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Kakashi war mehr als unglücklich, als er hörte, was passiert war, während er bewusstlos gewesen war. Nach zwei Tagen hatte Tsunade ihn mit Gewalt geweckt und Kakashi fühlte sich noch genauso schrecklich wie zuvor. Die Allianz hatte zusammengepackt und war bereit, sich wieder in ihre jeweiligen Dörfer zu begeben. Mit wackeligen Beinen stand Kakashi auf und hörte sich an, dass Yamato beim Anblick von Sakura eine Art Panikattacke gehabt hatte. Tsunade erklärte ihm, dass sie ihn nicht immer wieder ruhig stellen konnten. Nicht zuletzt, weil ihnen bald das Beruhigungsmittel ausgehen würde. Für den Rückweg nach Konoha blieb Yamato wach und bekam gerade so viel, dass er nicht in eine Panikattacke abrutschen konnte. Kakashi blieb an seiner Seite und wiederholte immer wieder, dass der Krieg vorbei war und dass er sich keine Sorgen machen musste. Er versuchte, ihm klar zu machen, dass er zwischenzeitlich in einem Genjutsu gefangen gewesen war und nein, er brauchte sich wirklich keine Sorgen mehr zu machen. Etwa im Zweistundentakt fragte Yamato panisch nach, ob es Naruto gut ginge und auch dies bestätigte Kakashi ihm immer wieder.

Kakashi wusste nicht, was er erwartet hatte. Vielleicht hatte er gar nichts erwartet, als er losgezogen war, um Yamato zu finden, vielleicht hatte er erwartet, den gleichen Mann vorzufinden, den er zusammen mit Naruto und Gai vor einer halben Ewigkeit weggeschickt hatte. Ein verängstigter Teil von ihm hatte sicher auch damit gerechnet, dass es Yamato aufgrund der Ereignisse nicht gut gehen würde. Aber das hier? Das hatte er nicht erwartet.

Nervös wippte Kakashi mit einem Fuß auf dem Boden, während er neben seinem Kameraden saß und darauf wartete, dass Tsunade wiederkam. Sie hatten, nachdem sie Konoha erreicht hatten, Yamato in ein kleines Untersuchungszimmer gebracht. Die restlichen Zimmer des Krankenhauses waren hoffnungslos überfüllt und Tsunade hatte wegen seines bisherigen Verhaltens Bedenken, ihn zu jemand anderem ins Zimmer zu legen. Inzwischen war es Nacht geworden und Kakashi blickte ungeduldig abwechselnd zur Tür und zu Yamato, der erstaunlich ruhig geworden war, aber immer noch so verschreckt und durcheinander wirkte, dass Kakashi ihn nicht alleine lassen wollte.

Yamato war sein Erfolgserlebnis gewesen, dachte er verbittert, während er ihn ansah. Bei allen anderen hatte er versagt, nur bei ihm nicht. Und das war nun das Ergebnis dieser ach so großartigen Leistung. Wenn er Yamato auch mal gerettet hatte, jetzt zählte es nicht mehr.

„Kakashi-sempai“, sagte er leise, während eine seiner Hände sich an der dünnen Decke festhielten, die eine der Schwestern ihm übergelegt hatte, und für einen kurzen Moment hatte Kakashi Angst, er würde erneut fragen, was los wäre oder ob Naruto in Ordnung wäre. „Du warst nicht in dem Genjutsu gefangen, richtig?“

Der Angesprochene atmete erleichtert, aber ungehört, aus. „Nein, Sasuke hatte uns davor beschützen können. So konnten wir dann gegen ...“

Yamato nickte. „Ja, das hast du erzählt. Das ist verwirrend.“

„Wem sagst du das?“ Kakashi fuhr sich mit beiden Händen durchs größtenteils verdeckte Gesicht. Er hatte überlegt, Yamato danach zu fragen, was dieser während des Genjutsus geträumt hatte, allerdings hatte er zu viele Bedenken und ließ es daher bleiben. Es gab so viel, was in Frage kam. Yamato hatte sich vielleicht Orochimaru oder Danzou weg gewünscht oder sich eine Kindheit, gar ein ganzes Leben außerhalb der Anbu gewünscht. Auch wenn Kakashi wusste, dass das Anbu-Dasein ihm scheinbar nie etwas ausgemacht hatte. Und er wusste ebenso, mit wem dies zusammenhing und vielleicht hatte er auch genau deswegen Angst davor, seinen Kohai nach dessen Traum zu fragen.

