss und legte ihre Arme in seinen Nacken. In der Zwischenzeit brachte Ran Mao Lau die Unterlagen, die er haben wollte. „Wieso bringst du mir die Unterlagen?“, fragte Lau. Ran Mao, die bereits wieder gehen wollte, drehte sich noch einmal kurz um und legte ihren Zeigefinger auf ihre Lippen. Dabei lächelte sie. Undertaker kicherte. „Dann war meine Vermutung ja richtig. Vielen dank Ran Mao.“, sagte Undertaker und hielt sich eine Hand vor den Mund, um nicht lachen zu müssen. Lau schüttelte mit dem Kopf. „Kommen wir zurück zum Thema. Schau dir einmal das hier an.“, Lau überreichte Undertaker die Unterlagen. „Auf der Liste der letzten Tage steht, das jemand sieben Mondlichtrosen bestellt hat. Es ist aber, wie du sehen kannst, kein Empfänger angeben. Ich habe bereits den Verantwortlichen für diese Fracht angerufen. Er sagte, dass er ziemlich groß gewesen sei. Kurze schwarze Haare und ungefähr mein Alter hatte. Der Kerl hat Bar gezahlt und ist anschließend gegangen.“ Undertaker sah sich die Unterlagen an „Ach und was Neru vorhin erwähnte... der schwarze Sand, den hab ich hier.“ Undertaker hielt inne. „Wo ist er?“, fragte er mit gefährlich ruhiger Stimme. Lau stand auf und ging zu seinem Schreibtisch und holte ein kleines durchsichtiges Glasfläschchen aus einer Schublade. Er warf es Undertaker zu. Dieser betrachtet den pechschwarzen Sand. Er hatte das Gefühl, wenn er den Sand ansah, dass Claudia in seiner Nähe war. Doch das gefiel ihm irgendwie gar nicht. Dieses Gefühl als würde er beobachtet werden war ein Gefühl, dass er vergraben wollte. Er hasste es abgrundtief. Undertaker legte das Fläschchen bei Seite. „Willst du noch zum Abendessen bleiben?“, fragte Lau um das Thema zu wechseln. „Gern. Weißt du Lau... es ist komisch. Ich dachte, ich habe das nur geträumt, aber wie es scheint ist dem nicht so. Ich war also wirklich kurz davor zu sterben...“,Undertaker sah Lau an, welcher lächelnd zur Tür ging. „Das ist wohl so. Du weißt, wo du mich findest.“ Lau verließ lächelnd den Raum. Stille kehrte ein. Undertaker schloss seine Augen und versuchte sich noch einmal vorzustellen, wie Claudia ausgesehen hatte, als er mit ihr sprach, doch dies gelang ihm nicht. Es war wie, als hätte er sie nie gesehen, als hätte sie das Bild, was er von ihr hatte einfach gelöscht. Undertaker fuhr mit seiner Hand durch seinen Pony und entfernte ihn so aus seinem Gesicht. Als er seine Augen wieder öffnete, erwartete ihn dasselbe wie immer. Eine Welt, die unschärfer nicht sein könnte, doch das störte ihn wenig. Undertaker hatte sich daran gewöhnt nichts sehen zu können oder besser fast nichts. Das was er sah, war für ihn gut genug. Er konnte aus dem was er sah scharfe Bilder machen ohne eine Brille zu tragen und das ist eine Meisterleistung. „Wieso? Wieso kann ich mich nicht an das Gesicht der einzigen Frau erinnern, die ich je geliebt habe? Wieso?“, dies fragte er sich, während er erneut zu dem Sand sah. Seufzend ließ Undertaker seinen Pony wieder ins Gesicht fallen und stand auf. Dabei merkte er, dass er seinen Mantel gar nicht trug und zwar beide nicht. Er sah sich um, doch konnte sie nirgends sehen. Er lief im Zimmer umher und versucht Krampfhaft sich an Claudias Gesicht zu erinnern. Es machte ihn fertig sich nicht an ihr Gesicht erinnern zu können. Undertaker wurde schon fast panisch. Doch nach einiger Zeit beruhigte er sich wieder. Sein Atem war schnell, sein Mund leicht geöffnet. In diesem Moment spürte er einen kalten Luftzug, dieser kam ihm so bekannt vor. Ein heller Lichtblitz erschien vor Undertakers Augen und er sah den Moment, als er Claudia das erste Mal die Hand gab, den Moment als sie ihn als ihren Leibwächter annahm. „Ich habe damals, als ich dir die Hand gab versprochen, dass dir nie wieder Leid zugefügt wird und … ich habe versagt. In jenem Moment … habe ich versagt...