Zum Inhalt der Seite

Dunkler Engel

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hallo,

 

dieses Kapitel widme ich den wenigen Lesern, die diese Geschichte hat.

 

Ich wünsche euch viel Spass damit.

 

Eure mrs_ianto

 

 

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

 

 

Kapitel 1

 

 

Am nächsten Morgen erwachte Kirk ausnahmsweise mal vor dem Wecksignal. Entschlossen stand er auf, schliesslich hatte er heute noch einiges zu erledigen und er musste sich noch überlegen, wie er seinen Plan von gestern in die Tat umsetzen wollte. Jetzt aber erst mal checken, ob in der Nacht irgendwelche Nachrichten eingegangen waren. „Computer, Statusbericht.“

„Keine Vorkommnisse in den letzten 24 Stunden, keine neuen Nachrichten, Schiffsstatus normal.“

Gut, nichts neues also. Zufrieden ging Kirk zur Mannschaftsmesse, erst mal gut frühstücken. Die beiden Mahlzeiten vom Vortag waren auf jeden Fall mehr als geniessbar gewesen, was auf ein leckeres Frühstück hoffen liess.

 

Seine Hoffnungen wurden nicht enttäuscht. So eine grosse Auswahl hatte er nun wirklich nicht erwartet. Im ersten Moment war Kirk richtig unschlüssig, was er denn nun nehmen sollte, entschied sich dann aber für Toast mit Speck und Ei, dazu noch einen guten Kaffee. Da es noch sehr früh am Morgen war, waren viele Tische unbesetzt. Kirk wählte sich einen Tisch mit Blick auf den Weltraum und die Tür aus. Vielleicht würde der Vulkanier ja zu dieser frühen Stunde doch in der Messe essen. Seine Hoffnungen wurden enttäuscht, Spock schien tatsächlich immer in seiner Kabine zu sein, wenn er nicht gerade Dienst hatte.

 

Mit einem Seufzen erhob sich Kirk, um seinen Dienst zu beginnen. Gestern war es ja noch ein lockerer Tag gewesen, aber heute würde wohl der erste Papierkram auf ihn warten. Obwohl, eigentlich müsste es ja Datapadkram heissen, dachte Kirk mit einem Anflug von Sarkasmus.

 

Als er die Brücke erreichte, erhoben sich die dienst-habenden Offiziere, um zu salutieren. Kirk hasste dieses militärische Getue und blickte nur kurz in die Runde und sagte schliesslich ganz einfach: „Guten Morgen.“

Die Anderen blickten sich nur verwirrt an, schliesslich erwiderten sie vorsichtig sein guten Morgen und wendeten sich wieder ihren Konsolen zu, als Kirk nickte. Wie auch schon am Tag zuvor, ging er kurz zu jeder Station, fragte nach dem Status und wechselte ein paar Worte mit den Leuten. Zum Schluss kam er noch an die Wissenschaftsstation, wo Spock gerade ein paar Daten auswertete.

Lehnte sich ans Geländer hinter ihm und blickte den Vulkanier direkt an.

„Mister Spock, wie sieht's aus?“

„Captain? Bitte präzisieren Sie die Frage.“ Spock drehte sich zu ihm und eine Augenbraue verschwand fragend unter dem Pony.

„Na gut, Statusbericht. Mister Spock.“ Kirk war amüsiert, als er die Reaktion auf seine Frage sah. Wenn man nur genau hinsah, konnte man wirklich viel aus Spock herauslesen. Ganz offensichtlich gehörten die Augenbrauen zur Sprache des Vulkaniers.

„Der Schiffsstatus ist in Ordnung. Keine relevanten Abweichungen in den Systemen feststellbar.“ Spock wollte sich gerade wieder seiner Konsole zuwenden, als Kirk ihn mit der nächsten Frage aufhielt.

„Und wie geht es Ihnen, Spock?“

Verblüfft wanderte nun auch die zweite Augenbraue unter den Pony. Diese Frage hatte ihm noch nie jemand gestellt, ausser seiner Mutter. Spock war plötzlich verunsichert. Was wollte der neue Captain von ihm, war das irgendeine Art von Falle oder nur eine harmlose Frage?

