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Bin ich wertlos in deinen Augen ...?

von

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Beim Aufwachen schmerzte sein Kopf so brachial, als ob er viel zu tief in Glas geschaut hätte - und dabei hatte er definitiv nichts getrunken. Noch dazu war ihm viel zu kalt. Penguin ließ seine Augen zunächst geschlossen, und zog sich murrend die Decke hoch bis zur Nasenspitze. Er schaffte es kaum, einen klaren Gedanken zu fassen, und so träge, wie seine Gedankengänge abliefen, dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, ehe ihm wieder bewusst wurde, was vorhin alles passiert war. Der Konflikt mit Mītobōru, der Zustand, in dem er Mina gefunden hatte, der Moment, als plötzlich vor der OP ihr Herz stehengeblieben war, das anschließende Gespräch mit dem Captain und Shachi, der daraufhin folgende Streit mit diesem, und schlussendlich, wie er das Abendessen geschwänzt hatte, weil er sich einfach nur noch scheiße gefühlt hatte, und dann eingeschlafen war. Er war sich sicher, dass er sich beim Rest der Crew angesteckt hatte, der zum größten Teil vor kurzem auch krank gewesen war.
 

Doch auch wenn Penguin sich halbwegs an das vorangegangene Geschehen zurückerinnern konnte, kam es ihm trotzdem so vor, als ob er irgendetwas Wichtiges vergessen hätte. Genervt massierte er sich seine schmerzenden Schläfen, die stetige Wellen pochenden Schmerzes aussandten, ehe er sich mit einem Mal ruckartig aufsetzte. Sein Körper boykottierte diese Aktion mit Schwindel und Übelkeit, doch dies blendete er im ersten Moment gänzlich aus. Jetzt wusste er wieder, was ihm entfallen war - er hatte das Gespräch mit Law total vergessen! Sein Captain hatte ihn doch angewiesen, nach dem Abendessen möglichst unauffällig zu ihm zu kommen ... Wie viel Uhr war es überhaupt inzwischen? Benommen richtete Penguin seinen Blick auf die sich über der Tür befindliche Uhr, und er bekam sogleich den nächsten Dämpfer verpasst. Scheiße, es war schon Viertel nach acht, das Abendessen war schon lange vorbei, und die Crewversammlung wahrscheinlich auch … Der Captain hasste es, wenn man seiner Anweisung nicht nachkam, besonders, wenn sie wichtig gewesen zu sein schien - und das zeigte er einem dann meistens auch. Aber was wollte der überhaupt von ihm? War nicht alles geklärt? Ihm war wirklich nicht nach noch mehr schlechten Nachrichten zumute. Er war kurz davor, sich einfach wieder hinzulegen, und weiterzuschlafen. Er war eh viel zu spät dran, Ärger würde er ohnehin bekommen. Normalerweise war er absolut nicht der Typ dafür, zu spät zu kommen, aber in diesem Moment war er einfach nicht zu gebrauchen - seine Kopfschmerzen schienen ihn zu töten, und sein gesamter Körper fühlte sich an, als ob er unter die Räder gekommen wäre. Ans Aufstehen war für ihn nicht zu denken.
 

„Auch mal wach?“, riss ihn mit einem Mal vollkommen unerwartet eine dunkle, ruhige Stimme aus seinen Gedanken.
 

Penguin bekam fast einen Herzinfarkt, als er realisierte, dass er entgegen seiner bisherigen Erwartung nicht alleine im Raum war. Hastig wandte er seinen Kopf in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war – nur, um dann noch einmal fast einen Herzinfarkt zu erleiden. Sein Captain stand neben dem kleinen Bullauge, durch das man normalerweise aufs Meer blicken konnte, gegen die Wand gelehnt da, und blickte alles andere als freundlich drein. Im Gegensatz zu zuvor sah er jedoch weniger wütend, als vielmehr müde und erschöpft aus, und seine dunklen Augenringe standen denen von Mina in nichts nach – da merkte man echt die Verwandtschaft der beiden. Manchmal fragte er sich wirklich, ob so etwas wie Augenringe nicht doch vererbbar waren. Noch während er seinen Captain anstarrte, als ob er einen Geist gesehen hätte, stieß dieser sich von der Wand ab, und setzte sich ihm gegenüber auf Shachis leeres Bett. 
 

„Entschuldige, Captain, ich fühlte mich vorhin nicht gut, und ich habe dann wohl irgendwie das Gespräch verpennt“, setzte Penguin zu einer Entschuldigung an. Seine Stimme war ein einziges heiseres Krächzen. Zu seiner Verwunderung schien sein Captain jedoch nicht einmal sauer auf ihn zu sein.
 

