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Glühwürmchen und Kirschblüte

von

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Das ist ganz schön kindisch

Geschickt balancierte Chibiusa auf ihrer Oberlippe einen Füller, während sie abwesend aus dem Fenster starrte, das sich direkt auf ihrer linken Seite befand. Draußen war Frühling. Blauer Himmel, warme Brise und blumige Düfte. Die Natur hatte längst begonnen zu blühen und ihre farbenfrohe Pracht zu zeigen, ausgenommen die Kirschblütenbäume.

Sie hielten dieses Jahr ihre Schönheit seltsamerweise verschlossen, als wären sie zu schüchtern geworden – oder sie fühlten eine ähnliche Langeweile und Leere wie Chibiusa.

Immer wiederholt sich alles, dachte sie. Jahr für Jahr.

Chibiusa bemerkte überhaupt nicht, dass sie gerade von ihren Mitschülern und Freunden beobachtet wurde. Drei an der Zahl, alle hatten sich vor ihrem Tisch versammelt und sprachen sie bereits zum dritten Mal mit ihrem Namen an, um ihre Aufmerksamkeit für sich zu gewinnen, aber Chibiusa reagierte nicht darauf. Dafür war sie zu vertieft in ihre Gedanken, bis sich auf einmal jemand einfach flink ihren Füller schnappte und damit fordernd gegen ihre Stirn tippte.

„Chi-bi-u-sa~“, sang Momoko die einzelnen Silben ungeduldig. „Was ist denn los mit dir? Träumst du vor dich hin oder warum ignorierst du uns?“

Blinzelnd erwachte Chibiusa aus ihrer Starre und lenkte den Blick zu ihren Freunden. Momoko Momohara, Kyusuke Sarashina und Gurio Umino, letzterer war im Grunde nur ein Kumpel des anderen Jungen. Zusammen hatten sie nun schon einige Schuljahre miteinander verbracht und kannten sie sich daher inzwischen ziemlich gut, was Momoko auch gleich mit ihren folgenden Worten bewies:

„Es passt gar nicht zu dir, so starr herumzusitzen und nicht mal zu reagieren, wenn man dich ruft.“ Sorge hatte die Ungeduld verdrängt und sie musterte Chibiusa genauer. „Wirst du etwa krank? Oder ist etwas passiert?“

Hastig winkte die Befragte ab und lächelte dabei entschuldigend. „Nein, nein. Es ist nichts, ich denke nur nach.“

„Ach, das kannst du?“, warf Kyusuke stichelnd ein, was sie von ihm gewohnt war. Seine freche Art ließ sie schon seit ihrer ersten Begegnung kalt, womit sie ihn vermutlich nur erst recht dazu antrieb, ihr gegenüber kein Blatt vor den Mund zu nehmen. „Hätte ich dir nicht zugetraut, Wasserkopf. Vorhin im Unterricht hast du auch nur die ganze Zeit aus dem Fenster gestarrt, statt die Aufgaben zu machen, die wir vom Lehrer bekommen haben. Waren sie dir etwa zu schwer?“

Gespielt genervt schielte Chibiusa zu Kyusuke, der grinsend auf ihre Antwort wartete. Obwohl sie inzwischen alle vierzehn Jahre alt waren, benahm er sich weiterhin wie ein Kleinkind, daran änderte sich wohl nie etwas. Seine zukünftige Frau tat ihr jetzt schon leid, ein gemeinsames Leben könnte sie sich nicht mit ihm vorstellen.

Klar, Kyusuke konnte eigentlich ein netter Kerl sein, wenn er wollte, und war im Notfall für seine Freunde da, doch sollte er sich gegenüber seiner Geliebten irgendwann ebenfalls so frech benehmen, sah seine Zukunft nicht allzu rosig aus. Es sei denn, er fand jemanden, mit dem er eine Hassliebe führen konnte, wie in den Animes, in denen das Paar sich die ganze Zeit stritt, weil es in Wahrheit Spaß daran hatte oder die Gefühle nicht anders auszudrücken wusste.

Für Chibiusa wäre das nichts, auch wenn sie nicht auf den Mund gefallen war.

