Zum Inhalt der Seite

Dunkler Engel

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hallo zusammen,

 

ich wünsche den wenigen Lesern viel Spass mit dem neuen Kapitel.

 

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

 

 

Kapitel 7

 

 

 

Der Tag hatte eigentlich ganz normal begonnen. Die Crew gewöhnte sich langsam an Kirks lockeren Kommandoton und stand nicht mehr sofort stramm, wenn er die Brücke oder eine der diversen Abteilungen des Schiffes aufsuchte.

 

Kirk schaute gerade gedankenverloren zu Spock hinüber, als Uhura plötzlich einen Notruf auffing. „Captain. Ich empfange einen Notruf eines kystranischen Schiffes. Sie melden, dass sie die Eindämmung ihres Warpkerns verloren hatten und ihn deswegen deaktivieren mussten. Sie haben dadurch nur noch für etwa 2 Stunden Energie zur Verfügung.“

 

„Verstanden. Mister Spock, wie weit sind wir von dem Schiff entfernt?“

 

„Mit maximalem Warp sind es 2,3 Stunden Sir. Ihr Sauerstoff wird nicht viel länger reichen.“

 

„Das wird verdammt knapp. Chekov, Kurs auf das Schiff nehmen. Maximum Warp.“

 

„Aye Sir. Kurs gesetzt. Warp 8.“

 

Kirk begann zu überlegen, was er über die Kystrani wusste. Ausser, dass sie vom Planeten Kystran stammten. Als ihm partout nichts weiter einfiel, wandte er sich mit einem fragenden Blick zu Spock um. Der seine Frage wohl schon erahnt haben musste.

 

„Captain, die Kystrani stammen vom Planeten Kystran, der 7,85 Lichtjahre, von der jetzigen Position der Enterprise entfernt, im System Velkar liegt. Obwohl ihr System an das Föderationsgebiet grenzt, halten sie sich, was ihre Kultur oder technologischen Stand betrifft, bedeckt. Bis jetzt ist noch niemand einem Kystrani persönlich begegnet. Kein Schiff der Föderation war je in ihrem System. Die einzigen Kontakte fanden über Subraumkommunikation statt.“

 

„Verstehe. Also werden wir die Ersten sein, die in direkten Kontakt mit diesem Volk treten werden. Na dann, lassen wir uns eben überraschen.“

 

****

 

Langsam näherte sich die Enterprise dem kystranischen Schiff, das antriebslos im All trieb. Es war ein elegantes kleines Schiff. Leicht keilförmig und mit einer silbernen glänzenden Oberfläche, die sich vollkommen nahtlos um das Schiff legte.

„Captain, ich registriere vier Lebenszeichen auf dem Schiff“, meldete Spock das Ergebnis des ersten Scans.“

 

„Verstanden, Mister Spock.“ Kirk wandte sich nun an seine Kommunikationsoffizierin. „Uhura, senden Sie auf allen Kanälen, dass wir ihren Notruf erhalten haben und unsere Hilfe anbieten.“

 

„Verstanden Captain.“ Geschäftig betätigte sie ein paar Knöpfe und hörte konzentriert auf mögliche Antworten.

„Captain, ich habe hier ein Signal vom kystranischen Schiff. Nur Audio.“

 

„Na dann lassen Sie mal hören, was diese Leute zu sagen haben.“

 

Uhura nickte kurz bestätigend und legte das Signal auf den Lautsprecher.