Kirk beobachtete das Minenspiel seines Gegenübers genau, ihm entging so der kurze Anflug von Unsicherheit nicht.

„ Es ... geht mir gut, Captain“, erwiderte Spock schliesslich vorsichtig. Zufrieden, überhaupt eine Antwort erhalten zu haben, nickte ihm Kirk nur kurz aufmunternd zu und ging zu seinem Platz. Das würde noch ein hartes Stück Arbeit werden, das Vertrauen dieses Mannes auch im privaten Bereich zu erlangen, wurde ihm plötzlich klar.

 

Spock hatte sich wieder seinen Instrumenten zugewandt, in Gedanken war er aber immer noch beim Captain und seinem Verhalten. Beabsichtigte Kirk etwas? Es hatte allerdings nur Freundlichkeit und Neugier in dessen Blick gelegen. Spock entschloss sich, abzuwarten und weitere Daten zu sammeln, um sich ein Urteil über diesen speziellen Menschen zu bilden.

 

 

Seltsamerweise verging die Schicht für Kirk wie im Flug. Hier eine Unterschrift, da eine Unterschrift und dazwischen ein bisschen Geplauder mit Uhura oder Scotty. Was ihn allerdings auch von seinem Plan abgelenkt hatte, Spock in die Messe zum Essen zu locken. Also musste er sich wohl einfach auf sein Gefühl verlassen.

Seltsamerweise fühlte er eine leichte Nervosität, als er sich rechts neben Spock an die Konsole anlehnte.

"Mister Spock. Soviel ich weiss, haben Sie jetzt auch Dienstschluss. Begleiten Sie mich doch in die Messe.“

 

Spock hatte sich bei diesem Vorschlag unwillkürlich versteift. Was wollte der Captain von ihm, wusste er nicht, dass er seine Mahlzeiten in seiner Kabine einnahm?

„Captain ich verstehe nicht, warum ich Sie in die Messe begleiten sollte.“ Spock hatte sich bei seiner Antwort nicht einmal umgedreht, sondern fixierte weiterhin starr die Bildschirmanzeigen.

 

„Naja, ich wollte eigentlich ein wenig mit Ihnen reden und ich dachte, das wäre die ideale Gelegenheit, essen und reden miteinander zu verbinden.“

 

Auf der Brücke herrschte seit den ersten Worten Kirks eine beinahe gespenstische Stille. Noch nie hatte jemand den ersten Offizier gebeten, ihm beim Essen Gesellschaft zu leisten. Natürlich wollte sich niemand beim Lauschen erwischen lassen und so taten alle extrem beschäftigt. Doch das schien weder Kirk noch Spock aufzufallen.

 

Nun drehte sich Spock doch noch um und verflocht die Finger ineinander.

„Captain, ich möchte Sie darauf hinweisen, dass Vulkanier während der Nahrungsaufnahme schweigen.“

 

„Na gut, dann rede ich und Sie hören zu und reden dann nach der Nahrungsaufnahme.“ So schnell wollte Kirk nicht aufgeben, dieser letzte Satz von Spock war keine direkte Absage gewesen.

 

Diesem Argument wollte und konnte Spock nicht widersprechen, ohne unhöflich zu erscheinen. Ausserdem war er neugierig, auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte. Geschlagen neigte er zustimmend den Kopf und erhob sich von seinem Stuhl und folgte Kirk zum Turbolift.

 

Als die beiden die Brücke verlassen hatten, drehte sich Scotty um und fragte in die Runde: „Kann mir mal einer sagen, was das eben war?“

„Naja, der Captain hat Spock gebeten, ihm beim Essen Gesellschaft zu leisten und der Commander hat angenommen“, erwiderte Uhura schliesslich nach einem Moment des Nachdenkens. Scotty wandte sich wieder seinen Anzeigen zu, nicht nur ihm war das Gespräch zwischen den beiden führenden Offizieren irgendwie unwirklich vorgekommen.