„Ich war schnell fertig“, konterte sie sogleich selbstsicher und zuckte mit den Schultern. „Und warum beobachtest du mich im Unterricht? Waren die Aufgaben für dich zu schwer, dass du dafür Zeit hattest?“

„Oder stehst du am Ende etwa auf Chibiusa?“, mischte Momoko sich neugierig ein – in ihren Augen blitzte trotzdem kurz etwas auf, das einen Hauch von Eifersucht widerspiegelte.

„So ein Quatsch!“, verteidigte Kyusuke sich und wandte empört den Blick ab, wobei er sich mit der Hand durch sein dunkelgrünes, wildes Haar fuhr. Manchmal störte sich Chibiusa daran, dass es sie an eine gute Freundin erinnerte. „Ich stehe auf niemanden, erst recht nicht auf unseren Wasserkopf!“

Schmunzelnd zwinkerte Momoko ihr zu. „Wer sich so über eine Behauptung aufregt, der lügt.“

„Igitt“, gab Chibiusa übertrieben schockiert von sich. „Ich und Kyusuke? Nie im Leben!“

„Dann gibst du ihm einen Korb?“

„Natürlich tue ich das.“

„Owww, armer Kyusuke.“

„Argh, haltet die Klappe!“, rief er mit hochrotem Kopf, was sicher mehr seiner Wut geschuldet war und nichts mit Verlegenheit zu tun hatte. „Ihr seid echt alberne Gänse, labert doch nicht so einen Müll!“

Amüsiert legte Momoko sich eine Hand vor den Mund. „Trotzdem hängst du gern mit uns ab~.“

Aufmerksam blickte Chibiusa zwischen ihrer Freundin und Kyusuke hin und her. Für sie war es mehr als offensichtlich, dass Momoko in ihn verliebt war, so sehr wie ihre Augen leuchteten, sobald sie ihn ansah, und er nahm dieses Zeichen nicht einmal wahr. Zu traurig. Eine Schönheit wie Momoko, groß, schlank und die violetten, langen Haare zu einem chinesischen Dutt frisiert, könnte bestimmt jeden haben.

Durch das Cheongsam, ein chinesisches Kleidungsstück für Frauen, das sie nur noch in ihrer Freizeit außerhalb der Schule tragen konnte, sah sie sogar noch hübscher aus. Hoffentlich fand sie eines Tages den Weg in Kyusukes Herz, damit sie glücklich werden konnte. Solange die Liebe echt war, sollte es nicht so wichtig sein, was andere über den Partner dachten. So nervig Chibiusa Kyusuke auch fand, sie unterstützte die Gefühle von Momoko zu ihm.

„Sonst würde gar keiner mit euch abhängen“, blieb Kyusuke gewagt mit seinen Aussagen und kniff ein Auge zusammen. „So herzlos bin ich nun auch nicht.“

Seufzend verdrehte Chibiusa die Augen. „Wie überaus großzügig von dir.“

„Aber mal im Ernst jetzt, worüber hast denn nachgedacht?“, lenkte Momoko das Thema plötzlich zurück auf den Ursprung, ohne weiter auf diese Sprüche einzugehen. „Du hast noch nicht mal dein Bento angerührt. Sonst nutzt du die Pause doch sofort, um zu frühstücken.“

Heute hielt Chibiusas Hunger sich irgendwie Grenzen, aber das wollte sie lieber nicht zugeben, sonst machte Momoko sich nur noch mehr Sorgen als ohnehin schon und schleppte sie schlimmstenfalls noch zur Krankenstation. Ihr rosarotes Bento mit Blumenmuster stand zwar bereits offen auf dem Tisch, doch sie hatte wirklich noch nichts von dem Essen zu sich genommen – genau das übernahm kurzerhand Kyusuke an ihrer Stelle, der dreist genug war, sich etwas mit der Hand herauszufischen und in den Mund zu schieben.

„Kyusuke Sarashina!“, wies Momoko ihn daraufhin zurecht und boxte ihm halbherzig gegen die Schulter. „So etwas gehört sich nicht, du hättest wenigstens um Erlaubnis fragen sollen.“

„Ach, ist schon okay.“ Diesmal breitete sich auf Chibiusas Gesicht ein Grinsen aus. „Meine Mutter hat mir heute Morgen das Frühstück gemacht.“

Und sie konnte überhaupt nicht kochen, egal wie sehr sie sich auch darum bemühte. Nicht mal einfache Gerichte wollten ihr gelingen, erst recht kein köstliches Frühstück. Der beste Beweis dafür war Kyusukes Mimik, die sich innerhalb von Sekunden angewidert verdüsterte. Nur mit einem schweren Schlucken gelang es ihm, das Essen nicht wieder auszuspucken, woraufhin er dann husten musste.