„Enterprise, hier spricht Captain Kamai vom kystranischen Raumschiff Sigal.“

 

„Captain Kamai, hier spricht Captain Kirk. Wenn Sie und die anderen Personen bereit sind, werden wir Sie auf die Enterprise beamen. Hier können wir dann das weitere Vorgehen in Ruhe besprechen.“

 

Kurz war auf der anderen Seite der Leitung nichts zu hören, schliesslich meldete sich Captain Kamai wieder. „Verstanden Captain Kirk. Wir sind bereit, auf Ihr Schiff zu beamen.“

 

„Transporterraum, erfassen Sie die vier Lebenszeichen auf dem Schiff und beamen Sie sie rüber. Ich werde gleich unten erscheinen.“

 

Kirk erhob sich und blickte zu Spock. „Mister Spock begleiten sie mich bitte in den Transporterraum.“ „Natürlich, Captain.“ Spock neigte leicht den Kopf, was die vulkanische Art der Zustimmung darstellte. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Im Turbolift wandte sich Kirk noch kurz an seinen ersten Offizier. „Mister Spock, was glauben Sie, wie diese Kystrani so sind?“

 

„Captain. Da ich nicht über mehr Informationen verfüge, als die bereits genannten, ist es mir nicht möglich, Ihre Frage adäquat zu beantworten.“

Kirk musste sich zusammenreissen, um nicht mit den Augen zu rollen.“Na, dann spekulieren Sie.“

„Captain, ich bin Vulkanier und Vulkanier spekulieren nicht, da dies absolut unlogisch ist.“

 

Der Blick, den ihm Spock bei dieser Antwort zuwarf, war leicht missbilligend. Doch lag da nicht auch ein Lachen in den Augen? Er war sich nicht ganz sicher, aber er hatte das Gefühl, als würde sich der, ach so logische, Vulkanier amüsieren. Diesen speziellen Glanz hatte Kirk schon bei ihren letzten beiden Schachabenden in diesen dunklen Augen gesehen. Mit einem Lächeln blickte Kirk zur Turbolifttür, die sich in dem Moment öffnete.

 

Kurz darauf erreichten sie den Transporterraum. Als sich die Tür mit einem leisen Zischen vor ihnen öffnete, konnten sie einen ersten Blick auf die Kystrani werfen. Mit einem freundlich, neutralen Gesichtsausdruck betrat Kirk den Transporterraum und wandte sich an ihre Gäste.

 

„Willkommen auf der Enterprise, ich bin Captain Kirk und das ist mein erster Offizier, Commander Spock.“ Unauffällig musterte er die Fremden. Die vier Männer waren alle etwa ein Meter 90 gross und und kräftig gebaut, Die hellbraunen, schulterlangen Haare wurden mit einem schmalen Stirnband zusammen gehalten. Die goldenen Augen blickten ihn misstrauisch und neugierig an. Wäre Kirk eine Frau gewesen, hätte er diese Typen sicher als sexy bezeichnet.

 

„Captain Kirk, wir grüssen Sie. Ich bin Captain Kamai. Dies sind mein erster Offizier Challen, mein Navigator Chiran und mein Antriebstechniker Karan. Wir danken Ihnen für Ihre Gastfreundlichkeit und die schnelle Hilfe.“ Kamai musterte erst Kirk und dann Spock und hob anerkennend eine Augenbraue.

 

Auf den ersten Blick wirkten die Leute freundlich, aber Kirk hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Irgendwas stimmte nicht.

 

„Das ist doch selbstverständlich. Wenn Sie mir jetzt zur Krankenstation folgen würden? Doktor Piper wird Sie dort vorschriftsmässig untersuchen und danach können wir alles weiter besprechen.“

 

Spock, der nichts gesagt hatte, blieb im Transporterraum zurück, als der Captain und die Kystrani den Raum verliessen. Gründlich kontrollierte er die Daten des Transporters und kopierte sie in sein Terminal. Er hatte ganz deutlich telepathische Wellen empfangen, was darauf hindeutete, dass diese Männer nicht nur Telepathen waren, sondern auch auf diese Weise untereinander kommunizierten.

Irgendetwas stimmte mit diesen Männern nicht.

 

Kirk hatte die Gruppe inzwischen zur Krankenstation begleitet und sie Doktor Piper anvertraut. Während dieser den Captain Kamai untersuchte, scannte Challen die Crew mit seinen Fähigkeiten. Bei Fähnrich Michaels Scan stutzte er kurz und nickte dann dem Captain unauffällig zu.