„Das habe ich mir schon gedacht“, war alles, was Law daraufhin erwiderte. Er klang genauso müde, wie er aussah.
 

„Ach echt?“, antwortete er intelligenterweise.
 

„Ja. Ein Arzt erkennt sowas.“
 

„Mh, stimmt.“
 

„Das erklärt zumindest, weshalb du dich vorhin so zickig verhalten hast“, stellte sein Gegenüber nüchtern fest. „Normalerweise bist du ja nicht so versessen darauf, dir Strafaufgaben einzuhandeln.“
 

„Sorry Captain, kommt nicht wieder vor“, murmelte er kleinlaut.
 

Penguin konnte nicht verhindern, dass er gähnen musste. Verschlafen sah er seinen Captain an, darauf wartend, dass dieser das Wort ergriff.
 

„Bei der Mannschaftsversammlung habe ich lediglich die Aufgaben verteilt und die Crew wie immer auf die üblichen Verhaltensregeln hingewiesen, du hast also nichts Wichtiges verpasst. Über alle anderen Dinge-“
 

Er hielt in seinen Ausführungen inne, als Penguin von einem Hustenanfall geschüttelt wurde. Erst, als dieser sich wieder beruhigt hatte, sprach er weiter:
 

„Über alle anderen Dinge sprechen wir, wenn du wieder gesund bist. Wenn ich das richtig sehe, hast du dich bei den anderen angesteckt.“
 

„Aber sind die nicht größtenteils schon seit ein paar Tagen wieder gesund?“
 

„Ein grippaler Infekt hat eine Inkubationszeit von zwei bis fünf Tagen.“
 

Stimmt, die Inkubationszeit hatte er komplett vergessen. Das war die Zeit, die zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch einer Krankheit verging. Dementsprechend hatte er sich wahrscheinlich schon vor ein paar Tagen bei den anderen angesteckt.
 

Vollkommen ohne Vorwarnung legte sein Captain seine Hand auf seine Stirn. Sein Gesicht war konzentriert und nachdenklich.
 

„Erhöhte Temperatur, und wenn ich das richtig einschätze, wird sie auch noch weiter steigen. Ich stell dich erst einmal von jeglichen Aufgaben frei. Du wirst im Bett bleiben, dann solltest du in ein paar Tagen wieder fit sein.“ 
 

„Ja, Captain“, brummte er verstimmt. Da legten sie mal nach einer gefühlten Ewigkeit an einer Insel an, und er wurde krank und sollte im Bett bleiben. Perfektes Timing. Wieso sprach er überhaupt von erhöhterTemperatur? Ihm war verdammt kalt.
 

Law sah ihn misstrauisch an.
 

„Die anderen waren überglücklich, als sie nicht arbeiten mussten. Teilweise haben sie sogar so ein Drama draus gemacht, als ob sie wegen dem grippalen Infekt sterbenskrank wären. Und du freust dich nach den Überstunden der letzten Tage nicht einmal über arbeitsfreie Zeit?“
 

„Hmm“, brummte Penguin nur. Er hatte wenig Lust darauf, die nächste Zeit ohne Beschäftigung verbringen zu müssen, die ihn von den ganzen Vorkommnissen hätte ablenken können. Ja, er fühlte sich grade alles andere als gesund, aber so würde er die ganze Zeit über nachdenken und sich den Kopf darüber zerbrechen, ob und wie sich die Situation in der Crew und vor allem auch Minas Gesundheitszustand veränderte. Natürlich würde er grade letzteres nicht offen zugeben.
 

„Das ist langweilig. Und außerdem will ich mit zur Marinebasis.“
 

„Ich hätte dich sowieso nicht mitgenommen“ entgegnete sein Captain trocken.
 

„Ey, wieso das denn, ich hab in der letzten Zeit viel trainiert“, schmollte Penguin.
 

„Irgendwer muss doch währenddessen nach Mina gucken, oder?“ 
 

Mit dieser Antwort hatte er ehrlichgesagt nicht gerechnet. Law wollte, dass er nach Mina sah, während er weg war? Hoffentlich kam es während seiner Abwesenheit nicht zu irgendwelchen Komplikationen. Nicht wissend, was er darauf erwidern sollte, wechselte er schnell das Thema.
 

„Wann werden wir anlegen?“
 

„Wir haben schon angelegt, und der Rest der Crew ist grade dabei, Vorräte ranzuschaffen.“
 

Law war wieder aufgestanden und stand nun mit dem Rücken zu ihm vor dem Fenster. Erneut entschied sich Penguin dazu, das Thema zu wechseln.
 