Lachend klopfte Chibiusa auf den Tisch. „Selbst schuld, aber danke. Jetzt kann ich meiner Mutter erzählen, ich hätte ihr Essen zumindest probiert.“

Womit sie einem Heulkrampf vorbeugen könnte, mit dem ansonsten zu rechnen wäre. Warum nur musste ihre eigene Mutter manchmal noch kindischer sein als Kyusuke? Chibiusa verstand ohnehin nicht, weshalb sie auf einmal unbedingt eine genauso gute Hausfrau wie Makoto werden wollte. Garantiert hatte Mamoru gestern aus Versehen etwas gesagt, das er gar nicht so meinte und seine Frau in den falschen Hals bekommen hatte.

„Mir geht es jedenfalls gut“, beruhigte Chibiusa anschließend Momoko. „Mach dir keine Sorgen.“

Zweifelnd neigte sie den Kopf. „Sicher?“

„Ich mische ja nur ungern ein ...“, ertönte wie aus dem Nichts leise eine andere, heisere Stimme, die von Gurio. Schweigend hatte er während des gesamten Gespräches bisher nur daneben gestanden und dem Geschehen als Beobachter beigewohnt. „Aber könnten wir langsam mal zu den wichtigen Themen kommen?“

Aufgeregt schob Gurio seine riesengroße, runde Brille zurecht und beugte sich zu Chibiusa hinunter. „Also, warst du heute Morgen da oder nicht, hm? Hmmm?“

„Gut, dass du es ansprichst!“, ließ Kyusuke sich gleich von dieser Aufregung anstecken. „Warst du beim Tomoe-Anwesen?“

Darüber hatten sie sich gestern unterhalten. Kaum zu glauben, dass sie erst in der Pause mit dieser Frage zu ihr kamen und sie in Ruhe in der Schule ankommen konnte. Genau genommen waren es eigentlich nur Kyusuke und Gurio gewesen, die sich angeregt – aus welchen Grund auch immer – über die unheimlichsten Spukorte der Welt ausgetauscht hatten, bis einer von ihnen das sogenannte Tomoe-Anwesen zur Sprache brachte.

Aktuell zählte es mit zu den beliebtesten Gerüchten in der Umgebung und passte zufällig auch noch wunderbar zu ihrem Thema. In diesem Haus sollte ein Geist sein Unwesen treiben, aus dem Grund lebte der Eigentümer auch nicht mehr dort. Eine andere Geschichte handelte von einer Hexe, die Souichi Tomoe verflucht haben und dadurch das Anwesen für sich erobert haben soll.

„Ja, ich war da“, bestätigte Chibiusa, womit sämtliche Augenpaare gespannt auf ihr ruhten, doch sie musste ihre Freunde enttäuschen. „Auf mich wirkte es wie ein ganz gewöhnliches Haus, eben nur besonders prunkvoll, im Grunde aber ganz hübsch.“

Zugegeben, sie fand es auch ziemlich geheimnisvoll. Auf eine unerklärliche Weise hatte sie der Anblick des Gebäudes fasziniert, um das Anwesen herum schien eine mysteriöse Aura zu schweben. Davon durfte sie aber nicht sprechen, sie wollte den Jungs nämlich nicht unnötig Gründe dafür geben, diese verrückten Gerüchte noch mehr anzuheizen. Außerdem gönnte sie vor allem Kyusuke diesen Triumph nicht, der diese Geschichten äußerst ernst nahm.

„Hübsch?“, wiederholte dieser fassungslos. „Warst du wirklich da oder tust du nur so, weil du dich doch nicht getraut hast?“

„Warum bist du so besessen von diesen Gerüchten über das Anwesen?“, stellte Chibiusa eine Gegenfrage und runzelte die Stirn. „Gerüchte sind doch nur gemeine Lügengeschichten, die anderen Menschen schaden. So etwas darf man keine Beachtung schenken.“

Aufgebracht schlug Kyusuke mit der flachen Hand auf ihren Tisch. „Die Geschichten über das Tomoe-Anwesen sind wahr!“

Genau das gleiche Spiel wie am Tag zuvor, er steigerte sich mit seinen Gefühlen völlig in diese Sache hinein. Trotz seiner vorlauten Art erlebte man Kyusuke nur selten derart beharrlich. Oft verlor er an den meisten Dingen das Interesse, weil schnell eine neue Sensation die alte ablöste. Hierbei wirkte er auffallend emotional.