 

'Sir, ich habe einen passenden Ersatz für den Vulkanier gefunden. Dieser Mensch namens Michaels hasst diesen Vulkanier abgrundtief. Ausserdem ist er sehr leicht beeinflussbar, so dass wir ihm ohne Probleme das Wissen, welches für einen ersten Offizier notwendig ist, einpflanzen können.'

 

Kamai nickte zufrieden. Sie hatten nicht nur in Rekordzeit ein Schiff der Sternenflotte angelockt, sondern es befand sich auch tatsächlich noch ein geeignetes Individuum an Bord. Mit der primitiven Technologie und den simplen Gehirnen der Menschen würden sie auch keine Probleme haben.

 

'Gut, dann beginnen wir jetzt mit unserem Plan. Wenn ich mich nicht täusche, befindet sich der Vulkanier noch im Transporterraum. Chiran! Karan! Ihr wisst, was Ihr zu tun habt. Challen und ich werden uns um die Computer und die Menschen kümmern.'

 

Unauffällig verliessen Chiran und Karan die Krankenstation. Wann immer sie einem Menschen begegneten, betäubten sie ihn und liessen den Körper liegen.

 

Spock war gerade dabei, den Transporterraum zu verlassen, als er von hinten mit einem Phaser betäubt wurde. Ohne Mühe zogen ihn die angeblichen Kystrani auf die Beine und beamten sich mit einer implantierten Transportersteuerung auf ihr Schiff zurück.

 

Unterdessen hatte Kamai den Doktor mit einem telepathischen Befehl betäubt und konzentrierte sich nun auf den Rest der Crew. Nacheinander fielen alle in eine tiefe Ohnmacht. Inzwischen hatte sich Challen in den Computer der Enterprise gehackt und begann nun einen Virus einzugeben, der alle Daten über Commander Spock löschen würde. Nebenbei hatte er die Personalakte von Fähnrich Michaels geöffnet und änderte sie nun ab. Am Ende würde nichts mehr darauf hinweisen, dass jemals ein Vulkanier namens Spock auf diesem Schiff gedient hatte. Der erste Offizier hiess John Michaels und war seit 2 Jahren in dieser Position. Zufrieden mit seiner Arbeit wandte sich Challen nun an seinen Captain. Dieser hatte inzwischen damit begonnen, die Erinnerungen der Crew zu manipulieren. Mit einem Nicken bedeutete er Challen, dass dieser sich um diesen Michaels kümmern solle. Kurz darauf hatten sie ihre Aufgabe erledigt und beamten auch auf ihr Schiff zurück.

 

Sofort ging die Sigal auf Warp und liess die Enterprise zurück.

 

****

 

Langsam erwachte Kirk aus seiner Ohnmacht und blickte sich leicht desorientiert in seiner Kabine um. Was war passiert? Das letzte, woran er sich erinnerte war, dass er in sein Quartier gegangen war, um sich um den leidigen Papierkram zu kümmern. Mit einem leichten Brummschädel ging er zur Kommstation. „Kirk an Brücke.“ „Sulu hier, Sir. Wir haben anscheinend ein kleines Wurmloch gestreift, das nur im Subraum existiert. Wir sind etwa 2,5 Stunden von unserer ursprünglichen Position entfernt. Schäden sind zum Glück keine vorhanden.“ „Gut, Mister Sulu informieren Sie den ersten Offizier, dass er in mein Quartier kommen soll und Chekov soll das Schiff wieder auf den alten Kurs zurückbringen. Kirk aus.“

 

Kirk setzte sich mit einem leisen Stöhnen an seinen Schreibtisch. Kurz darauf erschien Michaels. Sie besprachen ihr weiteres Vorgehen und was genau geschehen war.