„Was willst du überhaupt mit mir besprechen?“, fragte er nun heiser.
 

Irgendwie hatte er ein ungutes Gefühl bei der Sache. Nie zuvor hatte Law explizit ein Einzelgespräch mit ihm gesucht. Dabei konnte er sich nicht daran erinnern, sich etwas zu Schulden kommen gelassen zu haben. Aber wenn sein Captain ihn wegen irgendetwas zusammenstauchen wollen würde, könnte er das doch auch vor den anderen machen, oder?
 

„Das siehst du dann. Ich werde Bepo anweisen, ab und zu nach dir zu sehen.“
 

Na super, irgendwie hätte er mit einer solchen Antwort rechnen müssen. Müde ließ er seinen immer schwerer werdenden Kopf ins Kissen zurücksinken. Er hasste es, krank zu sein. Und er hoffte, dass Bepo ihn nicht allzu oft nerven würde. Wobei, der war immer noch besser als Shachi, denn auf den hatte er im Moment überhaupt keinen Bock.
 

Er bekam nicht einmal mit, ob Law noch etwas sagte, denn er war kurz darauf bereits eingeschlafen.
 


 

Als Penguin das nächste Mal wach wurde, fühlte er sich noch matter als zuvor. Und Laws Voraussage, dass sein Fieber steigen würde, traf leider auch ein. Vollkommen verschwitzt befreite er sich von seiner Decke. Wenn er denjenigen erwischte, der ihn einfach mit seinen dreckigen Bazillen angesteckt hatte…
 

Als er sich mühselig aufrichtete, sah er, dass Shachis Bett nach wie vor leer war. War der etwa schon wach? Die Uhr verriet ihm, dass es bereits 14:30 Uhr nachmittags war. Er hatte den halben Tag verpennt! Und trotzdem war er noch total übermüdet. Genau genommen, könnte er jetzt auch einfach weiterschlafen – wenn er nur nicht so einen Durst hätte.
 

Er musste sich regelrecht dazu zwingen, aufzustehen. Nachdem er den anfänglichen Schwindel überwunden hatte, griff er nach der sich auf der kleinen Kommode befindlichen Wasserflasche. Mit einem Zug hatte er sie halb leer getrunken.
 

Sein Blick fiel auf das Fenster und die sich ihm bietende Aussicht. Langsam trat er näher an dieses heran. Viel konnte er nicht erkennen, denn es war wie erwartet eine Winterinsel, und es schneite dementsprechend stark.
 

Gähnend wandte er sich wieder ab, nur um sich wieder einmal fast zu Tode zu erschrecken.
 

Direkt vor ihm stand Bepo. Man, seit wann war er eigentlich so schreckhaft?
 

„Entschuldige, ich hätte anklopfen sollen.“ Genervt und darauf bedacht, sein Gleichgewicht zu halten, wankte Penguin zurück zu seinem Bett und setzte sich.
 

„Hier, ich wollte dir was zu essen bringen.“ Erwartungsvoll hielt er ihm ein Tablett entgegen. 
 

Obwohl seine letzte Mahlzeit schon länger her war, weckte das ihm angebotene Essen nicht grade Hungergefühle in ihm. Irgendwie roch es unappetitlich – und die grün-bläuliche Farbe der Brühe verbesserte diesen Eindruck auch nicht wirklich.
 

„Was ist das?“, fragte er mit rauer Stimme.
 

Er sah, wie Bepo sich nachdenklich am Kopf kratze, ehe dieser zu einer Antwort ansetzte: „Weiß ich selber nicht so genau…“
 

Na, das klang ja vielversprechend.
 

„Habt ihr nicht die Vorräte aufgefüllt?“
 

„Doch, haben wir. Aber wir haben ja noch keinen neuen Koch, und deshalb habe ich gekocht. Und dabei ist das herausgekommen… Entschuldigung.“
 

„Ich habe keinen Hunger.“ Das war noch nicht einmal gelogen.
 

„Oh, verstehe. Das haben die anderen auch gesagt, deswegen ist noch so viel davon übrig. Nur der Captain hat seine Portion ohne zu meckern aufgegessen.“ Er klang bei seinem letzten Satz schon beinahe stolz.
 

Irgendwie tat der Vize ihm leid. Trotzdem kostete ihn sein nachfolgendes Handeln sehr viel Überwindung.
 

„In Ordnung, ich kann ja mal probieren.“
 

Wie in Zeitlupe streckte er seine Hand nach dem Löffel aus und führte eine Portion des glibberigen Zeugs zu seinem Mund.
 

Verdammt, war das widerlich! 
 