„Woher willst du das denn wissen?“, hielt Chibiusa dagegen.

Gurio nahm diese Frage als Anlass dafür, sich nochmal zu Wort zu melden und sein Wissen zu teilen. „Souichi Tomoe, der Besitzer und auch Erbauer des Anwesens, scheint vom Erdboden verschluckt worden zu sein. Man hört nichts mehr über ihn und auch die Medien sagen, dass niemand so genau weiß, wo er gerade ist und was er macht.“

„Sagtet ihr nicht, dieser Tomoe wäre ein berühmter Professor oder so?“ Zumindest hatte sie diesen Fakt von der gestrigen Unterhaltung aufgeschnappt. „Vielleicht forscht er nur an etwas und will die Medien nicht voreilig verrückt machen, bevor er richtige Ergebnisse vorweisen kann.“

Kyusuke schnaubte zweifelnd. „Dann wüssten die Medien doch davon, wenn es so wäre.“

„Also für mich klingt Chibiusas Vermutung schlüssig“, fand Momoko.

„Du hast einfach keine Ahnung.“

Bestimmt waren diese Worte nicht so grob von Kyusuke gemeint gewesen, wie sie klangen, aber sie trafen Momoko sichtlich. Zurückhaltend murmelte sie etwas vor sich hin und verschränkte die Arme hinter den Rücken, den Blick zum Boden gerichtet. Wie konnte Kyusuke nur so unsensibel sein? Tatenlos wollte Chibiusa nicht zusehen und fuhr unbewusst von ihrem Platz hoch, suchte den Augenkontakt zu ihm.

„Und woher bitte nimmst du deine Ahnung?“, verlangte sie eine Erklärung.

Kaum merklich wich Kyusuke ein kleines Stück zurück. „Von den anderen und Gurio. Sie haben es mir erzählt.“

„Glaubt ihr immer sofort alles, was man euch erzählt?“ Chibiusa verschränkte die Arme vor der Brust und durchbohrte die beiden Jungs vorwurfsvoll mit ihrem Blick. „Das ist ganz schön kindisch.“

Zähneknirschend trat Kyusuke wieder näher an ihren Tisch. „Du willst uns ja nur nicht glauben, weil du doch Angst hast, gib es ruhig zu!“

„Ich habe keine Angst! Ich sagte doch, dass ich beim Anwesen war.“

„Ja, beim Anwesen“, spottete er. „Geh erst mal ins Anwesen, dann reden wir weiter.“

Als ob das einen Unterschied machen würde. Egal, ob draußen oder drinnen, es spukte nicht in diesem Haus. Davon war sie überzeugt. Geistererscheinungen und solcherlei Aktivitäten zeigten sich auf andere Arten und da Chibiusa eine Shinto-Priesterin mit dem Gespür für das Übernatürliche zu ihrem Freundeskreis zählte, konnte sie behaupten, davon ein bisschen Ahnung zu haben.

Leider sah Kyusuke das anders und er wollte allem Anschein nach keine Ruhe geben, bis ihm bewiesen wurde, dass die Gerüchte über das Tomoe-Anwesen nicht der Wahrheit entsprachen. Gleichzeitig bedeutete das, Momokos Liebe zu ihm blieb weiterhin unbemerkt, noch mehr als sonst. Dieses Leid konnte Chibiusa sich als ihre beste Freundin nicht mit ansehen, also handelte sie.

„Wie du willst, ich gehe in das Anwesen hinein“, verkündete sie entschlossen und schob ihre langen Zöpfe über die Schultern, als sie sich zu Kyusuke vorbeugte. „Ich gehe rein und mache Beweisfotos mit meinem Handy. Sollte sich dort nichts ereignen, das auf Geister oder eine Hexe schließen lässt, vergisst du diese dämlichen Geschichten endlich und gibst Ruhe, abgemacht?“

Skeptisch hob er eine Augenbraue. „Soll das so was wie eine Wette sein?“

„Ist mir auch recht, wenn das nötig ist.“ Sogleich reichte sie ihm die Hand. „Ich wette, es handelt sich beim Tomoe-Anwesen um ein stinknormales Gebäude.“

Der kleinen Gruppe war nicht aufgefallen, was für eine angespannte Stille das Klassenzimmer erobert hatte. Beinahe jeder Mitschüler lauschte mittlerweile der Diskussion, einige mehr und andere weniger auffällig. Alle warteten nur noch darauf, dass Kyusuke die Wette annahm – und er konnte schon alleine deswegen nicht ablehnen, weil das seinem Ruf als Mann schaden würde, von dem er glaubte, einen zu besitzen.