“, sagte Undertaker, während er auf seine Hände sah. Seufzend ging er zur Tür und drückte die Klinke nach unten. Er wollte zu Lau ihn nach einem Bild fragen. Nach dem Bild, wo Claudia drauf war. Undertaker lief durch Laus Haus, das im typisch chinesischen Style eingerichtet war. Vor der Kellertür blieb er stehen, bereits draußen kam ihm der Geruch von Opium entgegen. Er atmete noch einmal tief durch und betrat dann den Raum. Eine gewaltige Rauchwolke aus Opium kam ihm entgegen. Jeder normale Mensch würde anfangen zu husten und selbst Dämonen sollte dieser Geruch umhauen. Doch Undertaker verzog keine Miene. Leicht zögerlich setzte er den ersten Fuß in den Raum und steuerte, ohne Umschweife, das Sofa an auf dem Lau saß und rauchte. „Oh? Du kommst mich ja doch hier unten besuchen. Damit hätte ich ja nicht gerechnet.“, sagte Lau und pustete Rauch in Richtung Boden. „Sag mal....hast du noch das Bild, das Claudia dir geschenkt hat?“, Undertaker blieb vor Lau stehen. „Ein Bild? Von Claudia? Lass mich überlegen …... Ja, das hab ich noch, sogar ein zweites...“, antwortete Lau während er Ran Mao, die auf seinem Schoß saß, über die Beine strich, „Wenn du sie haben willst, sag Kan-Chan bescheid, sie wird dir die Bilder holen.“ Undertaker wandte sich von Lau ab und ging zur Tür. Er blieb stehen und drehte sich noch einmal um. „Danke Lau. Das hilft mir sehr.“, sagte Undertaker. „Ist auch alles in Ordnung? Du wirkst aufgewühlt und unkonzentriert. Ist irgendetwas vorgefallen?“, fragte Lau mit halb geöffneten Augen, während er erneut Rauch auspustete. Undertaker drehte sich um. „Es …. ist alles in Ordnung Lau. Ich glaube, ich bin noch immer etwas angeschlagen wegen der Kälte.“ „Ach na dann ist ja alles gut!! Falls du deine Mäntel suchst: Ran Mao hat sie unten am Eingang hingehängt. Wenn dir kalt ist, kannst du sie dir ja holen. Schließlich trägst du oben nur Hemd, Weste und Krawatte und da du gerade fast am Sterben warst, wundert es mir nicht, dass es dich friert.“, sagte Lau mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Undertaker kicherte und verließ das Zimmer. Er war froh, als er die Tür hinter sich schließen konnte. „Undertaker? Geht es euch denn schon besser?“, hörte er die zarte Stimme von Kan-Chan sagen. „Ja, geht es dir wieder besser? Du schaust irgendwie fertig aus.“, sagte Neru, der hinter Kan-Chan stand. „Ja, mir geht es wieder besser.“ „Das ist sehr gut. Ich wollte Lau und euch gerade zum Essen holen.“, erklärte sie und ging zur Tür. Undertaker ging zur Seite. „Ach ja! Kan-Chan?“, sagte Undertaker und drehte sich zu ihr. „Ja?“ „Könntest du mir vielleicht die Bilder, die Lau von Claudia hat bringen?“ „Selbstverständlich.“ , sagte sie und betrat das Zimmer in dem sich Lau aufhielt. Als sie die Tür geschlossen hatte, fing Undertaker an zu kichern und lief in Richtung Speisesaal. „Was ist denn mit dir los?“, fragte Neru misstrauisch. Undertaker drehte sich zu ihm. „Glaub ja nicht, dass ich es nicht wüsste.“ „Was meinst du?“ Undertaker hielt sich eine Hand vor den Mund und kicherte erneut. „Ich sag nur so viel: Kan-Chan mag süß sein, aber wenn ihr euch das nächste Mal küsst, achte auf ihren Lippenstift.“ Mit diesen Worten wandte sich der Grauhaarige von Neru ab und ging kichernd zum Speisesaal.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  secret_of_stars
2017-04-17T20:55:45+00:00 17.04.2017 22:55
Es ist immer so schön, wenn ich etwas lese und unbewusst die ganze Zeit in mich grinse. *stell dir das mal vor, wie das ausgesehen haben muss XD
Jedenfalls sehr schön geschrieben. Seeeeeeeehr viel Gefühl hm? Am besten fande ich ja, dass Undertaker erst so mega traurig und depressiv rüber kam, aber dann am Ende das mit dem Lippenstift. Herrlich!

LG secret_of_stars
Antwort von:  Madam_black
18.04.2017 10:48
ich musste selbst die ganze Zeit über lachen. Die Stelle mit dem Lippenstift viel mir spontan ein und ich fand sie so cool das ich einfach nicht darauf verzichten konnte. Es passt auch so schön zu Undertakers ehrlicher Art


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