Nach außen hin versuchte er, sich nichts anmerken zu lassen. Aber innerlich musste er gegen den Drang ankämpfen, das Zeug wieder auszuspucken. Er konnte aus der Masse unter anderem Fisch, Zucker, Banane, Käse, Apfel, Spinat und irgendetwas alkoholhaltiges herausschmecken. Ihm lief es kalt den Rücken herunter. Hoffentlich bekam er jetzt nicht auch noch eine Lebensmittelvergiftung.
 

„Schmeckt es?“, hörte er Bepo zaghaft nachfragen.
 

Hastig nickte Penguin und ließ den Löffel wieder in die Schüssel fallen. Und Bepo schien sich tatsächlich darüber zu freuen, dass es ihm augenscheinlich schmeckte.
 

„Ich hab bei dir extra Honig reingetan, gegen Halsschmerzen.“ 
 

Ihm wurde übel, weswegen er seinen Blick von dem Tablett abwandte.
 

„Willst du noch was? Ich habe wie gesagt auch noch ganz viel in der Küche.“ Die Begeisterung war deutlich herauszuhören.
 

„Ähm, ich glaube, ich esse das hier später weiter.“ Penguin deutete auf die Schüssel. Eifrig nickend nahm Bepo das Tablett und stellte es auf seiner Kommode ab.
 

„Gut, dass ich weiß, dass es dir schmeckt, ich kann dir morgen nochmal dasselbe kochen.“
 

„Ähm, ja“, würgte Penguin hervor.
 

„Dir geht es nicht gut, oder? Soll ich dich jetzt besser in Ruhe lassen?“
 

Zuerst wollte er dem tatsächlich zustimmen, bis ihm wieder eine Sache einfiel, die ihn schon seit längerer Zeit beschäftigte. Nachdenklich runzelte er die Stirn.
 

„Ich muss dich was fragen, Bepo. Als vor ein paar Tagen dieser Zwischenfall mit den Marineschiffen war, und ich dem Captain gemeldet habe, dass diese auf den Radaren aufgetaucht sind, warst du auch in seinem Arbeitszimmer anwesend. Wenn ich das richtig gesehen habe, habt ihr irgendetwas besprochen, bis ich euch unterbrochen habe. Worum ging es da?“
 

Penguin merkte sofort, dass er ein heikles Thema angesprochen hatte, als Bepo ihn nervös ansah und stotternd zurückwich.
 

„Ach, das… ähm, da haben wir uns über den Sturm draußen unterhalten – bei so einem Wetter ist es gar nicht mal so leicht zu navigieren…“
 

„Du willst mir sagen, dass du dich mit dem Captain übers Wetter unterhalten hast?“, fragte er ihn zweifelnd.
 

Natürlich glaubte Penguin ihm nicht. Er hatte noch allzu deutlich Bepos deprimierten und Laws kalten Gesichtsausdruck vor Augen, als er damals den Raum betreten hatte. Und er war sich sicher, dass diese nicht wegen des schlechten Wetters so geguckt hatten.
 

„Bepo, du hattest schon einmal bessere Ausreden“, stellte er ernüchternd fest.
 

„E-Entschuldigung.“ Bepo ging langsam rückwärts zur Tür und sah ihn dabei unentwegt so an, als sei er ein Raubtier. „Ich muss jetzt aber auch gehen, ich... muss noch in der Küche aufräumen.“
 

Jetzt wusste Penguin, dass die beiden auf jeden Fall irgendetwas brisantes besprochen haben mussten, wenn es ihm scheinbar sogar verboten war, darüber zu sprechen. Aber er wusste auch, dass er es in diesem Fall wohl nicht so leicht aus Bepo herausbekommen würde. Also nutzte er die Chance, bevor dieser aus dem Raum verschwand, um ihn noch etwas zu fragen, was ihm nicht mehr aus dem Kopf ging:
 

„Bepo, warte kurz- wie geht’s eigentlich Mina?“
 

„Ich weiß es nicht, der Captain hat schon seit gestern nicht mehr mit mir geredet. Er hat mir gesagt, dass ich das Auffüllen der Vorräte koordinieren und ab und zu nach dir gucken soll, mehr nicht. Ich habe ihn zwar eben kurz beim Mittagessen gesehen, aber da war er nur ein paar Minuten anwesend, hat aufgegessen und war direkt wieder weg.“
 

Ja, wahrscheinlich war dem schlecht vom Essen, dachte Penguin. Er hoffte einfach, dass es bei Mina zu keinen Komplikationen kam.
 