„Na gut.“ Nach einer Weile schlug er tatsächlich ein, ohne länger zu zögern. „Heul mir hinterher aber nicht die Ohren voll, wenn du dich im Tomoe-Anwesen zu Tode erschreckst.“

„Mach dir keine Hoffnungen, es wird nichts passieren.“

Kaum lösten ihre Hände sich wieder voneinander, ertönte ein Klingeln, mit dem das Ende ihrer ersten, viel zu kurzen Pause bestimmt wurde. Der Unterricht ging weiter. Murmelnd begaben sich die Schüler auch gleich zurück an ihre Plätze und räumten die Tische auf, woran auch Kyusuke und Gurio sich ein Beispiel nahmen. Keiner von ihnen sagte noch ein Wort zu dem, was sich soeben abgespielt hatte.

Einzig Momoko verharrte noch einen Moment lang an ihrem Sitzplatz und machte erneut einen besorgten Eindruck. Behutsam legte sie den Füller, den sie noch in der Hand gehalten hatte, auf dem Tisch ab.

„Chibiusa ...“

„Alles wird gut.“ Selbstbewusst zwinkerte sie ihr zu. „Versprochen.“

Ein Lächeln zauberte sich zurück auf ihre Lippen, was ihr wesentlich besser stand. „Danke.“

Danach begab auch Momoko sich zurück auf ihren eigenen Platz, direkt neben ihr, Chibiusa dagegen musste sich nur zurück auf ihren Stuhl sinken lassen. Rasch räumte sie ihr Bento zurück in die Tasche, damit sich der Lehrer nicht deswegen beschweren könnte. Schade, nach diesem Ereignis hatte sie doch großen Hunger bekommen, aber nichts brachte sie dazu, etwas von dem Essen ihrer Mutter zu probieren.

Was für ein Tag ..., ging es ihr durch den Kopf.

Müde lehnte sie sich zurück und atmete tief durch. In der nächsten Pause müsste sie mit Kyusuke noch den genauen Tag und die Zeit ausmachen.

Das Tomoe-Anwesen.

Was sich wohl darin verbarg? Bald fand sie es persönlich heraus, was vielleicht gar nicht mal schlecht wäre. Womöglich half es ihr aus diesen tristen Gedanken heraus, die sie mit sich herumschleppte. Aus dem Alltag.

Nachdenklich schlug sie ihr Aufgabenheft auf, das vor ihr lag. Statt Lösungen war es gefüllt mit vielen verschiedenen Zeichnungen, allesamt in den letzten Tagen entstanden. Unter anderem ein Pegasus, der leicht und frei über die Seite zu gleiten schien, und doch konnte er nicht entkommen. Er war in diesem Heft gefangen, genau wie Chibiusa in ihrem Alltag, in dem sie etwas Entscheidendes vermisste.

Etwas, von dem sie nicht einmal selbst so recht wusste, worum es sich dabei handelte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Flordelis
2016-09-23T15:02:53+00:00 23.09.2016 17:02
Das erste Kapitel ist schon da, wie schön. <3
Du warst ja auch lange genug beschäftigt gestern. X3
Aber garantiert hat es sich gelohnt~.

Wie unfair, dass die Kirschbäume nicht blühen. Die sind doch die schönsten Anblicke im japanischen Frühling. >_<
Finde aber interessant, dass Chibiusa schon in so jungen Jahren vom Leben gelangweilt ist. Dabei sollte man gerade da eigentlich froh sein, dass alles friedlich verläuft - aber das weiß man halt erst zu schätzen, wenn es mal nicht so war.