 

 

Schweigend gingen Kirk und Spock den Gang zur Messe entlang, schon im Turbolift hatten sie nicht geredet, da Kirk die Unsicherheit Spocks förmlich spüren konnte. Er wollte ihm Zeit geben, sich wieder zu fangen. Auch wenn es bedeuten sollte, dass sie bis nach dem Abendessen schweigen würden. Ob Spock wohl Schach spielte?

 

Als sich die Türen zur Messe mit einem leisen Zischen öffneten und die beiden die Messe betraten, verstummten fast alle Gespräche im Raum, um dann einem leisen Getuschel Platz zu machen. Kirk ignorierte es und ging zielstrebig zur Essensausgabe. Da er mal gehört hatte, dass Vulkanier kein Fleisch assen, entschied er sich für einen Gemüseauflauf und einen Orangensaft.

 

Spock war ihm zögernd mit einigen Schritten Abstand gefolgt und begutachtete nun selbst die Auswahl an verschiedenen Speisen. Schliesslich nahm er sich einen gemischten Salat und einen Tee.

 

Kirk hatte schon einen Tisch etwas abseits ausgemacht und steuerte mit Spock darauf zu. Noch immer wurden sie von den Blicken der Anwesenden verfolgt und Kirk spürte das wachsende Unbehagen des Mannes hinter sich. Als sie sich setzten, brach Kirk das anhaltende Schweigen. „Wie es aussieht, hat Pike wohl nie hier gegessen, sonst würden die Leute nicht so auf mein Auftauchen hier reagieren.“

Spock blickte ihn, bei den amüsierten Worten, verdutzt an. Mit so einer Reaktion hatte er nicht gerechnet. Viel mehr hatte er erwartet, dass dem Menschen die Aufmerksamkeit und das Getuschel unangenehm wären.

 

Trotz der Aussage Kirks auf der Brücke, er wolle mit ihm reden, sprach dieser nicht mit ihm, während sie die Mahlzeit einnahmen. Was Spock als sehr angenehm empfand.

 

Als sie mit dem Essen fertig waren, wollte Spock das Wort ergreifen, „Capt...“ „Spock, spielen Sie eigentlich Schach?“ Kirk hatte sich dazu entschlossen, direkt vorzugehen. Was seinem Naturell auch am ehesten entsprach.

Spock wurde von dieser direkten Frage so überrumpelt, dass er nur zur Bestätigung nickte.

Nach einem kurzen, suchenden Blick hatte Kirk das Schachbrett in einer Ecke entdeckt und holte es kurzerhand an ihren Tisch.

Nachdem sie das Schachbrett aufgebaut hatten, nahm Kirk zwei Figuren in die Hände, die er dann hinter seinem Rücken versteckte. Spock beobachtete diese Aktion fasziniert, mit seiner schon obligatorischen hochgezogenen Augenbraue. Schliesslich streckte Kirk beide Hände aus und sah Spock auffordernd an. Als dieser ihn nur fragend ansah und dann wieder auf seine Hände blickte, wurde ihm klar, dass er diese Geste wohl nicht kannte.

„Sie müssen eine Hand mit einem Finger antippen, damit wir bestimmen können, welche Farbe Sie bekommen.“

 

„Ich soll Sie berühren?“ Der leicht geschockte Ausdruck in Spocks Gesicht sprach Bände.

 

„Es ist zwar ein irdischer Brauch unter Schachspielern, aber Sie können auch nur auf die Hand deuten, die Sie wählen.“

 

Die angespannten Gesichtszüge Spocks lockerten sich wieder etwas und er deutete schliesslich auf Kirks rechte Hand. Er hatte schwarz erwischt und Kirk drehte das Schachbrett herum, so dass die schwarzen Figuren auf Spocks Seite waren.

 

Sie spielten schweigend und Spock entspannte sich zusehends. Er hatte schon lange nicht mehr mit einer realen Person gespielt, sondern immer nur mit dem Computer. Kirk war zudem eine Herausforderung für ihn, da er sehr unlogisch spielte. Immer wieder musste Spock seine Taktik ändern, um nicht in eine Falle zu tappen.