„Ich muss jetzt aber auch wirklich gehen, ´tschuldige. Ähm, bis später.“ Nur Sekunden danach war Bepo bereits durch die Tür verschwunden.
 

Penguin sah ihm einige Minuten lang kopfschüttelnd hinterher. Irgendwie war vom Zusammenhalt der Crew, der noch bis vor wenige Wochen spürbar gewesen war, nicht mehr viel übrig. Er vermisste die Zeiten, in denen sie als eine Mannschaft zusammen gegen andere gekämpft hatten – denn nun bekämpften sie sich nur noch innerhalb der Mannschaft. Es war fast übertrieben, das hier überhaupt noch als Mannschaft zu bezeichnen. Und ausgerechnet jetzt verwandelte sich auch noch Shachi in so einen Vollidioten!
 

Um seinen eher deprimierenden Gedankengängen vorerst Einhalt zu gebieten, da sie seine Kopfschmerzen noch verstärkten, legte er sich wieder hin. Vollkommen ausgelaugt schloss er seine Augen. Wenn es sein musste, würde er auch noch den Rest des Tages verpennen, er wollte endlich wieder gesundwerden. Außerdem lief er so nicht Gefahr, Shachis Fresse sehen zu müssen, wenn dieser in die Kajüte kam. Auf diesen hirnlosen Volltrottel konnte er im Moment wirklich verzichten. Diesmal dauerte es jedoch ziemlich lange, bis er nach ewigen hin- und herwälzen im Bett eingeschlafen war.
 


 

Erst am übernächsten Tag begann Penguin, sich wieder besser zu fühlen. Seit dem Gespräch mit Bepo war nichts mehr wirklich Erwähnenswertes passiert. Zwar hatte dieser ihm nach wie vor zu den Essenszeiten immer etwas von dem ekligen Zeugs zu essen gebracht, aber er war jedes Mal schnell wieder abgehauen. Wahrscheinlich hatte er Angst, dass er ihn weiter über das Gespräch mit Law ausfragte. Die restliche Zeit über hatte er geschlafen. Seltsamerweise war ihm Shachi seitdem kein einziges Mal begegnet, obwohl sie sich doch eine Kajüte teilten. Lediglich die Tatsache, dass dessen Sachen immer, wenn er aufwachte, anders im Raum herumgeschmissen lagen, ließ Penguin wissen, dass Shachi überhaupt zwischendurch mal den Raum betreten hatte.
 

Penguin wartete noch bis zum Abend, ehe er langsam aufstand. Er wollte endlich mit dem Captain reden. Durch das viele Schlafen fühlte er sich zwar ausgeruht, aber auch benommen. Sein Schlafrhythmus war vollkommen durcheinander. Und es wunderte ihn auch nicht, dass ihm nach dem langen Liegen beim Aufstehen schwindelig wurde und sich seine Kopfschmerzen für eine Weile verstärkten. Einen Moment lang hielt er inne, bis der Schwindel vorüber war. Er wusste selber, dass er noch nicht zu einhundert Prozent wieder gesund war, aber er hatte keinen Bock, länger hier blöd rumzuliegen. Ob es Mina inzwischen wohl besserging? Mit einem Blick auf die Uhr stellte er fest, dass grade Zeit fürs Abendessen war.
 

Innerhalb von wenigen Minuten hatte er sich geduscht, was durch das viele Schwitzen dringend nötig gewesen war, und sich umgezogen. Ungeduldig trat er auf den Gang. Es war weit und breit niemand zu sehen, und auch generell herrschte Totenstille an Bord der Death. Penguin hatte nicht vor, sich in die Kantine zu den anderen zu begeben. Er würde zu Mina gehen, und dort auf seinen Captain warten. Da die anderen beim Essen waren, würde ihm auch keine der Nervensägen über den Weg laufen – hoffte er zumindest. Natürlich kam es wieder mal ganz anders.
 

Er hatte sein Ziel fast erreicht, als ihm von allen nur möglichen Menschen auf diesem U-Boot ausgerechnet Shachi über den Weg lief. Oder besser gesagt: Sie liefen ineinander und knallten beide zu Boden. Langsam richtete sich Penguin wieder auf, Shachi tat es ihm gleich. Seine Kopfschmerzen waren nun noch viel schlimmer. Sich finster anstarrend, bewegten sie sich keinen Millimeter vom Fleck. 
 

„Kannst du nicht aufpassen, wo du hinläufst!“, motzten sie sich beide gleichzeitig übelgelaunt an.
 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  million
2018-07-19T15:42:17+00:00 19.07.2018 17:42
Oh Wow !!! Coole Story !!
Bitte schreib schnell weiter, ich bin gespannt wie es Mina geht

:D


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