 

Während der ganzen Zeit hatte Kirk das Gefühl, als würde etwas nicht stimmen. Als wäre es vollkommen falsch, dass er hier mit Michaels als seinem ersten Offizier sprach. Innerlich schüttelte er über sich selber den Kopf und schalt sich einen Dummkopf, aber das Gefühl blieb.

 

Als Michaels gegangen war, lehnte sich Kirk in seinem Stuhl zurück und atmete tief durch. Sein erstes Kommando fing ja gut an. Noch immer glaubte er, dass etwas nicht stimmte, aber er konnte sich einfach nicht zusammenreimen, was es war. Leicht durcheinander entschied er sich für eine heisse Dusche. Captain zu sein hatte auch seine Vorteile, wer an Bord hatte sonst noch eine Dusche für sich allein zur Verfügung.

 

Kirk betrat das Bad und blickte an die gegenüber liegende Wand. Die Tür, die sich dort befand, konnte er allerdings nicht sehen.

 

Nach der Dusche liess er sich erschöpft in sein Bett fallen und schlief sofort ein. Wie so oft erschien ihm sein dunkler Engel, nur diesmal war es anders als sonst. Kirk hatte das Gefühl, als wäre dieser weit weg und in Gefahr.

 

****

 

Spock wachte langsam auf und musste feststellen, dass er gefesselt war.

Kamai hatte anscheinend sein Erwachen bemerkt und drehte sich zu ihm um. „Na, aufgewacht Vulkanier. Bevor du fragst, du befindest dich auf der Sigal und wir sind auf dem Weg nach Karmaria. Deine Freunde wirst du nicht mehr wieder sehen und sie werden auch nicht nach dir suchen, da sie sich nicht an dich erinnern. Du gehörst jetzt uns und wirst Prinz Vikirnoff übergeben, sobald wir den Planeten erreichen.“

 

Der kalte Blick Kamais liess Spock innerlich erschauern. Insgeheim fragte er sich, welche Freunde Kamai wohl gemeint haben könnte. Er hatte keine Freunde auf dem Schiff zurückgelassen. Obwohl der Captain hätte vielleicht irgendwann ein Freund werden können, wurde Spock plötzlich klar.

 

Noch immer benommen schloss er wieder die Augen und liess sich in den Schlaf treiben. Dort wartete der einzige Freund, den er hatte. Kaum hatte er diesen Gedanken gedacht, erschien schon die leuchtende Gestalt und gab ihm neuen Mut. 'Er wird dich finden. Vertraue. Du bist nicht allein.' Spock fragte sich, wer ihn finden sollte. Laut Kamai konnte sich ja niemand an ihn erinnern.

 

 

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

 

Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen.

 

Eure mrs_ianto



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Usaria
2017-05-23T18:30:58+00:00 23.05.2017 20:30
Also, Kirk träumt von einem schwarzen Engel, und Spock von einem Engel des Lichts, wenn dies mal nicht ein eigenartiger Zufall ist. Ich weiß nicht wieso, aber deine Geschichten helfen mir gerade am Besten über Yamis Tod hin weg. Sollte ich die hier zu ende gelesen haben, dann werde ich mal auf FF.de schauen, weil dort sind ja mehr von dir.
Antwort von:  mrs_ianto
23.05.2017 20:35
Ja, es ist ein eigenartiger Zufall. ;-)

Es freut mich irgendwie, dass dir meine Geschichten helfen und hoffe, dass dir auch meine wirklich uralt Geschichten dann helfen werden.
Antwort von:  Usaria
23.05.2017 21:09
Mal schauen. Aber es ist bestimmt intressant Geschichten zu lesen die du ganz zu anfangs Geschrieben hast. Bei mir geht das leider nicht, weil meine alle analog geschrieben sind. Außer ich mach mal ein Paket fertig und schicke sie dir zu. :)
Antwort von:  mrs_ianto
23.05.2017 21:16
Lieber nicht, dann gehen sie noch verloren.


Zurück