 

Kirk machte das Spiel richtig Spass. Das letzte mal hatte er gegen einen Schachmeister gespielt und der hatte ihm einige Tricks verraten. Jetzt konnte er endlich mal ausprobieren, ob sie funktionierten.

Nebenbei beobachtete er Spock und stellte erfreut fest, dass sich dieser sichtlich entspannte und das Spiel offenbar genoss.

Vielleicht war dies ja der Weg, das Vertrauen dieses Mannes zu gewinnen.

 

Inzwischen hatten die Anderen im Raum das Interesse an ihnen verloren und widmeten sich wieder ihren eigenen Dingen. Nur einer blickte immer wieder zufrieden an ihren Tisch. Dr. Piper mochte den Vulkanier und hoffte, dass dieser in Captain Kirk endlich einen Freund finden würde.

 

Nach fünf Partien Schach streckte sich Kirk und blickte sich erstaunt um, sie waren ganz allein in der Messe. Hatten sie so lange gespielt?

Spock, der Kirks verwunderten Blick bemerkte, klärte den Captain kurz auf. „Sir es ist eine Stunde nach Mitternacht. Die Gammaschicht hat erst in zwei Stunden die erste Pause.“

Verdutzt schaute Kirk auf das Brett. Er hatte gar nicht bemerkt, wie viel Zeit vergangen war.

„Ich denke, dann werden wir jetzt wohl aufhören müssen. Was halten Sie davon, wenn wir uns morgen nach der Schicht wieder hier treffen?“

 

Überrascht stimmte Spock zu und begann das Schachbrett weg zu räumen. Kirk wartete an der Tür auf ihn und sie gingen gemeinsam zu ihren Quartieren. Bei Kirks Quartier angekommen, legt dieser spontan eine Hand auf Spocks Oberarm. „Also Mister Spock, schlafen Sie gut und bis morgen oder besser gesagt, bis heute morgen dann.“

Kirk hatte genau gespürt, wie der Vulkanier unter seiner Hand zusammen gezuckt war, hatte jedoch dem Impuls seine Hand wieder wegzuziehen widerstanden, als Spock nicht zurückwich und sich wieder entspannte.

„Danke Captain. Ich wünsche Ihnen auch eine angenehme Nachtruhe.“

 

****

 

In seinem Quartier lehnte sich Spock an die geschlossene Tür und atmete tief durch. Als Kirk seine Hand auf seinen Oberarm gelegt hatte, hatte er ein deutliches Kribbeln an der Stelle gespürt. Natürlich hatte er sich sofort abgeschirmt, aber dennoch hatte er die oberflächlichen Emotionen Kirks undeutlich wahrnehmen können. Was er jetzt brauchte, war eine Meditation und dann etwas Schlaf.

 

****

 

Er hatte Spock berührt. Es war eine instinktive Bewegung gewesen und er hatte sie erst richtig realisiert, als er seine Hand schon auf dem Arm Spocks gehabt hatte und ein leichtes Kribbeln in seiner Hand spürte. Doch der Vulkanier hatte die Berührung erlaubt, war nicht zurückgewichen. Kirk hoffte, dass das ein gutes Zeichen war. Müde erhob er sich von seinem Bett, um ins Bad zu gehen. Morgen würden sie wieder Schach spielen und vielleicht auch etwas reden.

 

Von der Dusche noch leicht feucht, liess er sich ins Bett fallen und fiel schon bald in einen ruhigen Schlummer.

 

 

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

 

 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Usaria
2017-05-22T21:23:07+00:00 22.05.2017 23:23
Kribbeln? Moment mal, ach ja ich glaube da stand was von Boy-Lovestory. Obwohl Kirk und Spock als Paaaaar? nee bei aller Liebe nicht! Das geht nicht. Das sind zmdst der Captain ist der Inbegriff des Matchos. Aber es intressiert mich wie er das Vertrauen gewinnt.
Also beame zum Nächsten Kapitel Scotty
Antwort von:  mrs_ianto
23.05.2017 19:01
Ja, es ist eine Kirk und Spock Lovestory, wie sie schon von tausenden anderen seit den 70'ern geschrieben worden ist. Darum tut es mir leid, es geht... ;-)


Zurück