Ja, das war feige und egoistisch. Aber im Augenblick wollte Kakashi nichts ansprechen, was Yamato nur weiter aufregen würde. Nur der Rest von Team Sieben und Tsunade wussten von der Zetsu-Angelegenheit und sie hatten beschlossen, dass dies auf jeden Fall so bleiben musste. Es war sicher keine gute Grundlage für die weitere Allianz, direkt nach dem Krieg schon wieder Geheimnisse voreinander zu haben, doch je mehr Leute von dieser Angelegenheit wussten, desto mehr Möglichkeiten gab es für Yamato, davon zu erfahren. Und das mussten sie verhindern. Tsunade hatte sie ebenso eingeschworen, ihm unter gar keinen Umständen von Kabuto oder Orochimaru zu erzählen. Sie war offensichtlich beunruhigt, was seine mentalen Zustand betraf. Was Kakashi wiederum zutiefst beunruhigte.

„Sempai?“

„Ja?“ Jedes Mal, wenn Yamato das Wort ergriff, wurde Kakashi zu seinem eigenen Leidwesen merklich nervös.

„Wieso habe ich mit dem Sandaime geredet?“ Yamato wusste, wie seltsam seine Frage klang. Sein Blick verriet, dass er sich selbst nicht mehr über den Weg traute.

„Edo-tensei“, antwortete der Ältere erschöpft, ehe er seinen Fehler bemerkte.

„Edo-tensei? Aber nur Kabuto und Orochimaru konnten doch-“

„Nein, jemand aus Iwa konnte das wohl auch.“

„Wirklich? Verstehe.“

Die halbherzige, hastige Lüge über den Iwa-Ninja geriet schnell in den Hintergrund, als sich (endlich, endlich) die Tür öffnete und Tsunade eintrat. In den Händen hielt sie einige Testergebnisse.

„In Ordnung, bisher haben wir nichts Dramatisches finden können. Da ist ein Rest von einem uns noch unbekannten Gift, das vermutlich dafür verantwortlich ist, dass dein Chakra blockiert ist. Allerdings habe ich das Labor schon darauf angesetzt und die werden ein Gegengift finden. Ansonsten wirst du dich jetzt erst einmal eine Zeitlang erholen, um wieder zu Kräften zu kommen. Alles klar soweit?“

Noch während Yamato nickte und sich bedankte, fuhr Tsunade fort:

„Kakashi, kann ich dich wegen einer anderen Sache kurz vor der Tür sprechen?“

Er erhob sich langsam und ging mit einem an Yamato gerichteten „Bin gleich wieder da“ mit der Hokage auf den Flur, wo er ohne zu zögern fragte:

„Wie schlimm ist es wirklich?“

Tsunade runzelte die Stirn, nicht überrascht, dass er sie durchschaut hatte. „Das Labor hat keine Ahnung, was für ein Gift das sein soll. Das ist eindeutig Kabutos Werk.“

„Und ist es gefährlich?“

„Nein, das denke ich nicht. Ich mache mir auch eigentlich mehr Sorgen um seinen sonstigen Zustand.“

„Das kriegst du wieder hin, oder?“ Kakashi gefiel ihr ausweichender Blick nicht, den er als Antwort erhielt. Tsunade war eine Frau direkter Worte. Wenn sie zögerte, verhieß das nichts Gutes.