Es sind drei Freunde, die sie dreimal ansprechen ... und ich bin voll konditioniert, denn ich wollte sofort eine tiefgreifende Interpretation darüber anstellen. XD
(Es dauerte drei Tage, bis Jesus auferstand. Drei! :,D)

> Waren sie dir etwa zu schwer?
Nein, zu leicht. Ich stehe über euch allen, ihr Kretins! Muahahahahaha!
... Okay, sorry. :,D

Ach komm, Chibiusa, Kyusuke fängt sich auch noch. Garantiert. Manche Leute brauchen einfach nur eine Weile. Eine lange Weile. Aber ihr seid ja auch erst 14. :,D

> sollte er sich gegenüber seiner Geliebten irgendwann ebenfalls so frech benehmen, sah seine Zukunft nicht allzu rosig aus
Außer ihr gefällt das. Soll ja solche Leute geben.
Gibt auch Leute, die sich gern mit ihrem Partner streiten. Strange, aber eh.
... Und gleich darauf wird das auch erwähnt, ich sollte immer erst den Absatz zu Ende lesen. XD

Awww, Chibiusa kennt hier Setsuna auch? Wie schön. Q________Q

> „Wer sich so über eine Behauptung aufregt, der lügt.“
Mann, muss ich dann oft lügen. XD
Und einige andere, die ich kenne, auch. :,D

Chibiusa, cut Kyusuke some slack, der ist erst 14 und hat vermutlich keinen Bock auf Liebe, kein Wunder, dass er das nicht erkennt. D:

Interessant, dass Momoko so viel chinesisches Zeug an sich hat - und cool, dass du das alles recherchiert hast. °_°
Bist schonmal um einiges vorbildlicher als ich - ich recherchiere immer nur blödes Zeug, wie etwa das Billard-Spiel von Faren und Ferris in QTE. XD

> in den falschen Hals gelandet war
Entweder "im falschen Hals gelandet war" oder "das seine Frau in den falschen Hals bekommen hatte". ;3

Voll süß, dass sie wirklich eine urbane Legende untersuchen. <3
Eigentlich ist es, zurückblickend, voll schade, dass es in meiner Gegend keine wirklichen urbanen Legenden gab (außer die eine über die Bärenhöhle, aber die war zu weit weg, um da regelmäßig hinzugehen).

> Gerüchte sind doch nur gemeine Lügengeschichten, die anderen Menschen schaden.
Nicht zwingend. :,D
Manchmal sind Gerüchte auch wahr, werden aber nur nie - oder sehr spät - bestätigt. XD
Und manchmal ist es wirklich Unsinn. Wie das Gerücht, dass Walt Disney sich eingefroren haben soll.

Vielleicht ist Souichi Tomoe auch in seinem Untergrund-Labor dabei, einen Zombie-Virus zu erfinden! *_*
Kieran: Bestimmt nicht. =_=
Alo: Ach Mann. ;<

> Glaubt ihr immer sofort alles, was man euch erzählt?
Ja. :3
Kieran: *facepalm*
Faren: Ich nicht. Sonst wäre ich nämlich schon längst auf Blender hereingefallen. So wie all die Leute, die behaupten, der Hoff habe nichts mit der deutschen Wiedervereinigung zu tun! >_<
Kieran: *headdesk*

Aber ins Anwesen zu gehen ist Hausfriedensbruch! D:
Kieran: Außer sie klingelt vorher und wird hereingelassen.

> Sollte sich dort nichts ereignen, dass auf Geister oder eine Hexe schließen lässt
dass --> das
Es bezieht sich auf "etwas", das im ersten Teilsatz angedeutet wird: "Sollte sich dort nicht etwas ereignen"
Nein, keine Sorge, der Teilsatz ist nicht falsch, du hast nur "nicht" und "etwas" quasi zusammengezogen, ich wollte nur erklären, warum es "das", statt "dass" ist. ;3

Hach, Kyusuke ... schon mit 14 ein Ruf als "Mann". :,D
So knuffig. XDDDD

Ich finde ja süß, dass sie einen Pegasus in ihr Heft gezeichnet hat. <3
Das passt total~.

Hach, das Kapitel war schön - aber man merkt durchaus, dass dir Originale - verständlicherweise - leichter fallen. Das ist keine Beschwerde per se, aber deine Originale lassen sich ein wenig locker-flockiger lesen.
Dieses Kapitel ließ sich auch gut lesen, aber ich zumindest bemerke den Unterschied eben trotzdem. ;3
Nichtsdestoweniger freue ich mich auch schon auf das nächste Kapitel und sage dir: Mach weiter so. <3


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