„Ich denke, wir verlegen in erst einmal in den fünften Stock. Nur fürs Erste.“

Entgeistert musterte Kakashi seine Vorgesetzte, um zu sehen, ob das ihr Ernst war. „Nein“, entgegnete er mit fester Stimme. „Ich weiß, dass das schon immer die Etage für hoffnungslose Fälle gewesen ist. Ich war lange genug bei den Anbu. Ich habe viele Leute gesehen, die dorthin gebracht wurden und nicht mehr zurückgekommen sind. Da kommen die hin, die den Verstand verloren haben. Und das ist bei Tenzou nicht der Fall.“

„Er muss irgendwo hin“, antwortete Tsunade und unterdrückte ihren Unmut darüber, dass ihre Entscheidung in Frage gestellt wurde. „Das ist erst einmal die beste Lösung. Ich sage nicht, dass er den Verstand verloren hat oder ein hoffnungsloser Fall ist. Und ich kenne die Vorurteile, die dieser Abteilung anhaften, aber Tatsache ist, dass wir ihn nicht zu den anderen Verletzten legen können. Das ist eine vorübergehende Lösung. Vertrau mir, Kakashi.“

Kakashi überlegte noch, was er antworten sollte, als sie Yamatos Stimme hörten.

„Kakashi-sempai, bist du noch da?“

So schnell wie es ihm möglich war, kehrte er in das Untersuchungszimmer und an Yamatos Seite zurück.

„Was ist los?“

Sichtlich verängstigt griff Yamato mit einer Hand nach dem Arm des Älteren und hielt diesen fest. „Ich hatte befürchtet, du wärst weggegangen.“

Während ein ungutes Gefühl seinen Rücken hinunterkroch, drehte sich Kakashi noch einmal zu Tsunade um und bevor die Tür wieder in Schloss fiel, sah er ihren Blick. Es tat ihr überaus leid, Recht zu haben.

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Onlyknow3
2016-08-20T14:27:09+00:00 20.08.2016 16:27
Hier tun mir beide leid, Kakashi genau so wie Yamato. Wie wird der wohl reagieren wenn er in der Klinik bleiben muss und Kakashi geht, weil dieser auch Erholung und ruhe braucht. Was kann Tsunade sonst machen um ihm zu helfen. Weiter so, bin gespannt was noch alles passiert, und ob es Kakashi schafft Yamato los zu lassen.
Freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3

Von:  Spyair
2016-08-11T19:47:53+00:00 11.08.2016 21:47
Ich freue mich so riesig wieder eine Yamato x Kakashi Fanfic von dir lesen zu dürfen^^

Dein Schreibstil ist einfach so angenehm für mich zu lesen, dass mag ich wirklich sehr und noch mehr mag ich das es wieder um Yamato & Kakashi geht ~ die beiden zusammen liebe ich ♥
Der arme Yamato tut mir gerade sehr leid, er ist so durcheinander und um seinen geistigen Zustand scheint jetzt wirklich nicht gut zu stehen :( wenn er die ganze Wahrheit wüsste würde er wohl einen blanken Schock erleben, aber wenigstens hat er Kakashi erkannt ~ ich hoffe Tsunade bekommt Yamato irgendwie wieder in seinen alten Zustand zurück.
Diese Frage "wieso fehlt Yamato bei Naruto the Last ?" habe ich mich ehrlich gesagt auch schon gefragt und hab mich auch ein bisschen darüber geärgert, ich meine er kommt irgendwie zum Ende hin immer zu kurz >.< dabei ist er doch eigentlich so ein toller Charakter!!! Er hat viel mehr Potenzial!! Ich bin schon gespannt welche Lösung du auf diese Frage hast und lese hier mit Freude weiter :D
LG Spyair
Antwort von:  rokugatsu-go
14.08.2016 15:12
Vielen Dank für den sehr lieben Kommentar! ^__^
Mich freut es riesig, dass dir die FF soweit gefällt.

Was ist das Highlight bei The Last? Der Abspann. ;-)
Antwort von:  Spyair
14.08.2016 17:07
gerne doch, nichts zu danken :3

Ach ich fande den Film eigentlich "in Ordnung", er war jetzt meiner Meinung nicht schlecht aber auch nicht so unglaublich gut ~ also so ein mittel Ding halt XD man kann ihn ruhig anschauen, es hat mich nur gestört das wirklich so jemand wie Yamato fehlt -.-
Den Abspann fande ich in Wahrheit tatsächlich echt schön gemacht XD


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